Bekennende Lutherische Kirche - Felsisa
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9<br />
Konfirmation in Diepkloof<br />
Konfirmationsfeier in der Immanuel Lutheran Church,<br />
Diepkloof<br />
Hilde Stielau, Johannesburg<br />
Am 12. Dezember 2010 war Bischof<br />
Dr. Dieter Reinstorf eingeladen, bei<br />
der Konfirmationsfeier in Diepkloof<br />
die Predigt an die Konfirmanden zu<br />
halten. Die St. Paulusgemeinde in<br />
Fairland war auch eingeladen. Etwa<br />
ein Dutzend der Gemeindeglieder<br />
haben sich dazu aufgerafft, mehrere<br />
hatten andere Verpflichtungen.<br />
Umso größer war das Interesse der<br />
ansässigen Glieder — es waren nur<br />
wenige Plätze in dem großen<br />
Kirchsaal unbesetzt. Der Verlauf des<br />
Gottesdienstes (etwa 2½ Stunden)<br />
war in vielerlei Hinsicht<br />
beeindruckend. Dem Besucher fiel<br />
vor allem die Disziplin auf: jeder<br />
bewegte sich nach Vorschrift, sogar<br />
die kleinen Kinder. Die im Saal<br />
verteilten <strong>Kirche</strong>nvorsteher achteten<br />
darauf, dass Nachzügler sich<br />
zurechtfanden, dass die richtige<br />
Anzahl Abendmahlsgänger in der<br />
Reihe standen usw. Wir, die wir<br />
noch teilweise die alten Missionsgemeinden<br />
kannten (vor allem<br />
während des Krieges und in den<br />
Jahren danach, als unsere<br />
Landgemeinden die<br />
Missionsgemeinden finanziell<br />
trugen), fanden vor allem<br />
imponierend, wie sich die alten<br />
Bräuche, die die Missionare<br />
eingeführt hatten, erhalten haben.<br />
Die Gesänge (acht im Ganzen!)<br />
wurden fast alle nach deutschen<br />
Melodien gesungen und es war eine<br />
Freude, dem begeisterten Gesang<br />
zuzuhören - jeder sang in seiner<br />
Sprache, ob auf Venda, Zulu, Sotho<br />
oder Pedi, Englisch oder Deutsch.<br />
(Die Akustik in dem Saal ist solcher<br />
Art, dass man eigentlich nur die<br />
gesungene Sprache in seiner<br />
unmittelbarer Umgebung verstand, es<br />
klang nicht wie eine<br />
Sprachverwirrung!)<br />
Die 25 Konfirmanden wurden von<br />
Pastor Mabe in die <strong>Kirche</strong> geführt. Sie<br />
waren alle in Schwarz gekleidet, die<br />
Mädchen im schwarzen Kleid mit<br />
weißem Kragen, oder im schwarzen<br />
Rock und weißer Bluse; die 20<br />
Jungen hatten schicke Anzüge an,<br />
fast ausnahmslos mit blütenweißen<br />
Hemden und Schlips. Nicht nur wurde<br />
rein äußerlich deutlich: diese<br />
Jugendlichen erweisen dem ernsten<br />
Anlass ihren Respekt, aber darüber<br />
hinaus kennzeichnete ihre besondere<br />
Kleidung sie als zu einer besonderen<br />
Gruppe zugehörig. (Wir mögen<br />
denken, diese Tradition der<br />
schwarzen Kleidung ist überholt, sie<br />
wird in den deutschen Gemeinden<br />
immer häufiger abgeschafft, aber in<br />
diesem Gottesdienst wurde klar, wie<br />
wichtig eine Art ―Uniform‖ für unsere<br />
schwarzen Mitchristen ist.) Die<br />
<strong>Kirche</strong>nvorsteher trugen alle eine<br />
Toga, die Chormitglieder hatten ihre<br />
eigene Tracht, der Frauenverein war<br />
einheitlich gekleidet, sogar die<br />
Witwen, deren Männer erst vor