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Paradise Lost - Roma-Service

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links:<br />

Damian Le Bas<br />

Zeichnungen auf<br />

gedruckten Landkarten,<br />

2007 | balutnon: Le<br />

Damian Le Basiskere<br />

kipi upro dschumime<br />

thaneskere kartschi,<br />

2007<br />

<strong>Roma</strong>-Pavillon der<br />

Biennale im Palazzo<br />

Pisani | Le Romengero<br />

paviljon ando Palazzo<br />

Pisani<br />

Daniel Baker:<br />

Vardo looking glass,<br />

2005<br />

Augenhöhe mit alten Kulturschwergewichten wie Frankreich<br />

oder großbritannien zeigen unter dem Titel <strong>Paradise</strong> <strong>Lost</strong><br />

diesmal auch 16 <strong>Roma</strong>-Künstler aus sieben Staaten ihre<br />

Arbeiten.<br />

Dass Venedig seinen ersten transnationalen Pavillon<br />

ausgerechnet den <strong>Roma</strong> zu verdanken hat, ist freilich kein<br />

Zufall. Denn für die <strong>Roma</strong>, mit 8 bis 12 Millionen die mit<br />

Abstand größte Minderheit der EU, ist in den letzten Jahren<br />

einiges in Bewegung geraten. Vielerorts ist mit einer neuen<br />

<strong>Roma</strong>-generation eine schmale, aber rührige Bildungselite auf<br />

den Plan getreten, die sich selbstbewusst zu Wort meldet. „Wir<br />

sind der erste wahrhaft europäische Pavillon“, verkündet die<br />

Kuratorin, selbst die erste <strong>Roma</strong>-Kunsthistorikerin ihres<br />

Landes, und verweist auf die Künstler, die in ihrer Vielfalt und<br />

mit ihren verschiedenen Pässen das Korsett jedes<br />

herkömmlichen Nationalpavillons gesprengt hätten.<br />

Jahrhundertelang lag die kulturelle Repräsentation der<br />

<strong>Roma</strong> ausschließlich in den Händen der Nicht-<strong>Roma</strong>;<br />

dementsprechend hartnäckig hält sich bis heute das Phantasma<br />

einer exotischen Zigeunerromantik. Der Pavillon im Palazzo<br />

Pisani holt nun aber <strong>Roma</strong>-Künstler erstmals ins internationale<br />

Rampenlicht. „Das gegenwärtige Kunstschaffen der <strong>Roma</strong>“,<br />

erläutert Junghaus, „untersucht, direkt oder indirekt, stets auch<br />

die Position, die die <strong>Roma</strong> in den heutigen gesellschaften<br />

einnehmen. Indem sie Bilder von den <strong>Roma</strong> erschaffen, die sich<br />

jenen der Mainstream-Kultur entgegenstellen, kämpfen die<br />

<strong>Roma</strong>-Künstler darum, alte Stereotypen umzukehren.“ Es gehe<br />

darum, zu zeigen, dass <strong>Roma</strong>-Kultur mehr ist als<br />

Zigeunermusik: „Wir kreieren hier eine Art <strong>Roma</strong>-Hochkultur.“<br />

spieGeLFLächenMALeRei<br />

Was im ehrwürdigen Palazzo vonstatten geht, ist also das<br />

visuelle Auftrumpfen einer Kultur, die sich ihrer eigenen<br />

Ikonografie vergewissert. „Einer Visualität nämlich“, zeigt sich<br />

dRoMA KUnsT | KUnsT<br />

Le Romenge Venedig schaj palikerl, kaj o erschti<br />

transnacijonali paviljon kerdo ulo. Le Romenge, on le 8 dschi<br />

12 milijoni dschenenca i lek bareder tschulipengeri grupn la<br />

EUatar hi, ando lejtcti berscha valaso micinitscha pe. But<br />

thanenge la neva Romengera generacijaha jek na bulhi, ham<br />

vodschikani sikadipeskeri elite upro plan prutschintscha, savi<br />

pe mindschart uso alav meldinel. „Amen sam o erschti<br />

tschatscho europitiko paviljon“, phenel i kuratorikika, söbst i<br />

erschti Romengeri kunstakeri historikerkija lakere thanestar,<br />

taj upro kinstlertscha sikal, save ande lengero mindenfelitikipe<br />

taj ande lengere mindenfeltitike roasinipeskere lila o<br />

paschavre sakone avre nacijonakere paviljonistar donde<br />

tschalatschanahi.<br />

Schelberschengero dur paschlolohi o kulterli sikajipe le<br />

Romendar tschak ando va le gadschendar; vaschoda sorale<br />

likerel pe dschi adi o fantasma jeka eksotischi zigeuneriskera<br />

romantikatar. O paviljon ando Palazzo Pisani hulinel ham akan<br />

Romengere kinstlertscha erschtival ando internacijonali udud.<br />

„O kunstiskero keripe le Romendar akan“, phenel o Junghaus,<br />

„dikal, direkt vaj na direkt, mindig te i posicijona, savi o<br />

<strong>Roma</strong> ando adiveskero khetanipe ande len. Kaj on kipe le<br />

Romendar keren, save pumen le avrenge la mainstream<br />

kulturake prik terdscharen, o Romengere kinstlertscha<br />

vaschoda kejmpfinen, phure sterejoskere tipen um te tradel.<br />

Vaschoda dschal, te sikal, hot Romengeri kultura buteder hi<br />

sar „Zigeunermusik“: „Amen keras adaj jek koja sar<br />

Romengeri utschi kultura.“<br />

GLeDALosKeRo ThAnesKeRo FeschTinipe<br />

So ando barikano Palazo angle peste dschal, hi o visujeli upre<br />

trumpfinipe jeka kulturatar, savi pe pra ajgeni ikonografija aun<br />

lel. „Jeka visujalitetake“, pisinel i Berliner taz, „ande savi i<br />

voja upro feschto, o kamipe usi folklore, uso kitsch taj uso<br />

eklekticismus so duj hi: Koja jeka dschi adi aun likerda na<br />

| 17 | dROMa 15/07 | Oktober 2007

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