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Reisetagebuch Brasilien

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erfahren wir um 5, welche Vögel wir in diesen Tagen zu Gesicht und vor die<br />

Linse bekommen haben. Jean Paul und Christoph überbieten sich<br />

gegenseitig. Den.... und den.... und auch den...? Klar, haben wir gesehen<br />

(Betonung auf „wir“)! Aha? An den einen oder anderen können wir uns<br />

aber tatsächlich erinnern. Das beruhigt mich. Man könnte uns ja eigentlich<br />

nahezu jeden Vogel hier weismachen, wir müssten es glauben :-)<br />

Nach dem Vortrag verlassen wir den<br />

Nationalpark Jau. Es geht wieder retour<br />

Richtung Manaus.<br />

Links: Auch beim Verlassen des Nationalparks<br />

muss Christoph die Passagierliste vorlegen und<br />

abzeichnen lassen.<br />

Am Abend lädt Jean Paul in den Leseraum ein zu einem Vortrag über die<br />

Bevölkerung des Amazonasgebietes. Seine selbst geschossenen Fotos von<br />

den Indianern beeindrucken mich. Der Bericht ist sehr authentisch, weil er<br />

nicht nur historische und völkerkundliche Fakten vermittelt, sondern viele<br />

eigene Erfahrungen und Erlebnisse unseres netten Reiseleiters.<br />

Die ersten Einwanderer des amerikanischen Kontinents waren japanische Fischer,<br />

die ca. 10.000 v.Chr. in Ecuador strandeten. Ca. 8.000 v.Chr. kamen über die<br />

Beringstraße Völker aus der Mongolei und Asien auf den amerikanischen<br />

Kontinent, welchen sie dann von Nord nach Süd besiedelten. Auch heute noch<br />

findet man bei den Indianern den typischen mongolischen Geburtsfleck auf dem<br />

Rücken. Die ältesten Keramikfunde, die man bisher gefunden hat, sind ca. 7.000 bis<br />

8.000 Jahre alt. Heute schätzt man, dass zur Zeit der europäischen Eroberung im<br />

15. Jahrhundert 5 – 7 Millionen Indianer das Amazonasgebiet bewohnten. Bis zum<br />

Ende des 2. Weltkrieges verursachte der Einfluss der Menschen keine großen<br />

Veränderungen in der Umwelt des Amazonasgebietes.<br />

In <strong>Brasilien</strong> gibt es ca. 400.000 Indios, aufgeteilt in 245 Stämme und 168 verschiedene<br />

Sprachen aus 6 Sprachwurzeln. 49 dieser Indianerstämme hatten bisher noch<br />

keinen Kontakt mit unserer Zivilisation. Im Bundesstaat Amazonas leben ca.<br />

170.000 Indianer aus 64 verschiedenen Stämmen. Davon leben bereits ca. 50.000<br />

in den größeren Städten.<br />

Mit der zunehmenden Entwicklung des Landes wurden die Indianer immer weiter<br />

zurückgedrängt. Dort, wo vor teilweise nur 50 Jahren noch wilde Stämme lebten,<br />

sind moderne Städte und riesige Fazendas entstanden. Viele Indios haben<br />

zugunsten der Moderne ihr Stammesleben aufgegeben, ganze Tribus haben sich<br />

zerstreut oder sind ausgestorben. Andere leben in Schutzgebieten und erhalten<br />

mehr Unterstützung als vergleichbare "andere" Brasilianer.<br />

Heute ist für die Belange der Indianer der FUNAI (Fundação Nacional do Índio)<br />

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