DER ZIELPFOSTEN ENTSCHEIDET! - Turf-Times Deutschland

Turf-Times Freitag, 13.August 2010 12
"Das beste Pferd der Welt läuft selten gegen gleichrangige
Gegner" titelten unisono die Kollegen der amerikanischen
Fachpresse nach dem 18. Sieg von Zenyatta
(Street Cry) bei ihrem 18. Start. Diesmal waren es die
Stuten vorbehaltenen Clement L. Hirsch Stakes (Gr. I)
in Del Mar, die ihre Umgebung ausgesucht hatte, ein
Rennen, das sie bereits in den vergangenen zwei Jahren
für sich entscheiden konnte. Allerdings war der Abstand
nach 1800 Metern auf die zweitplatzierte Rinterval (Desert
Prince) gerade einmal ein Hals, doch meinte Jockey
Mike Smith: "Sie hat mit ihren Gegnerinnen nur gespielt."
Ihre Gewinnsumme beträgt nun 6.254.580 $
Ein beindruckendes Debüt gab die von Dansili stammende
Exemplify als sie von der Spitze aus ein über
1600m führendes Maidenrennen in Deauville leicht gegen
zehn Gegner gewann. Exemplify ist keine geringere
als die Halbschwester zur dreifachen Gruppe I Siegerin
Special Duty, die in diesem Jahr die englischen und französischen
1000 Guineas gewann. Das Besondere dabei
war sicherlich, dass Special Duty in beiden Rennen jeweils
den zweiten Platz belegte, am grünen Tisch aber
jeweils auf den ersten Platz rutschte. Ihren nächsten Start
könnte Exemplify im Prix Marcel Boussac (Gruppe I,
1600m) am ersten Sonntag im Oktober haben.
Der französische Derbysieger des Jahres 2008 Vision
D’Etat (von Chichicastenango ) wird am Samstag
in Deauville sein lang erwartetes
Comeback geben. Vision
D’Etat gewann in seiner Laufbahn
bisher nicht weniger als
neun Rennen und triumphierte
dabei im vergangenen Jahr unter
anderem in Frankreich, England
und Hong Kong auf Gruppe I-
Parkett. Seine optimale Distanz
liegt auf Distanzen unterhalb
von 2200m, dort verlor er bisher
nur dieses Jahr beim Saisonaufgalopp
in Dubai, als er als einer
der Favoriten im Dubai World
Cup (Gruppe I, 2000m) enttäuschte
und Zwölfter wurde.
Ungebrochen ist die Kauflust
von Besitzern in Hong Kong: Der
Ittlinger Hollywood Kiss (Paolini),
der sich in Frankreich aktuell
so hervorragend aus der Affäre gezogen hat und der beinahe
sogar für das Deutsche Derby nachgenannt worden
wäre, ist nur ein Beispiel. Dorthin verkauft wurde auch
Rebel Soldier (Danehill Dancer), aktuell Sieger in den
Gordon Stakes (Gr. III) in Goodwood. Für ihn steht noch
eine tierärztliche Untersuchung an. Wenn diese positiv
verläuft, wird er nicht, wie eigentlich von Trainer Jeremy
Noseda geplant, am Dienstag in den Great Voltigeur Stakes
(Gr. III) in York starten.
Aufgrund einer Trainings-Verletzung beendet der
frischgebackene King George-Sieger Harbinger (von
Dansili) seine Rennkariere leider frühzeitiger als geplant.
In den aktuellen Statistiken wird Harbinger als
das am höchsteingeschätzte Pferd weltweit gehandelt,
eine Position, die er vor allem dank seines 11 Längen-
Sieges eben im King George inne hat.
Harbinger kostete als Jährling 180.000gns und wurde
von John Warren im Auftrag von Highclere Thoroughbred
Racing erworben, die ihn dann als Jährling syndikatisierten.
Zweijährig kam der Hengst nicht an den
Start, hatte aber schon früh den Ruf eines sehr talentierten
Pferdes, den er dann auch Dreijährig bestätigte. Bei
seinem Debüt noch Zweiter, schlug er in einem Sieglosen-Rennen
den guten Changingoftheguard überlegen
mit drei Längen und war lange für das Investec Derby
(Gruppe I, 2400m) im Gespräch. Sein Trainer Sir Michael
Stoute gab dem noch jungen Hengst aber alle Zeit
zur Entwicklung und entschied sich bewusst gegen das
King George Sieger Harbinger wenige Minuten vor seinem eindrucksvollen 11 Längen Sieg