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Rekordbohrung in Valencia - Nodig-Bau.de

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20<br />

Horizontalbohren<br />

Bild 1 – Das Bohrgerät erreicht Alzira Bild 2 – Flycutter mit vorgeschaltetem Zentrierbarrel<br />

Verlegung duktiler Gussrohre DN 900 im HDD-Verfahren<br />

<strong>Rekordbohrung</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Valencia</strong><br />

In Alzira, e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Städtchen <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Nähe von <strong>Valencia</strong> wur<strong>de</strong><br />

jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Dimension <strong>de</strong>r grabenlosen Verlegung von<br />

duktilen Gussrohren vorgestoßen. Zum ersten Mal wur<strong>de</strong> <strong>in</strong> Europa<br />

e<strong>in</strong>e Gussrohrleitung <strong>de</strong>r Nennweite DN 900 mittels HDD verlegt.<br />

Von Dipl.-Ing. (FH) Steffen Ertelt,<br />

Dipl.-Ing. / EWE Hermann Lübbers<br />

und Pablo Ramón*<br />

Die grabenlose Verlegung von duktilen Gussrohren<br />

mit <strong>de</strong>r gesteuerten Horizontalbohrtechnik<br />

(HDD) ist schon seit vielen Jahren zu<br />

e<strong>in</strong>er festen Größe im Rohrleitungsbau gewor<strong>de</strong>n.<br />

Dank <strong>de</strong>r hervorragen<strong>de</strong>n Werksstoffe-<br />

igenschaften, <strong>de</strong>r Dichtheit <strong>de</strong>r Verb<strong>in</strong>dung<br />

durch die millionenfach bewährte TYTON - Dichtung<br />

und <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>fachen und <strong>de</strong>nnoch sicheren<br />

Montage <strong>de</strong>r längskraftschlüssigen Steckmuffenverb<strong>in</strong>dungen<br />

BLS (Bu<strong>de</strong>rus Lock System)<br />

wer<strong>de</strong>n diese Rohre immer häufiger auch durch<br />

grabenlose Verlegeverfahren, wie <strong>de</strong>r gesteuerten<br />

Horizontalbohrtechnik e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Bild 3 – BLS - Steckmuffenverb<strong>in</strong>dung Bild 4 – verriegelte BLS - Steckmuffenverb<strong>in</strong>dung<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 07<br />

Projektbeschreibung<br />

Zur Wasserversorgung <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Region um La Ribera<br />

wur<strong>de</strong> e<strong>in</strong>e neue Rohrleitung <strong>de</strong>r Nennweite<br />

DN 900 erfor<strong>de</strong>rlich. E<strong>in</strong> Teilstück <strong>de</strong>r Leitung<br />

waren die Querungen <strong>de</strong>s Flusses Jucar,<br />

<strong>de</strong>r parallel verlaufen<strong>de</strong>n Eisenbahnl<strong>in</strong>ie von<br />

<strong>Valencia</strong> nach Alicante sowie e<strong>in</strong>es Fabrikgebäu<strong>de</strong>s.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Bahnl<strong>in</strong>ie musste e<strong>in</strong>e<br />

offene Verlegung dieses Leitungsabschnittes<br />

ausgeschlossen wer<strong>de</strong>n. E<strong>in</strong>e Verlegung über<br />

e<strong>in</strong>e nahe gelegene Brücke kam aus statischen<br />

Grün<strong>de</strong>n ebenfalls nicht <strong>in</strong> Frage. Die spanischen<br />

Auftraggeber entschie<strong>de</strong>n sich somit<br />

für e<strong>in</strong> Dükerbauwerk mittels HDD. Als Rohrmaterial<br />

wur<strong>de</strong>n Rohre aus duktilem Gusseisen<br />

vorgegeben. Die Ausschreibung für die Bohrungsdurchführung<br />

bzw. für die Rohrlieferung<br />

gewannen die Unternehmen<br />

- Nacap B.V., 9761 – TK Eel<strong>de</strong>, Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong><br />

sowie<br />

- Bu<strong>de</strong>rus Giesserei Wetzlar GmbH, vertreten<br />

durch Construtec Canalizaciones S.L., Bilbao<br />

Verfahrensbeschreibung<br />

Das gesteuerte Horizontalspülbohrverfahren<br />

unterteilt sich <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel <strong>in</strong> die 3 Arbeitsschritte<br />

- Pilotbohrung


i Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 07 Horizontalbohren 21<br />

Bild 5 – Fixierungsschelle für Segmente Bild 6 – Zementmörtel - Umhüllung<br />

- Aufweitbohrung (en) und<br />

- Rohre<strong>in</strong>zug<br />

Bei <strong>de</strong>r Durchführung <strong>de</strong>r Pilotbohrung wird <strong>de</strong>r<br />

Bohrkopf von e<strong>in</strong>em Bohrgerät entlang e<strong>in</strong>es<br />

vorgegebenen Bohrprofils vorangetrieben. Zu<br />

Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>r Pilotbohrung wird <strong>de</strong>r erste Teil <strong>de</strong>s<br />

Bohrstranges - bestehend aus Bohrmeißel,<br />

Knick-Stück (Bent Sub) und nicht magnetischen<br />

Bohrstangen - von <strong>de</strong>r Bohranlage <strong>in</strong> <strong>de</strong>m vorher<br />

festgelegten E<strong>in</strong>trittsw<strong>in</strong>kel <strong>in</strong>s Erdreich<br />

gedrückt. Dabei wird die i.A. aus e<strong>in</strong>er Wasser-<br />

Bentonit-Suspension bestehen<strong>de</strong> Bohrspülung<br />

durch das Gestänge zu <strong>de</strong>n Meißeldüsen<br />

gepumpt und tritt dort unter hohem Druck aus.<br />

Der so gelöste Bo<strong>de</strong>n wird von <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n<br />

R<strong>in</strong>graum zurückfließen<strong>de</strong>n Bohrspülung nach<br />

Übertage transportiert.<br />

Die Steuerung <strong>de</strong>s Bohrstranges erfolgt über<br />

e<strong>in</strong>e ständige Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Arbeitsrichtung<br />

<strong>de</strong>s Meißels, hervorgerufen durch gezielte Drehungen<br />

<strong>de</strong>s Bohrgestänges, und damit <strong>de</strong>s<br />

Knickstücks, um kle<strong>in</strong>e Beträge. Die Ortung <strong>de</strong>s<br />

Bohrkopfes erfolgt über e<strong>in</strong>e Messson<strong>de</strong> direkt<br />

im Bohrkopf.<br />

Nach<strong>de</strong>m die gesteuerte Pilotbohrung am Zielpunkt<br />

wie<strong>de</strong>r zutage getreten ist, wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

Bohrmeißel und die Messson<strong>de</strong> entfernt und<br />

e<strong>in</strong> Räumer vorgebaut. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich<br />

um e<strong>in</strong> Bohrwerkzeug zum Aufweiten <strong>de</strong>s Bohrkanals<br />

auf e<strong>in</strong>en größeren Durchmesser. Je<br />

nach <strong>de</strong>r vorgefun<strong>de</strong>nen Bo<strong>de</strong>nformation wer<strong>de</strong>n<br />

hierzu Barrel Reamer, Fly Cutter o<strong>de</strong>r Hole-<br />

Opener, e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Das Räumwerkzeug wird <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Regel drehend<br />

und spülend von <strong>de</strong>r Austrittsseite <strong>de</strong>r Bohrung<br />

zur Bohranlage zurückgezogen. Dieser Vorgang<br />

wird so oft wie<strong>de</strong>rholt, bis das Bohrloch <strong>de</strong>n<br />

vorgesehenen Enddurchmesser erreicht hat.<br />

Beim letzten Arbeitsschritt zur Durchführung<br />

e<strong>in</strong>er gesteuerten Horizontalbohrung wird<br />

die vorbereitete Rohrleitung <strong>in</strong> das fertig aufgeweitete<br />

Bohrloch e<strong>in</strong>gezogen. Zum E<strong>in</strong>ziehen<br />

<strong>de</strong>r Pipel<strong>in</strong>e wird <strong>de</strong>r Räumer <strong>in</strong> Rotation<br />

versetzt und spülend zur Bohranlage zurückgezogen.<br />

Durch die Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>de</strong>r Pipel<strong>in</strong>e<br />

über e<strong>in</strong> Drehgelenk wird dabei die Zugkraft<br />

auf die Rohrleitung übertragen, nicht jedoch<br />

das Drehmoment. Dadurch folgt die Rohrleitung<br />

<strong>de</strong>m Räumer praktisch ohne Drehbewegung<br />

durch das Bohrloch bis zur E<strong>in</strong>trittsgrube<br />

vor <strong>de</strong>m Bohrgerät.<br />

Bohrspezifische Daten <strong>de</strong>s Projektes<br />

Die Bohrung wur<strong>de</strong> mit e<strong>in</strong>em Maxi-Rig [Bild 1],<br />

welches e<strong>in</strong>e Rückzugkraft von 2500 kN zur Verfügung<br />

stellen kann, durchgeführt.<br />

Bild 7 – Schrumpfmuffe mit Blechkegel Bild 8 – Druckprüfung<br />

Bild 9 – Rohrgraben<br />

Bild 10 – E<strong>in</strong>bau <strong>de</strong>r Rohre


22<br />

Horizontalbohren<br />

Bild 11 – gefluteter Rohrgraben<br />

Zur Pilotierung kam e<strong>in</strong> 9 ½“ „Milled Tooth“-<br />

Bohrmeißel zum E<strong>in</strong>satz. Die Bohrspülungsmenge<br />

kann mit ca. 600 l/m<strong>in</strong> angegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Insgesamt wur<strong>de</strong>n 49 Bohrstangen abgebohrt,<br />

was e<strong>in</strong>er Bohrlänge von ca. 456 m entspricht.<br />

Der Bohrkanal wur<strong>de</strong> mit e<strong>in</strong>em Bohrradius<br />

von 600 m hergestellt.<br />

Die Aufweitung <strong>de</strong>s Bohrkanals erfolgte über<br />

3 Räumvorgänge. Der erste Räumgang wur<strong>de</strong><br />

mit e<strong>in</strong>em 32“ Flycutter durchgeführt. Die Spülungsmenge<br />

betrug im Mittel ca. 1500 l/m<strong>in</strong>.<br />

Der Räumvorgang konnte ohne technische Probleme<br />

mit e<strong>in</strong>em Drehmoment von ca. 4 kNm<br />

und e<strong>in</strong>er Rückzugskraft von 80 kN been<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der zweite Aufweitschritt wur<strong>de</strong> mit e<strong>in</strong>em Aufweitdurchmesser<br />

von 46“ durchgeführt. Zur<br />

Stabilisierung und Zentrierung <strong>de</strong>s Flycutters<br />

wur<strong>de</strong> diesem e<strong>in</strong> 28“-Barrelreamer vorgeschaltet<br />

[Bild 2]. Das gemessene Drehmoment<br />

betrug ca. 7,5 kNm.<br />

Der Enddurchmesser <strong>de</strong>r Bohrung betrug 54“<br />

bzw. 1,37 m. Das Räumwerkzeug wur<strong>de</strong> mit<br />

e<strong>in</strong>em Drehmoment von ca. 10 kNm beaufschlagt<br />

und mit e<strong>in</strong>er Zugkraft von ca. 120 kN<br />

durch das Bohrloch gezogen.<br />

E<strong>in</strong>gesetztes Rohr, Rohrverb<strong>in</strong>dung<br />

und Rohraußenschutz<br />

In <strong>de</strong>r gesteuerten Horizontalbohrtechnik<br />

haben sich Rohre aus duktilem Gusseisen<br />

unter Verwendung von längskraftschlüssigen<br />

Steckmuffenverb<strong>in</strong>dungen bereits <strong>in</strong> vielen<br />

HDD-Projekten hervorragend bewährt.<br />

Zum E<strong>in</strong>satz kamen bei diesem Projekt duktile<br />

Gussrohre <strong>de</strong>r Nennweite DN 900 mit <strong>de</strong>r längskraftschlüssigen<br />

BLS - Steckmuffenverb<strong>in</strong>dung<br />

[Bild 3] und e<strong>in</strong>er Zementmörtel – Umhüllung<br />

nach DIN 30674, Teil 2 [2].<br />

Bei <strong>de</strong>r BLS - Steckmuffenverb<strong>in</strong>dung übernimmt<br />

e<strong>in</strong>e an <strong>de</strong>r Rohrmuffe angegossene<br />

Schubsicherungsvorkammer die Sicherung <strong>de</strong>r<br />

Verriegelungssegmente. An diesen Verriegelungssegmenten<br />

stützt sich anschließend die<br />

werksseitig auf das E<strong>in</strong>stecken<strong>de</strong> aufgebrachte<br />

Schweißraupe ab [ Bild 4 ]. Dadurch können auf<br />

die aus duktilem Gusseisen bestehen<strong>de</strong>n Verriegelungssegmente<br />

sehr hohe Kräfte übertragen<br />

wer<strong>de</strong>n, die für die BLS - Verb<strong>in</strong>dung DN<br />

900 bis zu 1845 kN beträgt. [1] Durch die mögliche<br />

Abw<strong>in</strong>kelung <strong>de</strong>r Muffenverb<strong>in</strong>dungen bis<br />

zu 1,5 ° bei <strong>de</strong>r Nennweite DN 900 ist e<strong>in</strong> m<strong>in</strong>imaler<br />

Kurvenradius von 230 m möglich.<br />

Um <strong>de</strong>m erhöhten Sicherheitsbedürfnis bei<br />

<strong>de</strong>m europaweit erstmaligen HDD-Projekt mit<br />

Rohren aus duktilem Gusseisen dieser Nennweite<br />

gerecht zu wer<strong>de</strong>n, wur<strong>de</strong>n die BLS – Verriegelungssegmente<br />

zusätzlich mit Fixierungsschellen<br />

gesichert [Bild 5]. Diese Fixierungsschellen<br />

stellten e<strong>in</strong>e feste Anlage <strong>de</strong>r Verriegelungssegmente<br />

am E<strong>in</strong>stecken<strong>de</strong> während<br />

Bild 12 – Barrelreamer<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 07<br />

<strong>de</strong>s Rohre<strong>in</strong>zugs sicher. Der Rohraußenschutz<br />

Z<strong>in</strong>k-Überzug mit kunststoffmodifizierter Zementmörtel-Umhüllung<br />

nach DIN 30674, Teil<br />

2 [2], hat sich bei äußerer mechanischer Belastung,<br />

wie sie speziell beim grabenlosen E<strong>in</strong>bau<br />

<strong>in</strong> nicht vorhersehbarer Größenordnung<br />

auftreten können, bestens bewährt. Durch die<br />

beigemischten Fasern im Zementmörtel und<br />

die PE – Netzbandage<br />

[Bild 6] ist die Zementmörtel-Umhüllung extrem<br />

wi<strong>de</strong>rstandsfähig gegenüber mechanischer Beanspruchung.<br />

Dieser Rohraußenschutz kann<br />

darüber h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> Bö<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>r beliebigen Korrosivität<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wer<strong>de</strong>n. [3]<br />

Als Muffenverb<strong>in</strong>dungsschutz diente e<strong>in</strong> PE-<br />

Schrumpfmaterial. Dieser Verb<strong>in</strong>dungsschutz<br />

wur<strong>de</strong> durch e<strong>in</strong>en aufgeschobenen Blechkegel<br />

zusätzlich vor evtl. mechanischen Beschädigungen<br />

geschützt [Bild 7].<br />

Rohre<strong>in</strong>zug<br />

Gemäß <strong>de</strong>n <strong>in</strong>genieurtechnischen Ausführungsplanungen<br />

<strong>de</strong>r Nacap B.V. sollte <strong>de</strong>r Rohrstrang<br />

„schwimmend“ e<strong>in</strong>gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Vorgehensweise reduziert die Reibungskräfte,<br />

die <strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Rohre<strong>in</strong>zugkraft ausmacht, erheblich. Zu diesem<br />

Zweck wur<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>r Montage <strong>de</strong>s gesamten<br />

Rohrstranges e<strong>in</strong> entsprechen<strong>de</strong>r Rohrgraben<br />

[Bild 9] ausgehoben, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m anschließend<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Rohre zusammengebaut wur<strong>de</strong>n<br />

[Bild 10] .<br />

Unter <strong>de</strong>r fachlichen Aufsicht <strong>de</strong>r Firma Bu<strong>de</strong>rus<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Rohrstrang montiert und e<strong>in</strong>er<br />

abschließen<strong>de</strong>n Druckprobe [Bild 8] unterzogen.<br />

Die Druckprüfung mit e<strong>in</strong>em Druck von<br />

21 bar wur<strong>de</strong> ohne Beanstandung <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Abnahmebehör<strong>de</strong> durchgeführt und abgenommen.<br />

Über die Rückführungsleitung <strong>de</strong>r Bohrspülung<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Rohrgraben anschließend mit<br />

Bohrsuspension geflutet. Ca. 1600 m³ Volumen<br />

mussten aufgefüllt wer<strong>de</strong>n, bevor <strong>de</strong>r Rohrstrang<br />

die endgültige Schwimmposition erreicht<br />

hatte [Bild 11].<br />

Parallel zu <strong>de</strong>n Füllarbeiten wur<strong>de</strong> noch e<strong>in</strong><br />

„Clean<strong>in</strong>grun“ mit e<strong>in</strong>em 44“ Barrelreamer<br />

durchgeführt [Bild 12]. Dieser Arbeitsschritt<br />

kontrolliert letztmalig <strong>de</strong>n freien Durchgang<br />

<strong>de</strong>s Bohrkanals und br<strong>in</strong>gt noch im Bohrkanal<br />

verbliebene Restmengen an Feststoffen nach<br />

Übertage.<br />

Nach Ankoppeln <strong>de</strong>r E<strong>in</strong>zugsgarnitur an <strong>de</strong>n<br />

Zugkopf wur<strong>de</strong> am 14.03.07 um 18:33 mit <strong>de</strong>m<br />

Rohre<strong>in</strong>zug begonnen [Bild 13].<br />

Um 21:00 erreichte das Rohr die Startgrube vor<br />

<strong>de</strong>m Bohrrig.<br />

Die E<strong>in</strong>zugskraft wur<strong>de</strong> mit maximal 750 kN


i Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 07 Horizontalbohren 23<br />

Bild 13 – Beg<strong>in</strong>n <strong>de</strong>s E<strong>in</strong>zugs Bild 14 - Rohre<strong>in</strong>zugskräfte<br />

gemessen und betrug somit nur ca. das 0,4fache<br />

<strong>de</strong>r Gewichtskraft (1830 kN) <strong>de</strong>s e<strong>in</strong>gezogenen<br />

Rohrstranges [Bild 14]. Der Auftraggeber,<br />

<strong>de</strong>r Rohrlieferant sowie das Bohrunternehmen<br />

stellten während <strong>de</strong>r gesamten <strong>Bau</strong>maßnahme<br />

e<strong>in</strong> gut aufe<strong>in</strong>an<strong>de</strong>r abgestimmtes<br />

Team dar und ermöglichten so die erfolgreiche<br />

Durchführung dieser nicht alltäglichen Horizontalbohrung.<br />

Zusammenfassung<br />

Der grabenlose E<strong>in</strong>bau von duktilen Gussrohren<br />

mittels HDD unter Verwendung von längskraft-<br />

I m m e r<br />

u m e<strong>in</strong>en<br />

Schlag besser<br />

Alle gesteuerten Grundodrill-Bohrsysteme arbeiten mit <strong>de</strong>m<br />

e<strong>in</strong>zigartigen Schlagwerk. Das erleichtert <strong>de</strong>n Vortrieb<br />

<strong>in</strong> ste<strong>in</strong>igen Bö<strong>de</strong>n. Ihre robuste und stabile <strong>Bau</strong>weise<br />

garantiert ger<strong>in</strong>ge Wartung und e<strong>in</strong> langes Leben.<br />

Die Bedienung ist e<strong>in</strong>fach und benutzerfreundlich. Der<br />

Gestängewechsel ist Sekun<strong>de</strong>nsache. Bis zu 40 % längere<br />

Standzeiten hat das patentierte Tw<strong>in</strong> Drive Gestänge.<br />

schlüssigen BLS - Steckmuffenverb<strong>in</strong>dungen<br />

ist auch <strong>in</strong> <strong>de</strong>n hier vorgestellten Dimensionen<br />

technisch machbar und stellt auch wirtschaftlich<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Alternative zu an<strong>de</strong>ren<br />

E<strong>in</strong>baumetho<strong>de</strong>n dar.<br />

*Die Autoren:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Steffen Ertelt, Bu<strong>de</strong>rus Giesserei<br />

Wetzlar GmbH, Email: steffen.ertelt@guss.<br />

bu<strong>de</strong>rus.<strong>de</strong><br />

Dipl.-Ing./EWE Hermann Lübbers, Nacap B.V.,<br />

TK Eel<strong>de</strong>, Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>, Email: h.luebbers@<br />

nacap.nl<br />

Die N-Serie gibt es mit Wetterschutzkab<strong>in</strong>e und automatischem<br />

Gestängewechselsystem. Die schlanken Bohrgeräte<br />

eignen sich gut für E<strong>in</strong>sätze <strong>in</strong> engen Straßen, Gassen,<br />

Fußgängerzonen. Extrem wenig Platz benötigt <strong>de</strong>r Typ<br />

7 X, weil er e<strong>in</strong>eDurchlaufmischanlage (patentiert) an<br />

Bord hat.<br />

Alles <strong>in</strong> allem MEHR als man erwartet.<br />

Pablo Ramón, Dpto. Comercial, Construtec Canalizaciones<br />

S.L., Bilbao, Spaniel, Email: pramon@construtec.es<br />

❚<br />

Quellennachweis:<br />

[1] DVGW-Arbeitsblatt GW 321 „Steuerbare horizontale<br />

Spülbohrverfahren für Gas- und Wasserrohrleitungen<br />

– Anfor<strong>de</strong>rungen, Gütesicherung und Prüfung“<br />

(10/2003)<br />

[2] DIN 30674 – 2 (1992-10) „Umhüllung von Rohren<br />

aus duktilem Gusseisen; Zementmörtel-Umhüllung<br />

[3] DIN EN 545 : (2007-02) „Rohre, Formstücke und<br />

Zubehörteile aus duktilem Gusseisen und Ihre Verb<strong>in</strong>dungen<br />

für Wasserleitungen – Anfor<strong>de</strong>rungen und<br />

Prüfverfahren; Deutsche Fassung EN 545 : 2006<br />

TT-GROUP<br />

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