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I nhalt - VCP Land Hamburg

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elais<br />

<strong>VCP</strong> <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

A u s g a b e<br />

4 / 0 9


2<br />

I n h a l t<br />

seite 3 3<br />

relaisvant<br />

<strong>Land</strong>eswölflingslager 4<br />

Einsatz in Kenia 6<br />

Aufbaukurs 10<br />

Ankündigung Bundeslager 12<br />

schwerpunkt<br />

Traditionen der Pfadfinder 14<br />

infohagel 22<br />

selbermachen<br />

Ponylager 24<br />

Windräder bauen 25<br />

b-seite<br />

Büchertipps 26<br />

Ausstellung: Tutanchamun 27<br />

moppelfrosch 28<br />

ende der durchsage 30<br />

impressum 31<br />

<strong>VCP</strong> hilft in Kenia<br />

© <strong>VCP</strong> Stamm Albert Schweitzer Breitenbach/Pfalz<br />

Donnerbalken haben Tradition<br />

Bundeslager im Anmarsch<br />

relais<br />

-<br />

wir schalten schneller


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

ein weiteres Jahr steuert dem Ende<br />

entgegen und pünktlich zum Weihnachtsfest<br />

haltet ihr die vierte relais-<br />

Ausgabe 2009 in den Händen.<br />

Im schwerpunkt dieser Ausgabe beschäftigen<br />

wir uns (mal wieder) mit uns<br />

selbst. Was macht uns als Pfadfinder<br />

aus? Warum heißen wir eigentlich<br />

„Pfadfinder“? Warum schlafen wir in<br />

Kohten und kreuzen im Abschlusskreis<br />

unsere Arme? Vier unserer Redakteure<br />

haben sich auf die Suche nach den Ursprüngen<br />

einiger Phänomene und Traditionen<br />

der Pfadfinderei begeben und<br />

sie haben viele nette Episoden entdeckt,<br />

die auf acht Seiten nachzulesen<br />

sind. Es lohnt sich, immer mal wieder<br />

einen Blick darauf zu haben, was man<br />

eigentlich tut und warum. Denn Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder haben im<br />

21. Jahrhundert nur eine Chance, wenn<br />

sie sich ihrer Traditionen und Rituale<br />

bewusst sind – aber auch den Sinn dahinter<br />

verstehen. Denn letztendlich gilt<br />

noch immer der kluge Satz des englischen<br />

Heiligen Thomas Morus: „Tradition<br />

ist nicht das Halten der Asche, sondern<br />

das Weitergeben der Flamme.“<br />

Gute Tradition ist es auch, dass im relais<br />

über die Themen und Aktionen berichtet<br />

wird, die für unsere aktuelle Arbeit<br />

im <strong>Land</strong> relaisvant sind. So berichten<br />

wir in dieser Ausgabe vom <strong>Land</strong>eswölflingslager,<br />

auf dem rund 150 Kinder<br />

und Gruppenleiter ihren Spaß hatten,<br />

und dem alle zwei Jahre stattfindenden<br />

Aufbaukurs. Zudem war wieder eine<br />

Gruppe von Pfadfinderinnen und Pfad-<br />

findern in Kenia im Einsatz und im nächsten<br />

Jahr steht ja schließlich ein Bundeslager<br />

an. Wie ihr seht, gibt es eine<br />

Menge zu berichten und deshalb ist<br />

diese Ausgabe auch vier Seiten dicker<br />

als gewohnt. Quasi ein Weihnachtsgeschenk<br />

der Redaktion ans <strong>Land</strong>.<br />

Wer ansonsten noch nicht weiß, was er<br />

sich zu Weihnachten wünschen soll, findet<br />

auf der b-Seite vielleicht einen nützlichen<br />

Hinweis und für das kommende<br />

Jahr gibt es auch gleich ein paar Tipps<br />

für Gruppenstunden oder Wochenenden<br />

zum selbermachen.<br />

An dieser Stelle wollen wir uns noch<br />

einmal bei allen Gastschreiberinnen und<br />

Gastschreibern für das Zustandekommen<br />

von vier vielseitigen relais-Ausgaben<br />

im Jahr 2009 bedanken. Wir wünschen<br />

allen eine geruhsame Weihnachtszeit,<br />

einen guten Start ins neue<br />

Jahr und nun viel Spaß beim Lesen!<br />

die Redaktion<br />

seite 3


elaisvant<br />

Die mit<br />

den Wölflingen tanzen<br />

Text: Philipp Haase (julko)<br />

Es ist der 18. September, als über 120 große und kleine Pfadfinder am<br />

Bargkamp zum <strong>Land</strong>eswölflingslager „Asterix“ zusammenkommen. Für<br />

manche der Wölflinge ist es die erste Fahrt, andere dagegen haben schon<br />

mehrere hinter sich. Aber ein Abenteuer soll es für alle werden.<br />

Es ist schon dunkel als die Kohten<br />

endlich aufgebaut sind und wir<br />

uns zum Essen in der Mitte des<br />

Platzes treffen. Eine warme Suppe ist<br />

in diesem Moment genau das richtige,<br />

denn die Kälte in Verbindung mit der<br />

Müdigkeit macht es für manche Wölflinge<br />

zu einem schweren Unterfangen,<br />

aufrecht im Kreis sitzen zu bleiben.<br />

Danach heißt es Bettruhe oder besser:<br />

Schlafsackruhe.<br />

Der nächste Morgen ist sehr frisch<br />

und der Lagerplatz scheint von einer<br />

4<br />

Nebelwand umschlossen zu sein.<br />

Nachdem auch die letzten Gruppenleiter<br />

den Weg aus dem Schlafsack gefunden<br />

haben, begrüßen wir den Tag<br />

mit einem leckeren Frühstück. Danach<br />

geht alles furchtbar schnell: Miraculix<br />

taucht auf und schildert das Problem<br />

mit den Römern, woraufhin sich die<br />

Wölflinge in Gruppen aufteilen und<br />

sich auf den Weg machen ihre Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse zu schärfen.<br />

Unter anderem sollen sie sich kleine<br />

Boote und eine Leiter bauen sowie


sich in Kim-Spielen beweisen. Im<br />

Laufe des Nachmittags kommen<br />

nach und nach die Gruppen zurück<br />

von ihrer Reise und ruhen sich erst<br />

einmal aus. Doch einige lassen es<br />

sich auch nicht nehmen, noch einmal<br />

in die eiskalte Seeve zu springen<br />

und ihre Leiber schockzugefrieren.<br />

Endlich kommen auch die<br />

letzten Wölflinge aus der Dunkelheit<br />

zurück zum Lagerplatz. Zu diesem Moment<br />

ist das Küchenteam schon wieder<br />

am rotieren, um für diese Mengen von<br />

Menschen Käsespätzle à la Bas/Bapu<br />

zuzubereiten. Zu scharf? Quatsch! Und<br />

so sitzen alle wieder beieinander in der<br />

Dreier-Jurtenkonstruktion und füllen<br />

ihre Mägen mit etwa 18 Kilo Spätzle und<br />

sechs Kilo Käse.<br />

Nach dem Essen – es ist schon unerwartet<br />

spät – liegt es uns nun daran,<br />

möglichst schnell mit dem Tschai-Abend<br />

zu beginnen. Dafür wird nun alles vorbereitet,<br />

als plötzlich ein PKW auf den<br />

Lagerplatz geschossen kommt und Jost<br />

aussteigt, der doch eigentlich beim<br />

Abenteuerwochenende sein sollte. Wie<br />

5<br />

sich<br />

herausstellt<br />

relaisvant<br />

kommt er da auch her, jedoch herrscht<br />

dort gerade Ausnahmezustand, da sie<br />

von ihrem Lagerplatz vertrieben worden<br />

sind, einer ins Krankenhaus musste und<br />

ein Kanu gekentert ist.<br />

So nehmen wir sie auf und mit jeder<br />

Busladung wird die Jurtenburg immer<br />

voller und neben der Tschaivorbereitung<br />

helfen alle nun den Schiffbrüchigen.<br />

Nach dem Tschaiabend wird es langsam<br />

immer ruhiger am Bargkamp, bis<br />

auch die Gitarre verstummt und die<br />

letzte Petro erlischt.<br />

Die Sonne überflutet den<br />

Lagerplatz mit Licht, als<br />

schon alle fleißig dabei sind,<br />

die Zelte abzubauen und zur<br />

Abreise bereit zu machen.<br />

Nach dem Frühstück versammeln<br />

sich alle erneut,<br />

um das Lager mit einem gemeinsamen<br />

„Allzeit Bereit“<br />

zu beenden. Als große Überraschung<br />

gibt es für jeden<br />

noch einen <strong>Land</strong>eswölfingslager-Asterix-2009-Aufnäher<br />

als Erinnerung. n


elaisvant<br />

Wie bereits im letzten Jahr flog wieder eine Gruppe aus dem <strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong><br />

zum Harambee Costa Kenya um gemeinsam mit kenianischen Pfadfindern<br />

zu arbeiten und zu leben. Die Erfahrungen aus drei Wochen Afrika<br />

haben zwei Mitreisende in einem Tagebuch niedergeschrieben.<br />

luna: 01.09.2009<br />

„Karibu“ – Willkommen: Die ersten<br />

Worte, die uns auf Kiswaheli begegnen.<br />

Die Anreise war großenteils unproblematisch.<br />

Nun fahren wir in zwei Kleinbussen<br />

(Matatus) durch Mombasa und<br />

kommen uns vor wie in einem Dokumentarfilm.<br />

Auf dem Zeltplatz angekommen<br />

bauen wir erst mal die Zelte<br />

Logbuc<br />

Text: Jannik Fischer und luna<br />

6<br />

auf, es ist heiß, wir sind müde und<br />

überwältigt. Müssen auch sofort ein<br />

paar Dinge reparieren, zum Beispiel die<br />

Sanitäranlagen. Und ein Dach für den<br />

Raum, in dem unsere Sachen „sicher“<br />

abgeschlossen lagern sollen, wäre sehr<br />

hilfreich. Auf einmal steht ein Dromedar<br />

auf dem Platz: Kenia in aller Pracht<br />

– und wir mittendrin.


Jannik: 05.09.2009<br />

Dieses Wochenende sind wir auf Safari im Nationalpark Tsavo<br />

West. Die Nacht verbringen wir in einer Lodge im Park. Die Tiere<br />

können ohne größere Probleme in die Nähe unserer Hütten kommen<br />

und tatsächlich stehen abends Elefanten nur circa 15 Meter<br />

hinter unserer Hütte. Von der Terrasse aus können wir die Elefanten<br />

beim Trinken beobachten. Am nächsten Tag sehen wir<br />

während unserer Safari Giraffen, Affen, Wasserbüffel, Zebras,<br />

Strauße, Nilpferde, Krokodile, noch mehr Elefanten, ganz viele<br />

Gazellen und die verschiedensten Vögel. Nur Löwen sehen wir leider<br />

nicht. Fazit der Safari: Kenia ist wirklich ein <strong>Land</strong> mit einzigartiger<br />

Naturvielfalt.<br />

relaisvant<br />

luna: 08.09.2009<br />

Heute wird richtig gearbeitet. Zumindest morgens. Steine und<br />

Sand schaufeln,<br />

h Kenia<br />

Zement schleppen,<br />

Fundament<br />

gießen. Das<br />

geht auf die<br />

Arme und die<br />

Sonne scheint.<br />

Mittags versuchen<br />

wir, uns so gut es geht „ausgehfertig“ zu machen. Wir fahren<br />

in die Stadt, das bedeutet auch lange Hosen und Shirts. In<br />

Mombasa werden wir von einigen Pfadis begleitet und schlängeln<br />

uns durch die Gassen voller Menschen, Stände, Autos und manchmal auch Tieren.<br />

Das Gewühl ist groß und wir sind ein wenig eingeschüchtert, aber auch begeistert<br />

von der gebündelten Energie dieser Stadt. Nach einem souvenirträchtigen Nachmittag<br />

finden wir uns abends in einem Restaurant am Wasser wieder, wo wir den<br />

Blick und die Seele baumeln lassen und das Essen so richtig genießen können.<br />

luna: 09.09.2009<br />

Heute keine Arbeit. Wir besuchen Lucy (eine Pfadfinderin, die Lehrerin in Mombasa<br />

ist) in ihrer Schule. Sie macht uns bekannt und führt uns herum, schnell sind wir<br />

der Mittelpunkt des Interesses. Wir bekommen sogar eine Parade von den Pfadfindern<br />

der Schule vorgeführt und richtig traditionelle Tänze- da müssen wir auch mit<br />

ran. Ein toller Moment voller Lebensfreude. Später fahren wir nach Atacamba, dort<br />

werden Holzfiguren und Schalen hergestellt, die so typisch für Afrika sind. Den Abschluss<br />

des Tages macht die Behindertenwerkstatt „Bombolulu“. Hier bekommen<br />

wir eine Führung und kaufen viele Andenken. Die Arbeit in der Werkstatt beeindruckt<br />

mich sehr, ich hatte so etwas nicht erwartet.<br />

7


elaisvant<br />

Jannik: 11.09.2009<br />

Da das Gelände der Pfadfinder gegen<br />

Besiedlung gesichert werden muss, erweitern<br />

wir den Zaun und ziehen einen<br />

neuen. Dafür nehmen wir extra schwere<br />

Pfeiler, damit der Zaun nicht so leicht<br />

8<br />

zerstört werden kann.<br />

Das Zaunpfeiler durch<br />

die Gegend tragen<br />

eignet sich hervorragend<br />

als Morgensport,<br />

deshalb erledigen wir<br />

dies noch vor dem<br />

Frühstück. Nach<br />

einem Tag voller weiterer<br />

Arbeiten verabschieden<br />

wir Christian<br />

und Nicole, die schon<br />

eher zurückfliegen mit<br />

einem Besuch in<br />

einem Restaurant und<br />

Tanz ums Campfire.<br />

luna: 13.09.2009<br />

Sonntag. Ruhetag.<br />

Wie auch am letzten Sonntag arbeiten<br />

wir heute nicht. Einige von uns besuchen<br />

vormittags eine Kirche, die ein Kölner<br />

Pastor leitet. Ich war letzte Woche<br />

da, eine tolle Atmosphäre ist das! Den<br />

Nachmittag verbringen wir am Strand.


Der Privatstrand „Alibaba und die 40<br />

Räuber“ ist zwar recht weit von Miritrini,<br />

aber wunderschön. Wir genießen die<br />

Ruhe, denn es ist kaum jemand unterwegs.<br />

Trotzdem ist es ein wenig komisch,<br />

dieses Touristenparadies zu<br />

sehen, nachdem wir am letzten Sonntag<br />

an einem völlig überfüllten öffentlichen<br />

Strand Kamel geritten waren und uns<br />

über das gut gelaunte Miteinander der<br />

Kenianer gefreut hatten. Ein Gegensatz,<br />

wie er im Buche steht.<br />

Jannik: 15.09.2009<br />

Das Vetivergras ist angekommen. Es soll<br />

helfen Erosionen zu verhindern, indem<br />

es mit seinem starken Wurzelwerk den<br />

Boden befestigt. Das Anpflanzen ist sehr<br />

mühsam, da die Erde nach dem aufhacken<br />

eher an faustgroße Steine erinnert<br />

und man sie erst zerkleinern muss<br />

um die kleinen Pflanzen zu setzen. Die<br />

Pflanzen sehen auch eher aus wie vertrockneter<br />

Lauch und das Bewässern ist<br />

9<br />

relaisvant<br />

bei dem Wassermangel natürlich problematisch.<br />

Ich bin gespannt ob es anwächst.<br />

Jannik: 19.09.2009<br />

Das war's! Nach einer Nacht ohne nennenswerten<br />

Schlaf nehmen wir um 6:00<br />

Uhr in der Frühe den Flieger zurück nach<br />

Hause. Christoph, der uns oft genug bewiesen<br />

hat, dass er bei jeder Möglichkeit<br />

schlafen kann, verpasst dadurch<br />

wegen eines Buchungsfehlers beinahe<br />

seinen Flug. In Amsterdam angekommen<br />

erfahren wir nach langer Wartezeit,<br />

dass unser Flug überbucht ist und wir<br />

die Möglichkeit haben eine Nacht in Amsterdam<br />

zu verbringen. Yeah, Urlaubsverlängerung<br />

für lau! Doch da es so<br />

kurzfristig ist, sehen wir zu, dass wir alle<br />

einen Platz im Flieger bekommen und<br />

landen wohlbehalten im kalten <strong>Hamburg</strong>.<br />

Kwaheri Kenya. n<br />

Harambee Costa<br />

Kenya ist ein von der<br />

VDAPG koordiniertes<br />

Projekt, dessen Ziel die<br />

Errichtung eines Jugend-<br />

und Pfadfinderzentrums<br />

in Miritini<br />

(Mombasa) ist. Das Gemeinwesenprojekt<br />

wird<br />

von kenianischen und<br />

europäischen Pfadfindern<br />

unterstützt. In diesem<br />

Rahmen flogen die<br />

<strong>Hamburg</strong>er <strong>VCP</strong>er nach<br />

Kenia und arbeiteten<br />

dort an der Errichtung<br />

des Zentrums Hand in<br />

Hand mit den Kenianischen<br />

Pfadfindern.


elaisvant<br />

Watt’n Kurs<br />

Text: Philip Schierning<br />

In diesem Jahr fand der Aufbaukurs<br />

in einer ganz besonderen<br />

Umgebung statt: Mitten im Nationalpark<br />

Schleswig-Holsteinisches<br />

Wattenmeer am Leuchtturm von<br />

Westerhever.<br />

10


Für die beste Brotbackmischung<br />

nehme man: Neun motivierte<br />

Pfadfinder inklusive zweier unglaublich<br />

toller Teamer, zehn lange Tage,<br />

ein Paar Gummistiefel, ein volles Kursprogramm<br />

ergänzt durch den Methodenkoffer,<br />

eine ausgezeichnete Verpflegung,<br />

besonders viel Spaß, eine Prise<br />

Wind, viele Gefieder- und Wollträger,<br />

einen unendlich weiten Blick mit viel<br />

Sand und salzresistenten Pflanzen, ein<br />

kleines Seminarhaus mit nur einer Anbindung,<br />

daneben einen weiß-roten<br />

Turm und natürlich jede Menge Wasser<br />

drum herum.<br />

„Sommer, Sonne, Sand und Meer –<br />

genau so hast du dir deine Ferien vorgestellt“<br />

1<br />

- So fand nach zwei Jahren wieder<br />

der Aufbaukurs statt und zum ersten<br />

Mal auf einer Warft am Westerhever<br />

Leuchtturm, umgeben von Salzwiesen,<br />

Schlick-, Misch- und Sandwatt, wo Wörter<br />

wie „Prielströme“ und „Queller<br />

essen“ zum Alltag gehören. Die Umgebung<br />

war diesmal so besonders, weil<br />

das Wattenmeer nicht nur ein Nationalpark<br />

ist, sondern auch zum Weltnaturerbe<br />

der UNESCO erklärt wurde und sich<br />

auch Schwaben darüber erfreuen. Das<br />

schlechte Wetter, das wir vermutlich am<br />

ersten Tag mit nach Friesland gebracht<br />

hatten, versteckte sich für die restlichen<br />

neun Tage hinterm Deich. Vermutlich<br />

hing das gute Wetter mit den atlantischen<br />

Winden zusammen. Auch wenn es<br />

nicht geregnet hat – „Bringt Gummistiefel<br />

mit!“ war wohl eine der wichtigsten<br />

11<br />

relaisvant<br />

Hilfen auf der Packliste. Es ist ein schönes<br />

Gefühl zu merken, welchen Spaß es<br />

macht sich in Gummistiefeln in den<br />

Matsch zu stampfen. Dazu ist es ein<br />

schönes Gefühl zu wissen, wie wichtig<br />

Pfadfinder sein im eigenen Leben ist und<br />

welche Rolle dies für einen selbst spielt.<br />

Neben dem informativen und lehrreichen<br />

Einheiten gab es auch genug Zeit<br />

für viele andere Dinge wie: den Leuchtturm,<br />

Wattwandern und Wattführung,<br />

Sonnenuntergänge, leckeres Essen,<br />

„Einen schönen Guten Morgen“, die<br />

Therme in St. Peter Ording, im Meer<br />

baden, eine Andacht, sehr schöne und<br />

lustige Abendaktionen, anfreunden mit<br />

den FÖJ-lerinnen und Zivi Toni (die nicht<br />

aufhören wollten Werwölfe zu spielen),<br />

„Vögel zählen“, Angelos Gänsehaut-<br />

Abenteuer Spielbuch, und unendlich<br />

weit zu blicken.<br />

Und im warmen Abendrot der sich nun<br />

schlafenlegenden Sonne blickt man weit<br />

ins Wattenmeer. Die ersten Gänse ziehen<br />

in den Süden. Und man sieht, wie<br />

der Leuchtturm beginnt sein Licht aufs<br />

Meer hinaus zu werfen. In der Küche<br />

brennt noch das Licht, denn das Brot für<br />

den nächsten Tag wird gebacken. So<br />

endet einer der besten Aufbaukurse am<br />

Westerhever Leuchtturm.<br />

1 Der Beginn eines Abenteuers auf TiKi-Island.<br />

Als Leuchtturm wird ein Turm bezeichnet,<br />

der ein Leuchtfeuer trägt.<br />

Leuchttürme ermöglichen so die Navigation<br />

und das Umfahren gefährlicher<br />

Stellen im Gewässer, wo sie der<br />

Schifffahrt auch nachts als weithin<br />

sichtbares Seezeichen dienen.<br />

n


elaisvant<br />

Leinen<br />

los und<br />

Segel<br />

setzen!<br />

Text: Teillagerleitung <strong>Hamburg</strong><br />

© J. Bredehorn / PIXELIO<br />

5.000 Pfadis aus Norden, Süden,<br />

Osten und Westen treffen?<br />

Schwarzzelt-Paläste, Lagertürme,<br />

Oasen und vieles mehr – klingt das<br />

etwa nicht gut?<br />

Dann komm zum Bundeslager<br />

2010 vom 29. Juli bis zum 7. August<br />

nach Wolfsburg!


Siebenköpfige Schiffscrew sucht fleißige Klabautermänner und -frauen<br />

zur Organisation und Durchführung von Bundeslager für circa 5.000 Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder. Ob für Tagesarbeit oder auch für längere Mitarbeit<br />

bieten wir genau das richtige. Logistik, Abendprogramm oder Workshops anbieten,<br />

bei uns kann jeder helfen, der Ideen hat und mit aufs Bula kommt.<br />

Bewerbung und Lebenslauf bitte schnellstmöglich an:<br />

friederikeborschel@gmx.de.<br />

relaisvant<br />

Wir befinden uns am Lupusmaniero – einem See, an dem sich nicht nur<br />

unser Freihafen befindet, sondern auch sechs andere Städte. Das Forschungsschiff<br />

Nesaja ist auf Grund gelaufen. Was ist zu tun? Die Schifffahrtswege<br />

zwischen den Städten drohen auszutrocknen. Um dies zu verhindern,<br />

muss dem jahrelangen Raubbau an der Umwelt entgegengewirkt werden. Die<br />

natürlichen Ressourcen schienen im Überfluss vorhanden gewesen zu sein, so dass<br />

sich lange niemand Gedanken über einen schonenden Umgang mit der Natur gemacht<br />

hat. Jede der Städte hat sich im Laufe der Zeit auf ein Wissensgebiet oder<br />

Handwerk spezialisiert und tauscht mit den anderen Städten benötigte Waren und<br />

Kenntnisse aus.<br />

Im <strong>Hamburg</strong>er Teillager, dem Freihafen, haben wir Platz für Matrosen, Navigatoren<br />

und Abenteurer aller Art. Dort finden sich nicht nur urige Hafenspelunken und<br />

verwinkelte Gässchen sondern auch jede Menge Seemannsgarn. Auch <strong>Land</strong>ratten<br />

wie Bootsbauer oder Lagerverwalter kommen hier auf ihre Kosten. Ob es um Buddelschiffchen<br />

und Seemannsknoten, um kreative Methoden zum Containertransport,<br />

Seemannslieder oder um die wegweisende Kunst der Astronomie<br />

geht, es erwarten Euch in jedem Fall Abenteuer, Geschichten<br />

und neue Erfahrungen rund um die Weltmeere.<br />

Oder wollt Ihr einfach nur in der Hängematte entspannen?<br />

Wir freuen uns auf<br />

Euch und Euern Stamm,<br />

Marian, Jannik, Friederike, Nici,<br />

Gesa, Moritz und Björn<br />

Alle Infos rund um das Bundeslager 2010 in Almke findest du im Netz unter<br />

www.bundeslager.vcp.de. Dort steht alles zur Spielidee, zum Lagerplatz und zum<br />

Anmeldeverfahren. Die Voranmeldephase läuft bereits und endet am 31. Dezember.<br />

Auch die verbindliche Anmeldung wird online abgewickelt. Informiere dich am Besten<br />

frühzeitig über die Anmeldefrist.


schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

Warum wir<br />

machen,<br />

was wir tun<br />

Text: Jannik Fischer, Philip Schierning,<br />

luna und dreipunkt<br />

Warum tragen wir eigentlich Kluft? Und warum schlafen wir in Kohten? Und<br />

warum geben wir uns die linke Hand zum Gruß? Das relais ist einigen der<br />

bekanntesten Phänomene rund um die Pfadfinderei auf den Grund gegangen.<br />

Trifft man Leute auf Stadtteil- und<br />

Gemeindefesten oder unterhält<br />

man sich mit Verwandten und<br />

Freunden und alle haben keine Ahnung,<br />

was Pfadfinder genau sind – das eine<br />

oder andere werden sie mit uns verbinden.<br />

Da wäre zum Einen die Kluft und<br />

das Halstuch oder „die lustigen Namen,<br />

die die immer haben“ und mancher weiß<br />

auch: „Die schlafen in so schwarzen Zelten.“<br />

Natürlich mischen sich manchmal<br />

auch Vorurteile (Würmeressen) und Klischees<br />

(Omas über die Straße bringen)<br />

14<br />

© senecadistrict.org<br />

mit den Vorstellungen, aber in der Regel<br />

gibt es ein paar Dinge, die auch für uns<br />

selbst zum Selbstverständnis dazu<br />

gehören. Natürlich tragen wir Kluft – zumindest<br />

manchmal. Und wir schlafen in<br />

Kohten. Einige haben auch Fahrtennamen.<br />

Doch warum eigentlich? Wo kommen<br />

diese Bräuche eigentlich her? Was<br />

macht Pfadfinder wirklich aus? Und<br />

warum heißen wir eigentlich Pfadfinder?<br />

Auf den folgenden Seiten gehen wir sieben<br />

Phänomenen rund ums Pfadfindersein<br />

nach.


Der Begriff „PfaDfinDer“<br />

Wir beginnen unseren Streifzug<br />

durch die Traditionen und Rituale<br />

der Pfadfinderei zunächst mit<br />

einer Begriffsklärung: Warum heißen Pfadfinder<br />

eigentlich Pfadfinder? Die Pfadfinderbewegung<br />

hat ihren Ursprung bekanntlich<br />

im Jahr 1907, als der britische General<br />

Robert Baden-Powell auf der englischen<br />

Insel Brownsea Island das erste offizielle<br />

Pfadfinderlager veranstaltete. Im Folgejahr<br />

erschien sein Buch „Scouting for Boys“, das<br />

bis heute ein wichtiges Grundlagenwerk für<br />

die weltweite Pfadfinderarbeit darstellt. Aufgepasst:<br />

Im Englischen heißt die Pfadfinderbewegung<br />

„Scout Movement“ und nicht<br />

„Pathfinder Movement“. Wo kommt also das<br />

deutsche Wort Pfadfinder als Übersetzung<br />

für das englische (und weltweit geläufige)<br />

Wort Scout her?<br />

Eine Antwort liefert „Das Pfadfinderbuch“ 1 ,<br />

das 1909 von einem deutschen Stabsarzt<br />

namens Dr. Alexander Lion geschrieben<br />

wurde. Dieses Buch war der erste Versuch<br />

„Scouting for Boys“ ins Deutsche zu übertragen.<br />

Es ist nicht wörtlich übersetzt und<br />

weist zudem einige i<strong>nhalt</strong>liche Abweichungen<br />

auf. Jedoch taucht in diesem Zusammenhang<br />

der Begriff Pfadfinder (bereits im<br />

Buchtitel) zum ersten Mal auf.<br />

Auch Lion hatte seine Schwierigkeiten<br />

damit, für das Wort Scout eine sinnvolle<br />

deutsche Übersetzung zu finden. Die wörtliche<br />

Übersetzung ‚Späher, Kundschafter’<br />

schien ihm nicht sonderlich brauchbar zu<br />

sein, „da sie nur einen kleinen Bruchteil der<br />

Tätigkeit widerspiegeln konnte, welche die<br />

Ausbildung des Boy-Scout verlangt“.<br />

Der Verleger der von Lion geplanten Übersetzung<br />

machte deshalb eine Ausschrei-<br />

1 Lion, Alexander: Das Pfadfinderbuch. Reprint. Spurbuchverlag, Baunach 1993, 21 Euro<br />

15<br />

schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

bung, in der er um Übersetzungsvorschläge<br />

bat. Doch auch die vielen Zusendungen, die<br />

Lion daraufhin bekam, konnten den Arzt<br />

zunächst nicht zufrieden stellen: „Enthielt<br />

doch auch der Ausdruck Scout nicht ursprünglich<br />

seine weitgehende Bedeutung,<br />

sondern wurde ihm diese erst seitens des<br />

Generals Baden-Powell beigelegt. Die Ausdrücke<br />

‚Jungspäher, Spürer, Feldstreifer,<br />

Lauerknaben, Renner, Tummler, etc.’ gaben<br />

nicht ganz das Wesen der Sache wieder.“<br />

Als mögliche Übersetzung tat sich da das<br />

Wort „Schütz“ auf, dessen Wurzel als möglicherweise<br />

identisch mit dem englischem<br />

Worte Scout angenommen wurde, und<br />

wegen seiner knappen, bequemen Form<br />

besonders geeignet schien. Doch Lion<br />

fürchtete die Möglichkeit der Verwechslung<br />

mit bestehenden Schützenvereinigungen.<br />

Auch der Begriff „Jungritter“ wurde verworfen.<br />

Der Begriff erschien irgendwie zu mittelalterlich,<br />

zu feudal.<br />

Doch dann kam Lion der entscheidende<br />

Gedanke: „Ein Erfordernis des Scout ist<br />

nun, dass er überall seinen Weg zu finden<br />

weiß. In der Stadt, auf dem <strong>Land</strong>e, im Gebirge,<br />

in Wald und Flur. Er muss also ein<br />

‚Pfadfinder’ sein.“ Aber Lion wollte den Begriff<br />

noch weiter fassen. Der Dienst am Vaterland<br />

und an der Menschheit, ganz im<br />

Sinne Baden-Powells, sollte sich darin wiederfinden.<br />

Und so formulierte er: „Das Suchen<br />

und Finden des richtigen Le bens pfa -<br />

des, des Pfades, der zu Gesundheit und<br />

Kraft, zur körperlichen und moralischen<br />

Festigung der Jugend führen soll, soll die<br />

Bedeutung des Wortes ‚Pfadfinder’ sein.“<br />

Und deshalb nennen wir uns noch heute<br />

„Pfadfinder“.


schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

Kluft unD HalstucH<br />

Das Tragen von Kluft und Halstuch<br />

geht bei den Pfadfindern auf ganz<br />

praktische Gründe zurück. Die<br />

einheitlich getragenen Hemden waren<br />

früher dazu gedacht, den Klassenunterschied<br />

zwischen Pfadfindern zu überwinden.<br />

Sie helfen auch heute (wo es keine<br />

richtigen „Klassen“ mehr gibt) dabei,<br />

sich als eine Gruppe zu identifizieren und<br />

nach außen hin Zusamme<strong>nhalt</strong> und Gemeinschaft<br />

zu demonstrieren. Sie zeigen,<br />

dass wir alle Pfadfinder sind – und<br />

gleich viel wert. Unter Pfadfindern signalisiert<br />

die Kluft natürlich auch, zu welchem<br />

Verband ein Pfadi gehört und<br />

woher er kommt.<br />

Das Halstuch steht für die verschiedenen<br />

Stufen innerhalb der Pfadfinderei. Es<br />

wird auf verschiedenste Weisen getragen<br />

und geknotet. Baden-Powell sagte, man<br />

solle es im Kragen tragen, um diesen vor<br />

Dreck zu schützen. Dies stimmt mit dem<br />

Brauch überein, das Tuch als Hilfsmittel<br />

für jeden Zweck zu benutzen, etwa als<br />

Dreieckstuch oder Tragehilfe. Es gibt<br />

aber auch Stämme, die sehr viel Wert auf<br />

die Unberührtheit des Tuchs legen und es<br />

möglichst nicht einmal waschen.<br />

In Deutschland wird das Tragen der<br />

Kluft – abhängig von Verband und<br />

Stamm – unterschiedlich ausgelebt.<br />

Manche tragen sie in der Hose, andere<br />

knöpfen sie gar nicht erst zu. In den meisten<br />

anderen Ländern ist die Kluft ein<br />

wichtiges Symbol für die Wertschätzung<br />

des Pfadfindertums und wird in Ehren<br />

gehalten und deswegen immer ordentlich<br />

und in der Hose getragen. In<br />

16<br />

Deutschland<br />

gibt<br />

es keine<br />

einheitlicheMeinung<br />

zu<br />

dieser<br />

Frage, da<br />

sich viele<br />

Pfadfinder<br />

nach © Rald Adloff<br />

dem<br />

Zweiten Weltkrieg so deutlich wie möglich<br />

von allem militärischen distanzieren wollten<br />

und somit jegliche Art der Uniformierung<br />

ablehnten. Heute muss jeder selbst<br />

darüber nachdenken, welchen Wert er<br />

seiner Kluft anlegt und wie er sie trägt.<br />

Das ist auch in der <strong>VCP</strong>-Bundesordnung<br />

so vorgesehen. Jede Gruppe muss demnach<br />

abwägen „zwischen einerseits der<br />

Möglichkeit, das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

der Gruppe und des Verbandes zu<br />

stärken, und andererseits den Gefahren<br />

einer Ausübung von Gruppendruck auf<br />

Einzelne und deren Gleichschaltung sowie<br />

einer Absonderung der Gruppe von anderen<br />

und der Förderung von Elitedenken“.<br />

Die Tracht des <strong>VCP</strong> besteht aus der dem<br />

hellgrauen Kluft, dem Verbandszeichen<br />

und dem Halstuch. Die Bundesordnung<br />

schlägt weiter eine Trachtordnung vor,<br />

die bei offiziellen Anlässen möglichst eingehalten<br />

werden soll. Jedoch dürfe die<br />

formale Ordnung „niemals wichtiger sein<br />

als individueller Spielraum, Kreativität<br />

und I<strong>nhalt</strong>e der Pfadfinderinnen- und<br />

Pfadfinderbewegung“.


Die KoHte<br />

Pfadfinder<br />

schlafen<br />

in Kohten,<br />

ist doch<br />

klar. Eben nicht.<br />

Während Pfadfinder<br />

weltweit<br />

eher in Plastikzelten<br />

wie<br />

Iglus schlafen, ist die Kohte eine vor allem<br />

deutsche Erscheinung.<br />

Das Wort Kohte ist sehr alt und stammt aus<br />

der finnisch-ugrischen Ursprache. Möglicherweise<br />

ist es mit unseren Wörtern Haus<br />

und Hütte verwandt. Die Kohte wurde von<br />

Eberhard Koebel (tusk), Gründer der Deutschen<br />

autonomen Jungenschaft vom 1. November<br />

1929 (dj.1.11), in die bündischen<br />

Jugendgruppen der 1930er Jahre eingeführt.<br />

Er entwickelte die Kohte nach dem<br />

Vorbild von Nomadenzelten, die er auf seinen<br />

Lapplandfahrten gesehen hatte.<br />

Seine erste Begegnung mit einer Kohte in<br />

Lappland beschreibt tusk so: „Ich betrachtete<br />

die Kohte, wie man seine Wohnung beschaut.<br />

Zuerst von außen, dann traten wir<br />

ein, gaben einer uralten Greisin die Hand<br />

und einer jungen Frau. Wir setzten uns auf<br />

die linke Seite, die denen zusteht, die nicht<br />

zur Familie gehören. Ich hatte ja früher<br />

schon Lappen gesehen. Ich war schon schönen<br />

Mädchen begegnet und mehrmals in<br />

Erdkohten am rauchigen Feuer gesessen.<br />

Aber was ich hier sah, war mir doch neu. Ein<br />

Zelttuch, das von einer Stangenkonstruk -<br />

tion gespannt ist. Denkbar praktisch zum<br />

Transport! In der Mitte war ein Feuerplatz<br />

und darüber im Zeltdach ein Loch, zu dem<br />

Sonnenschein und Nordlicht Einlass haben.<br />

17<br />

schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

Ich versank in<br />

die Betrachtung<br />

der Dinge um<br />

mich her.“<br />

Diese erste<br />

Kohte stand<br />

Pfingsten 1928<br />

in einem Lager<br />

der Deutschen<br />

Freischar. 1935 wurde jeder Gebrauch von<br />

Kohten und Jurten durch die Hitlerjugend<br />

verboten. Nach 1945 trat die Kohte wie wir<br />

sie heute kennen ihren Siegeszug an.<br />

Die deutsche Pfadfinderbewegung hat<br />

viele Elemente der dj.1.11 übernommen.<br />

So führte tusk auch die Jungenschaftsjacke<br />

(„Juja“) ein und schrieb Lieder wie „Über<br />

meiner Heimat Frühling“, die noch heute<br />

gerne von Pfadfindern gesungen werden.<br />

Zudem brachte tusk die Jurte nach Deutschland.<br />

Sie stammt allerdings nicht aus Lappland,<br />

sondern wurde von asiatischen Nomaden,<br />

insbesondere Mongolen, benutzt.<br />

Beide Zelte sind also Nomadenzelten nachempfunden.<br />

Das passt gut, war für die Bündische<br />

Jugend das Wandern doch eine beliebte<br />

Beschäftigung. In Deutschland verbindet<br />

man daher auch die Pfadfinderei in<br />

der Regel mit Wandern. In Ländern, in<br />

denen der Bündische Einfluss fehlt, gehört<br />

das Wandern nicht zu den Haupttätigkeiten<br />

eines Pfadfinders. Daher braucht man dort<br />

auch keine Wanderzelte. Zum Lagern ist die<br />

Kohte nämlich – etwa wegen ihres fehlenden<br />

Bodens – nicht sonderlich gut geeignet.<br />

Obwohl Baden-Powell wohl nie auf die Idee<br />

gekommen wäre, ein Lager aus Kohten zu<br />

errichten, ist die Kohte in Deutschland für<br />

viele der Inbegriff von Pfadfinderei.<br />

© David Koebel


schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

faHrtennamen<br />

Ein Fahrtenname ist eine Art Spitzname,<br />

den viele Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder im deutschsprachigen<br />

Raum tragen. In einigen Gruppen<br />

und Verbänden wird er auch als Pfadfindername<br />

oder Indianername bezeichnet.<br />

In der Regel wird ein Fahrtenname in<br />

Form einer „Taufe“<br />

vergeben. Dabei wird<br />

demjenigen, der den<br />

Namen bekommt,<br />

eine Flüssigkeit (es muss nicht immer<br />

Wasser sein) über den Kopf geschüttet<br />

oder die betreffende Person muss ein<br />

Taufgetränk trinken. Der vergebene<br />

Name leitet sich häufig von einem Erlebnis<br />

oder einer Eigenheit der Person her,<br />

wobei manchmal auch ein bereits<br />

vorhandener Spitzname Verwendung<br />

findet.<br />

Die Tradition einen eigenschafts- oder<br />

ereignisbezogenen Namen zu vergeben<br />

ist schon verhältnismäßig alt. Bekannt<br />

ist uns dieser Brauch vor allem von den<br />

Ureinwohnern Nordamerikas. Aber auch<br />

bei den Germanen war es durchaus<br />

üblich, dass der Name unter Umständen<br />

mehrmals gewechselt wurde. Ein Krieger<br />

konnte für besondere Leistungen im<br />

Kampf mit einem neuen Namen ausgezeichnet<br />

werden.<br />

Baden-Powell hatte die Idee, dass<br />

Pfadfindernamen zur Stärkung der Gruppenidentität<br />

beitragen könnten. Diese<br />

Namen hatten allerdings keinen persönlichen<br />

Bezug, sondern bezogen sich auf<br />

die Eigenschaft einer Gruppe und wurden<br />

wie Titel vor die Namen<br />

der Gruppenmit-<br />

paloma<br />

scalma<br />

cubby<br />

18<br />

glieder gesetzt. Die in Deutschland<br />

geläufige Tradition geht auf die<br />

Bündische Jugend zurück. In der Tradition<br />

der bereits erwähnten dj.1.11 werden<br />

Fahrtennamen klein geschrieben<br />

(wie bei tusk).<br />

In den unzähligen Pfadfinder- und<br />

pfadfinderähnlichen Bünden in Deutschland<br />

werden Fahrtennamen heute sehr<br />

unterschiedlich verwendet. Es gibt<br />

Bünde, in denen nur einzelne Mitglieder<br />

einen Fahrtennamen tragen, in anderen<br />

sind sie weit verbreitet. In <strong>Hamburg</strong><br />

werden Fahrtennamen zum Beispiel nur<br />

in einem Drittel der <strong>VCP</strong>-Stämme<br />

regelmäßig vergeben. Bei den anderen<br />

kommen sie hin und wieder vereinzelt<br />

vor, die meisten Stämme vergeben aber<br />

gar keine.<br />

Das neue Jahrhundert hat sich auch<br />

auf die Fahrtennamen-Tradition ausgewirkt.<br />

So bietet der BPS-Stamm<br />

Turmfalke aus Neu-Anspach (Hessen)<br />

online einen Namensgenerator zum<br />

Download an, mit dessen Hilfe Fahrtennamen<br />

zufällig kreiert werden können<br />

(www.bps-turmfalke.de). Die Pfadi be -<br />

we gung Schweiz hat im Internet ein<br />

Pfadfindernamenverzeichnis angelegt<br />

(www.pfadinamen.ch), das inzwischen<br />

rund 6.000 Namen umfasst. Auf der<br />

Seite wird auch eine Statistik darüber<br />

geführt, mit welchem Buchstaben<br />

die Namen beginnen. Es<br />

führt zur Zeit der Buchstabe<br />

S mit deutlichem<br />

Abstand<br />

vor den Buchstaben<br />

C, P und M.<br />

maimu


Der HanDscHlag<br />

Ein vor allem in Deutschland verbreitetes<br />

Begrüßungsritual ist das<br />

Händeschütteln. Mit dem Händeschütteln<br />

wollte man früher seine<br />

friedlichen Absichten demonstrieren:<br />

Man kam mit leeren Händen, also unbewaffnet.<br />

Dabei galt die rechte Hand als<br />

Waffenhand, schließlich sind die meisten<br />

Menschen Rechtshänder.<br />

Bereits im Neuen Testament wird im<br />

Brief des Paulus an die Galater erwähnt,<br />

dass Paulus beim Abschied in Jerusalem<br />

die „rechte Hand der Freundschaft“ gereicht<br />

wurde. Auch auf römischen Münzen<br />

lässt sich das<br />

Händeschütteln<br />

als Symbol der<br />

Eintracht wie der -<br />

fin den.<br />

Pfadfinder rei -<br />

chen sich zur Begrüßunghingegen<br />

die linke<br />

Hand. Hierzu gibt<br />

es zwei Begründungen:<br />

Zum<br />

Einen kommt die linke Hand vom<br />

Herzen und steht so für die besondere<br />

Brüderlichkeit und Herzlichkeit in der<br />

weltweiten Gemeinschaft der Pfadfinder.<br />

Zum Anderen nimmt auch dieser<br />

Brauch Bezug auf das Tragen von Waffen.<br />

War nämlich die rechte Hand die<br />

„Waffenhand“, so wurde in der linken<br />

das Schild getragen. Das Herunternehmen<br />

des Schildes um sich die<br />

Hände zu reichen bedeutete daher<br />

besonderes Vertrauen.<br />

19<br />

schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

Der Legende nach wechselte Baden-<br />

Powell eines Tages mit einem afrikanischen<br />

Häuptling namens Pempreh, den er<br />

im Gefecht besiegt hatte, einen Händedruck.<br />

Der Häuptling bot dem Offi zier die<br />

linke Hand, was diesen zum Staunen<br />

brachte. Als sich Baden-Powell nach dem<br />

Grund erkundigte, erklärte ihm Pempreh,<br />

dass nur die Tapfersten der Tapferen<br />

und die Treuesten der Treuen sich in<br />

dieser Art die Hände rei chen, weil es bedeute,<br />

das Schild herunterzunehmen.<br />

Offensichtlich war Baden-Powell von<br />

diesem Gedanken so angetan, dass er<br />

später den Handschlag<br />

mit der<br />

linken Hand in<br />

seiner Pfadfinderbewegungeinführte.<br />

In Deutschland<br />

und in einigen<br />

anderen europäischenLän-<br />

© 68thscouts.ca<br />

dern ist es zudem<br />

üblich, den klei -<br />

nen Finger der linken Hand beim Handschlag<br />

abzuspreizen. Dadurch sind die<br />

Hände zusätzlich ineinander verschränkt<br />

und drücken somit noch deutlicher<br />

die weltweite Verbundenheit aus.<br />

Eine weitere Bedeutung erfuhr das Fingerabspreizen<br />

im frühen Widerstand<br />

gegen den Nationalsozialismus als<br />

Erkennungszeichen. Spreizte man den<br />

kleinen Finger ab, sein Gegenüber aber<br />

nicht, so bemerkte man es nur selbst –<br />

der Finger des Anderen fuhr ins Leere.


schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

Das Kreuzen Der arme<br />

Abschlusskreis: Alle Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer einer Sippenstunde,<br />

Stammesfahrt oder sonstigen<br />

Veranstaltung kommen zusammen,<br />

bilden einen Kreis, hören ein paar warme<br />

Worte, kreuzen ihre Arme und singen ein<br />

Abschlusslied. So oder so ähnliche werden<br />

die meisten Aktionen im <strong>VCP</strong>, wie<br />

auch in anderen Bünden beendet. Gesungen<br />

wird dann meist das je weilige Bundeslied<br />

(im <strong>VCP</strong> zur Zeit noch „Allzeit<br />

Bereit“), ein Sippen- oder Stammeslied<br />

oder „Nehmt Abschied Brüder“. Und<br />

warum werden jetzt noch mal die Arme<br />

gekreuzt? Und legt man den linken Arm<br />

über den rechten oder umgekehrt?<br />

„Nehmt Abschied Brüder“ ist eine aus<br />

der DPSG stammende deutsche „Übersetzung“<br />

des alten schottischen Liedes<br />

„Auld Lang Syne“ (in etwa: „Lange her,<br />

dass … “). Dieses wird im eng lisch -<br />

sprachigen Raum traditionsgemäß zum<br />

Jahreswechsel gesungen und findet auch<br />

ansonsten weltweit unterschiedlichste<br />

Verwendung. Irgendwie hat sich das Lied<br />

auch seinen Weg in die Pfadfinderbewegung<br />

vor allem nicht-englischsprachiger<br />

Länder gebahnt, in denen es dann wie in<br />

Deutschland eigene Übersetzungen gibt.<br />

Der traditionelle schottische Silvesterbrauch<br />

sieht vor, dass zu Beginn des<br />

Liedes ein Kreis gebildet wird. Erst mit<br />

Beginn der letzten Strophe kreuzt man<br />

seine Arme und hält nun mit der eigenen<br />

rechten Hand die Linke seines linken<br />

Partners und umgekehrt. Am Ende des<br />

Liedes eilen alle in die Mitte des Kreises,<br />

während sie noch immer die Hände ihrer<br />

Nachbarn halten. Dann drehen sie sich<br />

aus dem Kreis heraus, wobei sich noch<br />

immer an den Händen gehalten wird.<br />

Nun ist der Kreis aufgelöst und doch hält<br />

man sich noch an den Händen.<br />

Außerhalb Schottlands ist dieser<br />

Brauch allerdings in Vergessenheit ge -<br />

raten. Dort ist es üblich, die Hände gleich<br />

zu Beginn des Liedes zu kreuzen. Beim<br />

Jahreswechsel 1999/2000 ließ die Queen<br />

den schottischen Brauch zelebrieren und<br />

sorgte damit für einen Eklat. Die eng -<br />

lische Presse kritisierte die Queen für das<br />

unsachgemäße Armekreuzen und hatte<br />

dabei offensichtlich keine Ahnung vom<br />

originalen Brauch.<br />

Bei uns wissen wahrscheinlich auch die<br />

wenigsten, wo dieser Brauch herkommt.<br />

Wir singen ein völlig anderes Lied und<br />

kreuzen die Arme die ganze Zeit und es<br />

stört sich auch niemand daran. In einigen<br />

deutschen Bünden hingegen wird<br />

tatsächlich beim Abschluss „Nehmt Abschied<br />

Brüder“ gesungen und es wird die<br />

schottische Prozedur durchgeführt.<br />

Dabei ist es übrigens egal, ob nun „links<br />

über recht“ oder „rechts über links“<br />

gehalten wird. Es klappt auf jeden Fall.<br />

© Rald Adloff


Der DonnerBalKen<br />

© <strong>VCP</strong> Stamm Albert Schweitzer Breitenbach/Pfalz<br />

Zum Abschluss stellen wir noch<br />

einen der eigentümlichsten<br />

Bräuche der Pfadfinderei vor –<br />

den Donnerbalken. Jeder Klogang in der<br />

Natur läuft eigentlich gleich ab – Loch<br />

graben und wieder zumachen. Das<br />

Prinzip der Wanderlatrine: Bei einer<br />

kleinen Wandergruppe buddelt jeder<br />

sein eigenes Loch. Wenn jedoch viele<br />

Leute für mehrere Tage an einem Ort<br />

sind, reicht der Platz dafür nicht mehr<br />

aus. Der Aktionsradius eines Menschen<br />

zu Fuß ist nicht sehr groß, außerdem ist<br />

er meistens faul und wenn er dringend<br />

sein Geschäft verrichten muss, will er<br />

nicht zwei Kilometer laufen. Also bleibt<br />

er zum Zwecke der Darmentleerung so<br />

nah wie möglich am Lager, das machen<br />

alle. Um dies nun zu vereinfachen wird<br />

ein gemeinsames größeres Loch<br />

geschaffen.<br />

Der Donnerbalken gehört zur Gattung<br />

der Plumpsklos, deshalb hier ein<br />

Auszug aus Wikipedia:<br />

„Plumpsklo ist der umgangssprachliche<br />

Begriff für eine Toilette ohne<br />

Wasserspülung, das heißt ein Trocken -<br />

klo. Der Kot samt Urin fällt in einen Kasten<br />

oder eine Grube und verbleibt dort,<br />

21<br />

schwerpunkt: Pfadi-Traditionen<br />

© Frank Bartram / PIXELIO<br />

bis die Grube bzw. der Kasten gefüllt ist<br />

und sein I<strong>nhalt</strong> entsorgt wird. Alternativ<br />

wird die Grube – Sickergrube genannt –<br />

zugeschüttet und eine neue in einiger<br />

Entfernung ausgehoben. Dieser Vorgang<br />

wiederholt sich zyklisch („wanderndes<br />

Plumpsklo“).“<br />

Die Position um einen Donnerbalken in<br />

Betrieb zu nehmen ist frei wählbar, jedoch<br />

wird von den meisten die „Ichhock-mich-rüber-und-das-eine-Beinlinks-und-das-andere-rechts“-Position<br />

bevorzugt. Bei größeren Gruben wird es<br />

jedoch schwierig sich in dieser Position<br />

hinzuhocken. Deshalb die Weiterent -<br />

wick lung vom Hock-Klo zum Sitz-Klo:<br />

Ein Balken oder Stamm wird zum Sitzen<br />

über die Grube gelegt und ein weiterer<br />

in angenehmer Anlehnhöhe angebracht,<br />

damit man nicht reinfällt (Profis<br />

kommen auch ohne aus). Nach erfolg -<br />

reichem Stuhlgang wird die Grube<br />

wieder etwas mit Erde zugeschüttet,<br />

sodass irgendwann wieder eine neue<br />

Grube ausgehoben werden muss.<br />

So wie man ein gemeinsames Feuer<br />

und ein gemeinsames Kochzelt hat, hat<br />

man eine gemeinsame Latrine – den<br />

Donnerbalken.


Berichtigung<br />

Die Fotos von der<br />

Bundesversammlung<br />

im relais 3/09<br />

(Seite 4) sind von<br />

Peter Brümmer.<br />

relais in punktum<br />

In der letzten Ausgabe (3/09) des Magazins des<br />

<strong>Land</strong>esjugend ring <strong>Hamburg</strong> „punktum“ wird unter der Rubrik<br />

„Fremde Federn“ über das relais berichtet. Darin heißt<br />

es unter anderem: „Die Beiträge sind mal kritisch, mal launig<br />

– aber immer lebendig geschrieben.“ Zudem garantiere<br />

die Redaktion „eine praxisnahe Berichterstattung aus dem<br />

Pfadfinderleben“. Bezug genommen wird des Weiteren auf<br />

die letzten beiden Schwerpunktthemen des relais.<br />

Nachzulesen im Internet: www.ljr-hh.de.<br />

Termine<br />

10.01. Jahresanfangsgottesdienst<br />

10.01. <strong>Land</strong>eserwachsenenversammlung<br />

16.-17.01. Erste Hilfe-Kurs<br />

18.01. Stammessprecherrunde<br />

05.-07.02. Grundkurs Vorbereitungswochenende<br />

19.-21.02. <strong>Land</strong>esversammlung<br />

07.-21.03. Grundkurs<br />

Alle Termine auf www.vcp-hamburg.de.<br />

infohagel<br />

Das <strong>Hamburg</strong>er Konzil hat getagt<br />

Am Samstag, 31. Oktober, hat im Saal der Christuskirche<br />

das „<strong>Hamburg</strong>er Konzil“ statt gefunden.<br />

Rund 30 Pfadfinderinnen und Pfadfinder des <strong>VCP</strong><br />

<strong>Hamburg</strong> kamen zusammen, um die Ergebnisse<br />

der Zukunftswerkstätten noch einmal aufzugreifen<br />

und die Zeit nach der LV 2010 zu besprechen. Es<br />

wurden viele Ideen zum Teil heiß diskutiert.<br />

Heraus gekommen sind zwei Arbeitsgruppen, die<br />

sich bis zur LV zum Einen mit kurzfristigen LV-Anträgen<br />

zur Änderung der <strong>Land</strong>esordnung beschäftigen,<br />

um eine (ordnungsgerechte) Weiterarbeit<br />

nach der LV zu gewährleisten. Und zum Anderen<br />

mit dem für die LV geplanten Arbeitsschwerpunkt<br />

befassen, diesen vorbereiten und schon mal einen<br />

Plan für die Zeit nach der LV erarbeiten, da der<br />

Prozess nicht mit der LV abgeschlossen sein wird.<br />

23


selbermachen<br />

Das Leben ist<br />

ein Ponyhof<br />

Text: Christina Dietrich (upsi)<br />

Der Stamm Astrid Lindgren erlebte ein aufregendes Wochenende beim<br />

„Pfadfinder Pony-Projekt“. Vielleicht ist das auch was für deine Gruppe?<br />

Das Glück dieser Erde liegt bekanntlich<br />

auf dem Rücken der<br />

Pferde. So dachten auch wir und<br />

beschlossen einmal eine etwas andere<br />

Fahrt zu unternehmen. So fuhren wir im<br />

Juni zum Pfadfinder Pony-Projekt nach<br />

Wulksfelde.<br />

Am Freitag erkundeten wir erst einmal<br />

das Gelände und machten es uns dann<br />

nach einer leckeren Suppe im Bauwagen<br />

mit Gitarre und Keksen bequem. Am<br />

Samstag wurden wir um 10 Uhr am Stall<br />

erwartet, um mit den Pferden ins Gelände<br />

zu gehen. Bei der Frage, ob wir die große<br />

oder die kleine Runde drehen wollten, unterschätzten<br />

wir die Länge der großen. So<br />

wählten wir mutig diese, nicht ahnend,<br />

dass damit ein vierstündiger Ausritt gemeint<br />

war, den wir noch Tage später in<br />

den Beinen spüren sollten.<br />

Einige von uns hatten bereits Reiterfahrung<br />

oder sogar früher regelmäßig Reitunterricht<br />

gehabt, andere noch gar nicht,<br />

doch es klappte alles bestens und wir hatten<br />

viel Spaß. Für den Rest des Tages<br />

waren wir nicht mehr zu vielem fähig.<br />

Nach Abendessen und Tschaiabend lösten<br />

wir noch ein paar Black Storys und waren<br />

für eine Fahrt ungewöhnlich früh im Bett.<br />

Am Sonntagmorgen starteten wir dann<br />

noch zu einem kleinen Ausritt (dieses Mal<br />

„nur” zwei Stunden) und verließen am<br />

Nachmittag, pünktlich zu Beginn des Regengusses,<br />

den Platz. Es war wirklich eine<br />

schöne und außergewöhnliche<br />

Fahrt. Eine Woche später<br />

konnten wir uns dann langsam<br />

auch wieder bewegen.<br />

Wenn ihr auch Lust habt, mit<br />

eurer Sippe mal zu reiten,<br />

dann können wir euch das<br />

Pfadfinder Pony-Projekt nur<br />

empfehlen. Im Netz unter<br />

www.ponyprojekt.pbn.de.<br />

n


© S. Hainz / PIXELIO<br />

selbermachen<br />

Möge Der<br />

WinD Mit<br />

Dir sein<br />

Text: Philip Schierning<br />

Der Frühling kommt. Früher oder später. Und dann ist es gut schon mal<br />

ein Gruppenstundenprogramm in der Tasche zu haben. Zum Beispiel:<br />

Windräder bauen.<br />

Freut ihr euch auch schon auf den Frühling? Ist doch schön, wenn es endlich<br />

nicht mehr so kalt ist und man wieder draußen spazieren gehen kann, ohne<br />

dass man nach ein paar Minuten kalte Füße bekommt. Und bald, wenn der<br />

Frühling kommt, gibt es immer wieder warmen Wind. Immer wenn der Wind<br />

draußen kräftig bläst, wäre es doch schön, ein lustiges buntes Windrad zu haben.<br />

Das Windrad könnt ihr draußen in einen Blumenkasten stecken, um zu sehen ob<br />

Wind weht, oder auch zu Ostern an Freunde verschenken.<br />

So geht’s:<br />

Zuerst muss das Papier zu einem Quadrat geschnitten werden. Am besten ist es,<br />

wenn alle Seiten zwölf Zentimeter lang sind. Sonst wird das Windrad zu klein oder<br />

zu groß. Nun wird jeweils diagonal zu beiden Ecken gefaltet.<br />

Schneide jetzt von jeder Spitze des Quadrates bis in die Mitte der Faltlinie.<br />

In die Mitte des Papiers wird ein Loch gepikst und eine Ecke nach der anderen wird<br />

mit einer Stecknadel vorgelöchert und biegt diese vier Ecken zur Mitte hin.<br />

Zum Schluss muss nur noch der Draht durch alle vier Löcher und die Mitte gefädelt<br />

werden. Vorne wird die Holzperle drauf geschoben und mit dem Draht verdreht.<br />

Auf der Rückseite wird der Draht durch Umwickeln mit der Holzstange verbunden,<br />

das geht manchmal sehr schwer. Und fertig. n<br />

DAS BrAUCHT IHr<br />

ein Blatt buntes Tonpapier (dickes Papier geht langsamer kaputt)<br />

15 Zentimeter dünnen Draht<br />

eine Holzperle<br />

einen Holzstab (Äste gehen auch)<br />

eine Schere


-seite<br />

Integration von<br />

der anderen Seite<br />

Text: luna<br />

Die Medien bombardieren uns mit Geschichten über den Versuch und das<br />

Scheitern der Integration von Immigranten in Deutschland. Necla Kelek liefert<br />

mit ihren Werken mögliche (Hinter-)Gründe für die derzeitige Situation.<br />

Necla Kelek ist eine in Deutschland lebende Türkin. Die Integration der Türken in<br />

Deutschland hält sie für gescheitert und erklärt in zwei beeindruckenden Werken,<br />

wie es in ihren Augen dazu kam. „Die fremde Braut“ behandelt speziell die Rolle der<br />

türkischen Frauen in diesem Prozess und in der türkischen Gesellschaft generell. „Die verlorenen<br />

Söhne“ beleuchtet unterdessen die männliche Seite einer Entwicklung, die den<br />

meisten Deutschen wohl aus Unwissenheit bisher viel Angst bereitet. Necla Kelek beschäftigt<br />

sich in beiden Büchern sehr kritisch mit der Geschichte und den Bräuchen ihrer<br />

<strong>Land</strong>sleute und verschafft dem Leser anhand von Lebensgeschichten einzelner einen<br />

Überblick über die türkisch-muslimischen Hintergründe und Traditionen.<br />

Die Bücher sind in vielerlei Hinsicht bewegend. Auf der einen Seite, weil sie einen Teufelskreis<br />

suggerieren, in dem sich die türkische Gesellschaft innerhalb und außerhalb<br />

Deutschlands bewegt, aus dem die Konflikte mit der deutschen Kultur entstehen. Zum anderen,<br />

weil sie einem bewusst machen, wie sehr unsereins durch medienbedingte Vorurteile<br />

und angebliche Gewissheiten diese Kultur missachtet, obwohl den meisten von uns<br />

jede Grundlage dazu fehlt. Bücher, die einen nachdenken lassen.<br />

DIE FrEMDE BrAUT<br />

Autorin: Necla Kelek<br />

Verlag: Goldmann Verlag<br />

Erscheinungsjahr: 2006<br />

ISBN: 9783442153862<br />

Preis: 8,95 Euro<br />

DIE VErLOrENEN SöHNE<br />

Autorin: Necla Kelek<br />

Verlag: Goldmann Verlag<br />

Erscheinungsjahr: 2007<br />

ISBN: 9783442154364<br />

Preis: 8,95 Euro<br />

26<br />

n


-seite<br />

Alleine mit dem Pharao<br />

Text: filo<br />

Fotos: Semmel Concerts GmbH<br />

In der Alten Oberpostdirektion<br />

am Stephansplatz kann<br />

man noch bis Ende Januar<br />

in den Spuren der alten<br />

Ägypter wandeln und das<br />

rekonstruierte Grab des<br />

wohl bekanntesten Pharaos<br />

Tutanchamun bestaunen.<br />

Tutenchamun lebte etwa von 1332<br />

bis 1323 vor Christus. Er war ein<br />

sehr junger, aber mächtiger ägyptischer<br />

Pharao. Nach seinem Tod wurde<br />

er aus den meisten Aufzeichnungen,<br />

Schriften und von Denkmälern entfernt.<br />

Lange Zeit wusste niemand von der<br />

Exis tenz seines Grabes. Als im Jahre<br />

1922 sein Grab entdeckt wurde, stießen<br />

die Forscher auf ein nahezu komplett erhaltenes,<br />

mehr als drei Jahrtausende<br />

altes Grab, in dem noch alle Schätze<br />

vorhanden waren.<br />

Zwar befinden sich die echten Reliquien<br />

im Ägyptischen Nationalmuseum in Kairo,<br />

jedoch wurde für diese Ausstellung das<br />

komplette Grab in seiner originalen Fundsituation<br />

maßstabsgetreu rekonstruiert.<br />

So kann man die überwältigende Fülle<br />

und den Reichtum des ägyptischen Pharaonenkults<br />

selbst erleben. Fast so, als<br />

hätte man das Grab gerade erst persönlich<br />

entdeckt. Beeindruckend sind Sorgfalt<br />

und Kultur des alten Ägyptens. Hier<br />

öffnet sich eine neue, eigentlich ziemlich<br />

alte Welt voller Wunder. n<br />

HIEr GEHT’S LANG<br />

Wegen der begrenzten Besucherkapazität, sollte man Tickets vorbestellen.<br />

Eine Audioführung ist im Eintrittspreis inbegriffen. Erwachsene kommen ab 16<br />

Euro, Kinder ab 8 Euro in die Ausstellung. Ermäßigter Eintrittspreis ab 13<br />

Euro. Am Wochenende kostet’s zwischen 2 und 3 Euro mehr.<br />

Alte Oberpostdirektion am Stephansplatz<br />

Dammtorwall 8<br />

20354 <strong>Hamburg</strong><br />

Öffnungszeiten:<br />

täglich 10–18 Uhr, donnerstags 10–20 Uhr<br />

(letzter Einlass eine Stunde vor Schließung)<br />

Hotline für Gruppenbuchungen (Mo-Fr, 10–18 Uhr): 040 853 88 853<br />

Internet: www.tut-ausstellung.com


moppelfrosch<br />

von filo<br />

Vaterfreuden<br />

„Hey, Hans, stell Dir mal vor: Ich werde bald Vater!“<br />

„Dann versteh ich nicht warum Du dann so ein trauriges<br />

Gesicht machst.“<br />

„Na ja, ich muss es noch meiner Frau beibringen.“<br />

Im Wald<br />

Ein Reh ging in den<br />

Wald und trank ein Pilz,<br />

weil die Tannenzapfen!<br />

Zungenbrecher<br />

Im dichten Fichtendickicht picken flinke Finken tüchtig.<br />

Kein Tee, aber Kaffee<br />

Es gibt einen König irgendwo im fernen<br />

<strong>Land</strong> Salmanien. Dieser mag sehr viele Sachen nicht. Zum Beispiel<br />

mag er kein Tee, aber Kaffee. Die Mitspieler müssen durch ausprobieren<br />

herausfinden, was er (nicht) mag und warum. Sie fragen den<br />

Spielleiter und dieser sagt ihnen, ob sie richtig liegen oder nicht. Der<br />

Trick ist, dass der Startsatz des Spielleiters zweideutig ist: Der König<br />

mag kein Tee, und: Der König mag kein „T“. Das bedeutet, dass er nichts<br />

mag, wo ein „T“ im Wort enthalten ist. Er mag keinen Strand, Sand dafür<br />

aber sehr wohl – und so weiter.<br />

28


Die drei Pfadis moppelfrosch


Mit Lanz im Bett – oder: Warum ich<br />

Angst vor der Zukunft habe<br />

Ich bin so unglaublich aufgeregt. Seit<br />

Tagen liege ich unruhig im Bett und obwohl<br />

ich mir alle bisherigen Folgen von<br />

Markus Lanz auf Video aufgenommen<br />

habe, um mir das Einschlafen zu erleichtern,<br />

misslingt es mir. Dadurch werde ich<br />

noch unruhiger. Schließlich frage ich mich,<br />

was wohl erschreckender ist: Die Tatsache,<br />

dass ich noch einen Videorekorder besitze<br />

oder der Fakt, dass ich jetzt Nächte damit<br />

zubringe, mir anzuschauen, welche Mittel<br />

wirklich gegen Mücken helfen und wann<br />

Andre Agassi welche Drogen genommen<br />

hat. Gelobet sei die Gebühreneinzugszentrale,<br />

die dieses kulturvermittelnde Fernsehen<br />

ermöglicht.<br />

Gelobet sei auch das ZDF, dass immerhin<br />

auf die Idee kam, den langweiligen Kerner<br />

durch den langweiligen Lanz zu ersetzen.<br />

Es ist quasi der gleiche Mensch. Nur die<br />

Haare sind dunkler. Neben dem Italiener<br />

Lanz schaffte man es aber auch noch die<br />

Schweizerin Michelle Hunziker ins Programm<br />

einzubauen. Vermutlich dachte<br />

man, damit einen ganz tollen Beitrag zur<br />

Integration von Migranten in Deutschland<br />

beigetragen zu haben. Der Effekt ist jedoch,<br />

dass man nun an besonders traurigen<br />

und einsamen Samstagabenden Thomas<br />

Gottschalk und Michelle Hunziker gemeinsam<br />

ertragen muss.<br />

Zudem wartete der Gebührenkanal in diesem<br />

Jahr mit einem neuen Nachrichtenstudio<br />

auf. Selten habe ich soviel technischen<br />

Mumpitz mit so wenig Sinn gesehen, wie in<br />

30<br />

diesem Studio. Leider vergaß man in Mainz,<br />

neben den Tischen auch die Moderatoren<br />

auszutauschen. Nicht, dass ich etwas Persönliches<br />

gegen die Herren Seibert und Kleber<br />

hätte. Nur ihre adrette Steifheit mit<br />

dem Retro-Charme eines Fernsehansagers<br />

will so gar nicht zur hippen Innengestaltung<br />

und verblüffender „Minority Report“-Technik<br />

mit einfliegenden Bildern und Reinzoom-Rauszoom-Effekten<br />

passen. Grünkohl<br />

wird auch dann nicht sexy, wenn man<br />

ihn mit Schokolade überzieht. Um das De -<br />

saster komplett zu machen, verpflichtete<br />

der Sender noch Markus Kavka für seine<br />

Wahlsendungen und trug somit vermutlich<br />

wesentlich zur Politikverdrossenheit unter<br />

Jugendlichen bei. Jetzt wissen wir also,<br />

wem wir Guido Westerwelle als Außenminister<br />

zu verdanken haben.<br />

Der Grund meiner Schlaflosigkeit ist aber<br />

nicht Guido Westerwelle und auch nicht<br />

Markus Kavka, obwohl ich beiden ein gewisses<br />

Schlafraubpotential zugestehen<br />

muss. Vielmehr macht mich wuschig, dass<br />

sich das erste Jahrzehnt dieses Jahrtausends<br />

dem Ende neigt. Ein Jahrzehnt, dass<br />

noch nicht einmal einen sinnvollen Namen<br />

besitzt. Schließlich präsentieren uns die Radiosender<br />

haufenweise „Megahits der<br />

Neunziger, Zweitausender und das Beste<br />

von Heute“ und ignorieren dabei, dass noch<br />

in den nächsten 990 Jahren Zweitau sen -<br />

der hits produziert werden. Sollte es überhaupt<br />

soweit kommen. Schließlich besteht<br />

auch die Möglichkeit, dass die Menschheit


aufgrund von Klimawandel, Fettwahn,<br />

Schweinegrippe oder Lady Gaga dieses<br />

Jahrtausend gar nicht übersteht. Die<br />

Schweinegrippe scheint sich eh zur Cholera<br />

des dritten Jahrtausends zu entwickeln.<br />

Oliver Pocher und die Sugarbabes hat es<br />

schon erwischt und sogar Ronald Weasly.<br />

Ja wenn selbst ein Zauberlehrling gegen<br />

das Virus nicht gefeit ist, dann gute Nacht.<br />

Und wenn wir das Virus doch überleben<br />

sollten, was kommt dann? Was wird uns<br />

das neue Jahrzehnt, das mit dem Jahr der<br />

Agenda und des Kim Frank beginnt, bringen?<br />

Wohlstand? Frieden? Ein Ende der<br />

Wirtschaftskrise? Deutschland als Welt-<br />

I m p r e s s u m<br />

Das r e l a i s ist eine Zeitschrift des <strong>VCP</strong> – Verband Christlicher<br />

Pfadfinderinnen und Pfadfinder – <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong>.<br />

Herausgeber:<br />

<strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> e.V.<br />

Güntherstraße 34<br />

22087 <strong>Hamburg</strong><br />

Redaktion im Auftrag der <strong>Land</strong>esleitung:<br />

Christian Pohl (Ltg.), Anne Overbeck, Antonie Casper, Axel Kohfeldt, Jannik<br />

Fischer, Philip Schierning<br />

Für das Mitwirken an dieser Ausgabe danken wir:<br />

Christina Dietrich, Philipp Haase und der Teillagerleitung <strong>Hamburg</strong><br />

Comic: Philip Schierning<br />

Layout: Christopher Ost<br />

Anzeigenleitung: Lars Hutschreuther<br />

Druck:<br />

Saxoprint GmbH<br />

Enderstr. 94<br />

01277 Dresden<br />

Auflage: 500 Exemplare<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der<br />

Redaktion und der der <strong>Land</strong>esleitung.<br />

Gefördert von der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong>, Behörde für Soziales, Familie,<br />

Gesundheit und Verbraucherschutz.<br />

Kontakt zur Redaktion:<br />

Fon: 040 – 319 58 18<br />

Fax: 040 – 319 69 32<br />

r e l a i s @vcp-hamburg.de<br />

www.vcp-hamburg.de<br />

31<br />

meister? Nach Westernhagen, Armstrong,<br />

Raider und beinahe Schmumacher weitere<br />

spannende Comebacks. Oder doch bloß<br />

neue Folgen der Super Nanny? Wir wissen<br />

es nicht und das ist auch gut so.<br />

Wir wissen nur, dass eines Tages Zeitgenossen<br />

bei Oliver Geissen sitzen werden, in<br />

einer Show, die ihren Namen zunächst noch<br />

finden muss. Sie werden sich über MP3s<br />

und den Euro unterhalten, über George W.<br />

Bush lästern und sich Videos von Schnappi<br />

und Silbermond ansehen. Und wir werden<br />

vor dem Fernseher sitzen und denken:<br />

Früher war alles besser, auch die Zukunft.<br />

dreipunkt


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