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FOYER - die Theaterzeitung des Mainfranken Theaters

In der Januar-Ausgabe der FOYER lesen Sie alles zu unserer neuen Familienproduktion ENTE, TOD UND TULPE.

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SEITE 4 MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG <strong>FOYER</strong> | JANUAR 2024<br />

SCHAUSPIEL<br />

„LASS UNS DAS LEBEN GENIESSEN!“<br />

Ente, Tod und Tulpe widmet sich behutsam und<br />

mit Humor den großen Fragen <strong>des</strong> Lebens<br />

Warum ist das Leben irgendwann<br />

zu Ende? Warum muss man sterben?<br />

Und was macht das Leben<br />

lebenswert? In Wolf Erlbruchs Ente, Tod<br />

und Tulpe werden <strong>die</strong>se und andere zentrale<br />

Fragen eines jeden Lebens gestellt.<br />

Wolf Erlbruch, 1948 geboren und im Dezember<br />

2022 verstorben, galt als renommierter<br />

Kinderbuchautor und Illustrator. 2017 erhielt<br />

er als erster deutscher Autor den Astrid<br />

Lindgren Memorial Award für sein Gesamtwerk,<br />

bei dem es sich um <strong>die</strong> höchstdotierte<br />

Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur<br />

weltweit handelt.<br />

Das auf dem 2007 erschienenen Bilderbuch<br />

basierende <strong>Theaters</strong>tück von Nora Dirisamer<br />

wurde 2010 am Lan<strong>des</strong>theater Linz uraufgeführt<br />

und als herausragende Produktion für<br />

Kinder ausgezeichnet. Es erzählt <strong>die</strong> Begegnung<br />

zweier grundsätzlich verschiedener Figuren:<br />

Die Ente, lebenslustig, clever und neugierig,<br />

trifft auf den Tod, <strong>des</strong>sen Aufgabe es<br />

ist, Menschen und Tiere am Ende ihres Lebens<br />

abzuholen. Das Leben selbst kennt er kaum,<br />

außerdem braucht er weder Schlaf noch Nahrung.<br />

Nun soll er auch Ente abholen, denn ihr<br />

Lebensende ist nah. Mit ihrer aufgeweckten<br />

Art schafft Ente es, sein Interesse für ihr Leben<br />

zu wecken. Neugierig geworden, lässt er sich<br />

überreden zu bleiben, und so verbringen <strong>die</strong><br />

beiden etwas Zeit miteinander. Der Tod ist fasziniert<br />

von all den Dingen, <strong>die</strong> er von Ente lernt:<br />

schwimmen, essen, in <strong>die</strong> Sterne gucken, gute<br />

Gespräche führen und füreinander da sein …<br />

Dass das Leben so schön sein kann, hätte er<br />

sich nie träumen lassen. Und auch Ente erfährt<br />

viel Neues über den Tod. Während sie am Anfang<br />

noch versucht, ihm durch gewiefte Tricks<br />

zu entkommen, kommen sich <strong>die</strong> beiden näher,<br />

lernen sich kennen, und Ente verliert nach und<br />

nach <strong>die</strong> Angst vor ihm.<br />

Sigrid Herzogs Inszenierung von Ente, Tod und<br />

Tulpe geht behutsam und mit viel Humor den<br />

Fragen zum Thema Tod und Sterben nach.<br />

Der Mittelpunkt <strong>des</strong> Bühnenbilds von Isabelle<br />

Kittnar ist dabei der große Teich, Entes Zuhause.<br />

Dort zeigt sie dem Tod, was es heißt<br />

zu schwimmen, zu tauchen und zu gründeln.<br />

Häufig auf kleineren Bühnen gezeigt, wird<br />

Ente, Tod und Tulpe am <strong>Mainfranken</strong> Theater<br />

Würzburg im neuen Kleinen Haus inszeniert.<br />

Das universelle Thema geht alle etwas an, und<br />

so wie Menschen je<strong>des</strong> Alters sich mit den Fragen<br />

nach dem Tod beschäftigen, ist auch <strong>die</strong>ses<br />

Stück nicht nur für Kinder sehenswert. Das Unbekannte<br />

kann Angst machen, aber je besser<br />

man den Tod versteht, <strong>des</strong>to weniger angsteinflößend<br />

wird er. Wenn Entes Leben zum Schluss<br />

zuende geht, dann nicht mit Schrecken, sondern<br />

mit Ruhe und Akzeptanz – sie weiß, dass<br />

ihre Zeit gekommen ist. Und sogar der Tod ist<br />

ein bisschen traurig. Aber wie Ente selbst sagt:<br />

„Wenn man sich an jemanden erinnert, dann ist<br />

der oder <strong>die</strong> quasi unsterblich.“ (pba)<br />

PREMIERE<br />

Sonntag, 14. Januar 2024 | 15:00 Uhr<br />

Kleines Haus<br />

WEITERE VORSTELLUNGEN<br />

Sonntag, 21. Januar 2024 | 15:00 Uhr<br />

Samstag, 27. Januar 2024 | 17:00 Uhr<br />

Sonntag, 28. Januar 2024 | 15:00 Uhr<br />

Weitere Termine und Informationen unter<br />

mainfrankentheater.de/ente<br />

Adrian Sieber<br />

Sie kann sich noch sehr gut an den<br />

Start der Proben zu Ente, Tod und<br />

Tulpe erinnern. „Es war mitten in der<br />

Covid-Zeit“, blickt Sigrid Herzog zurück.<br />

Ihre Begeisterung von damals hat sie sich zum<br />

Glück bewahrt und <strong>die</strong> Zeit genutzt, das Stück<br />

immer wieder weiterzuentwickeln. Klar war<br />

für sie, dass sie es unbedingt machen wollte.<br />

Laura Storz und Martin Liema<br />

Laura Storz und Nils van der Horst<br />

„DAS WOLLTE ICH UNBEDINGT MACHEN“<br />

Regisseurin Sigrid Herzog über <strong>die</strong> Themen,<br />

<strong>die</strong> zum Leben einfach dazugehören<br />

„Das Stück ist für mich eine Erzählung über<br />

zwei Kinder, <strong>die</strong> sich ein Stück Weg begleiten<br />

und dabei voneinander lernen.“ Der Tod als<br />

Begleiter, das ist auch der Grund, warum er<br />

in der Herzogschen Inszenierung in menschlicher<br />

Gestalt auftritt. Bis er <strong>die</strong> Ente trifft,<br />

ist er einsam. Dann geht es um gemeinsame<br />

Zeit. „Die Ente will auch gar nicht über mehr<br />

Zeit verhandeln, sie nimmt ihn einfach mit.<br />

Das geht beim Tod irgendwann in dermaßene<br />

Begeisterung über, dass er <strong>die</strong> Ente fragt:<br />

und was machen wir jetzt.“ Spätestens hier ist<br />

dann der Moment erreicht, an dem der Tod ein<br />

Stück weit sympathischer erscheint. Er lernt<br />

von der Ente zu leben und <strong>die</strong> Ente lernt zu<br />

verstehen, mit dem Tod umzugehen. „Der Tod<br />

gehört zum Leben dazu. Und bis dahin sollten<br />

wir jeden Tag genießen.“ (oho)

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