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Rolls Royce Rhinos zwischen Treibsand und ... - Golf Dornseif

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Bevor die Armoured Cars in Britisch-Ostafrika eintrafen, ging der Bahnbau nur langsam voran, weil die<br />

Schutztruppe nach Guerilla-Methode ihre nächtlichen Sprengkommandos überall zuschlagen ließ. Es<br />

krachte bei Mbuyuni oder Kasigau, Woche für Woche, <strong>und</strong> sogar nahe Voi. In<strong>zwischen</strong> kam eine befestigte<br />

Strasse längs der Bahnstrecke zustande, um Transporte durch Lastkraftwagen zu ermöglichen<br />

Richtung Kilimandscharo. Hier sollten die Radpanzerwagen „Geleitschutz“ vermitteln wie Zerstörer<br />

auf hoher See. So verstrichen fast zwei Monate mit seltenen deutsch-britischen Kontakten Mann<br />

zu Mann.<br />

Die Wagen patrouillierten regelmäßig <strong>zwischen</strong> Voi <strong>und</strong> Maktau auf der Strasse <strong>und</strong> riskierten lieber<br />

keine Dschungel-Abenteuer mit ihren Viertonnern. Die Askaris gingen den Radpanzern stets aus dem<br />

Weg <strong>und</strong> tauften sie in ihrer blumigen Sprache: „Die wütenden <strong>Rhinos</strong>, welche Blei spucken können“.<br />

Pioniere der Schutztruppe legten Minenfallen, um die Armoured Cars auszuschalten:<br />

Eines schönen Morgens fuhr Chief Nalder mit drei Fahrzeugen auf Patrouille. Das vordere Panzermobil<br />

umkreiste auf einer Lichtung einen Baum im weiten Bogen, um die Rückfahrt anzutreten. Wir hatten<br />

uns angewöhnt, stets an diesem markanten Baum umzudrehen, eine Zigarettenpause einzulegen <strong>und</strong><br />

Tee zu trinken aus der Thermosflasche. Das war – zugegeben – etwas leichtsinnig, denn die<br />

Deutschen beobachteten ohne Zweifel unsere Gewohnheiten in der Etappe.<br />

Kein W<strong>und</strong>er, dass die Schutztruppe unseren Pausenplatz mit einer Mine „spicken“ wollte <strong>und</strong> dies<br />

auch dicht am erwähnten Baum tat. Chief Nalder ahnte, wenn etwas im Busch war, <strong>und</strong> drehte an jenem<br />

Morgen einen sehr weiten Bogen. Kurze Zeit später befuhr ein Lastkraftwagen mit Bahnbaumaterial<br />

die gleiche Route in relativ hohem Tempo, passierte beim Ausweichen (wegen unserer Panzerfahrzeuge)<br />

den fraglichen Baum ziemlich dicht am Stamm <strong>und</strong> wurde von der explodierenden Landmine<br />

erwischt ... aber zu spät, um beschädigt oder gar verw<strong>und</strong>et zu werden!<br />

Bei anderer Gelegenheit überraschten Soldaten der Schutztruppe mit ihren Askari einen Kampfwagen<br />

im Buschland, dessen Besatzung sich mit dem Maschinengewehr im Drehturm zu verteidigen wusste:<br />

Resultat einige Tote, mehrere Verw<strong>und</strong>ete <strong>und</strong> fünf gefangene Askari. Nachdem sie das „Blei<br />

spuckende Rhino“ bei dieser Begegnung näher kennenlernen durften, kannte ihre Begeisterung für<br />

das Ungetüm plötzlich keine Grenzen mehr. Sie konnten als Gefangene obenauf mitfahren, was<br />

riesigen Spaß machte, <strong>und</strong> wollten überhaupt nicht mehr absteigen nach der Ankunft in Maktau.<br />

In der folgenden Zeit standen Patrouillenfahrten auf der Tagesordnung ohne besondere Zwischenfälle<br />

im Umfeld von Mbuyni, unterstützt vom North Lanceshire Regiment. Nachts schickten die Deutschen<br />

Die britische Admiralität experimentierte 1915 mit diesem SIZAIRE-BERWICK WIND<br />

WAGON, um den Propellerantrieb über einen Flugzeugmotor als Ergänzung zum<br />

Benzinmotor vorn zu testen (ohne Erfolg).

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