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Johannes Düsing - Herz-Jesu-Missionare

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Hiltruper Monatsheft<br />

Hans Pittruff<br />

<strong>Johannes</strong> Alois <strong>Düsing</strong> –<br />

Erinnerungen an meinen<br />

geistlichen Vater<br />

Biographie<br />

Geboren 31. Oktober 1914 in Gelsenkirchen-Horst,<br />

nach dem Abitur � eologiestudium<br />

in München und Münster<br />

mit dem Ziel, Priester zu werden.<br />

Durch Studientage in der Abtei Gerleve<br />

und Ernteeinsatz in der Bukowina<br />

erste Kontakte mit der Ostkirche.<br />

1940 zur Wehrmacht eingezogen als<br />

Sanitäter empfängt er am 19. März<br />

1941 die Priesterweihe durch Bischof<br />

Clemens August von Galen im Dom<br />

von Münster. 1944 in russischer Gefangenschaft<br />

verbringt er sechs Jahre<br />

im Lager Nikolajew. Dort ist er der<br />

geistliche Begleiter und Freund der<br />

Gefangenen und formt eine Lagergemeinde.<br />

Sein Motto: „Wo die Not am<br />

größten, ist Gottes Hilfe am nächsten.“<br />

Er bittet darum, als letzter entlassen zu<br />

werden… Seine Gitarre brachten Kameraden<br />

schon als Lebenszeichen mit.<br />

Nach kurzem Aufenthalt in der Abtei<br />

Niederaltaich 1950 erste Kaplansstelle<br />

in Dülmen St. Viktor und Rödder.<br />

Einige Jahre auch Religionslehrer am<br />

Gymnasium.<br />

1955 –1957 Studium der Orientalistik<br />

am Collegium Russicum und dem<br />

Päpstlichen Orientalischen Institut in<br />

Rom. 1957 kommt er nach Jerusalem,<br />

wo <strong>Johannes</strong> <strong>Düsing</strong> seine endgültige<br />

Heimat fi ndet. Nach schweren Zeiten<br />

und langer Suche wird er vom Verein<br />

86<br />

vom Hl. Land angestellt als Seelsorger<br />

für die Deutschen in Jerusalem und<br />

dem Nahen Osten.<br />

Nach dem Krieg 1967 konnte er sich<br />

nur noch um die Christen in Jerusalem<br />

kümmern. Von da an führte er<br />

Tausende von Pilgern und Besuchern<br />

durch das Hl. Land. Von der Wohnung<br />

in der deutschen Schmidt-Schule aus<br />

knüpfte er wertvolle Beziehungen mit<br />

allen christlichen Kirchen, bes. aber<br />

den Ostkirchen. Deren Liturgien feierte<br />

er mit, besuchte die Patriarchen,<br />

Bischöfe, Ordensgemeinschaften und<br />

betete mit ihnen um die Einheit der<br />

Christen. Höhepunkt war seine Aufgabe<br />

als Berichterstatter für den Bayerischen<br />

Rundfunk 1964 bei der historischen<br />

Begegnung zwischen Papst<br />

Paul VI. und Patriarch Athenagoras.<br />

Seine Einfachheit und Güte beeindruckte<br />

Menschen aller Glaubensrichtungen<br />

und Sprachen. Die „Ecole<br />

biblique“ schrieb im Nachruf: „P. <strong>Johannes</strong><br />

<strong>Düsing</strong> verbrachte die Hälfte<br />

seines Lebens in Jerusalem, wo er eine<br />

bekannte Erscheinung war mit dem<br />

lächelnden Gesicht hinter dem Bart<br />

eines Patriarchen…<br />

Sein praktischer ökumenischer Geist<br />

war ohne Grenzen. Seine geistige Offenheit<br />

wie seine enormen Sprachkenntnisse<br />

(slawisch, russisch, griechisch,<br />

arabisch, französisch und<br />

englisch) öff neten ihm alle Türen und<br />

<strong>Herz</strong>en. Sein Glaube war so leuchtend<br />

wie die Kerze, die er oft in der Hand<br />

hielt. Man traf ihn in allen Gottesdiensten<br />

– unbeweglich, versunken im<br />

Gebet oder begeistert im Gesang.“<br />

Wissenschaftlich betätigte er sich als

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