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Von Jürgen Lossau - Film- und Fernsehmuseum Hamburg

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12 FILMGESCHICHTE<br />

Werner Pohl betreute<br />

sogar Louis Armstrong:<br />

„Ich habe immer den<br />

richtigen Ton getroffen“<br />

<strong>Von</strong> Heinz Kaufholz<br />

Stets sprach er „Berliner Schnauze“ – seine Herkunft verbarg der am 18. September 1909 in<br />

Berlin-Stralau geborene Werner Rudolf Karl Pohl nicht. Schließlich hatte dort auch seine Karriere<br />

begonnen, im Jahre 1936 bei zwei kleinen Produktionsfirmen, der „Fabrikation Deutscher <strong>Film</strong>e<br />

(F.D.F.) GmbH“ <strong>und</strong> der „Aco-<strong>Film</strong>gesellschaft“. Für die F.D.F betreute er zunächst die Tonarbeit<br />

beim Kurzfilm „Wochenendzauber“ von Hans Marschall, für die Aco beim Kurzfilm „Wir ziehen<br />

um“ von Edm<strong>und</strong> Heuberger. Der erste Lang-Spielfilm, bei dem er alleine für den Ton verantwortlich<br />

zeichnete, war dann die Komödie „Standesamt 10.15 Uhr“ mit Werner Finck, inszeniert<br />

von <strong>Jürgen</strong> von Alten. Dieser Regisseur war offenbar so von seiner Arbeit angetan, dass er dem<br />

jungen Pohl auch gleich bei seinen nächsten beiden <strong>Film</strong>en „Guten Abend, gute Nacht“ <strong>und</strong> „Die<br />

Dickschädel“ die Tonarbeit übertrug.<br />

Pohl blieb mehrere Jahre bei der F.D.F. <strong>und</strong> Aco <strong>und</strong><br />

wirkte so u.a. auch am Krimiklassiker „Gleisdreieck“<br />

von R.A. Stemmle mit. Danach übernahm er auch<br />

Aufträge anderer Produktionsgesellschaften wie<br />

von der Euphono <strong>Film</strong> GmbH (für die er 1936 die<br />

Tonarbeit von „Der Schimmelkrieg in der Holledau“<br />

durchführte). 1937 arbeitete er bei „Spiel auf der<br />

Tenne“ als Tonmeister erstmals auch für die UFA.<br />

Da er aufgr<strong>und</strong> seiner Arbeit als „unabkömmlich“<br />

eingestuft war <strong>und</strong> somit nicht zur Wehrmacht eingezogen<br />

wurde, fungierte er ab 1939 weiterhin bei<br />

diversen Produktionen als Toningenieur, wie z.B. bei<br />

der Rühmann-Komödie „Der Gasmann“ (1941) <strong>und</strong><br />

dem Nazi-Fliegerdrama „Die große Liebe“ (1942).<br />

Pohls letzte <strong>Film</strong>e vor Kriegsende sollten dann die<br />

Komödien „Ein toller Tag“ mit Ilse Werner <strong>und</strong> „Fahrt<br />

ins Glück“ mit Käthe Dorsch sein, die im Sommer<br />

bzw. Herbst 1944 gedreht wurden – diese Werke<br />

erlebten dann allerdings erst mit mehrjähriger Verspätung<br />

ihre Uraufführungen.<br />

1947 fand Pohl bei Artur Brauners CCC-<strong>Film</strong> eine<br />

befristete Anstellung <strong>und</strong> sorgte bei dessen zweitem<br />

Nachkriegsfilm „Morituri“ für den richtigen Ton.<br />

Nach einem Abstecher im Frühjahr bzw. Sommer<br />

1949 nach München, wo er für die Bavaria an „Die<br />

seltsame Geschichte des Brandner Kasper“ <strong>und</strong> für die<br />

Eugène-A.-Borkum-<strong>Film</strong> an „Nach dem Regen scheint<br />

die Sonne“ mitarbeitete, kam er im Herbst des Jahres<br />

Foto: REAL-FILM<br />

Marika Rökk <strong>und</strong><br />

Louis Armstrong bei<br />

den Dreharbeiten<br />

zu „Die Nacht vor<br />

der Premiere“– auch<br />

hier sorgte Pohl für<br />

den „guten Ton“

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