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LSV kompakt September 2010 - Die Landwirtschaftliche ...

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<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />

Magazin für Sicherheit & geSundheit<br />

www.hrs.lsv.de <strong>September</strong> <strong>2010</strong><br />

So klappt‘S<br />

Immer gut<br />

SIchtbar


inhaLt<br />

<strong>September</strong> l 10<br />

iMMer gut Sichtbar<br />

<strong>Die</strong> Straßenverkehrs-Zulassungs-ordnung<br />

regelt grundsätzlich, wie land- und forstwirtschaftliche<br />

Maschinen und Geräte<br />

zu kennzeichnen sind. 04<br />

aktueLLe betriebSdaten<br />

anfang 2011 wird die Berufsgenossenschaft<br />

die Beitragsbescheide für <strong>2010</strong><br />

verschicken. Schon jetzt ist daran zu<br />

denken, dass die richtigen Betriebsdaten<br />

gemeldet werden. 06<br />

groSSeS echo<br />

<strong>Die</strong> neue präventionskam pagne „Risiko<br />

raus!“ will auf die Gefahren beim<br />

Fahren und transportieren aufmerksam<br />

machen. 08<br />

eine SpezifiSche LeiStung<br />

Fällt ein landwirtschaftlicher Unternehmer<br />

oder dessen Ehegatte im<br />

Betrieb oder im Haushalt durch Unfall,<br />

krankheit oder kur aus, wird eine<br />

Ersatzkraft benötigt. 11<br />

patientenquittung<br />

bringt tranSparenz<br />

Viele gesetzlich krankenversicherte<br />

interessiert die Höhe ihres monatlichen<br />

Beitrages und dessen zukünftige<br />

Entwicklung. 12<br />

depreSSion – der graue begLeiter<br />

Jeden kann es treffen: Frauen, Männer<br />

und sogar kinder. Etwa jeder Fünfte<br />

leidet im laufe seines lebens an<br />

einer Depression. 16<br />

Zum titelbild: Bei größeren Arbeitsbreiten<br />

ist besonderes Augenmerk auf die Kenntlichmachung<br />

von Fahrzeugen, Geräten und<br />

Anhängern zu legen. Für Henning Hördemann<br />

ist das selbstverständlich.<br />

❘❘❘■ GeneRationSwecHSeL<br />

Hofabgabe beibehalten<br />

<strong>Die</strong> Hofabgabe soll als strukturpolitisches und agrarsoziales Instrument<br />

auch in Zukunft beibehalten werden, darauf weist der Deutsche Bauernverband<br />

hin. Sie fördert den rechtzeitigen Generationswechsel und wirkt einer<br />

Überalterung bei den aktiven landwirtschaftlichen Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer entgegen. Unabhängig vom Festhalten an der Hofabgabevoraussetzung<br />

sind Problemfälle wie gewerbliche Tierhaltung, Schwierigkeiten<br />

bei der Verpachtung von Forst und schwer zu bewirtschaftenden<br />

Agrarflächen zu lösen. Auch die Nichtgewährung der Bäuerinnenrente bei<br />

fehlender Hofabgabe durch den Ehegatten ist besser zu regeln. Parlamentarische<br />

Aktivitäten, so heißt es weiter, sollten im Hinblick auf eine grundsätzliche<br />

Änderung nicht weiter verfolgt werden.<br />

❘❘❘■ BefReiunG in DeR aLteRSSicHeRunG DeR LanDwiRte<br />

Verkürzte Fristen<br />

In der Alterssicherung der Landwirte gelten für Ehepartner von Landwirten<br />

eingeschränkte Befreiungsmöglichkeiten. Anträgen zur Befreiung<br />

von der Versicherungspflicht kann rückwirkend nur noch drei Monate<br />

nach der Eheschließung stattgegeben werden. Wer den Antrag später<br />

stellt, kann lediglich für die Zukunft befreit werden. Eine Fristüberschreitung<br />

ist nur dann zulässig, wenn das Verfahren zur Feststellung<br />

der Versicherungspflicht noch läuft. <strong>Die</strong> landwirtschaftliche Sozialversicherung<br />

rät, eine Eheschließung unverzüglich anzuzeigen.<br />

<strong>LSV</strong>-iMpreSSuM<br />

<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> – Magazin für Sicherheit und Gesundheit<br />

Herausgeber: landwirtschaftliche Sozialversicherung Hessen, Rheinland-pfalz und<br />

Saarland, Bartningstraße 57, 64289 Darmstadt, telefon 0 61 51 7 02 - 0,<br />

Fax 0 61 51 7 02 - 12 60 – Spitzenverband der landwirtschaftlichen Sozialversicherung,<br />

Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 kassel, telefon 05 61 93 59 - 2 41, Fax 05 61 93 59-2 44<br />

Redaktion: Direktor Wilhelm kins, www.hrs.lsv.de, E-Mail: info.da@hrs.lsv.de –<br />

albert Münz, www.lsv.de, E-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />

Erscheint fünf Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

keine Gewähr für unverlangte Manuskripte.<br />

Nachdruck ist nach Rücksprache mit der Redaktion<br />

möglich.<br />

Druck: <strong>Die</strong>richs Druck + Media GmbH & Co. kG,<br />

Frankfurter Straße 168, 34121 kassel. Bei den<br />

adressangaben werden die Bestimmungen des<br />

Datenschutzes beachtet.<br />

PEFC zertifiziert<br />

<strong>Die</strong>ses Produkt stammt<br />

aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern und<br />

kontrollierten Quellen.<br />

www.pefc.de


❘❘❘■ RieSteRRente<br />

Zulagenbescheide prüfen<br />

Derzeit erhalten etliche Land­ und<br />

Forstwirte, Gärtner sowie deren Ehegatten<br />

Rückforderungsbescheide für<br />

die bisher erhaltenen Riesterzulagen.<br />

Hintergrund der Maßnahme ist der<br />

Datenabgleich, den die Zentrale Zulagenstelle<br />

bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

vornimmt, um zu prü­<br />

❘❘❘■ taG DeR ZaHnGeSunDHeit<br />

lachen ist gesund<br />

In den letzten Jahren ist eine deutliche<br />

Verbesserung der Mundgesundheit<br />

in Deutschland eingetreten, vor<br />

allem bei Kindern und Jugendlichen<br />

– ein Grund zur Freude und Anlass<br />

zum Lachen. Zu diesem Erfolg haben<br />

besonders beigetragen:<br />

■ die in der Gruppen­ und Individual<br />

pro phylaxe durchgeführten<br />

lokalen Fluo ridierungen,<br />

■ die Verwendung von fluoridhaltiger<br />

Zahnpasta,<br />

■ die Fissurenversiegelung der großen<br />

Ba ckenzähne sowie<br />

■ ein stärkeres Bewusstsein für die<br />

Mundgesundheit.<br />

Darüber hinaus hat heute jedes Kind<br />

Anspruch auf eine kieferorthopädische<br />

Behandlung bei entsprechenden<br />

Voraussetzungen. In vielen<br />

an deren Ländern müssen diese<br />

Leistungen privat be zahlt werden.<br />

Aber auch die älteren Bevölkerungsgruppen<br />

profitieren von ei ner verbesserten<br />

Mundgesundheit. Das zeigt<br />

sich vor allem an der in den letzten<br />

Jahren gesunkenen Anzahl der Füllungen.<br />

Auch der Anteil „zahnloser“<br />

Menschen hat deutlich abgenommen.<br />

fen, ob tatsächlich Rentenversicherungspflicht<br />

besteht. Eine vergleichbare<br />

Maßnahme mit den Alterskassen<br />

funktioniert jedoch noch nicht, so<br />

dass die dort bestehende Pflichtversicherung<br />

nicht bestätigt werden kann.<br />

Somit werden alle, die nicht in die<br />

Rentenversicherung, wohl aber in die<br />

Alterskasse einzahlen, zur Erstattung<br />

der Zulagen aufgefordert. <strong>Die</strong>s können<br />

mehrere 100 Euro sein. Sollte<br />

dieser Fall eintreten, ist ein formloser<br />

Festsetzungsantrag auf die gewährte<br />

Zulage an die Zentrale Zulagenstelle<br />

für Altersvermögen in 10868 Berlin<br />

zu richten. Zur Begründung sollten<br />

die Beitragszahlungen zur Alterskasse<br />

und entsprechende Aktenzeichen<br />

genannte werden. Bei Fragen ist die<br />

Zulagenstelle auch über eine Servicehotline<br />

unter ( 03381 21222324 zu<br />

erreichen.<br />

<strong>Die</strong> INTERFORST <strong>2010</strong> hat mit Rekordergebnissen<br />

gezeigt, dass der<br />

Optimismus in die Forstbranche zurückgekehrt<br />

ist. An fünf Messetagen<br />

kamen 50.000 Besucher aus 80 Ländern<br />

auf das Münchener Messegelände,<br />

um über 400 Aussteller zu besuchen.<br />

Klar wurde, dass das Interesse<br />

an Innovationen groß ist. Eine<br />

außerordentlich gute Resonanz fanden<br />

Foren und Sonderschauen.<br />

Mit knapp 1.500 Quadratmetern<br />

war die Sonderschau „<strong>Landwirtschaftliche</strong><br />

Sozialversicherung – Ihre<br />

Prävention für den Forst“ eine der<br />

größten und meistbesuchten. <strong>Die</strong> regionalen<br />

Träger der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung (<strong>LSV</strong>)<br />

unter dem Dach des Spitzenverbandes<br />

präsentierten Themen wie<br />

die richtige Baumbeurteilung, sichere<br />

Fäll­ und Schnitttechniken,<br />

Windwurfaufarbeitung sowie Forschung<br />

und Innovation bei der persönlichen<br />

Schutzausrüstung. Außerdem<br />

nahmen viele Besucher die<br />

Möglichkeit wahr, bei einem Gesundheitscheck<br />

Gehör, Haut, Sehvermögen<br />

und Blutzuckerspiegel<br />

❘❘❘■ <strong>LSV</strong> auf auSSteLLunGen<br />

Sicherheit im Fokus<br />

reha care <strong>2010</strong><br />

6. bis 9. oktober <strong>2010</strong><br />

in Düsseldorf<br />

Halle 3 – Stand C 74<br />

themen:<br />

■ kampagne „Risiko raus!“<br />

■ Warnkleidung für kinder<br />

■ Rollstühle – „sichtbar“ im<br />

Straßenverkehr<br />

eurotier <strong>2010</strong><br />

16. bis 19. November <strong>2010</strong><br />

in Hannover<br />

Halle 27 – Stand a 40<br />

themen:<br />

■ Vibrationen auf Schleppern<br />

■ Beratung zur Zusatzversorgung<br />

■ Gesundheitscheck<br />

■ kampagne „Risiko raus!“<br />

Für die ausstellungen stehen je<br />

zwanzig Eintrittsgutscheine bereit.<br />

<strong>Die</strong> ersten anrufer unter (<br />

0561 9359-241 erhalten einen davon<br />

per post zugeschickt.<br />

❘❘❘■ inteRfoRSt <strong>2010</strong><br />

optimismus in der Forstbranche<br />

tes ten zu lassen. Da Forstwirte und<br />

Waldbauern starken Belastungen<br />

durch Vibration und Hebearbeiten<br />

ausgesetzt sind, hatten die Experten<br />

auch wichtige Tipps für rückenschonendes<br />

Arbeiten parat.<br />

<strong>Die</strong> Präventionskampagne „Risiko<br />

raus!“ wurde mit den Schwerpunkten<br />

„Richtige Ladungssicherung“<br />

sowie „Kenntlichmachung von Fahrzeugen<br />

für die Sicherheit im Straßenverkehr“<br />

vorgestellt.<br />

in kürze ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

eindrucksvoll wurde den besuchern mit dem<br />

Kickback-Simulator die rückschlagkraft einer<br />

motorsäge demonstriert<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 3


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

So klappt‘s<br />

Immer gut sichtbar<br />

<strong>Die</strong> Straßenverkehrs-Zulassungs-ordnung<br />

(StVZo)<br />

regelt grundsätzlich, wie<br />

land- und forstwirtschaftliche<br />

Maschinen und Geräte zu<br />

kennzeichnen sind.<br />

in der Landwirtschaft werden<br />

immer größere und breitere Arbeitsgeräte<br />

eingesetzt. Damit sie von<br />

anderen Verkehrsteilnehmern besser<br />

wahrgenommen werden, müssen Arbeitsgeräte<br />

besonders gekennzeichnet<br />

parkwarntafeLn, Warntafeln<br />

und -folien gemäß din 11030<br />

warntafel / -folie links (rechts spiegelverkehrt)<br />

4 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

a<br />

100<br />

200<br />

b<br />

45°<br />

sein. Durch entsprechende Warntafeln<br />

wird auf verkehrsgefährdende<br />

Bauteile hingewiesen.<br />

Zwillings- und breitreifen<br />

Bei der Nutzung von Zwillings­ oder<br />

Breitreifen ist darauf zu achten, dass<br />

diese entsprechend der Reifengröße<br />

und der Schlepperleistung zugeordnet<br />

sind. Bei sehr breiten Abmessungen<br />

kann der Hersteller die Geschwindigkeit<br />

begrenzen, weil die Radabdeckungen<br />

nicht die erforderliche Reifenbreite<br />

abdecken (mindes tens zwei<br />

Drittel).<br />

Zugmaschinen dürfen über die Breite<br />

von 2,55 Meter hinaus mit Zwillings­<br />

form Maße (in mm) anzahl je<br />

a b wirkrichtung<br />

A 423 423 2<br />

K 1 141 423 4<br />

K 2 423 141 4<br />

L 1 141 846 2<br />

L 2 846 141 2<br />

R 1 282 423 2<br />

R 2 423 282 2<br />

Bei arbeitsgeräten mit einer Breite bis 1.700 mm<br />

sind zwei Warntafeln der Form k 1 bzw. k 2 ausreichend.<br />

Für Geräte mit einer Breite bis 1.200 mm ist eine<br />

Warntafel der Form a ausreichend.<br />

bzw. Breitreifen eine Gesamtbreite bis<br />

drei Meter haben, ohne dass eine Ausnahmegenehmigung<br />

erforderlich ist.<br />

Bei Fahrzeugen mit mehr als drei Meter<br />

Gesamtbreite sind eine Ausnahmegenehmigung<br />

gemäß § 70 StVZO und<br />

eine Erlaubnis gemäß § 29 StVO beim<br />

Straßenverkehrsamt zu beantragen.<br />

Ab einer Breite von mehr als 2,75 Meter<br />

sind Warntafeln erforderlich. <strong>Die</strong> Angaben<br />

des Herstellers sind verbindlich.<br />

arbeitsgeräte<br />

Für alle am Schlepper angehängten<br />

Arbeitsgeräte (wie Schwader, Scheibenegge,<br />

Pflanzenschutzspritze) gelten<br />

die gleichen Beleuchtungsvorschriften<br />

wie für Transportanhänger.<br />

Ausnahmsweise dürfen die für Anhänger<br />

vorgeschriebenen dreieckigen<br />

roten Rückstrahler durch rechteckige<br />

ersetzt werden.<br />

Bei Anbaugeräten erfolgt die Kenntlichmachung<br />

durch rot­weiß gestreifte<br />

retroreflektierende Warntafeln.<br />

Im landwirtschaftlichen Bereich sind<br />

verschiedene Größen von Warntafeln<br />

zulässig. Überwiegend werden Warntafeln<br />

der Form A (423 x 423 Millimeter)<br />

sowie der Form B (285 x 285 Millimeter<br />

entsprechend Paragraf 51 c<br />

StVZO) verwendet.<br />

Wenn das Arbeitsgerät mehr als 40<br />

Zentimeter seitlich über die Begrenzungsleuchten<br />

des Schleppers hinaus<br />

ragt, müssen vorn zwei Warntafeln<br />

mit entsprechenden Begrenzungsleuchten<br />

(weiß) angebracht werden.<br />

Hinten sind ebenfalls zwei Warntafeln


und zwei Schlussleuchten erforderlich.<br />

<strong>Die</strong> Schlussleuchten können auf<br />

der 423 x 423 Millimeter großen<br />

Warntafel angeordnet sein. <strong>Die</strong> Warntafeln<br />

sind maximal zehn Zentimeter<br />

von der Außenkante anzubringen. Sie<br />

sind zueinander so anzuordnen, dass<br />

die nach oben gedachte Verlängerung<br />

der Blockstreifen ein „A“ ergibt.<br />

Wird die Schlepperbeleuchtung bei<br />

angebauten Arbeitsgeräten etwa von<br />

der Fronthydraulik verdeckt, muss sie<br />

am Arbeitsgerät wiederholt werden.<br />

Es darf nur ein Scheinwerferpaar eingeschaltet<br />

sein. Bei einem Frontanbaugerät<br />

ist die Fahrgeschwindigkeit<br />

auf 30 km/h zu begrenzen.<br />

Ragt das Arbeitsgerät mehr als einen<br />

Meter nach hinten über die Schlussleuchten<br />

des Schleppers hinaus, muss<br />

die Kenntlichmachung mit einer<br />

Warntafel, einer Schlussleuchte und<br />

einem roten Rückstrahler erfolgen.<br />

Selbst fahrende arbeitsmaschinen<br />

Grundsätzlich gelten bei selbstfahrenden<br />

Arbeitsmaschinen die gleichen<br />

Beleuchtungsvorschriften wie<br />

beim Schlepper. Allerdings können<br />

nicht alle Vorgaben über die Anbringung<br />

der Beleuchtung eingehalten<br />

werden. Deshalb gibt es bei selbstfahrenden<br />

Arbeitsmaschinen Ausnahmen.<br />

Auf keinen Fall darf der äußerste<br />

Punkt der leuchtenden Fläche der Begrenzungsleuchten,<br />

Schlußleuchten<br />

und Rückstrahler mehr als 400 mm<br />

von der breitesten Stelle des Fahrzeugumrisses<br />

entfernt sein.<br />

Zur besseren Ausleuchtung können<br />

Arbeitsscheinwerfer angebracht werden.<br />

<strong>Die</strong>se dürfen bei Arbeiten auf<br />

dem Acker keine anderen Verkehrsteilnehmer<br />

blenden und während der<br />

Fahrt auf öffentlichen Straßen nicht<br />

eingeschaltet sein.<br />

Seitliche Kenntlichmachung<br />

Fahrzeuge mit einer Länge von mehr<br />

als 6 m sowie alle Transportanhänger<br />

müssen an den Längsseiten mit gelben,<br />

nicht dreieckigen Rückstrahlern<br />

ausgerüstet sein. Beim Transportanhänger<br />

dürfen retroreflektierende Folien<br />

angebracht werden. <strong>Die</strong>se müssen<br />

den Vorgaben der UN/ECE 104 entsprechen<br />

(siehe auch aid­Broschüre<br />

„<strong>Landwirtschaftliche</strong> Fahrzeuge im<br />

Straßenverkehr“).<br />

<strong>Die</strong> seitlichen Rückstrahler müssen<br />

dauerhaft fest am Fahrzeug angebracht<br />

sein. Sie dürfen ausnahmsweise<br />

abnehmbar sein, wenn die Bauweise<br />

des Fahrzeugs eine dauerhaft feste Anbringung<br />

nicht zulässt, dies gilt auch<br />

für Bodenbearbeitungsgeräte.<br />

Schließlich: Alle Kennzeichnungen<br />

und Beleuchtungseinrichtungen an<br />

Arbeitsgeräten müssen funktionsfähig<br />

sein. Deshalb sollte vor Antritt der<br />

Fahrt ihre Funktion geprüft werden.<br />

Bei starker Verschmutzung sind Beleuchtungseinrichtungen<br />

und andere<br />

Kennzeichnungen zu reinigen. ■<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

informationsmaterial (wie<br />

die Broschüre „Risiko raus<br />

– Ladungssicherung in der<br />

Landwirtschaft“) hilft,<br />

fehler beim Kennzeichnen<br />

von fahrzeugen zu<br />

vermeiden und kann unter<br />

www.lsv.de > Risiko raus<br />

gelesen und abgerufen<br />

werden.<br />

weitere informationen zum thema<br />

enthält die aid-Broschüre „<strong>Landwirtschaftliche</strong><br />

fahrzeuge im Straßenverkehr“<br />

(Bestell-nr. 1035), zu beziehen für<br />

3,50 euro unter www.aid.de/shop oder<br />

( 0180 3849900.<br />

125 Jahre geSetzLiche<br />

unfaLLVerSicherung<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Der 1. oktober 1885<br />

ist die Geburtsstunde<br />

der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung<br />

in Deutschland. Das<br />

Unfallversicherungsgesetz<br />

hatte<br />

die Basis dafür geschaffen.<br />

Das<br />

„Reichsgesetz betreffend<br />

die Unfallundkrankenversicherung<br />

der in landundforstwirtschaftlichen<br />

Betrieben beschäftigtenpersonen“<br />

schuf dann<br />

zum 5. Mai 1886 die<br />

hans-Joachim Fuchtel, Parla-<br />

Grundlagen der<br />

mentarischer Staatssekretär im<br />

landwirtschaft-<br />

bundesministerium für arbeit<br />

lichenSozialversi- und Soziales, beim besuch der<br />

cherung. Geleitet Jubiläumsausstellung<br />

durch eine Selbstverwaltung,<br />

stand<br />

die Verbesserung der sehr schlechten arbeitsbedingungen<br />

im Vordergrund.<br />

Heute stehen die Menschen vor neuen Herausforderungen.<br />

<strong>Die</strong> Folgen des demografischen<br />

Wandels oder vermehrte klagen<br />

über psychische Belastungen im arbeitsalltag<br />

sind nur zwei davon. Seit ihrem Bestehen<br />

gehört es zu den aufgaben der gesetzlichen<br />

Unfallversicherung, neuen Gefahren<br />

frühzeitig zu begegnen und bestehende<br />

Risiken zu verringern. <strong>Die</strong>sem Einsatz ist es<br />

auch zu verdanken, dass die Zahl der arbeitsunfälle<br />

in den vergangenen Jahrzehnten<br />

beständig zurückgegangen ist.<br />

<strong>Die</strong> gesetzliche Unfallversicherung liefert<br />

alles „aus einer Hand“: prävention, Rehabilitation<br />

und Entschädigung. kommt es<br />

zu einem Unfall oder einer Berufskrankheit,<br />

unterstützt sie ihre Versicherten „mit<br />

allen geeigneten Mitteln“. Von der Heilbehandlung<br />

bis zur beruflichen Wiedereingliederung<br />

reicht das angebot. Der ganzheitliche<br />

Behandlungsansatz hat von anfang<br />

an die erfolgreiche Rehabilitation im<br />

Blick. <strong>Die</strong> Versicherten sollen in das arbeitsleben<br />

zurückkehren, auch wenn gesundheitliche<br />

Einschränkungen dies erschweren.<br />

Bei einer bleibenden Minderung<br />

der Erwerbsfähigkeit wird eine Rente<br />

gezahlt. als Besonderheit leistet die landwirtschaftliche<br />

Sozialversicherung Betriebs-<br />

und Haushaltshilfe zur Weiterführung<br />

des Betriebes.<br />

Was als Versicherung für „gefährliche Berufe“<br />

begann, ist heute zu einem modernen<br />

<strong>Die</strong>nstleister geworden, der anderen ländern<br />

als Vorbild für den aufbau eigener<br />

Unfallversicherungen dient.<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 5


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ aktueLL<br />

Grundlage für Beitragsberechnung<br />

aktuelle betriebsdaten<br />

anfang 2011 wird die Berufsgenossenschaft die Beitragsbescheide<br />

für <strong>2010</strong> verschicken. Bis dahin ist es noch eine Weile hin. trotzdem<br />

muss heute schon daran gedacht werden, dass auch die richtigen<br />

Betriebsdaten gemeldet sind.<br />

Stichtag für die Berechnung des<br />

Beitrages für <strong>2010</strong> ist für die<br />

Flächen der Bestand am 15. Mai <strong>2010</strong>.<br />

Deshalb müssen die Landwirte alle<br />

bis dahin eingetretenen Veränderungen<br />

im Flächenbestand von sich<br />

aus melden. Dazu gehören immer<br />

auch Veränderungen in den angebauten<br />

Kulturen. Denn sowohl die<br />

Flächengröße als auch die Produktionsverfahren<br />

mit ihren verschiedenen<br />

Arbeitsbedarfswerten wirken<br />

sich auf die Beitragshöhe aus.<br />

Für die Tiere ist der jährliche Durchschnittsbestand<br />

maßgebend. Es gilt<br />

die Zahl der gewöhnlich belegten<br />

Stallplätze. Jeder Platz wird nur einmal<br />

gezählt, auch wenn er im Jahr<br />

durch mehrere Mastdurchgänge wiederholt<br />

belegt ist.<br />

6 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

unaufgefordert melden<br />

<strong>Die</strong> Berufsgenossenschaft wird diese<br />

Betriebsdaten nicht jährlich neu<br />

durch eine aufwendige Fragebogenaktion<br />

erheben. Umso mehr ist es<br />

wichtig, dass eingetretene Änderungen<br />

(z. B. Flächenzu­ und ­abgänge,<br />

andere Kulturen, Änderungen im<br />

durchschnittlichen Tierbestand) unaufgefordert<br />

gemeldet werden.<br />

Wichtig: Neben der BG sind auch<br />

LAK und LKK auf aktuelle Meldungen<br />

angewiesen. Zu­ und Abgänge<br />

haben nicht nur Auswirkungen auf<br />

die Höhe der eigenen Beiträge. Sie<br />

wirken sich versicherungsrechtlich<br />

auch bei demjenigen aus, von dem<br />

Flächen übernommen oder an den<br />

Flächen abgeben werden. Hierzu zählen<br />

neben dem BG­Beitrag auch die<br />

Beitragsklasse bei der landwirtschaftlichen<br />

Krankenkasse sowie der Beitragszuschuss<br />

der landwirtschaftlichen<br />

Alterskasse. Nicht zu vergessen<br />

die gesetzlich bestimmte tag­ bzw.<br />

monatsgenaue Feststellung des Beginns<br />

und Endes einer Versicherungspflicht<br />

zur LAK und LKK.<br />

Datenabgleich kommt 2011<br />

Mit dem Gesetz zur Modernisierung<br />

des Rechts der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung (<strong>LSV</strong>MG) wurde<br />

für die landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />

eine Verteilung der<br />

Rentenlast im Rahmen eines solidarischen<br />

Ausgleichs eingeführt. Danach<br />

tragen die Berufsgenossenschaften<br />

ihre Rentenlasten zukünftig<br />

gemeinsam. Ein Verteilungskriterium<br />

dabei ist die verfügbare Fläche.<br />

Um diese sogenannten beitragsbelastbaren<br />

Flächen bundesweit ein­<br />

heitlich und vollständig zu erfassen,<br />

haben alle Berufsgenossenschaften<br />

einen automatisierten InVeKoS­Daten­Abgleich<br />

durchzuführen.<br />

InVeKoS ersetzt nicht die Meldung:<br />

Aufgrund der zeitversetzten Lieferung<br />

der InVeKoS­Daten käme der<br />

erste automatisierte Abgleich für die<br />

Umlage <strong>2010</strong> ohnehin zu spät. Hinzu<br />

kommt aber, dass LAK und LKK taggenaue<br />

Daten benötigen. Außerdem<br />

stellen längst nicht alle bei der BG<br />

veranlagten Unternehmen auch einen<br />

Gemeinsamen Antrag. Daher bitte<br />

alle Flächenänderungen, die sich bis<br />

zum Stichtag 15. Mai <strong>2010</strong> ereignet<br />

haben, umgehend der BG melden!<br />

Tierdaten sind im automatisierten<br />

Abgleich bis auf weiteres noch nicht<br />

enthalten. Änderungen im Durchschnittstierbestand<br />

<strong>2010</strong> sind daher<br />

nach wie vor schriftlich mitzuteilen.<br />

bürokratischen aufwand verringern<br />

Langfristig soll der automatisierte Abgleich<br />

den bürokratischen Aufwand<br />

mindern. Wenn das System eingerichtet<br />

ist, brauchen Landwirte, die an<br />

InVeKoS beteiligt sind, keine separaten<br />

Änderungsmeldungen mehr abzugeben,<br />

da die Änderungen dann automatisiert<br />

im Unternehmerverzeichnis<br />

der BG eingelesen werden können.<br />

Bis dahin sind jedoch noch einige<br />

Startschwierigkeiten zu überwinden,<br />

insbesondere die Lieferung der Tierbestandsdaten<br />

ist in einigen Bundesländern<br />

umstritten und wurde bislang<br />

noch nicht zugesichert. <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />

wird weiter über den Stand der Dinge<br />

berichten. ■<br />

Mathias Bischoff


Änderungen<br />

rechtzeitig MeLden<br />

Nach Gesetz und Satzung sind Unternehmer<br />

verpflichtet, Änderungen<br />

in den Unternehmensverhältnissen<br />

ohne Zeitverzug der<br />

Berufsgenossenschaft zu melden.<br />

Nicht alle anträge und Veränderungen<br />

können telefonisch erledigt<br />

werden. aus Gründen der<br />

Rechtssicherheit und Nachvollziehbarkeit<br />

müssen insbesondere<br />

Änderungen in den Unternehmensverhältnissen<br />

stets schriftlich mitgeteilt<br />

werden. Neben den klassischen<br />

Wegen wie Brief oder Fax<br />

besteht auch die Möglichkeit, Änderungen<br />

per E-Mail folgenden<br />

adressen mitzuteilen:<br />

info.ks@hrs.lsv.de<br />

info.da@hrs.lsv.de<br />

info.sp@hrs.lsv.de<br />

Wichtig: Unvollständige angaben<br />

erschweren und verzögern die Bearbeitung.<br />

Daher sollten bei allen<br />

anfragen, Flächenänderungsmeldungen<br />

und sonstigen Eingaben<br />

unbedingt immer die erforderlichen<br />

Daten angegeben werden.<br />

Dazu gehören insbesondere:<br />

■ Name sowie vollständige anschrift<br />

■ aktenzeichen oder Mitgliedsnummer<br />

(siehe im Briefkopf des<br />

letzten anschreibens der BG<br />

oder im Beitragsbescheid)<br />

sowie bei Flächenänderungen<br />

■ die genaue Größe und Nutzungsart<br />

der betreffenden Fläche<br />

■ Name und vollständige anschrift<br />

des abgebers/Übernehmers<br />

■ der genaue Zeitpunkt der Veränderung<br />

(z.B. pachtbeginn/<br />

pachtende)<br />

Für Flächenänderungen stehen im<br />

Internet unter<br />

www.lsv.de/hrs/<br />

02Service/Formulare<br />

Vordrucke als pdf-Dateien zum<br />

Download bereit.<br />

Ist der Vordruck vollständig ausgefüllt,<br />

stehen der Berufsgenossenschaft<br />

alle Informationen zur Verfügung,<br />

die zur umgehenden Bearbeitung<br />

benötigt werden. <strong>Die</strong>s<br />

spart Zeit und Verwaltungsaufwand<br />

und ver hin dert zusätzliche<br />

Rückfragen.<br />

<strong>LSV</strong><br />

Vor allem Winzer nahmen die<br />

Möglichkeit wahr, sich vom<br />

Fahrtrainer des Autoclubs, Ronald<br />

Geyer, zeigen zu lassen, wie ihr Fahrstil<br />

in kritischen Situationen sicherer<br />

wird. Der Trainer ging individuell auf<br />

die Fahrweisen der einzelnen Teilnehmer<br />

ein, die zunächst eine Teststrecke<br />

absolvierten. Danach wurde<br />

der jeweilige Fahrstil analysiert und<br />

kommentiert. Es folgten Übungen im<br />

Slalomfahren und für Vollbremsungen<br />

bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten,<br />

zunächst auf trockener,<br />

später auf regennasser Fahrbahn.<br />

Geyer demonstrierte, wie Übersteuerung<br />

und Kippen vermieden<br />

werden können und wie gleichzeitiges<br />

Bremsen und Lenken bei Fahrzeugen<br />

mit ABS funktioniert. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmer trainierten die Techniken<br />

in ihren eigenen Fahrzeugen. Im theoretischen<br />

Teil gab es Demonstrationen<br />

und Theorie zu den Themen<br />

Sitzposition, Ladungssicherung und<br />

Rechtsgrundlagen. So erläuterte<br />

Geyer beispielsweise, wie eine richtige<br />

Sitzposition mit leicht gebeugten<br />

Armen beim Aufprall Knochenbrüche<br />

verhindern kann. Was passiert,<br />

wenn eine Ladung schlecht gesichert<br />

ist, zeigten Kurzfilme auf eindrucksvolle<br />

Weise.<br />

<strong>Die</strong> Tagesseminare, die vom 6. bis 9.<br />

<strong>September</strong> auf dem Flughafengelände<br />

in Mainz­Finthen stattfanden, waren<br />

von der Berufsgenossenschaft für ihre<br />

Mitglieder bezuschusst worden. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmer waren mehr als zufrieden<br />

mit dieser spannenden und informativen<br />

Fortbildung. ■<br />

Karin Colletto<br />

aktueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

bremsen und Lenken<br />

Viel Spaß und jede Menge<br />

praktische Erkenntnisse<br />

hatten die teilnehmer<br />

eines Fahrsicherheitstrainings<br />

mit kleintransportern,<br />

das die land-<br />

und forstwirtschaftliche<br />

Berufsgenossenschaft<br />

gemeinsam mit dem<br />

automobil Club Europa<br />

durchführte.<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 7


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ aktueLL<br />

auftakt zu „Risiko raus!“<br />

großes echo<br />

<strong>Die</strong> neue präventionskampagne<br />

„Risiko raus!“ der<br />

Berufsgenossenschaft will<br />

auf die Gefahren beim Fahren<br />

und transportieren aufmerksam<br />

machen und so<br />

das Unfallrisiko sowohl im<br />

Straßenverkehr als auch beim<br />

innerbetrieblichen transport<br />

und Verkehr verringern.<br />

informationsveranstaltungen werden<br />

die Kampagne „Risiko raus!“<br />

zum sicheren Fahren und Transportieren<br />

begleiten. Landwirte der Region,<br />

Verbände, Vereine des landwirtschaftlichen<br />

Berufsstandes und Landesbehörden<br />

unterstützen dies. <strong>Die</strong><br />

Auftaktveranstaltungen in Hessen in<br />

Amöneburg, in Rheinland­Pfalz in<br />

Ochtendung und im Saarland in<br />

Heusweiler­Numborn zeichneten sich<br />

durch Praxisnähe und Aktualität aus.<br />

unfallzahlen klagen an<br />

Hier muss etwas getan werden: Deutlich<br />

über zehn Prozent aller bei der<br />

LBG HRS gemeldeten Unfälle sind Unfälle<br />

mit Fahrzeugen. Seit 2002 sind 75<br />

tödliche Unfälle mit Fahrzeugen zu beklagen.<br />

Häufige Unfallursachen sind:<br />

■ zu schnelles Fahren, oft in Kombina<br />

tion mit hoher Anhängelast<br />

und unerfahrenen Fahrern<br />

■ eingeschränkte Sicht großer Traktoren<br />

mit Anhängern<br />

■ schlechte Lenkung wegen zu hoher<br />

Anbaulasten bzw. fehlender<br />

Ballas tierung<br />

■ mangelhafte Ladungssicherung<br />

■ Behinderung des Straßenverkehrs<br />

beim Einbiegen auf die Straße<br />

8 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

Fortsetzung auf Seite 10<br />

auftaktveranstaltung in amöneburg, von links: Winfried becker, WbV marburger<br />

Land, Friedrich Schäfer, Vizepräsident des bundesverbandes der maschinenringe,<br />

michael engels, stellvertretender geschäftsführer Lbg, Wilhelm Kins, haupt geschäfts<br />

führer Lbg, marianne Weg, hessisches ministerium für arbeit, Familie und gesundheit,<br />

erwin Koch, Vorsitzender des KbV marburg-biedenkopf, hans-<strong>Die</strong>ter Levihn,<br />

Präsident des Landesverbandes Lohnunternehmer hessen, Dr. helmut Otto, Präventionsleiter<br />

Lbg, Werner metke, Verbandsvorsteher des WbV marburger Land, martin<br />

hartenbach, Präventionsleiter des Spitzenverbandes der <strong>LSV</strong><br />

auftaktveranstaltung in Ochtendung, von links: Leo blum, Präsident des bauern- und<br />

Winzerverbandes rheinland-Nassau, gilbert Offergeld, emmingerhof, Dr. helmut Otto,<br />

Präventionsleiter der Lbg, beate Offergeld, emmingerhof, Werner Schnorpfeil, Vorsitzender<br />

des maschinenringes rhein-ahr-eifel , Kurt horst, stellvertretender Vors.<br />

des Kreisbauern- und Winzerverbandes cochem-Zell, Leo Schüller, geschäftsführer<br />

des maschinenringes rhein-ahr-eifel, hermann-Josef hillen, Lbg, rudolf Schneichel,<br />

Vorsitzender des Kreisbauern- und Winzerverbandes mayen-Koblenz, michael engels,<br />

stellvertretender geschäftsführer der Lbg, heribert metternich stellvertretender Vorsitzender<br />

des bauern- und Winzerverbandes rheinland-Nassau


Das muss der Vergangenheit angehören: traktorumstürze sind leider noch<br />

immer an der tagesordnung<br />

auftaktveranstaltung in heusweiler-<br />

Numborn, von links: helmut heinz, stellvertretender<br />

geschäftsführer <strong>LSV</strong> hrS,<br />

richard Schreiner, Präsident der Landwirtschaftskammer<br />

für das Saarland,<br />

Johannes Vogeley, mitglied der Selbstverwaltung<br />

der <strong>LSV</strong> hrS, Klaus rauls,<br />

mitarbeiter des ministeriums für Wirtschaft<br />

und Wissenschaft des Saarlandes,<br />

Volker mayer und edwin Pfeiffer, mitglieder<br />

der Selbstverwaltung der <strong>LSV</strong><br />

hrS, Dr. helmut Otto, Präventionsleiter<br />

Lbg hrS, Walter Stolz, Lbg hrS, michael<br />

engels, stellvertretender geschäftsführer,<br />

Lbg hrS<br />

Überladen, zu schnell, zu unerfahren: häufige ursachen<br />

für unfälle<br />

Oberstes gebot für alle Verkehrsteilnehmer:<br />

rücksichtnahme! bei den modernen<br />

traktoren ist manchmal weniger mehr,<br />

z.b. bei der geschwindigkeit<br />

aktueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 9


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ aktueLL<br />

Fortsetzung von Seite 8 chere Lösung. Das zu zeigen und der lein für die Abfuhr des Erntegutes ge­<br />

Appell, es gleich zu tun, ist vorderstes macht. Vergegenwärtigt man sich alle<br />

Anliegen der Praxisvorführungen. transportrelevanten Bereiche der<br />

■ Aufspringen auf wegrollende, fah­ <strong>Die</strong> Rückmeldungen und Anregungen Landwirtschaft, zeigt sich, dass ein<br />

rende Fahrzeuge<br />

der Landwirte zeigen, dass die Infor­ landwirtschaftliches Unternehmen in<br />

■ unzureichende Erkennbarkeit der mationstage der richtige Weg sind. hohem Maße auch ein Transportun­<br />

Fahrzeuge bei schlechter Sicht Weitere Veranstaltungen zum Thema ternehmen ist. Ladungssicherung ge­<br />

sind in Vorbereitung. <strong>Die</strong> Termine hört damit zum täglichen Geschäft<br />

Zeigen, wie man‘s richtig macht werden frühzeitig in der einschlägigen eines jeden Landwirts und muss be­<br />

In den Veranstaltungen zum sicheren Presse bekannt gegeben.<br />

herrscht werden. Was, wie und womit<br />

Fahren und Transportieren wird haut­<br />

sicher transportiert wird, ist damit<br />

nah der sichere Umgang mit Fahrzeu­ Ladungssicherung im brennpunkt von besonderem Interesse für die Sigen<br />

erlebt. Vom sicheren und zeitge­ Das sichere Transportieren in der cherheit im Straßenverkehr. Das<br />

mäßen Hoflader über das richtige Ab­ Landwirtschaft ist auch eine Frage Thema wird damit zu Recht intensiv<br />

steigen vom Traktor bis hin zum Si­ des „Gewusst wie“. Nach überschlä­ auf den Informationstagen behandelt.<br />

chern der Ladung, für jede Aufgabe gigen Schätzungen werden über 6,6<br />

■<br />

gibt es eine passende und vor allem si­ Millionen Last­ und Leerfahrten al­<br />

Vorführung des bremsverhaltens eines Schleppers mit Zweiachsanhänger (10 t anhängerlast), der ausschließlich mit hydrostat und<br />

nicht über die betriebsbremse abgebremst wurde – man erkennt, dass der Schlepper überschoben wurde und seitlich ausbricht<br />

es tut sich was: Vorbildliche Ladungssicherung ist immer häufiger anzutreffen – dazu gehören genügend hohe bordwände vorn und<br />

hinten sowie die Sicherung der ballen mit Spanngurten<br />

10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10


Betriebs- und Haushaltshilfe<br />

eine spezifische Leistung<br />

Fällt ein landwirtschaftlicher<br />

Unternehmer<br />

oder dessen Ehegatte im<br />

Betrieb oder im Haushalt<br />

durch Unfall, krankheit<br />

oder kur aus, wird eine<br />

Ersatzkraft benötigt.<br />

Der Leistungskatalog der <strong>Landwirtschaftliche</strong>Sozialversicherung<br />

(<strong>LSV</strong>) bietet in Fällen des oben<br />

beschriebenen Ausfalles als besondere<br />

Leistung eine Betriebs­ und Haushaltshilfe<br />

(BHH), die die Fortführung der<br />

Arbeiten im Unternehmen sicherstellt.<br />

<strong>Die</strong> BHH kann während einer Krankenhausbehandlung<br />

oder Rehabilitationsmaßnahme,<br />

bei Arbeitsunfähigkeit,<br />

Schwangerschaft / Mutterschaft<br />

oder bei Tod erbracht werden. Sie muss<br />

allerdings auch zur Aufrechterhaltung<br />

des Unternehmens bzw. zur Weiterführung<br />

des Haushalts erforderlich<br />

sein. <strong>Die</strong> Prüfung der Erforderlichkeit<br />

richtet sich nach bundesweit einheitlichen<br />

Grundsätzen. <strong>Die</strong> betrieblichen<br />

und familiären Verhältnisse bestimmen<br />

den möglichen Stundenumfang.<br />

anspruchsvoraussetzung<br />

Ein Leistungsanspruch besteht für das<br />

landwirtschaftliche Unternehmen mit<br />

Bodenbewirtschaftung und den zugehörigen<br />

Haushalt, die Versorgung von<br />

Tierbeständen sowie die Direktvermarktung<br />

eigener Produkte. Zusätzliche<br />

Arbeitszeiten in Nebenunternehmen<br />

(wie Biogasanlagen, Lohnunternehmen,<br />

Gästezimmer) können hingegen<br />

nicht berücksichtigt werden.<br />

Wichtig ist, dass im Bedarfsfall unverzüglich<br />

ein Antrag gestellt wird – ein<br />

Anruf genügt zunächst. Für Zeiten vor<br />

der Anmeldung können nämlich keine<br />

Kosten übernommen werden. Zur<br />

Rücksendung des Antragsformulars<br />

bleiben dann 14 Tage Zeit.<br />

<strong>Die</strong> vollständigen Angaben im Antragsformular<br />

werden für die Ermittlung<br />

der notwendigen Einsatzstunden<br />

benötigt: welche Arbeiten fallen an, wie<br />

qualifiziert muss die Ersatzkraft sein,<br />

können Tätigkeiten anderweitig aufgefangen<br />

werden (Arbeitnehmer, Angehörige).<br />

Bei der Bemessung der wöchentlichen<br />

Stundenzahl für BHH ist der Grundsatz<br />

der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit<br />

zu beachten. Unter anderem<br />

beträgt die wöchentliche Stundenobergrenze<br />

für Einsätze von Montag<br />

bis Freitag 40 Stunden. Daneben können<br />

in Ausnahmefällen für das Wochenende<br />

zusätzliche Stunden bewilligt<br />

werden.<br />

gestellt oder selbstbeschafft<br />

Es können gestellte Ersatzkräfte (der<br />

<strong>LSV</strong> oder anderer Stellen wie Maschinen­<br />

und Betriebshilfsringen) oder<br />

selbstbeschaffte betriebsfremde Aushilfen<br />

zum Einsatz kommen. <strong>Die</strong> Entscheidung<br />

hierüber trifft die Einsatzstelle<br />

der <strong>LSV</strong>. Der Einsatz einer höher<br />

qualifizierten Ersatzkraft kommt nur<br />

in Betracht, wenn dies aufgrund der<br />

anfallenden Arbeiten notwendig ist.<br />

Für den Einsatz selbstbeschaffter betriebsfremder<br />

Aushilfen kann derzeit<br />

eine Kostenerstattung bis zu 9,50 Euro<br />

pro Stunde erfolgen. Das bedeutet, dass<br />

die eingesetzten Ersatzkräfte zunächst<br />

selbst zu bezahlen sind, bevor die <strong>LSV</strong><br />

diese Kosten erstatten kann.<br />

Wenn die Aufwendungen für die Ersatzkräfte<br />

nicht vorfinanziert werden<br />

können, besteht die Möglichkeit, den<br />

Anspruch auf Kostenerstattung direkt<br />

an die Ersatzkraft abzutreten. In diesem<br />

Fall kann einfach im Abrechnungsformular<br />

die Bankverbindung<br />

der Ersatzkraft angegeben werden. <strong>Die</strong><br />

<strong>LSV</strong> überweist den Erstattungsbetrag<br />

dann direkt an die Ersatzkraft.<br />

Möglich und vorgeschrieben sind<br />

Stichproben­Kontrollen während oder<br />

nach Ende des Einsatzes.<br />

<strong>Die</strong> Weiterführung des Betriebes oder<br />

Haushaltes kann die BHH nur für eine<br />

bestimmte Zeit sicherstellen – sie ist<br />

keine Dauerleistung. Bewilligungen<br />

gelten, weil sich betriebliche Verhältnisse<br />

aufgrund witterungs­ und saisonal<br />

bedingter Arbeiten verändern können,<br />

stets nur für einen begrenzten<br />

Zeitraum. Verlängerungen sind unter<br />

Berücksichtigen der aktuellen Verhältnisse<br />

und Arbeiten möglich.<br />

einsatzdauer<br />

Während einer Arbeitsunfähigkeit<br />

(bei ambulanter Behandlung) gilt<br />

grundsätzlich eine Regeleinsatzzeit<br />

von vier Wochen, die bei besonderen<br />

Verhältnissen verdoppelt werden<br />

kann. Für längere Einsätze ist rechtzeitig<br />

ein Verlängerungsantrag mit<br />

Begründung erforderlich. Für Verlängerungen<br />

über acht Wochen müssen<br />

außergewöhnliche Erschwernisse vorliegen<br />

(geringes Einkommen oder andere<br />

unternehmensgefährdende Faktoren).<br />

Bei wiederholter Arbeitsunfähigkeit<br />

(ambulante Behandlung) aufgrund<br />

der gleichen Krankheitsursache<br />

besteht ein Anspruch insgesamt längstens<br />

für 16 Wochen innerhalb von<br />

drei Jahren, gerechnet ab dem erstmaligen<br />

Einsatzbeginn. ■<br />

Achim Renner<br />

aktueLL ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

für weitere auskünfte und Beratung stehen<br />

die ansprechpartner bei den Gemeinsamen<br />

einsatzstellen für BHH gern zur<br />

Verfügung:<br />

Kassel<br />

Berthold Römer ( 0561 1006-2337<br />

willi umbach ( 0561 1006-2248<br />

Hans-uwe Schäfer<br />

Speyer<br />

( 0561 1006-2338<br />

achim Renner ( 06232 911-3317<br />

Roland Doll ( 06232 911-3266<br />

Günter Bollinger ( 06232 911-3265<br />

antragsformulare und informationen sind<br />

auch bei den Verwaltungsstellen der <strong>LSV</strong>,<br />

die bei den Bauern- und winzerverbänden<br />

eingerichtet sind, oder im internet<br />

unter www.hrs.lsv.de erhältlich.<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 11


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSundheit<br />

Patientenquittung<br />

bringt transparenz<br />

Viele gesetzlich krankenversicherte, ob bei der lkk<br />

oder einer anderen krankenversicherung versichert,<br />

interessiert die Höhe ihres monatlichen Beitrages und<br />

dessen zukünftige Entwicklung.<br />

Regelmäßig informiert die Presse<br />

über Entwicklungen und<br />

Kosten im Gesundheitswesen. Was<br />

jedoch konkret die Behandlung beim<br />

Arzt oder im Krankenhaus gekostet<br />

hat, bleibt Versicherten unbekannt.<br />

Bereits vor sechs Jahren hat der Gesetzgeber<br />

den Anspruch auf eine<br />

Patien tenquittung im Gesetz festgeschrieben.<br />

Danach kann jeder Versicherte<br />

direkt vom behandelnden<br />

Arzt, dem behandelnden Krankenhaus<br />

oder auch von seiner Krankenkasse<br />

eine Quittung erhalten, aus der<br />

ersichtlich ist, welche Behandlung in<br />

Rechnung gestellt wurde und wie viel<br />

die Krankenkasse dafür gezahlt hat.<br />

In der arztpraxis<br />

Bei Behandlung durch einen Arzt<br />

oder Zahnarzt haben Versicherte zwei<br />

Möglichkeiten: Unmittelbar im Anschluss<br />

an die Behandlung kann eine<br />

sogenannte „Tagesquittung“ verlangt<br />

oder es kann eine quartalsbezogene<br />

Patientenquittung ausgestellt werden.<br />

In dieser Patientenquittung sind die<br />

abgerechneten Gebührenpositionen<br />

und die der Krankenkasse in Rechnung<br />

gestellten Kosten in verständlicher<br />

Form enthalten. Der Arzt oder<br />

gLückwünSche<br />

zuM 100. geburtStag<br />

<strong>Die</strong> alterskasse gratulierte ganz herzlich<br />

zum hundertsten Geburtstag:<br />

■ luise Befort aus Nittel<br />

am 20. Juni<br />

■ Margaretha Ruppel aus Haunetal<br />

am 22. Juni<br />

■ katharina Jachmich aus Neuwied<br />

am 26. Juni<br />

12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

Zahnarzt kann allerdings für die<br />

quartalsbezogene Patientenquittung<br />

eine Gebühr von einem Euro verlangen<br />

und – sofern diese zugesandt werden<br />

soll – auch die Versandkosten.<br />

Für stationäre behandlung<br />

Bei einer Krankenhausbehandlung<br />

kann die Patientenquittung direkt bei<br />

der Aufnahme im Krankenhaus beantragt<br />

werden. Regelmäßig wird die<br />

Patientenquittung am Entlassungstag<br />

übergeben oder per Post nach Hause<br />

gesandt. In dieser Patientenquittung<br />

der Krankenhäuser sind die Höhe des<br />

der Krankenkasse in Rechnung gestellten<br />

Entgeltes, die Hauptdiagnose<br />

sowie der Zuzahlbetrag durch den<br />

Versicherten und der Aufnahme­ und<br />

Entlassungstag angegeben.<br />

<strong>Die</strong> Bundesministerin für Ernährung,<br />

Landwirtschaft und Verbraucherschutz,<br />

Ilse Aigner, hat kürzlich<br />

erneut darauf hingewiesen, dass diese<br />

Quittungen einen besseren Überblick<br />

über die erhaltenen Leistungen und<br />

deren Kosten ermöglichen und damit<br />

zu einem neuen Bewusstsein bei den<br />

Versicherten führen sollen. ■<br />

Dirk Ender<br />

■ Else Ruppmann aus Bogel<br />

am 13. Juli<br />

■ anneliese klein aus Merzig<br />

am 27. Juli<br />

■ Josef Bellinger aus Hosenfeld<br />

am 5. august<br />

lSV <strong>kompakt</strong> schließt sich den<br />

Glückwünschen an!<br />

berufSgenoSSenSchaft<br />

bekoMMt auSgLeich<br />

für aLte renten<br />

Mit dem Gesetz zur Modernisierung<br />

des Rechts der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung<br />

(lSVMG) wurde für die landwirtschaftlichenBerufsgenossenschaften<br />

eine Verteilung ihrer<br />

Rentenlast im Rahmen eines solidarischenausgleichs<br />

eingeführt.<br />

Danach tragen die<br />

Berufsgenossenschaften<br />

ihre „alten“<br />

Renten zukünftig<br />

gemeinsam.<br />

Nach den bisherigen<br />

Berechnungen<br />

wird die land- und<br />

forstwirtschaftliche<br />

Berufsgenossenschaft<br />

Hessen,<br />

Rheinland-pfalz<br />

und Saarland zusammen<br />

mit den<br />

süddeutschen trägern<br />

von dem ausgleichsverfahren<br />

profitieren. allerdings<br />

ist noch nicht<br />

genau absehbar, in<br />

welcher Höhe ausgleichsmittel<br />

zur Senkung des Umlagesolls zur<br />

Verfügung stehen werden.<br />

<strong>Die</strong> Vorschriften zum lastenausgleich<br />

sind zum 1. Januar <strong>2010</strong> in<br />

kraft getreten. Der lastenausgleich<br />

für das ausgleichsjahr (Umlagejahr)<br />

<strong>2010</strong> ist somit erstmals<br />

2011 durchzuführen. Grundlage<br />

für die Berechnung des jeweiligen<br />

lastenausgleichs sind die sogenannten<br />

beitragsbelastbaren Ertragswerte,<br />

berechnet aus der Gesamtanzahl<br />

der Flächen einer BG<br />

und den dazugehörigen Hektarwerten.<br />

Jede lBG trägt von den näher bestimmten<br />

alten Unfall- und Bk-<br />

Renten aller träger zusammen<br />

nur soviel, wie ihrem anteil an<br />

den Ertragswerten entspricht.<br />

Strukturbedingt ist dieses Verhältnis<br />

zwischen der Beitragsgrundlage<br />

und der Rentenaltlast<br />

im Süden Deutschlands ungünstiger<br />

als im Norden und osten.<br />

Deshalb werden die südlichen Gebiete<br />

entlastet. Damit stärkt der<br />

Gesetzgeber, wie es in der Begründung<br />

zum lSVMG ausdrücklich<br />

heißt, die innerlandwirtschaftliche<br />

Solidarität.


Weist die Richtung<br />

Der Pflegekompass<br />

Was bietet welche pflegeeinrichtung? Wo ist der<br />

nächstgelegene ambulante pflegedienst? Darüber<br />

informiert der pflegekompass der landwirtschaftlichen<br />

pflegekasse.<br />

Der Pflegekompass bietet eine<br />

unkomplizierte Hilfestellung,<br />

um für sich oder einen Angehörigen<br />

eine ambulante oder stationäre Einrichtung<br />

einschließlich der Tages­,<br />

Nacht­ und Kurzzeitpflege finden zu<br />

können.<br />

Über verschiedene Suchfunktionen<br />

kann aus rund 12.000 ambulanten<br />

Pflegediensten und 10.000 stationären<br />

Pflegeeinrichtungen ausgewählt<br />

werden. Es gibt Informationen<br />

über die besonderen Pflegeformen,<br />

Ausstattung, Schwerpunkte, Größe<br />

und Kosten der jeweiligen Pflegeeinrichtung.<br />

Angezeigt werden jeweils<br />

die Anschriften der ausgewählten<br />

Einrichtungen, wobei sich die Übersicht<br />

auf das gesamte Bundesgebiet<br />

erstreckt.<br />

Wie steht es um die Qualität?<br />

Mit der Reform der Pflegeversicherung<br />

2008 wurde eine Reihe von<br />

Maßnahmen auf den Weg gebracht,<br />

um die Qualität und Transparenz in<br />

der Pflege zu steigern. Ein wichtiger<br />

Baustein sind die Prüfungen von stationären<br />

Pflegeeinrichtungen und<br />

ambulanten Pflegeanbietern durch<br />

den Medizinischen <strong>Die</strong>nst der Krankenversicherung<br />

(MDK). In der Öffentlichkeit<br />

werden diese Prüfungen<br />

auch als „Pflege­TÜV“ bezeichnet.<br />

Denn ähnlich wie die technischen Sicherheitskontrollen<br />

finden die unangekündigten<br />

Prüfungen bei den Pflegeanbietern<br />

nach vorab definierten<br />

Kriterien und in regelmäßigen Abständen<br />

statt, ab 2011 mindestens<br />

einmal jährlich.<br />

Erstmals werden die relevanten Ergebnisse<br />

aus den Prüfungen anschließend<br />

zu Transparenzberichten zu­<br />

sammengefasst und in verständlicher<br />

Form veröffentlicht. Zuständig dafür<br />

sind die Landesverbände der Pflegekassen.<br />

Auch die Pflegeanbieter selbst,<br />

d.h. die Heime und <strong>Die</strong>nste, müssen<br />

ihr Prüfergebnis an gut sichtbarer<br />

Stelle publik machen. <strong>Die</strong> Bewertungssystematik<br />

ist an das Schulnotensystem<br />

angelehnt. Es gibt die<br />

Noten sehr gut (1,0) bis mangelhaft<br />

(5,0).<br />

Im Pflegekompass findet sich der<br />

„Qualitätsbericht“ direkt unter den<br />

Daten des Anbieters, sofern das Pflegeheim<br />

oder der Pflegedienst bereits<br />

vom MDK geprüft wurden. Bis Ende<br />

des Jahres werden alle Pflegeeinrichtungen<br />

einmal geprüft. Der Bericht<br />

enthält die Gesamtbenotungen – untergliedert<br />

in einzelne Bereiche –<br />

sowie die Einzelergebnisse.<br />

Da die Berichte auf einheitlichen Bewertungskriterien<br />

beruhen, ist sichergestellt,<br />

dass alle Pflegeeinrichtungen<br />

nach den selben Maßstäben geprüft<br />

werden. So soll mehr Transparenz bei<br />

der Qualität der Pflege erreicht und<br />

die Auswahl einer geeigneten Einrichtung<br />

erleichtert werden.<br />

<strong>Die</strong> sachlichen Kritikpunkte an diesem<br />

neuen und einmaligen Bewertungssystem<br />

für Pflegeinrichtungen<br />

werden auf Spitzenverbandsebene seit<br />

einigen Monaten untersucht. Es ist<br />

damit zu rechnen, dass die „Kinderkrankheiten“<br />

einer derart komplexen<br />

Thematik noch in diesem Jahr behoben<br />

werden können.<br />

Der persönliche eindruck zählt<br />

Neben den umfangreichen Informationen,<br />

die der Pflegekompass über die<br />

verschiedenen Pflegeeinrichtungen<br />

bietet, sollte man sich natürlich auch<br />

<strong>LSV</strong>-onLine<br />

Der Pflegekompass mit Hinweisen zur<br />

Benutzung ist unter www.lsv.de/hrs/ zu<br />

finden.<br />

vor Ort mit den Gegebenheiten befassen.<br />

<strong>Die</strong>s ist besonders bei Pflegeheimen<br />

empfehlenswert. Daher rät die<br />

<strong>Landwirtschaftliche</strong> Pflegekasse allen<br />

Interessierten, in die Einrichtungen<br />

zu gehen und mit den dort ein­ und<br />

ausgehenden Menschen zu reden, um<br />

sich selbst ein Bild zu machen.<br />

<strong>Die</strong> LPK unterstützten ihre Versicherten<br />

darüber hinaus auch weiterhin<br />

durch eine ausführliche und<br />

kompetente Beratung. Fragen zum<br />

Pflegekompass beantworten Birgit<br />

Schröder unter 0561 1006­2398 und<br />

Peter Heintz unter 06232 911­3277. ■<br />

Stephan Fonfara<br />

neu iM internet<br />

unter www.hrS.<strong>LSV</strong>.de<br />

geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Im Internet finden sich die aktuellen Jahresberichte<br />

(Rubrik „Über uns“) sowie der<br />

neue präventionsbericht der landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung Hessen,<br />

Rheinland-pfalz und Saarland (Rubrik<br />

„prävention“).<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 13


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ Sicherheit<br />

�<br />

Schutz für<br />

geliehene geräte<br />

Wem ist das noch nicht passiert: Man leiht sich etwas aus<br />

und dann geht es kaputt. Wer jetzt auf seine Haftpflichtversicherung<br />

setzt, wird oft enttäuscht.<br />

14 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

auch der geliehene mähdrescher kann<br />

gegen Schäden versichert werden<br />

Schäden an geliehenen Sachen<br />

sind fast immer vom Versicherungsschutz<br />

ausgeschlossen. Das hat<br />

gute Gründe, denn der Einschluss<br />

von Leihschäden<br />

würde zu höheren Versicherungsbeiträgenführen.<br />

<strong>Die</strong> wollen die wenigstenVersicherungsnehmer<br />

bezahlen.<br />

Bei Alltagsartikeln ist dies sicher<br />

unbedenklich, bei teuren Arbeitsgeräten<br />

hingegen sehr ärgerlich.<br />

Denn die Maschine wird weiterhin<br />

benötigt. Möglicherweise reagiert der<br />

Verleiher ungehalten. Gute Nachbarschaft<br />

endet im Streit. Das muss nicht<br />

sein.<br />

Spezielle Lösungen<br />

<strong>Die</strong> GHV DARMSTADT bietet spezielle<br />

Versicherungslösungen an. <strong>Die</strong><br />

Gewahrsamschäden lassen sich in<br />

der land­ und forstwirtschaftlichen<br />

Betriebshaftpflichtversicherung ein­<br />

Servicecoupon – Bitte ausfüllen und einsenden per Post oder fax (06151 702-1135)<br />

schließen. Damit sind fremde Sachen<br />

versichert, die der Versicherungsnehmer<br />

in Gewahrsam nimmt, um<br />

sie im eigenen Betrieb oder zur<br />

Nachbarschaftshilfe zu verwenden.<br />

<strong>Die</strong>s umfasst<br />

auch die Zugmaschine,<br />

die selbstfahrende<br />

Arbeitsmaschine,<br />

den Anhänger und<br />

das Arbeitsgerät.<br />

Bei land­ und forstwirtschaftlichen<br />

Lohnunternehmen ist ebenfalls ein<br />

Einschluss möglich. Dann sind Gegenstände,<br />

die im Miteigentum des<br />

Versicherungsnehmers stehen, im<br />

Umfang des fremden Eigentums mitversichert,<br />

wenn hierfür eine Mitgliedschaft<br />

in einem Maschinenring<br />

oder einer eingetragenen Genossenschaft<br />

besteht.<br />

Der Versicherungsschutz für Gewahrsamschäden<br />

bezieht sich auf äußere<br />

Ereignisse wie Unfälle oder<br />

Brände. Zusätzlich können Brems­,<br />

ich möchte nähere informationen zum Versicherungsschutz für Schäden an arbeitsgeräten im Verleih<br />

ich bin � entleiher<br />

� Verleiher<br />

GHV DaRMStaDt<br />

Bartningstraße 57<br />

64289 Darmstadt<br />

DARMSTADT<br />

Der Versicherer<br />

für Land & Leute<br />

_______________________________________________<br />

Vor- und Zuname<br />

_______________________________________________<br />

Straße, Hausnummer<br />

_______________________________________________<br />

postleitzahl, ort<br />

_______________________________________________<br />

Rufnummer


augenVorSorge<br />

Mit ergo direkt<br />

Im Herbst erhalten die lkk-Mitglieder<br />

ein angebot unseres kooperationspartners,<br />

der ERGo Direkt<br />

krankenversicherung aG. Es beinhaltet<br />

Zuschüsse für Sehhilfen sowie augenärztlicheVorsorgeuntersuchungen<br />

und laserbehandlungen.<br />

<strong>Die</strong>se Maßnahmen sind bis auf bestimmte<br />

ausnahmen nicht (mehr) im<br />

gesetzlichen leistungskatalog ent-<br />

Betriebs­ und reine Bruchschäden<br />

einbezogen werden. <strong>Die</strong>s umfasst<br />

unter anderem Bedienungsfehler. Ein<br />

Beispiel stellt die angezogene Auflaufbremse<br />

des Anhängers dar, die<br />

während der Fahrt zu Radschäden an<br />

dem geliehenen Anhänger führt.<br />

Verschleiß nicht versichert<br />

Generelle Voraussetzung bleibt, dass<br />

der Versicherungsnehmer den Schaden<br />

verschuldet hat. Reine Verschleißschäden<br />

gelten nicht als Gewahrsamschäden,<br />

z. B. abgefahrene<br />

Reifen oder poröse Hydraulikschläuche.<br />

Sie lagen schon vor und sind deshalb<br />

nicht vom Versicherungsnehmer<br />

zu vertreten.<br />

Durch den Einschluss der Gewahrsamschäden<br />

sind die Schäden an der<br />

geliehenen Sache abgedeckt. Vertragsstrafen<br />

oder Nutzungsausfälle<br />

sind ausgenommen. <strong>Die</strong> Folgeschäden<br />

durch die geliehene Sache werden<br />

gesondert betrachtet. Das sind<br />

ghV-kontakt<br />

weitere informationen gibt es per<br />

telefon unter 06151 702-1710 oder mit<br />

dem nebenstehenden Servicecoupon.<br />

halten. ERGo Direkt ist der neue Firmenname<br />

der früheren karstadt<br />

Quelle krankenversicherung aG. Das<br />

Unternehmen gehört zur ERGo Versicherungsgruppe<br />

aG, einem der<br />

größten Versicherungskonzerne Europas.<br />

Über das angebot können Sie<br />

sich schon jetzt unter der Durchwahl<br />

06151 702-1760 informieren.<br />

beispielsweise die Schäden eines Autofahrers,<br />

der auf ein geliehenes Anbaugerät<br />

auffährt, das sich vom<br />

Schlepper gelöst hat. Hier bleibt die<br />

Kfz­Haftpflichtversicherung zuständig,<br />

die der Halter für seinen Schlepper<br />

genommen hat.<br />

Im Vollschutz sind die Gewahrsamschäden<br />

beitragsfrei mit einer Versicherungssumme<br />

von 18.000 Euro<br />

mitversichert. Ein Einschluss in den<br />

Basisschutz ist gegen Zusatzbeitrag<br />

möglich. In beiden Varianten können<br />

auch höhere Versicherungssummen<br />

und die Mitversicherung der Brems­,<br />

Betriebs­ und Bruchschäden vereinbart<br />

werden. Es gilt eine Selbstbeteiligung<br />

von zwanzig Prozent.<br />

ergänzungsmöglichkeit prüfen<br />

Aus Sicht des Eigentümers ist wiederum<br />

eine Maschinenbruchversicherung<br />

interessant. Als Ergänzung sind<br />

auch Ertragsausfälle versicherbar.<br />

<strong>Die</strong>s kann z. B. den kaputten Mähdrescher<br />

betreffen, der wegen ausstehender<br />

Ersatzteile nicht rechtzeitig<br />

repariert wird. ■<br />

Volker Lauenstein<br />

Sprechtage<br />

der lSV Hessen, Rheinlandpfalz<br />

und Saarland<br />

von <strong>September</strong> bis<br />

dezember <strong>2010</strong><br />

Hessen<br />

(jeweils von 9 bis 12 Uhr)<br />

Bad Hersfeld 13. oktoberber<br />

Bebra 10. November<br />

Eschwege 20. oktober<br />

Fulda 2. November<br />

7. Dezember<br />

Wächtersbach 26. oktober<br />

7. Dezember<br />

Frankenberg 18. November<br />

korbach 7. oktober<br />

Ziegenhain 27. oktober<br />

8. Dezember<br />

kriftel 21. <strong>September</strong><br />

limburg 22. <strong>September</strong><br />

10. November<br />

Hofgeismar 24. November<br />

Wiesbaden 7. oktober<br />

Bad Schwalbach 12. November<br />

Marburg 4. November<br />

Eltville 2. November<br />

14. Dezember<br />

Friedberg 9. November<br />

Nidda 20. oktober<br />

Büdingen 3. November<br />

Gießen 25. November<br />

alsfeld 6. oktober<br />

1. Dezember<br />

lauterbach 17. November<br />

Heppenheim 23. November<br />

Saarland<br />

(jeweils 9 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr)<br />

Saarlouis 6. oktober<br />

3. November<br />

1. Dezember<br />

St. Wendel 14. oktober<br />

11. November<br />

9. Dezember<br />

Bitte melden Sie sich zu den Sprechtagen<br />

an. Wenn wir die entsprechenden Unterlagen<br />

vorab zusammenstellen, können<br />

wir Sie besser beraten:<br />

für Hessen ( 0561 1006-2334,<br />

für das Saarland ( 0681 66500-4432.<br />

In Rheinland-pfalz können Sie sich in unseren<br />

<strong>Die</strong>nststellen beraten lassen. anmeldung<br />

wird empfohlen:<br />

in Speyer ( 06232 9110,<br />

in trier ( 0651 147630,<br />

in koblenz ( 0261 303270.<br />

Sicherheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 15


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ geSundheit<br />

Depression<br />

Der graue begleiter<br />

Jeden kann es treffen: Frauen,<br />

Männer und sogar kinder.<br />

Schätzungen gehen davon<br />

aus, dass jeder Fünfte im<br />

laufe seines lebens an einer<br />

Depression leidet.<br />

auch die Statis tik der landwirtschaftlichen<br />

Alterskassen belegt,<br />

dass mehr als zehn Prozent der<br />

stationären Heilbehandlungen und<br />

Erwerbsminderungsrenten auf psychische<br />

und Verhaltensstörungen zurückzuführen<br />

sind.<br />

Viele Betroffene und ihre Angehörigen<br />

ignorieren erste Anzeichen der Krank­<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

<strong>Die</strong> Robert-enke-<br />

Stiftung wurde im<br />

Januar <strong>2010</strong> durch<br />

den Deutschen<br />

fußball-Bund, den<br />

Ligaverband sowie<br />

Hannover 96 ins<br />

Leben gerufen. Vorstandsvorsitzende ist<br />

die witwe des verstorbenen nationaltorhüters<br />

teresa enke. <strong>Die</strong> Stiftung fördert<br />

Maßnahmen und initiativen, die der<br />

aufklärung, erforschung und Behandlung<br />

der Krankheit Depression dienen.<br />

außerdem engagiert sie sich für an<br />

Herzkrankheiten leidende Kinder.<br />

ausschließlich einrichtungen, Projekte<br />

und institutionen, die sich mit diesen<br />

Krankheitsbildern beschäftigen, erhalten<br />

unterstützung.<br />

So sollen möglichst viele Betroffene<br />

langfristig unterstützt werden. Gerne<br />

vermittelt die Stiftung aber einzelpersonen<br />

an unterstützende einrichtungen<br />

und institutionen.<br />

<strong>Die</strong> Stiftung will mit einer gezielten<br />

Öffentlichkeitsarbeit über das Spezialthema<br />

„Depression im Leis tungssport“<br />

breite Schichten der Bevölkerung mit<br />

informationen erreichen. Mehr dazu<br />

steht unter www.robert-enke-stiftung.de<br />

im internet.<br />

16 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

heit oder schätzen Verhaltensänderungen<br />

falsch ein. Dabei sind Depressionen<br />

kein Makel – es handelt sich um<br />

eine Erkrankung, deren Verlauf und<br />

Heilung ganz entscheidend von einer<br />

schnellen und professionellen medizinischen<br />

Behandlung abhängt.<br />

Das Schicksal des Fußballnationaltorhüters<br />

Robert Enke und seine Folgen<br />

haben deutschlandweit Betroffenheit<br />

und Unverständnis ausgelöst.<br />

Er litt jahrelang unter Depressionen –<br />

im Stillen, von Kollegen und der Öffentlichkeit<br />

außerhalb der Fußballstadien<br />

unbemerkt. Der sympathische<br />

junge Mann war aufgrund seiner ruhigen<br />

und bedachten Art bei den Fans<br />

sehr beliebt, konnte viele berufliche<br />

Erfolge feiern und war finanziell unabhängig.<br />

<strong>Die</strong> Menschen bewunderten<br />

auch die Stärke, mit der Enke<br />

und seine Ehefrau Teresa gemeinsam<br />

den Tod ihrer an einer Herzerkrankung<br />

leidenden Tochter Lara im Jahr<br />

2006 bewältigten.<br />

Im November 2009 nahm sich Enke<br />

das Leben. <strong>Die</strong>s ist ein Beispiel dafür,<br />

dass es für Depressionen keinen<br />

zwangsläufigen Zusammenhang zwischen<br />

Alter, Erfolg, Familienverhältnissen<br />

und Ansehen gibt.<br />

Teresa Enke unterstützt nach dem<br />

Tod ihres Mannes als Vorstandsvorsitzende<br />

der Robert­Enke­Stiftung<br />

verschiedene Projekte, Maßnahmen<br />

und Einrichtungen, die über Depressionskrankheiten<br />

aufklären und<br />

deren Erforschung oder Behandlung<br />

dienen. Neben der Unterstützung des<br />

bundesweiten Aktionsbündnisses für<br />

seelische Gesundheit werden auch regionale<br />

Institutionen gefördert.<br />

Nach Meinung von Experten können<br />

die persönliche Wahrnehmung<br />

von Veränderungen im seelischen<br />

Gleichgewicht, eine frühzeitige Diagnose<br />

durch einen Arzt und Rückhalt<br />

in der Familie für die Intensität<br />

der Krankheit und die Nachhaltigkeit<br />

des Behandlungserfolges entscheidend<br />

sein. Dazu auch der Kasten<br />

rechts. ■<br />

ZuR PeRSon<br />

Prof. Dr. med<br />

Petra Garlipp<br />

ist geschäftsführende<br />

oberärztin an der<br />

klinik für psychiatrie,<br />

Sozialpsychiatrie und psychotherapie<br />

der Medizinischen Hochschu le<br />

Hannover. <strong>Die</strong> Fachärztin für psychiatrie,<br />

psychotherapie sowie<br />

Neurologie ist koordinatorin im<br />

Bündnis gegen Depression in der<br />

Region Hannover, das von der<br />

Robert-Enke-Stiftung gefördert wird.<br />

lSV <strong>kompakt</strong> sprach mit prof. Garlipp<br />

über anzeichen der krankheit<br />

und den Umgang mit ihr.<br />

<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong>: kann man als angehöriger<br />

eine Depression erkennen?<br />

Prof. garlipp: Eine klärende Diagnose<br />

sollte zeitnah einem arzt überlassen<br />

werden. angehörige kennen<br />

den patienten aber in seinem arbeits-<br />

und lebensumfeld und bemerken,<br />

wie ein Frühwarnsys tem,<br />

Veränderungen sehr genau.<br />

<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong>: Welche Veränderungen<br />

sollte man im auge haben?<br />

Prof. garlipp: Eine generelle aussage<br />

ist schwer zu treffen. liegt aber<br />

keine anlassbezogene seelische<br />

Verstimmung vor, wie etwa für eine<br />

gewisse Zeit der trauer nach dem<br />

tod einer nahestehenden person,<br />

könnten länger als zwei Wochen<br />

andauernde Interesselosigkeit, antriebsschwierigkeiten<br />

bei alltäglichen<br />

arbeiten, Schlaf- und Essstörungen,<br />

Rückzug aus gewohnten<br />

sozialen Bereichen (Freunde / Vereine)<br />

und eine Vernachlässigung<br />

der eigenen person (kleidung,<br />

Haarpflege, Rasur, Mundhygiene)<br />

erste Signale sein. <strong>Die</strong> Symptome<br />

können in unterschiedlicher kombination<br />

auftreten und werden häufig<br />

durch ein allgemeines Gefühl der<br />

Niedergedrücktheit und Freudlosigkeit<br />

begleitet.<br />

<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong>: Was raten Sie in einer<br />

solchen Situation?<br />

Prof. garlipp: aufmerksamkeit<br />

schenken und dem angehörigen<br />

mitteilen, dass man sich sorgt („Was<br />

ist los?“). Der gemeinsame Besuch<br />

beim Hausarzt kann eine willkommene<br />

Hilfe für den Betroffenen sein.<br />

Ganz wichtig: Weder Betroffe ne<br />

noch angehörige tragen „Schuld“ –<br />

Depression ist eine krankheit!<br />

Unter www.buendnis-depression.de<br />

bietet das Internet eine erste Hilfe<br />

und orientierung.


KATER MORITZ<br />

Was steckt drin?<br />

78 % Wasser<br />

15 % Kohlenhydrate (Stärke)<br />

2 % Eiweiß<br />

2 % Ballaststoffe<br />

+<br />

geringe Mengen Fette, viele Vitamine<br />

und Mineralstoffe, u.a. Vitamin C<br />

Kartoffelspalten:<br />

Einfach lecker!<br />

Knolle mit Stärke(n)<br />

Jetzt werden die Kartoffeln geerntet! Als Pommes<br />

frites, Kartoffelklöße oder Rösti kennt und liebt<br />

sie jeder. Doch sie stehen schon seit gut 250 Jahren<br />

bei uns auf dem Speiseplan. Durch die enthaltene<br />

Stärke entsteht beim Kochen die typische<br />

weiche Konsistenz. Auch zum Herstellen von<br />

Kleber oder Abfallsäcken sowie zum Andicken<br />

von Pudding oder Soßen wird sie genutzt.<br />

In China wird etwa ein Drittel der weltweiten<br />

Kartoffelmenge produziert. Aber auch<br />

Deutschland gehört zu den bedeutendsten<br />

Produzenten der Welt.<br />

(Angaben sind<br />

Durchschnittswerte)<br />

Kartoffeln mittlerer<br />

Größe, Olivenöl, Salz, andere<br />

Gewürze oder getrocknete Kräuter<br />

(Pfeffer, Paprika, Rosmarin,<br />

Thymian)<br />

<strong>Die</strong> Kartoffeln mit der Gemüsebürste unter<br />

Wasser abschrubben und trocknen lassen. In<br />

einer großen Schüssel ein paar Esslöffel Olivenöl mit Salz<br />

und Gewürzen (so wie du es magst) verrühren. Knollen<br />

längs in Viertel schneiden, die Spalten in die Schüssel geben<br />

und alles gut vermischen. Kartoffelstücke auf einem Backblech<br />

verteilen und bei 200 bis 220 Grad Celsius für zirka 20 Minuten auf<br />

mittlerer Schiene backen.<br />

Aufgedruckt!<br />

Für die Kaffeetafel<br />

oder als Geschenk<br />

Foto-Wettbewerb: Endspurt – bis zum<br />

30. <strong>September</strong> könnt ihr noch mitmachen!<br />

Mit Kartoffeldruck kannst<br />

du kinderleicht Stoff<br />

oder Papier gestalten:<br />

Mittelgroße Knolle quer<br />

halbieren und mit einem scharfen Messer (lass dir von<br />

einem Erwachsenen helfen) die Umrisse um dein Motiv herausschneiden.<br />

Druckmotiv auf der Knolle mit Stoffmalfarbe einpinseln<br />

und auf den Stoff aufdrucken. So kannst du auch einfach mit<br />

Wasserfarben Post an Freunde und Familie kreativ bestempeln.<br />

Linktipps<br />

Viel Interessantes rund um die tolle Knolle:<br />

www.kindernetz.de „Kartoffel“ im Suchfeld eingeben<br />

Ein Kartoffelkäfer-Gedicht zum Selberbasteln …<br />

www.materialserver.filmwerk.de/unterrichtsmaterialien/<br />

kartoffelmaus/kartoffel_maus_m9_um.pdf


❘ ❘ ❘ ❘ ❘ ■ prÄVention<br />

Beizmittel werden im konventionellen<br />

und ökologischen<br />

landbau sowie im Gartenbau<br />

verwendet. auch die arbeitssicherheit<br />

im Umgang mit<br />

Beizmitteln hat sich erheblich<br />

verbessert.<br />

Der Markt für Beizmittel in<br />

Deutschland hat ein Volumen<br />

von mehr als 200 Millionen Euro pro<br />

Jahr. Etwa fünf Gramm Wirkstoff<br />

werden benötigt, um 100 Kilogramm<br />

Saatgut umfassend gegen verschiedene<br />

Pilzkrankheiten, in modernen<br />

Formulierungen auch gegen tierische<br />

Schädlinge, universell zu schützen.<br />

Untersuchungen zeigen, dass nur etwa<br />

bei zwei Dritteln der eingesetzten Präparate<br />

nach Angaben im Sicherheitsdatenblatt<br />

vorgegangen wird. Trotz<br />

der verbesserten Mittel, was ihr Staubverhalten<br />

anbelangt, ereignen sich<br />

noch zahlreiche Unfälle im Umgang<br />

<strong>LSV</strong>-info<br />

weitere Sicherheitshinweise stehen im<br />

internet unter www.lsv.de in der<br />

Broschüre Gefahrstoffe und unter<br />

www.iva.de zur Verfügung. umfangreiche<br />

informationen zu den einzelnen<br />

wirkstoffen sind der GeStiS-Stoffdatenbank,<br />

dem Gefahrstoffinformationssystem<br />

der Deutschen Gesetzlichen<br />

unfallversicherung, zu entnehmen<br />

(www.dguv.de/ifa/stoffdatenbank).<br />

außerdem kann im internet ein<br />

„Leitfaden für die Praxis“ zu diesem<br />

thema abgerufen werden.<br />

18 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> <strong>September</strong> I 10<br />

mit Beizmitteln. Jährlich werden etwa<br />

170 Unfälle im Pflanzenschutzbereich<br />

registriert, ein Teil davon entfällt auf<br />

den Umgang mit Beizmitteln. Insbesondere<br />

seit Ende der 70er Jahre und<br />

dem Verbot quecksilberhaltiger Beizen<br />

in Deutschland ist der Umgang<br />

erheblich sicherer geworden. Überdies<br />

sind <strong>2010</strong> einige Wirkstoffe durch veränderte<br />

Zulassungsbedingungen sicherer<br />

geworden. <strong>Die</strong> Staubbelastung<br />

mit Wirkstoffrückständen durch Beizmittel<br />

in Säcken sowie bei der Ausbringung<br />

mit pneumati schen und mechanischen<br />

Sämaschinen soll te so<br />

niedrig wie möglich gehalten werden.<br />

Flüssigbeizen, die jetzt vermehrt eingesetzt<br />

werden, haben gute Ergebnisse<br />

gebracht. Inkrustierung und Pillierung<br />

von Saatgut werden immer attraktiver,<br />

auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der Arbeitssicherheit. Zudem<br />

wird durch neue Wirkstoffkombinationen<br />

die Anhaftung am Korn verbessert.<br />

<strong>Die</strong> Angaben im Sicherheitsdatenblatt<br />

sind stets zu beachten. <strong>Die</strong><br />

persönliche Schutzausrüs tung ist den<br />

Angaben anzupassen.<br />

Weniger Staub<br />

Auch bei der Beizung wird eine staubreduzierende<br />

Technik angestrebt. Der<br />

Einsatz von technisch einwandfreien<br />

Beizanlagen mit einer Staubabsaugung<br />

verbessert die Arbeitssicherheit<br />

ganz erheblich und trägt nach der<br />

Aufbringung des Mittels dazu bei,<br />

dass Fauna und Flora nicht über Gebühr<br />

belastet werden. Außer professionellen<br />

Beizgeräten sollte nichts anderes<br />

eingesetzt werden. Sämaschinen<br />

sind nach Herstellerangaben einzurichten.<br />

Neben den Informatio nen des<br />

Sicherheitsdatenblattes sind immer<br />

Sicher einsetzen<br />

beizmittel<br />

Wirkstoff oder Bezeichnung und Zulassungsnummer,<br />

eventuell auch<br />

Sicherheitsinforma tionen, auf dem<br />

Sackaufkleber vorhanden. Jede Verpackung<br />

ist mit einem Etikett versehen,<br />

das Sicherheitsinformationen enthält.<br />

Auf diese Inhalte sollte bereits beim<br />

Produktbezug unbedingt geachtet<br />

werden. ■<br />

anträge bis<br />

30. september stellen<br />

arbeitnehmer, die rentenversicherungspflichtig<br />

in der land- und<br />

Forstwirtschaft tätig waren, können<br />

eine ausgleichsleistung / Beihilfe<br />

beantragen. Um die anspruchsvoraussetzungen<br />

zu erfüllen, müssen<br />

die antragsteller auch eine Rente<br />

aus der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

beziehen und am 1. Juli<br />

<strong>2010</strong> das 50. lebensjahr vollendet<br />

haben. außerdem ist für die letzten<br />

25 Jahre vor Rentenbeginn eine rentenversicherungspflichtigeBeschäftigungszeit<br />

von 180 kalendermonaten<br />

(15 Jahren) in der land-<br />

und Forstwirtschaft nachzuweisen.<br />

antragsteller aus den neuen Bundesländern<br />

müssen nach dem 31.<br />

Dezember 1994 noch mindestens<br />

sechs Monate in einem land- oder<br />

forstwirtschaftlichen Betrieb rentenversicherungspflichtiggearbeitet<br />

haben.<br />

anträge auf Gewährung einer aus-<br />

gleichsleistung sind bis zum 30. Sep-<br />

tember <strong>2010</strong> zu stellen. Rückfragen<br />

sind zu richten an die Zusatzversorgungskasse<br />

für arbeitnehmer in der<br />

land- und Forstwirtschaft, Druseltalstraße<br />

51, 34131 kassel (telefon:<br />

0561 93279-0, Fax: 0561 93279-70,<br />

E-Mail: info@zla.de, Internet:<br />

www.zla.de).


Zuviel Wasser<br />

schadet der Haut<br />

Wenn Hände regelmäßig<br />

in feuchtem Milieu arbeiten<br />

oder flüssigkeitsdichte<br />

Handschuhe tragen, bleibt<br />

das für die Haut nicht<br />

ohne Folgen.<br />

Zu den belasteten Arbeitsbereichen<br />

in der Land­ und Forstwirtschaft<br />

sowie im Gartenbau gehören<br />

Melken, Reinigen und Desinfizieren,<br />

Waschen und Putzen von Gemüse<br />

und Tätigkeiten im Gartenbau.<br />

Der regelmäßige Kontakt der Haut mit<br />

Wasser (mehr als zwei Stunden) setzt<br />

deren Widerstandsfähigkeit he rab. Das<br />

zeigt sich durch Veränderungen wie<br />

Rötung, Trockenheit und Juckreiz. In<br />

der Folge können Hauterkrankungen<br />

entstehen oder sich verschlimmern.<br />

Zusätzlich verwendete Reinigungs­<br />

und Desinfektionsmittel belasten die<br />

Haut, es kann zu Schädigungen und<br />

Al lergien kommen.<br />

In Deutschland sind etwa 30 Prozent<br />

aller gemeldeten Berufskrankheiten<br />

Hauterkrankungen.<br />

Das schützt<br />

Technische Lösungen entlasten mehr<br />

und mehr: Melk roboter oder gekapselte<br />

Vollautomaten zum Waschen von<br />

Gemüse reduzieren Belastungszeiten –<br />

ein Teil Handarbeit verbleibt dennoch.<br />

Dann sind<br />

■ Nass­ und Trockenarbeit im Wechsel<br />

durchzuführen,<br />

■ Schutzhandschuhe zu tragen,<br />

■ Hautschutz­ und Hautpflegemittel<br />

zu benutzen.<br />

Bei Verwendung flüssigkeitsdichter<br />

Schutzhandschuhe ist zu beachten:<br />

■ nicht länger als unbedingt erforderlich<br />

tragen,<br />

■ nicht mit anderen Personen gemeinsam<br />

benutzen,<br />

■ Hände vor dem Anziehen gründlich,<br />

auch zwischen den Fingern,<br />

trocknen,<br />

■ bei Bedarf waschbare Baumwollhandschuhe<br />

unterziehen, regelmäßig<br />

wechseln,<br />

■ beschädigte Handschuhe sofort austauschen,<br />

■ die Innenseiten vor Wiederverwendung<br />

trocknen.<br />

Bei Anzeichen einer Hautschädigung<br />

sofort den Hausarzt, Hautarzt oder Arbeitsmediziner<br />

aufsuchen. Frühzeitiges<br />

Erkennen und Behandeln unterstützt<br />

einen raschen Heilungsprozess.<br />

Präventionskampagne<br />

Aufgrund des häufigen Auftretens<br />

von Haut erkrankungen beraten derzeit<br />

die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

der Präventionsdienste Arbeitnehmerbetriebe<br />

gezielt zu „Feuchtarbeit<br />

/ Tätigkeiten mit hautschädigenden<br />

Stoffen“. <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> wird<br />

nach Abschluss berichten. Betriebsanweisung<br />

und Hautschutzplan (siehe<br />

Rückseite dieses Heftes) sind, am<br />

Arbeitsplatz und im Sanitärbereich<br />

sichtbar angebracht, ein gutes Hilfsmittel.<br />

<strong>Die</strong> Beurteilung der Gefährdung<br />

ist Grundlage für alle Hautschutzmaßnahmen<br />

wie die Bereitstellung<br />

von Reinigungs­ und Pflegemitteln.<br />

■<br />

kV- beitrÄge ab <strong>2010</strong><br />

höher abSetzbar<br />

geSundheit ■ ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />

Seit dem 1. Januar <strong>2010</strong> können beiträge<br />

zur Kranken- und Pflegeversicherung<br />

erstmals in voller höhe abgesetzt werden.<br />

Mit dem Bürgerentlastungsgesetz zur<br />

krankenversicherung vom 16. Juli 2009<br />

wurde die steuerliche Berücksichtigung<br />

der Vorsorgeaufwendungen verbessert.<br />

Neu ist, dass ab <strong>2010</strong> alle tatsächlich<br />

geleis teten Beiträge zur gesetzlichen<br />

kranken- und pflegeversicherung steuerlich<br />

berücksichtigt werden.<br />

<strong>Die</strong> Beiträge zur gesetzlichen pflegeversicherung<br />

können in voller Höhe abgesetzt<br />

werden, die krankenversicherungsbeiträge<br />

sind dagegen in den meisten Fällen um<br />

vier prozent zu vermindern.<br />

meldung an die Finanzverwaltung<br />

Bei arbeitnehmern werden diese Beiträge<br />

schon bisher mit der lohnsteuerbescheinigung<br />

an die Finanzämter übermittelt.<br />

Bei anderen gesetzlich krankenversicherten,<br />

die ihre Beiträge selbst an die<br />

krankenkasse zahlen (z. B. landwirtschaftliche<br />

Unternehmer, freiwillig Versicherte),<br />

wird eine Meldepflicht durch die<br />

krankenkassen eingeführt. Erstmals für<br />

das Beitragsjahr <strong>2010</strong> muss bis spätestens<br />

zum 28. Februar 2011 eine Meldung<br />

an die Finanzverwaltung erstattet werden.<br />

Übermittelt werden die im jeweiligen<br />

Beitragsjahr tatsächlich geleisteten<br />

und erstatteten Beiträge zur kranken-<br />

und pflegeversicherung. <strong>Die</strong> übermittelten<br />

angaben werden dem Versicherten<br />

schriftlich mitgeteilt.<br />

einwilligung zur Datenübermittlung<br />

Für die Übermittlung an die Finanzverwaltung<br />

ist eine Einwilligung des Versicherten<br />

erforderlich. Bei den Versicherungsverhältnissen,<br />

die vor dem 1. Januar<br />

<strong>2010</strong> bestanden haben, gilt die Einwilligung<br />

zur Datenübermittlung als erteilt,<br />

wenn der Steuerpflichtige nicht innerhalb<br />

von vier Wochen nach Erhalt einer Information<br />

schriftlich widerspricht. Für Versicherungsverhältnisse,<br />

die seit dem<br />

1. Januar <strong>2010</strong> begonnen haben, ist diese<br />

Übergangsregelung nicht mehr gültig. Der<br />

Datenübermittlung muss jetzt ausdrücklich<br />

zugestimmt werden.<br />

Weitere Informationen<br />

Bei Fragen zu den auswirkungen des geänderten<br />

Steuerrechts auf die persönliche<br />

Situation können die lSV, der Steuerberater<br />

oder das Finanzamt weiterhelfen. Weitere<br />

Informationen gibt es unter www.<br />

Bundesfinanzministerium.de > Fragen<br />

und antworten zum Bürger ent lastungsgesetz.<br />

<strong>September</strong> I 10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 19


was die Haut kratzt<br />

Hautschäden entstehen häufig nach Schwächung der Barriere- und<br />

Schutzfunktion der Hornschicht durch:<br />

n entziehen der Hornschichtfette<br />

durch<br />

Reinigungs-, Desinfektions-<br />

und Lösemittel,<br />

Staub und Schmutz<br />

n aufquellen der Hornschicht<br />

durch häufigen<br />

Kontakt mit wasser<br />

oder starkes Schwitzen<br />

unter feuchtigkeitsundurchlässigen<br />

Handschuhen<br />

n Verletzung der Hornschicht<br />

durch mechanische<br />

einwirkung<br />

folge: hauterkrankungen<br />

deshalb:<br />

wirksam<br />

schützen!<br />

Muster-Hautschutzplan<br />

Bitte Produktnamen in den Hautschutzplan eintragen und aushändigen<br />

Musterbetriebsanweisung – Feuchtarbeit Inhalt<br />

Arbeitsbereich/ Hautschutzmittel Schutz- Hautreinigungs- Hautpflegemittel<br />

Tätigkeit<br />

handschuhe mittel<br />

(vor der Arbeit (während der Arbeit)<br />

(nach der Artbeit)<br />

Firma: und nach dem Betriebsanweisung Datum:<br />

Händewaschen)<br />

Arbeitsbereich:<br />

Bei Feuchtarbeit Wasser-in-Öl- je nach Tätigkeit schonende Haut- Unterschrift:<br />

Feuchtarbeit Hautpflege für<br />

� z. B. Melken, Creme<br />

reinigungsmit normal, leicht<br />

Gemüsebau, ANWENDUNGSBEREICH tel für leichte oder stark bela-<br />

– mittlere – starke stete Haut je nach<br />

� Regelmäßiges<br />

Floristik,<br />

Arbeiten<br />

Reini-<br />

mit den Händen im feuchten Milieu (Hautkontakt mit fl Verschmutzung üssigen wässrigen je und Hautzustand<br />

nichtwässrigengungsarbeiten<br />

Medien)<br />

nach Verschmut-<br />

� Tragen von feuchtigkeitsundurchlässigen Handschuhen (regelmäßig mehr als 2 zungsgrad Stunden arbeitstäglich)<br />

Produktname GEFAHREN FÜR MENSCH UND UMWELT<br />

� Länger dauernder oder ständig wiederholter Kontakt mit Wasser, insbesondere bei gleichzeitiger Einwirkung von<br />

Wasch- und Reinigungsmitteln, Desinfektionsmitteln, Lösungsmitteln, Alkalien und Säuren führt zur Schädigung<br />

der oberen Hautschicht (Hornhaut) und der darunter gelegenen Hautschichten. (Folge � Hauterkrankungen)<br />

� Unter feuchtigkeitsundurchlässigen Beim Tragen von Spezialcreme<br />

Handschuhen kommt gegebenenfalls<br />

es bei längerem Tragen schonende zu einem Wärme- Hautund<br />

Feuchtig- Hautpflege für<br />

keitsstau flüssigkeitsdichten<br />

und die Hornschicht der gegen Haut quillt Hauter- auf. (Folge � Baumwollunter-<br />

Herabsetzung der Widerstandsfähigkeit reinigungsmit der Haut normal, ge- leicht<br />

genüber Handschuhen<br />

äußeren Einfl üssen) weichungziehhandschuhetel für leichte oder stark bela-<br />

(unter dem Hand-<br />

– mittlere – starke stete Haut je nach<br />

SCHUTZMASSNAHMEN schuh verwenden) UND VERHALTENSREGELN Verschmutzung je<br />

nach Verschmut-<br />

Hautzustand<br />

Allgemein<br />

� Nass- und Trockenarbeiten im Wechsel durchführen.<br />

� Arm- und Produktname<br />

Handschmuck bei der Arbeit ablegen.<br />

zungsgrad<br />

� Hautkontakte mit hautschädigenden Stoffen vermeiden (Hilfsmittel >Bezeichnung Bezeichnung < verwenden)<br />

� Bei Benetzung der Haut mit hautschädigenden Stoffen die Haut sofort reinigen (abspülen), nicht antrocknen<br />

lassen.<br />

Beim Umgang mit Öl-in-Wasser- je nach Arbeits- schonende Haut- Hautpflege für<br />

� Hautschutzplan beachten.<br />

nicht wassermisch- Creme<br />

stoff und Tätigkeit reinigungsmit normal, leicht<br />

� Vor der Arbeit die Hände und Unterarme mit dem Hautschutzmittel >Bezeichnung<<br />

baren Stoffen<br />

tel für eincremen. leichte oder stark bela-<br />

� Nach der Arbeit Hände mit dem Reinigungsmittel >Bezeichnung< reinigen, sorgfältig – mittlere abtrocknen – starke und stete mit Haut je nach<br />

� z. B. Öle, Fette,<br />

dem Hautpfl egemittel >Bezeichnung< eincremen.<br />

Verschmutzung je Hautzustand<br />

Metallstaub<br />

Verwendung nach Verschmut-<br />

� zur von Erleichte- feuchtigkeitsundurchlässigen Handschuhen<br />

� Schutzhandschuhe zungsgradrung<br />

der<br />

>Bezeichnung<<br />

Haut-<br />

verwenden.<br />

� Hände vor<br />

reinigung<br />

dem Anziehen<br />

bei<br />

der Handschuhe gründlich trocknen, mit dem Hautschutzmittel<br />

>Bezeichnung< eincremen.<br />

sehr starken<br />

� Waschbare Baumwollhandschuhe unterziehen und ggf. regelmäßig wechseln.<br />

Verschmut-<br />

� Stulpen der Handschuhe umklappen.<br />

� Beschädigte<br />

zungen<br />

Handschuhe sofort austauschen.<br />

� Nach der Arbeit Hände mit dem Reinigungsmittel >Bezeichnung< reinigen, sorgfältig abtrocknen und mit<br />

dem Hautpfl<br />

Produktname<br />

egemittel >Bezeichnung< eincremen.<br />

� Wiederverwendbare Handschuhe vor der weiteren Verwendung trocknen lassen.<br />

VERHALTEN IM GEFAHRFALL/BEI ERKRANKUNG<br />

Bei Anzeichen einer Hautschädigung (Rötung, Schuppung, Juckreiz, Einrisse) Arbeitsmediziner oder Hautarzt aufsuchen.<br />

ERSTE HILFE<br />

Bei Benetzung der Haut oder Augen mit unverdünnten Reinigungs-/Desinfektionsmitteln,<br />

Lösungsmitteln, Alkalien oder Säuren die betroffenen Bereiche mit viel Wasser spülen,<br />

ggf. Arzt aufsuchen.<br />

SACHGERECHTE ENTSORGUNG<br />

Reinigungs-/Desinfektionsmittel, Lösungsmittel, Alkalien und Säuren gemäß den Herstellerangaben entsorgen.<br />

Betriebsanweisung, Hautschutzplan sowie weitere Infos stehen unter www.lsv.de/spv zum Download<br />

bereit. Hautschutzpläne sind per E-Mail (presse1@spv.lsv.de) oder Telefon (0561 9359-241) abrufbar.<br />

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