I nhalt - VCP Land Hamburg
I nhalt - VCP Land Hamburg
I nhalt - VCP Land Hamburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
elais<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
A u s g a b e<br />
4 / 0 9
2<br />
I n h a l t<br />
seite 3 3<br />
relaisvant<br />
<strong>Land</strong>eswölflingslager 4<br />
Einsatz in Kenia 6<br />
Aufbaukurs 10<br />
Ankündigung Bundeslager 12<br />
schwerpunkt<br />
Traditionen der Pfadfinder 14<br />
infohagel 22<br />
selbermachen<br />
Ponylager 24<br />
Windräder bauen 25<br />
b-seite<br />
Büchertipps 26<br />
Ausstellung: Tutanchamun 27<br />
moppelfrosch 28<br />
ende der durchsage 30<br />
impressum 31<br />
<strong>VCP</strong> hilft in Kenia<br />
© <strong>VCP</strong> Stamm Albert Schweitzer Breitenbach/Pfalz<br />
Donnerbalken haben Tradition<br />
Bundeslager im Anmarsch<br />
relais<br />
-<br />
wir schalten schneller
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
ein weiteres Jahr steuert dem Ende<br />
entgegen und pünktlich zum Weihnachtsfest<br />
haltet ihr die vierte relais-<br />
Ausgabe 2009 in den Händen.<br />
Im schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigen<br />
wir uns (mal wieder) mit uns<br />
selbst. Was macht uns als Pfadfinder<br />
aus? Warum heißen wir eigentlich<br />
„Pfadfinder“? Warum schlafen wir in<br />
Kohten und kreuzen im Abschlusskreis<br />
unsere Arme? Vier unserer Redakteure<br />
haben sich auf die Suche nach den Ursprüngen<br />
einiger Phänomene und Traditionen<br />
der Pfadfinderei begeben und<br />
sie haben viele nette Episoden entdeckt,<br />
die auf acht Seiten nachzulesen<br />
sind. Es lohnt sich, immer mal wieder<br />
einen Blick darauf zu haben, was man<br />
eigentlich tut und warum. Denn Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder haben im<br />
21. Jahrhundert nur eine Chance, wenn<br />
sie sich ihrer Traditionen und Rituale<br />
bewusst sind – aber auch den Sinn dahinter<br />
verstehen. Denn letztendlich gilt<br />
noch immer der kluge Satz des englischen<br />
Heiligen Thomas Morus: „Tradition<br />
ist nicht das Halten der Asche, sondern<br />
das Weitergeben der Flamme.“<br />
Gute Tradition ist es auch, dass im relais<br />
über die Themen und Aktionen berichtet<br />
wird, die für unsere aktuelle Arbeit<br />
im <strong>Land</strong> relaisvant sind. So berichten<br />
wir in dieser Ausgabe vom <strong>Land</strong>eswölflingslager,<br />
auf dem rund 150 Kinder<br />
und Gruppenleiter ihren Spaß hatten,<br />
und dem alle zwei Jahre stattfindenden<br />
Aufbaukurs. Zudem war wieder eine<br />
Gruppe von Pfadfinderinnen und Pfad-<br />
findern in Kenia im Einsatz und im nächsten<br />
Jahr steht ja schließlich ein Bundeslager<br />
an. Wie ihr seht, gibt es eine<br />
Menge zu berichten und deshalb ist<br />
diese Ausgabe auch vier Seiten dicker<br />
als gewohnt. Quasi ein Weihnachtsgeschenk<br />
der Redaktion ans <strong>Land</strong>.<br />
Wer ansonsten noch nicht weiß, was er<br />
sich zu Weihnachten wünschen soll, findet<br />
auf der b-Seite vielleicht einen nützlichen<br />
Hinweis und für das kommende<br />
Jahr gibt es auch gleich ein paar Tipps<br />
für Gruppenstunden oder Wochenenden<br />
zum selbermachen.<br />
An dieser Stelle wollen wir uns noch<br />
einmal bei allen Gastschreiberinnen und<br />
Gastschreibern für das Zustandekommen<br />
von vier vielseitigen relais-Ausgaben<br />
im Jahr 2009 bedanken. Wir wünschen<br />
allen eine geruhsame Weihnachtszeit,<br />
einen guten Start ins neue<br />
Jahr und nun viel Spaß beim Lesen!<br />
die Redaktion<br />
seite 3
elaisvant<br />
Die mit<br />
den Wölflingen tanzen<br />
Text: Philipp Haase (julko)<br />
Es ist der 18. September, als über 120 große und kleine Pfadfinder am<br />
Bargkamp zum <strong>Land</strong>eswölflingslager „Asterix“ zusammenkommen. Für<br />
manche der Wölflinge ist es die erste Fahrt, andere dagegen haben schon<br />
mehrere hinter sich. Aber ein Abenteuer soll es für alle werden.<br />
Es ist schon dunkel als die Kohten<br />
endlich aufgebaut sind und wir<br />
uns zum Essen in der Mitte des<br />
Platzes treffen. Eine warme Suppe ist<br />
in diesem Moment genau das richtige,<br />
denn die Kälte in Verbindung mit der<br />
Müdigkeit macht es für manche Wölflinge<br />
zu einem schweren Unterfangen,<br />
aufrecht im Kreis sitzen zu bleiben.<br />
Danach heißt es Bettruhe oder besser:<br />
Schlafsackruhe.<br />
Der nächste Morgen ist sehr frisch<br />
und der Lagerplatz scheint von einer<br />
4<br />
Nebelwand umschlossen zu sein.<br />
Nachdem auch die letzten Gruppenleiter<br />
den Weg aus dem Schlafsack gefunden<br />
haben, begrüßen wir den Tag<br />
mit einem leckeren Frühstück. Danach<br />
geht alles furchtbar schnell: Miraculix<br />
taucht auf und schildert das Problem<br />
mit den Römern, woraufhin sich die<br />
Wölflinge in Gruppen aufteilen und<br />
sich auf den Weg machen ihre Fähigkeiten<br />
und Kenntnisse zu schärfen.<br />
Unter anderem sollen sie sich kleine<br />
Boote und eine Leiter bauen sowie
sich in Kim-Spielen beweisen. Im<br />
Laufe des Nachmittags kommen<br />
nach und nach die Gruppen zurück<br />
von ihrer Reise und ruhen sich erst<br />
einmal aus. Doch einige lassen es<br />
sich auch nicht nehmen, noch einmal<br />
in die eiskalte Seeve zu springen<br />
und ihre Leiber schockzugefrieren.<br />
Endlich kommen auch die<br />
letzten Wölflinge aus der Dunkelheit<br />
zurück zum Lagerplatz. Zu diesem Moment<br />
ist das Küchenteam schon wieder<br />
am rotieren, um für diese Mengen von<br />
Menschen Käsespätzle à la Bas/Bapu<br />
zuzubereiten. Zu scharf? Quatsch! Und<br />
so sitzen alle wieder beieinander in der<br />
Dreier-Jurtenkonstruktion und füllen<br />
ihre Mägen mit etwa 18 Kilo Spätzle und<br />
sechs Kilo Käse.<br />
Nach dem Essen – es ist schon unerwartet<br />
spät – liegt es uns nun daran,<br />
möglichst schnell mit dem Tschai-Abend<br />
zu beginnen. Dafür wird nun alles vorbereitet,<br />
als plötzlich ein PKW auf den<br />
Lagerplatz geschossen kommt und Jost<br />
aussteigt, der doch eigentlich beim<br />
Abenteuerwochenende sein sollte. Wie<br />
5<br />
sich<br />
herausstellt<br />
relaisvant<br />
kommt er da auch her, jedoch herrscht<br />
dort gerade Ausnahmezustand, da sie<br />
von ihrem Lagerplatz vertrieben worden<br />
sind, einer ins Krankenhaus musste und<br />
ein Kanu gekentert ist.<br />
So nehmen wir sie auf und mit jeder<br />
Busladung wird die Jurtenburg immer<br />
voller und neben der Tschaivorbereitung<br />
helfen alle nun den Schiffbrüchigen.<br />
Nach dem Tschaiabend wird es langsam<br />
immer ruhiger am Bargkamp, bis<br />
auch die Gitarre verstummt und die<br />
letzte Petro erlischt.<br />
Die Sonne überflutet den<br />
Lagerplatz mit Licht, als<br />
schon alle fleißig dabei sind,<br />
die Zelte abzubauen und zur<br />
Abreise bereit zu machen.<br />
Nach dem Frühstück versammeln<br />
sich alle erneut,<br />
um das Lager mit einem gemeinsamen<br />
„Allzeit Bereit“<br />
zu beenden. Als große Überraschung<br />
gibt es für jeden<br />
noch einen <strong>Land</strong>eswölfingslager-Asterix-2009-Aufnäher<br />
als Erinnerung. n
elaisvant<br />
Wie bereits im letzten Jahr flog wieder eine Gruppe aus dem <strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
zum Harambee Costa Kenya um gemeinsam mit kenianischen Pfadfindern<br />
zu arbeiten und zu leben. Die Erfahrungen aus drei Wochen Afrika<br />
haben zwei Mitreisende in einem Tagebuch niedergeschrieben.<br />
luna: 01.09.2009<br />
„Karibu“ – Willkommen: Die ersten<br />
Worte, die uns auf Kiswaheli begegnen.<br />
Die Anreise war großenteils unproblematisch.<br />
Nun fahren wir in zwei Kleinbussen<br />
(Matatus) durch Mombasa und<br />
kommen uns vor wie in einem Dokumentarfilm.<br />
Auf dem Zeltplatz angekommen<br />
bauen wir erst mal die Zelte<br />
Logbuc<br />
Text: Jannik Fischer und luna<br />
6<br />
auf, es ist heiß, wir sind müde und<br />
überwältigt. Müssen auch sofort ein<br />
paar Dinge reparieren, zum Beispiel die<br />
Sanitäranlagen. Und ein Dach für den<br />
Raum, in dem unsere Sachen „sicher“<br />
abgeschlossen lagern sollen, wäre sehr<br />
hilfreich. Auf einmal steht ein Dromedar<br />
auf dem Platz: Kenia in aller Pracht<br />
– und wir mittendrin.
Jannik: 05.09.2009<br />
Dieses Wochenende sind wir auf Safari im Nationalpark Tsavo<br />
West. Die Nacht verbringen wir in einer Lodge im Park. Die Tiere<br />
können ohne größere Probleme in die Nähe unserer Hütten kommen<br />
und tatsächlich stehen abends Elefanten nur circa 15 Meter<br />
hinter unserer Hütte. Von der Terrasse aus können wir die Elefanten<br />
beim Trinken beobachten. Am nächsten Tag sehen wir<br />
während unserer Safari Giraffen, Affen, Wasserbüffel, Zebras,<br />
Strauße, Nilpferde, Krokodile, noch mehr Elefanten, ganz viele<br />
Gazellen und die verschiedensten Vögel. Nur Löwen sehen wir leider<br />
nicht. Fazit der Safari: Kenia ist wirklich ein <strong>Land</strong> mit einzigartiger<br />
Naturvielfalt.<br />
relaisvant<br />
luna: 08.09.2009<br />
Heute wird richtig gearbeitet. Zumindest morgens. Steine und<br />
Sand schaufeln,<br />
h Kenia<br />
Zement schleppen,<br />
Fundament<br />
gießen. Das<br />
geht auf die<br />
Arme und die<br />
Sonne scheint.<br />
Mittags versuchen<br />
wir, uns so gut es geht „ausgehfertig“ zu machen. Wir fahren<br />
in die Stadt, das bedeutet auch lange Hosen und Shirts. In<br />
Mombasa werden wir von einigen Pfadis begleitet und schlängeln<br />
uns durch die Gassen voller Menschen, Stände, Autos und manchmal auch Tieren.<br />
Das Gewühl ist groß und wir sind ein wenig eingeschüchtert, aber auch begeistert<br />
von der gebündelten Energie dieser Stadt. Nach einem souvenirträchtigen Nachmittag<br />
finden wir uns abends in einem Restaurant am Wasser wieder, wo wir den<br />
Blick und die Seele baumeln lassen und das Essen so richtig genießen können.<br />
luna: 09.09.2009<br />
Heute keine Arbeit. Wir besuchen Lucy (eine Pfadfinderin, die Lehrerin in Mombasa<br />
ist) in ihrer Schule. Sie macht uns bekannt und führt uns herum, schnell sind wir<br />
der Mittelpunkt des Interesses. Wir bekommen sogar eine Parade von den Pfadfindern<br />
der Schule vorgeführt und richtig traditionelle Tänze- da müssen wir auch mit<br />
ran. Ein toller Moment voller Lebensfreude. Später fahren wir nach Atacamba, dort<br />
werden Holzfiguren und Schalen hergestellt, die so typisch für Afrika sind. Den Abschluss<br />
des Tages macht die Behindertenwerkstatt „Bombolulu“. Hier bekommen<br />
wir eine Führung und kaufen viele Andenken. Die Arbeit in der Werkstatt beeindruckt<br />
mich sehr, ich hatte so etwas nicht erwartet.<br />
7
elaisvant<br />
Jannik: 11.09.2009<br />
Da das Gelände der Pfadfinder gegen<br />
Besiedlung gesichert werden muss, erweitern<br />
wir den Zaun und ziehen einen<br />
neuen. Dafür nehmen wir extra schwere<br />
Pfeiler, damit der Zaun nicht so leicht<br />
8<br />
zerstört werden kann.<br />
Das Zaunpfeiler durch<br />
die Gegend tragen<br />
eignet sich hervorragend<br />
als Morgensport,<br />
deshalb erledigen wir<br />
dies noch vor dem<br />
Frühstück. Nach<br />
einem Tag voller weiterer<br />
Arbeiten verabschieden<br />
wir Christian<br />
und Nicole, die schon<br />
eher zurückfliegen mit<br />
einem Besuch in<br />
einem Restaurant und<br />
Tanz ums Campfire.<br />
luna: 13.09.2009<br />
Sonntag. Ruhetag.<br />
Wie auch am letzten Sonntag arbeiten<br />
wir heute nicht. Einige von uns besuchen<br />
vormittags eine Kirche, die ein Kölner<br />
Pastor leitet. Ich war letzte Woche<br />
da, eine tolle Atmosphäre ist das! Den<br />
Nachmittag verbringen wir am Strand.
Der Privatstrand „Alibaba und die 40<br />
Räuber“ ist zwar recht weit von Miritrini,<br />
aber wunderschön. Wir genießen die<br />
Ruhe, denn es ist kaum jemand unterwegs.<br />
Trotzdem ist es ein wenig komisch,<br />
dieses Touristenparadies zu<br />
sehen, nachdem wir am letzten Sonntag<br />
an einem völlig überfüllten öffentlichen<br />
Strand Kamel geritten waren und uns<br />
über das gut gelaunte Miteinander der<br />
Kenianer gefreut hatten. Ein Gegensatz,<br />
wie er im Buche steht.<br />
Jannik: 15.09.2009<br />
Das Vetivergras ist angekommen. Es soll<br />
helfen Erosionen zu verhindern, indem<br />
es mit seinem starken Wurzelwerk den<br />
Boden befestigt. Das Anpflanzen ist sehr<br />
mühsam, da die Erde nach dem aufhacken<br />
eher an faustgroße Steine erinnert<br />
und man sie erst zerkleinern muss<br />
um die kleinen Pflanzen zu setzen. Die<br />
Pflanzen sehen auch eher aus wie vertrockneter<br />
Lauch und das Bewässern ist<br />
9<br />
relaisvant<br />
bei dem Wassermangel natürlich problematisch.<br />
Ich bin gespannt ob es anwächst.<br />
Jannik: 19.09.2009<br />
Das war's! Nach einer Nacht ohne nennenswerten<br />
Schlaf nehmen wir um 6:00<br />
Uhr in der Frühe den Flieger zurück nach<br />
Hause. Christoph, der uns oft genug bewiesen<br />
hat, dass er bei jeder Möglichkeit<br />
schlafen kann, verpasst dadurch<br />
wegen eines Buchungsfehlers beinahe<br />
seinen Flug. In Amsterdam angekommen<br />
erfahren wir nach langer Wartezeit,<br />
dass unser Flug überbucht ist und wir<br />
die Möglichkeit haben eine Nacht in Amsterdam<br />
zu verbringen. Yeah, Urlaubsverlängerung<br />
für lau! Doch da es so<br />
kurzfristig ist, sehen wir zu, dass wir alle<br />
einen Platz im Flieger bekommen und<br />
landen wohlbehalten im kalten <strong>Hamburg</strong>.<br />
Kwaheri Kenya. n<br />
Harambee Costa<br />
Kenya ist ein von der<br />
VDAPG koordiniertes<br />
Projekt, dessen Ziel die<br />
Errichtung eines Jugend-<br />
und Pfadfinderzentrums<br />
in Miritini<br />
(Mombasa) ist. Das Gemeinwesenprojekt<br />
wird<br />
von kenianischen und<br />
europäischen Pfadfindern<br />
unterstützt. In diesem<br />
Rahmen flogen die<br />
<strong>Hamburg</strong>er <strong>VCP</strong>er nach<br />
Kenia und arbeiteten<br />
dort an der Errichtung<br />
des Zentrums Hand in<br />
Hand mit den Kenianischen<br />
Pfadfindern.
elaisvant<br />
Watt’n Kurs<br />
Text: Philip Schierning<br />
In diesem Jahr fand der Aufbaukurs<br />
in einer ganz besonderen<br />
Umgebung statt: Mitten im Nationalpark<br />
Schleswig-Holsteinisches<br />
Wattenmeer am Leuchtturm von<br />
Westerhever.<br />
10
Für die beste Brotbackmischung<br />
nehme man: Neun motivierte<br />
Pfadfinder inklusive zweier unglaublich<br />
toller Teamer, zehn lange Tage,<br />
ein Paar Gummistiefel, ein volles Kursprogramm<br />
ergänzt durch den Methodenkoffer,<br />
eine ausgezeichnete Verpflegung,<br />
besonders viel Spaß, eine Prise<br />
Wind, viele Gefieder- und Wollträger,<br />
einen unendlich weiten Blick mit viel<br />
Sand und salzresistenten Pflanzen, ein<br />
kleines Seminarhaus mit nur einer Anbindung,<br />
daneben einen weiß-roten<br />
Turm und natürlich jede Menge Wasser<br />
drum herum.<br />
„Sommer, Sonne, Sand und Meer –<br />
genau so hast du dir deine Ferien vorgestellt“<br />
1<br />
- So fand nach zwei Jahren wieder<br />
der Aufbaukurs statt und zum ersten<br />
Mal auf einer Warft am Westerhever<br />
Leuchtturm, umgeben von Salzwiesen,<br />
Schlick-, Misch- und Sandwatt, wo Wörter<br />
wie „Prielströme“ und „Queller<br />
essen“ zum Alltag gehören. Die Umgebung<br />
war diesmal so besonders, weil<br />
das Wattenmeer nicht nur ein Nationalpark<br />
ist, sondern auch zum Weltnaturerbe<br />
der UNESCO erklärt wurde und sich<br />
auch Schwaben darüber erfreuen. Das<br />
schlechte Wetter, das wir vermutlich am<br />
ersten Tag mit nach Friesland gebracht<br />
hatten, versteckte sich für die restlichen<br />
neun Tage hinterm Deich. Vermutlich<br />
hing das gute Wetter mit den atlantischen<br />
Winden zusammen. Auch wenn es<br />
nicht geregnet hat – „Bringt Gummistiefel<br />
mit!“ war wohl eine der wichtigsten<br />
11<br />
relaisvant<br />
Hilfen auf der Packliste. Es ist ein schönes<br />
Gefühl zu merken, welchen Spaß es<br />
macht sich in Gummistiefeln in den<br />
Matsch zu stampfen. Dazu ist es ein<br />
schönes Gefühl zu wissen, wie wichtig<br />
Pfadfinder sein im eigenen Leben ist und<br />
welche Rolle dies für einen selbst spielt.<br />
Neben dem informativen und lehrreichen<br />
Einheiten gab es auch genug Zeit<br />
für viele andere Dinge wie: den Leuchtturm,<br />
Wattwandern und Wattführung,<br />
Sonnenuntergänge, leckeres Essen,<br />
„Einen schönen Guten Morgen“, die<br />
Therme in St. Peter Ording, im Meer<br />
baden, eine Andacht, sehr schöne und<br />
lustige Abendaktionen, anfreunden mit<br />
den FÖJ-lerinnen und Zivi Toni (die nicht<br />
aufhören wollten Werwölfe zu spielen),<br />
„Vögel zählen“, Angelos Gänsehaut-<br />
Abenteuer Spielbuch, und unendlich<br />
weit zu blicken.<br />
Und im warmen Abendrot der sich nun<br />
schlafenlegenden Sonne blickt man weit<br />
ins Wattenmeer. Die ersten Gänse ziehen<br />
in den Süden. Und man sieht, wie<br />
der Leuchtturm beginnt sein Licht aufs<br />
Meer hinaus zu werfen. In der Küche<br />
brennt noch das Licht, denn das Brot für<br />
den nächsten Tag wird gebacken. So<br />
endet einer der besten Aufbaukurse am<br />
Westerhever Leuchtturm.<br />
1 Der Beginn eines Abenteuers auf TiKi-Island.<br />
Als Leuchtturm wird ein Turm bezeichnet,<br />
der ein Leuchtfeuer trägt.<br />
Leuchttürme ermöglichen so die Navigation<br />
und das Umfahren gefährlicher<br />
Stellen im Gewässer, wo sie der<br />
Schifffahrt auch nachts als weithin<br />
sichtbares Seezeichen dienen.<br />
n
elaisvant<br />
Leinen<br />
los und<br />
Segel<br />
setzen!<br />
Text: Teillagerleitung <strong>Hamburg</strong><br />
© J. Bredehorn / PIXELIO<br />
5.000 Pfadis aus Norden, Süden,<br />
Osten und Westen treffen?<br />
Schwarzzelt-Paläste, Lagertürme,<br />
Oasen und vieles mehr – klingt das<br />
etwa nicht gut?<br />
Dann komm zum Bundeslager<br />
2010 vom 29. Juli bis zum 7. August<br />
nach Wolfsburg!
Siebenköpfige Schiffscrew sucht fleißige Klabautermänner und -frauen<br />
zur Organisation und Durchführung von Bundeslager für circa 5.000 Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder. Ob für Tagesarbeit oder auch für längere Mitarbeit<br />
bieten wir genau das richtige. Logistik, Abendprogramm oder Workshops anbieten,<br />
bei uns kann jeder helfen, der Ideen hat und mit aufs Bula kommt.<br />
Bewerbung und Lebenslauf bitte schnellstmöglich an:<br />
friederikeborschel@gmx.de.<br />
relaisvant<br />
Wir befinden uns am Lupusmaniero – einem See, an dem sich nicht nur<br />
unser Freihafen befindet, sondern auch sechs andere Städte. Das Forschungsschiff<br />
Nesaja ist auf Grund gelaufen. Was ist zu tun? Die Schifffahrtswege<br />
zwischen den Städten drohen auszutrocknen. Um dies zu verhindern,<br />
muss dem jahrelangen Raubbau an der Umwelt entgegengewirkt werden. Die<br />
natürlichen Ressourcen schienen im Überfluss vorhanden gewesen zu sein, so dass<br />
sich lange niemand Gedanken über einen schonenden Umgang mit der Natur gemacht<br />
hat. Jede der Städte hat sich im Laufe der Zeit auf ein Wissensgebiet oder<br />
Handwerk spezialisiert und tauscht mit den anderen Städten benötigte Waren und<br />
Kenntnisse aus.<br />
Im <strong>Hamburg</strong>er Teillager, dem Freihafen, haben wir Platz für Matrosen, Navigatoren<br />
und Abenteurer aller Art. Dort finden sich nicht nur urige Hafenspelunken und<br />
verwinkelte Gässchen sondern auch jede Menge Seemannsgarn. Auch <strong>Land</strong>ratten<br />
wie Bootsbauer oder Lagerverwalter kommen hier auf ihre Kosten. Ob es um Buddelschiffchen<br />
und Seemannsknoten, um kreative Methoden zum Containertransport,<br />
Seemannslieder oder um die wegweisende Kunst der Astronomie<br />
geht, es erwarten Euch in jedem Fall Abenteuer, Geschichten<br />
und neue Erfahrungen rund um die Weltmeere.<br />
Oder wollt Ihr einfach nur in der Hängematte entspannen?<br />
Wir freuen uns auf<br />
Euch und Euern Stamm,<br />
Marian, Jannik, Friederike, Nici,<br />
Gesa, Moritz und Björn<br />
Alle Infos rund um das Bundeslager 2010 in Almke findest du im Netz unter<br />
www.bundeslager.vcp.de. Dort steht alles zur Spielidee, zum Lagerplatz und zum<br />
Anmeldeverfahren. Die Voranmeldephase läuft bereits und endet am 31. Dezember.<br />
Auch die verbindliche Anmeldung wird online abgewickelt. Informiere dich am Besten<br />
frühzeitig über die Anmeldefrist.
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
Warum wir<br />
machen,<br />
was wir tun<br />
Text: Jannik Fischer, Philip Schierning,<br />
luna und dreipunkt<br />
Warum tragen wir eigentlich Kluft? Und warum schlafen wir in Kohten? Und<br />
warum geben wir uns die linke Hand zum Gruß? Das relais ist einigen der<br />
bekanntesten Phänomene rund um die Pfadfinderei auf den Grund gegangen.<br />
Trifft man Leute auf Stadtteil- und<br />
Gemeindefesten oder unterhält<br />
man sich mit Verwandten und<br />
Freunden und alle haben keine Ahnung,<br />
was Pfadfinder genau sind – das eine<br />
oder andere werden sie mit uns verbinden.<br />
Da wäre zum Einen die Kluft und<br />
das Halstuch oder „die lustigen Namen,<br />
die die immer haben“ und mancher weiß<br />
auch: „Die schlafen in so schwarzen Zelten.“<br />
Natürlich mischen sich manchmal<br />
auch Vorurteile (Würmeressen) und Klischees<br />
(Omas über die Straße bringen)<br />
14<br />
© senecadistrict.org<br />
mit den Vorstellungen, aber in der Regel<br />
gibt es ein paar Dinge, die auch für uns<br />
selbst zum Selbstverständnis dazu<br />
gehören. Natürlich tragen wir Kluft – zumindest<br />
manchmal. Und wir schlafen in<br />
Kohten. Einige haben auch Fahrtennamen.<br />
Doch warum eigentlich? Wo kommen<br />
diese Bräuche eigentlich her? Was<br />
macht Pfadfinder wirklich aus? Und<br />
warum heißen wir eigentlich Pfadfinder?<br />
Auf den folgenden Seiten gehen wir sieben<br />
Phänomenen rund ums Pfadfindersein<br />
nach.
Der Begriff „PfaDfinDer“<br />
Wir beginnen unseren Streifzug<br />
durch die Traditionen und Rituale<br />
der Pfadfinderei zunächst mit<br />
einer Begriffsklärung: Warum heißen Pfadfinder<br />
eigentlich Pfadfinder? Die Pfadfinderbewegung<br />
hat ihren Ursprung bekanntlich<br />
im Jahr 1907, als der britische General<br />
Robert Baden-Powell auf der englischen<br />
Insel Brownsea Island das erste offizielle<br />
Pfadfinderlager veranstaltete. Im Folgejahr<br />
erschien sein Buch „Scouting for Boys“, das<br />
bis heute ein wichtiges Grundlagenwerk für<br />
die weltweite Pfadfinderarbeit darstellt. Aufgepasst:<br />
Im Englischen heißt die Pfadfinderbewegung<br />
„Scout Movement“ und nicht<br />
„Pathfinder Movement“. Wo kommt also das<br />
deutsche Wort Pfadfinder als Übersetzung<br />
für das englische (und weltweit geläufige)<br />
Wort Scout her?<br />
Eine Antwort liefert „Das Pfadfinderbuch“ 1 ,<br />
das 1909 von einem deutschen Stabsarzt<br />
namens Dr. Alexander Lion geschrieben<br />
wurde. Dieses Buch war der erste Versuch<br />
„Scouting for Boys“ ins Deutsche zu übertragen.<br />
Es ist nicht wörtlich übersetzt und<br />
weist zudem einige i<strong>nhalt</strong>liche Abweichungen<br />
auf. Jedoch taucht in diesem Zusammenhang<br />
der Begriff Pfadfinder (bereits im<br />
Buchtitel) zum ersten Mal auf.<br />
Auch Lion hatte seine Schwierigkeiten<br />
damit, für das Wort Scout eine sinnvolle<br />
deutsche Übersetzung zu finden. Die wörtliche<br />
Übersetzung ‚Späher, Kundschafter’<br />
schien ihm nicht sonderlich brauchbar zu<br />
sein, „da sie nur einen kleinen Bruchteil der<br />
Tätigkeit widerspiegeln konnte, welche die<br />
Ausbildung des Boy-Scout verlangt“.<br />
Der Verleger der von Lion geplanten Übersetzung<br />
machte deshalb eine Ausschrei-<br />
1 Lion, Alexander: Das Pfadfinderbuch. Reprint. Spurbuchverlag, Baunach 1993, 21 Euro<br />
15<br />
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
bung, in der er um Übersetzungsvorschläge<br />
bat. Doch auch die vielen Zusendungen, die<br />
Lion daraufhin bekam, konnten den Arzt<br />
zunächst nicht zufrieden stellen: „Enthielt<br />
doch auch der Ausdruck Scout nicht ursprünglich<br />
seine weitgehende Bedeutung,<br />
sondern wurde ihm diese erst seitens des<br />
Generals Baden-Powell beigelegt. Die Ausdrücke<br />
‚Jungspäher, Spürer, Feldstreifer,<br />
Lauerknaben, Renner, Tummler, etc.’ gaben<br />
nicht ganz das Wesen der Sache wieder.“<br />
Als mögliche Übersetzung tat sich da das<br />
Wort „Schütz“ auf, dessen Wurzel als möglicherweise<br />
identisch mit dem englischem<br />
Worte Scout angenommen wurde, und<br />
wegen seiner knappen, bequemen Form<br />
besonders geeignet schien. Doch Lion<br />
fürchtete die Möglichkeit der Verwechslung<br />
mit bestehenden Schützenvereinigungen.<br />
Auch der Begriff „Jungritter“ wurde verworfen.<br />
Der Begriff erschien irgendwie zu mittelalterlich,<br />
zu feudal.<br />
Doch dann kam Lion der entscheidende<br />
Gedanke: „Ein Erfordernis des Scout ist<br />
nun, dass er überall seinen Weg zu finden<br />
weiß. In der Stadt, auf dem <strong>Land</strong>e, im Gebirge,<br />
in Wald und Flur. Er muss also ein<br />
‚Pfadfinder’ sein.“ Aber Lion wollte den Begriff<br />
noch weiter fassen. Der Dienst am Vaterland<br />
und an der Menschheit, ganz im<br />
Sinne Baden-Powells, sollte sich darin wiederfinden.<br />
Und so formulierte er: „Das Suchen<br />
und Finden des richtigen Le bens pfa -<br />
des, des Pfades, der zu Gesundheit und<br />
Kraft, zur körperlichen und moralischen<br />
Festigung der Jugend führen soll, soll die<br />
Bedeutung des Wortes ‚Pfadfinder’ sein.“<br />
Und deshalb nennen wir uns noch heute<br />
„Pfadfinder“.
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
Kluft unD HalstucH<br />
Das Tragen von Kluft und Halstuch<br />
geht bei den Pfadfindern auf ganz<br />
praktische Gründe zurück. Die<br />
einheitlich getragenen Hemden waren<br />
früher dazu gedacht, den Klassenunterschied<br />
zwischen Pfadfindern zu überwinden.<br />
Sie helfen auch heute (wo es keine<br />
richtigen „Klassen“ mehr gibt) dabei,<br />
sich als eine Gruppe zu identifizieren und<br />
nach außen hin Zusamme<strong>nhalt</strong> und Gemeinschaft<br />
zu demonstrieren. Sie zeigen,<br />
dass wir alle Pfadfinder sind – und<br />
gleich viel wert. Unter Pfadfindern signalisiert<br />
die Kluft natürlich auch, zu welchem<br />
Verband ein Pfadi gehört und<br />
woher er kommt.<br />
Das Halstuch steht für die verschiedenen<br />
Stufen innerhalb der Pfadfinderei. Es<br />
wird auf verschiedenste Weisen getragen<br />
und geknotet. Baden-Powell sagte, man<br />
solle es im Kragen tragen, um diesen vor<br />
Dreck zu schützen. Dies stimmt mit dem<br />
Brauch überein, das Tuch als Hilfsmittel<br />
für jeden Zweck zu benutzen, etwa als<br />
Dreieckstuch oder Tragehilfe. Es gibt<br />
aber auch Stämme, die sehr viel Wert auf<br />
die Unberührtheit des Tuchs legen und es<br />
möglichst nicht einmal waschen.<br />
In Deutschland wird das Tragen der<br />
Kluft – abhängig von Verband und<br />
Stamm – unterschiedlich ausgelebt.<br />
Manche tragen sie in der Hose, andere<br />
knöpfen sie gar nicht erst zu. In den meisten<br />
anderen Ländern ist die Kluft ein<br />
wichtiges Symbol für die Wertschätzung<br />
des Pfadfindertums und wird in Ehren<br />
gehalten und deswegen immer ordentlich<br />
und in der Hose getragen. In<br />
16<br />
Deutschland<br />
gibt<br />
es keine<br />
einheitlicheMeinung<br />
zu<br />
dieser<br />
Frage, da<br />
sich viele<br />
Pfadfinder<br />
nach © Rald Adloff<br />
dem<br />
Zweiten Weltkrieg so deutlich wie möglich<br />
von allem militärischen distanzieren wollten<br />
und somit jegliche Art der Uniformierung<br />
ablehnten. Heute muss jeder selbst<br />
darüber nachdenken, welchen Wert er<br />
seiner Kluft anlegt und wie er sie trägt.<br />
Das ist auch in der <strong>VCP</strong>-Bundesordnung<br />
so vorgesehen. Jede Gruppe muss demnach<br />
abwägen „zwischen einerseits der<br />
Möglichkeit, das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
der Gruppe und des Verbandes zu<br />
stärken, und andererseits den Gefahren<br />
einer Ausübung von Gruppendruck auf<br />
Einzelne und deren Gleichschaltung sowie<br />
einer Absonderung der Gruppe von anderen<br />
und der Förderung von Elitedenken“.<br />
Die Tracht des <strong>VCP</strong> besteht aus der dem<br />
hellgrauen Kluft, dem Verbandszeichen<br />
und dem Halstuch. Die Bundesordnung<br />
schlägt weiter eine Trachtordnung vor,<br />
die bei offiziellen Anlässen möglichst eingehalten<br />
werden soll. Jedoch dürfe die<br />
formale Ordnung „niemals wichtiger sein<br />
als individueller Spielraum, Kreativität<br />
und I<strong>nhalt</strong>e der Pfadfinderinnen- und<br />
Pfadfinderbewegung“.
Die KoHte<br />
Pfadfinder<br />
schlafen<br />
in Kohten,<br />
ist doch<br />
klar. Eben nicht.<br />
Während Pfadfinder<br />
weltweit<br />
eher in Plastikzelten<br />
wie<br />
Iglus schlafen, ist die Kohte eine vor allem<br />
deutsche Erscheinung.<br />
Das Wort Kohte ist sehr alt und stammt aus<br />
der finnisch-ugrischen Ursprache. Möglicherweise<br />
ist es mit unseren Wörtern Haus<br />
und Hütte verwandt. Die Kohte wurde von<br />
Eberhard Koebel (tusk), Gründer der Deutschen<br />
autonomen Jungenschaft vom 1. November<br />
1929 (dj.1.11), in die bündischen<br />
Jugendgruppen der 1930er Jahre eingeführt.<br />
Er entwickelte die Kohte nach dem<br />
Vorbild von Nomadenzelten, die er auf seinen<br />
Lapplandfahrten gesehen hatte.<br />
Seine erste Begegnung mit einer Kohte in<br />
Lappland beschreibt tusk so: „Ich betrachtete<br />
die Kohte, wie man seine Wohnung beschaut.<br />
Zuerst von außen, dann traten wir<br />
ein, gaben einer uralten Greisin die Hand<br />
und einer jungen Frau. Wir setzten uns auf<br />
die linke Seite, die denen zusteht, die nicht<br />
zur Familie gehören. Ich hatte ja früher<br />
schon Lappen gesehen. Ich war schon schönen<br />
Mädchen begegnet und mehrmals in<br />
Erdkohten am rauchigen Feuer gesessen.<br />
Aber was ich hier sah, war mir doch neu. Ein<br />
Zelttuch, das von einer Stangenkonstruk -<br />
tion gespannt ist. Denkbar praktisch zum<br />
Transport! In der Mitte war ein Feuerplatz<br />
und darüber im Zeltdach ein Loch, zu dem<br />
Sonnenschein und Nordlicht Einlass haben.<br />
17<br />
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
Ich versank in<br />
die Betrachtung<br />
der Dinge um<br />
mich her.“<br />
Diese erste<br />
Kohte stand<br />
Pfingsten 1928<br />
in einem Lager<br />
der Deutschen<br />
Freischar. 1935 wurde jeder Gebrauch von<br />
Kohten und Jurten durch die Hitlerjugend<br />
verboten. Nach 1945 trat die Kohte wie wir<br />
sie heute kennen ihren Siegeszug an.<br />
Die deutsche Pfadfinderbewegung hat<br />
viele Elemente der dj.1.11 übernommen.<br />
So führte tusk auch die Jungenschaftsjacke<br />
(„Juja“) ein und schrieb Lieder wie „Über<br />
meiner Heimat Frühling“, die noch heute<br />
gerne von Pfadfindern gesungen werden.<br />
Zudem brachte tusk die Jurte nach Deutschland.<br />
Sie stammt allerdings nicht aus Lappland,<br />
sondern wurde von asiatischen Nomaden,<br />
insbesondere Mongolen, benutzt.<br />
Beide Zelte sind also Nomadenzelten nachempfunden.<br />
Das passt gut, war für die Bündische<br />
Jugend das Wandern doch eine beliebte<br />
Beschäftigung. In Deutschland verbindet<br />
man daher auch die Pfadfinderei in<br />
der Regel mit Wandern. In Ländern, in<br />
denen der Bündische Einfluss fehlt, gehört<br />
das Wandern nicht zu den Haupttätigkeiten<br />
eines Pfadfinders. Daher braucht man dort<br />
auch keine Wanderzelte. Zum Lagern ist die<br />
Kohte nämlich – etwa wegen ihres fehlenden<br />
Bodens – nicht sonderlich gut geeignet.<br />
Obwohl Baden-Powell wohl nie auf die Idee<br />
gekommen wäre, ein Lager aus Kohten zu<br />
errichten, ist die Kohte in Deutschland für<br />
viele der Inbegriff von Pfadfinderei.<br />
© David Koebel
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
faHrtennamen<br />
Ein Fahrtenname ist eine Art Spitzname,<br />
den viele Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder im deutschsprachigen<br />
Raum tragen. In einigen Gruppen<br />
und Verbänden wird er auch als Pfadfindername<br />
oder Indianername bezeichnet.<br />
In der Regel wird ein Fahrtenname in<br />
Form einer „Taufe“<br />
vergeben. Dabei wird<br />
demjenigen, der den<br />
Namen bekommt,<br />
eine Flüssigkeit (es muss nicht immer<br />
Wasser sein) über den Kopf geschüttet<br />
oder die betreffende Person muss ein<br />
Taufgetränk trinken. Der vergebene<br />
Name leitet sich häufig von einem Erlebnis<br />
oder einer Eigenheit der Person her,<br />
wobei manchmal auch ein bereits<br />
vorhandener Spitzname Verwendung<br />
findet.<br />
Die Tradition einen eigenschafts- oder<br />
ereignisbezogenen Namen zu vergeben<br />
ist schon verhältnismäßig alt. Bekannt<br />
ist uns dieser Brauch vor allem von den<br />
Ureinwohnern Nordamerikas. Aber auch<br />
bei den Germanen war es durchaus<br />
üblich, dass der Name unter Umständen<br />
mehrmals gewechselt wurde. Ein Krieger<br />
konnte für besondere Leistungen im<br />
Kampf mit einem neuen Namen ausgezeichnet<br />
werden.<br />
Baden-Powell hatte die Idee, dass<br />
Pfadfindernamen zur Stärkung der Gruppenidentität<br />
beitragen könnten. Diese<br />
Namen hatten allerdings keinen persönlichen<br />
Bezug, sondern bezogen sich auf<br />
die Eigenschaft einer Gruppe und wurden<br />
wie Titel vor die Namen<br />
der Gruppenmit-<br />
paloma<br />
scalma<br />
cubby<br />
18<br />
glieder gesetzt. Die in Deutschland<br />
geläufige Tradition geht auf die<br />
Bündische Jugend zurück. In der Tradition<br />
der bereits erwähnten dj.1.11 werden<br />
Fahrtennamen klein geschrieben<br />
(wie bei tusk).<br />
In den unzähligen Pfadfinder- und<br />
pfadfinderähnlichen Bünden in Deutschland<br />
werden Fahrtennamen heute sehr<br />
unterschiedlich verwendet. Es gibt<br />
Bünde, in denen nur einzelne Mitglieder<br />
einen Fahrtennamen tragen, in anderen<br />
sind sie weit verbreitet. In <strong>Hamburg</strong><br />
werden Fahrtennamen zum Beispiel nur<br />
in einem Drittel der <strong>VCP</strong>-Stämme<br />
regelmäßig vergeben. Bei den anderen<br />
kommen sie hin und wieder vereinzelt<br />
vor, die meisten Stämme vergeben aber<br />
gar keine.<br />
Das neue Jahrhundert hat sich auch<br />
auf die Fahrtennamen-Tradition ausgewirkt.<br />
So bietet der BPS-Stamm<br />
Turmfalke aus Neu-Anspach (Hessen)<br />
online einen Namensgenerator zum<br />
Download an, mit dessen Hilfe Fahrtennamen<br />
zufällig kreiert werden können<br />
(www.bps-turmfalke.de). Die Pfadi be -<br />
we gung Schweiz hat im Internet ein<br />
Pfadfindernamenverzeichnis angelegt<br />
(www.pfadinamen.ch), das inzwischen<br />
rund 6.000 Namen umfasst. Auf der<br />
Seite wird auch eine Statistik darüber<br />
geführt, mit welchem Buchstaben<br />
die Namen beginnen. Es<br />
führt zur Zeit der Buchstabe<br />
S mit deutlichem<br />
Abstand<br />
vor den Buchstaben<br />
C, P und M.<br />
maimu
Der HanDscHlag<br />
Ein vor allem in Deutschland verbreitetes<br />
Begrüßungsritual ist das<br />
Händeschütteln. Mit dem Händeschütteln<br />
wollte man früher seine<br />
friedlichen Absichten demonstrieren:<br />
Man kam mit leeren Händen, also unbewaffnet.<br />
Dabei galt die rechte Hand als<br />
Waffenhand, schließlich sind die meisten<br />
Menschen Rechtshänder.<br />
Bereits im Neuen Testament wird im<br />
Brief des Paulus an die Galater erwähnt,<br />
dass Paulus beim Abschied in Jerusalem<br />
die „rechte Hand der Freundschaft“ gereicht<br />
wurde. Auch auf römischen Münzen<br />
lässt sich das<br />
Händeschütteln<br />
als Symbol der<br />
Eintracht wie der -<br />
fin den.<br />
Pfadfinder rei -<br />
chen sich zur Begrüßunghingegen<br />
die linke<br />
Hand. Hierzu gibt<br />
es zwei Begründungen:<br />
Zum<br />
Einen kommt die linke Hand vom<br />
Herzen und steht so für die besondere<br />
Brüderlichkeit und Herzlichkeit in der<br />
weltweiten Gemeinschaft der Pfadfinder.<br />
Zum Anderen nimmt auch dieser<br />
Brauch Bezug auf das Tragen von Waffen.<br />
War nämlich die rechte Hand die<br />
„Waffenhand“, so wurde in der linken<br />
das Schild getragen. Das Herunternehmen<br />
des Schildes um sich die<br />
Hände zu reichen bedeutete daher<br />
besonderes Vertrauen.<br />
19<br />
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
Der Legende nach wechselte Baden-<br />
Powell eines Tages mit einem afrikanischen<br />
Häuptling namens Pempreh, den er<br />
im Gefecht besiegt hatte, einen Händedruck.<br />
Der Häuptling bot dem Offi zier die<br />
linke Hand, was diesen zum Staunen<br />
brachte. Als sich Baden-Powell nach dem<br />
Grund erkundigte, erklärte ihm Pempreh,<br />
dass nur die Tapfersten der Tapferen<br />
und die Treuesten der Treuen sich in<br />
dieser Art die Hände rei chen, weil es bedeute,<br />
das Schild herunterzunehmen.<br />
Offensichtlich war Baden-Powell von<br />
diesem Gedanken so angetan, dass er<br />
später den Handschlag<br />
mit der<br />
linken Hand in<br />
seiner Pfadfinderbewegungeinführte.<br />
In Deutschland<br />
und in einigen<br />
anderen europäischenLän-<br />
© 68thscouts.ca<br />
dern ist es zudem<br />
üblich, den klei -<br />
nen Finger der linken Hand beim Handschlag<br />
abzuspreizen. Dadurch sind die<br />
Hände zusätzlich ineinander verschränkt<br />
und drücken somit noch deutlicher<br />
die weltweite Verbundenheit aus.<br />
Eine weitere Bedeutung erfuhr das Fingerabspreizen<br />
im frühen Widerstand<br />
gegen den Nationalsozialismus als<br />
Erkennungszeichen. Spreizte man den<br />
kleinen Finger ab, sein Gegenüber aber<br />
nicht, so bemerkte man es nur selbst –<br />
der Finger des Anderen fuhr ins Leere.
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
Das Kreuzen Der arme<br />
Abschlusskreis: Alle Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer einer Sippenstunde,<br />
Stammesfahrt oder sonstigen<br />
Veranstaltung kommen zusammen,<br />
bilden einen Kreis, hören ein paar warme<br />
Worte, kreuzen ihre Arme und singen ein<br />
Abschlusslied. So oder so ähnliche werden<br />
die meisten Aktionen im <strong>VCP</strong>, wie<br />
auch in anderen Bünden beendet. Gesungen<br />
wird dann meist das je weilige Bundeslied<br />
(im <strong>VCP</strong> zur Zeit noch „Allzeit<br />
Bereit“), ein Sippen- oder Stammeslied<br />
oder „Nehmt Abschied Brüder“. Und<br />
warum werden jetzt noch mal die Arme<br />
gekreuzt? Und legt man den linken Arm<br />
über den rechten oder umgekehrt?<br />
„Nehmt Abschied Brüder“ ist eine aus<br />
der DPSG stammende deutsche „Übersetzung“<br />
des alten schottischen Liedes<br />
„Auld Lang Syne“ (in etwa: „Lange her,<br />
dass … “). Dieses wird im eng lisch -<br />
sprachigen Raum traditionsgemäß zum<br />
Jahreswechsel gesungen und findet auch<br />
ansonsten weltweit unterschiedlichste<br />
Verwendung. Irgendwie hat sich das Lied<br />
auch seinen Weg in die Pfadfinderbewegung<br />
vor allem nicht-englischsprachiger<br />
Länder gebahnt, in denen es dann wie in<br />
Deutschland eigene Übersetzungen gibt.<br />
Der traditionelle schottische Silvesterbrauch<br />
sieht vor, dass zu Beginn des<br />
Liedes ein Kreis gebildet wird. Erst mit<br />
Beginn der letzten Strophe kreuzt man<br />
seine Arme und hält nun mit der eigenen<br />
rechten Hand die Linke seines linken<br />
Partners und umgekehrt. Am Ende des<br />
Liedes eilen alle in die Mitte des Kreises,<br />
während sie noch immer die Hände ihrer<br />
Nachbarn halten. Dann drehen sie sich<br />
aus dem Kreis heraus, wobei sich noch<br />
immer an den Händen gehalten wird.<br />
Nun ist der Kreis aufgelöst und doch hält<br />
man sich noch an den Händen.<br />
Außerhalb Schottlands ist dieser<br />
Brauch allerdings in Vergessenheit ge -<br />
raten. Dort ist es üblich, die Hände gleich<br />
zu Beginn des Liedes zu kreuzen. Beim<br />
Jahreswechsel 1999/2000 ließ die Queen<br />
den schottischen Brauch zelebrieren und<br />
sorgte damit für einen Eklat. Die eng -<br />
lische Presse kritisierte die Queen für das<br />
unsachgemäße Armekreuzen und hatte<br />
dabei offensichtlich keine Ahnung vom<br />
originalen Brauch.<br />
Bei uns wissen wahrscheinlich auch die<br />
wenigsten, wo dieser Brauch herkommt.<br />
Wir singen ein völlig anderes Lied und<br />
kreuzen die Arme die ganze Zeit und es<br />
stört sich auch niemand daran. In einigen<br />
deutschen Bünden hingegen wird<br />
tatsächlich beim Abschluss „Nehmt Abschied<br />
Brüder“ gesungen und es wird die<br />
schottische Prozedur durchgeführt.<br />
Dabei ist es übrigens egal, ob nun „links<br />
über recht“ oder „rechts über links“<br />
gehalten wird. Es klappt auf jeden Fall.<br />
© Rald Adloff
Der DonnerBalKen<br />
© <strong>VCP</strong> Stamm Albert Schweitzer Breitenbach/Pfalz<br />
Zum Abschluss stellen wir noch<br />
einen der eigentümlichsten<br />
Bräuche der Pfadfinderei vor –<br />
den Donnerbalken. Jeder Klogang in der<br />
Natur läuft eigentlich gleich ab – Loch<br />
graben und wieder zumachen. Das<br />
Prinzip der Wanderlatrine: Bei einer<br />
kleinen Wandergruppe buddelt jeder<br />
sein eigenes Loch. Wenn jedoch viele<br />
Leute für mehrere Tage an einem Ort<br />
sind, reicht der Platz dafür nicht mehr<br />
aus. Der Aktionsradius eines Menschen<br />
zu Fuß ist nicht sehr groß, außerdem ist<br />
er meistens faul und wenn er dringend<br />
sein Geschäft verrichten muss, will er<br />
nicht zwei Kilometer laufen. Also bleibt<br />
er zum Zwecke der Darmentleerung so<br />
nah wie möglich am Lager, das machen<br />
alle. Um dies nun zu vereinfachen wird<br />
ein gemeinsames größeres Loch<br />
geschaffen.<br />
Der Donnerbalken gehört zur Gattung<br />
der Plumpsklos, deshalb hier ein<br />
Auszug aus Wikipedia:<br />
„Plumpsklo ist der umgangssprachliche<br />
Begriff für eine Toilette ohne<br />
Wasserspülung, das heißt ein Trocken -<br />
klo. Der Kot samt Urin fällt in einen Kasten<br />
oder eine Grube und verbleibt dort,<br />
21<br />
schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />
© Frank Bartram / PIXELIO<br />
bis die Grube bzw. der Kasten gefüllt ist<br />
und sein I<strong>nhalt</strong> entsorgt wird. Alternativ<br />
wird die Grube – Sickergrube genannt –<br />
zugeschüttet und eine neue in einiger<br />
Entfernung ausgehoben. Dieser Vorgang<br />
wiederholt sich zyklisch („wanderndes<br />
Plumpsklo“).“<br />
Die Position um einen Donnerbalken in<br />
Betrieb zu nehmen ist frei wählbar, jedoch<br />
wird von den meisten die „Ichhock-mich-rüber-und-das-eine-Beinlinks-und-das-andere-rechts“-Position<br />
bevorzugt. Bei größeren Gruben wird es<br />
jedoch schwierig sich in dieser Position<br />
hinzuhocken. Deshalb die Weiterent -<br />
wick lung vom Hock-Klo zum Sitz-Klo:<br />
Ein Balken oder Stamm wird zum Sitzen<br />
über die Grube gelegt und ein weiterer<br />
in angenehmer Anlehnhöhe angebracht,<br />
damit man nicht reinfällt (Profis<br />
kommen auch ohne aus). Nach erfolg -<br />
reichem Stuhlgang wird die Grube<br />
wieder etwas mit Erde zugeschüttet,<br />
sodass irgendwann wieder eine neue<br />
Grube ausgehoben werden muss.<br />
So wie man ein gemeinsames Feuer<br />
und ein gemeinsames Kochzelt hat, hat<br />
man eine gemeinsame Latrine – den<br />
Donnerbalken.
Berichtigung<br />
Die Fotos von der<br />
Bundesversammlung<br />
im relais 3/09<br />
(Seite 4) sind von<br />
Peter Brümmer.<br />
relais in punktum<br />
In der letzten Ausgabe (3/09) des Magazins des<br />
<strong>Land</strong>esjugend ring <strong>Hamburg</strong> „punktum“ wird unter der Rubrik<br />
„Fremde Federn“ über das relais berichtet. Darin heißt<br />
es unter anderem: „Die Beiträge sind mal kritisch, mal launig<br />
– aber immer lebendig geschrieben.“ Zudem garantiere<br />
die Redaktion „eine praxisnahe Berichterstattung aus dem<br />
Pfadfinderleben“. Bezug genommen wird des Weiteren auf<br />
die letzten beiden Schwerpunktthemen des relais.<br />
Nachzulesen im Internet: www.ljr-hh.de.<br />
Termine<br />
10.01. Jahresanfangsgottesdienst<br />
10.01. <strong>Land</strong>eserwachsenenversammlung<br />
16.-17.01. Erste Hilfe-Kurs<br />
18.01. Stammessprecherrunde<br />
05.-07.02. Grundkurs Vorbereitungswochenende<br />
19.-21.02. <strong>Land</strong>esversammlung<br />
07.-21.03. Grundkurs<br />
Alle Termine auf www.vcp-hamburg.de.<br />
infohagel<br />
Das <strong>Hamburg</strong>er Konzil hat getagt<br />
Am Samstag, 31. Oktober, hat im Saal der Christuskirche<br />
das „<strong>Hamburg</strong>er Konzil“ statt gefunden.<br />
Rund 30 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des <strong>VCP</strong><br />
<strong>Hamburg</strong> kamen zusammen, um die Ergebnisse<br />
der Zukunftswerkstätten noch einmal aufzugreifen<br />
und die Zeit nach der LV 2010 zu besprechen. Es<br />
wurden viele Ideen zum Teil heiß diskutiert.<br />
Heraus gekommen sind zwei Arbeitsgruppen, die<br />
sich bis zur LV zum Einen mit kurzfristigen LV-Anträgen<br />
zur Änderung der <strong>Land</strong>esordnung beschäftigen,<br />
um eine (ordnungsgerechte) Weiterarbeit<br />
nach der LV zu gewährleisten. Und zum Anderen<br />
mit dem für die LV geplanten Arbeitsschwerpunkt<br />
befassen, diesen vorbereiten und schon mal einen<br />
Plan für die Zeit nach der LV erarbeiten, da der<br />
Prozess nicht mit der LV abgeschlossen sein wird.<br />
23
selbermachen<br />
Das Leben ist<br />
ein Ponyhof<br />
Text: Christina Dietrich (upsi)<br />
Der Stamm Astrid Lindgren erlebte ein aufregendes Wochenende beim<br />
„Pfadfinder Pony-Projekt“. Vielleicht ist das auch was für deine Gruppe?<br />
Das Glück dieser Erde liegt bekanntlich<br />
auf dem Rücken der<br />
Pferde. So dachten auch wir und<br />
beschlossen einmal eine etwas andere<br />
Fahrt zu unternehmen. So fuhren wir im<br />
Juni zum Pfadfinder Pony-Projekt nach<br />
Wulksfelde.<br />
Am Freitag erkundeten wir erst einmal<br />
das Gelände und machten es uns dann<br />
nach einer leckeren Suppe im Bauwagen<br />
mit Gitarre und Keksen bequem. Am<br />
Samstag wurden wir um 10 Uhr am Stall<br />
erwartet, um mit den Pferden ins Gelände<br />
zu gehen. Bei der Frage, ob wir die große<br />
oder die kleine Runde drehen wollten, unterschätzten<br />
wir die Länge der großen. So<br />
wählten wir mutig diese, nicht ahnend,<br />
dass damit ein vierstündiger Ausritt gemeint<br />
war, den wir noch Tage später in<br />
den Beinen spüren sollten.<br />
Einige von uns hatten bereits Reiterfahrung<br />
oder sogar früher regelmäßig Reitunterricht<br />
gehabt, andere noch gar nicht,<br />
doch es klappte alles bestens und wir hatten<br />
viel Spaß. Für den Rest des Tages<br />
waren wir nicht mehr zu vielem fähig.<br />
Nach Abendessen und Tschaiabend lösten<br />
wir noch ein paar Black Storys und waren<br />
für eine Fahrt ungewöhnlich früh im Bett.<br />
Am Sonntagmorgen starteten wir dann<br />
noch zu einem kleinen Ausritt (dieses Mal<br />
„nur” zwei Stunden) und verließen am<br />
Nachmittag, pünktlich zu Beginn des Regengusses,<br />
den Platz. Es war wirklich eine<br />
schöne und außergewöhnliche<br />
Fahrt. Eine Woche später<br />
konnten wir uns dann langsam<br />
auch wieder bewegen.<br />
Wenn ihr auch Lust habt, mit<br />
eurer Sippe mal zu reiten,<br />
dann können wir euch das<br />
Pfadfinder Pony-Projekt nur<br />
empfehlen. Im Netz unter<br />
www.ponyprojekt.pbn.de.<br />
n
© S. Hainz / PIXELIO<br />
selbermachen<br />
Möge Der<br />
WinD Mit<br />
Dir sein<br />
Text: Philip Schierning<br />
Der Frühling kommt. Früher oder später. Und dann ist es gut schon mal<br />
ein Gruppenstundenprogramm in der Tasche zu haben. Zum Beispiel:<br />
Windräder bauen.<br />
Freut ihr euch auch schon auf den Frühling? Ist doch schön, wenn es endlich<br />
nicht mehr so kalt ist und man wieder draußen spazieren gehen kann, ohne<br />
dass man nach ein paar Minuten kalte Füße bekommt. Und bald, wenn der<br />
Frühling kommt, gibt es immer wieder warmen Wind. Immer wenn der Wind<br />
draußen kräftig bläst, wäre es doch schön, ein lustiges buntes Windrad zu haben.<br />
Das Windrad könnt ihr draußen in einen Blumenkasten stecken, um zu sehen ob<br />
Wind weht, oder auch zu Ostern an Freunde verschenken.<br />
So geht’s:<br />
Zuerst muss das Papier zu einem Quadrat geschnitten werden. Am besten ist es,<br />
wenn alle Seiten zwölf Zentimeter lang sind. Sonst wird das Windrad zu klein oder<br />
zu groß. Nun wird jeweils diagonal zu beiden Ecken gefaltet.<br />
Schneide jetzt von jeder Spitze des Quadrates bis in die Mitte der Faltlinie.<br />
In die Mitte des Papiers wird ein Loch gepikst und eine Ecke nach der anderen wird<br />
mit einer Stecknadel vorgelöchert und biegt diese vier Ecken zur Mitte hin.<br />
Zum Schluss muss nur noch der Draht durch alle vier Löcher und die Mitte gefädelt<br />
werden. Vorne wird die Holzperle drauf geschoben und mit dem Draht verdreht.<br />
Auf der Rückseite wird der Draht durch Umwickeln mit der Holzstange verbunden,<br />
das geht manchmal sehr schwer. Und fertig. n<br />
DAS BrAUCHT IHr<br />
ein Blatt buntes Tonpapier (dickes Papier geht langsamer kaputt)<br />
15 Zentimeter dünnen Draht<br />
eine Holzperle<br />
einen Holzstab (Äste gehen auch)<br />
eine Schere
-seite<br />
Integration von<br />
der anderen Seite<br />
Text: luna<br />
Die Medien bombardieren uns mit Geschichten über den Versuch und das<br />
Scheitern der Integration von Immigranten in Deutschland. Necla Kelek liefert<br />
mit ihren Werken mögliche (Hinter-)Gründe für die derzeitige Situation.<br />
Necla Kelek ist eine in Deutschland lebende Türkin. Die Integration der Türken in<br />
Deutschland hält sie für gescheitert und erklärt in zwei beeindruckenden Werken,<br />
wie es in ihren Augen dazu kam. „Die fremde Braut“ behandelt speziell die Rolle der<br />
türkischen Frauen in diesem Prozess und in der türkischen Gesellschaft generell. „Die verlorenen<br />
Söhne“ beleuchtet unterdessen die männliche Seite einer Entwicklung, die den<br />
meisten Deutschen wohl aus Unwissenheit bisher viel Angst bereitet. Necla Kelek beschäftigt<br />
sich in beiden Büchern sehr kritisch mit der Geschichte und den Bräuchen ihrer<br />
<strong>Land</strong>sleute und verschafft dem Leser anhand von Lebensgeschichten einzelner einen<br />
Überblick über die türkisch-muslimischen Hintergründe und Traditionen.<br />
Die Bücher sind in vielerlei Hinsicht bewegend. Auf der einen Seite, weil sie einen Teufelskreis<br />
suggerieren, in dem sich die türkische Gesellschaft innerhalb und außerhalb<br />
Deutschlands bewegt, aus dem die Konflikte mit der deutschen Kultur entstehen. Zum anderen,<br />
weil sie einem bewusst machen, wie sehr unsereins durch medienbedingte Vorurteile<br />
und angebliche Gewissheiten diese Kultur missachtet, obwohl den meisten von uns<br />
jede Grundlage dazu fehlt. Bücher, die einen nachdenken lassen.<br />
DIE FrEMDE BrAUT<br />
Autorin: Necla Kelek<br />
Verlag: Goldmann Verlag<br />
Erscheinungsjahr: 2006<br />
ISBN: 9783442153862<br />
Preis: 8,95 Euro<br />
DIE VErLOrENEN SöHNE<br />
Autorin: Necla Kelek<br />
Verlag: Goldmann Verlag<br />
Erscheinungsjahr: 2007<br />
ISBN: 9783442154364<br />
Preis: 8,95 Euro<br />
26<br />
n
-seite<br />
Alleine mit dem Pharao<br />
Text: filo<br />
Fotos: Semmel Concerts GmbH<br />
In der Alten Oberpostdirektion<br />
am Stephansplatz kann<br />
man noch bis Ende Januar<br />
in den Spuren der alten<br />
Ägypter wandeln und das<br />
rekonstruierte Grab des<br />
wohl bekanntesten Pharaos<br />
Tutanchamun bestaunen.<br />
Tutenchamun lebte etwa von 1332<br />
bis 1323 vor Christus. Er war ein<br />
sehr junger, aber mächtiger ägyptischer<br />
Pharao. Nach seinem Tod wurde<br />
er aus den meisten Aufzeichnungen,<br />
Schriften und von Denkmälern entfernt.<br />
Lange Zeit wusste niemand von der<br />
Exis tenz seines Grabes. Als im Jahre<br />
1922 sein Grab entdeckt wurde, stießen<br />
die Forscher auf ein nahezu komplett erhaltenes,<br />
mehr als drei Jahrtausende<br />
altes Grab, in dem noch alle Schätze<br />
vorhanden waren.<br />
Zwar befinden sich die echten Reliquien<br />
im Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo,<br />
jedoch wurde für diese Ausstellung das<br />
komplette Grab in seiner originalen Fundsituation<br />
maßstabsgetreu rekonstruiert.<br />
So kann man die überwältigende Fülle<br />
und den Reichtum des ägyptischen Pharaonenkults<br />
selbst erleben. Fast so, als<br />
hätte man das Grab gerade erst persönlich<br />
entdeckt. Beeindruckend sind Sorgfalt<br />
und Kultur des alten Ägyptens. Hier<br />
öffnet sich eine neue, eigentlich ziemlich<br />
alte Welt voller Wunder. n<br />
HIEr GEHT’S LANG<br />
Wegen der begrenzten Besucherkapazität, sollte man Tickets vorbestellen.<br />
Eine Audioführung ist im Eintrittspreis inbegriffen. Erwachsene kommen ab 16<br />
Euro, Kinder ab 8 Euro in die Ausstellung. Ermäßigter Eintrittspreis ab 13<br />
Euro. Am Wochenende kostet’s zwischen 2 und 3 Euro mehr.<br />
Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz<br />
Dammtorwall 8<br />
20354 <strong>Hamburg</strong><br />
Öffnungszeiten:<br />
täglich 10–18 Uhr, donnerstags 10–20 Uhr<br />
(letzter Einlass eine Stunde vor Schließung)<br />
Hotline für Gruppenbuchungen (Mo-Fr, 10–18 Uhr): 040 853 88 853<br />
Internet: www.tut-ausstellung.com
moppelfrosch<br />
von filo<br />
Vaterfreuden<br />
„Hey, Hans, stell Dir mal vor: Ich werde bald Vater!“<br />
„Dann versteh ich nicht warum Du dann so ein trauriges<br />
Gesicht machst.“<br />
„Na ja, ich muss es noch meiner Frau beibringen.“<br />
Im Wald<br />
Ein Reh ging in den<br />
Wald und trank ein Pilz,<br />
weil die Tannenzapfen!<br />
Zungenbrecher<br />
Im dichten Fichtendickicht picken flinke Finken tüchtig.<br />
Kein Tee, aber Kaffee<br />
Es gibt einen König irgendwo im fernen<br />
<strong>Land</strong> Salmanien. Dieser mag sehr viele Sachen nicht. Zum Beispiel<br />
mag er kein Tee, aber Kaffee. Die Mitspieler müssen durch ausprobieren<br />
herausfinden, was er (nicht) mag und warum. Sie fragen den<br />
Spielleiter und dieser sagt ihnen, ob sie richtig liegen oder nicht. Der<br />
Trick ist, dass der Startsatz des Spielleiters zweideutig ist: Der König<br />
mag kein Tee, und: Der König mag kein „T“. Das bedeutet, dass er nichts<br />
mag, wo ein „T“ im Wort enthalten ist. Er mag keinen Strand, Sand dafür<br />
aber sehr wohl – und so weiter.<br />
28
Die drei Pfadis moppelfrosch
Mit Lanz im Bett – oder: Warum ich<br />
Angst vor der Zukunft habe<br />
Ich bin so unglaublich aufgeregt. Seit<br />
Tagen liege ich unruhig im Bett und obwohl<br />
ich mir alle bisherigen Folgen von<br />
Markus Lanz auf Video aufgenommen<br />
habe, um mir das Einschlafen zu erleichtern,<br />
misslingt es mir. Dadurch werde ich<br />
noch unruhiger. Schließlich frage ich mich,<br />
was wohl erschreckender ist: Die Tatsache,<br />
dass ich noch einen Videorekorder besitze<br />
oder der Fakt, dass ich jetzt Nächte damit<br />
zubringe, mir anzuschauen, welche Mittel<br />
wirklich gegen Mücken helfen und wann<br />
Andre Agassi welche Drogen genommen<br />
hat. Gelobet sei die Gebühreneinzugszentrale,<br />
die dieses kulturvermittelnde Fernsehen<br />
ermöglicht.<br />
Gelobet sei auch das ZDF, dass immerhin<br />
auf die Idee kam, den langweiligen Kerner<br />
durch den langweiligen Lanz zu ersetzen.<br />
Es ist quasi der gleiche Mensch. Nur die<br />
Haare sind dunkler. Neben dem Italiener<br />
Lanz schaffte man es aber auch noch die<br />
Schweizerin Michelle Hunziker ins Programm<br />
einzubauen. Vermutlich dachte<br />
man, damit einen ganz tollen Beitrag zur<br />
Integration von Migranten in Deutschland<br />
beigetragen zu haben. Der Effekt ist jedoch,<br />
dass man nun an besonders traurigen<br />
und einsamen Samstagabenden Thomas<br />
Gottschalk und Michelle Hunziker gemeinsam<br />
ertragen muss.<br />
Zudem wartete der Gebührenkanal in diesem<br />
Jahr mit einem neuen Nachrichtenstudio<br />
auf. Selten habe ich soviel technischen<br />
Mumpitz mit so wenig Sinn gesehen, wie in<br />
30<br />
diesem Studio. Leider vergaß man in Mainz,<br />
neben den Tischen auch die Moderatoren<br />
auszutauschen. Nicht, dass ich etwas Persönliches<br />
gegen die Herren Seibert und Kleber<br />
hätte. Nur ihre adrette Steifheit mit<br />
dem Retro-Charme eines Fernsehansagers<br />
will so gar nicht zur hippen Innengestaltung<br />
und verblüffender „Minority Report“-Technik<br />
mit einfliegenden Bildern und Reinzoom-Rauszoom-Effekten<br />
passen. Grünkohl<br />
wird auch dann nicht sexy, wenn man<br />
ihn mit Schokolade überzieht. Um das De -<br />
saster komplett zu machen, verpflichtete<br />
der Sender noch Markus Kavka für seine<br />
Wahlsendungen und trug somit vermutlich<br />
wesentlich zur Politikverdrossenheit unter<br />
Jugendlichen bei. Jetzt wissen wir also,<br />
wem wir Guido Westerwelle als Außenminister<br />
zu verdanken haben.<br />
Der Grund meiner Schlaflosigkeit ist aber<br />
nicht Guido Westerwelle und auch nicht<br />
Markus Kavka, obwohl ich beiden ein gewisses<br />
Schlafraubpotential zugestehen<br />
muss. Vielmehr macht mich wuschig, dass<br />
sich das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends<br />
dem Ende neigt. Ein Jahrzehnt, dass<br />
noch nicht einmal einen sinnvollen Namen<br />
besitzt. Schließlich präsentieren uns die Radiosender<br />
haufenweise „Megahits der<br />
Neunziger, Zweitausender und das Beste<br />
von Heute“ und ignorieren dabei, dass noch<br />
in den nächsten 990 Jahren Zweitau sen -<br />
der hits produziert werden. Sollte es überhaupt<br />
soweit kommen. Schließlich besteht<br />
auch die Möglichkeit, dass die Menschheit
aufgrund von Klimawandel, Fettwahn,<br />
Schweinegrippe oder Lady Gaga dieses<br />
Jahrtausend gar nicht übersteht. Die<br />
Schweinegrippe scheint sich eh zur Cholera<br />
des dritten Jahrtausends zu entwickeln.<br />
Oliver Pocher und die Sugarbabes hat es<br />
schon erwischt und sogar Ronald Weasly.<br />
Ja wenn selbst ein Zauberlehrling gegen<br />
das Virus nicht gefeit ist, dann gute Nacht.<br />
Und wenn wir das Virus doch überleben<br />
sollten, was kommt dann? Was wird uns<br />
das neue Jahrzehnt, das mit dem Jahr der<br />
Agenda und des Kim Frank beginnt, bringen?<br />
Wohlstand? Frieden? Ein Ende der<br />
Wirtschaftskrise? Deutschland als Welt-<br />
I m p r e s s u m<br />
Das r e l a i s ist eine Zeitschrift des <strong>VCP</strong> – Verband Christlicher<br />
Pfadfinderinnen und Pfadfinder – <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong>.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> e.V.<br />
Güntherstraße 34<br />
22087 <strong>Hamburg</strong><br />
Redaktion im Auftrag der <strong>Land</strong>esleitung:<br />
Christian Pohl (Ltg.), Anne Overbeck, Antonie Casper, Axel Kohfeldt, Jannik<br />
Fischer, Philip Schierning<br />
Für das Mitwirken an dieser Ausgabe danken wir:<br />
Christina Dietrich, Philipp Haase und der Teillagerleitung <strong>Hamburg</strong><br />
Comic: Philip Schierning<br />
Layout: Christopher Ost<br />
Anzeigenleitung: Lars Hutschreuther<br />
Druck:<br />
Saxoprint GmbH<br />
Enderstr. 94<br />
01277 Dresden<br />
Auflage: 500 Exemplare<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der<br />
Redaktion und der der <strong>Land</strong>esleitung.<br />
Gefördert von der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong>, Behörde für Soziales, Familie,<br />
Gesundheit und Verbraucherschutz.<br />
Kontakt zur Redaktion:<br />
Fon: 040 – 319 58 18<br />
Fax: 040 – 319 69 32<br />
r e l a i s @vcp-hamburg.de<br />
www.vcp-hamburg.de<br />
31<br />
meister? Nach Westernhagen, Armstrong,<br />
Raider und beinahe Schmumacher weitere<br />
spannende Comebacks. Oder doch bloß<br />
neue Folgen der Super Nanny? Wir wissen<br />
es nicht und das ist auch gut so.<br />
Wir wissen nur, dass eines Tages Zeitgenossen<br />
bei Oliver Geissen sitzen werden, in<br />
einer Show, die ihren Namen zunächst noch<br />
finden muss. Sie werden sich über MP3s<br />
und den Euro unterhalten, über George W.<br />
Bush lästern und sich Videos von Schnappi<br />
und Silbermond ansehen. Und wir werden<br />
vor dem Fernseher sitzen und denken:<br />
Früher war alles besser, auch die Zukunft.<br />
dreipunkt
fahrtenbedarf.de<br />
Mach dich auf den Weg<br />
Unser Plus: Schnellste<br />
Lieferung ohne<br />
Mindestbestellwert<br />
zu fairen Preisen.<br />
<strong>VCP</strong>-Mitglieder erhalten<br />
einen Rabatt von 5 % auf<br />
alle Bestellungen.<br />
Jetzt 3 % Zusatzrabatt<br />
möglich! Weitere Infos<br />
und Katalog 2010<br />
unter 07303 - 160 100.<br />
von Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfindern empfohlen<br />
Gleich online einkaufen unter fahrtenbedarf.de<br />
Telefon: 07303 - 160 100 | Fax: 07303 - 160 120 | E-Mail: freizeit@fahrtenbedarf.de<br />
Freizeit- und Fahrtenbedarf GmbH | Dietenheimer Straße 13 | 89257 Illertissen<br />
chrispollak.com