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Geschichte Seite 18 Der Steinfelder – Zeitschrift des <strong>Förderverein</strong>es <strong>Schönfeld</strong><br />

Als Unterjäger im Expeditionscorps<br />

von Kaiser Max von Mexiko<br />

Zunächst eine kurze Vorgeschichte:<br />

Im April 1864 nahm<br />

Maximilian, der jüngste Bruder<br />

von Kaiser Franz Josef, auf Betreiben<br />

des franz. Kaiser Napoleon III die<br />

Stelle eines Kaisers von Mexiko an.<br />

Mexiko war zu dieser Zeit eine<br />

Republik unter Präsident Benito<br />

Juarez, einem Mexikaner indianischer<br />

Abstammung, den die Franzosen<br />

entmachtet hatten. Maximilian<br />

setzte mit einem Expeditionscorps<br />

nach Mexiko über. Um dieses Corps<br />

zu vergrößern, liess er in Österreich<br />

Männer anwerben.<br />

Einer solchen Werbung schloss sich<br />

der 31-jährige Alois Thaller (die<br />

Schreibweise mit 2 ll war damals noch<br />

üblich) an. Alois war ein Vetter von<br />

Peter Thaler, im Volk als „der reiche<br />

Thaler“ bekannt. Bei der Durchsicht<br />

der Familienakten von Theo Thaler<br />

fand ich 3 Briefe von Alois Thaller, die<br />

er an Peter Thaler schrieb.<br />

Da Alois Thaler ein Bruder meines<br />

Großvaters Leopold Thaler war,<br />

erweckten diese Briefe mein besonderes<br />

Interesse. Die schöne Kurrentschrift<br />

und der Stil des Inhalts der<br />

Briefe sind so beeindruckend, dass<br />

man den Lehrern der damaligen<br />

Volksschule höchste Hochachtung zollen<br />

muß. Bildausschnitt aus Brief 1.)<br />

Zunächst schildert Alois seinem<br />

Vetter die 45-tägige Überfahrt mit dem<br />

Schraubendampfer „Brasilian“ von<br />

Triest nach Santa Cruz und anschließend<br />

seine Erlebnisse mit den Truppen<br />

des Benito Juarez, dem Gegenspieler<br />

von Kaiser Max. Mit Begeisterung beschreibt<br />

er den Einzug der Truppen in<br />

Pueblo und in der Hauptstadt Mexiko.<br />

Er schreibt über die Schönheit und<br />

Frucht<strong>bar</strong>keit des Landes; vor allem<br />

aber ist er von der Schönheit der<br />

Frauen entzückt. Er bewundert „den<br />

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feinen Gesichtsschnitt, die üppig-wild<br />

herabwallenden Haare, die seelenvollen,<br />

feurigen Augen, die wie prächtige<br />

Sterne funkeln und die tiefsten Leidenschaften<br />

eines Weibes bergen“. Er vergisst<br />

auch nicht „die maßvolle üppige<br />

Büste und den feinen Körperbau“ zu<br />

erwähnen.<br />

Da sich in weiterer Folge die französischen<br />

Truppen aus Mexiko zurückzogen,<br />

war Kaiser Max auf sein kleines<br />

Expeditionsheer angewiesen. Dieses<br />

war vom Feind bald aufgerieben.<br />

Kaiser Max geriet in die Gefangenschaft<br />

von Benito Juarez und wurde<br />

am 19.6.1867 erschossen. Damit endete<br />

dieses Unternehmen. Alois gelang es,<br />

sich alleine in 90 Tagen vom Süden<br />

Mexikos unter größten Schwierigkeiten<br />

nach Texas in die USA durchzuschlagen.<br />

Im letzten Brief aus dem Jahre 1871<br />

aus Texas an Peter Thaler schildert er<br />

seine Erlebnisse auf dieser Flucht und<br />

seine Tätigkeit als Fleischhauer in<br />

Texas. Er lässt in diesem Brief seine<br />

Mutter, seine Freunde, alle seine<br />

Freundinnen und „die Kinder seiner<br />

Liebe“ zum letzten Mal grüßen. Alois<br />

starb 43-jährig 1877 im Margon/Texas<br />

an einem Leberleiden. W.T.<br />

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