I nhalt - VCP Land Hamburg
I nhalt - VCP Land Hamburg
I nhalt - VCP Land Hamburg
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elais<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
Alter<br />
Schwede!<br />
Jamboree 2011<br />
A u s g a b e<br />
2 - 4 / 1 1
2<br />
I n h a l t<br />
seite 3 3<br />
relaisvant<br />
Kirchentag 4<br />
Bundesversammlung 6<br />
Wölflingslager 8<br />
Herbstkurse 10<br />
Kenia 14<br />
schwerpunkt<br />
Jamboree 16<br />
infohagel 22<br />
b-seite<br />
Empört Euch! 26<br />
selbermachen<br />
Gebrannte Mandeln 27<br />
haltbar<br />
Enten füttern 28<br />
ende der durchsage 30<br />
impressum 31<br />
Großes Lager mit den Kleinen<br />
Jamboree vereint Nationen<br />
Ist Vögel füttern okay?<br />
relais<br />
-<br />
wir schalten schneller<br />
Titelfoto; Rückseite: Kim Rask/Scouterna; Mikko Roininen/Scouterna<br />
Fotos Seite 2: Jonas Elmqvist/Scouterna; Thomas Max Mueller (PIXELIO); relais
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
seit Erscheinen der letzten Ausgabe<br />
ist schon wieder ein halbes Jahr vergangen<br />
und nun liegt endlich ein neues<br />
relais vor. Das ist zum einen natürlich<br />
ein Grund zur Freude, zum anderen<br />
aber auch ein Grund zur Besorgnis,<br />
denn es offenbart: Wir haben ein Problem.<br />
Die Redaktion ist auf einige wenige<br />
Mitglieder zusammengeschrumpft,<br />
die selbst mit vielen anderen<br />
Baustellen zu kämpfen haben. Eine<br />
vernünftige Redaktionsarbeit, die zuletzt<br />
zu der erfreulichen Gewohnheit<br />
von vier Ausgaben im Jahr führte, ist<br />
auf diese Weise nicht möglich.<br />
Das <strong>Land</strong> muss sich nun einige Fragen<br />
stellen: Wird es schnell eine neue Redaktion<br />
mit motivierten Mitgliedern und<br />
Leitungspersonen geben? Muss man<br />
vielleicht Abstriche machen bei dem<br />
Wunsch, vier Ausgaben im Jahr herauszugeben?<br />
Oder bei dem Wunsch nach<br />
i<strong>nhalt</strong>lichen Schwerpunkten? Bedarf es<br />
überhaupt noch einer eigenen Verbandszeitschrift<br />
oder ist sie unnötiger<br />
Luxus?<br />
Zumindest die letzte Frage lässt sich<br />
in unseren Augen klar beantworten: Im<br />
nächsten Jahr findet nach vier Jahren<br />
wieder ein <strong>Land</strong>eslager statt und der<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> sucht eine Nachfolgerin<br />
oder einen Nachfolger für unseren Bildungsreferenten.<br />
Zudem stehen Wahl-<br />
en zum <strong>Land</strong>esvorsitz und auf Bundesebene<br />
zum Bundesvorsitz an. Alles deutet<br />
darauf hin, dass Letztere sogar in<br />
einer Kampfabstimmung entschieden<br />
werden. Außerdem steht der <strong>VCP</strong> vor<br />
der größten Strukturreform der Verbandsgeschichte.<br />
Und natürlich wirft<br />
der Kirchentag, der 2013 bei uns in<br />
<strong>Hamburg</strong> stattfinden wird, seine Schatten<br />
bereits voraus. Selten gab es also so<br />
viel Anlass zur verbandsinternen Aufarbeitung<br />
und Diskussion. Der <strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
sollte daher auf „sein Blatt“, das<br />
im kommenden Jahr 50 Jahre alt wird,<br />
nicht verzichten.<br />
Die vorliegende Ausgabe hat nun<br />
einen starken Berichtscharakter. Ein i<strong>nhalt</strong>licher<br />
schwerpunkt wäre natürlich<br />
erstrebenswert gewesen, war aber aufgrund<br />
der beschriebenen Situation<br />
nicht möglich. Zugleich haben so viele<br />
schöne und spannende Aktionen im<br />
<strong>Land</strong> stattgefunden, über die es zu berichten<br />
lohnt. Die Vielzahl der Aktionen<br />
zeigt auch: Der <strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> ist lebendig!<br />
Wir hoffen, dass es uns mit diesem<br />
Heft gelungen ist, etwas von dieser Lebendigkeit<br />
zu vermitteln.<br />
Wir wünschen allen ein frohes Weihnachtsfest,<br />
einen guten Start ins neue<br />
Jahr und nun viel Spaß beim Lesen!<br />
die Redaktion<br />
seite 3
elaisvant<br />
�<br />
4<br />
... da war auch<br />
unser H e r z !<br />
Text: Marthe Fock<br />
Foto: Hannah Wiehl<br />
Der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden<br />
aus der Sicht einer Helferin.<br />
Wir machen uns am 1. Juni früh<br />
morgens auf, um herauszufinden,<br />
wo unser Herz nun auch<br />
sein würde. Leider will die Bahn uns den<br />
Weg nicht ganz so angenehm machen,<br />
sodass sie unseren ICE spontan gegen<br />
einen überfüllten IC tauscht. In Dresden<br />
angekommen bringt die Straßenbahn<br />
uns in die Neustadt zu unserem Einsatzort,<br />
der Scheune. Die Allaunstraße entpuppt<br />
sich als „Schanze“ Dresdens und<br />
die Scheune als Jugendclubmusikkulturschuppen.<br />
Da wir noch Zeit haben, bringen<br />
wir unser Gepäck in unsere Schule,<br />
die nur einen Katzensprung über die<br />
Mauer entfernt ist. Unser Quartier versteckt<br />
sich hinter mit Plakaten überklebten<br />
Türen. Es ist eine alte Schule, die in<br />
diesem Viertel ein wenig verloren wirkt.<br />
Nach unserer Einweisung in der Scheune<br />
machen wir uns schnell auf den Weg<br />
zur Frauenkirche, wo wir unseren ersten<br />
Einsatz haben. Wir dürfen während eines<br />
Eröffnungsgottesdienstes „in leichter<br />
Sprache“ einen Bereich für die Menschen<br />
freihalten, die nicht lange stehen können.<br />
Der Job ist schnell erledigt, sodass<br />
wir uns in der Helferverpflegung<br />
stärken und Pläne für den Feierabend<br />
schmieden. Den Abend der Begegnung<br />
verbringen wir gemütlich am Elbufer –<br />
die Stadt zeigt sich, lila angestrahlt,<br />
von ihrer besten Seite. Plötzlich beginnt<br />
auch die Elbe zu leuchten, denn<br />
Tausende von Lichtern schwimmen an<br />
uns vorbei. Die vorher verteilten Kerzen<br />
werden angezündet und wir befinden<br />
uns in einem Meer aus Lichtern.<br />
Da wir in der Scheune in Schichtdiensten<br />
arbeiten, können wir fast jeden<br />
Tag ausschlafen. Aber wir sind ja nicht<br />
zum Schlafen gekommen. Auf den zwei<br />
Bühnen der Scheune findet ein etwas<br />
alternatives Kirchentagsprogramm<br />
statt, von Rockandacht bis R’n’B und<br />
Rap ist für jeden Musikgeschmack<br />
etwas dabei. Während unserer Arbeit<br />
kontrollieren wir, dass nur Kirchentagsbesucher<br />
Zutritt zu den Musikveranstaltungen<br />
haben und dass die Männer,<br />
� ����
die zu den Toiletten wollen, nicht aus<br />
Versehen daran vorbei in den Backstagebereich<br />
laufen. Außerdem gehört es<br />
zu unseren Aufgaben, die Zufahrt zur<br />
Scheune autofrei zu halten. Dazu sind<br />
wir mit Absperrband und Sonnenstühlen<br />
ausgerüstet. Unsere Arbeit ist also ziemlich<br />
entspannt, zieht sich dadurch aber<br />
manchmal etwas hin. Trotzdem vergehen<br />
die Tage wie im Flug.<br />
Außerhalb unserer Einsätze erkunden<br />
wir Dresden bei Tag und bei Nacht: Wir<br />
verbessern unsere Frisbeekünste am Elbufer,<br />
durchforsten den tollsten Spieleladen<br />
Dresdens am Altmarkt und<br />
blicken im Staatsschauspiel hinter die<br />
Kulissen. Durch unsere Arbeitszeiten<br />
essen wir selten in der Helferverpflegung,<br />
stattdessen probieren wir uns im<br />
Laufe der Tage durch das Nahrungsangebot<br />
der Allaunstraße. Trotz EHEC-Gefahr<br />
wird Subway für gut befunden,<br />
während der Dönermann als absolut widerlich<br />
und nicht empfehlenswert eingestuft<br />
wird und die Pizza keine Erinne-<br />
relaisvant<br />
rung hinterlässt. Ein Reporter des MDR<br />
interessiert sich sehr für die Nachhaltigkeit<br />
der Helferverpflegung, sodass wir<br />
uns einem kurzen Interview nicht entziehen<br />
können.<br />
Ich merke als Neuling schnell, dass der<br />
Kirchentag trotz hunderttausend Teilnehmern<br />
familär ist. Überall trifft man<br />
andere <strong>Hamburg</strong>er Pfadis. Auch sonst<br />
kommt man dem Gefühl, es herrsche<br />
„Friede, Freude, Eierkuchen“, ziemlich<br />
nahe. Auf dem gesamten Kirchentagsgelände,<br />
aber auch in der Stadt erkennt<br />
man die Teilnehmer nicht nur an den<br />
bunten Schals, sondern auch am freundlichen<br />
Lächeln. Wofür sollte man denn<br />
nun als Helfer auf den Kirchentag fahren?<br />
Um fünf Tage unbezahlten Arbeitsstress<br />
zu haben, wäre eine Antwort. Meine Antwort<br />
ist: Um fünf Tage lang unbezahlbare<br />
Erinnerungen zu sammeln, Spaß zu<br />
haben, neue Leute und eine neue Stadt<br />
kennenzulernen. Und um wie nach<br />
jedem guten Erlebnis übermüdet, aber<br />
lächelnd nach Hause zu kommen.<br />
�<br />
5
elaisvant<br />
6<br />
Nachhaltig die<br />
Vom 17. bis 19. Juni fand die 39. <strong>VCP</strong>-Bundesversammlung auf der Burg<br />
Rieneck statt.<br />
Am Freitagabend werden die Delegierten<br />
mit schwedischem Abendessen<br />
(Köttbullar und Preiselbeersauce)<br />
auf das Jamboree in Schweden eingestimmt.<br />
Rund 100 stimmberechtigte Delegierte<br />
eröffnen am nächsten Morgen die<br />
Bundesversammlung. Das angestrebte<br />
Mitgliederwachstum von zehn Prozent, das<br />
nötig gewesen wäre, um die Beitragserhöhung<br />
rückgängig machen zu können,<br />
wurde laut Bericht des e.V.-Vorsitzenden<br />
Arnold Pietzcker nicht erreicht. Gerade einmal<br />
drei Prozent Mitgliederzuwachs war im<br />
Laufe des letzten Jahres zu verzeichnen.<br />
Nachdem Bildungsreferent Tim Gelhaar<br />
und Generalsekretär Gunnar Czimczik über<br />
den Sachstand zum Thema sexualisierte<br />
Gewalt berichtet haben, gibt es erneut die<br />
Möglichkeit, auf einem groß ausgedruckten<br />
Selbstverständnis des <strong>VCP</strong> zur Prävention<br />
sexualisierter Gewalt zu unterschreiben.<br />
Das Thema Prävention sexualisierter Gewalt<br />
ist inzwischen in vielen Ländern und<br />
Orten präsent. Außerdem wird die <strong>VCP</strong>-Ar-<br />
beitshilfe zu dieser Thematik sogar von anderen<br />
Organisationen übernommen.<br />
Nach den Berichten wird der Bundesvorsitzende<br />
Hans-Jürgen Poppek mit 100 Ja-<br />
Stimmen und einer Enthaltung entlastet.<br />
Er bedankt sich für dieses Ergebnis, das<br />
sein bestes in seiner inzwischen elfjährigen<br />
Amtszeit ist. Aus dem Bericht zur Findung<br />
eines neuen Bundesvorsitzenden geht hervor,<br />
dass inzwischen sowohl von dem extra<br />
dafür eingesetzten Findungsausschuss als<br />
auch von Hans-Jürgen Poppek mögliche<br />
Personen gefunden wurden, die sich eine<br />
Kandidatur vorstellen können.<br />
Schwerpunkt dieser Bundesversammlung<br />
ist das Thema „Nachhaltigkeit im<br />
<strong>VCP</strong>“. Philipp Wagner von der Bundesleitung<br />
führt dazu mit einem Vortrag über<br />
den Begriff „Nachhaltigkeit“ ein. Auch<br />
wenn der <strong>VCP</strong> sich schon lange selbstverständlich<br />
mit dem Thema Nachhaltigkeit<br />
beschäftigt, werden auf dieser Bundesversammlung<br />
explizit in kleinen Gruppen verschiedene<br />
Bereiche des <strong>VCP</strong> beleuchtet.
z ukunft gestalten<br />
relaisvant<br />
Wie nachhaltig ist der <strong>VCP</strong> auf Fahrten und<br />
Lagern, in seinen Häusern und Zentren, im<br />
Umgang mit Medien oder mit Blick auf die<br />
Produkte von F&F? Diese und viele weitere<br />
Fragestellungen werden in kleinen Workshops<br />
behandelt.<br />
Am Abend unterhält der <strong>VCP</strong> <strong>Land</strong><br />
Schleswig-Holstein die Bundesversammlung<br />
mit bunten Spielen und Wettkämpfen<br />
rund um „Werner“. Dabei kann sich Nici als<br />
<strong>Hamburg</strong>er Delegierte souverän im „Bügelverschluss<br />
schnippen“ durchsetzen und<br />
so die Königin des Abends werden. Stilecht<br />
gibt es als kulinarische Verköstigung Labskaus<br />
und „Bölkstoff“.<br />
Am nächsten Tag sorgt der Findungsprozess<br />
für ein neues Bundesliedes für die<br />
meisten und am leidenschaftlichsten geführten<br />
Diskussionen. Eigentlich sollten in<br />
diesem Jahr mehrere Lieder in die Erprobung<br />
gegeben werden. Doch da nur zwei<br />
Liedvorschläge vorliegen, wird der Prozess<br />
um zwei weitere Jahre verlängert. Die Bundesleitung<br />
wird beauftragt, in dieser Zeit<br />
sowohl externe Liedermacher mit der<br />
Komposition eines Liedes zu beauftragen,<br />
als auch nochmals gezielt verbandsinterne<br />
Kreative anzusprechen. Ferner soll es<br />
mindestens eine Liederwerkstatt<br />
geben. Das Ziel ist es, bis zum Oktober<br />
2012 weitere Liedvorschläge zu<br />
erhalten und diese auf der Bundesversammlung<br />
2013 in die Erprobung<br />
zu geben.<br />
Über die Trachtenordnung wird<br />
ebenfalls eine kontroverse Diskussion<br />
Text: Jannik Fischer; Fotos: Roman Heimhuber<br />
geführt. Die von der Bundesleitung vorgeschlagene<br />
Änderung wird von der Versammlung<br />
dahingehend verändert, dass<br />
auf dem rechten Ärmel nun offiziell Stammes-,<br />
Bezirks- und <strong>Land</strong>esabzeichen angebracht<br />
werden dürfen. Auf der rechten<br />
Brusttasche dürfen nun offiziell Lagerabzeichen<br />
angebracht werden. Diese müssen<br />
auch nicht mehr nach einem Jahr entfernt<br />
werden. Nach wie vor gilt jedoch, dass die<br />
Trachtenordnung nur eine Richtschnur ist,<br />
die Spielraum für Individualität und Gruppenabweichungen<br />
lässt.<br />
Das ebenfalls andiskutierte Thema Strukturreform<br />
wird den gesamten Verband in<br />
den nächsten Jahren wohl noch intensiv<br />
beschäftigen. Da die Änderung der Verbandsstruktur<br />
Auswirkungen bis zur Stammesebene<br />
haben wird, ist eine intensive<br />
Beteiligung und Auseinandersetzung aller<br />
Ebenen des Verbandes mit diesem Thema<br />
notwendig.<br />
Zu guter Letzt stimmt die Bundesversammlung<br />
der Bildung der Kontingente für<br />
das World Moot in Kanada 2013 und zum<br />
Rover Way 2012 in Finnland zu. �
8<br />
Die Geister,<br />
Mehr als 60 kleine und große Leute kamen beim <strong>Land</strong>eswölflingslager<br />
(16. bis 18. September) zusammen, um gemeinsam auf Geisterjagd zu<br />
gehen.<br />
Was kann man tun, wenn irgendein<br />
Döskopp das Tor zur Geisterwelt<br />
offen lässt? Nicht viel?<br />
Falsch! Man ruft es ins <strong>Land</strong> hinaus und<br />
sucht sich tapfere Wölflinge, die sich dann<br />
mutig auf die Geisterjagd machen. Und<br />
Mut zeigen sie in der Tat.<br />
Es ist ein schönes Wochenende im September<br />
– St. Paulus, Astrid Lindgren, Matthias<br />
Claudius und die beiden Siedlungen<br />
Wandsbek und Reinbek machen sich mit<br />
ihren Wölflingen auf dem Weg. Natürlich<br />
nicht ohne eine entsprechende Vorbereitung.<br />
In den Gruppenstunden ist über Geister<br />
wie Hugo, der so gerne Vogelbeeren<br />
mampft, gesprochen worden. Und um den<br />
Geistern entsprechend entgegenzutreten,<br />
sind Geistersensoren, Geistersauger und<br />
andere Geräte gebaut worden. Ohne Ausrüstung<br />
kann man ja nicht losziehen.<br />
Der Weg führt die Geisterjäger an den<br />
Bargkamp. Ein sowieso schon sehr verwunschener<br />
Platz. Dort steht bereits das<br />
Jurten-Schloss mit seinen sechzehn Geisterantennen<br />
und den fünf Satelliten.<br />
Nachdem die Unterkünfte der Geisterjäger<br />
aufgebaut sind, gibt es erstmal eine<br />
Stärkung. Im Anschluss werden alle Geisterjäger<br />
unterwiesen. Was wird uns<br />
morgen erwarten? Zum Tagesabschluss<br />
gibt es natürlich noch eine Geistergeschichte<br />
zu hören.<br />
Am Samstagmorgen – gleich nach dem<br />
Frühstück, wird es ernst. Die Geisterjägerausbilder<br />
treten zum Dienst an. In weißen<br />
Schutzanzügen und mit Geistersensoren<br />
wird erstmal die Jäger-Crew gesäubert.<br />
Geisterschleim ist eben überall und meist<br />
unsichtbar. Was gehört nun zu einer Geisterjägerausbildung?<br />
Ein ausgeprägtes<br />
Gleichtgewichtsgefühl, welches auf einem<br />
Balken trainiert wird. Dann technische<br />
Kenntnisse im Bauen eines Geistertores.<br />
Das Kochen oder eher Brauen einer Antigeistersuppe<br />
will ebenfalls gelernt sein.<br />
Auch im Kräftemessen und in 1. Hilfe soll-
die ich fing<br />
te ein Geisterjäger ausgebildet sein. Und<br />
so ziehen die Wölflinge los. Den ganzen<br />
Tag über werden sie an den verschiedensten<br />
Ausbildungsplätzen vorbereitet.<br />
Am Abend wird es dann ernst. Man kann<br />
die Geister schon im Wald hören. Ihre<br />
Ketten, ihr Geheul und so manch sonderbare<br />
Lichter. Nicht allen Geisterjägern ist<br />
so ganz wohl bei der Sache. Immerhin<br />
soll es nun in den dunklen Wald gehen.<br />
Nur mit seinem Rudel ohne Gruppenleiter.<br />
Aber ein Wölfling fürchtet sich nur<br />
kurz. Gleich danach macht er sich auf den<br />
Weg und fängt die Geister ein. Und man<br />
darf sagen. dass es wirklich nicht einfach<br />
ist. Man weiß von acht Geistern. Nachdem<br />
bereits zehn eingefangen und zum<br />
Geistertor gebracht sind, tauchen noch<br />
weitere Geister auf. Aber der Wald wird<br />
von den schleimigen und heulenden Geistern<br />
befreit. Als die Wölflinge das Geistertor<br />
mit vereinten Kräften schließen,<br />
gibt es dahinter noch lautes Heulen und<br />
Text: Sven Jörß (Petz)<br />
Fotos: Katja Czarnecki, Sven Jörß<br />
Klagen. Aber dies vergeht sehr bald und<br />
auch das Leuchten hörte auf.<br />
Mutig können sie den Geisterwald wieder<br />
verlassen und sich in lustiger Runde<br />
in ihr Jurten-Schloss setzen. Natürlich<br />
gab es einen feierlichen Trunk, wie auch<br />
die Pfadis ihn kennen. Geister jagen<br />
macht sehr Müde und so gehen die Wölflinge<br />
mit dem Gesang ihrer Gruppenleiter<br />
in die Schlafsäcke. Der Gesang wird<br />
noch lange andauern.<br />
Die Wölflinge zeigen an diesem Wochenende<br />
Mut und Ausdauer. Viele von<br />
ihnen sind zum ersten Mal auf Fahrt. Viele<br />
Abenteuer haben sie bestreiten müssen,<br />
aber dank des tollen Wetters, den verspielten<br />
Gruppenleitern und dem Planungs-und<br />
Organisationsteams kommen<br />
alle glücklich und zufrieden nach Hause.<br />
Und sie sind schon gespannt, mit welchem<br />
Auftrag sie beim nächsten Mal losgeschickt<br />
werden. Herzlich Gut Jagd von<br />
allen Geisterjägern! �<br />
9
elaisvant<br />
10<br />
Kurs halten<br />
Text: Marie-Jeanne Finke (pjaskit)<br />
In den <strong>Hamburg</strong>er Herbstferien fanden zum ersten Mal die vom <strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong><br />
verantworteten Herbstkurse statt. Dazu zählte ein Überfliegerkurs<br />
(ein Lager- und Fahrtenkurs) für die Pfadfinderstufe sowie ein Kurs für<br />
angehende Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter statt. Der erste Testlauf<br />
dieses Kursangebotes war ein voller Erfolg.<br />
Zumindest in einem sind sich alle<br />
einig: Wir wollen unbedingt einen<br />
Gruppenleiterkurs im Herbst anbieten.<br />
Und nachdem die Herbstschulung<br />
nicht mehr als landesweites Schulungsangebot<br />
zur Verfügung steht,<br />
brauchen wir etwas anderes. Vorgaben<br />
gibt es erst mal nicht. Entsprechend<br />
weit auseinander liegen die Vorstellungen<br />
beim ersten Planungstreffen.<br />
Und so wird ein halbes Jahr lang viel<br />
diskutiert. Über altbekanntes und völlig<br />
neues, über Grundsätze und Erfahrungen.<br />
Der Überflieger soll ein Teil des Kurses<br />
sein, wir wollen draußen in Zelten<br />
schlafen und uns i<strong>nhalt</strong>lich am Grundkurs<br />
orientieren. Das Konzept wird nach<br />
und nach schlüssiger, und nachdem die<br />
ersten Anmeldungen eingegangen sind,<br />
gibt es kein Zurück mehr.<br />
Mit einer bunten Mischung aus Grundkursgeübten,Herbstschulungserprobten,<br />
Teamerneulingen und natürlich unseren<br />
Teilnehmern für beide Kurse fahren<br />
wir los, um uns dann von den Überfliegern<br />
bereits im Bus wieder zu verabschieden.<br />
Sie wollen die ersten Tage<br />
wandern und erst später wieder zu uns<br />
stoßen.<br />
Nachdem wir auf dem Vorwochenende<br />
noch furios bekocht worden sind, sind wir<br />
am Lagerplatz auf uns allein gestellt. Gekocht<br />
wird natürlich draußen im Zelt – gegessen<br />
gemeinsam mit allen mitten auf<br />
dem Lagerplatz. Danksagungen gehen in<br />
dieser Disziplin an das Känguru, den Pinguin<br />
und an alle fleißigen Teilnehmer, die<br />
von vegan bis püriert alles Vorstellbare<br />
auf unsere Teller gezaubert haben.<br />
Aber regelmäßige Mahlzeiten sind<br />
nicht die einzige Herausforderung. Einheiten<br />
und Spiele, Andachten und<br />
Abendprogramm und ganz nebenbei<br />
noch Feuerholz suchen, Zelte aufbauen<br />
und Berge voll nasser Kleidung, die aufgehängt<br />
werden wollen. Alles natürlich<br />
begleitet von den Gegebenheiten, die<br />
ein Zeltlager sonst noch so mit sich<br />
bringt. Ein Flipchart steht auf nassem<br />
Waldboden nämlich weniger gut, als<br />
man denkt. Und wer hätte erwartet,<br />
dass es im Oktober schon ab nachmittags<br />
so super-dunkel wird? Mehr als einmal<br />
muss außerdem das laufende Ta-
gesprogramm abrupt unterbrochen<br />
werden – um schnell einige Gräben zu<br />
schaufeln. Aber auch von solchen Widrigkeiten<br />
lässt sich natürlich keiner unterkriegen.<br />
Pünktlich zu Beginn des Postenlaufes<br />
stoßen schließlich auch die Überflieger<br />
dazu. Für die folgenden zwei Tage gilt es<br />
nun, sich durch den Wald zu schlagen,<br />
über Flüsse zu hangeln, auf Türme zu<br />
klettern oder einfach nur über nassem<br />
Feuerholz ein Mittagessen zu kochen.<br />
Außerdem wird ein Streckenabschnitt mit<br />
dem Kanu zurückgelegt. Alle schlagen<br />
sich großartig, sodass einem anschließenden<br />
Schwimmbadbesuch nichts im Wege
elaisvant<br />
12<br />
���������<br />
steht. Dem Bademeister sei hiermit allerdings<br />
gesagt, dass die Wassertemperatur<br />
etwas zu wünschen übrig ließ.<br />
Zurück auf dem verwaisten Lagerplatz<br />
gibt es einiges zu tun, aber nachdem die<br />
Zelte wieder ordentlich stehen und die<br />
nassen Sachen aufgehängt sind, finden<br />
wir unsere Routine schnell wieder. Zum<br />
Glück meint es auch das Wetter wieder<br />
gut mit uns, sodass sich das Labyrinth<br />
aus Wäscheleinen voller Isomatten und<br />
Pullis schon bald etwas lichtet.<br />
Von nun an sind wir auch endlich mit<br />
zwei Kursen auf dem Lagerplatz. Und<br />
obwohl der Überflieger sein Lager ein<br />
Stück weiter im Wald aufgeschlagen hat<br />
als der Juleica-Kurs, gibt es neben den<br />
gemeinsamen Essenskreisen noch einiges,<br />
was zusammen stattfindet. So werden<br />
kursübergreifende Spieleketten or-<br />
���������
ganisiert, Andachten gemeinsam gehalten<br />
und noch vieles mehr. Auch kleine<br />
personelle Ausfälle können auf diese<br />
Weise problemlos kompensiert werden.<br />
Neben allem I<strong>nhalt</strong>lichen gibt es unzählige<br />
erwähnenswerte Kleinigkeiten.<br />
So wird unsere Jurte nach und nach<br />
immer mehr zum Wohnzimmer, unterstützt<br />
durch kreative Überbleibsel aus<br />
den Einheiten, Teppiche und aufgehängte<br />
Jutebeutel– für jeden Teilnehmer<br />
einen. Letztere als Aufbewahrung für<br />
Liederbücher, Besteck und was sonst<br />
immer so auf Lagerplätzen rumfliegt –<br />
eine Erfindung, die ab jetzt auf keinem<br />
Lager mehr fehlen sollte. Unvergesslich<br />
bleibt auch unser Jurtenkino, standesgemäß<br />
natürlich mit Popcorn.<br />
Nach elf langen, anstrengenden und<br />
wunderschönen Tagen geht es zurück<br />
nach Hause. Vielen Dank an alle, denn<br />
es war ein erfolgreiches Pilotprojekt und<br />
wir haben alle viel gelernt. Einiges wird<br />
sich vielleicht noch ändern, vieles bleibt<br />
hoffentlich gleich – wir sehen uns im<br />
Herbst! �<br />
relaisvant<br />
����������<br />
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elaisvant<br />
14<br />
e in moder nes<br />
e ntwicklungsprojekt<br />
Text: Ole Holtz<br />
Zurzeit bereitet sich wieder eine Gruppe von Pfadfinderinnen und Pfadfindern<br />
aus <strong>Hamburg</strong> auf das „Harambee Costa Kenya“ im September<br />
2012 vor.<br />
Kenia – Piraten, Wüste, Hungersnot?<br />
Sind dies nicht die oft genannten<br />
Schlagwörter aus Nachrichten über<br />
Ostafrika? Höre ich etwas über das <strong>Land</strong><br />
Kenia, denke ich zurück an die drei Wochen<br />
im September 2009, in denen ich<br />
einen Eindruck vom Leben und Treiben des<br />
Entwicklungslandes bekam. Die Zeit war<br />
zwar kaum länger als ein Urlaub, aber um<br />
ein Vielfaches intensiver. Mich lockte ein<br />
Workcamp innerhalb des Projektes „Harambee<br />
Costa Kenya“ auf den schwarzen<br />
Kontinent. Zum ersten Mal Afrika live! Reportagen,<br />
Dokumentationen und Safariberichte<br />
– aus ihnen wurde Realität.<br />
Das Projekt „Harambee Costa Kenya“<br />
wird in Deutschland getragen vom Verband<br />
Deutscher Altpfadfindergilden<br />
(VDAPG). Auf dem Gelände selber werden<br />
Ranger/Rover und Gruppenleiter der Jugendverbände<br />
(wie dem <strong>VCP</strong>) auf internationalen<br />
Workcamps die Rover der Kenya<br />
Scout Association (KSA) treffen. Während<br />
dieser Zeit wird auf dem Gelände des<br />
zukünftigen Zentrums handwerklich gearbeitet,<br />
Schulen und eine nahe gelegene<br />
katholische Gemeinde besucht. Morgens<br />
kann dem Gesang des Muezzins und den<br />
anderen fremden Geräuschen gelauscht<br />
werden. Die internationale Begegnung in<br />
Miritini ist eine intensive Erfahrung für uns<br />
und eine wichtige für die Kenianer.<br />
Ein Projekt im Allgemeinen ist ein Vorhaben,<br />
das einen Anfang und ein Ende hat.<br />
Das Ziel des Projektes „Harambee Costa<br />
Kenya“ ist, ein Dorfzentrum mit Schule,
Arztpraxis und Pfadfinderlagerplatz zu<br />
entwickeln. Der Weg dahin ist noch lang,<br />
aber nachhaltig. Das bedeutet einerseits,<br />
dass alle Baumaterialien vor Ort besorgt<br />
werden. Andererseits bedeutet es, dass<br />
das Tempo maßgeblich von den Kenianern<br />
bestimmt wird. Und bei denen laufen die<br />
Uhren anders als in Europa. Ihre „pole,<br />
pole“-Mentalität (kisuaheli für „langsam,<br />
langsam“) kann uns hektische Europäer<br />
an den Rand des Wahnsinns treiben. Aber<br />
es ist nicht das Ziel dieser Art interkultureller<br />
Zusammenarbeit, dass wir Europäer<br />
als Alleskönner kommen, etwas bauen<br />
und wieder wegfliegen. Ein internationales<br />
Projekt, und sei es nur eine einzelne internationale<br />
Begegnung, lebt davon, dass<br />
beide Seiten sich gegenseitig respektieren.<br />
Und deshalb müssen auch wir Europäer<br />
oft einen Gang runter schalten.<br />
Damit etwas Nachhaltiges entstehen<br />
kann, ist Kontinuität das Wichtigste. Deshalb<br />
ist es von entscheidender Bedeutung,<br />
dass regelmäßig europäische und kenianische<br />
Pfadfinder gemeinsam auf dem<br />
Gelände an dem Projekt arbeiten. Bei den<br />
kenianischen Gastgebern sind wir gern gesehene<br />
Gäste. Allein die Tatsache, dass<br />
Europäer in das kleine Dorf Miritini kom-<br />
relaisvant<br />
men und sich für seine Bewohner interessieren,<br />
hinterlässt einen bleibenden Eindruck<br />
auf Jahre. Der letzte Besuch italienischer<br />
Pfadfinder ist gut anderthalb Jahre<br />
her. Trotzdem ist das sechs Hektar große<br />
Gelände noch fast in seiner ursprünglichen<br />
Form unbesiedelt, obwohl das Dorf für europäische<br />
Verhältnisse schnell wächst. Es<br />
geht in diesem Projekt nicht um klassische<br />
Entwicklungshilfe, sondern darum, etwas<br />
Nachhaltiges zu entwickeln. Und das<br />
braucht Zeit.<br />
Die aktive Harambee-Gruppe in <strong>Hamburg</strong><br />
besteht aus vielen Mitgliedern des<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong>. Zurzeit ist die Gruppe<br />
dabei, das nächste Workcamp in den ersten<br />
drei Septemberwochen 2012 zu planen.<br />
Dafür wird sie sich mit der kenianischen<br />
Geschichte und Politik beschäftigen,<br />
aber auch unsere Botschaft als Pfadfinder<br />
auf einem anderen Kontinent versuchen<br />
zu definieren: Wie werden wir<br />
dort empfangen und wie wollen wir empfangen<br />
und gesehen werden? Für die Vorbereitung<br />
kann die Gruppe von den Erfahrungen<br />
der letzten Camps 2008 und<br />
2009 profitieren. Doch die Erfahrung<br />
eines deutsch-kenianischen Workcamps<br />
macht jeder individuell.<br />
�<br />
15
schwerpunkt: Jamboree<br />
Jag älsk<br />
Vom 27. Juli bis 7. August fand das 22nd World Scout Jamboree in Rinkaby,<br />
Schweden statt. Unter dem Motto „Simply Scouting“ kamen fast<br />
39.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus alle Welt zusammen, darunter<br />
mehr als 2.200 aus Deutschland. Mit dabei war auch der <strong>Hamburg</strong>er<br />
<strong>VCP</strong>-Trupp „Rickmer Rickmers“. Ein Mitglied der Truppleitung lässt<br />
uns an den unvergesslichen Erlebnissen teilhaben.
ar Sverige!<br />
Text: Sven Jörß (Petz)<br />
Fotos: Kim Rask/Scouterna; Friederike Borschel; Janina Popp; Trupp Rickmer Rickmers;<br />
Magnus Fröderberg/Scouterna
schwerpunkt: Jamboree<br />
18<br />
Am Anfang wartet Arbeit<br />
Alles beginnt für den zweiten <strong>Hamburg</strong>er<br />
Trupp mit der <strong>Land</strong>esversammlung<br />
2010. Mit einem Jahr Verzug<br />
stellen wir eine zweite Truppleitung<br />
und einen zweiten Trupp auf die<br />
Beine. Innerhalb von vier Wochen<br />
sind wir bereit, die Arbeit aufzunehmen.<br />
Arbeit? Ja, viel Arbeit! So ein<br />
Jamboree ist nicht mit einer Sippenfahrt,<br />
einem Stammes- oder <strong>Land</strong>eslager<br />
zu vergleichen. Normalerweise<br />
bereitet sich ein Trupp zwei Jahre auf<br />
dieses Ereignis vor. Sechs Trupptreffen<br />
und fünf Trupptage sowie vier Kontingentsleitungstreffen<br />
werden benötigt, um<br />
sich auf das Jamboree vorzubereiten.<br />
Was man da<br />
macht? Kennenlernen ist<br />
wichtig. Der Trupp setzt sich<br />
aus fünf verschiedenen<br />
Stämmen zusammen. Wenn<br />
man fast vier Wochen zusammen<br />
unterwegs sein<br />
wird, macht es Sinn, sich zu<br />
kennen.<br />
Wir lernen <strong>Land</strong> und Leute<br />
kennen. Wie sind „die<br />
Schweden“ so drauf? Wir erfahren,<br />
was uns auf dem Jamboree<br />
erwarten wird. 156 Nationen neh-<br />
_ _ _ _ _ _ _ _<br />
_ _ _<br />
_<br />
men daran teil. Wir erarbeiteten eine Subcamp-Präsentation.<br />
2.000 Pfadis sollen<br />
sehen, was typisch für Deutschland und<br />
<strong>Hamburg</strong> ist. Neben der Suche nach<br />
einem Truppnamen und einem dazugehörigen<br />
Badge müssen wir uns auch<br />
um ein „Deutsches Projekt“ kümmern:<br />
BTA – Black Tent Akademie. Die<br />
deutschen Trupps sollen präsentieren,<br />
was an unseren Zelten so<br />
toll ist. Deutschland ist schließlich<br />
das einzige <strong>Land</strong>, welches<br />
Kohten und Jurten benutzt. Wir<br />
machen uns das Leben also nicht<br />
leicht. Eine Pappzeltstadt wäre ja<br />
eine Idee, aber besser ist es<br />
doch, wenn die anderen Pfadis<br />
ihre Hände benutzen könnten.<br />
Und so nähen wir zehn Kohten<br />
und vier Jurten im Maßstab 1:25.<br />
Und die funktionieren wirklich.
Neben all den theoretischen Dingen wird<br />
der Trupp auch im praktischen Bereich gefordert.<br />
Auf einem Bauwochenende stellen<br />
_ _ _ _ _ _<br />
_ _ _ _ _<br />
wir zum ersten Mal unsere<br />
Großkonstruktion auf. Es<br />
solle ein Schiff werden. Zwei<br />
Masten. Zehn und 14 Meter<br />
hoch. Eine Großraumjurte<br />
als Messe. Eine kleine Jurte<br />
als Material- und Gepäckzelt<br />
und daran angebaut fünf Satellitenhochkohten<br />
als<br />
Schlafzelte. Und natürlich<br />
am Bug die Kombüse. Ein<br />
beeindruckendes Bild.<br />
schwerpunkt: Jamboree<br />
Auf nach Schweden!<br />
Nach vielen Trupptreffen und zwei<br />
Elternabenden geht es am 19. Juli<br />
endlich los. Treffen um 19.00 Uhr in<br />
Reinbek. Abgabe und Verabschiedung<br />
der Trupplinge durch die Eltern,<br />
Aufnehmen aller Dokumente und ein<br />
Abend des Nähens. Die Truppbadges<br />
müssen ja noch auf die Kluften. Am<br />
nächsten Morgen um 8.00 Uhr geht<br />
es los. Nach einem Reisesegen durch<br />
die Pastorin werfen wir uns in den<br />
Bus. Dieser bringt uns nach Schweden<br />
ins Abenteuerlagergelände. Hier beginnt<br />
unsere Truppvortour. Zwei Tage Wan-<br />
dern durch die schwedische Natur. Einfaches<br />
Leben und der erste Unfall: Katja,<br />
eine kanadische Gastpfadfinderin, schneidet<br />
sich in den Daumen. Wie toll Nahtpflastern<br />
sein können erfahren wir dann.<br />
Nach drei Tagen werden wir von einem<br />
schwedischen Reisebus aus dem Wald abgeholt.<br />
Er bringt uns in das <strong>VCP</strong>-Kontingentsvorlager.<br />
Dort treffen wir 870 Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder aus unserem Verband.<br />
Vier Tage lang tauschen wir uns aus,<br />
spielen gemeinsam und gehen auf Touren,<br />
lernen einander kennen und erfahren so einiges<br />
aus anderen Stämmen.<br />
19
schwerpunkt: Jamboree<br />
20<br />
Leider spielt uns das Wetter einen regnerischen<br />
Streich. Aufbauen bei Regen ist nicht<br />
der Hit. Als wir aber am 27. Juli ins Jamboree-Gelände<br />
gefahren werden, scheint für<br />
uns die Sonne. Wenn auch nur für einen Tag.<br />
Stundenlang treffen Pfadis aus der ganzen<br />
Welt auf dem Gelände ein. Bis sechs Quadratkilometer<br />
Gelände mit Rund 40.000 Scouts<br />
voll sind, dauert es auch.<br />
Nach Stundenlanger Schlepperei unseres<br />
Materials, folgen Stunden des Aufbaus.<br />
Alles läuft wie am Schnürchen.<br />
Wenn auch unsere Nachbarn (Dänen,<br />
Schweden und Engländer) ein wenig Panik<br />
schieben. Unsere Masten wiegen 250 Kilo.<br />
Fällt einer um, gibt es mehr als Kopfschmerzen.<br />
In der Nacht ist dann aber<br />
weitestgehend alles aufgebaut und so<br />
können wir uns auf den kommenden Tag<br />
und die Eröffnung freuen.<br />
Es kann losgehen<br />
Die Eröffnungsveranstaltung soll um 18<br />
Uhr losgehen. Warum sich dann schon um<br />
16.00 Uhr treffen? Tja, bis 40.000 Scouts<br />
in der Arena zusammen gekommen sind,<br />
dauert es. Musik und Film verkürzen uns<br />
die Wartezeit. Und dann wird das 22.<br />
World Scout Jamboree eröffnet.<br />
In den kommenden Tagen rücken wir<br />
immer wieder zu „Modulen“ aus. Jeweils<br />
mit dem Subcamp (2.000 Scouts) verbrin-<br />
gen wir den Tag mit Spielen, Aktivitäten<br />
und Kennenlernen. Es steckt aber bei weitem<br />
mehr dahinter. Schaut euch doch mal<br />
die Filme bei YouTube an.<br />
Neben den beeindruckenden Modulen<br />
gibt es noch andere Aktionen. Erleben<br />
kann man überall etwas. Am Kulturtag<br />
zum Beispiel. Alle Nationen bereiten<br />
eine Spezialität vor. Jummy, Jummy. Das<br />
Essen wird an den jeweiligen Wegen vor<br />
den Troops aufgebaut. Man braucht nur<br />
noch sein Essbesteck und einen leeren<br />
Magen und futtert sich den halben Tag<br />
durch die Welt. Bei uns gibt es Labskaus.<br />
Auch schön Rot. Und wenn wir uns über<br />
frittierte Heuschrecken bei den Japanern<br />
wundern, so wundern die sich über unseren<br />
Labskaus. Aber gegessen wird es<br />
dann doch.<br />
Ein irrsinniges Sprachengewirr kommt<br />
den ganzen lang Tag auf einen zu. Mit<br />
Händen und Füssen wird sich verständigt<br />
und ausgetauscht. Adressen und Badges<br />
und Kontakte in der ganzen Welt.<br />
Über Stockholm geht’s nach Hause<br />
Leider kommt irgendwann der letzte<br />
Abend. Die Abschlusszeremonie. Im strömenden<br />
Regen stehen jetzt 47.000 Scouts<br />
rund um die Bühne. Der schwedische<br />
König und sein Ministerpräsident sind genauso<br />
da wie verschieden Popgrößen.<br />
Fragt mich nicht mehr nach den Namen.<br />
Am Ende sind wir alle nass. Ein 15-minütiges<br />
Feuerwerk beendete das Jamboree.<br />
Nun heißt es Aufbrechen. Unser Material<br />
ist schon seit Stunden verpackt. Schutz<br />
für die Nacht geben uns nur noch einige<br />
Plastikplanen und Ponchos. Die Truppleitung<br />
wacht die ganze Nacht lang über den<br />
Trupp, das auch keiner nass wird. Und es<br />
gewittert und gießt ohne Unterlass.<br />
Seit Mitternacht rücken die Trupps be
eits ab. Mit Rollkoffern und Rucksäcken<br />
ziehen sie in Richtung Busparkplatz. Für<br />
uns soll die Reise aber noch nicht nach<br />
Hause gehen. Um 11.00 Uhr sitzen wir in<br />
unserem Bus, der uns zur Bahn bringt.<br />
Von dort geht es dann mit dem Zug auf<br />
unsere Nachtour nach Stockholm. Nach<br />
sechs Stunden Zugfahrt kommen wir in<br />
Schwedens Hauptstadt an. Mit der Tunnelbahn<br />
geht es nach Bromma in eine<br />
Schule – unsere Unterkunft für eine<br />
Woche. Heiße Duschen und richtige WCs!<br />
Und endlich ausschlafen!<br />
Für die Nachtour stehen nun Stadtspiele<br />
und Besuche in Museen auf dem Programm.<br />
<strong>Land</strong> und Leute kennen lernen.<br />
Auch wenn uns das Wetter hier ebenfalls<br />
nicht unbedingt immer zuspielt, so ist es<br />
doch eine schöne Zeit.<br />
Und dann sind sie wieder da. Unsere<br />
Busfahrer. Morgens um 4.00 Uhr brechen<br />
wir in Stockholm auf. 15 Stunden und<br />
1.200 Kilometer liegen vor uns. Wir ver-<br />
schwerpunkt: Jamboree<br />
bringen die Zeit mit schlafen. Nachmittags<br />
kommen wir am ZOB in <strong>Hamburg</strong> an.<br />
Erschöpft aber auch glücklich. Viele Eltern<br />
und auch unsere <strong>Land</strong>esleitung erwarten<br />
uns dort schon. Ein großes Hallo. Fast vier<br />
Wochen sind wir unterwegs gewesen. Auf<br />
uns alleine gestellt. Abenteuer pur, Einrücke<br />
und Erinnerungen ohne Ende. Aber<br />
es heißt nun auch, Abschied von Katja zu<br />
nehmen. Drei Wochen bleibt sie noch in<br />
<strong>Hamburg</strong> und fliegt dann nach Kanada<br />
zurück. Es war toll sie dabei zu haben und<br />
tränenreich ist folglich der Abschied.<br />
Nach eineinhalb Jahren Planung und<br />
Vorbereitung, nach 1.273 geschriebenen<br />
E-Mails, bei 3,6 Gigabyte angelegten<br />
Daten und Dokumenten bringen wir 44,2<br />
Gigabyte in Form von 27.887 Bildern nach<br />
Hause. Wir werden diese gemeinsame<br />
Zeit nie vergessen. Sie hat uns zusammengeführt<br />
und geprägt. Und so können<br />
wir etwas von dem Frieden, den das Jamboree<br />
lebt, mit nach Hause bringen. �
infohagel<br />
22<br />
Bubi geht<br />
Bildungsreferent Norbert Bubeck wird den <strong>VCP</strong><br />
<strong>Hamburg</strong> nach mehr als sieben Jahren zum Jahresende<br />
verlassen. In seiner Zeit als Bildungsreferent<br />
war „Bubi“ mit der Konzeption und Durchführung<br />
zahlreicher Kurse und Seminare beschäftigt. Zudem<br />
hat er sich insbesondere um die Sensibilisierung des<br />
Verbandes (auch auf Bundesebene) im Bereich<br />
Prävention sexualisierter Gewalt verdient gemacht.<br />
Im kommenden Jahr wird er eine Stelle bei Dunkelziffer<br />
e.V., einem Verein zur Hilfe für sexuell missbrauchte Kinder,<br />
antreten. Das relais dankt Bubi an dieser Stelle für die<br />
schöne Zeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.<br />
Termine<br />
28.12.-07.01. SSR-Mitarbeiter/innen-Fahrt<br />
08.01. Jahresanfangsgottesdienst<br />
08.01. <strong>Land</strong>eserwachsenenversammlung<br />
14.-15.01. Erste-Hilfe-Kurs<br />
03.-05.02. Grundkurs-Vorwochenende<br />
24.-26.02. <strong>Land</strong>esversammlung<br />
03.-17.03. Grundkurs<br />
20.-22.04. Technik-Wochenende<br />
Alle Termine auf www.vcp-hamburg.de.<br />
Personalwechsel LGS<br />
In der LGS hat eine Personalrochade stattgefunden.<br />
Als Honorarkraft Schulung arbeitet<br />
seit Oktober wieder Mirka Fischer. Sie ersetzt<br />
damit ihre vormalige Nachfolgerin<br />
Sarah Meister. Mirka ist per E-Mail unter<br />
mirka@vcp-hamburg.de zu erreichen.
Neuer Busbeauftragter<br />
Für die Pflege und Verwaltung des<br />
<strong>Land</strong>esbusses ist seit Oktober der<br />
neue Busbeauftragte, Julian Dulski<br />
(Stamm Hohenstaufen), verantwortlich.<br />
Busanfragen gehen daher nun<br />
per E-Mail an: julian.dulski@gmx.de.<br />
<strong>Land</strong>eslager<br />
Nach vier Jahren wird es im kommenden<br />
Jahr vom 19. bis 29. Juli wieder<br />
ein <strong>Land</strong>eslager geben. Das Lager wird<br />
unter dem Thema „Fabelwesen“ im<br />
Brexbachtal stattfinden und ist für alle<br />
Pfadfinderinnen und Pfadfinder ab elf<br />
Jahren. Die Anmeldung wurde mit der<br />
Weihnachtspost verschickt.<br />
Trauer um Will Schüßel<br />
Der Stamm St. Rafael trauert um seinen Stammesgründer<br />
und langjährigen Geschäftsführer Will Schüßel. Will hatte<br />
den Stamm in Eidelstedt im Jahr 1987 gegründet und<br />
lange Zeit geleitet. Nachdem er die Stammesleitung an<br />
Jüngere abgegeben hatte, begleitete er die Arbeit des<br />
Stammes weiterhin als Geschäftsführer und stets offener Ansprechpartner.<br />
Sein Amt als Geschäftsführer des Stammes hatte Will erst<br />
im November 2010 aufgrund seiner Krebserkrankung aufgegeben. Durch<br />
sein unvergleichliches Engagement war Will weit über die Stammesgrenzen<br />
hinaus von großer Bedeutung für die Arbeit des <strong>VCP</strong>. So hatte er wesentlichen<br />
Anteil an der Einführung der Aktion Friedenslicht in <strong>Hamburg</strong><br />
und sorgte durch seine gute Vernetzung bis zuletzt für die Herstellung<br />
von Kontakten zu Vertreterinnen und Vertretern anderer Religionen. Will<br />
Schüßel verstarb am 13. August 2011 im Alter von 74 Jahren.<br />
infohagel<br />
23
infohagel<br />
24<br />
Neue Bischöfin für <strong>Hamburg</strong><br />
Bereits im Juni ist die bisherige Pröpstin im Kirchenkreis<br />
<strong>Hamburg</strong>-Ost, Kirsten Fehrs, als neue<br />
Bischöfin im Sprengel <strong>Hamburg</strong> und Lübeck gewählt<br />
worden. Im November hat die neue Bischöfin<br />
nun ihren Dienst angetreten. Am 26. November<br />
wurde sie in einem feierlichen Einführungsgottesdienst<br />
im Dom zu Lübeck in ihr Amt eingesegnet.<br />
Mehrere Hundert Gäste – darunter zahlreiche<br />
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,<br />
Gesellschaft und anderen Konfessionen – wohnten<br />
dem Festgottesdienst im vollen Lübecker Dom<br />
bei. Die Organisatoren wurden dabei – wie schon<br />
bei der Verabschiedung von Bischöfin Maria Jepsen<br />
im November 2010 – von Pfadfinderinnen und<br />
Pfadfindern des <strong>VCP</strong> aus <strong>Hamburg</strong> und Schleswig-Holstein unterstützt.<br />
Die <strong>Land</strong>esleitung des <strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> hatte Kirsten Fehrs<br />
bereits im Juni mit einem Glückwunschschreiben zur Wahl gratuliert<br />
und ihr für ihre Amtszeit alles Gute gewünscht.<br />
Jahresanfangsgottesdienst<br />
Der Stamm Astrid Lindgren und die neue Siedlung Wandsbek<br />
laden gemeinsam zum Jahresanfangsgottesdienst am Sonntag,<br />
8. Januar 2012 um 11:00 Uhr in der Kreuzkirche Wandsbek<br />
(Kedenburgstraße 14). Im Anschluss daran findet die <strong>Land</strong>eserwachsenenversammlung<br />
(LEV) im Gemeindehaus der Kreuzkirche<br />
statt. Die Kreuzkirche ist mit den Buslinien 9 und 262 ab<br />
Wandsbek Markt erreichbar (Haltestelle „Eichtalstraße“).<br />
Kirchentag in <strong>Hamburg</strong><br />
Noch ist es ein Weilchen hin, aber großer Ereignisse<br />
werfen bekanntlich ihren Schatten weit voraus:<br />
Vom 1. bis 5. Mai 2013 wird der 34. Deutschen<br />
Evangelischen Kirchentag in <strong>Hamburg</strong> stattfinden. Die Hansestadt<br />
<strong>Hamburg</strong> wird den Deutschen Evangelischen Kirchentag bereits das vierte<br />
Mal zu Gast haben. Der <strong>VCP</strong> will natürlich wieder ein großes Helferinnenund<br />
Helferkontigent stellen. Das Vormerken im Kalender lohnt sich also.<br />
Fotos: Jörn M. (Wikimedia Commons); Andreas Salomon-Prym (Nordbild); relais
Stellenausschreibung<br />
Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong> (<strong>VCP</strong>) ist ein<br />
Verband mit vielen Facetten, in dem ein großer Teil der Arbeit von ehrenamtlichen engagierten<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestaltet wird. Zu deren professioneller<br />
Begleitung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine neue oder einen neuen<br />
Bildungsreferentin oder Bildungsreferenten (Vollzeit)<br />
Zu Ihren Aufgaben in unserem Verband gehören:<br />
• Aus- und Weiterbildung unserer ehrenamtlichen Multiplikatoren<br />
• Seminare und Projekte Außerschulischer Jugendbildung<br />
• Betreuung und Beratung verbandsinterner Arbeitskreise und Leitungsteams<br />
• Einarbeitung in und Vermittlung von aktuellen pädagogischen Fragestellungen<br />
• Konzeption und Weiterentwicklung von Veranstaltungen und Seminaren des Verbandes<br />
• Vernetzung mit regionalen und überregionalen Arbeitsgremien<br />
Wir erwarten:<br />
• Ein abgeschlossenes pädagogisches oder sozialwissenschaftliches Studium<br />
• Erfahrungen in der Kinder- und Jugendarbeit<br />
• Interesse für Jugendverbandsarbeit, Erlebnispädagogik, insbesondere Pfadfinderarbeit<br />
• die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem christlichen Menschenbild<br />
• die Bereitschaft zum Dienst auch an Abenden und Wochenenden<br />
• einen PKW Führerschein Klasse B<br />
Wenn Sie kreativ, selbstständig und im Team arbeiten wollen und Sie außerdem Verständnis<br />
für die Bedürfnisse von Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben, bieten<br />
wir Ihnen:<br />
• einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz<br />
• individuelle Gestaltungsmöglichkeiten<br />
• die Möglichkeit zur persönlichen Fort- und Weiterbildung<br />
• engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Die Vergütung erfolgt in Anlehnung an TV-L Gruppe E 10. Anstellungsträger ist der <strong>VCP</strong><br />
<strong>Hamburg</strong> e.V.. Zur Einstellung erwarten wir die Abgabe eines erweiterten polizeilichen<br />
Führungszeugnisses um unserem Anspruch an die Prävention von Kindeswohlgefährdung<br />
gerecht zu werden.<br />
Ihre aussagekräftige Bewerbung richten Sie bitte bis zum 15.01.2012 schriftlich per<br />
Post oder E-Mail an:<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> e. V. <strong>Land</strong>esgeschäftsstelle<br />
z. Hd. Herrn Lars Hutschreuther<br />
Tel.: 0 40 - 3 19 58 18<br />
Güntherstraße 34<br />
22087 <strong>Hamburg</strong><br />
bewerbung@vcp-hamburg.de<br />
infohagel<br />
25
-seite<br />
26<br />
Empört euch!<br />
Text: Frederik Welk<br />
Der KZ-Überlebende Stéphane Hessel (93) versucht in seinem neuen<br />
Buch, die Jugend der Welt aufzurütteln.<br />
Über hundert Jahre nachdem<br />
Robert Baden-Powell es tat,<br />
wendet sich nun wieder ein bedeutender<br />
Mensch des öffentlichen<br />
Lebens an die Jugend. Der gebürtige<br />
Berliner Stéphane Hessel zog mit<br />
sieben Jahren nach Paris und lebt seitdem<br />
in Frankreich. Als der Zweite<br />
Weltkrieg ausbrach, ging er in die Résistance,<br />
den französischen Widerstand<br />
gegen die deutschen Besatzer. Nach<br />
1945 war er Vertreter bei den Vereinten<br />
Nationen und war 1948 Mitunterzeichner<br />
der Charta der Menschenrechte. Nun<br />
mit 93 Jahren wendet Hessel sich mit<br />
einer einfachen und doch tiefgehenden<br />
Botschaft an die Jugend: Empört euch!<br />
Die Jugend darf nicht alles hinnehmen,<br />
was auf der Welt passiert,<br />
sondern soll sie nach ihren Vorstellungen<br />
gestalten. Der erste und wichtigste<br />
Schritt dahin ist die Empörung, denn<br />
aus ihr erwächst der Widerstand. Grund<br />
dafür gibt es genug: die Umweltzer-<br />
EMPöRT EUCH!<br />
Autor: Stéphane Hessel<br />
Verlag: Ullstein<br />
Erscheinungsjahr: 2011<br />
ISBN: 978-3550088834<br />
Preis: 3,99 Euro<br />
störung, die Asylpolitik Europas oder<br />
den Konflikt um Palästina. Dabei geht<br />
es ihm nicht darum, welche Seite oder<br />
Lösung man vertritt, sondern in erster<br />
Linie darum, nicht gleichgültig zu sein.<br />
Auch wenn er bei einigen Themengebieten<br />
deutlich seine Meinung vertritt<br />
und diese ein wenig viel Raum einnehmen,<br />
versucht Hessel nicht, seine<br />
Ansichten überzustülpen, sondern er<br />
ermuntert immer wieder zum ständigen<br />
Hinterfragen. Dennoch soll der<br />
notwendige Protest immer friedlich sein<br />
und sich nicht von Gewalt leiten lassen.<br />
Stéphane Hessel hat in seinem hohen<br />
Alter mit Empört euch! viel Weisheit bewiesen,<br />
an der es vielerorts fehlt.<br />
�
selbermachen<br />
Weihnachtsmarkt-Feeling<br />
Text: Mirka Fischer<br />
Zu dieser Jahreszeit schmecken schmecken gebrannte Mandeln besonders<br />
gut. Hier erfährst du, wie du dir den Naschkram zu Hause selbst machen<br />
kannst.<br />
Die Zeit der Weihnachtsmärkte ist bald vorbei, aber der leckere Geruch von<br />
frischen gebrannten Mandeln liegt noch in der Luft. Aber wer möchte überhaupt<br />
so viel Geld dafür ausgeben? Die leckere Nascherei für die kalte Jahreszeit<br />
ist auch ganz schnell selber gemacht und bietet ein ideales Programm für<br />
die Sippenstunde.<br />
Los geht’s!<br />
Wasser, Zucker, Vanillezucker und Zimt<br />
in eine Pfanne geben und zum Kochen<br />
bringen. Anschließend die ganzen Mandeln<br />
hinzufügen. Nun immer gut umrühren,<br />
damit nichts anbrennt. Irgendwann<br />
fängt der Zucker an zu krümeln.<br />
Jetzt heißt es weiterhin rühren, bis der<br />
Zucker wieder flüssig wird. Wenn der<br />
Zucker nicht mehr krümelt, sind die<br />
Mandeln fertig und können zum Abkühlen<br />
auf Backpapier gelegt werden.<br />
Schon kannst du dich am schönen Geruch<br />
erfreuen und du musst nur noch<br />
warten, bis die Mandeln abgekühlt sind.<br />
Bald kannst du deine eigenen gebrannten<br />
Mandeln genießen!<br />
�<br />
DU BRAUCHST<br />
✘ 200 Gramm ganze Mandeln<br />
✘ 200 Gramm Zucker<br />
✘ 100 Milliliter Wasser<br />
✘ 1 Päckchen Vanillezucker<br />
✘ Zimt nach Geschmack<br />
27
haltbar<br />
28<br />
Vögel füttern, aber r<br />
Text: Manuel Tacke<br />
Fotos: Erich Westendarp (PIXELIO)<br />
Singvögel dürfen im Winter gefüttert werden, wenn man bestimmte<br />
Regeln beachtet. Enten und Gänse lieber nicht.<br />
Man kennt das ja: Menschen stehen<br />
an irgendeinem See und<br />
werfen ihren alten Toast den<br />
gierigen Schnäbeln der Stockenten und<br />
Blässhühner zu. Manchmal gesellt sich<br />
dann noch ein Höckerschwan hinzu oder<br />
ein paar Teichhühner, auch Grau- und<br />
Kanadagänse lassen sich diese Mahlzeit<br />
selten entgehen. Dabei ist die Fütterung<br />
von wildlebenden Tieren sehr umstritten<br />
und zwar nicht nur, was das Wassergeflügel<br />
angeht, sondern ebenfalls das beliebte<br />
Futterhäuschen für die kleineren<br />
Singvögel. Grundsätzlich gilt: Die allermeisten<br />
Tiere sind als Wildtiere daran<br />
gewöhnt, dass es Phasen gibt, in denen<br />
Futter reichlich und andere, in denen es<br />
eher spärlich vorhanden ist. Das heißt<br />
also, dass sie auch in futterärmeren Zeiten,<br />
zum Beispiel bei längerer geschlossener<br />
Schnee- oder Eisdecke, Möglichkeiten<br />
haben, diesem Mangel zu entkommen,<br />
zum Beispiel durch Abwanderung<br />
in geeignetere Gebiete: Bekanntestes<br />
Beispiel ist der Vogelzug.<br />
Trotzdem ermöglicht es gerade das<br />
Füttern der Vögel, die Tiere aus nächster<br />
Nähe zu beobachten. Aktionen wie<br />
die Stunde der Wintervögel des NABU,<br />
wo an einem bestimmten Tag in einer<br />
Stunde die gefiederten Gäste im Garten<br />
beobachtet und dokumentiert werden<br />
sollen, würden sich wahrscheinlich ohne<br />
Winterfütterung nicht so einer hohen<br />
Beliebtheit erfreuen. Insofern gibt es<br />
zwar keine grundsätzlichen Bedenken<br />
gegen die Winter-Fütterung, aber einige<br />
sehr wichtige Punkte zu beachten.<br />
Man tut den Vögeln absolut keinen Gefallen<br />
damit, ihnen gewürzte oder gesalzene<br />
Speisen anzubieten. Das gilt sowohl<br />
bei der Fütterung von Wasservögeln als<br />
auch im Futterhaus im eigenen Garten.<br />
Auch Brot oder besagtes Toastbrot fällt<br />
unter diese Kategorie. Nicht nur, dass<br />
diese Speisen gerade im Wasser zu viele<br />
Nährstoffe einbringen und zu Algenbildung,<br />
Fäulnisprozessen etc. führen (am<br />
Futterhaus in Verbindung mit Feuchtigkeit<br />
entsprechend schnell schimmeln und<br />
so giftig werden), die Verdauung der<br />
Vögel kann durch Gewürze und Salz<br />
Schaden nehmen und Krankheiten können<br />
die Folge sein. Sowieso sollte ganz<br />
davon abgesehen werden, Enten und<br />
Gänsen Futter ins Wasser zu werfen, da<br />
so immer Reste übrig bleiben.<br />
Die Fütterung im Garten sollte erst bei<br />
Eis und Schnee erfolgen, das Füttern im<br />
Sommer ist nicht nötig. Wenn dann aber
ichtig!<br />
der Winter den Vögeln die Nahrungssuche<br />
erschwert, sollte regelmäßig gefüttert<br />
werden und der Futterspender zudem<br />
immer mal wieder gesäubert werden.<br />
Das klassische Futterhaus ist für die<br />
Fütterung zudem längst nicht mehr auf<br />
der Höhe der Zeit, da es durch seine<br />
Form schlecht zu reinigen ist und die<br />
Vögel zudem im Futter herumlaufen<br />
und es leicht mit Kot verschmutzen<br />
können. Das kann schnell zur Verbreitung<br />
von Krankheiten führen. Kleine<br />
Futtersilos und das richtige Futter, die<br />
man beim NABU bekommen kann, erfüllen<br />
alle Bedingungen für vogelgerechtes<br />
Füttern. Ebenso sind Meisenknödel<br />
eine gute Alternative. Wichtig<br />
ist, dass das Futter auch bei Schnee,<br />
Wind und Eis trocken bleibt. Außerdem<br />
sollte die direkte Nähe zu Glasscheiben<br />
vermieden und ein Platz gesucht werden,<br />
der katzensicher, also übersichtlich<br />
für die Vögel ist.<br />
Finken und Sperlinge sind Körnerfresser,<br />
für Arten wie den Buch- oder<br />
den Grünfink eignen sich zum Beispiel<br />
unbehandelte Sonnenblumenkerne.<br />
Kohl- und Blaumeise, Rotkehlchen<br />
und Zaunkönig sowie einige andere<br />
sind Weichfutterfresser, sie nehmen<br />
daher gerne Rosinen, Obst, Haferflocken<br />
und Kleie. Logisch: Alles unbehandelt.<br />
Vögel füttern ist also kein Problem, so<br />
lange man sich vorher Gedanken drüber<br />
macht, wie und wann man hier in die<br />
Natur eingreift. Wer gerne Vögel beobachtet<br />
und ihnen mit zusätzlicher Nahrung<br />
im Winter etwas Gutes tun will,<br />
sollte diese einfachen Tipps beherzigen,<br />
sonst bewirkt man eventuell eher das<br />
Gegenteil und das wäre dann wirklich<br />
mehr als unnötig. Das Füttern von Enten<br />
und anderen Wasservögeln sollte aus<br />
oben genannten Gründen in der Regel<br />
ganz unterlassen werden.<br />
MANUEL TACKE<br />
ist <strong>Land</strong>esjugendsprecher der Naturschutzjugend (NAJU) <strong>Hamburg</strong>. Die NAJU<br />
ist die selbstständige Jugendorganisation innerhalb des Naturschutzbundes<br />
Deutschland (NABU) e.V. Mit über 75.000 Mitgliedern ist die NAJU eine der<br />
größten und aktivsten Jugendumweltorganisationen Deutschlands. Mehr Infos<br />
unter www.naju-hamburg.de.<br />
�<br />
29
30<br />
Kein Untergang<br />
– oder: warum ich zu den Krisen<br />
dieser Zeit lieber schweige<br />
Mannomann, in was für eine Welt leben<br />
wir nur? Augenscheinlich haben wir eine<br />
der schlimmsten Krisen unseres Finanzsystems<br />
aller Zeiten und der einzige<br />
Mensch, der diese Krise versteht, ist 93.<br />
Das ist irgendwie beklemmend. Aber<br />
dies soll kein weiterer Text über die Finanzkrise<br />
werden. Ich werde meinen<br />
Senf nicht dazu geben. Auch darüber,<br />
dass niemand Deutschlands größte Fernsehshow<br />
übernehmen möchte, dafür<br />
aber viel zu viele Leute SPD-Kanzlerkandidat<br />
werden wollen, möchte ich nicht<br />
schreiben. Ebensowenig über die unheilvolle<br />
Offenbarung, dass offensichtlich<br />
keine Politikerin und kein Politiker dazu<br />
in der Lage ist, ihre oder seine Doktorarbeit<br />
selbst zu schreiben. Und ganz be-<br />
Foto: Gerd Altmann (PIXELIO)<br />
stimmt werde ich kein Wort, noch mal:<br />
KEIN WORT über den HSV verlieren.<br />
Über die Krisen dieser Zeit möchte ich<br />
mich lieber ausschweigen. Glaubt man<br />
Helmut Schmidt (und Helmut Schmidt<br />
hat IMMER recht), dann sind diese Krisen<br />
eh nur Popanz. Mich treibt eine ganz<br />
andere mögliche fundamentale Krise<br />
um: Der Weltuntergang.<br />
Vor gar nicht allzu langer Zeit besuchte<br />
ich einen furchtbar langweiligen Vortrag<br />
im Planetarium. Darin wurde mir in epischer<br />
Breite erklärt, warum die Welt im<br />
kommenden Jahr nicht untergehen<br />
wird. Warum eigentlich auch? Weil Roland<br />
Emmerich das behauptet? Der sagt<br />
auch, Shakespeare hätte seine Stücke<br />
nicht selbst geschrieben und die Amerikaner<br />
hätten Kontakt zu Aliens. Vielleicht<br />
hat er mit den beiden letztgenannten<br />
Dingen sogar recht, aber man<br />
muss wirklich nicht jeden Schwachsinn<br />
glauben, den mittelmäßig begabte Filmemacher<br />
so in die Welt setzen. Ich<br />
meine, das hieße ja – ich will gar nicht<br />
weiter darüber nachdenken.<br />
Natürlich geht es in Wirklichkeit in der<br />
2012-Debatte um einen ominösen Maya-<br />
Kalender. Den versteht allerdings keine<br />
Sau und mal ganz ehrlich: Selbst wenn es<br />
stimmen sollte, dass 2012 die Welt untergeht<br />
– so what? Ich habe im Laufe<br />
meines noch recht kurzen Lebens schon<br />
so viele unglaubliche Katastrophen über-
standen: den Millennium-Crash, die Dotcom-Blase,<br />
das Ende von Oasis, das Comeback<br />
der Guano Apes, Dortmund<br />
2006, Durban 2010, „The Social Network“<br />
(ganz ehrlich: ein Schrottfilm),<br />
Tokio Hotel, den ersten „Wetten,<br />
dass..?“-Ausstieg von Thomas Gottschalk,<br />
den zweiten „Wetten, dass..?“-<br />
Ausstieg von Thomas Gottschalk,<br />
Günther Jauchs ARD-Talkshow – die Liste<br />
ist schier endlos. Ich habe mitbekommen,<br />
wie der Pluto seinen Planetenstatus<br />
verlor, wie der deutsche Bambus starb<br />
und wie der VfL Wolfsburg Meister wurde.<br />
Was soll mich da ein popeliges Weltuntergangsszenario<br />
noch erschüttern?<br />
Von daher liebe Leute: Keine Panik!<br />
Stimmt eh nicht mit dem Weltuntergang.<br />
Das weiß ich jetzt. Wir können<br />
uns also ganz entspannt zurück lehnen,<br />
den Krisen dieser Welt trotzen<br />
und uns aufs kommende Jahr freuen.<br />
Dann steht nämlich wieder ein Großereignis<br />
ins Haus, welches uns zwei Wochen<br />
lang alle Sorgen vergessen lassen<br />
wird. Denn natürlich beginnt auch<br />
das Jahr 2012 mit einer neuen Ausgabe<br />
des Dschungelcamps. Und auch das<br />
ist – glaubt es mir ruhig – kein Weltuntergang.<br />
dreipunkt<br />
I m p r e s s u m<br />
Das r e l a i s ist eine Zeitschrift des <strong>VCP</strong> – Verband Christlicher<br />
Pfadfinderinnen und Pfadfinder – <strong>Land</strong> <strong>Hamburg</strong>.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>VCP</strong> <strong>Hamburg</strong> e. V.<br />
Güntherstraße 34<br />
22087 <strong>Hamburg</strong><br />
Redaktion im Auftrag der <strong>Land</strong>esleitung:<br />
Christian Pohl (dreipunkt, Ltg.), Frederik Welk, Jannik Fischer<br />
Für die Mitarbeit an dieser Ausgabe danken wir:<br />
Marie-Jeanne Finke, Marthe Fock, Mirka Fischer, Ole Holtz, Sven Jörß und Manuel<br />
Tacke (NAJU <strong>Hamburg</strong>)<br />
Layout: Christopher Ost<br />
Anzeigenleitung: Lars Hutschreuther<br />
Druck:<br />
Gemeindebriefdruckerei<br />
Martin-Luther-Weg 1<br />
29393 Groß Oesingen<br />
Auflage: 550 Exemplare<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht unbedingt der Meinung der<br />
Redaktion und der der <strong>Land</strong>esleitung.<br />
Gefördert von der Freien und Hansestadt <strong>Hamburg</strong>, Behörde für Arbeit, Soziales,<br />
Familie und Integration.<br />
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Die relais-Redaktion wünscht<br />
einen guten Start ins neue Jahr!