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Liebe Freundinnen und Freunde - Cartell Rupert Mayer

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Aus den Gilden <strong>Cartell</strong><br />

RUPERT<br />

MAYER<br />

auch gebliebenen Charakters ein Genuss. Die erste Kapitelsitzung fand am 24. <strong>und</strong> 25.<br />

Nov. 1949 in Regensburg statt. Die formalrechtliche Gründung der faktisch bestehenden<br />

Christlichen Loge in Frankfurt, mit einer Hl. Messe in St. Ignatius <strong>und</strong> einer Sitzung im<br />

„Haus der Länder” in Königstein, fand am 10. Sept. 1949 statt; die Zahl der Mitglieder<br />

betrug bereits mehr als 30!<br />

Damals war es üblich, bei der Namensgebung auf bedeutsame Persönlichkeiten zurückzugreifen,<br />

die in der jeweiligen Gegend tätig waren; so gab man sich den Namen „C.<br />

L. von Ketteler”. So programmatisch anfänglich die Bezeichnung „Loge” gemeint war<br />

<strong>und</strong> eigentlich auch heute noch den Kern der Idee widerspiegelt – später wurde sie von<br />

vielen als Belastung empf<strong>und</strong>en, weil sie insbesondere bei Außenstehende Assoziationen<br />

mit Geheimbündelei <strong>und</strong> ähnlichem hervorrief, woran möglicherweise auch die eine oder<br />

andere Neuaufnahme gescheitert ist. Daher wurde 1997 der Name geändert in „von-<br />

Ketteler-Gilde”.<br />

Von den etlichen zweifelsfrei bedeutsamen Frankfurter „Männern der ersten St<strong>und</strong>e”<br />

seien außer den bereits genannten wegen ihrer Hinwendung zu St. Georgen zwei weitere<br />

Namen erwähnt: die Herren Hamacher <strong>und</strong> Schindling. Herr Hamacher war Geschäftsführer<br />

der Trümmerverwertungsgesellschaft Frankfurt, in welcher Eigenschaft es ihm<br />

möglich war, für den Aufbau der Hochschule St. Georgen bevorzugt Steine zur Verfügung<br />

zu stellen. Und: Auf Veranlassung von Herrn Schindling (VDO), der selbst einen<br />

namhaften Betrag zum Aufbau von St. Georgen hinzugegeben hatte, wurde der Hochschule<br />

von der CL in Frankfurt ein Kreuz gespendet, das symbolisch dargestellt hat<br />

Christus als „Herr zwischen Himmel <strong>und</strong> Erde”. Außerdem war Herr Schindling einflussreicher<br />

Förderer der „Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie <strong>und</strong> Wissenschaft”,<br />

<strong>und</strong> auf sein Verlangen hin fanden (im schwarzen Anzug!) die Veranstaltungen der CL<br />

dort statt <strong>und</strong> tun es noch heute.<br />

An dieser Stelle ein Wort zu den Veranstaltungen überhaupt. Ihre Zahl für die 60<br />

Jahre des Bestehens beläuft sich auf weit über 1000. Bei etwa einem Viertel von diesen<br />

handelt es sich um andere als Vortragsveranstaltungen wie z. B. Reisen, Museumsbesuche,<br />

Adventsbesinnungen, Einkehrtage, Gesellschaftsabende usw. Und von den<br />

Vortragsveranstaltungen sind etwa ein Viertel aus den eigenen Reihen bestritten worden.<br />

Die Ausstrahlungen der Frankfurter CL bereits in den ersten Jahren in Form von<br />

Gründungen anderer Institutionen sollen nur noch stichwortartig dokumentiert werden:<br />

„Frankfurter Sozialschule”, eine Arbeitsgemeinschaft der Bistümer Fulda, Limburg <strong>und</strong><br />

Speyer. Sie wurde 1950 gegründet als Nachfolgerin der „Sozialen Arbeitsgemeinschaft<br />

der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen”, <strong>und</strong> sie existiert noch heute.<br />

Einem Tätigkeitsbericht ist zu entnehmen, dass bereits 1955 10 Lehrgänge in Frankfurt,<br />

3 in Heppenheim <strong>und</strong> 2 in Fulda stattfanden mit insgesamt 375 Teilnehmern.<br />

Aus den Gilden <strong>Cartell</strong><br />

RUPERT<br />

MAYER<br />

„Christliche Gesellschaft für Kultur”. Sie existierte bis 1970. „Kultur- <strong>und</strong> Theatergemeinde”,<br />

die sogar Einfluss auf den Spielplan nehmen konnte.<br />

„Bauorden”. Pater Wehrenfried trat ehedem an die CL in Frankfurt <strong>und</strong> an die Kapitelsitzung<br />

in Kloster Eberbach heran, in Deutschland eine Gruppe zu initiieren. Es kam<br />

schließlich zur Gründung der Gemeinnützigen Bauorden GmbH; Geschäftsführer wurde<br />

Fre<strong>und</strong> Kröger, dem Aufsichtsrat gehörten die Fre<strong>und</strong>e Grabowski (Buderus Wetzlar) <strong>und</strong><br />

RA Schmitt, Fulda an.<br />

Außerdem wurden, auch bereits in frühen Jahren, von Frankfurt aus weitere gleichgesinnte<br />

Gruppen gegründet, wobei hier nicht unterschieden werden soll, inwieweit eine<br />

Gründung dem Engagement eines einzelnen Fre<strong>und</strong>es oder mehrerer zu verdanken ist:<br />

• Michael-Gilde in Dortm<strong>und</strong> 1950;<br />

• Club Union in Mannheim/Ludwigshafen 1951;<br />

• Club Fulda in Fulda 1952 (1987 aufgelöst);<br />

• CL Petrus Canisius in Mainz/Wiesbaden 1952 (von dieser wurde die CL Rhabanus<br />

Maurus im Rheingau 1953 gegründet; später wurden beide unter dem Namen<br />

letzterer zusammengelegt);<br />

• Lambertus-Gilde in Düsseldorf 1953;<br />

• Gilde St. Johann in Saarbrücken 1960;<br />

• Dahlberg-Kreis in Erfurt 1994 (Ende 2007 aufgelöst).<br />

Wenngleich auch nicht allen diesen auf Frankfurter Initiative hin gegründeten<br />

Fre<strong>und</strong>eskreise auf Dauer Bestand beschieden war, so sind damit zunächst doch von<br />

Frankfurt aus die meisten Neugründungen eingeleitet worden.<br />

Um diesen Rückblick mit zwei kühnen Bögen bis in die Jetztzeit zu beenden, seien<br />

letztlich aufgeführt die Vorsitzenden, nämlich Pater Born SJ, v. Engelberg, Jacobs,<br />

Hamacher, Stenzel, Barz, Vogel, Matschke, Rieger, Ley, Beckermann, Ratjen, Beckermann,<br />

der, dem Sie die Ehre gaben, aufmerksam zuzuhören, Blach <strong>und</strong> schließlich<br />

Ganowsky; <strong>und</strong> als Geistliche Beiräte die Jesuiten-Patres Born, Determann, Hirschmann,<br />

Schmitz, Kunz <strong>und</strong> nunmehr Schuster.<br />

Soweit dieser Rückblick. Das Material dafür aus eigenem Vermögen zusammenzutragen,<br />

wäre mir kaum möglich gewesen. Glücklicherweise aber konnte ich auf detaillierte<br />

Aufzeichnungen von Fre<strong>und</strong> Vogel sen. zurückgreifen, die er mir mündlich durch<br />

zahlreiche Kommentare angereichert hat. Ihm sei dafür auch an dieser Stelle sehr herzlich<br />

gedankt.<br />

Prof. Dr. Horst-Dieter Mennigmann<br />

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