LSV kompakt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung
LSV kompakt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung
LSV kompakt - Die Landwirtschaftliche Sozialversicherung
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<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />
Magazin für Sicherheit & geSundheit<br />
www.nb.lsv.de dezember 2011<br />
55 plus<br />
Fit älter<br />
werden
inhaLt<br />
VerSichertenparLaMent der <strong>LSV</strong><br />
in niederSachen-BreMen<br />
n Vorsitzende, Vorstand und Ausschüsse<br />
gewählt<br />
n Vertreterversammlungen<br />
verabschieden Haushalte 2012 08<br />
paSSiV war geStern –<br />
2012 iSt LKK aKtiV<br />
Vier Tage bewusst vom Alltag abschalten,<br />
die eigene Fitness verbessern, interessante<br />
Vorträge hören, mit netten<br />
Menschen ins Gespräch kommen –<br />
das alles bietet lKK aktiv. 14<br />
riSiKo rauS!<br />
erfoLgreiche KaMpagne<br />
<strong>Die</strong> präventionskampagne „Risiko raus!“<br />
stellte die sicherheit beim Fahren und<br />
Transportieren in den Mittelpunkt.<br />
Fazit: <strong>Die</strong> Betriebe haben die Maßnahmen<br />
umgesetzt 16<br />
perSönLiche SchutzauSrüStung<br />
... absolut notwendig auch für<br />
„Kleinstforstwirte“ 17<br />
Zum titelbild: immer noch kein Schnee<br />
– aber Franka und Anton holen sich die<br />
weihnachtsstimmung mit einem geschmückten<br />
Baum in den Garten. dabei<br />
haben sie viel Spaß mit Opa werner Otto<br />
vom immenhof in wetterburg.<br />
Allen Lesern<br />
ein frohes<br />
Weihnachtsfest<br />
und für 2012<br />
Gesundheit,<br />
Glück und<br />
Erfolg<br />
Dezember l 11<br />
Am 13. Oktober 2011 verstarb der ehemalige stellvertretende<br />
Geschäftsführer der heutigen lsV Niedersachsen-Bremen<br />
im Alter von 83 Jahren.<br />
<strong>LSV</strong>-iMpreSSuM<br />
Klaus Lamottke<br />
Wir trauern um eine außergewöhnliche persönlichkeit, die sich in verantwortlicher<br />
stellung stets unermüdlich und voller Tatkraft zum<br />
Wohle unserer Versichertengemeinschaft eingesetzt hat. Durch sein<br />
ausgezeichnetes Fachwissen und sein ausgeprägtes soziales Verständnis<br />
hat er sich zudem namhafte Verdienste um die Belange der landwirtschaftlichen<br />
sozialversicherung und deren Mitarbeiter erworben.<br />
Wir werden dem Verstorbenen ein ehrendes Gedenken bewahren und<br />
uns gerne an ihn erinnern.<br />
Für die landwirtschaftliche sozialversicherung<br />
Niedersachsen-Bremen<br />
Albrecht Bußmeyer<br />
Vorsitzender der Vorstände<br />
❘❘❘n AuSbLicK Auf 2012<br />
Das ändert sich<br />
Hartmut Andrä<br />
Erster Direktor<br />
<strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> – Magazin für Sicherheit und Gesundheit<br />
Herausgeber: landwirtschaftliche sozialversicherung Niedersachsen-Bremen,<br />
30156 Hannover, Telefon 05 11 80 73 - 0, Fax 05 11 80 73 - 4 98 – spitzenverband der<br />
landwirtschaftlichen sozialversicherung, Weißensteinstraße 70 - 72, 34131 Kassel,<br />
Telefon 05 61 93 59 - 2 41, Fax 05 61 93 59-2 44<br />
Redaktion: Erster Direktor Hartmut Andrä, www.nb.lsv.de, E-Mail: info@nb.lsv.de –<br />
Dr. Erich Koch, www.lsv.de, E-Mail: presse1@spv.lsv.de<br />
Erscheint vier Mal pro Jahr. Der Bezugspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag<br />
abgegolten. Keine Gewähr für unverlangte<br />
Manuskripte. Nachdruck ist nach Rücksprache<br />
mit der Redaktion möglich.<br />
Druck: <strong>Die</strong>richs Druck + Media GmbH & Co. KG,<br />
Frankfurter straße 168, 34121 Kassel. Bei den<br />
Adressangaben werden die Bestimmungen des<br />
Datenschutzes beachtet.<br />
Kerstin Kastning Ines prell<br />
für die Gesamtpersonalräte<br />
Wie in jedem Jahr ändern sich auch für 2012 Beiträge und Bemessungsgrenzen<br />
in den verschiedenen Bereichen der <strong>Sozialversicherung</strong>. Eine<br />
Zusammenstellung der wichtigsten Werte zum Nachlesen findet sich im<br />
Internet unter www.lsv.de und kann auch heruntergeladen werden.<br />
❘❘❘n <strong>LSV</strong> Auf AuSSteLLunGen<br />
sicher und gesund durch prävention<br />
internationale grüne woche 2012<br />
20. bis 29. Januar 2012 in Berlin, Messegelände,<br />
Halle 3.2 (Erlebnisbauernhof)<br />
themen: n „Vorwärts rauf – rückwärts runter“:<br />
Richtiges Auf- und Absteigen<br />
n Gesundheits-Check – Blutzucker- und<br />
Körperfettmessung<br />
PEFC zertifiziert<br />
<strong>Die</strong>ses Produkt stammt<br />
aus nachhaltig bewirtschafteten<br />
Wäldern und<br />
kontrollierten Quellen.<br />
www.pefc.de
aKtueLL n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
landwirtschaftliche sozialversicherung<br />
Ab 2013 ein<br />
Versicherungsträger für alle<br />
„sozialversicherung für landwirtschaft, Forsten und Gartenbau“ –<br />
sVlFG – so soll der neue Versicherungsträger heißen, zuständig ab<br />
1. Januar 2013 für alle Versicherten der landwirtschaftlichen sozialversicherung.<br />
Für sie sollen leistungen auch zukünftig zu angemessenen<br />
Beiträgen erbracht werden.<br />
trotz der Verschmelzung der bisher<br />
acht regional selbstständigen<br />
landwirtschaftlichen Sozial ver siche<br />
run gen sowie der Gartenbau-<strong>Sozialversicherung</strong><br />
(<strong>LSV</strong>-Träger) und des<br />
<strong>LSV</strong>-Spitzenverbandes soll die Versichertenbetreuung<br />
vor Ort bestehen<br />
bleiben. <strong>Die</strong> bisherigen Hauptverwaltungen<br />
der <strong>LSV</strong>-Träger sollen dann Geschäftsstellen<br />
und Hauptansprechpartner<br />
für die Versicherten sein. Für die<br />
laufende Sozialwahlperiode bis 2017<br />
sollen Regionalbeiräte und ein Beirat<br />
für den Gartenbau – neben der Selbstverwaltung<br />
auf Bundesebene – gebildet<br />
werden.<br />
einheitlicher Beitragsmaßstab<br />
Heute zahlen Unternehmer in verschiedenen<br />
Regionen unterschiedliche<br />
Beiträge zur Unfall- und Krankenversicherung.<br />
Beim Bundesträger<br />
wird es einheitliche Beitragsmaßstäbe<br />
für alle Betriebe in Deutschland<br />
geben, die zu gleichen Beiträgen für<br />
vergleichbar strukturierte Betriebe<br />
führen sollen. Hierfür werden mit<br />
einem wissenschaftlichen Gutachten<br />
zurzeit die Grundlagen geschaffen.<br />
Frühestens 2013 lassen sich die einzelbetrieblichen<br />
Auswirkungen feststellen.<br />
Bis 2017 sollen die Beiträge<br />
bundesweit stufenweise angeglichen<br />
werden.<br />
Hofabgabe wird erleichtert<br />
Leistungseinschränkungen wird es<br />
durch das Gesetz nicht geben. Vielmehr<br />
soll es die Hofabgabe als Voraussetzung<br />
für eine Rente für Gesell-<br />
schafter und unter Ehegatten erleichtern.<br />
Außerdem soll zukünftig auf<br />
soge nannten Rückbehaltsflächen gewerbliche<br />
Tierhaltung betrieben werden<br />
können.<br />
Zusätzliche Bundesmittel<br />
Der Deutsche Bauernverband hat sich<br />
für einen <strong>LSV</strong>-Bundesträger unter<br />
der Voraussetzung ausgesprochen,<br />
dass sich der Bund über die zugesagten<br />
100 Millionen Euro jährlich<br />
hinaus mit jeweils zusätzlich 100 Millionen<br />
Euro bis mindestens 2015 an<br />
der Finanzierung der landwirtschaftlichen<br />
Unfallversicherung beteiligt.<br />
<strong>Die</strong>sem Anliegen wird der Bund jedenfalls<br />
teilweise nachkommen. n<br />
neu gewähLt:<br />
VorStand und geSchäftSführung deS SpitzenVerBandeS<br />
der LandwirtSchaftLichen SoziaLVerSicherung<br />
der Vorstand des Spitzenverbandes der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong> hat<br />
sich neu konstituiert (von links – hier mit eckhart Stüwe, Geschäftsführer des<br />
Spitzenverbandes): leo Blum (Vorsitzender), Bernhard weiler, Martin empl (alternierender<br />
Vorsitzender), Heinrichwilhelm tölle, rudolf Heins, Meinrad Schweikart,<br />
Hans Friedrichsen, Kätchen nowak und Arnd Spahn (alternierender Vorsitzender)<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 3
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n iM foKuS<br />
Fit älter werden<br />
landwirte arbeiten von jeher bis ins höhere lebensalter – anders als in<br />
anderen Bevölkerungsgruppen. Das bringt es unter anderem mit sich, dass<br />
bundesweit die unfallbeteiligung in der landwirtschaft ab dem 55. lebensjahr<br />
überproportional ansteigt.<br />
noch nie hat es aber auch eine so<br />
aktive ältere Generation gegeben,<br />
die sich zu allgemeinen Gesundheitsthemen<br />
regelmäßig informiert.<br />
<strong>Die</strong> <strong>LSV</strong> befasst sich seit längerem mit<br />
dem demografischen Wandel im Zusammenhang<br />
mit Gesundheitsfragen,<br />
um mit ihren Präventionsangeboten<br />
den Anforderungen<br />
einer sich verändernden Arbeits- und<br />
Lebenswelt gerecht zu werden.<br />
Altern und Gesundheit<br />
Für die Begriffe Alter und Altern<br />
gibt es keine allgemeingültige Definition.<br />
Zwischen Menschen gleichen<br />
Alters bestehen oft große Unterschiede.<br />
Alter ist genauso vielschichtig<br />
und bunt wie Jugend. Und in<br />
jedem Lebensalter gibt es gleichzeitig<br />
Risiken und Chancen und somit<br />
positiv und negativ bewertbare Veränderungen.<br />
Moderne Medien – kein tabu für ältere, vielmehr Quelle für Unterhaltung<br />
und informationsgewinn<br />
4 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
Vielfach herrschen jedoch falsche Vorstellungen<br />
über den Verlauf von Alterungsprozessen.<br />
Altern wird dabei<br />
häufig gleichgesetzt mit einem ständig<br />
fortschreitendem Verlust von körperlichen<br />
und geistigen Fähigkeiten. Natürlich<br />
ist Altern ein unvermeidbarer<br />
und unumkehrbarer biologischer Prozess.<br />
Und selbstverständlich weiß jeder,<br />
dass man es mit 40 schwerer hat, so fit<br />
zu sein wie mit 20, und dass man mit<br />
70 „keine 40“ mehr ist. Aber müssen<br />
denn immer nur die Einschränkungen<br />
im Alter eine Rolle spielen? Wird nicht<br />
zu oft dabei vergessen, dass Altern auch<br />
bedeutet, Stärken und Chancen zu<br />
haben. Erfahrung und vorausschauendes<br />
Denken nehmen zu. Alter ist nicht<br />
gleichzusetzen mit Krankheit und Jung<br />
sein bedeutet nicht automatisch, gesund<br />
zu sein. Gesundheit ist viel mehr<br />
als das rein körperliche Wohlbefinden.<br />
Geistiges und soziales „Wohlfühlen“<br />
gehören dazu. So dürfen vor allem die<br />
Lebensumstände als Gesundheitsfaktoren<br />
nicht vergessen werden: Ernährung,<br />
Bewegung, Schlaf, Stress, soziale<br />
Kontakte, Liebe, Arbeit, Sicherheit,<br />
Anerkennung, Lebensziele, soziale<br />
sowie wirtschaftliche Faktoren. Sie<br />
wirken sich direkt oder indirekt auf<br />
unsere Gesundheit aus, sie können<br />
diese fördern oder beeinträchtigen.<br />
Alter und Gesundheit müssen nicht<br />
im Widerspruch zueinander stehen.<br />
Ganz im Gegenteil: Das Altern ist ein<br />
Gesundheitsthema. Der Mensch altert<br />
schließlich nicht erst im Alter.<br />
Früh Gedanken machen<br />
Damit Alter nicht immer nur Einschränkung<br />
bedeuten muss, ist es<br />
wichtig, sich schon in jüngeren Jahren<br />
Gedanken darüber zu machen, welche<br />
Vorkehrungen zu treffen sind und<br />
welche Maßnahmen der Arbeitsge-<br />
„Generationenvertrag“: Senioren nehmen einen festen Platz in<br />
der Familie ein – nicht nur enkel profitieren davon
frageBogenaKtion:<br />
arBeit, geSundheit, pLäne fürS aLter – die <strong>LSV</strong> fragt nach<br />
Bundesweit<br />
� betrifft jeder vierte meldepflichtige unfall in der<br />
land- und Forstwirtschaft sowie im Gartenbau über<br />
55-Jährige.<br />
� ist jeder zweite tödlich Verletzte 65 oder älter.<br />
� ist jeder zweite in der landwirtschaftlichen Krankenoder<br />
pflegekasse Versicherte ein Altenteiler.<br />
Aufgrund dieser Fakten will die landwirtschaftliche sozialversicherung<br />
(lsV) passgenaue unterstützung für Arbeitssicherheit,<br />
Gesundheit und soziale sicherheit im Alter<br />
anbieten. Manches Angebot gibt es schon, andere fehlen.<br />
Doch wo genau gibt es noch probleme? Folgende Feststellungen<br />
und sich daraus ableitende Fragen zeigen die<br />
Richtung:<br />
„Arbeit gibt mir lebenskraft.“<br />
Viele Ältere sagen, dass Arbeit Hobby und lebensinhalt<br />
ist. Doch es gibt auch landwirte, die aus finan ziellen<br />
Gründen arbeiten müssen oder um den Betrieb zu erhalten.<br />
Was und wie gearbeitet wird, ist je nach Motiv unterschiedlich.<br />
staltung, Schutzmaßnahmen und<br />
Verhaltensweisen helfen können, dass<br />
die Arbeiten sicher und gesund bis ins<br />
Alter ausgeführt werden können.<br />
Dazu gehört auch, schon früh nachzudenken,<br />
welche Arbeiten dem Alter<br />
und den gesundheitlichen Aspekten<br />
gerecht werden. Es ist wichtig, frühzeitig<br />
zu planen und sich genügend<br />
Freiräume zu schaffen, um nicht irgendwann<br />
ausschließlich die Arbeit<br />
als Lebensinhalt zu haben. Denn so<br />
schön es ist, die eigene Arbeit sein<br />
ganzes Arbeitsleben lang auch als<br />
Hobby ansehen zu können: Nicht jede<br />
Tätigkeit ist für jeden Lebensabschnitt<br />
geeignet. Alter ist eine Chance, mal<br />
etwas anderes zu machen, an sich selber<br />
zu denken, Freizeit zu genießen,<br />
Dinge tun, für die man bisher nie<br />
wirklich Zeit hatte.<br />
Bewusst älter werden, Gesundheitsvorsorge<br />
ernst nehmen, die körperliche<br />
und geistige Aktivität erhalten sowie<br />
offen für alles Neue sein – das sind die<br />
Voraussetzungen für Lebenszufriedenheit,<br />
Lebensqualität und Gesundheit<br />
bis ins hohe Alter.<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
– ein leben lang<br />
Prävention und Gesundheitsförderung<br />
ist in jedem Alter wichtig. <strong>Die</strong><br />
zweite Lebenshälfte muss heute viel<br />
mehr aus dieser Perspektive gesehen<br />
werden. Denn eines weiß man heute<br />
durch zahlreiche Forschungsergeb-<br />
nisse: Ver meidung spezieller Risiken,<br />
Nutzung von Vor sor ge un tersuchun<br />
gen, gesunde Ernährung, Bewegung<br />
und gezielte Maßnahmen<br />
zur Stärkung des Herz-Kreislauf-<br />
Systems und der Muskulatur wirken<br />
sich auch noch in hohem Lebensalter<br />
positiv aus.<br />
<strong>Die</strong> Umsetzung von Prävention und<br />
Gesundheitsförderung in der zweiten<br />
Lebenshälfte muss berücksichtigen,<br />
dass Altern ein lebenslanger Prozess ist.<br />
Außerdem hängt die Lebenssituation<br />
im Alter davon ab, welche Aktivitäten<br />
und Unterlassungen es in früheren Lebensabschnitten<br />
gab und ob man bereit<br />
und fähig ist, Neues zu lernen.<br />
Ältere können mit ihrer Lebenserfahrung<br />
auch die jüngere Generation anregen,<br />
gesund und sicher zu arbeiten<br />
und zu leben. Denn jeder Einzelne ist<br />
wichtig, sein Wohlbefinden und seine<br />
Gesundheit sollen gefördert werden.<br />
die lSV ist für jeden da<br />
<strong>Die</strong> landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
unterstützt die Unternehmen<br />
mit ihrem umfangreichen Gesundheits-<br />
und Präventionsangeboten. Sie<br />
unterstützt die Gesundheitsförderung<br />
in allen Lebensabschnitten und gibt<br />
zur modernen Gestaltung der Arbeit<br />
Hilfestellung. <strong>Die</strong> Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter beraten umfassend<br />
zu Sicherheit und Gesundheit sowie<br />
der altersgerechten Gestaltung der<br />
Arbeit und können praktische Lö-<br />
„ich arbeite täglich im wald – und das mit Freude.“<br />
Was sind typische Tätigkeiten im Alter? Was fällt im Alter<br />
weg? Kann die Arbeit frei geplant werden? Wie anstrengend<br />
ist die Arbeit?<br />
„die Betriebsübergabe ist geregelt, aber was wird aus mir?“<br />
Gesundheit im Alter, pflege, patientenverfügung und<br />
eben die Betriebsübergabe – das sind einige Themen, die<br />
irgendwann jeden angehen. Besteht hier Klärungsbedarf?<br />
die lSV fragt nach<br />
Zu diesen und ähnlichen Themen hat die lsV in einigen<br />
Regionen bereits nachgefragt. Doch gilt das auch für ganz<br />
Deutschland? schließlich hat jede Region ihre eigene<br />
struktur und Menschen haben individuelle Ansichten.<br />
Daher startet die lsV mit dieser Ausgabe stichprobenartig<br />
eine Fragebogenaktion und bittet die leser um ihre<br />
Teilnahme. Nur wenn viele mitmachen, sind verbindliche,<br />
repräsentative Ergebnisse und damit passende Angebote<br />
für ältere landwirtinnen und landwirte möglich.<br />
sungsansätze für und mit den Unternehmen<br />
erarbeiten.<br />
Um ihre Präventionsprodukte auch in<br />
Zukunft an den Bedürfnissen der<br />
Versicherten orientieren zu können,<br />
führt die <strong>LSV</strong> eine Befragung<br />
„55 plus“ in verschiedenen Regionen<br />
durch, um ein repräsentatives Bild<br />
der Bedürfnisse ihrer Versicherten zu<br />
erhalten. Wen fragen, wenn nicht die,<br />
die unmittelbar betroffen sind? n<br />
Dr. Gamze Güzel-Freudenstein<br />
wohlbefinden hängt auch mit einer erfüllten<br />
Partnerschaft zusammen – gemeinsam die<br />
Freizeit gestalten und aktiv sein<br />
iM foKuS n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 5
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n rente<br />
Früher oder später<br />
in den Ruhestand<br />
Bereits 2008 trat das Gesetz zur Anpassung der Regelaltersgrenze<br />
an die demografische Entwicklung und zur<br />
stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung in Kraft. Viele Änderungen entfalten<br />
erst ab 1. Januar 2012 ihre Wirkung.<br />
<strong>Die</strong> bisher auf das 65. Lebensjahr<br />
festgelegte Regelaltersgrenze<br />
wird, ausgehend vom Geburtsjahr<br />
1947, stufenweise auf das 67. Lebensjahr<br />
angehoben. Ab dem Geburtsjahrgang<br />
1964 gilt dann das 67. Lebensjahr.<br />
<strong>Die</strong> Tabelle zeigt das Geburtsjahr und<br />
die dafür maßgebliche Altersgrenze.<br />
langjährig Versicherte<br />
Wer eine Wartezeit von 35 Jahren vorweist,<br />
kann bereits ab dem Erreichen<br />
der „alten“ Grenze – dem 65. Lebensjahr<br />
– die neue vorzeitige Altersrente<br />
für langjährig Versicherte erhalten.<br />
Auf diese Wartezeit werden unter bestimmten<br />
Voraussetzungen nicht nur<br />
Stufenweise Anhebung<br />
der Regelaltersgrenze<br />
Geburts- maßgebendes Alter<br />
jahrgang Jahre Monate<br />
vor 1947 65 0<br />
1947 65 1<br />
1948 65 2<br />
1949 65 3<br />
1950 65 4<br />
1951 65 5<br />
1952 65 6<br />
1953 65 7<br />
1954 65 8<br />
1955 65 9<br />
1956 65 10<br />
1957 65 11<br />
1958 66 0<br />
1959 66 2<br />
1960 66 4<br />
1961 66 6<br />
1962 66 8<br />
1963 66 10<br />
1964 67 0<br />
6 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
Beitragszeiten zur Alterssicherung der<br />
Landwirte, sondern unter anderem<br />
auch Pflichtbeitragszeiten aus der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung angerechnet.<br />
<strong>Die</strong>se vorzeitige Altersrente wird allerdings<br />
mit Abschlägen gezahlt. Für<br />
jeden Monat, den die Rente vor Erreichen<br />
der Regelaltersgrenze in Anspruch<br />
genommen wird, werden 0,3<br />
Prozent abgezogen. Der Abschlag entfällt,<br />
wenn für 45 Jahre anrechenbare<br />
Zeiten zurückgelegt worden sind.<br />
Auch hierfür werden unter anderem<br />
Beitragszeiten aus der Alterssicherung<br />
der Landwirte sowie Pflichtbeitrags-<br />
und Kindererziehungszeiten in der<br />
BeiSpieL:<br />
Vorzeitige und regeLaLterSrente<br />
Eine Landwirtin (geboren 26.01.1959) hat für 36, ihr<br />
Ehemann (geboren 23.02.1950) für 38 Jahre Beiträge<br />
zur LAK gezahlt:<br />
<strong>Die</strong> Regelaltersrente der Ehefrau beginnt mit 66<br />
Jahren und zwei Monaten am 01.04.2025. <strong>Die</strong>se<br />
Rente wird ohne Abschläge ausgezahlt. Bezieht<br />
der Ehemann bereits eine Regelaltersrente (65<br />
Jahre und vier Monate, leistungsbeginn frühestens<br />
01.07.2015), könnte die Ehefrau eine vorzeitige<br />
Altersrente erhalten. <strong>Die</strong> Altersgrenze dafür<br />
beträgt 56 Jahre und 2 Monate, also April 2015.<br />
Aufgrund des leistungsbeginns für den Ehemann<br />
beginnt die vorzeitige Altersrente der Ehefrau am<br />
01.07.2015. Abschläge errechnen sich vom Beginn<br />
der vorzeitigen Rente bis zum Beginn der gesetzlichen<br />
Altersrente (01.07.2015 bis 01.04.2025 = 117<br />
Monate á 0,3 prozent = 35,1 prozent).<br />
Der Ehemann kann auch vorzeitige Altersrente für<br />
langjährig Versicherte ab 01.03.2015 in Anspruch<br />
nehmen. <strong>Die</strong> vorzeitige Rente der Frau würde dann<br />
am 01.04.2015 beginnen. In diesem Fall errechnet<br />
sich ein Abschlag vom 01.04.2015 bis 01.04.2025<br />
= 120 Monate á 0,3 prozent = 36,0 prozent.<br />
(weitere Fälle unter www.lsv.de)<br />
gesetzlichen Rentenversicherung angerechnet.<br />
weitere Altersgrenzenanhebungen<br />
Eine Witwen- oder Witwerrente<br />
wurde bisher erst ab dem 45. Lebensjahr<br />
gezahlt, sofern kein minderjähriges<br />
Kind erzogen wurde oder man<br />
nicht erwerbsgemindert war. <strong>Die</strong>se<br />
Grenze wird nun bis zum Jahr 2029<br />
ebenfalls stufenweise auf das 47. Lebensjahr<br />
angehoben.<br />
Ebenso wird das Referenzalter für<br />
eine vorzeitige Altersrente für Ehegatten<br />
angehoben. <strong>Die</strong>se Rente können<br />
Ehegatten von Landwirten beziehen,<br />
wenn der Ehepartner bereits<br />
Anspruch auf eine Regel- oder vorzeitige<br />
Altersrente für langjährig<br />
Versicherte hat oder gehabt hat. Der<br />
Bezug ist bis zu zehn Jahre vor Erreichen<br />
der Regelaltersgrenze möglich,<br />
wobei ebenfalls ein Abschlag von 0,3<br />
Prozent für jeden Monat der Inanspruchnahme<br />
vor der Regelaltersgrenze<br />
berücksichtigt wird.<br />
erwerbsminderungsrenten und<br />
renten wegen todes<br />
Bisher wurde für diese Renten bei Beginn<br />
des Rentenbezugs oder bei Tod<br />
vor der Vollendung des 63. Lebensjahres<br />
ein Abschlag angerechnet – für<br />
jeden Monat 0,3 Prozent, höchstens<br />
jedoch 10,8 Prozent. <strong>Die</strong>se Altersgrenze<br />
wird nun ebenfalls stufenweise<br />
um zwei Jahre auf das 65. Lebensjahr<br />
angehoben. Für langjährig Versicherte<br />
bleibt das 63. Lebensjahr weiterhin<br />
maßgebend.<br />
Beratung bei der Alterskasse<br />
Für den Bezug einer Rente bestehen<br />
noch weitere Anspruchsvoraussetzungen<br />
wie zum Beispiel die Abgabe<br />
des land- und forstwirtschaftlichen<br />
Betriebes oder der Gärtnerei. Informationen<br />
dazu gibt es im Internet<br />
unter www.lsv.de oder telefonisch<br />
bei einem Beratungsgespräch mit<br />
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
der landwirtschaftlichen Alterskasse.<br />
n<br />
Jessica Sterzing
Geschäftsjahr 2010<br />
Verwendung der Mittel<br />
<strong>Die</strong> <strong>Landwirtschaftliche</strong> <strong>Sozialversicherung</strong><br />
Niedersachsen-<br />
Bremen (<strong>LSV</strong> NB) hat im Geschäftsjahr<br />
2010 rund 976,9 Millionen Euro<br />
für die Betreuung ihrer Versicherten in<br />
den Bereichen landwirtschaftliche Unfallversicherung<br />
(LUV), Alterssicherung<br />
der Landwirte (AdL) und landwirtschaftliche<br />
Krankenversicherung<br />
(LKV) aufgewendet. Nachfolgend werden<br />
die Ergebnisse dargestellt.<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Der Gesamtaufwand in der LUV ist<br />
im Berichtsjahr gegenüber dem Vorjahreswert<br />
gestiegen. <strong>Die</strong>s ist überwiegend<br />
auf die erstmals für das Geschäftsjahr<br />
2010 vorzunehmende Lastenverteilung<br />
zur gemeinsamen Finanzierung<br />
der Altrenten in der LUV<br />
zurückzuführen. <strong>Die</strong> LBG NB zählt<br />
danach zu den ausgleichsverpflichteten<br />
Berufsgenossenschaften. Der entsprechende<br />
Ausgleichsbetrag (rund<br />
4,4 Millionen Euro – fällig im Herbst<br />
2011) musste im Rahmen der Hebung<br />
2011 (Umlage 2010) über eine Betriebsmittelzuführung<br />
vorfinanziert<br />
werden und wird im Betrag der Vermögensaufwendungen<br />
und sonstigen<br />
Aufwendungen mit ausgewiesen.<br />
Bei der Berufsgenossenschaft wurden<br />
im Rechnungsjahr 2010 insgesamt<br />
rund 98,1 Millionen Euro aufgewendet.<br />
Davon entfielen rund 75,6 Millionen<br />
Euro auf die Leistungen für<br />
Mitglieder, Versicherte und Hinterbliebene<br />
und rund fünf Millionen<br />
Euro auf die Präventionsarbeit.<br />
Zur Senkung der Beiträge für die<br />
bundesmittelberechtigten Unternehmer<br />
wurden der LBG NB für das<br />
Rechnungsjahr 2010 (Hebung in<br />
2011) vom Bundesministerium für<br />
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />
Bundesmittel in Höhe<br />
von insgesamt rund 26,3 Millio-<br />
nen Euro zur Verfügung gestellt. Der<br />
Hebesatz (Umlage 2010) betrug 5,72<br />
Euro je Berechnungseinheit. Hiervon<br />
entfielen 0,69 Euro auf Verwaltungs-<br />
und Verfahrenskosten.<br />
Alterskasse<br />
Bei der Alterskasse wurden im Rechnungsjahr<br />
2010 einschließlich der<br />
Strukturmaßnahmen – Landabgaberenten<br />
(LAR) und Leistungen nach<br />
dem FELEG – insgesamt rund 482,1<br />
Millionen Euro aufgewendet. Das<br />
Beitragsaufkommen betrug rund<br />
106,2 Millionen Euro.<br />
Krankenkasse<br />
Bei der Krankenkasse wurden 2010<br />
insgesamt rund 396,7 Millionen Euro<br />
aufgewendet. Davon entfielen allein<br />
Berufsgenossenschaft<br />
aKtueLL n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Ausgaben 2010 (in euro *) einnahmen 2010 (in euro *)<br />
leistungen<br />
75.649.304,91 Beiträge<br />
4.144.866,46<br />
(ohne prävention)<br />
(außerhalb der umlage)<br />
prävention 5.049.807,23 Vermögenserträge /<br />
sonstige Einnahmen<br />
1.346.417,82<br />
Vermögens- und sonstige 6.271.540,37 Beitragsforderung 2011<br />
92.600.000,00<br />
Aufwendungen<br />
(umlage 2010)<br />
Verwaltungs- und<br />
Verfahrenskosten<br />
11.120.631,77<br />
Ausgaben gesamt 98.091.284,28 Einnahmen gesamt 98.091.284,28<br />
Alterskasse<br />
Ausgaben 2010 (in euro *) einnahmen 2010 (in euro *)<br />
leistungsaufwand Adl 461.729.193,85 Beiträge 106.194.933,88<br />
Ausgaben lAR /<br />
FElEG-leistungen<br />
Vermögens- und sonstige<br />
Aufwendungen<br />
10.117.235,49 Bundesmittel für laufende<br />
Geldleis tungen / Renten<br />
361.244.380,93<br />
9.559,27 Bundesmittel und sonstige<br />
Einnahmen für lAR und<br />
FElEG-leistungen<br />
10.117.235,49<br />
10.218.638,95 sonstige Einnahmen 4.518.077,26<br />
Verwaltungs- und<br />
Verfahrenskosten<br />
Ausgaben gesamt 482.074.627,56 Einnahmen gesamt 482.074.627,56<br />
Krankenkasse<br />
Ausgaben 2010 (in euro *) einnahmen 2010 (in euro *)<br />
leistungsaufwand 360.841.062,16 Beiträge 162.357.551,29<br />
Ausgaben Beteiligung am<br />
Altenteileraufwand<br />
Vermögens- und sonstige<br />
Aufwendungen<br />
Verwaltungs- und Verfahrenskosten<br />
16.118.647,51 Einnahmen aus Beteiligung<br />
am Altenteileraufwand<br />
2.353.520,10 Bundesmittel<br />
für Altenteiler-KV<br />
17.399.416,21 Bundesmittel für versicherungsfremde<br />
leistungen und konjunkturbedingte<br />
Mindereinnahmen<br />
16.118.647,51<br />
195.616.765,86<br />
28.057.245,21<br />
Überschuss der Erträge 7.994.556,40 Vermögenserträge und<br />
sonstige Einnahmen<br />
2.556.992,51<br />
Ausgaben gesamt 404.707.202,38 Einnahmen gesamt 404.707.202,38<br />
* Auszug aus den Jahresrechnungen 2010<br />
rund 360,8 Millionen Euro auf die<br />
Leistungen für Landwirte, Ehegatten,<br />
mitarbeitende Familienangehörige<br />
und Altenteiler.<br />
Der Verwaltungskostenanteil je Versicherten<br />
betrug im Berichtsjahr<br />
126,07 Euro.<br />
Insgesamt betrug der Anteil der Verwaltungskosten<br />
in allen Bereichen<br />
der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
etwa 4,03 Prozent der Gesamtaufwendungen.<br />
n<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 7
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n aKtueLL<br />
Versichertenparlament in Niedersachsen-Bremen<br />
Vorsitzende, Vorstand und Ausschüsse gewählt<br />
schon in der Februarausgabe<br />
berichtete lsV <strong>kompakt</strong> über<br />
die Wahl der neuen 39 Mitglieder<br />
der Vertreterversammlung<br />
als Versichertenparlament der<br />
lsV Niedersachsen-Bremen.<br />
Im september fanden die konstituierenden<br />
sitzungen statt.<br />
in den Sitzungen wurde zum Vorsitzenden<br />
der Vertreterversammlungen<br />
n Hartmut Seetzen, Varel<br />
und zu seinen Stellvertretern<br />
n Agnes Witschen, Lingen sowie<br />
n Manfred Rauert, Dwergte<br />
gewählt. Der Vorsitz wird zwischen<br />
ihnen jährlich wechseln.<br />
Gewählt wurden ferner die Mitglieder<br />
der Vorstände:<br />
Gruppe der versicherten<br />
Arbeitnehmer<br />
(nur bei Berufsgenossenschaft)<br />
Mitglieder<br />
n Eckhard Stoermer, Thönse<br />
n Harald Stäsche, Schickelsheim<br />
n Martin Meinerling, Bösel<br />
n Stephan Neumann, Bispingen<br />
8 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
die neuen Vorsitzenden der Vertreterversammlung (von links nach rechts): Manfred<br />
rauert, Agnes witschen, Hartmut Seetzen<br />
Stellvertreter<br />
n Jürgen Bolduan, Einbeck<br />
n Peter Klapproth, Eschede<br />
n Wolfgang Budde, Einbeck<br />
n Johann Scholtalbers, Jaderberg<br />
Gruppe der Selbstständigen<br />
ohne fremde Arbeitskräfte<br />
Mitglieder<br />
n Erich Hinrichs, Wittmund<br />
n Helmut Meyer, Betheln<br />
n Heike Schnepel, Wunstorf<br />
n Bernd Schulte-Lohmöller, Borsum<br />
Stellvertreter<br />
n Hermann Grupe, Eschershausen<br />
n Volker Kamps, Cuxhaven<br />
n Jan-Bernd Meyerholz, Ganderkeese<br />
n Friedrich Prilop, Wesendorf<br />
die Vorsitzenden des Vorstandes sind gewählt: eckhard Stoermer, Bernd Schultelohmöller<br />
und Albrecht Bußmeyer (von links nach rechts) Fotos: Knoll<br />
Gruppe der Arbeitgeber<br />
Mitglieder<br />
n Albrecht Bußmeyer, Badbergen<br />
n Rudolf Heins, Elsdorf<br />
n Ute Matthies, Wenzendorf<br />
n Ulrich Löhr, Denkte<br />
Stellvertreter<br />
n Justus Ackermann, Uplengen<br />
Zum Vorsitzenden des Vorstandes<br />
wurde<br />
n Albrecht Bußmeyer<br />
sowie zu seinen Stellvertretern<br />
n Eckhard Stoermer und<br />
n Bernd Schulte-Lohmöller<br />
bestimmt.<br />
Darüber hinaus wurden die Ausschüsse<br />
der Vertreterversammlungen und<br />
der Vorstände neu besetzt. In die Vertreterversammlung<br />
des Spitzenverbandes<br />
der landwirtschaftlichen <strong>Sozialversicherung</strong><br />
in Kassel wurden<br />
n Martin Meinerling,<br />
n Bernd Schulte-Lohmöller sowie<br />
n Albrecht Bußmeyer<br />
entsandt. Im Vorstand des Spitzenverbandes<br />
wird<br />
n Rudolf Heins<br />
die <strong>LSV</strong> NB vertreten.<br />
Das Ergebnis der Sozialwahl 2011 steht<br />
damit fest. Es kann im Internet unter<br />
www.nb.lsv.de unter Wir über uns ><br />
Organisation > Selbstverwaltung > Sozialwahl<br />
2011 nachgeschlagen werden. n<br />
Hartmut Fanck
Vertreterversammlungen verabschieden<br />
Haushalte 2012<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong><br />
berufsgenossenschaft<br />
Durch Absenkung der Bundesmittel<br />
wird Beitragserhöhung unvermeidbar.<br />
Bundesweiter Lastenausgleich<br />
führt wiederum zur Zahlungsverpflichtung<br />
in Höhe von voraussichtlich<br />
rund 4,2 Millionen<br />
Euro. Vorstand entscheidet über<br />
die Beitragsfestsetzung in seiner<br />
Sitzung im Februar 2012.<br />
landwirtschaftliche<br />
Alterskasse<br />
Monatsbeitrag wird bundeseinheitlich<br />
von 219 auf 224 Euro erhöht.<br />
landwirtschaftliche<br />
Krankenkasse<br />
<strong>Die</strong> günstige Ausgabenentwicklung<br />
in 2011 ermöglicht eine Senkung<br />
der Beiträge für landwirtschaftliche<br />
Unternehmer zum 1. Januar<br />
2012 um rund vier Prozent.<br />
Aufgrund einer geänderten Beitragsklassenstruktur<br />
sind im Einzelfall<br />
noch günstigere Beiträge<br />
möglich. In der höchsten Beitragsklasse<br />
20 muss eine Erhöhung um<br />
15,33 Euro monatlich erfolgen.<br />
landwirtschaftliche<br />
Pflegekasse<br />
Zuschlag zum Krankenversicherungsbeitrag<br />
bleibt zum 1. Januar<br />
2012 mit 12,6 Prozent unverändert.<br />
Für die meisten Mitglieder dennoch<br />
geringere Beiträge als Folge<br />
der Beitragssenkung bei der LKK.<br />
in ihren Sitzungen am 8. Dezember<br />
2011 in Hannover haben die Versichertenparlamente<br />
der <strong>Landwirtschaftliche</strong>n<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> Niedersachsen-Bremen<br />
(<strong>LSV</strong> NB) unter<br />
Leitung von Hartmut Seetzen (Varel)<br />
u. a. die Haushalte 2012 für alle vier<br />
Körperschaften mit einem Gesamtvolumen<br />
von rund 1,1 Milliarden Euro<br />
beraten und festgestellt.<br />
Geschäftsführer Hartmut Andrä berichtet über den Stand zur errichtung eines<br />
Bundesträgers<br />
Berufsgenossenschaft<br />
Den Schwerpunkt des Haushaltes 2012<br />
der Berufsgenossenschaft bilden mit<br />
rund 42,5 Millionen Euro (40,6 Prozent)<br />
die Ausgaben für Renten an Verletzte<br />
und Hinterbliebene sowie sonstige<br />
Geldleistungen und Präventionskosten.<br />
Der darin enthaltene Rentenaufwand<br />
wird im Vergleich zu 2011<br />
unter Berücksichtigung einer Rentenerhöhung<br />
zum 1. Juli 2012 geringfügig<br />
steigen. Für ambulante, stationäre<br />
und sonstige Heilbehandlungen, Verletztengeld,<br />
Berufshilfe sowie Betriebs-<br />
und Haushaltshilfe wird für 2012 mit Gesamtaufwendungen<br />
von rund 42,4 Millionen<br />
Euro (40,4 Prozent) gerechnet.<br />
<strong>Die</strong> Finanzierung der Ausgaben erfolgt<br />
im Rahmen der nachträglichen Bedarfsdeckung<br />
jeweils im Rahmen der<br />
Umlageausschreibung zu Beginn des<br />
Kalenderjahres. Für die Kalkulation<br />
der Beiträge 2012 (Umlage für das Kalenderjahr<br />
2011) ist von entscheidender<br />
Bedeutung, in welcher Höhe den Berufsgenossenschaften<br />
im kommenden<br />
Jahr Bundesmittel zur Verfügung gestellt<br />
werden. Nach aktuellen Verlautbarungen<br />
aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium<br />
soll der Bundeszuschuss<br />
zur landwirtschaftlichen Unfallversicherung<br />
von 200 auf 100<br />
Millionen Euro bundesweit reduziert<br />
werden. In Abhängigkeit von der Errichtung<br />
eines <strong>LSV</strong>-Bundesträgers<br />
werden zusätzliche 75 Millionen Euro<br />
in Aussicht gestellt, wobei angesichts<br />
des nicht abgeschlossenen Gesetzgebungsverfahrens<br />
zur Errichtung des<br />
Bundesträgers letzte Gewissheit über<br />
die Zuwendung dieser 75 Millionen<br />
Euro Bundesmittel nicht gegeben ist.<br />
Im Vergleich zu 2011 wird der Bundesmittelanteil<br />
der LBG NB von zuletzt<br />
26,3 Millionen Euro in 2012 auf jeden<br />
Fall geringer ausfallen. Bei Zuwendung<br />
von insgesamt 175 Millionen Euro werden<br />
auf die LBG NB etwa 23,2 Millionen<br />
Euro und bei insgesamt 100 Millionen<br />
Euro etwa 13,3 Millionen Euro<br />
entfallen. Eine Beitragssenkungsquote<br />
durch Bundesmittel von zuletzt 32,5<br />
Prozent wird deshalb im kommenden<br />
Jahr in diesem Umfang nicht möglich<br />
sein.<br />
Im Haushaltsjahr 2012 wird der sogenannte<br />
Lastenausgleich zwischen den<br />
landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften<br />
zum zweiten Mal durchzuführen<br />
sein. <strong>Die</strong> LBG NB gehört auch 2012<br />
zu den ausgleichsverpflichteten Berufsgenossenschaften.<br />
Nach den letzten<br />
Prognosen ist mit einer Belastung in<br />
Höhe von circa 4,2 Millionen Euro, die<br />
sich damit in etwa auf dem Niveau des<br />
Vorjahres bewegt, zu rechnen.<br />
aKtueLL n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 9
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n aKtueLL<br />
Vertreterversammlung und Vorstand während der Sitzung in Hannover Fotos: Knoll<br />
Der Vorstand wird im Februar 2012 auf<br />
Basis des Rechnungsergebnisses 2011,<br />
der Entwicklung der mit Beiträgen zu<br />
belegenden Berechnungseinheiten, der<br />
tatsächlichen Höhe der Bundesmittel<br />
sowie der Zahlungsverpflichtung aus<br />
dem Lastenausgleich über den Brutto-<br />
und Nettobeitragsfuß zu entscheiden<br />
haben. Im Vergleich zum Vorjahr sind<br />
höhere Beitragswerte unvermeidbar.<br />
Alterskasse<br />
Der Beitrag zur Alterskasse wird bundeseinheitlich<br />
vom Bundesministerium<br />
für Arbeit und Soziales in Abhängigkeit<br />
vom Beitragssatz der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung und insbesondere<br />
auch von der Brut to lohn sum-<br />
menent wick lung festge setzt. Er wird<br />
ab 2012 monatlich 224 Euro betragen.<br />
Er liegt damit rund 2,3 Prozent über<br />
dem Beitrag 2011 in Höhe von 219<br />
Euro. <strong>Die</strong> Beitragszuschussbeträge<br />
werden entsprechend angepasst.<br />
Für das kommende Haushaltsjahr<br />
kalkuliert die Alterskasse rund 454,6<br />
Millionen Euro an Rentenaufwand,<br />
wovon rund 287,4 Millionen Euro für<br />
reguläre Altersrenten, 43,7 Millionen<br />
Euro für Renten wegen Erwerbsminderung<br />
und 123,5 Millionen Euro an<br />
Rentenaufwand für Hinterbliebene<br />
veranschlagt wurden. Für Maßnahmen<br />
zur Rehabilitation sind im Haushalt<br />
4,0 Millionen Euro vorgesehen.<br />
<strong>Die</strong> <strong>LSV</strong> NB wenden im kommenden<br />
Jahr rund 20,3 Millionen Euro für Betriebs-<br />
und Haushaltshilfe auf. <strong>Die</strong><br />
Leis tung wird in Abhängigkeit von<br />
der Zuständigkeit für die medizinische<br />
Grundleistung aus dem Budget<br />
10 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
der Berufsgenossenschaft, der Alterskasse<br />
oder der Krankenkasse erbracht.<br />
Für den Versicherten gibt es<br />
dabei nur einen Antrag und einen Ansprechpartner.<br />
Gerade bei der Betriebs-<br />
und Haushaltshilfe gilt: „Beratung<br />
aus einer Hand“.<br />
Krankenkasse<br />
Nach den vielen Reformgesetzen der<br />
vergangenen Jahre, die zumindest teilweise<br />
zu den angestrebten Veränderungen<br />
im Spektrum der Leistungsausgaben,<br />
im Bereich der Arzneimittel<br />
sogar zu einer Ausgabeneindämmung<br />
geführt haben, befindet sich derzeit das<br />
GKV-Versorgungsstrukturgesetz im<br />
Ge setzgebungsverfahren. Auf Grund<br />
des zu erwartenden Einsatzes zusätzlicher<br />
Mittel ist im Haushaltsjahr 2012<br />
wiederum mit Ausgabensteigerungen<br />
zu rechnen.<br />
Bezogen auf den Leistungsbereich<br />
wird von einer durchschnittlichen<br />
Pro-Kopf-Steigerung der Ausgaben<br />
bei den Mitgliedern und bei den Altenteilern<br />
um rund 4,0 Prozent ausgegangen.<br />
Aufgrund der günstigen Ausgabenentwicklung<br />
im laufenden Geschäftsjahr<br />
ist zum 1. Januar 2012 für pflichtversicherte<br />
Landwirte und mitarbeitende<br />
Familienangehörige eine Beitragssenkung<br />
um linear 4% sowie<br />
eine Streckung der Beitragsklassen<br />
vertretbar. In der Beitragsklasse 20<br />
ist jedoch wegen der Anbindung an<br />
den Vergleichsbeitrag der allgemeinen<br />
Krankenversicherung für Landwirte<br />
eine Anhebung um 15,33 Euro<br />
auf 487,83 Euro monatlich zwingend.<br />
<strong>Die</strong> Beiträge für freiwillig Versicherte<br />
bleiben unverändert.<br />
Pflegekasse<br />
<strong>Die</strong> Gesamtaufwendungen im Haushalt<br />
der Pflegekasse werden auf rund<br />
87,0 Millionen Euro steigen. Dabei<br />
sind u. a. die Auswirkungen des Pflege-Weiterentwicklungsgesetzes,<br />
das<br />
eine weitere Anhebung der Leistungssätze<br />
zum 1. Januar 2012 vorsieht, berücksichtigt.<br />
Von den Gesamtaufwendungen werden<br />
rund 70 Millionen Euro nicht<br />
über Beiträge der Versicherten, sondern<br />
über den Ausgleichsfonds aller<br />
Pflegekassen finanziert. Der durch<br />
Beiträge finanzierte Anteil der Aufwendungen<br />
beläuft sich danach auf<br />
etwa 20 Prozent.<br />
Der Beitrag (Zuschlag zum Krankenversicherungsbeitrag)<br />
für landwirtschaftliche<br />
Unternehmer und mitarbeitende<br />
Familienangehörige wurde<br />
vom Bundesministerium für Gesundheit<br />
für das Jahr 2012 auf unverändert<br />
12,6 Prozent festgesetzt. Für Kinderlose<br />
beträgt der Zuschlag ebenfalls unverändert<br />
14,22 Prozent. Auch der Beitragssatz<br />
für Altenteiler und freiwillig<br />
Versicherte bleibt mit 1,95 Prozent<br />
(Kinderlose 2,20 Prozent) unverändert.<br />
Verwaltungskosten<br />
<strong>Die</strong> Verwaltungskosten der <strong>LSV</strong> NB<br />
werden im kommenden Jahr erneut<br />
unter dem Durchschnitt aller <strong>LSV</strong>-Träger<br />
liegen. Auch einen Vergleich mit<br />
den Verwaltungskosten anderer <strong>Sozialversicherung</strong>sträger<br />
muss die <strong>LSV</strong> NB<br />
nicht scheuen.
Heribert Möller, stellvertretender Geschäftsführer, erläutert die Haushaltspläne 2012<br />
Zukünftig ist sicherzustellen, dass der<br />
in Aussicht genommene <strong>LSV</strong>-Bundesträger<br />
(vergleiche Seite 3 dieser Ausgabe)<br />
den guten Service für Mitglieder<br />
und Versicherte zumindest zu vergleichbaren<br />
Konditionen leisten wird.<br />
Besondere Kosten in der Übergangsphase<br />
werden nicht zu vermeiden sein.<br />
Auf Dauer wird aber mindestens die<br />
beste Verwaltungskostenquote der<br />
heutigen <strong>LSV</strong>-Träger Ziel der gemeinsamen<br />
und bundesweiten Anstrengungen<br />
sein müssen.<br />
diSKuSSion zu<br />
„MrSa in der nutztierhaLtung“<br />
Dr. schulz vom Institut für Tierhygiene,<br />
Tierschutz und Nutztierethologie<br />
der stiftung Tierärztliche Hochschule<br />
in Hannover hielt anlässlich der<br />
Vertreterversammlung einen intensiv<br />
diskutierten Fachvortrag zum Thema<br />
„MRsA in der Nutztierhaltung“. Er<br />
hob hervor, dass sich dieses Thema<br />
für schlagzeilen wenig eigne. Bevor<br />
es zu voreiligen Feststellungen<br />
komme, seien weitere untersuchungen<br />
erforderlich. Entsprechende<br />
projekte würden zu mehreren Fragestellungen<br />
bereits laufen.<br />
Tatsache sei, dass eine bestimmte<br />
Form der MRsA in der Nutztierhaltung<br />
häufig nachzuweisen ist. <strong>Die</strong><br />
häufige Existenz dieser MRsA bei<br />
Menschen mit direktem Tierkontakt<br />
(Tierhalter, Tierärzte, schlachthofmitarbeiter)<br />
sei ebenfalls anerkannt.<br />
Genauso sicher sei aber auch, dass es<br />
sich bei der in den Medien behandelten<br />
Verbreitung in Krankenhäusern<br />
Nach der aktuellen Fassung des Gesetzentwurfes<br />
zur Errichtung eines<br />
<strong>LSV</strong>-Bundesträgers sind die Haushalte<br />
2012 die letzten eigenen regionalen<br />
Budgetplanungen. Schon die Haushalte<br />
2013 sind danach von den Gremien<br />
des <strong>LSV</strong>-Bundesträgers zu beschließen.<br />
<strong>Die</strong> Selbstverwaltung der<br />
<strong>LSV</strong> NB stellte vor diesem Hintergrund<br />
in ihren Sitzungen übereinstimmend<br />
fest, dass die künftigen Entwicklungen<br />
nichts daran ändern können,<br />
was in der Vergangenheit erreicht<br />
um andere MRsA-Typen handelt.<br />
Ferner führe die Kolonisierung mit<br />
dem in der Nutztierhaltung auftretendem<br />
MRsA in der Regel nicht zu<br />
einer Erkrankung. Es gäbe zudem<br />
Hygienemaßnahmen, um der Übertragung<br />
von MRsA auf den Menschen<br />
wirksam vorzubeugen:<br />
n Tragen von schutzkleidung, Atemschutzmasken,<br />
Einmalhandschuhe<br />
(z. B. Tierarzt)<br />
n Einrichten und Nutzen von<br />
Hygiene schleusen<br />
n Handhygiene (Händewaschen,<br />
Handtuchwechsel oder Benutzen<br />
von Einmalhandtüchern)<br />
n Nach der Arbeit: Duschen und<br />
Haarewaschen<br />
n Regelmäßige Reinigung der<br />
stallkleidung<br />
n strikte Trennung von Arbeits- und<br />
Wohnbereich<br />
Dr. schulz empfahl außerdem, dass<br />
MRsA-Träger bei bevorstehenden<br />
wurde. Zumindest bis einschließlich<br />
2012 sei es gelungen, den Versicherten<br />
in Niedersachsen und Bremen die Leistungen<br />
der <strong>LSV</strong> NB zu vergleichsweise<br />
günstigen Beiträgen bei absolut marktgerechten<br />
Verwaltungskosten anzubieten.<br />
Nun gelte es, die Erfahrungen des<br />
Ehrenamtes sowie der Verwaltung aus<br />
Niedersachsen und Bremen in die Planungen<br />
zur Errichtung des Bundesträgers<br />
nachhaltig einzubringen. n<br />
Heribert Möller<br />
größeren medizinischen Eingriffen<br />
den behandelnden Arzt zur Notwendigkeit<br />
einer vorherigen MRsA-sanierungstherapie<br />
befragen sollten.<br />
aKtueLL n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 11
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n iM foKuS<br />
Zusatzeinkommen und sozialversicherung<br />
Folgen für Altenteiler<br />
photovoltaik, Windkraft, eine kleine Versicherungsagentur oder ein Minijob –<br />
Beispiele für Erwerbstätigkeiten der Altenteiler. Zur ergänzenden Absicherung<br />
des lebensstandards häufig gut durchdacht, doch was ist mit der sozialversicherung?<br />
in den letzten Ausgaben von <strong>LSV</strong><br />
<strong>kompakt</strong> wurde bereits über sozialversicherungsrechtliche<br />
Aus wir kungen<br />
von zusätzlichem außerlandwirtschaftlichen<br />
Einkommen landwirtschaftlicher<br />
Unternehmer und Ehegatten<br />
berichtet. In dieser Ausgabe sollen<br />
die Folgen solcher Einkünfte für Bezieher<br />
einer Altersrente von der Alterskasse<br />
beleuchtet werden.<br />
<strong>Die</strong> Rentenbezieher der Alterskasse<br />
sind regelmäßig als Rentner in der<br />
allgemeinen oder landwirtschaftlichen<br />
Kranken- und Pflegeversicherung<br />
pflichtversichert. Nehmen die<br />
neben dem Rentenbezug ausgeübten<br />
Erwerbstätigkeiten ein nicht mehr<br />
untergeordnetes Ausmaß an, ist jedoch<br />
die Krankenversicherung als<br />
Rentner nicht (mehr) möglich.<br />
12 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
Vorteile der Kranken und<br />
Pflegeversicherung als rentner<br />
Pflichtversicherte Rentner zahlen als<br />
Beitrag zur Kranken- und Pflegeversicherung<br />
allein Beiträge aus ihren<br />
Renten (einschließlich Betriebsrenten,<br />
Pensionen und andere) sowie<br />
dem Arbeitseinkommen aus selbstständiger<br />
Erwerbstätigkeit. Ob es sich<br />
bei Einkünften um Einkommen aus<br />
selbstständiger Erwerbstätigkeit handelt,<br />
ergibt sich aus dem Steuerbescheid.<br />
Ist es dort entsprechend zugeordnet,<br />
gilt diese Zuordnung auch für<br />
die Beitragspflicht.<br />
Der Vorteil der Versicherung als<br />
Rentner besteht dabei in der Beitragsfreiheit<br />
der Einnahmen aus Vermietung<br />
und Verpachtung, Kapitalvermögen<br />
oder aus Leibrenten.<br />
damit die entscheidung später nicht bereut wird: Vorher rat einholen! Fotos: Knoll<br />
?<br />
Ist die Versicherung als Rentner nicht<br />
(mehr) möglich, kommt es üblicherweise<br />
zu einer freiwilligen Krankenversicherung.<br />
In dieser werden jedoch<br />
alle Einkommensarten der Beitragspflicht<br />
unterworfen. Das ist ein<br />
klarer Nachteil gegenüber der Versicherung<br />
als Rentner, wenn entsprechende<br />
Einnahmen vorhanden sind.<br />
Besonderheit der landwirtschaftlichen<br />
Kranken/Pflegeversicherung<br />
Weist der Steuerbescheid Einkommen<br />
aus Land- und Forstwirtschaft aus (wie<br />
die Pachteinnahmen aus dem ehemals<br />
bewirtschafteten Betrieb oder Einnahmen<br />
aus der Landwirtschaft im Rahmen<br />
des zulässigen Rückbehalts), wird<br />
dieses Einkommen nur in der landwirtschaftlichen<br />
Kranken- und Pflege
versicherung nicht der Beitragspflicht<br />
unterworfen. Rentner sind also im<br />
Vorteil, wenn sie Mitglied der berufsständischen<br />
Kran ken- und Pflegekasse<br />
der Landwirte sind.<br />
nicht mehr untergeordnetes Ausmaß<br />
Bei dieser Frage geht es allein um die<br />
Entscheidung, ob die vorteilhafte<br />
Versicherung als Rentner möglich ist.<br />
Sie ist nicht mit der Frage der Beitragspflicht<br />
des Einkommens zu verwechseln.<br />
Handelt es sich bei der Erwerbstätigkeit<br />
beispielsweise um eine mehr als<br />
geringfügige Beschäftigung (monatliches<br />
Arbeitsentgelt über 400 Euro<br />
oder Beschäftigung von mehr als zwei<br />
Monaten pro Jahr), verdrängt die<br />
Versicherungspflicht als Arbeitnehmer<br />
die Rentnerversicherung. Handelt<br />
es sich hingegen um einen Minijob,<br />
bleibt es bei der Versicherung als<br />
Rentner.<br />
Bei selbstständigen Erwerbstätigkeiten<br />
ist eine Klärung häufig schwer<br />
und hängt vom Einzelfall ab. Einige<br />
Eckpunkte für die Beurteilung, ob es<br />
sich um eine hauptberufliche selbstständige<br />
– also nicht mehr untergeordnete<br />
– Tätigkeit handelt, lassen<br />
sich wie folgt beschreiben:<br />
n Umfasst der Arbeitseinsatz mehr<br />
als 20 Stunden wöchentlich?<br />
n Stellt das Einkommen aus der<br />
selbstständigen Tätigkeit die<br />
Hauptquelle zur Bestreitung des<br />
Lebensunterhalts dar?<br />
n Beträgt das Einkommen aus der<br />
selbstständigen Tätigkeit mehr als<br />
1.968,75 Euro monatlich (2012)?<br />
n Werden Arbeitnehmer im Betrieb<br />
beschäftigt?<br />
Können alle Fragen mit „nein“ beantwortet<br />
werden, bleibt es bei der Versicherung<br />
als Rentner. Anderenfalls<br />
wird empfohlen, sich mit der Krankenkasse<br />
in Verbindung zu setzen<br />
und eventuelle Konsequenzen für die<br />
Versicherung als Rentner prüfen zu<br />
lassen. Denn auch hier gilt: „Vorbeugen<br />
ist besser als heilen“. Werden die<br />
Bedingungen für die Versicherung<br />
als Rentner rechtzeitig geklärt, lässt<br />
sich Manches noch positiv gestalten.<br />
Gelegentlich werden im Steuerbescheid<br />
Gewerbeeinkünfte ausgewiesen,<br />
die allein aus einer Beteiligung<br />
resultieren, ohne dass Tätigkeiten für<br />
den Geschäftsbetrieb erbracht werden.<br />
In diesen Fällen wird die Tätig-<br />
hVa BraunSchweig:<br />
VertreterVerSaMMLung und<br />
VorStand neu gewähLt<br />
landwirte im ehemaligen Regierungsbezirk<br />
Braunschweig kennen die Haftpflichtversicherungsanstalt<br />
Braunschweig. seit<br />
fast 100 Jahren werden Betriebs- und<br />
Kraftfahrthaftpflichtversicherungen<br />
speziell für die landwirtschaft angeboten.<br />
<strong>Die</strong> Geschäfte werden dabei von den<br />
Versicherten selbst gestaltet. Gewährsträger<br />
ist die landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft<br />
Niedersachsen-Bremen.<br />
Am 19. Oktober dieses Jahres trafen sich<br />
die neu gewählten Mitglieder der Vertreterversammlung<br />
und des Vorstandes zu<br />
ihren ersten sitzungen in Braunschweig.<br />
Zum Vorsitzenden der Vertreterversammlung<br />
wurde Joachim<br />
Zeidler aus parsau und<br />
zu seinem stellvertreter<br />
Friedrich Maushake aus<br />
Königslutter gewählt.<br />
Neuer Vorsitzender des<br />
Vorstandes ist Jürgen<br />
Hirschfeld aus seesen,<br />
dem als stellvertreter<br />
ulrich löhr aus Denkte<br />
zur seite steht.<br />
Hartmut Andrä, Geschäftsführer<br />
der lBG,<br />
gratulierte den Gewählten<br />
und bestärkte sie in<br />
keit ausnahmsweise nicht als selbstständige<br />
Erwerbstätigkeit betrachtet.<br />
<strong>Die</strong>s gilt aber nur für die Frage, ob<br />
eine Versicherung als Rentner möglich<br />
ist. An der Beitragspflicht dieses<br />
gewerblichen Einkommens ändert<br />
dies nichts.<br />
einkommen aus land und<br />
Forstwirtschaft<br />
Der Vorteil einer Versicherung als<br />
Rentner bei der LKK wurde bereits<br />
angesprochen: Nur aus dem außerlandwirtschaftlichen<br />
Einkommen<br />
sind zusätzlich Beiträge zu zahlen.<br />
Nicht selten stellt sich deshalb die<br />
Frage, ob die im Steuerbescheid als<br />
Gewerbeeinkünfte ausgewiesenen<br />
Einkommen nicht der Land- und<br />
Forstwirtschaft zuzuordnen sind, da<br />
die Investitionen ursprünglich aus<br />
der Landwirtschaft heraus erfolgten<br />
oder nach wie vor mit dem landwirtschaftlichen<br />
Betrieb eng verbunden<br />
sind.<br />
Einfache Antwort: Es gilt die steuerliche<br />
Zuordnung. Wird beispielsweise<br />
die Photovoltaikanlage auf dem<br />
iM foKuS n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
ihrer Absicht, auch<br />
künftig maßgeschneiderteVersicherungen<br />
für die beson deren Bedürfnisse<br />
der landwirtschaft anbieten zu<br />
wollen, und dies bei günstigen Beiträgen.<br />
<strong>Die</strong> Haftpflichtversicherungsanstalt<br />
Braunschweig bietet die klassischen<br />
Betriebs-, privat-, Jagd- und Kfz-Haftpflichtversicherungen<br />
an. Abgerundet<br />
wird das Angebot durch Kasko- sowie<br />
Hundehalter- und Reittierversicherungen.<br />
Näheres ist unter www.hvabraunschweig.de<br />
oder per Telefon unter<br />
0531 4800220 zu erfahren.<br />
Hartmut Andrä, Friedrich Maushake, Joachim Zeidler,<br />
Jürgen Hirschfeld, Ulrich löhr (von links nach rechts)<br />
Scheunendach dem Betriebsnachfolger<br />
nicht übertragen und weiter selbst<br />
betrieben, sind von der LKK Beiträge<br />
aus dem Gewinn dieses Gewerbebetriebes<br />
von zurzeit 15,5 Prozent zu erheben.<br />
Wäre die Photovoltaikanlage<br />
ebenfalls übertragen und ein höheres<br />
Altenteil/ein höherer Pachtpreis vereinbart<br />
worden, wären die erhöhten<br />
Einnahmen als Einkünfte aus einer<br />
Leibrente bzw. aus Vermietung und<br />
Verpachtung nicht beitragspflichtig.<br />
Fazit<br />
<strong>Die</strong> steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen<br />
Regelungen sind<br />
nicht immer leicht zu durchschauen.<br />
<strong>Die</strong>s kann die landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
leider nicht ändern.<br />
Eine kostenfreie Beratung zu den sozialversicherungsrechtlichenKonsequenzen<br />
eines zusätzlichen Einkommens<br />
wird aber gerne angeboten.<br />
Nutzen Sie dieses Angebot am besten<br />
vor Beginn einer selbstständigen Tätigkeit<br />
oder vor dem Rentenbezug. n<br />
Andreas Sandig<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 13
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n geSundheit<br />
passiv war gestern<br />
2012 ist lKK aktiv<br />
Vier Tage bewusst vom Alltag<br />
abschalten, die eigene Fitness<br />
verbessern, interessante<br />
Vorträge hören und mit<br />
netten Menschen aus der<br />
landwirtschaft ins Gespräch<br />
kommen – das alles bietet<br />
lKK aktiv.<br />
Mit 27 Terminen und neu ausgerichtetenKursprogrammen<br />
startet LKK aktiv in das Jahr<br />
2012. Exklusiv für Versicherte der<br />
<strong>Landwirtschaftliche</strong>n Krankenkasse<br />
Niedersachsen-Bremen (LKK NB)<br />
wurde ein Präventionsangebot für<br />
Aktive zusammen mit Kooperationspartnern<br />
entwickelt. Mit der Rheuma-<br />
Klinik Bad Nenndorf im Schaumburger<br />
Land und dem Reha-Zentrum am<br />
Meer, Bad Zwischenahn im Ammerland,<br />
bieten zwei starke Partner ihre<br />
... Bei phySiotherapeut und<br />
perSonaL trainer franK JanSSen (40)<br />
14 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
Leistungen in sehr attraktiven Regionen<br />
von Niedersachsen an.<br />
das Angebot<br />
LKK aktiv ist für Versicherte aller Altersgruppen<br />
geeignet. Das Kursprogramm<br />
gibt einen Einblick, wie vielseitig<br />
eine Gesundheitsvorsorge<br />
selbstständig und aktiv zu Hause gestaltet<br />
werden kann. Dabei kommt<br />
der Spaß nicht zu kurz. Alle Aktivitäten<br />
sind aufeinander abgestimmt<br />
und so konzipiert, dass niemand in<br />
seiner körperlichen Fitness überfordert<br />
wird und das Ausprobieren an<br />
erster Stelle steht. Was Einem persönlich<br />
liegt, kann dann in einem Verein<br />
oder einer Gruppe daheim vertieft<br />
werden.<br />
Rheuma-Klinik und Reha-Zentrum<br />
am Meer bieten einen Grundtrainingsplan<br />
mit Einheiten aus den Bereichen<br />
Aqua-Gymnastik, Entspannungs- und<br />
Ergometertraining an.<br />
Neu ist, dass in Bad Nenndorf der<br />
Programmschwerpunkt auf Aus dauer<br />
training (Nordic-Walking) und in<br />
nAcHGefRAGt<br />
was können vier tage lKK aktiv bringen?<br />
Eine ganze Menge – gerade für untrainierte.<br />
Nehmen wir zum Beispiel die Aqua-Gymnastik:<br />
Im Wasser fallen die Übungen leichter, die Beweglichkeit<br />
der großen Gelenke verbessert sich<br />
und schon während des Aufenthalts steigern sich<br />
Kraft und Ausdauer merklich. Das ist gut für das<br />
selbstvertrauen und spornt an, zu Hause weiterzumachen.<br />
Traute man sich vorher in sachen<br />
sport und Bewegung nichts – mehr – zu, so<br />
motivieren das Trainingsprogramm von lKK aktiv<br />
und die persönlich erzielten Erfolge, die Gesundheitsvorsorge<br />
in die eigenen Hände zu nehmen.<br />
Gerade Menschen aus der landwirtschaft leiden<br />
oftmals durch die harte und belastende Arbeit im<br />
Betrieb unter Verspannungen und Rückenschmerzen. Nach vier Tagen und gezielten<br />
Übungen, kann die muskuläre Dysbalance positiv beeinflusst werden.<br />
Hier helfen unterstützend natürlich auch die verschiedenen Angebote zur Entspannung,<br />
einmal richtig abzuschalten und neue Kräfte für den Alltag zu sammeln.<br />
Bad Zwischenahn auf Rückengesundheit<br />
(Rückenschule und spezielles<br />
Gerätetraining) ausgerichtet ist.<br />
Neben dem jeweiligen Programmschwerpunkt<br />
mit einem Anteil von<br />
sechs Stunden bieten beide Häuser<br />
aber auch zusätzliche Angebote aus<br />
dem Bereich Rückengesundheit bzw.<br />
Ausdauertraining für alle Teilnehmer<br />
an.<br />
teilnahme<br />
Wer LKK aktiv einmal ausprobieren<br />
möchte, wird von bürokratischen<br />
Hürden verschont: Weder eine ärztliche<br />
Verordnung noch eine gesonderte<br />
Kostenzusage der LKK NB sind<br />
erforderlich. <strong>Die</strong> verbindliche Buchung<br />
eines Termins erfolgt direkt<br />
bei den Kooperationspartnern.<br />
Kosten<br />
Bei regelmäßiger Teilnahme übernimmt<br />
die LKK NB die Kosten für<br />
die angebotenen Gesundheitskurse<br />
sowie drei Übernachtungen inklusive<br />
Verpflegung vor Ort. <strong>Die</strong> Eigenbetei-<br />
Sportwissenschaftler Fred Michaelis<br />
demonstriert die richtigen Bewegungsabläufe<br />
beim Gerätetraining<br />
Fotos: Knoll
ligung der Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer pro Person liegt<br />
n in Bad Nenndorf<br />
bei 134 Euro im Doppelzimmer<br />
bzw. 189 Euro im Einzelzimmer<br />
und<br />
n in Bad Zwischenahn<br />
bei 145 Euro im Doppelzimmer<br />
bzw. 205 Euro im Einzelzimmer.<br />
Joachim Knoll<br />
<strong>LSV</strong>-KontaKt<br />
<strong>Die</strong> aktuellen termine sind im internet<br />
unter www.nb.lsv.de > Leistungen ><br />
Vorsorge > Prävention > LKKaktiv ><br />
termine zu finden und können direkt<br />
bei den Kooperationspartnern gebucht<br />
werden.<br />
n Rheuma-Klinik bad nenndorf<br />
(13 bis 16 uhr)<br />
Magdalena engelking<br />
Kramerstraße 9<br />
31542 bad nenndorf<br />
( 05723 702737<br />
Service-Hotline: 0800 5723702<br />
(kostenlos)<br />
info@edelweiss-badnenndorf.de<br />
www.edelweiss-badnenndorf.de<br />
n Reha-Zentrum am Meer<br />
(8 bis 14 uhr)<br />
Renate borgmann<br />
unter den eichen 18<br />
26160 bad Zwischenahn<br />
( 04403 614 93<br />
r. borgmann@fk.bad-zwischenahn.de<br />
www.rehazentrum-am-meer.de<br />
Kraft und Ausdauer werden beim ergometertraining<br />
gezielt trainiert – bei alle Übungen<br />
stehen immer die Fachberater der beiden<br />
Kliniken an der Seite der teilnehmer<br />
landwirt<br />
und Beamter<br />
Renten der Alterskasse<br />
werden in Niedersachsen<br />
künftig auf Versorgungsbezüge<br />
von Beamten<br />
angerechnet. <strong>Die</strong> gemeinsamenBemühungen<br />
von landvolk,<br />
landfrauen und lsV waren<br />
dennoch erfolgreich.<br />
Zugegeben, es sind nur wenige<br />
Einzelfälle. <strong>Die</strong>s ändert nichts<br />
daran, dass eine rückwirkende Entwertung<br />
von eigenen Beitragszahlungen<br />
zur Alterskasse durch Anrechnung<br />
auf Bezüge nach niedersächsischem<br />
Beamtenrecht nicht<br />
nachzuvollziehen gewesen wäre. Das<br />
Land Niedersachsen ist dieser Auffassung<br />
von Landvolk, Landfrauen und<br />
Alterskasse gefolgt und hat eine Anrechnung<br />
von Alterskassenrenten auf<br />
Ansprüche begrenzt, die auf Beitragszahlungen<br />
ab dem 1. Dezember 2011<br />
BLutSpende:<br />
erfreuLiche BiLanz<br />
Mit über 600 Blutspenden, allein 54<br />
davon in diesem Jahr, haben Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter der<br />
landwirtschaftlichen sozialversicherung<br />
Niedersachsen-Bremen<br />
seit dem Jahr 2000 ein gutes Werk<br />
getan. Hierfür einen herzlichen<br />
Dank!<br />
Jeder kann durch einen unfall oder<br />
Krankheit schnell in die situation<br />
geraten, auf eine Blutspende angewiesen<br />
zu sein. schön, dass dann<br />
mit diesen spenden geholfen<br />
werden kann.<br />
beruhen. So ist es jetzt im NiedersächsischenBeamtenversorgungsgesetz<br />
geregelt.<br />
<strong>Die</strong> Beitragszahler der Alterskasse,<br />
die zugleich Beamte des Landes Niedersachsen<br />
sind, sollten prüfen, ob<br />
eine weitere Beitragszahlung sinnvoll<br />
ist. Eine Befreiung ist ggf. nur auf Antrag<br />
und grundsätzlich nur für die<br />
Zukunft möglich. n<br />
Hartmut Fanck<br />
iM foKuS n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 15
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n Sicherheit<br />
Risiko raus!<br />
erfolgreiche Kampagne<br />
Im Januar 2010 startete die präventionskampagne „Risiko raus!“ und<br />
stellte dabei die sicherheit beim Fahren und Transportieren in den<br />
Mittelpunkt. Fazit: <strong>Die</strong> Betriebe haben die Maßnahmen umgesetzt<br />
in zahlreichen Veranstaltungen,<br />
Fortbildungen sowie Seminaren<br />
wurden von den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern des Technischen<br />
Aufsichtsdienstes der LBG Niedersachsen-Bremen<br />
Maßnahmen zur<br />
Erhöhung der Sicherheit beim Fahren<br />
und Transportieren vorgestellt. Auf<br />
Ausstellungen wurde die Verkehrs-<br />
und Ladungssicherheit immer berücksichtigt.<br />
Dabei wurden insbesondere<br />
spezielle Bereiche in der Land-<br />
und Forstwirtschaft angesprochen.<br />
Neben Rückfahrkamera waren Modulspiegel<br />
und Markierungsfolien<br />
sinnvolle Beispiele, wie mit geringem<br />
Aufwand die Sicherheit wesentlich<br />
erhöht werden kann.<br />
Markierungsfolien sind einfach an den Fahrzeugen<br />
anzubringen Foto: Stemmler<br />
16 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
Rückblickend auf zwei Jahre Präventionskampagne<br />
„Risiko Raus!“ kann<br />
festgestellt werden, dass das Bewusstsein<br />
für noch mehr Sicherheit in den<br />
Betrieben geweckt wurde. Viele Betriebe<br />
haben die Hinweise aufgenommen<br />
und mit eigenen Maßnahmen<br />
umgesetzt. Erfreulich ist, dass sich<br />
auch einige Hersteller von landwirtschaftlichen<br />
Maschinen dieser Thematik<br />
angenommen haben.<br />
<strong>Die</strong> insgesamt positive Entwicklung<br />
muss für die Zukunft weiter gefördert<br />
werden, damit die Kampagne nachhaltig<br />
wirken kann. n<br />
Joachim Jäger<br />
der Modulspiegel erweitert das Sichtfeld<br />
erheblich Foto: eggers<br />
die rückfahrkamera erhöht an großen, unübersichtlichen Fahrzeugen die<br />
Verkehrssicherheit wesentlich Foto: Jäger
MeSSen und auSSteLLungen 2012<br />
die LandwirtSchaftLiche BerufSgenoSSenSchaft BeteiLigt Sich<br />
<strong>Die</strong> landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft<br />
Niedersachsen-Bremen<br />
(lBG NB) ist im 1. Halbjahr 2012 mit<br />
einem eigenen Beratungsstand auf<br />
folgenden Ausstellungen vertreten:<br />
n 21. Jahrestagung und Fachmesse<br />
Biogas<br />
10.01. – 12.01.2012 in Bremen<br />
n Norddeutsche Obstbautage<br />
15.02. – 16.02.2012 in Jork<br />
n schau der Besten<br />
22.02. – 23.02.2012 in Verden<br />
Während der Jahrestagung und<br />
Fachmesse Biogas können auf dem<br />
Beratungsstand der lBG NB sämtliche<br />
Fragen zur sicherheitstechnik in<br />
Biogasanlagen erörtert werden.<br />
In Jork werden schwerpunktmäßig<br />
die sicherheitstechnischen Anforderungen<br />
an CA- ulO lager und die<br />
Kenntlichmachung von landwirtschaftlichen<br />
Fahrzeugen im straßenverkehr<br />
behandelt.<br />
Bei der schau der Besten in Verden<br />
geht es um den sicheren umgang mit<br />
Foto: tienken<br />
Rindern. In Kooperation mit der<br />
Firma Masterrind werden lösungsansätze<br />
aufgezeigt. Dazu wird als<br />
praktisches Beispiel ein selbstfanggitter<br />
mit Notschlupföffnung ausgestellt.<br />
Persönliche<br />
Schutzausrüstung ...<br />
... absolut notwendig auch<br />
für „Kleinstforstwirte"<br />
für die meisten Forstwirte und<br />
Selbstwerber führt kein Weg<br />
an einer persönlichen Schutzausrüstung<br />
vorbei. Leider gibt es auch<br />
Ausnahmen, insbesondere wenn es<br />
sich eher um eine überschaubare eigene<br />
Waldfläche handelt. <strong>Die</strong> Motorsäge<br />
ist im Baumarkt schnell gekauft.<br />
Sie liegt gleich neben dem Akkubohrer.<br />
Für „etwas Brennholz<br />
machen“ reicht sie völlig aus und der<br />
Preis ist „erträglich“.<br />
Aber auch hier gilt: Das Unfallrisiko<br />
darf nicht unterschätzt werden, gerade<br />
wenn eine Motorsäge nur sehr<br />
selten benutzt wird. Und die Verlet-<br />
zung wiegt gleich schwer, unabhängig<br />
von der Größe der Forsten.<br />
Ein Schutzhelm mit Gehör- und Gesichtsschutz,<br />
eine Arbeitsjacke, Arbeitshandschuhe,<br />
eine Schnittschutzhose<br />
sowie Sicherheitsschuhe mit<br />
Schnittschutzeinlage gehören zum<br />
Mindeststandard einer persönlichen<br />
Schutzausrüstung. <strong>Die</strong> ist im Übrigen<br />
auch im Baumarkt zu finden. Und die<br />
eigene Gesundheit sollte Ihnen Kosten<br />
von insgesamt unter 200 Euro<br />
wert sein. n<br />
Hartmut Fanck<br />
<strong>LSV</strong>-info<br />
nähere informationen sind im internet<br />
unter www.nb.lsv.de > Aktuelles ><br />
Prävention zu finden.<br />
Neben den genannten schwerpunkten<br />
werden selbstverständlich auch<br />
Beratungen zu anderen Themen und<br />
Fachbereichen angeboten.<br />
Uwe Hotes<br />
Sicherheit n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Foto: rasche<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 17
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n Sicherheit<br />
In der Forstwirtschaft<br />
Funknotrufsysteme<br />
Je rascher Rettungskräfte bei einem unfall vor Ort sind, umso<br />
höher ist die Chance, dass die verunglückte person überlebt und<br />
gesundheitliche Folgeschäden vermieden werden.<br />
Rettung nur durch Zufall: Im<br />
bergigen Gelände weitab von<br />
der Straße und bei winterlichen Bedingungen<br />
führte der forstwirtschaftliche<br />
Lohnunternehmer Rückearbeiten<br />
durch. Beim Anhängen der<br />
Chokerkette rutschte er aus und kam<br />
unter den Baumstamm, der sich verdrehte<br />
und ihn einklemmte. Der<br />
Lohnunternehmer konnte sich nicht<br />
selbst befreien. Erst nach zwei Stunden<br />
wurde er von einem Förster aufgefunden,<br />
der auf dem Rückweg von<br />
einer Kontrollfahrt das Licht der<br />
Schlepperscheinwerfer bemerkt hatte.<br />
Bei den herrschenden Minustemperaturen<br />
hätte der Holzrücker die Nacht<br />
sonst nicht überlebt.<br />
<strong>Die</strong> Arbeit mit der Motorsäge, der<br />
Seilwinde oder das Besteigen von Bäumen<br />
gehören zu den gefährlichen<br />
SchuSSLärM Macht KranK<br />
Bei Abgabe von Gewehrschüssen<br />
werden schalldruckpegel von bis zu 150<br />
Dezibel erreicht. <strong>Die</strong>s ist vergleichbar<br />
mit dem lärm eines Düsenflugzeuges in<br />
30 m Entfernung.<br />
<strong>Die</strong> Gefahr einer irreparablen schädigung<br />
des Gehörs bei der schussabgabe<br />
18 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
Foto: Meyer<br />
Schnelle Hilfe ist nötig Foto: rasche<br />
Forstarbeiten. Der Unternehmer muss<br />
sicherstellen, dass in Notfällen umgehend<br />
Erste Hilfe geleistet werden<br />
kann. In der Regel sollte dies durch<br />
ist für Jäger besonders groß. Technische<br />
Hilfen an der Waffe (schalldämpfer) zur<br />
Minderung des Mündungsknalls sind<br />
auf Grund rechtlicher Vorgaben nahezu<br />
ausgeschlossen. Aus diesem Grund ist<br />
jeder Jäger gefordert, sein Gehör<br />
individuell zu schützen.<br />
Handelsübliche Gehörschutzkapseln<br />
reduzieren den schusslärm<br />
unter eine gesundheitsschädliche<br />
schwelle. Besonders empfehlenswert<br />
ist der „Aktive Gehörschutz“.<br />
Eine Elektronik sorgt<br />
dafür, dass Geräusche wie sprache<br />
oder Warnsignale gut wahrgenommen<br />
werden können.<br />
laute Impulse - wie z. B. schusslärm<br />
– werden jedoch reduziert<br />
und sind somit unschädlich für<br />
das Gehör.<br />
Jürgen Meyer<br />
eine zweite Person geschehen. Doch<br />
wie sieht die Praxis aus? Insbesondere<br />
beim Holzrücken mit der Seilwinde<br />
wird der zweite Mann oft eingespart.<br />
In solchen Fällen sind moderne GPSgestützte<br />
Notruf- und Ortungsgeräte<br />
zwingend erforderlich. Beim Kauf<br />
eines Gerätes sollte die Aufschaltung<br />
auf eine Notrufzentrale eingeschlossen<br />
sein. Der Signalgeber, der an der<br />
Person getragen wird, muss im Notfall<br />
per Knopfdruck und auch automatisch<br />
Alarm auslösen.<br />
<strong>Die</strong> Technische Regel der landwirtschaftlichen<br />
Berufsgenossenschaften<br />
gibt Hinweise zu Mindestanforderungen<br />
an Bau und Ausrüstung von<br />
Funknotrufanlagen und beschreibt,<br />
wie der sichere Betrieb zu gewährleisten<br />
ist.<br />
Verantwortlich für die Umsetzung<br />
der Arbeitschutzbestimmungen sind<br />
nicht nur die Personen, die die Arbeiten<br />
erledigen. In der Pflicht steht natürlich<br />
auch der Unternehmer. Der<br />
fachkundige Revierförster sollte sie<br />
dabei unterstützen. n<br />
Jürgen Meyer
Achtung: Hochstapler<br />
In vielen Betrieben der<br />
landwirtschaft und des<br />
Gartenbaus sind Gabelstapler<br />
für den innerberieblichen<br />
Transport<br />
unverzichtbar. Bei ihrem<br />
Einsatz ist Einiges zu<br />
beachten.<br />
Wer die nachfolgenden Hinweise<br />
beachtet, kann mit<br />
Gabelstaplern sicher und unfallfrei<br />
umgehen.<br />
eignung des Fahrers<br />
<strong>Die</strong> Anforderungen an den Fahrer<br />
gelten als erfüllt, wenn er<br />
n mindestens 18 Jahre alt ist,<br />
n geistig und körperlich geeignet ist,<br />
n theoretisch und praktisch für den<br />
Umgang mit Staplern ausgebildet<br />
und unterwiesen ist.<br />
Bei der Bedienung können Gesundheitsgefahren<br />
durch Abgase, Lärm, Vibrationen<br />
oder Witterung auftreten.<br />
Grundwissen – das A und O<br />
In der Ausbildung wird vermittelt:<br />
n dass Stapler nur bestimmungsgemäß<br />
verwendet werden dürfen<br />
(nur geeignete Güter fahren und<br />
stapeln; nicht bestimmungsgemäß:<br />
beispielsweise Pkw zum Radwechsel<br />
anheben),<br />
n wie Lasten sicher aufzunehmen sind,<br />
n mit welchen Radien und Ge schwindigkeiten<br />
Kurven (auch auf schiefen<br />
Ebenen) sicher durchfahren werden<br />
können,<br />
n wie korrekt gewendet wird.<br />
Lehrgänge werden unter anderem von<br />
den Deula-Schulen sowie bei TÜV<br />
und DEKRA angeboten.<br />
Bei Kurvenfahrten ereigneten sich bis<br />
vor einigen Jahren zahlreiche Unfälle.<br />
Fahrer versuchten beim Umkippen abzuspringen<br />
und wurden von Bauteilen<br />
des Staplers getroffen – mit schweren<br />
bis tödlichen Folgen. Deshalb müssen<br />
neue Gabelstapler serienmäßig mit<br />
einem Fahrerrückhaltesystem ausge-<br />
ein thema der Präventionskampagne „risiko raus!“: Staplerverkehr – hier dramatisch<br />
in Szene gesetzt<br />
rüstet sein. Alte Maschinen müssen<br />
mit einem solchen nachgerüs tet werden.<br />
<strong>Die</strong> einfachste Lösung ist ein Beckengurt,<br />
der bei der Fahrt stets anzulegen<br />
ist. Auch Bügeltürsys teme sind<br />
erhältlich und eignen sich als<br />
Rückhaltesys tem oft besser.<br />
Fahrerpflichten<br />
Der Staplerfahrer muss gewährleisten,<br />
dass<br />
n der Stapler nicht unbefugt benutzt<br />
wird. Dazu den Zündschlüssel abziehen<br />
und sicher verwahren.<br />
n das Fahrzeug durch Betätigung<br />
der Feststellbremse gegen Wegrollen<br />
gesichert ist.<br />
n Gabelzinken nicht in Verkehrswege<br />
hineinragen und sich stets in<br />
abgesenkter Position befinden.<br />
n zur Entlastung der Ketten der<br />
Hubmast so weit wie möglich nach<br />
vorne geneigt wird.<br />
n Personen nur dann mitgenommen<br />
werden, wenn der Stapler über<br />
einen Beifahrersitz mit Fahrerrückhaltesystem<br />
verfügt.<br />
Beim Einsatz einer Arbeitsplattform ist<br />
zu beachten (Näheres in der <strong>LSV</strong>-Information<br />
„Arbeitsplattformen“ – in<br />
Kürze erhältlich und unter www.spv.<br />
lsv.de zum Download bereit):<br />
n Plattform nach Aufnahme durch<br />
die Gabelzinken formschlüssig<br />
durch spezielle Bolzenverbindungen<br />
gegen Abgleiten sichern,<br />
sonst droht ihr Absturz.<br />
n An der dem Hubgerüst zugewandten<br />
Seite muss ein engma-<br />
schiges Drahtgitter Quetsch- und<br />
Scherstellen abschirmen.<br />
n Mit angehobener und besetzter<br />
Plattform ist das Fahren des Staplers<br />
nicht zulässig, der Fahrer darf dabei<br />
den Stapler auch nicht verlassen.<br />
Verkehrswege und Kennzeichnung<br />
Verkehrswege für Stapler sind innerbetrieblich<br />
festzulegen. Es empfiehlt<br />
sich eine schriftliche Anweisung mit<br />
n Festlegung der Verkehrswege,<br />
n Vorfahrtsregelung,<br />
n Geschwindigkeitsbegrenzung.<br />
Bereiche für den Gabelstaplerverkehr<br />
müssen gekennzeichnet sein.<br />
im öffentlichen Straßenverkehr<br />
Soll ein Gabelstapler im öffentlichen<br />
Straßenverkehr eingesetzt werden,<br />
muss er mit Beleuchtung, Blinkern,<br />
Bremslichtern, Außenspiegel und Profilreifen<br />
versehen sein. Der Fahrer<br />
muss im Besitz der entsprechenden<br />
Fahrerlaubnis sein.<br />
regelmäßige Prüfungen<br />
Der gefahrlose Betrieb eines Staplers<br />
hängt vom einwandfreien Zustand<br />
des Fahrwerks, der Bremsen, der Lenkung,<br />
des Hubwerks und der Sicherheitseinrichtungen<br />
ab. <strong>Die</strong> wiederkehrenden<br />
Prüfungen sind nach der<br />
Gefährdungsbeurteilung festzulegen.<br />
Ei ne Prüffrist von längs tens einem<br />
Jahr ist zu empfehlen, bei außergewöhnlichem<br />
Verschleiß können kürzere<br />
Abstände sinnvoll sein. n<br />
Achim Bourdon<br />
Sicherheit n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 19
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n aKtueLL<br />
�<br />
Flächenverbrauch senken<br />
und landwirtschaftliche<br />
Nutzflächen schützen<br />
<strong>Die</strong> Landwirtschaft und damit auch die<br />
landwirtschaftliche <strong>Sozialversicherung</strong><br />
(<strong>LSV</strong>) sind von der landwirtschaftlich genutzten<br />
Fläche in Deutschland abhängig. Eine übermäßige<br />
anderweitige Flächennutzung ist deshalb<br />
auch für die <strong>LSV</strong> von erheblicher Bedeutung. So<br />
gehen täglich in Deutschland rund 90 Hektar<br />
Acker- und Grünlandflächen durch Überbauung<br />
und Versiegelung verloren. Seit 1992 sind<br />
dies über 800.000 Hektar. Auch die <strong>LSV</strong>-Solidargemeinschaft<br />
schrumpft infolge dieses Prozesses.<br />
Aus diesem Grund unterstützt <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong><br />
das Anliegen des Deutschen Bauernverbandes<br />
(unter www.bauernverband.de gibt es<br />
weitere Informationen).<br />
leo Blum, Vorstandsvorsitzender<br />
des<br />
Spitzenverbandes der<br />
landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong>:<br />
„Ohne landwirtschaftliche<br />
Flächen gibt es keine<br />
landwirtschaft. Und wo man<br />
den Boden einer anderen<br />
nutzung zuführt, da können<br />
landwirtschaftliche Betriebe<br />
in ihrer existenz be droht<br />
werden. deshalb un ter stütze<br />
ich die Petition des deutschen<br />
Bauernverbandes.“<br />
Zeichnerliste für die unterstützung der petition:<br />
Flächenverbrauch senken und landwirtschaftliche Nutzflächen schützen<br />
Gegenstand der Petition des Deutschen bauernverbandes:<br />
„Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass auf gesetzlichem Wege landwirtschaftliche Nutzflächen als unvermehrbare<br />
produktionsgrundlage zur Ernährungssicherung und für nachwachsende Rohstoffe geschützt werden. Ferner möge der Deutsche<br />
Bundestag die Bundesregierung beauftragen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Flächenverbrauch durch Überbauung<br />
sowie durch Ausgleichsmaßnahmen zu reduzieren.“<br />
Bitte senden sie die liste unterschrieben und mit vollständigen Angaben (Vorgabe des petitionsausschusses) bis zum 31. Januar 2012 an:<br />
Deutscher bauernverband, umweltreferat, claire-Waldoff-Straße 7, 10117 berlin<br />
oder per fax an 030 31904-496<br />
name Vorname Straße/Hausnummer PLZ/Ort unterschrift<br />
<strong>Die</strong> Daten werden ausschließlich zum Zwecke der petition verwendet. <strong>Die</strong> petition kann von jedermann jeden Alters unterschrieben werden.
❘ ❘ ❘ ❘ ❘ n aKtueLL<br />
Versorgungsausgleich<br />
wenn die ehe scheitert<br />
22 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> Dezember I 11<br />
im Jahr 2010 wurden in Deutschland<br />
rund 187.000 Ehen geschieden.<br />
Rund 1.600 Verfahren zum Versorgungsausgleich<br />
nach Ehescheidungen<br />
werden in der landwirtschaftlichen<br />
<strong>Sozialversicherung</strong> jährlich<br />
bearbeitet. Dabei spielt der Versorgungsausgleich,<br />
das heißt wie die<br />
während der Ehezeit von beiden Part-<br />
inteRVieW<br />
mit Corina <strong>Die</strong>ling, expertin für Den<br />
VersorgungsausgleiCh beim lsV-spitzenVerbanD<br />
lSV <strong>kompakt</strong>: Frau <strong>Die</strong>ling, wie sieht<br />
der Normalfall im Versorgungsausgleich<br />
aus?<br />
Corina dieling: Es erfolgt eine interne<br />
Teilung bei dem Versorgungsträger,<br />
bei dem das Anrecht besteht, egal ob<br />
ein Versicherungskonto für den<br />
ausgleichsberechtigten Ehegatten<br />
bereits existiert oder nicht. Das<br />
Gericht formuliert das in seiner<br />
Entscheidung etwa so: „Im Wege der<br />
internen Teilung wird zu lasten des<br />
Anrechts der Frau XY bei der landwirtschaftlichen<br />
Alterskasse XYZ zu Gunsten<br />
des Herrn XY ein Anrecht in Höhe<br />
von ... übertragen.“ Der ausgleichsberechtigte<br />
Ehegatte baut durch die<br />
interne Teilung sein Anrecht bei der<br />
Alterskasse aus oder erhält im Rentenfall<br />
ein vom anderen Ehegatten<br />
unabhängiges Anrecht.<br />
lSV <strong>kompakt</strong>: Wieviel Anwartschaft<br />
ist für eine eigene Rente nötig?<br />
dieling: Aus einem im Versorgungsausgleich<br />
übertragenen Anrecht<br />
können Wartezeitmonate gutgeschrieben<br />
werden. <strong>Die</strong>se haben nicht<br />
die Qualität von pflichtbeiträgen,<br />
daher ist aufgrund dieser Beiträge keine<br />
Erwerbsminderungs-, sondern nur<br />
eine Altersrente möglich. Benötigt<br />
werden dazu 180 Monatsbeiträge,<br />
2009 wurde der Versorgungsausgleich vereinfacht.<br />
Was mit den in der Ehezeit erworbenen Ansprüchen<br />
nach einer scheidung passiert, ist dennoch für den<br />
laien kaum durchschaubar. lsV <strong>kompakt</strong> erklärt, worauf<br />
zu achten ist.<br />
wobei hierauf auch bestimmte Zeiten,<br />
die in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
zurückgelegt wurden,<br />
angerechnet werden können. <strong>Die</strong>s gilt<br />
auch dann, wenn selbst kein eigener<br />
Beitrag zur Alterskasse gezahlt<br />
wurde. Wird also die Wartezeit<br />
(Mindestversicherungszeit) von 180<br />
Monaten allein durch die im Versorgungsausgleich<br />
übertragenen Anrechte,<br />
gegebenenfalls zusammen mit<br />
den pflichtbeitragszeiten in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung,<br />
erfüllt, kann eine Altersrente von der<br />
Alterskasse auch dann bezogen<br />
werden, wenn keine eigene Beitragszahlung<br />
zur Alterskasse erfolgt ist.<br />
lSV <strong>kompakt</strong>: Können Anrechte bei<br />
einer externen Teilung, beispielsweise<br />
Anrechte aus der betrieblichen<br />
Altersversorgung, bei der Alterskasse<br />
angelegt werden?<br />
dieling: Ja, wenn vor dem Ende der<br />
Ehezeit ein Versicherungskonto bei<br />
der Alterskasse bestand. <strong>Die</strong>se<br />
Möglichkeit bietet sich z.B. für Versicherte<br />
an, die nicht in der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung versichert<br />
sind und die Anrechte nicht bei einer<br />
Versorgungsausgleichskasse anlegen,<br />
sondern ihr Anrecht bei der Alterskasse<br />
aufstocken möchten.<br />
nern erworbenen Anrechte auf Altersversorgung<br />
nach einer Scheidung<br />
zu teilen sind, für die Paare eher eine<br />
untergeordnete Rolle. Neben Zugewinnausgleich,<br />
Unterhaltsan sprü chen<br />
und Sorgerecht möchten sich die Betroffenen<br />
nicht auch noch um die sehr<br />
komplizierte Aufteilung ihrer Altersrenten<br />
kümmern. <strong>Die</strong>s weiß auch Corina<br />
<strong>Die</strong>ling, Expertin für den Versorgungsausgleich<br />
in der landwirtschaftlichen<br />
Alterssicherung. Sie rät, dennoch<br />
genau hinzuschauen und den<br />
Beschluss des Familiengerichts zu<br />
prüfen: „Es kommt tatsächlich öfter<br />
vor, als man glaubt, dass der Versorgungsausgleich<br />
fehlerhaft ist. <strong>Die</strong> Ehegatten<br />
vergessen gern mal Anrechte<br />
beim Familiengericht anzugeben.“<br />
Auch der Scheidungsanwalt ist in diesem<br />
Punkt überfordert, denn er kann<br />
auch nur über die Versorgungsansprüche<br />
Kenntnis haben, die im Verfahren<br />
ordnungsgemäß angegeben<br />
wurden.<br />
Ein falsch berechneter Versorgungsausgleich<br />
hat für die Betroffenen aber<br />
schlimme Folgen bei der späteren<br />
Rente, die dann zu gering ausfällt.<br />
Fatal: „Fehler bei der Auskunft und<br />
vergessene Anrechte können nach<br />
Rechtskraft der Entscheidung normalerweise<br />
nicht mehr korrigiert werden“,<br />
stellt Corina <strong>Die</strong>ling klar. n<br />
Frank Römer<br />
<strong>LSV</strong>-KontaKt<br />
fragen zum thema beantwortet<br />
corina <strong>Die</strong>ling unter ( 0561 9359-165
So iSt der VerSorgungSauSgLeich<br />
geregelt<br />
Der Versorgungsausgleich wurde<br />
ab 1. september 2009 gesetzlich<br />
neu geregelt. Danach sind bei einer<br />
scheidung Anwartschaften der<br />
n gesetzlichen Rentenversicherung,<br />
n Beamtenversorgung,<br />
n betrieblichen Altersversorgung,<br />
n berufsständischen Altersversorgungen,<br />
n Alterssicherung der landwirte<br />
und<br />
n privaten lebensversicherungen<br />
aufzuteilen.<br />
Im Rahmen des Versorgungsausgleichs<br />
werden somit auch die bei<br />
der Alterskasse erworbenen<br />
Anwartschaften geteilt.<br />
Grundsätzlich soll der Versorgungsausgleich<br />
durch eine interne<br />
Teilung der während der Ehezeit<br />
erworbenen Rentenansprüche<br />
erfolgen. Das heißt: sofern Anrechte<br />
bei einem Träger erworben<br />
wurden, bei dem nur für einen<br />
Ehegatten ein Anspruch besteht,<br />
ist dort für den anderen Ehegatten<br />
ein Versicherungskonto zu errichten,<br />
auf das die Anwartschaften<br />
übertragen werden. <strong>Die</strong> in der Ehezeit<br />
erworbenen Versorgungsanrechte<br />
werden halbiert.<br />
Nur in Ausnahmefällen lässt der<br />
Gesetzgeber auch eine externe<br />
Teilung zu. Auszugleichende<br />
Anrechte werden dann bei einem<br />
anderen Versorgungsträger begründet.<br />
<strong>Die</strong>s ist oftmals bei der<br />
Teilung von Betriebsrenten der<br />
Fall. Eine externe Teilung ist dann<br />
durchzuführen,<br />
n wenn die ausgleichsberechtigte<br />
person und der Versorgungsträger<br />
des Ausgleichspflichtigen<br />
eine externe Teilung vereinbaren<br />
oder<br />
n der Versorgungsträger des<br />
Ausgleichspflichtigen eine<br />
externe Teilung verlangt. <strong>Die</strong>s<br />
ist aber nur bei relativ geringen<br />
Ausgleichswerten und nur mit<br />
Zustimmung des Zielversorgungsträgers<br />
möglich.<br />
Meist erfolgt der Ausgleich auf ein<br />
Versicherungskonto der gesetzlichen<br />
Rentenversicherung oder<br />
der Versorgungsausgleichskasse.<br />
Er kann aber auch auf das Versicherungskonto<br />
bei der Alterskasse<br />
erfolgen.<br />
Neues Geschäftsmodell<br />
Gärten auf dem Acker<br />
stadtmenschen werden Hobbygärtner – mit<br />
landwirtschaft hat das nichts zu tun.<br />
Der Landwirt stellt Privatpersonen,<br />
die im Hauptberuf<br />
nichts mit der Landwirtschaft zu tun<br />
haben, eine kleine Ackerlandfläche<br />
für eine Saison zur Verfügung und<br />
hilft bei der Bestellung mit Gemüse,<br />
Kräutern und Blumen. <strong>Die</strong> Stadtmenschen<br />
bekommen ihren eigenen<br />
Garten sowie Gemüse aus eigenem<br />
Anbau – und das ohne Mitgliedschaft<br />
in einem Gartenverein.<br />
So oder so ähnlich sieht ein vergleichsweise<br />
neues Angebot einiger Landwirte<br />
aus. <strong>Die</strong> Idee trifft den Zeitgeist<br />
und ist für beide Seiten interessant. Sie<br />
reiht sich in länger bekannte Geschäftsmodelle<br />
wie „Mein Apfelbaum“<br />
oder „Mein Mastschwein“ ein.<br />
Spaß ohne nebenwirkung?<br />
Ein Erfolg des neuen Angebots erscheint<br />
wahrscheinlich. Und das alles<br />
ohne wenn und aber? Aus Sicht des<br />
Landwirts handelt es sich bei dem<br />
Angebot um eine neue Einkommensquelle,<br />
die natürlich vom Steuerberater<br />
bewertet werden sollte. Nur wenn<br />
das Einkommen nicht der Landwirtschaft<br />
zugeordnet werden kann, stellen<br />
sich zusätzlich sozialversicherungsrechtliche<br />
Fragen.<br />
Versicherungsschutz prüfen<br />
Fest steht, dass der Hobbygärtner<br />
durch den Anbau von Mangold und<br />
Kürbis nicht zum landwirtschaftlichen<br />
Unternehmer wird. <strong>Die</strong> Nutzung<br />
von weniger als 100 Quadratmetern<br />
– und damit deutlich unter<br />
der gesetzlichen Befreiungsgrenze<br />
von 2.500 qm für landwirtschaftliche<br />
Unternehmen – ist sozialversicherungsrechtlich<br />
nämlich dem städtischen<br />
Haushalt zuzuordnen. Das<br />
bedeutet: keine Beitragspflicht des<br />
Hobbygärtners zur Berufsgenossenschaft<br />
und kein gesetzlicher Unfallversicherungsschutz.<br />
Und deshalb<br />
sollte der Landwirt bei diesem Geschäftsmodell<br />
sicherstellen, dass<br />
seine Betriebshaftpflichtversicherung<br />
entsprechende Ansprüche der Hobbygärtner<br />
einschließt. n<br />
Hartmut Fanck<br />
Sicherheit n ❘ ❘ ❘ ❘ ❘<br />
Dezember I 11 <strong>LSV</strong> <strong>kompakt</strong> 23
Mammographie-screening zur<br />
Früherkennung von Brustkrebs<br />
im Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken.<br />
Durch frühes erkennen steigt die Heilungschance erheblich.<br />
Zwischen dem 50. und dem 69. Lebensjahr haben frauen alle<br />
zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie-untersuchung.<br />
<strong>Die</strong>ses Angebot sollte jede nutzen. ebenso wichtig sind die<br />
jährliche Vorsorge und die regelmäßige Selbstuntersuchung.<br />
bei der unter suchung von<br />
100 frauen wird bei einer<br />
brustkrebs diagnostiziert.