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Gemeindebrief - Kirchengemeinde Nusse-Behlendorf

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A: Na Theo, ich hab endlich den<br />

Artikel über das nach Südafrika<br />

ausgewanderte Paar gelesen. Du<br />

hattest mich doch wohl nicht<br />

darauf hingewiesen, damit auch<br />

ich nach Südafrika auswandere?<br />

T: Ich kann dich zwar noch nicht<br />

vom Glauben überzeugen, aber<br />

loswerden möchte ich dich<br />

wirklich nicht. Die Leute haben in<br />

dem Land eine für sie bessere Art<br />

von christlicher Gemeinschaft<br />

gefunden. Ich denke, dass<br />

müsste auch hier möglich sein.<br />

A: Das ist aber nett.<br />

T: Das ich dich vom Glauben<br />

überzeugen möchte?<br />

A: Das kannst du gerne weiter<br />

versuchen, ich mein aber, dass<br />

du mich lieber hier, als in Afrika<br />

hast. Warum glaubst du, haben<br />

so viele Schwierigkeiten mit dem<br />

Glauben, - so wie ich?<br />

T: "Das könntest du wohl besser<br />

beantworten als ich. Aber lass<br />

mich raten: - die Schöpfungsgeschichte<br />

passt für dich nicht<br />

zum Urknall, von dem die<br />

Physiker überzeugt sind- Jesus<br />

als Jungfrauengeburt glaubst du<br />

nicht - es gibt keine Auferstehung<br />

- mit dem Tod ist alles vorbei, -<br />

wenn es Gott gäbe, würde er<br />

nicht so viel Not und Elend<br />

zulassen"<br />

A: Jetzt staune ich aber nicht<br />

schlecht - da gibt es noch mehr,<br />

aber die Knaller hast du getroffen.<br />

Theo und Anna<br />

kennen sich schon seit Kindertagen. Sie würden es wahrscheinlich einfacher haben, wenn<br />

da nicht immer die Meinungsverschiedenheiten um den Glauben wären. Anna sieht die Welt,<br />

wie sie selbst meint , mit Logik und Verstand - Theo hat von Haus aus eine Verbindung zum<br />

Glauben. „Alles nur anerzogen“ sagt Anna, aber damit geht es los. „Du hast ja keine Ahnung“<br />

und „ das glaubst du doch nicht wirklich“ ist da oft zu hören. Da die beiden sich aber mögen<br />

und deshalb gerne zusammen sind, bleiben die Diskussionen nicht aus. Da ist viel Platz für<br />

Diskussionen. Ab jetzt werden wir Sie teilhaben lassen, an den interessanten Gesprächen…<br />

Dann man los, erklär mir deine<br />

Sicht der Dinge!<br />

T: Wie viel Zeit hast du?<br />

A: Wie viel brauchst du?<br />

T: Ein Leben lang. Einiges ist<br />

einfacher, anderes schwieriger<br />

und vieles verstehe ich auch<br />

nicht. Da kann ich nur meinem<br />

Gefühl folgen und glauben.<br />

A: Das sind jetzt mal ganz andere<br />

Töne. Wenn du schon so ehrlich<br />

bist, verrate ich dir ein<br />

Geheimnis: als Mädchen von 6<br />

Jahren waren wir mit unserer<br />

Familie im Urlaub am Meer.<br />

Meine Eltern waren noch im<br />

Restaurant, ich allein am nahen<br />

Strand und nur der Mond schien<br />

weit hinten über dem Meer.<br />

T: Romantisch!<br />

A: Nein, es war nicht romantisch,<br />

es war viel, viel schöner. Die<br />

Wellen, der Wind und der<br />

Himmel. Ich hatte das Gefühl, als<br />

wenn Himmel und Sterne sich vor<br />

etwas Größerem verbeugten.<br />

T: Jetzt staune ich aber nicht<br />

schlecht.<br />

A: Ich kann mich noch genau<br />

daran erinnern. Noch vor dem<br />

Schlafen musste ich meiner<br />

Schwester davon erzählen:<br />

"Steffi, ich glaub Gott ist voll nett".<br />

"Wieso?" "Der findet mich gut.<br />

Dich wahrscheinlich auch. Der<br />

ist echt nett, - glaub ich<br />

jedenfalls"."Ja", flüsterte sie<br />

zurück. "Glaub ich auch".<br />

Kinder schreiben an den lieben Gott<br />

…der für sie ein reales und persönliches Wesen ist. Ihm teilen sie ganz spontan die<br />

Wünsche, Träume, Ängste, Hoffnungen und Enttäuschungen ihrer kindlichen Herzen mit.<br />

Diese entwaffnende Unbekümmertheit ist uns Erwachsenen abhanden gekommen.<br />

Lieber Gott! Ich habe alles gelesen, was vor langer Zeit passiert ist. Wie die Sonne still<br />

stand und von David und Goliath und von Daniel in der Löwengrube und die Geschichte<br />

vom Fall Jerichos. Zu deiner Zeit ist ja allerhand passiert. Viele Grüße, Dein Rudolf<br />

Lieber Gott! Bitte mach, daß ich unsichtbar werde, wenn ich es will. Ich werde dann auch<br />

alles tun, was du von mir erwartest. Ist das ein Angebot? Dein Freund Asmus<br />

Lieber Gott! Ich habe mir was gewünscht, als eine Sternschnuppe fiel, zweimal sogar, aber<br />

nichts ist geschehen. Was nun? Eva<br />

Lieber Gott! Es beruhigt mich, daß Du überall bist. Das wär’s für heute. Heike<br />

T: Danke, das ist eine sehr<br />

schöne Geschichte aus deinem<br />

Leben.<br />

A: Ja, aber es ist nicht dabei<br />

geblieben. Mit den Jahren kamen<br />

zuerst Fragen, ob ich gut genug<br />

bin für Gott und dann die Zweifel<br />

an der Lehre. Zu vieles, was nicht<br />

zueinander passt.<br />

T: (verlegen) Ich muss es sagen,<br />

deine Offenheit macht dich sehr<br />

sympathisch.<br />

A: (schmunzel) Schön, ich warte<br />

noch auf deine Erklärung.<br />

T: Ich habe ein Zitat im Kopf,<br />

weiß aber nicht mehr von wem:<br />

in dem was wir wissen, sind wir<br />

so unterschiedlich<br />

A: Wohl war!<br />

T: Aber in dem was wir nicht<br />

wissen, sind wir alle so gleich.<br />

A: Das ist jetzt aber einer zum<br />

Nachdenken. Wird aber sicher<br />

nicht reichen als Antwort auf die<br />

Fragen.<br />

T: Bald ist wieder Weihnachten.<br />

Hast du nur frei oder glaubst du<br />

an die Geburt Jesu?<br />

A: Da bin ich sicher, Jesu ist<br />

geboren und der hat ganz ohne<br />

Zweifel an Gott geglaubt.<br />

(Die Geschichte des kleinen<br />

Mädchens ist aus einem Buch<br />

von Esther Maria Magnis)<br />

Gerd Vogler<br />

gef. von Petra Müller-Koop in ‚Kinder schreiben an den lieben Gott‘, Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn 1969<br />

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