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und Mittelschule Unter- stufe - Landesschulrat Steiermark

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P.b.b. / 36228G65U Verlagspostamt 8010 Graz Erscheinungsort Graz<br />

Nr. 113/<br />

114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Bildung in Südtirol<br />

Lesen Sie die Seiten 4 bis 11<br />

Berichte aus dem steirischen Schulgeschehen finden Sie auf den Seiten 12 bis 27


PRÄSIDIALT<br />

Amtsführender Präsident<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es für<br />

<strong>Steiermark</strong> HR Mag. Dr. Horst<br />

Lattinger<br />

DR. HORST LATTINGER<br />

JEDER<br />

Anfang ist eine<br />

Chance. Die<br />

Chance, zu verändern, was sich<br />

nicht bewährt hat, loszulassen,<br />

was sich als überflüssig, belastend<br />

erwiesen hat. Die Ferien<br />

bieten nicht nur Gelegenheit<br />

zum Entspannen <strong>und</strong> Kräftesammeln,<br />

sondern auch zum<br />

Innehalten <strong>und</strong> Reflektieren.<br />

Was soll im neuen Schuljahr<br />

anders werden? Was ist in der<br />

Vergangenheit gut gelaufen,<br />

was weniger gut?<br />

Wir leben in einer sehr aufregenden<br />

Zeit, die Veränderungen<br />

in der Gesellschaft, in der<br />

Arbeitswelt <strong>und</strong> im Privatbereich<br />

haben ein geradezu<br />

atemberaubendes Tempo<br />

erreicht. Manchmal fühlt man<br />

sich an Alvin Tofflers vor 30<br />

Jahren veröffentlichten Bestseller<br />

„Future Shock“ erinnert,<br />

in dem er von einer „disease of<br />

change“ <strong>und</strong> von der paradoxen<br />

Forderung spricht, junge<br />

Menschen auf eine Zukunft<br />

vorzubereiten, die niemand<br />

genau vorhersehen kann. Dass<br />

sich die Schule gewissermaßen<br />

im Epizentrum des Bebens<br />

befindet, liegt in der Natur der<br />

Sache. Und dass es für die<br />

Schule nicht leicht ist, mit dem<br />

Tempo dieser Veränderungen<br />

Schritt zu halten, ist eine<br />

schmerzvolle Erfahrung.<br />

Strukturreformen<br />

Es besteht kein Zweifel, dass<br />

Strukturen innerhalb der<br />

SCHULE<br />

Alle Jahre wieder ein<br />

Neubeginn<br />

Schule, im Behördenaufbau<br />

<strong>und</strong> im Dienst- <strong>und</strong> Besoldungsrecht<br />

der Lehrer/innen<br />

an die neuen Verhältnisse<br />

angepasst werden müssen.<br />

Josef Weinhebers „I schoffert<br />

olles ob, wenn i wos z’ reden<br />

hätt’... „ ist dafür ein ebenso<br />

beliebtes wie untaugliches<br />

Rezept. Ein evolutionärer<br />

(Organisations-)Entwicklungsprozess<br />

erfordert viel Fachkompetenz,<br />

Geduld <strong>und</strong><br />

Augenmaß, kann aber dazu<br />

beitragen, dass Fehler der Vergangenheit<br />

nicht wiederholt<br />

werden müssen. Das neue Rollenbild<br />

der Schulaufsicht, in<br />

der so genannten Dienstanweisung<br />

festgeschrieben, ist ein<br />

Beispiel für das Gelingen eines<br />

derartigen Prozesses. Bleibt zu<br />

hoffen, dass die notwendigen<br />

Änderungen im Bereich des<br />

Dienst- <strong>und</strong> Besoldungsrechts,<br />

der Lehrerarbeitszeit, der<br />

Schulorganisation <strong>und</strong> der<br />

Behördenstruktur in ähnlicher<br />

Weise betrieben werden.<br />

Schulqualität<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz<br />

gehören Österreichs Schulen<br />

zu den Besten Europas<br />

(„Bericht über die Qualität der<br />

schulischen Bildung in Europa“).<br />

Um diesen Ruf erfolgreich<br />

zu verteidigen, bedarf es<br />

vor allem bestausgebildeter<br />

Lehrer/innen, die mit den neuen<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologienumgehen<br />

können <strong>und</strong> keine<br />

Berührungsängste gegenüber<br />

neuen Lernformen haben.<br />

Die Umsetzung des neuen<br />

Lehrplans für die Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong><br />

I, der mit diesem Schuljahr<br />

in Kraft tritt, stellt hohe<br />

Anforderungen an die Planungskompetenz<br />

<strong>und</strong> Teamfähigkeit<br />

der Lehrer/innen,<br />

zudem verstärkt er den Bedarf<br />

an Kommunikation mit den<br />

Schüler/innen <strong>und</strong> Eltern.<br />

Durch den Einsatz des PC im<br />

<strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> eigenverantwortliches,<br />

selbstständiges<br />

2<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Schulanfang – Neubeginn eines Arbeitsjahres<br />

für Lehrende <strong>und</strong> Lernende?<br />

Diese Mischung von Neugierde,<br />

freudiger, aber auch banger Erwartung:<br />

Was wird das neue Schuljahr bringen?<br />

Lernen der Schüler/innen wird<br />

das Gespräch, die mündliche<br />

Kommunikation zwischen<br />

Lehrenden <strong>und</strong> Lernenden<br />

wichtiger denn je. Zur Qualität<br />

gehört vor allem auch, dass<br />

Schüler/innen Zuwendung <strong>und</strong><br />

Zuneigung erfahren, dass<br />

Lachen <strong>und</strong> Lernen einander<br />

nicht ausschließen.<br />

Evaluation<br />

Ein Streifzug durch die Schulen<br />

eines beliebigen steirischen<br />

Bezirkes – aber auch ein Blick<br />

in eine beliebige Nummer der<br />

Zeitung „Schule“ – zeigt, wie<br />

viele Pädagoginnen <strong>und</strong><br />

Pädagogen zu neuen Ufern<br />

aufbrechen. Sie haben auch<br />

erkannt, dass es unerlässlich<br />

ist, regelmäßig zu prüfen, ob<br />

man die selbstgesteckten oder<br />

die vorgegebenen Ziele<br />

erreicht hat. Aufgabe des<br />

Ministeriums, des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

<strong>und</strong> des Pädagogischen<br />

Institutes ist es, Hilfestellungen<br />

für brauchbare<br />

Evaluationsmaßnahmen anzubieten.<br />

Der Bedarf ist groß, das<br />

beweist u. a. der Umstand,<br />

dass das QIS-Internetforum<br />

„Qualitätsnetzwerk“ bis jetzt<br />

schon 2,3 Millionen Besucher/innen<br />

aufweist …<br />

Special Needs<br />

In Bezug auf die Integration<br />

behinderter Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlicher liegt die <strong>Steiermark</strong><br />

zweifellos im österreichischen<br />

Spitzenfeld, was aber<br />

kein Gr<strong>und</strong> ist, die Hände in<br />

den Schoß zu legen. Nach wie<br />

vor sind Integrationsklassen in<br />

der Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong> I fast ausschließlich<br />

an Hauptschulen zu<br />

finden, nach wie vor fehlt es an<br />

geeigneten Anschlüssen an die<br />

Pflichtschulzeit. Das unter der<br />

Federführung von Frau<br />

Berufsschulinspektorin Regierungsrätin<br />

Graf entwickelte<br />

Schulversuchsmodell einer<br />

Teilqualifizierungslehre kann<br />

hier (gemeinsam mit Vorlehre<br />

<strong>und</strong> Anlehre) Abhilfe schaffen.<br />

Besondere Bedürfnisse haben<br />

aber nicht nur Behinderte sondern<br />

auch Hochbegabte. Der<br />

Begabungs- <strong>und</strong> Begabtenförderung<br />

wird daher in nächster<br />

Zeit besonderes Augenmerk zu<br />

schenken sein. Mit der ECHA-<br />

Ausbildung von r<strong>und</strong> zwei<br />

Dutzend steirischer Lehrerinnen<br />

<strong>und</strong> Lehrern wurde ein<br />

wichtiger erster Schritt in diese<br />

Richtung gesetzt.<br />

Neue Ausbildungsschwerpunkte<br />

Die richtige Ausgewogenheit<br />

zwischen einer soliden, breiten<br />

Allgemeinbildung <strong>und</strong> der Vermittlung<br />

von Spezialkenntnissen<br />

<strong>und</strong> -fertigkeiten ist Voraussetzung<br />

für die optimale<br />

Vorbereitung auf den Einstieg<br />

auf eine sich rasch <strong>und</strong> unaufhörlich<br />

ändernde Arbeitswelt.<br />

Bei der Fixierung auf Schwerpunkte<br />

ist an den Einzelschulen<br />

nicht nur auf die verfügbaren<br />

Ressourcen Bedacht zu<br />

nehmen, sondern auch auf<br />

wirtschafts- <strong>und</strong> beschäftigungspolitische<br />

Aspekte sowie<br />

– last, but not least – auf Interessen<br />

<strong>und</strong> Neigungen der jungen<br />

Menschen.<br />

Autonome Lehrpläne <strong>und</strong><br />

St<strong>und</strong>entafeln ermöglichen es<br />

den Schulen, sich umgehend<br />

auf geänderte Bedürfnislagen<br />

einzustellen. Im dualen System<br />

wurden 1997 <strong>und</strong> 1998 23 neue<br />

Lehrberufe geschaffen, im laufenden<br />

Schuljahr sind bereits<br />

weit über 4000 Lehrlinge in<br />

diesen Ausbildungsgängen<br />

registriert!<br />

Als Amtsführender Präsident<br />

wünsche ich allen, die „Schule<br />

machen“, ein erfolgreiches<br />

Schuljahr, indem die Aufbruchstimmung<br />

stärker ist als<br />

das Krankjammern, in dem<br />

konstruktive Kritik das Wadlbeißen<br />

ersetzt <strong>und</strong> in dem die<br />

145.000 steirischen Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler Schule als Ort<br />

des Lernens, Lebens <strong>und</strong><br />

Lachens erfahren.


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

3<br />

Aus dem Inhalt<br />

S. 4–11<br />

S. 15<br />

S. 16–26<br />

S. 27<br />

IMPRESSUM<br />

Wer kennt nicht das schöne<br />

Land oberhalb der Etsch? Aber<br />

wer weiß schon um das<br />

Bildungssystem in Südtirol, das<br />

auch innerhalb Italiens etwas<br />

anders ist. „Schule“-Mitarbeiter<br />

waren ein paar Tage vor Ort, um<br />

Ihnen, werte LeserInnen, einen<br />

Einblick zu geben.<br />

Förderpläne wozu?, fragt der<br />

Leiter der Schulpsychologie –<br />

Bildungsberatung im <strong>Landesschulrat</strong>,<br />

Dr. Josef Zollneritsch.<br />

Und gibt auch gleich in den<br />

Schulpsychologischen Akzenten<br />

die f<strong>und</strong>ierten Antworten – etwa<br />

auf das Zauberwort „Prozessorientierte<br />

Förderdiagnistik“.<br />

Die <strong>Steiermark</strong> hat bei Schul-<br />

B<strong>und</strong>esmeisterschaften wieder<br />

einmal hervorragend abschnitten<br />

– etwa im Leichtatlethik-<br />

Dreikampf; ein Gymnasium<br />

trifft eine Volksschule; ein<br />

Bericht über das Entdecken <strong>und</strong><br />

Erfinden von Symbolen <strong>und</strong> vieles<br />

mehr vom Schulalltag.<br />

Zwei schillernde Persönlichkeiten<br />

im steirischen Bildungswesen<br />

traten mit Monatsbeginn in<br />

den wohlverdienten Ruhestand:<br />

LSI Hofrat Dietrich Stark (lesen<br />

Sie im Verordnungsblatt) <strong>und</strong><br />

der Direktor der diözesanen<br />

Pädagogischen Akademie Graz-<br />

Eggenberg, Dr. Gerhard Berger.<br />

Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>. – Redaktion: BSI Wilhelm Bernhardt,<br />

Bezirksschulrat, 8700 Leoben; Werner Egger: Am Langedelwehr 26, 8010 Graz. – Satz<br />

beigestellt. – Herstellung: Medienfabrik Graz.<br />

Internet:http://members.styria.com/w_egger/index2.htm – E-Mail: w_egger@kleinezeitung.at<br />

Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8010 Graz, Hofgasse 15, zurücksenden!<br />

Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ <strong>und</strong> das Verordnungsblatt des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> werden allen Pflichtbeziehern (Bezirksschulräten, Schulleitungen <strong>und</strong> Direktoren<br />

aller öffentlichen <strong>und</strong> mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten <strong>Unter</strong>richtsanstalten)<br />

von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“<br />

<strong>und</strong> das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Aktiv- <strong>und</strong><br />

Ruhestandes, an Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen <strong>und</strong> sonstige Interessenten auf<br />

Bestellung abgegeben. Der Bezugspreis beträgt derzeit S 550.–. Die Bestellung nimmt die<br />

Medienfabrik Graz, Hofgasse 15, 8010 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen.<br />

SCHULE<br />

Was immer der Gr<strong>und</strong> ist, in<br />

fremde Länder zu fahren, es<br />

freut einen, dort auch Vertrautes,<br />

Bekanntes, ja auch Fehlerhaftes<br />

zu sehen <strong>und</strong> zu erfahren; das<br />

verbindet <strong>und</strong> erweckt Sympathien!<br />

Und wer meint, zu Hause<br />

wäre alles „öd“ <strong>und</strong> anderswo<br />

alles „cool“, der wird, wenn er ein<br />

bisschen hinter die Kulissen<br />

geschaut hat, sehen, dass überall<br />

mit Wasser gekocht wird <strong>und</strong><br />

nichts auf dieser Welt nur sonnenbeschienen<br />

ist. Natürlich ist<br />

vieles da anders als dort (Gott<br />

sei Dank !) <strong>und</strong> der Reiz des<br />

Neuen <strong>und</strong> Ungewohnten hebt<br />

Leib <strong>und</strong> Seele. Meist kehren wir<br />

nach einer gewissen Zeit des<br />

Ausschwirrens <strong>und</strong> „Fremdelns“<br />

aber gerne wieder zurück, denn<br />

auch das Daheimsein hat seine<br />

guten <strong>und</strong> schönen Seiten.<br />

Bleiben wir bei der Schule. Eigentlich<br />

sollten Exkursionen (Studien)<br />

– bei Möglichkeit im Ausland, aber<br />

nicht nur – für LehrerInnen, SchülerInnen<br />

<strong>und</strong> auch ElternvertreterInnen<br />

zur Regel werden, um den<br />

Horizont zu erweitern, dazu zu lernen<br />

<strong>und</strong> vor allem Vergleiche<br />

anstellen zu können, denn nur der<br />

Vergleich macht sicher. Er<br />

bestätigt, inwieweit unsere Zufriedenheit<br />

oder Unzufriedenheit<br />

berechtigt ist, <strong>und</strong> er signalisiert<br />

Handlungsbedarf.<br />

Zu gerne werden allerdings Äpfel<br />

mit Birnen verglichen (oft bewusst!),<br />

deshalb ist es wichtig,<br />

jeweils das Ganze zu sehen <strong>und</strong><br />

nicht bloß ein Einzelteilchen. Im<br />

Zuge der Lehrer- <strong>und</strong> Schuldiskussion<br />

dieses Sommers wurden des<br />

Öfteren die <strong>Unter</strong>richtszeiten der<br />

Lehrer in verschiedenen europäischen<br />

Ländern gegenübergestellt.<br />

<strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en pro Jahr,<br />

Gr<strong>und</strong>schulen – Niederlande: 975,<br />

OECD-Schnitt: 788; Österreich:<br />

678. <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en pro Jahr,<br />

höhere Schulen – Niederlande:<br />

910, OECD-Schnitt: 642, Österreich:<br />

616<br />

Ich war vor zwei Jahren in Holland.<br />

Dort wurde ein völlig neues „Lehrverpflichtungssystem“<br />

eingeführt,<br />

in dem <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en, verbindliche<br />

Anwesenheitsst<strong>und</strong>en<br />

(für Beratungen an der Schule<br />

EDITORIAL<br />

Ad Hoc<br />

etc.) <strong>und</strong> festgeschriebene Fortbildungsst<strong>und</strong>en<br />

das Arbeitsausmaß<br />

des Lehrers ausmachen. Vor- <strong>und</strong><br />

Nachbereitungszeit werden mit<br />

einem bestimmten Faktor zugerechnet.<br />

Außerdem gehörten<br />

seriöserweise alle Ferialtage (in<br />

Italien dauern beispielsweise die<br />

Ferien drei Monate) eingerechnet<br />

<strong>und</strong> die Dauer der <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en.<br />

Es gibt 45-, 50- <strong>und</strong> 60-Minuten-St<strong>und</strong>en.<br />

So gesehen zeigt<br />

sich, dass Statistiken nicht nur<br />

nicht brauchbar sein können, sondern<br />

auch lügen <strong>und</strong> sehr oft tendenziös<br />

eingesetzt werden. Also,<br />

aufpassen!<br />

Eine Abordnung des „Schule“-<br />

Redaktionsteams hat im Mai Südtirol<br />

besucht <strong>und</strong> dort das Schulsystem<br />

ein wenig studiert. (Deshalb<br />

finden Sie auf de Seiten 4 bis 11<br />

dieser Ausgabe Südtirolbeiträge.)<br />

Zustande gekommen ist diese Studienfahrt<br />

hauptsächlich deshalb,<br />

weil eine Kollegin aus Bozen (LSI<br />

Dr. R. Gelmi) regelmäßig (!) an<br />

unseren Fortbildungsveranstaltungen<br />

teilnimmt <strong>und</strong> so „animiert“<br />

wurde uns einzuladen.<br />

Einiges, was mir aufgefallen ist:<br />

Gr<strong>und</strong>schullehrer haben eine Lehrverpflichtung<br />

von 23 St<strong>und</strong>en (60<br />

Minuten), Lehrer der Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong><br />

I 20 St<strong>und</strong>en (50 Minuten). Das<br />

Ausbildungsniveau <strong>und</strong> damit auch<br />

das Gehalt dieser beiden Gruppen<br />

ist sehr unterschiedlich. Zu Ferienbeginn<br />

gibt es eine verpflichtende<br />

Fortbildungswoche; für die Lehrer<br />

beginnt das Schuljahr eine Woche<br />

vor den Kindern. Die Fortbildungsakademie<br />

– Schloss Rechtenthal<br />

in Tramin – spielt alle Stückeln <strong>und</strong><br />

ist das Fortbildungszentrum für<br />

alle Lehrer. Die soziale Integration<br />

wird zu 100 Prozent umgesetzt,<br />

pflegerische Betreuung ist besser<br />

ausgebaut als bei uns. Ein Schulleiter<br />

hat mehrere Schulen zu<br />

betreuen <strong>und</strong> auf der Gr<strong>und</strong>schule<br />

gibt es für zwei Klassen drei LehrerInnen.<br />

Im Jahre 2001 soll es<br />

eine gr<strong>und</strong>legende, weitreichende<br />

Schulreform geben. Eigentlich<br />

haben wir niemanden getroffen,<br />

der glaubt, dass dies (bei bisheriger<br />

Vorbereitung) möglich sein<br />

wird ... Sie sehen: Auch die Welt<br />

der Schule ist klein.<br />

Willi Bernhardt


SÜDTIROL<br />

Dr. Rita Gelmi ist seit 1985 am<br />

deutschen Schulamt in Bozen<br />

als Landesinspektorin für Italienisch<br />

Zweite Sprache<br />

zuständig. Sie ist in verschiedenen<br />

Arbeitsgruppen, Kommissionen<br />

sowie in der Lehrerfortbildung<br />

tätig, hat maßgebend<br />

das Konzept einer<br />

integrierten Sprachdidaktik<br />

entwickelt <strong>und</strong> dazu auch<br />

Artikel für Zeitschriften verfasst<br />

<strong>und</strong> zahlreiche Ubersetzungsarbeiten<br />

vom Deutschen<br />

ins Italienische geleistet, unter<br />

anderem das Buch von<br />

Fischer/Schratz „Schule leiten<br />

<strong>und</strong> gestalten“ sowie letzthin<br />

das Buch von Löffler/Schratz<br />

„Die lernende Schule“ übersetzt.<br />

SCHULE<br />

Schulreformen auf<br />

Italienisch<br />

Frau Dr. Gelmi, Sie sind LSI<br />

für den Zweitsprachenunterricht<br />

in den deutschsprachigen<br />

Schulen. Wie ist dieser <strong>Unter</strong>richt<br />

organisiert <strong>und</strong> wie der<br />

„eigentliche“ Fremdsprachenunterricht,<br />

beispielsweise<br />

Englisch?<br />

Dr. Rita Gelmi: Der Zweitsprachunterricht<br />

besteht an<br />

Südtirols Schulen seit Ende<br />

des Zweiten Weltkrieges, das<br />

heißt, seitdem nach dem<br />

Faschismus die deutschsprachige<br />

Schule wieder errichtet<br />

wurde.<br />

Italienisch als Zweitsprache<br />

beginnt in der zweiten Klasse<br />

der Gr<strong>und</strong>schule mit vier<br />

Wochenst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird bis<br />

zur Abschlussprüfung (=<br />

Matura) systematisch<br />

durchgezogen. Die<br />

Schüler <strong>und</strong> die<br />

Schülerinnen<br />

erhalten in<br />

ihrer schulischenLaufbahn<br />

etwa<br />

2000 St<strong>und</strong>enZweitsprachunterricht.<br />

Dieser unterscheidet<br />

sich vom<br />

„eigentlichen“<br />

Fremdsprachenunterricht,<br />

weil er ein höheres<br />

St<strong>und</strong>enpensum hat, weil die<br />

Erlernung der Zweitsprache<br />

früher einsetzt als die der<br />

Fremdsprache – der Fremdsprachenunterricht<br />

(etwa der<br />

Englischunterricht) beginnt in<br />

der zweiten Klasse <strong>Mittelschule</strong>,<br />

also in der siebten Jahrgangs<strong>stufe</strong><br />

– <strong>und</strong> schließlich<br />

weil die Bildungsziele für die<br />

Zweitsprache sich nicht<br />

abstrakt formulieren lassen,<br />

sondern aus dem konkreten<br />

sprachlich-kulturellen Kontext<br />

abgeleitet werden müssen.<br />

Das in der Schule erworbene<br />

Wissen <strong>und</strong> Können in der<br />

Zweiten Sprache können im<br />

natürlichen Umfeld unmittelbar<br />

überprüft <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />

werden.<br />

4<br />

Nr. 113<br />

AUGUST/<br />

SEPT:<br />

2000<br />

Dem Südtiroler Schulsystem stehen<br />

gr<strong>und</strong>legende Änderungen bevor. Über<br />

diese <strong>und</strong> über den <strong>Unter</strong>schied zu unserem<br />

Bildungssystem sprach Willi<br />

Bernhardt mit Dr. Rita Gelmi.<br />

Zurzeit haben Sie in Italien<br />

die fünfjährige Gr<strong>und</strong>schule,<br />

drei Jahre <strong>Mittelschule</strong> <strong>und</strong><br />

ein Orientierungsjahr an der<br />

Ober- bzw. Berufsschule im<br />

Pflichtbereich. Mit dem Jahr<br />

2001 soll eine große Schulreform<br />

beginnen. Wie sieht diese<br />

in ihren Gr<strong>und</strong>zügen aus?<br />

Rita Gelmi: Die große Schulreform,<br />

die bereits vom Parlament<br />

genehmigt ist <strong>und</strong> uns<br />

somit unmittelbar bevorsteht,<br />

sieht einerseits die Anhebung<br />

der Schul- <strong>und</strong> Bildungspflicht,<br />

andererseits eine Neueinteilung<br />

der Schul<strong>stufe</strong>n vor.<br />

Ähnlich wie in vielen europäi-<br />

schenSchulsystemen soll es in Zukunft nur<br />

noch zwei Schul<strong>stufe</strong>n geben –<br />

<strong>und</strong> zwar eine Primar<strong>stufe</strong>, die<br />

sieben Jahre umfasst, <strong>und</strong> eine<br />

Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong>, die eine Dauer<br />

von fünf Jahren hat. Die letzt<br />

genannte Stufe wird aus einem<br />

allgemeinbildenden Biennium<br />

<strong>und</strong> einem nach Fachrichtungen<br />

gegliederten Triennium<br />

bestehen <strong>und</strong> folgende fünf<br />

Fachrichtungen anbieten: eine<br />

sprachlich-humanistische, eine<br />

wissenschaftliche, eine technisch-technologische,<br />

eine<br />

künstlerische <strong>und</strong> eine musikalische.<br />

Dem Schüler bleibt<br />

damit, im <strong>Unter</strong>schied zum<br />

gegenwärtigen System, das<br />

zwei Übertritte vorsieht, ein<br />

Schulübertritt erspart, was<br />

ihm sicher zugute kommt. Die<br />

bisher geltende achtjährige<br />

Schulpflicht wurde bereits<br />

1999 um ein Jahr verlängert,<br />

womit ein Schritt schon vorweggenommen<br />

wurde; die Bildungspflicht<br />

dehnt sich bis<br />

zum 18. Lebensjahr aus. Die<br />

Jugendlichen können nach<br />

dem neunjährigen Besuch der<br />

Pflichtschule entweder eine<br />

dreijährige staatliche Oberschule<br />

besuchen (Triennium)<br />

oder die Landesberufsschule<br />

mit dualer Ausbildung wählen.<br />

Diese umfasst land- <strong>und</strong> hauswirtschaftliche<br />

Schulen sowie<br />

Gr<strong>und</strong>lehrgänge <strong>und</strong> Fachschulen<br />

verschiedener<br />

Ausrichtung. Die<br />

Neueinteilung<br />

der bisherigen<br />

drei<br />

Schul<strong>stufe</strong>n<br />

in<br />

zwei<br />

Bereiche<br />

wird<br />

gr<strong>und</strong>legendeÄnderungen<br />

in den<br />

Lehrplänen zur<br />

Folge haben.<br />

Bereits 1999 wurde<br />

erstmals die Abschlussprüfung<br />

in neuer Form durchgeführt:<br />

Sie umfasst alle Fächer<br />

des letzten Jahres <strong>und</strong> enthält<br />

in den drei schriftlichen Prüfungen<br />

sowie im Prüfungsgespräch<br />

Neuerungen, die vor<br />

allem den Nachweis nicht nur<br />

von erworbenen Kenntnissen,<br />

sondern auch von Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> Fähigkeiten abverlangt.<br />

Eine so einschneidende<br />

Reform, in so kurzer Zeit!<br />

Wie wird das gehen?<br />

Rita Gelmi: In Italien werden<br />

Reformen überraschend<br />

schnell verordnet, die Umsetzung<br />

erfolgt jedoch schrittweise.<br />

Durch vorangegangene


Nr. 113<br />

SCHULE<br />

AUGUST/<br />

SEPT. 5<br />

2000<br />

Schulversuche <strong>und</strong> Pilotprojekte<br />

ist aber schon manches<br />

vorweggenommen worden.<br />

Sicherlich wird auf uns sehr<br />

viel Arbeit zukommen, um all<br />

diese Neuerungen zu bewältigen.<br />

Und dazu kommt noch die<br />

Autonomie der Schulen ...<br />

Rita Gelmi: ... eine weitere<br />

tiefgreifende Neuerung im Bildungssystem<br />

hat Italien mit<br />

dem Gesetz zur „Autonomie<br />

der Schule“ eingeführt. Die<br />

künftige Schule wird sich im<br />

Rahmen allgemeiner Zielsetzungen,<br />

die auf Staats- <strong>und</strong><br />

Landesebene vorgegeben werden,<br />

bewegen. Jede Schule<br />

kann dann ihre eigene Identität<br />

entwickeln <strong>und</strong> selbstständig<br />

an der Gestaltung <strong>und</strong><br />

Umsetzung des Bildungsangebots<br />

<strong>und</strong> des gesamten Bildungswesens<br />

mitwirken.<br />

Die <strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der Oberschule<br />

ist demnach eine<br />

„Gesamtschule“. Wie wird<br />

hier differenziert?<br />

Rita Gelmi: Die künftige<br />

<strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der Oberschule<br />

(Biennium = 8./9. S<strong>stufe</strong>) ist<br />

formativ ausgerichtet, das<br />

heißt, es wird förderorientiert<br />

unterrichtet. Die Ressourcen,<br />

über welche die Schule durch<br />

den neuen Landeskollektivvertrag<br />

verfügt, werden für Stütz<strong>und</strong><br />

Fördermaßnahmen eingesetzt,<br />

damit Individualisierung<br />

<strong>und</strong> Differenzierung im <strong>Unter</strong>richt<br />

stattfinden können. Für<br />

die Versetzungen gilt ein Kreditsystem:<br />

Ein Schüler <strong>und</strong><br />

eine Schülerin, die bestimmte<br />

Ziele nicht erreicht haben,<br />

können im darauf folgenden<br />

Jahr ihre Lücken aufholen.<br />

Wenn einer die Oberschule<br />

verlässt, hat er die Berechtigung<br />

für jedes Studium oder<br />

muss er sich an der<br />

Universität neu qualifizieren?<br />

Gibt es einen Numerus<br />

clausus?<br />

Rita Gelmi: Auch die Universität<br />

wird im Jahr 2001 gr<strong>und</strong>legend<br />

reformiert. Sie sieht<br />

künftig ein dreijähriges („Laurea<br />

breve“) <strong>und</strong> ein fünfjähriges<br />

Studium („Laurea“) vor.<br />

Nach absolvierter Oberschule<br />

müssen die Abgänger <strong>und</strong><br />

Abgängerinnen eine Aufnahmsprüfung<br />

an der Universität<br />

machen. Vom Ergebnis dieser<br />

Prüfung hängt natürlich dann<br />

die Zulassung zum Studium<br />

ab. Die meisten Universitäten<br />

haben bereits eine Form von<br />

„Numerus clausus“.<br />

Integration, gemeinsamer<br />

<strong>Unter</strong>richt von Behinderten<br />

<strong>und</strong> Nichtbehinderten, wird<br />

bei Ihnen schon lange praktiziert,<br />

auch eine so genannte<br />

pflegerische Betreuung durch<br />

„Nichtlehrer“. Wie ist die<br />

Regelung bezüglich der St<strong>und</strong>enkontingentierung?<br />

Steht<br />

einer bestimmten Zahl von<br />

Behinderten ein<br />

Sonderpädagoge zu oder spielt<br />

bei der St<strong>und</strong>enberechnung<br />

die Art der Behinderung eine<br />

Rolle oder die Gesamtschülerzahl<br />

der Klasse?<br />

Rita Gelmi: Wenn in einer<br />

Klasse ein behinderter Schüler<br />

<strong>und</strong> eine behinderte Schülerin<br />

integriert sind, darf die Klasse<br />

insgesamt nicht mehr als<br />

zwanzig Schülerlinnen haben.<br />

Außerdem wird einer solchen<br />

Klasse für eine bestimmte<br />

Anzahl von St<strong>und</strong>en pro<br />

Woche eine Integrationslehrkraft<br />

mit der erforderlichen<br />

Zusatzausbildung zugewiesen,<br />

die der ganzen Klasse zur Verfügung<br />

steht <strong>und</strong> somit eine<br />

zusätzliche Hilfe für alle darstellt.<br />

Das St<strong>und</strong>enkontingent<br />

dieser Integrationslehrkraft in<br />

einer bestimmten Klasse hängt<br />

von der Behinderung der eingeschriebenen<br />

Schüler <strong>und</strong><br />

Schülerinnen ab.<br />

Ich weiß, Frau LSI, dass Sie<br />

die österreichische Schule sehr<br />

gut kennen. Ohne auf methodisch-didaktische<br />

Spezifika<br />

oder auch spezielle Lerninhalte<br />

einzugehen, bitte ich Sie um<br />

einen groben Systemvergleich.<br />

Oder anders: Was würden Sie<br />

gerne von der österreichischen<br />

Schule übernehmen <strong>und</strong> was<br />

würden Sie uns raten aus<br />

Ihrem System zu holen, weil es<br />

sich so bewährt (hat)?<br />

Rita Gelmi: Der Schule in<br />

Österreich würde ich das<br />

Mehrlehrersystem in der<br />

Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> die Integration<br />

behinderter SchülerInnen<br />

empfehlen. Auch die verbale<br />

Bewertung im Pflichtschulbereich<br />

ist sehr empfehlenswert,<br />

weil die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />

damit noch keinem<br />

hohen Leistungsdruck ausgesetzt<br />

sind. Den in Österreichs<br />

Schulen bereits begonnenen<br />

Schulentwicklungsprozess<br />

möchte ich auch in unseren<br />

Schulen in Südtirol verwirklicht<br />

sehen.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

Besuch bei<br />

Fre<strong>und</strong>en<br />

Berlin, Holland, Slowenien,<br />

das waren bisher<br />

die Ziele von<br />

Studienfahrten des<br />

„Schule“-Teams. Im Mai<br />

2000 stand Südtirol auf<br />

dem Programm.<br />

MAG. HEIDRUN GOLLESCH<br />

Zehn Mitglieder des Redaktionsteams<br />

nützten vier Tage,<br />

um möglichst viel über das<br />

Schulsystem <strong>und</strong> die Kultur<br />

des Landes zu erfahren. Die<br />

Kosten für Fahrt <strong>und</strong> Aufenthalt<br />

wurden zur Gänze von<br />

den Teilnehmern getragen. Die<br />

große Effektivität des Studienaufenthaltes<br />

war gegeben, weil<br />

Frau Landesschulinspektorin<br />

Rita Gelmi aus Bozen das Programm<br />

für die Südtiroltage<br />

sehr gut geplant hatte. Neben<br />

Vorträgen über das Südtiroler<br />

bzw. das italienische Schulsystem<br />

von kompetenten Fachleuten<br />

der Schulaufsicht <strong>und</strong><br />

Schulverwaltung wurde uns<br />

das Hospitieren in Schulen<br />

ermöglicht. So konnten wir<br />

dem <strong>Unter</strong>richt in der 2-klassigen<br />

Volksschule St. Josef –<br />

eine Fraktion (Katastralgemeinde)<br />

von Kaltern – sowie in<br />

einer großen Schule von Neumarkt<br />

beiwohnen. Intensive<br />

Gespräche mit den für unsere<br />

Fragen außerordentlich aufgeschlossenen<br />

Lehrerinnen <strong>und</strong><br />

Lehrern ergänzten die theoretischen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen. Im Südti-<br />

SÜDTIROL<br />

roler Archäologiemuseum<br />

konnte nicht nur Ötzi bestaunt<br />

werden, es gab zudem<br />

„Museumspädagogische Aktionen<br />

<strong>und</strong> Werkstätten“.<br />

Auf Schloss Runkelstein bei<br />

Bozen wurden uns die wieder<br />

frei gelegten Fresken mit ihren<br />

Programmen vom Ausstellungsleiter<br />

selbst auf sehr<br />

beeindruckende Weise nahe<br />

gebracht. Schließlich erlebten<br />

wir – wieder unter äußerst<br />

kompetenter Führung – den<br />

Südtiroler Teil der diesjährigen<br />

Tiroler Landesausstellung<br />

in Brixen: „De ludo globi“ –<br />

„Vom Spiel der Welt“.<br />

Während in Lienz <strong>und</strong> im<br />

Trentino andere Themen zur<br />

Landesausstellung gestaltet<br />

wurden, steht in der Brixener<br />

Hofburg der Bischof <strong>und</strong><br />

Gelehrte Cusano im Mittelpunkt.<br />

Eine Stadtführung durch Neumarkt<br />

mit schönen Laubengängen,<br />

die in einem beeindruckend<br />

restaurierten Privathaus<br />

endete, r<strong>und</strong>ete den<br />

kulturellen Teil des sehr dichten<br />

Programms ab.<br />

Der große Erfolg dieser Studienfahrt<br />

nach Südtirol liegt<br />

sicher in zwei Faktoren<br />

begründet: zum einem an der<br />

toleranten Art der Delegationsmitglieder<br />

untereinander,<br />

zum anderen an den Südtiroler<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die<br />

sich der Delegation überall in<br />

liebenswerter Weise angenommen<br />

haben.


SÜDTIROL SCHULE 6<br />

Von der gefürsteten<br />

Grafschaft Tirol<br />

GETRAUD GLABISCHNIG<br />

ie Urbevölkerung des Gebie- D tes des heutigen Südtirol,<br />

Räter <strong>und</strong> Kelten, wurden in<br />

der Römerzeit von Kaiser<br />

Augustus unterworfen. Mit<br />

dem <strong>Unter</strong>gang des Weströmischen<br />

Reiches eroberten die<br />

Ostgoten das Land. Später<br />

brachten die Langobarden <strong>und</strong><br />

Bayern das Gebiet in ihren<br />

Besitz. Zur Zeit Karls des<br />

Großen war Tirol also ein Teil<br />

des Frankenreiches. Im 11.<br />

Jhdt. hatten die Bischöfe von<br />

Trient <strong>und</strong> Brixen die Grafschaft<br />

über Südtirol. Sie verwalteten<br />

großen Landbesitz im<br />

Inntal <strong>und</strong> im Eisack- <strong>und</strong><br />

Pustertal. Nach <strong>und</strong> nach<br />

gaben die Bischöfe die Verwaltung<br />

<strong>und</strong> damit auch die<br />

Macht in weltliche Hände.<br />

Nämlich in die der Tiroler<br />

Adelsgeschlechter von Andechs,<br />

von Eppan <strong>und</strong> von<br />

Tirol. Dass dies nicht immer<br />

friedlich ablief, zeigt uns der<br />

Lebenslauf des Fürstbischofs<br />

Nikolaus von Kusa, der als<br />

Gelehrter <strong>und</strong> Politiker beim<br />

Papst hohes Ansehen genoss.<br />

Drei Städte waren dem Fürstbischof<br />

untertan: Brixen,<br />

Bruneck <strong>und</strong> Klausen. Brixen<br />

war im 12. Jhdt. ein Kulturzentrum<br />

<strong>und</strong> die Domschule<br />

war die Schule des Adels von<br />

Tirol. Nikolaus von Kusa –<br />

eigentlich hieß er Chrypffs (d.<br />

h. Krebs) – stammte aus dem<br />

fernen Kues an der Mosel <strong>und</strong><br />

weder sein Domkapitel noch<br />

Herzog Siegm<strong>und</strong> von Tirol<br />

waren besonders begeistert, als<br />

Papst Nikolaus V. seinen<br />

Namensvetter auf den fürstbischöflichen<br />

Thron setzte.<br />

Bald geriet er mit dem Herzog<br />

in derart heftige Fehden, dass<br />

dieser ihn zeitweise sogar in<br />

Gefangenschaft nahm.<br />

Die Grafen von Tirol konnten<br />

sich auch gegen die anderen<br />

Adelsgeschlechter behaupten<br />

<strong>und</strong> gaben letztendlich dem<br />

Land im Gebirge ihren Namen.<br />

Als 1253 Albert III., der letze<br />

Graf von Tirol, starb, fiel das<br />

Land an die Grafen von Görz.<br />

Die letzte Görz-Tirolerin, Margarethe<br />

Maultasch, übergab<br />

das Land 1363 schließlich an<br />

Rudolf IV. von Österreich<br />

(Rudolf der Stifter).<br />

<strong>Unter</strong> der Regierung des tüchtigen<br />

Landesfürsten Friedrich<br />

IV. „mit der leeren Tasche“<br />

erhielt Tirol eine ständische<br />

Verfassung. Einer der Stände,<br />

die im Landtag zu Wort<br />

kamen, waren Vertreter der<br />

freien Bauernstandes. Und das<br />

im Jahre 1423! So verdankt<br />

Tirol diesem Fürsten einen<br />

freien Bauernstand.<br />

Kaiser Maximilian I., der sich<br />

gerne in Tirol aufhielt, brachte<br />

der Grafschaft durch das Prädikat<br />

„gefürstet“ eine Rangerhöhung<br />

<strong>und</strong> außerdem durch<br />

Eroberungen aus einem Krieg<br />

mit Venedig <strong>und</strong> dem<br />

bayerisch-pfälzischen Erbfolgestreit<br />

noch bedeutende<br />

Gebietsgewinne.<br />

Als 1805, durch den Frieden<br />

von Pressburg (napoleonische<br />

Ära) Tirol an Bayern fiel,<br />

brach ein Volkssturm los.<br />

<strong>Unter</strong> der Führung des „Sandwirtes“<br />

Andreas Hofer besiegten<br />

die Tiroler am Berg Isel<br />

dreimal die mit Bayern verbündeten<br />

Franzosen. Die<br />

Geschichte des Andreas Hofer,<br />

der, von einem Landsmann<br />

verraten, 1810 in Mantua<br />

erschossen wurde, ist uns allen<br />

bekannt. Seit den Franzosenkriegen<br />

trägt das Wappentier<br />

der Tiroler, der rote Adler,<br />

Nr. 113<br />

AUGUST/<br />

SEPT:<br />

2000<br />

Das Land ober der Etsch war seit Zeiten<br />

Attraktion für die Herrschenden – wie<br />

die Geschichte zeigt.<br />

einen Lorbeerkranz um das<br />

Haupt gew<strong>und</strong>en. Österreich,<br />

das im Frieden von Schönbrunn<br />

1809 auf Tirol verzichtet<br />

hatte, bekam es im Wiener<br />

Kongreß 1815 wieder zurück.<br />

In den letzten Jahrzehnten der<br />

Monarchie konnte sich das<br />

Land friedlich entwickeln <strong>und</strong><br />

zu steigendem wirtschaftlichem<br />

Wohlstand reifen.<br />

Straßen <strong>und</strong> Eisenbahnlinien<br />

wurden gebaut, um das Land<br />

mit den angrenzenden Kronländern<br />

<strong>und</strong> dem nördlichen<br />

<strong>und</strong> südlichen Ausland zu verbinden.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg<br />

blieb von der gefürsteten Grafschaft<br />

nur noch ein kärglicher<br />

Rest bei Österreich. Beim Frieden<br />

von St. Germain hatte man<br />

sich nicht nur darauf<br />

beschränkt, das ehemalige<br />

Welschtirol, das von Tirolern<br />

mit italienischer Muttersprache<br />

bewohnt wurde, Italien<br />

zuzusprechen. Auch die übrigen<br />

Teile Südtirols, Gebiete<br />

mit überwiegend deutschsprachiger<br />

Bevölkerung, wurden<br />

Italien zugeordnet. Damit war<br />

ein Nationalitätenkonflikt vorprogrammiert.


Nr. 113<br />

SCHULE<br />

AUGUST/<br />

SEPT. 7<br />

2000<br />

Während der faschistischen<br />

Herrschaft in Italien wurde die<br />

Italianisierung systematisch<br />

<strong>und</strong> rücksichtslos betrieben.<br />

Die deutschsprachige Bevölkerung<br />

wurde von Hitler mit<br />

Versprechungen ins „Reich“<br />

gelockt. Wer blieb, musste sich<br />

unter die italienische Herrschaft<br />

fügen. Viele Südtiroler<br />

haben damals schweren Herzens<br />

ihre Heimat verlassen.<br />

Dieses Umsiedlungsabkommen<br />

wurde 1946 durch das „Gruber-de<br />

Gasperi-Abkommen“<br />

wieder rückgängig gemacht.<br />

Die Rechtsgleichheit der deutscher<br />

<strong>und</strong> italienischer Südtiroler<br />

sowie Zweisprachigkeit<br />

in Schule, Verwaltung <strong>und</strong><br />

Gericht sollte sichergestellt<br />

werden.<br />

Da sich die Regierung in Rom<br />

aber kaum an das Abkommen<br />

hielt, musste der Konflikt weiterschwelen.<br />

Erst das „Südtirolpaket“<br />

von 1969, das vom<br />

italienischen Parlament, dem<br />

österreichischen Nationalrat<br />

<strong>und</strong> der Südtiroler Volkspartei<br />

unterzeichnet wurde, hat zur<br />

Entspannung beigetragen, da<br />

es den Südtirolern Autonomie<br />

gewährt.<br />

Vom Bauernhöfl zur<br />

Pädagogischen Akademie<br />

MAG. HEIDRUN GOLLESCH<br />

in oberhalb des Südtiroler E Weinortes Tramin gelegener<br />

Ansitz wurde Ende des 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts zur Pädagogischen<br />

Fortbildungsakademie<br />

ausgebaut.<br />

Diese stellt das Weiterbildungszentrum<br />

für die Südtiroler<br />

Lehrerschaft dar. Sehr<br />

wechselvoll war die Verwendung<br />

des Ansitzes: Ursprünglich<br />

stand hier ein bescheidenes<br />

Bauerngütl, welches<br />

bereits in einem Urbar von<br />

1595 Erwähnung findet. Der<br />

Bau des repräsentativen Ansitzes<br />

soll auf Franz Sales von<br />

<strong>Unter</strong>richter zurückgehen.<br />

Nun scheint auch der neue<br />

Name für das Gebäude auf:<br />

Schloss Rechtenthal.<br />

Ein Herr von <strong>Unter</strong>richter war<br />

Jurist. Er bekleidete am<br />

Appellations- <strong>und</strong> Kriminalobergericht<br />

in Klagenfurt das<br />

Amt des Präsidenten. Als<br />

Höhepunkt seiner Laufbahn<br />

nahm er 1848/49 als Abgeordneter<br />

an der Nationalversammlung<br />

teil. Er verstarb<br />

1867 in Graz. Er <strong>und</strong> sein Sohn<br />

hatten das Recht, den Titel<br />

„Herr <strong>und</strong> Landmann in Kärnten<br />

<strong>und</strong> Tirol“ zu führen. Als<br />

Vertreter der adeligen Großgr<strong>und</strong>besitzer<br />

gehörte er dem<br />

liberalen Club im Tiroler<br />

Landtag an.<br />

Nach dem Ersten. Weltkrieg,<br />

im Jahre 1920, wurde Schloss<br />

Rechtenthal als „Besitz reichsdeutscher<br />

Eigentümer“ enteignet<br />

<strong>und</strong> der „opera combattenti“<br />

übergeben.<br />

Nach dem Zweiten. Weltkrieg<br />

gelangte die Gemeinde Tramin<br />

bzw. die Spitalverwaltung in<br />

den Besitz des ansehnlichen<br />

Gutes. Die ehemals herrschaftlichen<br />

Räume <strong>und</strong> selbst die<br />

Ecktürme dienten zeitweise als<br />

von Ordensschwestern geführtes<br />

Altersheim sowie als Waisenhaus<br />

<strong>und</strong> zuletzt bis Ende<br />

der Achtzigerjahre als eine Art<br />

Sozialwohnungen.<br />

In der Folge sollte der Ansitz<br />

in ein Vereinshaus umgewandelt<br />

werden. Diese Idee wurde<br />

verworfen <strong>und</strong> so konnte daraus<br />

nach gründlicher Renovierung<br />

<strong>und</strong> Neuadaptierung die<br />

Pädagogische Akademie zur<br />

Weiterbildung der Südtiroler<br />

Lehrerschaft entstehen. Corporate<br />

Identity ist für jeden<br />

SÜDTIROL<br />

Berufsstand von großer Bedeutung.<br />

Ein repräsentatives Akademiegebäude<br />

trägt dem sicher<br />

Rechnung.<br />

Die geschmackvoll gestalteten<br />

Gästezimmer, die zweckmäßigen<br />

Tagungsräumlichkeiten,<br />

die Fachbibliothek <strong>und</strong> der<br />

hervorragend geführte Gastbetrieb<br />

lassen Weiterbildung zum<br />

Erlebnis werden. Die umsichtige,<br />

fre<strong>und</strong>liche Betreuung<br />

durch das Team der Pädagogischen<br />

Fortbildungsakademie<br />

r<strong>und</strong>en den positiven Eindruck<br />

ab. Der Blick jedoch, den man<br />

von Schloss Rechtenthal aus<br />

über das Land hat, der ist einfach<br />

unbeschreiblich.


SÜDTIROL<br />

SCHULE<br />

Runkelstein, die sagenhafte<br />

Bilderburg<br />

JOHANNES PRESSL<br />

Und wenn das Redaktionsteam<br />

der Zeitschrift „Schule“ zum<br />

Erfahrungs- <strong>und</strong> Gedankenaustausch<br />

in Südtirol weilt,<br />

dann steht nicht nur das<br />

Recherchieren in verschiedenen<br />

Schulen auf dem St<strong>und</strong>enplan,<br />

sondern vor allem viel<br />

Kultur.<br />

Der besonderen Umsicht unserer<br />

Gastgeberin Dr. Rita Gelmi<br />

<strong>und</strong> ihres Teams hatten wir es<br />

zu verdanken, dass wir in diesen<br />

Tagen viele kulturelle <strong>und</strong><br />

historische Informationen aus<br />

erstklassigen Quellen präsentiert<br />

bekamen. Einer der Höhepunkte<br />

war wohl<br />

der Besuch des<br />

Schlosses „Runkelstein“<br />

in Bozen.<br />

Nach vielen Jahren<br />

in äußerst baufälligem<br />

<strong>und</strong> desolatem<br />

Zustand wurde die<br />

Burg erst im April<br />

2000 wieder der<br />

Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Eine eindrucksvolle<br />

Sonderausstellung<br />

gibt Aufschluss über<br />

das Leben im Mittelalter<br />

<strong>und</strong> den historischen<br />

Werdegang der<br />

Region um Bozen.<br />

Runkelstein, die<br />

Wenn einer eine Reise tut, dann kann<br />

er was erzählen.<br />

Burg der Bozner, am Eingang<br />

des Sarntales malerisch auf<br />

einem steil aufragenden Porphyrfelsen<br />

gelegen, ist etwas<br />

Außergewöhnliches. Die „Bilderburg“<br />

beherbergt die<br />

größte profane Freskensammlung<br />

des Mittelalters<br />

<strong>und</strong> ist die meist<br />

abgebildete<br />

Burg überhaupt.<br />

1237<br />

als<br />

Wehranlage errichtet, erwarben<br />

im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert die<br />

Bozner Bürger Niklaus <strong>und</strong><br />

Franz Vintiler die Burg <strong>und</strong><br />

bauten sie zu ihrem Repräsentationsobiekt<br />

aus. Die Räume<br />

wurden zum Großteil nach<br />

literarischen Vorlagen mit<br />

Fresken ausgemalt. Die<br />

bekannteste davon ist wohl die<br />

tragische Liebesgeschichte von<br />

„Tristan <strong>und</strong> Isolde“. Runkelstein<br />

ist eine Bilderburg, die<br />

einem Märchen zu entspringen<br />

scheint. So ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />

dass sich im Lauf der<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte zahlreiche Herrscher<br />

– darunter Kaiser Maximilian<br />

I. <strong>und</strong> König Ludwig I.<br />

von Bayern – in die romantische<br />

Festung „verliebten“.<br />

1893 schenkte Kaiser Franz<br />

Joseph das Schloss der Stadt<br />

Bozen.<br />

Nicht zuletzt wegen ihrer hervorragend<br />

aufbereiteten Sonderausstellung<br />

ist Runkelstein<br />

seit seiner Wiedereröffnung<br />

eine der Hauptattraktionen der<br />

Stadt. Die Ausstellung bietet<br />

nicht eine bloße Anhäufung<br />

von Exponaten, sondern<br />

beschränkt sich auf einige<br />

wenige Dinge, die aber umso<br />

eindrucksvoller präsentiert<br />

werden. Das Leben im Mittelalter<br />

wird hier im wahrsten<br />

Sinne des Wortes spür- <strong>und</strong><br />

erlebbar.<br />

Einen Besuch von Runkelstein<br />

sollte sich keiner, der in die<br />

Gegend von Bozen kommt,<br />

entgehen lassen!<br />

8<br />

Nr. 113<br />

AUGUST/<br />

SEPT:<br />

2000<br />

MICHAELA KAPFER-<br />

BUCHBERGER<br />

JOSEF MÜLLER<br />

enn man sich in den neben- W stehenden Darstellungen<br />

die Schule in Südtirol bis 2001<br />

<strong>und</strong> die ab 2001 geplante<br />

Reform der Schul<strong>stufe</strong>n<br />

ansieht, so erkennt man<br />

unschwer die gewaltigen<br />

Änderungen, denen sich das<br />

Südtiroler Schulwesen gegenüber<br />

sieht – ein ganzer Schultyp<br />

(<strong>Mittelschule</strong>) wird verschwinden.<br />

Im Bereich der neunjährigen<br />

Pflichtschule wird aus der bisherigen<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mittelschule</strong><br />

eine siebenjährige<br />

Gr<strong>und</strong>schule. Die letzten beiden<br />

Jahre der Schulpflicht<br />

werden in der <strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der<br />

Oberschule absolviert. Darauf<br />

soll die dreijährige Ober<strong>stufe</strong><br />

der Oberschule folgen. Die<br />

Schulreform sieht eine Anhebung<br />

der Ausbildungspflicht<br />

auf das 18. Lebensjahr vor,<br />

wobei der Lehrlingsausbildung<br />

damit ein höherer Stellenwert<br />

beigemessen wird. Diese schulorganisatorischen<br />

Maßnahmen<br />

führen zu einer Erweiterung<br />

der Orientierungsphase auf<br />

zwei Jahre. Mit der Orientierungsphase<br />

ist die Schulpflicht<br />

beendet.<br />

Schwerpunkte des schulischen<br />

Selbstverständnisses<br />

Das Selbstverständnis des<br />

Südtiroler Schulwesens wird<br />

durch zwei Themenschwerpunkte<br />

charakterisiert: Einerseits<br />

durch die historisch-politische<br />

Situation Südtirols <strong>und</strong><br />

damit die Erhaltung der Sprache<br />

<strong>und</strong> der Kultur im Spannungsfeld<br />

zwischen staatlicher<br />

Gesetzgebung <strong>und</strong> autonomer<br />

Ausprägung des Südtiroler<br />

Schulwesens.<br />

Der zweite Schwerpunkt ist<br />

die mittlerweile unumstrittene<br />

Tradition des Integrationsgedankens.<br />

Damit sind die<br />

Betreuung der so genannten<br />

„Schulverspäter“, das sind<br />

jene SchülerInnen, die auf<br />

Gr<strong>und</strong> von Teilleistungsschwächen<br />

eine Schul<strong>stufe</strong><br />

wiederholen müssen, weiters<br />

die Betreuung der SchülerInnen<br />

mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf, die Betreuung<br />

Hochbegabter <strong>und</strong> die Integration<br />

von SchülerInnen mit Verhaltensauffälligkeiten<br />

gemeint.<br />

Überdies legt man großes<br />

Gewicht auf die Integration<br />

von SchülerInnen aller<br />

Sprachzugehörigkeiten unter


Nr. 113<br />

SCHULE<br />

AUGUST/<br />

SEPT. 9<br />

2000<br />

Das Südtiroler Schulwesen<br />

im Wandel<br />

Wahrung ihrer jeweiligen kulturellen<br />

Identitäten.<br />

Lehreraus-, -fort- <strong>und</strong><br />

-weiterbildung<br />

Wie viele andere europäische<br />

Länder versucht auch Südtirol<br />

den aktuellen schulorganisatorischen<br />

<strong>und</strong> bildungspolitischen<br />

Notwendigkeiten <strong>und</strong><br />

Entwicklungen im Rahmen der<br />

LehrerInnenausbildung<br />

gerecht zu werden.<br />

● Die Lehrerbildungsanstalten<br />

wurden als berufsbildende<br />

Oberschulen italienweit abgeschafft.<br />

Im Herbst 1997 hat der<br />

letzte Jahrgang begonnen, der<br />

mit einer berufsbefähigenden<br />

Matura abschließt.<br />

● In Zukunft haben nur noch<br />

Universitätsabsolventen <strong>und</strong> -<br />

absolventinnen Zugang zum<br />

Lehrberuf. Damit hat sich Italien<br />

den europäischen Standards<br />

angeglichen – in der<br />

Schaffung einer Fakultät für<br />

Bildungswissenschaften in Brixen<br />

<strong>und</strong> in Bozen.<br />

● Bei der Erstellung des Studienplanes<br />

wurde besonderes<br />

Augenmerk auf eine praxisnahe<br />

Ausbildung gerichtet.<br />

● Um einen optimalen Studienverlauf<br />

zu gewährleisten, ist<br />

die Zahl der Studienplätze an<br />

der Fakultät für Bildungswissenschaften<br />

begrenzt.<br />

● Für die Ausbildung der<br />

Gr<strong>und</strong>schullehrerInnen ist ein<br />

Vollstudiengang in der Dauer<br />

von vier Jahren vorgesehen mit<br />

dem Abschluss „Laureat in<br />

Bildungswissenschaften –<br />

Gr<strong>und</strong>schule“.<br />

● Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung ist<br />

ein Angebot, aber keine Verpflichtung.<br />

Wenn man das<br />

Angebot des Südtiroler Fortbildungswesens<br />

betrachtet,<br />

kann man unschwer erkennen,<br />

dass darauf großer Wert gelegt<br />

wird. Jedem Lehrer wird das<br />

Recht auf Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

zugestanden.<br />

● Reformpädagogische Themen<br />

stehen hin <strong>und</strong> wieder zur<br />

Diskussion, die Redaktion<br />

gewann aber während ihres<br />

Aufenthalts in Südtirol den<br />

Eindruck, dass die Refor-<br />

mpädagogik in den Schulen<br />

Südtirols kein besonderes<br />

Anliegen darzustellen scheint.<br />

Schlussüberlegungen<br />

Angesichts der weit reichenden<br />

Strukturänderungen im Südtiroler<br />

Schulwesen ist Verunsicherung<br />

unter den LehrerInnen<br />

vorprogrammiert. Wenn<br />

man bedenkt, dass ein ganzer<br />

Schultyp aus dem Schulwesen<br />

verschwindet, so ist es verw<strong>und</strong>erlich,<br />

dass die damit einhergehenden<br />

Ausbildungs-, Fort<strong>und</strong>Weiterbildungsmaßnahmen<br />

noch nicht entsprechend<br />

geplant sind <strong>und</strong> LehrerInnen<br />

noch nicht einmal wissen, ob<br />

sie für die neu geschaffenen<br />

<strong>und</strong> bereits im nächsten Schuljahr<br />

geplanten Schultypen die<br />

entsprechenden Ausbildungserfordernisse<br />

erfüllen werden.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> scheint es<br />

durchaus wahrscheinlich, dass<br />

man erst im Schuljahr 2002/03<br />

mit einer fließenden Änderung<br />

der bestehenden Schulstrukturen<br />

beginnen wird.<br />

Ganz abgesehen davon wird es<br />

interessant zu beobachten sein,<br />

wie das reformierte Schulwesen<br />

in der Bevölkerung Südtirols<br />

akzeptiert wird. Man muss<br />

vielleicht aber auch bedenken,<br />

dass Italien eine gewisse Tradition<br />

in sehr radikalen Änderungen<br />

<strong>und</strong> Strukturreformen<br />

des Schulwesens hat.<br />

Angesichts des Fehlens eines<br />

Sonderschulwesens in Südtirol<br />

<strong>und</strong> in ganz Italien steht der<br />

Integrationsgedanke im engeren<br />

Sinne außer Streit. Daraus<br />

folgt, dass das Betreuungssystem<br />

von Integrationsschülern<br />

im Schulwesen umfassend<br />

abgedeckt ist. So gehören<br />

neben LehrerInnen auch andere<br />

Personen, wie z. B. Physiotherapeuten,<br />

zum Betreuungsteam<br />

an einer Schule.<br />

Abschließend soll angemerkt<br />

werden, dass im Südtiroler<br />

Schulwesen häufig österreichische<br />

Lehrbücher in Verwendung<br />

stehen, was als Hinweis<br />

auf die Ausrichtung der kulturellen<br />

Identität verstanden<br />

werden kann.<br />

Schuljahr<br />

13.<br />

12.<br />

11.<br />

10.<br />

Pflichtschule<br />

9.<br />

8.<br />

7..<br />

6.<br />

5.<br />

4.<br />

3.<br />

2.<br />

1.<br />

Freiwillig<br />

Kindergarten<br />

(ab 3.<br />

Lebensjahr)<br />

Universität<br />

● Universität<br />

Kurzstudium<br />

Regelstudium<br />

<strong>Mittelschule</strong><br />

Gr<strong>und</strong>schule<br />

Kindergarten<br />

Gr<strong>und</strong>schule<br />

6–13 Jahre<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Bisher:<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

<strong>Mittelschule</strong><br />

PFLICHTSCHULE<br />

● Postsek<strong>und</strong>äre<br />

Ausbildung<br />

SÜDTIROL<br />

Die Schule in Südtirol bis 2001<br />

Abschlussprüfung<br />

Oberschule<br />

Oberschulen<br />

(3- <strong>und</strong> 5-jährig<br />

Spezialisierung an<br />

Landesfach-<br />

Hochschulen<br />

Arbeit – Beruf<br />

Landesfachschulen<br />

Orientierungsjahr (an Oberschule,<br />

Landesfach- oder Berufsschule)<br />

Oberschule<br />

13–18 Jahre<br />

● ● ✧ ✧ ✧<br />

<strong>Unter</strong><strong>stufe</strong><br />

(der Oberschule)<br />

Berufsschule<br />

(duales Systaem<br />

Die Reform der Schul<strong>stufe</strong>n ab 2001<br />

● ● = Orientierungsphase<br />

für<br />

die Ober<strong>stufe</strong><br />

im humanistischen,naturwissenschaftlichen,technisch-technologischen,<br />

künstlerischen<br />

<strong>und</strong> musikalischen<br />

Bereich<br />

Ober<strong>stufe</strong><br />

(der Oberschule)Ausbildungspflicht!<br />

Zugang Berufs-/Lehrlingsausbildung ● ERFÜLLTE SCHULPFLICHT<br />

● Höhere<br />

technische<br />

Berufsausbildung


SÜDTIROL SCHULE 10<br />

Die <strong>Mittelschule</strong> in<br />

Neumarkt<br />

JÖRG BINDER-<br />

KRIEGLSTEIN<br />

Dieser Schultyp, als Einheitsschule<br />

für die Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong> I<br />

(11 bis 14 Jahre) durch die<br />

Reform von 1962 entstanden,<br />

hat seither manche Änderung<br />

<strong>und</strong> Anpassungen erlebt,<br />

wobei die Maßnahmen zur<br />

<strong>Unter</strong>stützung der Lernschwachen,<br />

die Einführung der verbalen<br />

Beurteilung <strong>und</strong> die Verpflichtung<br />

der Fachlehrer zur<br />

gemeinsamen Planung <strong>und</strong><br />

Koordination der didaktischen<br />

<strong>und</strong> erzieherischen Tätigkeit<br />

besonders hervorzuheben sind.<br />

Seit Anfang September 2000<br />

beträgt die St<strong>und</strong>entafel für<br />

Südtirol 34 Wochenst<strong>und</strong>en,<br />

gegenüber 30 Wochenst<strong>und</strong>en<br />

im übrigen Staatsgebiet. Ab<br />

diesem Zeitpunkt wird auch<br />

erstmals Englisch im verbindlichen<br />

Fächerkanon aufscheinen,<br />

<strong>und</strong> zwar mit drei<br />

Wochenst<strong>und</strong>en ab der 2. Klas-<br />

In Neumarkt, wenige Kilometer südlich von Tramin<br />

am anderen Ufer der Etsch gelegen, waren wir Gäste<br />

der dortigen <strong>Mittelschule</strong>.<br />

se (7. Stufe). Förderunterricht,<br />

Schulversuche in den Bereichen<br />

Musikerziehung <strong>und</strong><br />

Technische Erziehung <strong>und</strong> die<br />

Einrichtung von „Kooperativen<br />

Klassen“ zeigen vom Willen<br />

zu schulautonomen Entwicklungen.<br />

Mit dem Gesetz zur Neuordnung<br />

der Schul<strong>stufe</strong>n wird es<br />

den Begriff „<strong>Mittelschule</strong>“ in<br />

Zukunft nicht mehr geben: An<br />

die siebenjährige „Gr<strong>und</strong>schule“<br />

schließt dann die obligate<br />

zweijährige „<strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der<br />

Oberschule“ (8. <strong>und</strong> 9. Stufe)<br />

an.<br />

Immer wieder begegnen wir<br />

der kritischen Haltung der<br />

Betroffenen gegenüber der<br />

staatlichen Reformtätigkeit:<br />

Schlecht vorbereitet, überfallsartig,<br />

von oben nach unten,<br />

seien die Reformschritte<br />

schwer verständlich <strong>und</strong> nur<br />

langsam <strong>und</strong> schwierig vollziehbar.<br />

Es wird auch nicht verhehlt:<br />

Der eigenen Wesensart ent-<br />

sprechen eben mehr das wohl<br />

überlegte, sorgsame Planen<br />

<strong>und</strong> die ruhige, gediegene Entwicklung.<br />

Unser Besuch in der Schule<br />

entspricht perfekt diesen<br />

Eindrücken: Im weitläufigen<br />

Zweckbau am Ortsrand<br />

herrscht Betriebsamkeit ohne<br />

jede Spur von Hektik. Ein Teil<br />

der Schüler befinde sich bei<br />

regionalen Sportwettkämpfen,<br />

wird uns berichtet. Dies<br />

erklärt auch die relativ geringe<br />

Schülerzahl im Werkraum, den<br />

wir besuchen. Zwei Kolleginnen<br />

unterrichten „Technische<br />

Erziehung“. Gearbeitet wird<br />

an Schmuckanhängern aus<br />

Kupferblech. Die nach eigenen<br />

Entwürfen gestalteten Formen<br />

werden mittels Feilen, Biegen,<br />

Bohren fertig gestellt. Die<br />

Arbeit erfolgt vorwiegend<br />

selbsttätig; Hinweise <strong>und</strong> Hilfen<br />

durch die Lehrerinnen<br />

beziehen sich eher auf den<br />

Werkzeuggebrauch <strong>und</strong> rein<br />

technische Fragen.<br />

Nr. 113<br />

AUGUST/<br />

SEPT:<br />

2000<br />

An den Wänden <strong>und</strong> in den<br />

Nebenräumen sind ganze Kollektionen<br />

von Werkstücken zu<br />

sehen: alle Arten von Modellen,<br />

häufig wie Lehrmittel<br />

gestaltet, Planskizzen, aufwändige<br />

Elektrobauteile – insgesamt<br />

also einem ausnahmslos<br />

technischen Konzept entsprechend.<br />

Gerade dieses sonst allgemein<br />

gültige Konzept des<br />

<strong>Unter</strong>richtsfaches werde an<br />

dieser Schule erweitert,<br />

erklären uns die Kolleginnen.<br />

In Form eines Schulversuches<br />

werde auch dem kreativen<br />

Gestalten Raum <strong>und</strong> Möglichkeit<br />

gegeben. Durch Bereitstellung<br />

personeller (Zweitlehrer)<br />

<strong>und</strong> materieller Ressourcen<br />

sowie entsprechender Motivation<br />

wird dem künstlerischen<br />

Entfaltungsdrang der<br />

Schüler Rechnung getragen.<br />

Dies sei nicht nur eine Bereicherung<br />

des <strong>Unter</strong>richtes, sondern<br />

auch für die weitere<br />

Schul- oder Berufswahl von<br />

großer Bedeutung.


Nr. 113<br />

SCHULE<br />

AUGUST/<br />

SEPT. 11<br />

2000<br />

Literatur aus Südtirol<br />

lied der einfallslosigkeit Schulanfang<br />

geliebtes land<br />

aus kuhglocken gebaut &<br />

gasthausrauferei<br />

kind des wetters<br />

mutter der trauben<br />

schnaufen der winde<br />

alpenglut<br />

an gruenen fluessen<br />

& zu fueßen<br />

ein erschlagner wurm<br />

traute gassen<br />

buergersinn stolzer bauernmut<br />

dem welschen feind &<br />

schlechter<br />

als der<br />

kind des wetters<br />

mutter der trauben<br />

innige doerfer<br />

blauer schurz & stiere<br />

autonom<br />

heiden im rock der schuetzen<br />

feuerwehrmusik<br />

hackbretter zithern<br />

jodeln kann keiner<br />

dem herzen des gottes<br />

verschworen<br />

& ueber allem schwebt der<br />

henngeier<br />

Norbert C. Kaser, geb. 1947, verbrachte einen Großteil seines<br />

wechselhaften <strong>und</strong> kurzen Lebens in Südtirol, wo er 1978 in<br />

Bruneck starb. – „Sorgsam zu Papier gebrachte innere Verletzungen<br />

... Ausgeprägtes Stilisierungsbemühen <strong>und</strong> Kunstverstand<br />

machen aus den Eindrücken des Überempfindlichen treffende<br />

Diagnosen, gestochene Zeit- <strong>und</strong> Gesellschaftsbilder.“ (Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung)<br />

Kaser, Norbert C.: Gedichte; Gesammelte Werke – Band 1; Hrsg.:<br />

Haider, Hans; Haymon Verl., Innsbruck. 2. Aufl. 1991 – ISBN<br />

3-85218-039-2<br />

DIE<br />

LEHRER<br />

UNTER<br />

WEISEN<br />

AB<br />

UND<br />

ZU<br />

RICHTEN<br />

SIE<br />

SCHÜLER<br />

AB<br />

UND<br />

ZU<br />

SÜDTIROL<br />

ausgewählt von Edith John<br />

Jedes Jahr im Herbst öffnen sich die Bildungsstätten.<br />

Die Feriengedanken der Kinder verdorren zu Asche.<br />

Mit einer Schulmesse werden die Kinder einverleibt in den<br />

Bildungshaushalt.<br />

Der Schulranzen füllt sich mit Schreibkram.<br />

Alle Lerngattungen schwirren auf dem Schulhof durcheinander.<br />

Die Stammrollen überhäufen sich.<br />

Auge um Auge, Zahn um Zahn, sagt Heinz Rühmann.<br />

Die Lehrbefugnisse entsorgen die Schulungsüberläufe.<br />

Der Direktor muss die Bildungsbahn heben.<br />

Die Lehrer lassen die Verantwortung nicht enden.<br />

Die Kinder möchten am liebsten dem Alltag weichen.<br />

Georg Paulmichl, geb. 1960, lebt in Prad im oberen Vinschgau.<br />

Nach dem alltäglichen Sprachgebrauch wird er zu den geistig<br />

Behinderten gezählt. Seine Texte <strong>und</strong> Bilder entspringen aus der<br />

unmittelbaren Erfahrung des Alltagsgeschehens. Das Besondere<br />

an Paulmichls Texten ist sein eigentümlicher, äußerst kreativer<br />

Sprachgebrauch. Dadurch werden sprachliche Absurditäten aufgedeckt<br />

<strong>und</strong> oft eine andere, verblüffende Sicht auf die Wirklichkeit<br />

eröffnet.<br />

Paulmichl, Georg: Verkürzte Landschaft; Haymon Verl., Innsbruck,<br />

1990 – ISBN 3-85218-070-8<br />

Paulmichl, Georg: Ins Leben gestemmt; Haymon Verl., Innsbruck,<br />

1994 – ISBN 3-85218-174-7<br />

MAN TUT<br />

WAS MAN<br />

KANN<br />

wenn auch nur<br />

auch nur wenn<br />

MAN KANN<br />

WAS MAN<br />

TUT<br />

Matthias Schönweger, geb. 1949, lebt in Meran.<br />

„Sonne, Mond <strong>und</strong> dazwischen schön silbern ein Weg, begehbar,<br />

wegsam sozusagen ...“<br />

Schönweger, Matthias: WEGSAM; Haymon Verl., Innsbruck.<br />

1991 – ISBN 3-85218-090-2


AKTIV-FERIEN SCHULE<br />

Darf’s auch ein bisserl<br />

Italienisch sein …<br />

hnen sind Italien <strong>und</strong> seine I Kultur ziemlich ans Herz<br />

gewachsen. Außerdem sind Sie<br />

an der italienischen Sprache<br />

interessiert aus beruflichen<br />

Gründen, weil Sie Italienisch<br />

unterrichten oder diese Sprache<br />

einmal unterrichten wollen<br />

oder Sie beabsichtigen vorerst<br />

einmal gar nichts dergleichen,<br />

sondern wollen einfach einen<br />

Aktivurlaub der anderen Art<br />

verbringen.<br />

Eine gute Möglichkeit dieses<br />

Vorhaben zu verwirklichen<br />

bietet zum Beispiel der<br />

äußerst engagierte heimische<br />

Sprachkursvermittler „tutto-<br />

LINGUA“ dessen Angebot an<br />

Sprachschulen ganz Italien<br />

umfasst.<br />

Eine w<strong>und</strong>erbare Möglichkeit,<br />

eines dieser zahlreichen Angebote<br />

anzunehmen, bietet z. B.<br />

das sizilianische Städtchen<br />

Taormina, dessen Einzigartigkeit<br />

schon von Goethe in seinen<br />

Reisebeschreibungen verewigt<br />

wurde. Mitten im Zentrum<br />

dieses entzückenden, auf<br />

eine 3000-jährige Geschichte<br />

zurückblickenden Küstenortes<br />

gelegen, hat die Sprachschule<br />

„Babilonia“ (Centro di Lingua<br />

& Cultura Italiano) ihren Sitz.<br />

Hier ist sie in einem pittoresken,<br />

verwinkelten Altstadtgebäude<br />

untergebracht.<br />

Das Dachgeschoss ist zur<br />

Biblio- <strong>und</strong> Videothek (inklusive<br />

Internet) umgestaltet. Die<br />

Dachterrasse mit herrlichem<br />

Panoramablick dient auch als<br />

<strong>Unter</strong>richtsraum (bei Schönwetter)<br />

<strong>und</strong> steht nachmittags<br />

den Teilnehmern als Treffpunkt<br />

<strong>und</strong> zum Studium zur<br />

Verfügung.<br />

Alle hier unterrichtenden<br />

Fachkräfte sind graduierte<br />

Uni-Absolventen, arbeiten<br />

äußerst engagiert auf höchstem<br />

didaktischem Niveau <strong>und</strong> sind<br />

ein Vorbild an Geduld,<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Zuvorkommenheit.<br />

Nicht umsonst nehmen<br />

häufig ausgebildete ItalienischlehrerInnen<br />

hier an<br />

Sprachkursen teil.<br />

Es gibt hier übrigens eigene<br />

Fortbildungskurse für Italienischlehrer<br />

im Ausland. <strong>Unter</strong>richtsziel<br />

dieser Sprachschule<br />

in Taormina ist die sprachliche<br />

Kommunikation, erarbeitete<br />

Grammatik <strong>und</strong> erlernte<br />

Strukturen werden sofort in<br />

die gesprochene Sprache<br />

umgesetzt <strong>und</strong> werden also in<br />

der mündlichen Kommunikation<br />

angewandt <strong>und</strong> trainiert.<br />

Pro Gruppe gibt es maximal<br />

sechs KursteilnehmerInnen,<br />

die unterrichtenden LehrerInnen<br />

wechseln nach einer<br />

Woche die Gruppe, sodass sich<br />

die KursteilnehmerInnen an<br />

verschiedene Aussprachen <strong>und</strong><br />

Sprechgeschwindigkeiten<br />

gewöhnen.<br />

Hören <strong>und</strong> Sprechen stehen<br />

selbstverständlich im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Ständig wechselnde<br />

Sozialformen sowie die Auswahl<br />

wirklich interessanter<br />

Themen machen den <strong>Unter</strong>richt<br />

spannend <strong>und</strong> kurzweilig.<br />

Außerdem kann man aus dem<br />

umfangreichen Kursangebot<br />

ein für sich maßgeschneidertes<br />

Kursprogramm auswählen.<br />

Die Sprachschule „Babilonia“<br />

ist sehr international. Man<br />

trifft KursteilnehmerInnen aus<br />

sämtlichen europäischen Ländern,<br />

aber auch nicht wenige<br />

kommen aus Übersee wie<br />

Japan, USA, Lateinamerika.<br />

So bietet sich die Möglichkeit,<br />

Menschen aus aller Herren<br />

Länder kennen zu lernen. Eine<br />

durchaus interessante <strong>und</strong><br />

vergnügliche Perspektive. Und<br />

da die Schule auch viele<br />

gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />

anbietet, ergibt sich ganz<br />

beiläufig die Möglichkeit, diese<br />

Kontakte zu vertiefen.<br />

Babilonia, Via Ginnasio 20, 98039<br />

Taormina, Tel. + fax 0039/(0)942/23441<br />

www.babilonia.it<br />

E-Mail: babilonia@nti.it<br />

Martin Martschnig, Ruckergasse 46,<br />

35, A-1120 Wien, Tel. 01/817 94 90 21,<br />

Fax 01/817 94 90 26<br />

www.tuttolingua.at<br />

E-mail: tuttolingua@EUnet.at<br />

12<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Ein Italienisch-Sprachkurs als Ferienkurzweil<br />

– denn man weiß nie, ob man’s nicht doch für<br />

die Schule brauchen kann. Vielleicht als<br />

Unverbindliche Übung ...


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

13<br />

SCHULE<br />

Die neuen Standards<br />

Was macht ein Austrian<br />

Man in Chicago – er<br />

besucht eine der größten<br />

Tagungen, die sich der<br />

Mathematik <strong>und</strong> vor<br />

allem deren Weitergabe<br />

an die Schüler widmet.<br />

Eine Serie (2. Teil).<br />

PETER ANGERER, PI Graz<br />

Die drei S in unserem neuen<br />

Lehrplan, Sach-, Sozial<strong>und</strong><br />

Selbstkompetenz sind in<br />

netter, fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />

anschaulicher Form im Folgenden<br />

enthalten:.<br />

Immer wieder versuchte ich,<br />

mit LehrerInnen aus verschiedenen<br />

B<strong>und</strong>esstaaten ins<br />

Gespräch zu kommen. Das war<br />

nicht schwer, denn jeder trägt<br />

seine ID mit Namen <strong>und</strong> Herkunft.<br />

Manche nahmen sich<br />

Zeit <strong>und</strong> gaben sich Mühe. Die<br />

Entwicklung in den einzelnen<br />

B<strong>und</strong>esstaaten geht unterschiedlich<br />

schnell, meist werden<br />

innovative LehrerInnen in<br />

ihren Bestrebungen von den<br />

Schulbehörden tatkräftig<br />

unterstützt. Es gibt auch die<br />

andere Seite: Viele, viele LehrerInnen<br />

(auch ich) unterschrieben<br />

z. B. eine Petition an<br />

die Regierung von Kalifornien,<br />

wo ein kleiner, aber einflussreicher<br />

universitärer Personenkreis<br />

politisch alle Änderungsbestrebungen<br />

<strong>und</strong> -aktivitäten<br />

wieder rückgängig machen<br />

<strong>und</strong> die alten konservativen<br />

Lehrpläne wieder einzuführen<br />

möchte.<br />

In den folgenden Tagen wurden<br />

mehr als 1000 Seminare<br />

mit unterschiedlichen Inhalten,<br />

Zielstellungen <strong>und</strong> Zeitbedarf<br />

angeboten. Es liefen teilweise<br />

mehrere Dutzend Seminare<br />

an drei verschiedenen<br />

Veranstaltungsplätzen nebeneinander<br />

ab. Ich hatte mir eine<br />

Auswahl zurecht gelegt <strong>und</strong><br />

meine Erwartungen wurden<br />

großteils erfüllt. Es gab meist<br />

kurze schriftliche <strong>Unter</strong>lagen,<br />

sie halfen mir, zusammen mit<br />

einigen Fotos die Erinnerung<br />

zu behalten. Eine ganze Reihe<br />

von Anregungen <strong>und</strong> Informationen<br />

kann ich für meine<br />

Arbeit sehr gut gebrauchen.<br />

Sehr gute Vorträge waren:<br />

● A Multimedia Fractal and<br />

Chaos Presentation That Will<br />

Infuse You with Amazement,<br />

Monica Neagoy, Mathematics<br />

Education Consultant<br />

In einem tollen Vortrag präsentiert<br />

ein echter Profi, Mrs<br />

Monica Neagoy, die Faszination<br />

<strong>und</strong> die Schönheit der<br />

Fraktale. Mit vielseitigem<br />

Medieneinsatz versucht sie,<br />

das Zusammenspiel zwischen<br />

Fraktalen <strong>und</strong> Chaos zu<br />

beleuchten, Verbindungen zwischen<br />

Mathematik <strong>und</strong> unserer<br />

realen Welt aufzuzeigen.<br />

Die Mathematik, die wir in der<br />

Schule nutzen, ist eine alte<br />

Mathematik, die Objekte in<br />

einer gegenständlichen Form<br />

beschreibt. Im Gegensatz dazu<br />

werden in dieser neuen Form<br />

der Mathematik Prozesse<br />

beschrieben <strong>und</strong> deren Ergebnisse<br />

in geeigneter Form dargestellt.<br />

Die Entwicklung des Studiums<br />

der Fraktale ermöglichten der<br />

kreative Geist von Mathematikern<br />

(zB Mandelbrot), das<br />

scharfe Auge des Künstlers (zB<br />

Escher) <strong>und</strong> die Einbeziehung<br />

des Computers, der neben dem<br />

Blick in den Mikrokosmos<br />

(Elektronen[raster]mikroskope)<br />

<strong>und</strong> den Makrokosmos<br />

(Teleskope) nun auch den Blick<br />

in die Welt des mathematisch<br />

Unendlichen weitet.<br />

● Problem of the Week: Problem<br />

Solving Strategies, Writing,<br />

and Rubric Assessment<br />

Diane Kahle, Blendon Middle<br />

School, Westerville, Ohio<br />

Ein interessanter Vortrag mit<br />

guten Beispielen aus dem<br />

praktischen <strong>Unter</strong>richt. Nach<br />

einer Auflistung von Strategien<br />

wurden die Vor- <strong>und</strong><br />

Nachteile, auch Kombinations-<br />

möglichkeiten an Musteraufgaben<br />

erläutert.<br />

Damit sollen die folgenden<br />

Problemlösestrategien von<br />

SchülerInnen nicht zum Zuge<br />

kommen:<br />

Die meisten Probleme sind mit<br />

Addition zu lösen. Wenn es<br />

irgendeinen Zweifel gibt, dann<br />

addiere!<br />

Wenn mehr als 2 Zahlen gegeben<br />

sind, dann ist zu addieren!<br />

Wenn nur 2 Zahlen gegeben<br />

sind <strong>und</strong> sie sind ungefähr<br />

gleich groß, so subtrahiere!<br />

Wenn es um Geld geht, verwende<br />

die Subtraktion, besonders<br />

wenn eine Zahl davon<br />

eine r<strong>und</strong>e Zahl wie 50 $ oder<br />

10 $ ist.<br />

Wenn 2 Zahlen gegeben sind<br />

<strong>und</strong> eine ist wesenlich größer<br />

als die andere, versuche es mit<br />

einer Division.<br />

Nur wenige Probleme werden<br />

durch eine Division mit Rest<br />

gelöst. Wenn ein Rest bleibt,<br />

streiche die Division durch<br />

<strong>und</strong> multipliziere statt dessen.<br />

● Geometry in Grades 6–8<br />

(11–13 Jahre) What and why –<br />

Podiumsdiskussion<br />

Bisher gab es in den Standards<br />

keine wirkliche Verknüpfung<br />

zwischen Geometrie <strong>und</strong> zB<br />

Zahlen oder Algebra. Auch<br />

waren bisher Geometry <strong>und</strong><br />

Measurement streng getrennt.<br />

Die Inhalte <strong>und</strong> die Zuordnung<br />

zu den Klassen sind zwar<br />

nahezu gleich geblieben, aber<br />

die Sichtweisen haben sich<br />

geändert, Verbindungen wurden<br />

geschaffen. Die Zeit muss<br />

besser, ökonomischer genutzt<br />

werden, bei Kursen in Grades<br />

6, 7, 8 sollte nicht das Gleiche<br />

unterrichtet werden! Geometrische<br />

Modelle unterstützen<br />

viele andere mathematische<br />

DIE SERIE<br />

Bereiche (zB Zahlenoperationen,<br />

Brüche, Wahrscheinlichkeit,<br />

Pythagoräischer Lehrsatz,<br />

Pi, Algebraische Ausdrücke,<br />

Rechengesetze, Funktionen).<br />

Es gibt Ansätze, dass Inhalte<br />

der High School in Grade 6-8<br />

integriert sind. Es ist gut <strong>und</strong><br />

sinnvoll, dass die SchülerInnen<br />

bei solchen Themen <strong>und</strong> neuen<br />

Richtungen Erfahrungen sammeln,<br />

aber es ist kein systematischer<br />

<strong>Unter</strong>richt bei solchen<br />

Bereichen geplant.<br />

Problemlösen<br />

Problem Solving tauchte an<br />

allen Ecken <strong>und</strong> Enden in<br />

Gesprächen <strong>und</strong> Materialien<br />

immer wieder auf. Es wird versucht,<br />

durch das Erlernen von<br />

Strategien das Lösen von<br />

(mathematischen) Problemen<br />

voranzutreiben. Mir kommt<br />

das amerikanische System gut<br />

durchdacht, aber wenig flexibel<br />

vor, als wären die Beispiele<br />

an die Struktur der Problemlösestrategien<br />

angepasst. Es<br />

wäre wahrscheinlich ein<br />

Gewinn, könnte man das<br />

Problem Solving auf die österreichischen<br />

Lehrpläne <strong>und</strong> den<br />

österreichischen Bedarf anpassen.<br />

Ich versuche seit einiger<br />

Zeit, in Zusammenarbeit<br />

mit dem PI Tirol hier einen<br />

Start zu schaffen. Man könnte<br />

ein „Problem der Woche“ diskutieren<br />

<strong>und</strong> mit den Strukturen<br />

des Problem Solving verknüpfen.<br />

Zusammenfassung, Ausblick<br />

Es wäre für die Zukunft zu<br />

überlegen, ob es der Mathematik<br />

in der österreichischen<br />

Schule weitere Impulse geben<br />

würde, wenn auch andere<br />

interessierte KollegInnen an<br />

speziellen Schaltpunkten (PI,<br />

LAG, LehrerfortbildnerInnen,<br />

...) die Möglichkeit hätten, an<br />

derartigen Veranstaltungen<br />

teilzunehmen. Aus meiner<br />

Erfahrung wäre dies nicht vorwiegend<br />

ein Geldproblem, eher<br />

müsste die Dienstbehörde<br />

überzeugt werden, dass solche<br />

KollegInnen nicht auf Urlaub<br />

fahren. Es ist bei gewissenhafter<br />

Nutzung der gebotenen<br />

Möglichkeiten harte Arbeit.<br />

Erfahrungen, die bei einer derartigen<br />

Veranstaltung gemacht<br />

werden, kommen über den<br />

Umweg der verbesserten persönlichen<br />

Qualifikation letztlich<br />

allen SchülerInnen zu<br />

gute. Wahrscheinlich ist es<br />

eine gute Investition des österreichischen<br />

Staates, wenn man<br />

dafür einige Tage Sonderurlaub<br />

gewähren würde.<br />

Schluss


AUSZEICHNUNG SCHULE<br />

Hauptpreis LehrerInnen:<br />

Sigmut Wratschgo, Josef-Krainer-Almschule<br />

Granitz/Weiz<br />

Sigmut Wratschgo hat eine Montessori-Ausbildung, die auch in<br />

den <strong>Unter</strong>richt einfließt. Die Kinder gehen gerne in die Schule<br />

<strong>und</strong> fühlen sich dort wie zu Hause. Jedes Kind lernt bis zur 4.<br />

Schul<strong>stufe</strong> auch Schwimmen <strong>und</strong> Schifahren. Das Schifahren<br />

wird zusammen mit den Eltern veranstaltet. Es gibt Theatertage<br />

in Gleisdorf, an denen die Schule teilnimmt <strong>und</strong> auch kleinere<br />

Kinder können dabei die Hauptrolle spielen.<br />

Ehrenpreise erhielten<br />

Bärbel Agnoli, Volksschule Pöls/Judenburg<br />

Mag. Günter Ertl, BG/BRG Fürstenfeld<br />

Mag. Herbert Lerchegger, HOL Albert Ecker,<br />

BG/BRG Leoben<br />

14<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Preisträger des Pädagogischen<br />

Panthers 2000<br />

Sigmut Wratschgo<br />

Jetzt möchte ich Ihnen aber<br />

genau erklären, warum<br />

Frau Wratschgo meiner<br />

Meinung nach den Pädagogischen<br />

Panther am allermeisten<br />

verdient. Mein<br />

Sohn Wolfgang, der derzeit<br />

die erste Klasse der HS II<br />

in Passail besucht, ist in<br />

diese Schule gegangen.<br />

Laut Schulsprengel hätte er<br />

nach Passail gehen müssen,<br />

aber dort wäre er nur in die<br />

Sonderschule aufgenommen<br />

worden. Ihn konnte man<br />

nämlich mit sieben Jahren<br />

noch immer nicht verstehen.<br />

Er hat fast ausschließlich<br />

nur mit Selbstlauten<br />

sprechen können <strong>und</strong> hat<br />

fast jedes Wort, das er<br />

gesprochen hat, nur mit<br />

einem Selbstlaut angefangen.<br />

Auch Bewegungsstörungen<br />

wurden festgestellt.<br />

Es war damals nicht<br />

absehbar, ob er jemals mit<br />

einem Bleistift oder einer<br />

Füllfeder wird schreiben<br />

können, oder ob er mit<br />

einem Laptop wird arbeiten<br />

müssen. Durch das w<strong>und</strong>erbare<br />

Engagement durch<br />

Frau Wratschgo spricht<br />

Wolfgang mittlerweile sehr<br />

deutlich <strong>und</strong> auch seine<br />

attaktischen Bewegungsstörungen<br />

haben sich weitestgehend<br />

gebessert.<br />

Aus dem Einreichungsstatement<br />

der Mutter dieses Schülers<br />

Auch heuer wurde diese Auszeichnung im Beisein<br />

zahlreicher Prominenz für besondere pädagogische<br />

Leistungen verliehen.<br />

Hauptpreis Schulen:<br />

Musikvolksschule Retznei<br />

Die Volksschule Retznei ist eine vierklassige Volksschule mit<br />

Schwerpunkt Musik. Seit einigen Jahren wird unter Leitung des<br />

Schulleiters <strong>und</strong> seinem Lehrerteam mit allen SchülerInnen ein<br />

Musical erarbeitet. Die einreichenden Eltern schätzen die Einsatzfreude<br />

des Lehrerteams, das „befreiende“ Klima, die große<br />

integrative Kraft der Schule (kein Konkurrenzdruck der Schüler<br />

untereinander), die Tatsache, dass durch die Musicalproduktion<br />

die Schüler auch im Lernen leistungsfähiger werden, die gute<br />

Kommunikation am Schulstandort sowie die Schöpferische Kraft<br />

der Schule insgesamt.<br />

Ehrenpreise:<br />

Hauptschule Dr. Renner/Graz<br />

Die Hauptschule Dr. Renner wird ausgezeichnet als Beispiel<br />

dafür, dass an dieser Schulform auch im städtischen Bereich <strong>und</strong><br />

in einem schwierigen sozialen Umfeld hochwertige <strong>und</strong><br />

anspruchsvolle Arbeit geleistet werden kann. Die ist keine Bildungsanstalt,<br />

die mit spektakulären Innovationen oder auf Hochglanzbroschüren<br />

dokumentierten „Specials“ an die Öffentlichkeit<br />

tritt, sondern sie ist eine Schule, die durch ihren hohen pädagogischen<br />

Anspruch immer wieder aufhorchen lässt.<br />

BG <strong>und</strong> BRG Knittelfeld<br />

Die Gesamtheit der Erziehungsarbeit, von der Erstellung eines<br />

innovativen Leitbildes <strong>und</strong> Schulprogramms über verschiedenste<br />

Projekte bis hin zu großartigen Leistungen im sportlichen, sozialen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> musikalischen Bereich waren ausschlagebend<br />

für die Auszeichnung.


VERORDNUNGSBLATT<br />

LANDESSCHULRAT<br />

FÜR STEIERMARK<br />

Stück 8/9<br />

Jahrgang 2000<br />

August/September 2000<br />

Inhalt:<br />

Nr. Seite Nr. Seite<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

58. Wahlkommission zur Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Durchführung der Wahl der Mitglieder<br />

<strong>und</strong> Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung<br />

. . . . . . . . . . 34<br />

59. Betrauungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

60. Ernennungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

61. Verleihung von Berufstiteln . . . . . . 34<br />

herausgegeben<br />

in Graz,<br />

Körblergasse 23<br />

62. Dank <strong>und</strong> Anerkennung . . . . . . . . . 35<br />

63. Schulversuche 2000/2001 . . . . . . . 36<br />

Sonstige Mitteilungen<br />

64. Landesschulinspektor Hofrat<br />

Dietrich Stark im Ruhestand – Reg.-<br />

Rat Josef Seidl im Ruhestand . . . . .38<br />

65. Ergebnisse der B<strong>und</strong>es-Personalvertretungswahlen<br />

1999 . . . . . . . . . 39


Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 34<br />

Amtliche Mitteilungen<br />

58.<br />

Wahlkommission zur Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Durchführung der Wahl der Mitglieder<br />

<strong>und</strong> Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung<br />

beim <strong>Landesschulrat</strong><br />

für <strong>Steiermark</strong>, Körblergasse<br />

23, 8015 Graz, GZ.: IV Schu 8/40-2000.<br />

– Betreff: Ergebnis der Wahl der Mitglieder<br />

<strong>und</strong> der Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung.<br />

Die am 29. Juni 2000 auf Gr<strong>und</strong> der<br />

Bestimmungen des Schülervertretungengesetzes,<br />

BGBl.Nr. 284/1990 (SchVG),<br />

durchgeführte Wahl der Mitglieder <strong>und</strong><br />

der Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung<br />

beim <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong><br />

hatte folgendes Ergebnis:<br />

Allgemeinbildende höhere Schulen:<br />

Gewählte Mitglieder bzw<br />

Ersatzmitglieder<br />

1. Navysany Soraya, Gymn. <strong>und</strong> ORG<br />

der Ursulinen Graz (183 Wahlpunkte)<br />

2. Rauch Ferdinand, BG/BRG Graz,<br />

Lichtenfelsgasse (148 Wahlpunkte)<br />

3. Lex Cornelia, Wiku. BRG Graz (133<br />

Wahlpunkte)<br />

4. Neubauer Manuel, Priv. Gymn. <strong>und</strong><br />

Wiku. RG Sacre Coeur Graz (130 Wahlpunkte)<br />

5. Aschenbrenner Werner, BG/BRG<br />

Leoben, Moserhofstraße 7a (117 Wahlpunkte)<br />

6. Schöffmann Wolfgang, BG/BRG<br />

Graz, Lichtenfelsgasse (114 Wahlpunkte)<br />

7. Knass Anja, BORG<br />

Deutschlandsberg (95 Wahlpunkte)<br />

8. Klein Angelika, BG/BRG Stainach<br />

(91 Wahlpunkte)<br />

9. Toriser Christoph, BG/BRG Knittelfeld<br />

(79 Wahlpunkte)<br />

10. Hausegger Margret, Akad. Gymn.<br />

Graz (77 Wahlpunkte)<br />

Berufsbildende mittlere <strong>und</strong> höhere<br />

Schulen sowie höhere Anstalten der<br />

Lehrerbildung <strong>und</strong> der Erzieherbildung:<br />

Gewählte Mitglieder bzw.<br />

Ersatzmitglieder<br />

1. Kassler Alexandra, BHAK/BHAS<br />

Voitsberg (165 Wahlpunkte)<br />

2. Klinser Markus, BHAK/BHAS<br />

Judenburg (147 Wahlpunkte)<br />

3. Passath Thomas, HTBLA Weiz (139<br />

Wahlpunkte)<br />

4. Dorrer Thea, HBLA f.w.B. Weiz<br />

(112 Wahlpunkte)<br />

5. Maier Markus, HTBLuVA Graz-<br />

Gösting (91 Wahlpunkte)<br />

6. Bogensperger Christine, BHAK/<br />

BHAS Judenburg (76 Wahlpunkte)<br />

7. Scherbinek Christoph, HTBLuVA<br />

Graz-Gösting (75 Wahlpunkte)<br />

8. Grein Robert, HTBLA Graz,<br />

Ortweingasse (69 Wahlpunkte)<br />

9. Linder Markus, BHAK/BHAS Liezen<br />

(68 Wahlpunkte)<br />

10.Lausecker Eva, HBLA f.w.B.<br />

Leoben (42 Wahlpunkte)<br />

Berufsschulen:<br />

Gewählte Mitglieder bzw.<br />

Ersatzmitglieder<br />

1. Scheiner Markus, LBS 1 Eibiswald<br />

(100 Wahlpunkte)<br />

2. Schnuderl Robert, LBS Bad<br />

Radkersburg (90 Wahlpunkte)<br />

3. Korb Michael, LBS 2 Eibiswald (80<br />

Wahlpunkte)<br />

4. Dragomir Nicoletta, LBS 9 Graz (70<br />

Wahlpunkte)<br />

5. Köstenbauer Stefan, LBS 1<br />

Eibiswald (60 Wahlpunkte)<br />

6. Schneider Emil, LBS Mitterdorf (50<br />

Wahlpunkte)<br />

7. Traninger Stefan, LBS Mureck (40<br />

Wahlpunkte)<br />

8. Hirt Richard, LBS Voitsberg (30<br />

Wahlpunkte)<br />

9. Pfeifer Emanuel, LBS 5 Graz (20<br />

Wahlpunkte)<br />

10.Nouak Oliver, LBS Mitterdorf (10*<br />

Wahlpunkte)<br />

* durch Losentscheid ermittelt<br />

Die an 1. bis 5. Stelle Gereihten sind als<br />

Mitglieder, die an 6. bis 10. Stelle<br />

Gereihten als Ersatzmitglieder gewählt.<br />

Die jeweils an 1. Stelle Gereihten sind<br />

zur Landesschulsprecherin bzw. zum<br />

Landesschulsprecher, die an 2. Stelle<br />

Gereihten sind zum Stellvertreter des<br />

Landesschulsprechers ihres Schulartbereiches<br />

gewählt. Den Vorsitz in der Landesschülervertretung<br />

führen die Landesschulsprecher<br />

in der Reihenfolge der<br />

Höhe der auf sie entfallenen Zahl an<br />

Wahlpunkten (Navysany Soraya, Kassler<br />

Alexandra, Scheiner Markus). Die drei<br />

Landesschulsprecher/innen gehören<br />

gemäß § 21 Z 1 – 3 SchVG der B<strong>und</strong>esschülervertretung<br />

als Mitglied an.<br />

Der Vorsitzende: Dr. Perko eh.<br />

59.<br />

Betrauungen<br />

Vorbehaltlich der Zustimmung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />

wird Frau RR Dr. Christl Zach, Bezirksschulinspektorin<br />

für den Schulbezirk Leibnitz,<br />

Aufsichtsbereich II, ab 1 .9. 2000 mit der<br />

Führung der Agenden einer Landesschulinspektorin<br />

für allgemeinbildende Pflichtschulen<br />

betraut.<br />

Vorbehaltlich der Zustimmung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />

wird Herr RR Werner Uhl, Bezirksschulinspektor<br />

für den Schulbezirk Leibnitz, Aufsichtsbereich<br />

I, ab 1.9.2000 für die Dauer der<br />

Betrauung von BSI RR Dr. Christl Zach mit der<br />

Führung der Agenden einer Landesschulinspektorin<br />

für allgemeinbildende Pflichtschulen,<br />

zusätzlich mit der Führung der Agenden eines<br />

Bezirksschulinspektors für den Schulbezirk<br />

Leibnitz, Aufsichtsbereich II, betraut.<br />

Der Herr Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat Frau Landesschulinspektorin<br />

Mag. Marlies Liebscher aufgr<strong>und</strong><br />

der Verfügung vom 24.1.1990, GZ.: I Ge 5/17-<br />

1990, ab 1. September 2000 für die Dauer von<br />

zwei Jahren mit der Leitung der Abteilung P3,<br />

Pädagogisch <strong>und</strong> pädagogisch-administrative<br />

Angelegenheiten für allgemeinbildende höhere<br />

Schulen <strong>und</strong> für die B<strong>und</strong>esanstalt für Leibeserziehung,<br />

betraut <strong>und</strong> ihr für diese Tätigkeit in<br />

dieser Funktion viel Erfolg gewünscht.<br />

Der Evangelische Oberkirchenrat A.u.H.B. hat<br />

mit Wirkung vom 1. September 2000 Frau RL<br />

Evelyn Martin zur Fachinspektorin für den<br />

evangelischen Religionsunterricht an Pflichtschulen<br />

im Bereich der Superintendentur A.B.<br />

Niederösterreich bestellt (wegen Zuständigkeit<br />

der Schulen im Bereich der Pfarrgemeinde Mitterbach<br />

zum LSR für <strong>Steiermark</strong>).<br />

60.<br />

Ernennungen<br />

Der Herr B<strong>und</strong>espräsident hat Herrn Prof.<br />

DI Bernd Nußmüller, HTBLuVA Graz-<br />

Gösting, mit Wirksamkeit vom 1.6.2000<br />

zum Abteilungsvorstand für die Abteilung<br />

Maschineningenieurwesen für<br />

Berufstätige an der Höheren technischen<br />

B<strong>und</strong>eslehr- <strong>und</strong> Versuchsanstalt Graz-<br />

Gösting ernannt.<br />

61<br />

Verleihung von Berufstiteln<br />

Der Herr B<strong>und</strong>espräsident hat verliehen:<br />

den Berufstitel Oberstudienrat/Oberstudienrätin<br />

an:<br />

Prof. Mag. Christel Waldhuber,<br />

BG/BRG Judenburg, Prof. Mag. Irmentraud<br />

Wagner, Wiku.BRG Graz-Sandgasse,<br />

Prof. Mag. Werner Wehrschütz,<br />

BG/BRG Graz-Carnerigasse, Prof. Mag.<br />

Franz Salmhofer, BG/BRG Judenburg,<br />

Prof. Mag. Vilja Neuwirth, BBA f.KIG-<br />

PÄD.Graz, Prof. Mag. Ingrid Beidernikl,<br />

BG/BRG Judenburg, Prof. Mag.<br />

Gertrude Jerlich, BG/BRG Mürzzu-


35 SEITE VERORDNUNGSBLATT Jg. 2000 / Stück 8/9<br />

schlag;<br />

den Berufstitel Regierungsrat an:<br />

Berufsschuldirektor Fritz Pristavnik,<br />

Landesberufsschule Bad Gleichenberg;<br />

den Berufstitel Hofrat/Hofrätin an:<br />

Mag. Kurt Wojta, Direktor des BORG<br />

Hasnerplatz Graz, Mag. Ute Wolf,<br />

Direktorin der BBA f.KIG-PÄD.Liezen.<br />

62.<br />

Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

Die Frau B<strong>und</strong>esministerin für Bildung, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong> auch der Herr Amtsführende<br />

Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es für<br />

<strong>Steiermark</strong> haben Herrn Landesschulinspektor<br />

i.R. Hofrat Dietrich Stark, <strong>Landesschulrat</strong> für<br />

<strong>Steiermark</strong>, Herrn Bezirksschulinspektor i.R.<br />

Regierungsrat Helmut Pichler, Bezirksschulrat<br />

Hartberg, <strong>und</strong> Herrn Bezirksschulinspektor i.R.<br />

Regierungsrat Josef Seidl, Bezirksschulrat<br />

Graz-Umgebung I, für die der Republik Österreich<br />

während der Schulaufsichtstätigkeit im<br />

österreichischen Schulwesen geleisteten Dienste<br />

anlässlich des Übertrittes in den Ruhestand<br />

sowie Herrn Mag. Gerhard Weber, Direktor<br />

der BHAK/BHAS Bruck/Mur, Herrn HR Mag.<br />

Dr. Werner Kristoferitsch, Direktor des<br />

BG/BRG Graz Pestalozzistraße, für die der<br />

Republik Österreich während der Lehr- <strong>und</strong><br />

Erziehungstätigkeit im österreichischen Schulwesen<br />

geleisteten Dienste anlässlich der Versetzung<br />

in den Ruhestand Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> für die Zukunft alles Gute<br />

gewünscht.<br />

Weiters hat die Frau B<strong>und</strong>esministerin aus<br />

Anlass der Versetzung in den Ruhestand Herrn<br />

OKontr. Josef Moder, für die langjährige verdienstvolle<br />

Tätigkeit am BORG Murau Dank<br />

<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen, verb<strong>und</strong>en<br />

mit den besten Wünsche für sein weiteres persönliches<br />

Wohlergehen.<br />

Der Herr Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> hat Peter Harter,<br />

HOL an der HS Frohnleiten, <strong>und</strong> Prof.Mag.<br />

Manfred Schweinegger-Vollmann, BG/BRG<br />

Judenburg, für die langjährigen Verdienste in<br />

der Schülerliga Fußball,<br />

Richard Riedl, Vtl., <strong>und</strong> Alois Tieber, Vtl.,<br />

PTS Leibnitz, für die äußerst erfolgreiche<br />

Betreuung der Fußballmannschaft der PTS<br />

Leibnitz (B<strong>und</strong>essieger im PTS-Bewerb), Manfred<br />

Wenzl, Vtl. <strong>und</strong> Oliver Kölli, Vtl., beide<br />

Sporthauptschule Graz, für die äußerst erfolgreiche<br />

Betreuung der SL-Fußballmannschaft der<br />

Sporthauptschule Bruckner-Graz (1. Platz im<br />

B<strong>und</strong>esfinale), sowie Adelheid Rattinger,<br />

HOL an der HS Oberzeiring, in Würdigung<br />

ihrer hervorragenden <strong>und</strong> engagierten Arbeit als<br />

Ausbildnerin für Ges<strong>und</strong>heitspädagogen aller<br />

Schultypen im gesamten Bezirk Judenburg Dan<br />

<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen.<br />

Weiters wurden vom Amtsführenden Präsidenten<br />

des <strong>Landesschulrat</strong>es Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

für folgende Lehrer ausgesprochen:<br />

Prof.Mag. DI Dr. Gerhard Haas, BG/BRG<br />

Leoben, Moserhofgasse 7a, für den Einsatz <strong>und</strong><br />

die Erfolge im Rahmen der Physik-Olympiade<br />

<strong>und</strong> sein Engagement, Schülerinnen <strong>und</strong><br />

Schüler auf dem Gebiet der Naturwissenschaften<br />

zu hervorragenden Leistungen zu führen;<br />

Dorothea Reichl, VOL an der VS Ilz, für das<br />

besondere Engagement im Bereich des projektorientierten<br />

<strong>Unter</strong>richts <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />

wertvollen Beitrag zum Ansehen der steirischen<br />

Schulen, Prof. Mag. Waltraud<br />

Stracke, BG/BRG Graz Oeverseegasse, für die<br />

Organisation <strong>und</strong> Durchführung des Solarprojektes<br />

„Wasser für den Tunsaalbereich durch<br />

Solarenergie“ <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Einsatz<br />

in der Vorbereitung, praktischen Umsetzung<br />

<strong>und</strong> pädagogischen Aufbereitung dieses<br />

Projektes für den wichtigen Beitrag zur Ökologisierung<br />

von Schulen in der <strong>Steiermark</strong>, Prof.<br />

Mag. Haidi Gütl <strong>und</strong> Prof. Mag. Gerhard<br />

Spath, BHAK/BHAS Graz Monsbergergasse,<br />

für den besonderen Einsatz bei der schon zum<br />

zweitenmal übernommenen landesweiten Organisation<br />

des StarBWL-Bewerbes mit der<br />

Ermittlung der Landessieger 1999, Prof. Mag.<br />

Eleonora Kranz, BHAK/BHAS Graz Monsbergergasse,<br />

für den besonders engagierten Einsatz<br />

im Rahmen der landesweiten Organisation<br />

<strong>und</strong> die ausgezeichnete Durchführung des Planspiel-Wettbewerbes<br />

TOPSIM 1999, Prof. Mag.<br />

Walter Krasser, BHAK/BHAS Deutschlandsberg,<br />

für den besonders engagierten Einsatz im<br />

Rahmen der landesweiten Organisation <strong>und</strong> die<br />

ausgezeichnete Durchführung des Planspiel-<br />

Wettbewerbes TOPSIM 2000, Prof. Mag.<br />

Ingrid Strauß, BG/BRG Graz Oeverseegasse,<br />

für die erfolgreiche Teilnahme am Österreichwettbewerb<br />

der Chemie-Olympiade <strong>und</strong> den<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Einsatz zur erfolgreichen<br />

Entfaltung von Begabungen steirischer Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> die wesentliche Mitarbeit<br />

zur Förderung der Naturwissenschaften,<br />

Wolfgang Lechner, HOL an der HS<br />

Bruck/Mur Schillerstraße, für die äußerst kompetente<br />

<strong>und</strong> engagierte Lehrplanberatertätigkeit<br />

für Hauptschulen im Bezirk Bruck/Mur im<br />

Schuljahr 1999/2000.<br />

Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

hat BOL Christa Pirker, LBS Voitsberg,<br />

in Würdigung der besonderen Verdienste auf<br />

dem Gebiet der Erziehung <strong>und</strong> des <strong>Unter</strong>richtes<br />

sowie der besonderen Leistungen bei der<br />

Bewältigung des Jahr-Zweitausend-Problems<br />

im Berufsschulunterricht <strong>und</strong> BOL Jürgen<br />

Puchas, LBS Voitsberg, in Würdigung der<br />

besonderen Verdienste auf dem Gebiet der<br />

Erziehung <strong>und</strong> des <strong>Unter</strong>richtes sowie bei der<br />

Durchführung des Leonardo da Vinci-Projektes<br />

mit der Südtiroler Berufsschule Bruneck Dank<br />

<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin<br />

viel Erfolg gewünscht.<br />

Für die äußerst engagierte Betreuung der<br />

Leichtathletik-Mannschaft der HS Eibiswald<br />

sowie für deren erfolgreiche Teilnahme beim<br />

B<strong>und</strong>eswettbewerb wurden Rupert Pelzmann,<br />

HOL, Maria Lampel, HOL, Christa Pelzmann,<br />

HOL, SR Eduard Schulze, HOL, <strong>und</strong><br />

SR Barbara Lais, HOL, alle an der HS Eibiswald,<br />

vom Amtsführenden Präsidenten des<br />

<strong>Landesschulrat</strong>es Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen.<br />

Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

hat folgenden Lehrern für die Vorbereitung,<br />

Organisation <strong>und</strong> Durchführung der Landesmeisterschaften<br />

im Leichtathletik-Dreikampf<br />

in Kapfenberg Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin viel Erfolg<br />

gewünscht:<br />

Prof.Mag. Franz Marschal, Prof.Mag. Gabriele<br />

Schachner, Prof.Mag. Hans Riegler,<br />

Prof.Mag. Winfried Pabst, Prof.Mag. Thomas<br />

Müllner, Prof.Mag. Wolfgang Schwab,<br />

Prof.Mag. Hans Tiefengraber, Prof.Mag.<br />

Johann Dormann, Prof.Mag.Dr. Sigurd<br />

Schmaranzer, Prof.Mag. Franz Gaugl, Mag.<br />

Maria Doyle-Mattl, Prof.Mag. Heinz Kaltenegger,<br />

Prof.Mag. Ulrike Aldrian, Prof.Mag.<br />

Ulrike Jereb, Mag. Roland Korntheuer, alle<br />

BG/BRG Kapfenberg; Prof.Mag. Gerald<br />

Jalitsch, BG/BRG Bruck/Mur <strong>und</strong> HOL Günter<br />

Bleymaier, Hauptschule Kapfenberg-Stadt.<br />

Weiters hat der Amtsführende Präsident des<br />

<strong>Landesschulrat</strong>es OSR Heinz Peter Holzmann,<br />

HDir.der HS Hausmannstätten, Agnes Zöhrer,<br />

ROL an der HS Obdach, Erika Rußbacher,<br />

VDir. der VS Deutschfeistritz, OSR Klaus<br />

Pauer, HDir. der HS Gratkorn, Frieda Tropper,<br />

VDir. der VS Brunnsee, SR Anneliese<br />

Rossmann, VOL an der VS Judenburg-Lindfeld,<br />

Gerhard Eisenberger, VDir. der VS<br />

Gschwendt, Kurt Lemler, HOL an der Dr.<br />

Karl Renner HS 2, Thusnelda Stibor, VOL an<br />

der VS Pischelsdorf, OSR Ingrid Terler, VDir.<br />

der VS Leoben-Leitendorf, Ingrid Weber,<br />

VDir. der VS II Leoben-Seegraben, Hans<br />

Pienn, HDir. der Fr.Jonas HS Trofaich, Ulrike<br />

Pienn, VOL <strong>und</strong> prov.Leiterin der P.Rosegger<br />

VS Trofaiach, Gerd Frisch, VOL an der VS<br />

Judenburg-Stadt, Ingeborg Kuckenberger,<br />

HOL an der HS I Gleisdorf, OSR Johannes<br />

Vogrinec, BDir. der LBS Voitsberg, OSR Ing.<br />

Manfred Strimitzer, BDir. der LBS 5 Graz,<br />

OSR Alfred Riepl, BDir.-Stellvertreter, LBS<br />

Mitterdorf, Ing. Ingo Rieger, BDir. der LBS<br />

Eibiswald 2, OSR Erich Praßl, BDir. der LBS<br />

Bad Radkersburg, OSR Ing. Siegfried Hubmann,<br />

BDir. der LBS Eibiswald 1, OSR Friedl<br />

Sperl, VDir. der VS Graz-Engelsdorf, Hannelore<br />

Kloiber, VOL i.R., ehem.VS Graz-Kronesgasse,<br />

Heinrich Erber, VDir. der VS Fohnsdorf-Dietersdorf,<br />

Dr. Katharina Steiner,<br />

ROL an der VS Graz-St.Johann, SR Edeltraud<br />

Tremmel, VOL an der VS Graz-Elisabethstraße,<br />

SR Irmgard Morak, OL.f.WE i.R.,<br />

ehem.VS Graz-Berlinerring, für ihr langjähriges<br />

<strong>und</strong> erfolgreiches Wirken im Dienste des steirischen<br />

Pflichtschulwesens Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

ausgesprochen <strong>und</strong> damit auch die besten<br />

Wünsche für die Zukunft mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en,<br />

die Zeit des wohlverdienten Ruhestandes<br />

lange genießen zu können.<br />

Des weiteren wurden auch Hannelore Fiedler,<br />

Vertragsbedienstete am BG/BRG Graz-Oeverseegasse,<br />

anlässlich der einverständlichen<br />

Lösung des Dienstverhältnisses <strong>und</strong> dem damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Übertritt in den Ruhestand für ihr<br />

langjähriges <strong>und</strong> erfolgreiches Wirken im Dienste<br />

der Schulverwaltung Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

mit den besten Wünschen für die Zukunft<br />

ausgesprochen.


Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 36<br />

63.<br />

Schulversuche 2000/2001<br />

Allgemeinbildende höhere Schulen<br />

Standort Bezeichnung Genehmigungszahl des BMUK<br />

Akad.Gymnasium 2. lebende Fremdsprache ab der 3. Klasse Neueinführung<br />

8010 Graz, Bürgergasse 15 (IV AG 1a/2-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BG 8020 Graz, Wahlpflichtgegenstände am BORG Neueinführung<br />

Dreihackengasse 11 unter besonderer Berücksichtigung der GZ. 32.428/6-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

musischen Ausbildung für Studierende (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

der Musik<br />

(IV DBG 1a/17-99)<br />

Politische Bildung <strong>und</strong> Zeitgeschichte Neueinführung<br />

(IV DBG 1a/16-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BRG 8020 Graz, Leistungsmessung, Leistungsbewertung Neueinführung<br />

Keplerstraße 1a/2 (IV KRG 1a/2-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

Wiku BRG 8010 Graz, Reduktion der Schularbeiten in der Neueinführung<br />

Sandgasse 40 Ober<strong>stufe</strong> GZ. 32.428/6-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

(IV WIBG 1a/15-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

Priv. Gymn. <strong>und</strong> ORG der Ursulinen Politische Bildung <strong>und</strong> Zeitgeschichte<br />

8010 Graz, Leonhardstraße 62 (IV Uu 1a/5-99)<br />

Informatik <strong>und</strong> Berufsorientierung als Bewilligung<br />

Pflichtgegenstand in der Zl. 23.995/2-III/A/4/99 v. 22. 2. 2000<br />

Übergangsklasse des ORG (f.d. SJ 2000/2001-2001/2002)<br />

(IV Uu 1a/4-99)<br />

Gymn., RG <strong>und</strong> ORG RG mit angewandter Informatik in den Neueinführung<br />

8230 Hartberg Schwerpunktfächern GZ. 32.428/5-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

(IV Ha 1a/5-99) (f.d. SJ 2000/2001u.2001/2002)<br />

BG/BRG Ethik Neueinführung<br />

8605 Kapfenberg (IV Ka 1a/6-99) GZ. 21.080/13-III/A/2000 v. 15 .6. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001)<br />

BG/BRG Ethik Neueinführung bzw. Fortsetzung<br />

8720 Knittelfeld (IV Ki 1a/2-99) GZ. 21.080/13-III/A/2000 v. 15. 6. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001)<br />

BG/BRG Politische Bildung <strong>und</strong> Zeitgeschichte Neueinführung<br />

8700 Leoben, Moserhofstraße 5 (IV Le 5a/9-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BG/BRG 8160 Fächerübergreifender Wahlpflichtgegen- Neueinführung<br />

Weiz stand Ges<strong>und</strong>heitslehre GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

(IV We 1a/5-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BORG 8990 Wahlpflichtgegenstand zusätzliche lebende Neueinführung<br />

Bad Aussee Fremdsprache mit Möglichkeit GZ. 32.428/8-I/2/2000 v. 4. 4. 2000<br />

zur mündlichen Reifeprüfung (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BORG Fächerübergreifender Wahlpflichtgegen- Neueinführung<br />

8190 Birkfeld stand Ges<strong>und</strong>heitslehre GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

(IV Bi 2a/6-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BORG Wahlpflichtgegenstand Theorie des Sports Neueinführung<br />

8330 Feldbach <strong>und</strong> der Bewegungskultur GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

(IV Fe 2a/4-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />

BORG Reduktion der Anzahl <strong>und</strong> Dauer von Neueinführung<br />

8650 Kindberg Schularbeiten GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />

(IV Ki 3a/10-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)


37 SEITE VERORDNUNGSBLATT Jg. 2000 / Stück 8/9<br />

Standort<br />

Humanberufliche Schulen<br />

Bezeichnung Genehmigungszahl des BMUK<br />

Fachschule f. w. Berufe Einjährige Wirtschaftsfachschule Genehmigung<br />

8020 Graz, Mariengasse 6 GZ. 21.080/2-III/A/4/2000<br />

Zweijährige Wirtschaftsfachschule v. 9.2.2000<br />

(IV Ba 5a/4-99) (f.d. SJ 2000/01 – 2002/2003)<br />

HBLA f. w. Berufe Zweijährige Wirtschaftsfachschule Genehmigung<br />

8670 Krieglach zur Weiterentwicklung der Hauswirt- GZ. 17.024/43-II/4/99 v. 5. 1. 2000<br />

schaftsschule (IV Ki 4a/3-99) ab dem SJ 2000/2001<br />

BFS f. w. Berufe Zweijährige Wirtschaftsfachschule Genehmigung<br />

8480 Mureck zur Weiterentwicklung der Hauswirtschaftsschule<br />

(IV Mu 6a/3-99)<br />

GZ. 17.024/43-II/4/99 v. 5. 1. 2000<br />

ab dem SJ 2000/2001<br />

BBA f. KiG-Päd. Zusatzausbildung für Früherziehung Genehmigung<br />

8750 Judenburg (IV Ju 3a/1-99) GZ. 16.266/3-Präs.A/5/2000<br />

v. 29.2.2000 (f.d.SJ 2000/01 – 02/03)<br />

BBA f. KiG-Päd. Zusatzausbildung für Früherziehung Genehmigung<br />

8480 Mureck (IV Mu 7a/7-99) GZ. 16.266/3-Präs.A/5/2000<br />

v. 29. 2. 2000 (f.d.SJ 2000/01 – 02/03)<br />

Standort<br />

Technische Schulen<br />

Bezeichnung Genehmigungszahl des BMUK<br />

HTBLA Fachschule für Datenverarbeitung Genehmigung<br />

8160 Weiz (IV We 4a/1-00) GZ. 17.022/5-II/2/2000 v. 21.6.2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001 bis 04/05)<br />

Standort<br />

Kaufmännische Schulen Schulen<br />

Bezeichnung Genehmigungszahl des<br />

BMUKBHAK/BHAS <strong>und</strong> Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />

BHAK für Berufstätige Internationale Wirtschaft GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28.4.2000<br />

8010 Graz, Grazbachg. 71 (f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />

Handelsakademie für Informations- Genehmigung<br />

management <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />

(IV HAK 1a/11-99)<br />

GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001)<br />

BHAK/BHAS 8010 Graz, Handelsakademie für Informations- Genehmigung<br />

Monsbergergasse 16 management <strong>und</strong> Informationstechnologie GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />

(IV HAK 2a/5-99) (f.d. SJ 2000/2001)<br />

Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />

Internationale Wirtschaft GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02<br />

BHAK/BHASe Handelsschule für Informationstechnologie Genehmigung<br />

8990 Bad Ausse (IV Ba 4a/2-99) GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001)<br />

BHAK/BHAS Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />

8600 Bruck/Mur Internationale Wirtschaft GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />

Handelsschule für Genehmigung<br />

Informationstechnologie GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001)<br />

Handelsakademie für Informationsmana- Neueinführung bzw. Fortsetzung<br />

gement <strong>und</strong> Informationstechnologie GZ. 21.080/13-III/A/2000 v. 15 .6. 2000<br />

Ethik (IV HAK Bu 1a/3-99) (f.d. SJ 2000/2001)<br />

BHAK/BHAS Handelsschule für Informationstechnologie Genehmigung<br />

8680 Mürzzuschlag GZ. 17.023/32-II/2b/2000 v. 10. 7. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/01)<br />

BHAK/BHAS Konzentration der Sonderformen an der Verlängerung<br />

8940 Liezen Handelsakademie für Berufstätige GZ. 17.023/23-II/3/2000<br />

(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />

Handelsschule für Office-Management <strong>und</strong> Genehmigung<br />

Informationstechnologie, Sales- GZ. 17.023/23-II/3/2000 v. 2. 6. 2000<br />

Management sowie Sekretariatswesen (f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />

BHAK/BHAS Handelsakademie für Informationsmana- Genehmigung<br />

gement <strong>und</strong> Informationstechnologie GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/2001)<br />

Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />

Inter-nationale Wirtschaft (IV We 3a/1-99) GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28. 4. 2000<br />

(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02


Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 38<br />

Sonstige Mitteilungen<br />

64.<br />

Landesschulinspektor Hofrat<br />

Dietrich Stark im Ruhestand<br />

Landesschulinspektor Hofrat Dietrich<br />

Stark ist mit Wirksamkeit vom 1. 9.<br />

2000 in den Ruhestand getreten.<br />

Dietrich Stark wurde am 31. Jänner 1939<br />

in Gleisdorf geboren, legte nach der<br />

Lehrbefähigungsprüfung (1958) an der<br />

Lehrerbildungsanstalt in Graz-Hasnerplatz<br />

im Jahre 1960 die Lehramtsprüfung<br />

für Volksschulen <strong>und</strong> 1966 jene für<br />

Hauptschulen (Deutsch, Leibesübungen<br />

<strong>und</strong> Stenografie) ab. Um sein Wissen im<br />

theoretischen Bereich zu vergrößern, studierte<br />

er nebenbei 6 Semester an der Grazer<br />

Universität Pädagogik <strong>und</strong> Psychologie.<br />

Die Erstanstellung erhielt Dietrich Stark<br />

an der Volksschule Sinabelkirchen <strong>und</strong><br />

unterrichtete an der Volksschule St. Ruprecht/R.,<br />

von 1959 bis 1967 (<strong>Unter</strong>brechung<br />

durch den Präsenzdienst im Schuljahr<br />

1965/66). Von 1967 bis 1979 arbeitete<br />

er als Hauptschullehrer an der<br />

Hauptschule St. Ruprecht/R. <strong>und</strong> an den<br />

Hauptschulen in Gleisdorf.<br />

In dieser Zeit bewies Dietrich Stark<br />

immer wieder großes pädagogisches<br />

Geschick, überdurchschnittliche Kommunikations-,<br />

Kooperations- <strong>und</strong> Konfliktlösungskompetenz,<br />

sowie Innovationsfreude<br />

im breiten Feld der Pädagogik.<br />

„Nicht die Talente, nicht das Geschick zu<br />

diesem oder jenem machen eigentlich den<br />

Mann der Tat; die Persönlichkeit ist`s,<br />

von der alles abhängt“ schreibt Johann<br />

Wolfgang von Goethe (Dichtung <strong>und</strong><br />

Wahrheit 1809 – 1831). Dietrich Stark<br />

war schon als junger Mann eine starke<br />

Persönlichkeit, ausgestattet mit Fleiß,<br />

Kompetenz, Geradlinigkeit, Handschlagqualität,<br />

Gerechtigkeitsgefühl <strong>und</strong> Durchsetzungskraft,<br />

wenn es galt, für die<br />

Gesellschaft wichtige Fragen in sozialer<br />

Ausgewogenheit auch gegen starke<br />

Widerstände umzusetzen. Das führte<br />

nahezu zwangsweise dazu, dass er in der<br />

Schule <strong>und</strong> im politischen Bereich ein<br />

gefragter Mann wurde. Schon als Vierzigjähriger<br />

wurde er mit Wirksamkeit vom<br />

01.09.1979 zum Bezirksschulinspektor<br />

für den Aufsichtsbereich Weiz I ernannt,<br />

<strong>und</strong> in der Kommunalpolitik wählte man<br />

ihn vorerst in den Gemeinderat <strong>und</strong> in der<br />

Folge zum Vizebürgermeister der Stadt<br />

Gleisdorf (1975 – 1990). In den Jahren<br />

1987 – 1991 war er beschließendes Mitglied<br />

des Kollegiums des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für Steirermark.<br />

Als Bezirksschulinspektor initiierte Dietrich<br />

Stark neue Wege in der Lehrerfortbildung<br />

im Bezirk Weiz, er war Referent<br />

<strong>und</strong> Leiter von Arbeitsgemeinschaften<br />

bei gesamtösterreichischen BSI-Tagun-<br />

gen <strong>und</strong> bei Seminaren für Schulleiter<br />

<strong>und</strong> Schulleiterinnen.<br />

Ab 01.05.1991 war Dietrich Stark Landesschulinspektor<br />

für den Pflichtschulbereich<br />

mit der Zuständigkeit für Hauptschulen,<br />

Polytechnische Schulen <strong>und</strong> bis<br />

November 1994 auch für die Sonderpädagogik<br />

<strong>und</strong> ab September 1995 für die<br />

privaten Realschulen. Sein Engagement<br />

<strong>und</strong> seine hohe Fachkompetenz machten<br />

ihn zu einem sehr gefragten Berater <strong>und</strong><br />

Betreuer für verschiedene Projekte in der<br />

Lehrerfortbildung sowie der Schulorganisationsentwicklung,<br />

in der er stets nach<br />

dem Gr<strong>und</strong>satz agierte „Hauptziel der<br />

Organisationsentwicklung ist die Steigerung<br />

der <strong>Unter</strong>richtsqualität. Alle Maßnahmen,<br />

die in den Schulen überlegt werden,<br />

müssen auf die optimale Förderung<br />

des einzelnen Schülers/der einzelnen<br />

Schülerin im <strong>Unter</strong>richt ausgerichtet sein.<br />

Alles andere wäre lediglich Beschäftigungstherapie“.<br />

Er hat auch maßgeblichen<br />

Anteil an der Entwicklung des<br />

steirischen Leiterbestellungsmodells<br />

(„Entscheidungshilfen“) <strong>und</strong> hat sich als<br />

Vorsitzender des Bewertungsausschusses,<br />

der die Neuanstellungen gemäß Warteliste<br />

überwacht, bestens bewährt. Weiters<br />

hat er sich als Landesschulinspektor bei<br />

der Umsetzung des Lehrplanes 1993, der<br />

Schulautonomie <strong>und</strong> der sozialen Integration<br />

behinderter Kinder <strong>und</strong> von Kindern<br />

mit fremder Muttersprache sehr verdient<br />

gemacht, auch bei der Planung, Durchführung<br />

<strong>und</strong> Evaluierung zahlreicher<br />

Schulversuche, wie Realschule, Schulverb<strong>und</strong>,<br />

Binnendifferenzierung etc. <strong>und</strong> bei<br />

der Erstellung von Richtlinien für die<br />

Errichtung der sonderpädagogischen Zentren.<br />

Ebenso war er in der <strong>Unter</strong>stützung<br />

der Kooperation der Polytechnischen<br />

Schulen mit der Wirtschaft in hervorragender<br />

Weise aktiv.<br />

Maßgeblich beteiligt war Dietrich Stark<br />

auch bei der Einführung der steirischen<br />

Realschule, die seit 1995 als Statutarschule<br />

geführt wird, <strong>und</strong> für die er den<br />

Vorsitz bei den Abschlussprüfungen<br />

führte. Als Leiter der pädagogischen<br />

Abteilung für das Pflichtschulwesen im<br />

<strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong> hatte LSI<br />

Stark im Herbst 1992 die organisatorische<br />

Verantwortung für die gesamtösterreichische<br />

BSI-Tagung in Schladming<br />

sowie für die gesamtösterreichische<br />

Tagung der Landesschulinspektoren für<br />

Sonderpädagogik in Bad Radkersburg.<br />

Weiters war er Mitglied verschiedener<br />

Kommissionen <strong>und</strong> Arbeitsgruppen im<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong><br />

kulturelle Angelegenheiten <strong>und</strong> im <strong>Landesschulrat</strong>,<br />

wie z.B. der Leistungsfeststellungsoberkommission<br />

<strong>und</strong> der Disziplinarkommission<br />

für allgemeine Pflichtschulen<br />

<strong>und</strong> offizieller Vertreter des<br />

<strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong> in der<br />

Steuerungsgruppe zur Lehrplanreform<br />

auf der Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong> I (“Lehrplan 99“).<br />

Im <strong>Unter</strong>richtsministerium <strong>und</strong> in den<br />

LSI-Konferenzen war seine wertvolle,<br />

f<strong>und</strong>ierte Mitarbeit in Fragen der<br />

Leistungsdifferenzierung, der Polytechnischen<br />

Schulen, des Aufgabenprofils für<br />

Landesschulinspektoren, der Ausbildung<br />

von SchulentwicklungsberaterInnen, der<br />

Schulautonomie u.ä. sehr gefragt; vieles<br />

hat er auf diesen Gebieten wesentlich<br />

beeinflusst.<br />

Aufgr<strong>und</strong> all dieser hervorragenden Leistungen<br />

wurde Herrn LSI Dietrich Stark<br />

vom Herrn B<strong>und</strong>espräsidenten mit Entschließung<br />

vom 28.05.1999 der Berufstitel<br />

Hofrat verliehen. Die Frau B<strong>und</strong>esministerin<br />

Gehrer hat ihm anlässlich der<br />

Versetzung in den Ruhestand für seine<br />

der Republik Österreich geleisteten Dienste<br />

während der Schulaufsichtstätigkeit<br />

im österreichischen Schulwesen Dank<br />

<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen, verb<strong>und</strong>en<br />

mit den besten Wünschen für die<br />

Zukunft.<br />

Die Kollegenschaft <strong>und</strong> das Amt des<br />

<strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong><br />

schließen sich diesen Wünschen herzlich<br />

an <strong>und</strong> bedauern das Ausscheiden dieses<br />

geachteten Schulmannes. Sie wünschen<br />

Hofrat Stark für die Zukunft Ges<strong>und</strong>heit,<br />

Glück <strong>und</strong> Freude sowie viel Zeit zu<br />

haben für seine Hobbies (Sport, Reisen,<br />

Lesen, Konzert- Theaterbesuche usw.).<br />

Reg.-Rat Josef Seidl im<br />

Ruhestand<br />

Am 1. September 2000 trat Regierungsrat<br />

Josef Seidl nach einer 14-jährigen Dienstzeit<br />

als Bezirksschulinspektor des Bezirkes<br />

Graz-Umgebung (AB I) in den Ruhestand.<br />

Mit ihm scheidet eine der profiliertesten<br />

Persönlichkeiten der APS-Schulaufsicht,<br />

die sich dank höchster fachlicher Komptenz<br />

<strong>und</strong> ausgeprägter Integrität besondere<br />

Anerkennung <strong>und</strong> Wertschätzung<br />

erworben hat, aus dem Aktivstand.<br />

Josef Seidl wurde am 18. 7. 1940 in<br />

Klapping im Bezirk Feldbach geboren,<br />

besuchte die Volksschule in St. Anna<br />

a.A. <strong>und</strong> setzte seinen Schulbesuch<br />

danach in Graz im Bischöflichen Gymnasium<br />

fort <strong>und</strong> übersiedelte 1957 ins Akademische<br />

Gymnasium.<br />

Danach folgte eine sehr erfahrungsreiche<br />

berufliche Tätigkeit in verschiedenen<br />

Grazer <strong>Unter</strong>nehmen <strong>und</strong> schließlich von<br />

1961 – 1972 ein Berufseinsatz als zeitverpflichteter<br />

Soldat bzw. Beamter beim<br />

Österreichischen B<strong>und</strong>esheer. Neben dieser<br />

beruflichen Verpflichtung legte Josef<br />

Seidl 1969 die Reifeprüfung ab <strong>und</strong><br />

besuchte von 1970 – 1972 die Pädagogische<br />

Akademie. Er erwarb am 29.1.1972<br />

das Lehramtszeugnis für Volksschulen<br />

<strong>und</strong> konnte bereits am 1.3.1972 seinen<br />

Dienst in der Hauptschule Hausmannstätten<br />

antreten. Nach Abschluss der Lehramtsprüfung<br />

für Hauptschulen im Jahre<br />

1975 wurde er mit Wirkung vom<br />

1.3.1976 an die Hauptschule Feldkirchen<br />

versetzt.


39 SEITE VERORDNUNGSBLATT Jg. 2000 / Stück 8/9<br />

Am 1. 1. 1981 wurde Josef Seidl zum<br />

Direktor der Hauptschule Feldkirchen<br />

ernannt <strong>und</strong> leistete in beiden Funktionen<br />

als Lehrer <strong>und</strong> Leiter hervorragende<br />

pädagogische <strong>und</strong> administrative Arbeit,<br />

wofür er mehrfach Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />

des Bezirksschulrates bzw. des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />

für <strong>Steiermark</strong> erhielt.<br />

Mit Oktober 1986 wurde er zum Bezirksschulinspektor<br />

des Schulbezirkes Graz-<br />

Umgebung I ernannt <strong>und</strong> hat diese neue<br />

Aufgabe in bestem Sinne erfüllt, nämlich<br />

als Betreuer <strong>und</strong> Berater von LehrerInnen,<br />

Eltern <strong>und</strong> SchülerInnen <strong>und</strong> als<br />

kooperativer Partner der insgesamt 35<br />

DirektorInnen des genannten Aufsichtsbereiches.<br />

Besondere Ambitionen hat BSI Seidl hinsichtlich<br />

der Stärkung der Schulpartnerschaft,<br />

der Förderung schulischer Innovationen<br />

im Bereich der Schulversuchsarbeit<br />

<strong>und</strong> eines vielfältigen, stets aktuellen<br />

Angebotes regionaler Lehrerfortbildungsveranstaltungen<br />

entwickelt, wobei durch<br />

intensive Planungsarbeit <strong>und</strong> sinnvolle<br />

Schwerpunktsetzungen größtmögliche<br />

Effizienz erreicht werden konnte.<br />

Aufgeschlossenheit <strong>und</strong> Weitblick zeigte<br />

BSI Seidl bei der Entwicklung des Schulversuches<br />

„Soziale Integration“ an der<br />

Volksschule Kalsdorf, der ab 1985 aufsteigend<br />

in der Volksschule <strong>und</strong> danach<br />

in der Hauptschule mit richtungsweisenden<br />

Ergebnissen geführt wurde.<br />

Besondere Bedeutung <strong>und</strong> <strong>Unter</strong>stützung<br />

hat Josef Seidl in seiner Tätigkeit als<br />

Bezirksschulinspektor auch dem Schulsport<br />

zugemessen: so wurden im genannten<br />

Schulbezirk jährlich Bezirkswettkämpfe<br />

in der Leichtathletik <strong>und</strong> im<br />

Schwimmen sowie Wettbewerbe im<br />

Tischtennis, Hallenfußball <strong>und</strong> im Schulschach<br />

zur besonderen Freude von SchülerInnen<br />

<strong>und</strong> Eltern durchgeführt.<br />

Als ein besonderes Anliegen hat der<br />

Genannte stets die Öffnung der Schule<br />

gegenüber den Eltern <strong>und</strong> den Gemeindebewohnern,<br />

die Teilnahme <strong>und</strong> Mitwirkung<br />

der SchülerInnen am Pfarr- <strong>und</strong><br />

Gemeindeleben <strong>und</strong> nicht zuletzt das<br />

Sichtbarmachen der erziehlichen <strong>und</strong><br />

unterrichtlichen Leistungen in der Schule<br />

angesehen.<br />

Außerberuflich ist BSI Seidl seit 20 Jahren<br />

als Gemeinderat in der Gemeinde<br />

Feldkirchen <strong>und</strong> in dieser Funktion auch<br />

als Obmann des Schul- <strong>und</strong> Sportausschusses<br />

tätig <strong>und</strong> war auch mehr als 20<br />

Jahre Obmann des Sportvereines „Union<br />

Feldkirchen“.<br />

Als besonderes Zeichen der Anerkennung<br />

seiner gesamten beruflichen Tätigkeit<br />

<strong>und</strong> seines außerschulischen Wirkens<br />

wurde ihm mit Entschließung vom<br />

2.1.1995 vom Hrn. B<strong>und</strong>espräsidenten<br />

der Berufstitel „Regierungsrat“ verliehen.<br />

Der <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong> dankt<br />

Reg. Rat Seidl nochmals für seine großartige<br />

<strong>und</strong> äußerst erfolgreiche Tätigkeit im<br />

steirischen Schulwesen <strong>und</strong> wünscht ihm<br />

für den Ruhestand viel Ges<strong>und</strong>heit, Freude<br />

<strong>und</strong> Wohlergehen.<br />

65.<br />

Ergebnisse der B<strong>und</strong>es-<br />

Personalvertretungswahlen<br />

1999<br />

Nachstehend werden die Ergebnisse der<br />

am 24. <strong>und</strong> 25. November 1999 durchgeführtenB<strong>und</strong>es-Personalvertretungswahlen<br />

bekannt gegeben:<br />

A. B<strong>und</strong>esbedienstete:<br />

I. B<strong>und</strong>esbedienstete mit Ausnahme der<br />

an Schulen <strong>und</strong> Schülerheimen verwendeten<br />

B<strong>und</strong>eslehrer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eserzieher<br />

a) Zentralausschuss beim B<strong>und</strong>esministerium<br />

für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten<br />

für die beim B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>und</strong> den nachgeordneten Dienststellen<br />

verwendeten B<strong>und</strong>esbediensteten,<br />

ausgenommen die an Schulen <strong>und</strong><br />

Schülerheimen verwendeten B<strong>und</strong>eslehrer<br />

<strong>und</strong> B<strong>und</strong>eserzieher:<br />

Vorsitzender: SCHARITZER Erwin,<br />

ADir.<br />

1.Vorsitzenden-Stellvertreterin: GRIM-<br />

LING Elisabeth, ADir.<br />

2.Vorsitzenden-Stellvertreter:<br />

STACHEL Anton, FOI<br />

1.Schriftführer: PAUXBERGER Johann,<br />

ADir.<br />

2.Schriftführerin: JANTSCHITSCH<br />

Monika, FOI<br />

Weitere Mitglieder: HAUMER<br />

Elisabeth, HAZIBAR Johann,<br />

OKontr., PEITL Manfred, Reg.Rat<br />

SCHÖCK Daniela SEIER Gerhard,<br />

ADir.<br />

b) Fachausschuss beim <strong>Landesschulrat</strong><br />

für <strong>Steiermark</strong> für die beim <strong>Landesschulrat</strong><br />

<strong>und</strong> den nachgeordneten Dienststellen<br />

verwendeten B<strong>und</strong>esbediensteten, ausgenommen<br />

die an Schulen <strong>und</strong> Schülerheimen<br />

verwendeten B<strong>und</strong>eslehrer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eserzieher:<br />

Vorsitzender: STACHEL Anton, FOI<br />

Vorsitzenden-Stellvertreter: Dr. KOL-<br />

LER Roman, HR<br />

1.Schriftführerin: HORN Evelyne, FOI<br />

2.Schriftführerin: PAFLA Isabella, FI<br />

Weitere Mitglieder: JOCHUM Alexandra,<br />

SEIDL Josef, BSI<br />

II. B<strong>und</strong>eslehrer an allgemeinbildenden<br />

Schulen <strong>und</strong> Pädagogischen Instituten<br />

sowie B<strong>und</strong>eserzieher an Schülerheimen,<br />

die ausschließlich oder vorwiegend für<br />

Schüler dieser Schulen bestimmt sind:<br />

a) Zentralausschuss beim B<strong>und</strong>esministerium<br />

für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten<br />

für die B<strong>und</strong>eslehrer an allgemeinbildenden<br />

Schulen:<br />

Vorsitzender: Mag. WEISSMANN<br />

Azevedo, Prof.<br />

1.Vorsitzenden-Stellvertreter: Mag.<br />

JANTSCHITSCH Helmut, Prof.<br />

2.Vorsitzenden-Stellvertreter: Mag.<br />

SONNLEITNER Bernhard, Prof.<br />

Schriftführer: Mag. RIEGLER Gerhard,<br />

Prof.<br />

Weitere Mitglieder: Mag. GERMANN<br />

Markus, Prof.<br />

Mag. Dr. HOFER Anton, Prof.<br />

Mag. LACKENBAUER Irmgard, Prof.<br />

Mag. LEW Ilonka<br />

Mag. PICHLER Peter, Prof.<br />

Mag. SCHÜPANY Wolfgang, Prof.<br />

Mag. Dr. ZAHRADNIK Michael, Prof.<br />

Mag. ZILLNER Wilhelm, Prof.<br />

b) Fachausschuss beim <strong>Landesschulrat</strong><br />

für <strong>Steiermark</strong> für die B<strong>und</strong>eslehrer an<br />

den dem <strong>Landesschulrat</strong> unterstehenden<br />

allgemeinbildenden Schulen <strong>und</strong> Pädagogischen<br />

Instituten:<br />

Vorsitzender: Mag. MALLI Fritz, Prof.<br />

1.Vorsitzenden-Stellvertreter:<br />

Mag. RIEGLER Helmut, Prof.<br />

2.Vorsitzenden-Stellvertreterin: Mag.<br />

RESCHAB Helga, Prof.<br />

Schriftführer: HR Dr. EDER Gottfried,<br />

Dir.<br />

Weitere Mitglieder: Mag. KARGL Adelheid,<br />

Prof.<br />

Mag. LEHNER Hans, Prof.<br />

Mag. PENNITZ Harald, Prof.<br />

Mag. WAPPEL Aloisia, Prof.<br />

III. B<strong>und</strong>eslehrer an berufsbildenden<br />

Schulen <strong>und</strong> Anstalten der Lehrerbildung<br />

<strong>und</strong> der Erzieherbildung (mit Ausnahme<br />

der Pädagogischen Institute) sowie B<strong>und</strong>eserzieher<br />

an Schülerheimen, die ausschließlich<br />

oder vorwiegend für Schüler<br />

dieser Schulen bestimmt sind:<br />

a) Zentralausschuss beim B<strong>und</strong>esministerium<br />

für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten:<br />

Vorsitzender: Mag. RAINER Jürgen,<br />

Prof.<br />

1.Vorsitzenden-Stellvertreterin: HEIN-<br />

ZELMAIER Maria-Magdalene, FOL<br />

2.Vorsitzenden-Stellvertreter: HR Mag.<br />

Dr. SCHWARZER Herbert, Dir.<br />

1.Schriftführer: Mag. ENENGL Klaus<br />

2.Schriftführerin: Mag. BERNHARD<br />

Gerlinde, Prof.<br />

Weitere Mitglieder: Mag. FUCHS-<br />

BAUER Josef Gary, Ing. KNIZE Reinhard,<br />

FOL Dipl.-Ing. MEIDL Heinz,<br />

Prof. Dr. PALFRADER, Beate StRätin<br />

PASQUALLI Maria, Dir. SEDLAC-<br />

ZEK Johann, FOL STUHLPFARRER<br />

Franz, FOL<br />

b) Fachausschuss beim <strong>Landesschulrat</strong><br />

für <strong>Steiermark</strong> für die B<strong>und</strong>eslehrer an<br />

den dem <strong>Landesschulrat</strong> unterstehenden<br />

berufsbildenden Schulen <strong>und</strong> Anstalten<br />

der Lehrerbildung <strong>und</strong> der Erzieherbildung<br />

(mit Ausnahme der Pädagogischen<br />

Institute):<br />

Vorsitzender: Mag. RAINER Jürgen,<br />

Prof.


Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 38<br />

1.Vorsitzenden-Stellvertreter: Dipl.-Ing.<br />

LACKNER Werner, Prof.<br />

2.Vorsitzenden-Stellvertreterin: Mag.<br />

Dr. WESIAK Brita<br />

Schriftführer: Ing. TRIEB Friedrich,<br />

FOL<br />

Weitere Mitglieder: Dipl.-Ing. BRANDL<br />

Günther, Prof. Dipl.-Ing. DORRER<br />

Franz, Prof.´Mag. PUHR Germaid,<br />

Prof.Dr. ZÜNDEL Anton, Prof.<br />

B. LANDESLEHRER<br />

I. Landeslehrer für allgemeinbildende<br />

Pflichtschulen<br />

Zentralausschuss bei der<br />

Steiermärkischen Landesregierung:<br />

Vorsitzender: HANSMANN Gerhard,<br />

SOL<br />

Vorsitzenden-Stellvertreterin: SR WIT-<br />

VOET Monika, OL f. WE <strong>und</strong> HW<br />

Schriftführer: WIDMANN Martin, HDir.<br />

Weitere Mitglieder: EITLJÖRG Ursula,<br />

HOL<br />

HORST Heide, SOL<br />

JAKI Friedrich, HOL<br />

PILKO Josef<br />

STIPSITS Hans, HOL<br />

OSR TUNNER Rupert, HDir.<br />

ZOLLER Hermann, HDir.<br />

II. Landeslehrer für Berufsschulen<br />

Zentralausschuss bei der<br />

Steiermärkischen Landesregierung:<br />

Vorsitzender: Ing. SCHLIEFSTEINER<br />

Franz, BOL<br />

Vorsitzenden-Stellvertreter: OSR MAD-<br />

LER Peter, BDir.<br />

Schriftführerin: STRAUSS-HELD Annelies,<br />

BL<br />

Weiteres Mitglied: BOSLITSCH Kurt,<br />

BOL<br />

Aus Platzersparnisgründen wird von der<br />

Veröffentlichung der Wahlergebnisse für<br />

die Dienststellenausschüsse abgesehen.<br />

Die Namen der Mitglieder <strong>und</strong> Funktionäre<br />

der einzelnen Dienststellenausschüsse<br />

können bei den zuständigen<br />

Fachausschüssen oder bei den betreffenden<br />

Dienststellenleitern in Erfahrung gebracht<br />

werden.<br />

Impressum für den nichtamtlichen Teil des Verordnungsblattes: Eigentümer, Herausgeber <strong>und</strong> Verleger: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>; für den Inhalt verantwortlich:<br />

Dr. Elsa Brunner; alle Körblergasse 23, 8015 Graz. – Satz beigestellt. — Druck:Medienfabrik Graz. — XXXX-XX


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

15<br />

Förderdiagnostik <strong>und</strong><br />

Förderpläne – zwei<br />

„geschraubte“ Begriffe?<br />

Immer wieder kommen<br />

neue Fachtermini auf die<br />

Lehrerpersönlichkeit zu,<br />

die primär all zu schnell<br />

als reine Mehrarbeit<br />

erlebt werden.<br />

DR. JOSEF ZOLLNERITSCH<br />

Dabei verlangen aber neue<br />

pädagogische Prinzipien neue<br />

Zugehensweisen. Mit neuen<br />

Prinzipien meine ich insbesondere<br />

die Lehrplanforderung<br />

nach innerer Differenzierung<br />

<strong>und</strong> Individualisierung.<br />

Methodengerechtigkeit für<br />

jedes Kind bedingt, dass wir<br />

im Gr<strong>und</strong>e jedes dieser Kinder<br />

im Hinblick auf seine spezifischen<br />

Eigenarten <strong>und</strong> Fördernotwendigkeiten<br />

erkennen<br />

sollten. Der individuelle Lernstand<br />

zum jeweiligen Zeitpunkt<br />

ist wohl Ausgangspunkt<br />

aller pädagogischen Überlegungen.<br />

Für die Lehrer als<br />

Experten für Lernprozesse<br />

muss es möglich sein, mit<br />

geeigneten Mitteln auf die<br />

Lernbedürfnisse eines Kindes<br />

zuzugehen. Daraus können<br />

dann geeignete, individualisierte<br />

Formen des <strong>Unter</strong>richts<br />

<strong>und</strong> der Leistungserbringung<br />

resultieren.<br />

Prozessorientierte<br />

Förderdiagnostik<br />

Das ist das Zauberwort, um<br />

dahinter zu kommen, wo ein<br />

Kind steht. Prozessorientiert<br />

deshalb, weil sich jedes Kind,<br />

jeder Mensch in einem individuellen<br />

Lernkontinuum befindet,<br />

dessen Geschwindigkeit<br />

im Gr<strong>und</strong>e nicht vorhersehbar,<br />

nicht messbar ist <strong>und</strong> im<br />

Endeffekt vom Ergebnis nicht<br />

absehbar ist. Prozessorientiert<br />

enthält die gesamte Entwicklungsdimension<br />

jedes Menschen.<br />

Prozessorientiert enthält<br />

aber auch die Wachstumsdimension,<br />

die jeder guten<br />

Pädagogik zu Gr<strong>und</strong>e liegen<br />

soll. Der Lehrer also als<br />

Begleiter von Lernprozessen<br />

muss sich immer wieder deutlich<br />

vor Augen halten, dass es<br />

keine abgeschlossenen endgültigen<br />

Ergebnisse gerade bei<br />

jungen Menschen gibt. Die<br />

Förderdimension ist das<br />

Gegenteil der Selektionsdimension.<br />

Auch bei noch so großen Defiziten<br />

muss es klar sein, dass<br />

bei einem Kind/ einem Jugendlichen<br />

Stärken vorhanden sind.<br />

Pädagogisch-diagnostische<br />

Zugänge (z.B. <strong>Unter</strong>richtsbeobachtung,Lernstandserhebung,<br />

Exploration ..., standardisierte<br />

Tests ...) helfen, Entwicklungsbereiche<br />

eines<br />

Menschen auszuloten. Es geht<br />

also bei der prozessorientierten<br />

Förderdiagnostik in erster<br />

Linie darum, immer wieder<br />

Stärken <strong>und</strong> Entwicklungsbereiche<br />

eines Menschen, eines<br />

Schülers auszuloten, ganz im<br />

Gegensatz zur punktuellenSelektionsdiagnostik.<br />

Neben<br />

dem ganz normalen<br />

Einsatz dieserdiagnostischenMaßnahmen<br />

im<br />

<strong>Unter</strong>richt ist<br />

es natürlich<br />

gerade bei<br />

Handicaps,Behinderungen,Auffälligkeiten,<br />

Fragen der Schullaufbahnwahl,<br />

der Berufswahl<br />

u. a. besonders wichtig, diesen<br />

förderdiagnostischen Blick<br />

einzunehmen. Der Lehrer tut<br />

es als „Lehrerexperte“, der<br />

Psychologe als „Psychologenexperte“,<br />

der Arzt als „medizinischer<br />

Experte“, in der<br />

Zusammenschau dieser Bef<strong>und</strong>e<br />

ergibt sich ein möglichst<br />

r<strong>und</strong>es, interdisziplinäres Bild<br />

von Entwicklungs- bzw.<br />

Wachstumsmöglichkeiten.<br />

Besonderes Gewicht hat dabei<br />

die Betrachtung der unterschiedlichen<br />

menschlichen<br />

Entwicklungsdimensionen, die<br />

besonders den Bereichen<br />

Sprache, Sozialverhalten, Kognition,<br />

Wahrnehmung sowie<br />

Motorik zuzuordnen sind.<br />

Gerade in diesen Dimensionen<br />

sind Fördermöglichkeiten<br />

besonders auszuloten, immer<br />

mit dem Blick darauf, dass<br />

SCHULE<br />

diese Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bei jedem Menschen<br />

unterschiedlich ausgeprägt<br />

sind.<br />

Es gibt keinen Menschen, der<br />

sich in allen Entwicklungsdimensionen<br />

gleich schnell entfalten<br />

kann. Es ist gerade für<br />

Eltern mit behinderten Kindern<br />

besonders schwierig, es<br />

wahr haben zu wollen, dass<br />

sich ihr Kind eben nicht<br />

gleich schnell in allen<br />

Bereichen, wie es<br />

„Normale“ tun,<br />

entwickelt. Wie<br />

überhaupt<br />

Kinder unterschiedlicheLerngeschwindigkeiten<br />

aufweisen<br />

<strong>und</strong> unterschiedliche<br />

Lernwege besitzen.<br />

Das Entwickeln<br />

von Förderplänen kann<br />

uns ganz gr<strong>und</strong>sätzlich helfen,<br />

die <strong>Unter</strong>schiedlichkeit von<br />

Kindern besser zu akzeptieren.<br />

Gerade bei vorhandenen Defiziten<br />

ist es wichtig, solche Kinder<br />

nicht zu drängen <strong>und</strong> sie<br />

nicht um jeden Preis über<br />

einen Kamm scheren zu wollen.<br />

Förderpläne sollten<br />

insbesondere enthalten:<br />

Die Daten des Schülers: Eine<br />

möglichst objektive Darstellung<br />

des individuellen Leistungsstandes<br />

zum jeweiligen<br />

Zeitpunkt, wie ist z. B. die<br />

Leistungsfähigkeit in den<br />

unterschiedlichen Fächern<br />

ausgeprägt, wie ist das Sozialverhalten<br />

entwickelt, wie stellt<br />

sich das Kind im Bereich der<br />

Motorik, in den Sinnesdimensionen,<br />

in der Sprache, im<br />

Denken, in der Arbeitshaltung<br />

dar. Wie hat sich das Kind in<br />

der letzten Zeit verändert?<br />

PSCHOLOGISCH<br />

Förderpläne wozu?<br />

Dr. Josef Zollneritsch ist Leiter<br />

der Schulpsychologie – Bildungsberatung<br />

beim LSR<br />

Welche Ziele sollen erreicht<br />

werden – kurzfristig (nicht<br />

länger als zwei Monate), mittelfristig<br />

(bis zum Ende des<br />

Schuljahres), langfristig (bis<br />

zum Ende der Schullaufbahn)?<br />

Welche konkreten Maßnahmen<br />

sollen im <strong>Unter</strong>richt gesetzt<br />

werden?<br />

Welche methodisch-didaktischen<br />

Zugänge braucht dieses<br />

Kind?<br />

Welche Ressourcen benötigen<br />

wir für eine optimale Förderung<br />

dieses Kindes?<br />

Welche Materialien, welche<br />

Ausstattungsgegenstände sind<br />

notwendig?<br />

Welche st<strong>und</strong>enmäßigen<br />

Bedeckungen brauchen wir?<br />

Wie können wir die angestrebten<br />

Ziele evaluieren?<br />

Welche Methoden stehen uns<br />

dafür zur Verfügung (Lernzielkontrollen,<br />

Tests, Gespräche<br />

etc.)?<br />

Ganz wesentlich für das<br />

Umsetzen von Förderkonzepten<br />

ist die breite Kommunikation<br />

mit allen Betroffenen (z.<br />

B. Lehrer, Experten, Erziehungsberechtigte).<br />

Eine Verschriftlichung<br />

ist für die<br />

Erhöhung des Verbindlichkeitsgrades<br />

sinnvoll. Alle sollten<br />

dieses Förderkonzept mittragen.<br />

Auf jeden Fall muss<br />

das Förderkonzept zu einer<br />

Ermutigung aller Betroffenen<br />

führen, deshalb sind kurzfristige<br />

Ziele sinnvoll, die gesetzten<br />

Maßnahmen sollten möglichst<br />

ökonomisch einsetzbar<br />

<strong>und</strong> wenn geht auch für das<br />

Kind lustvoll erlebbar sein. Es<br />

soll von vornherein klar sein,<br />

welchen Gewinn wir in der<br />

Förderung sehen können, nicht<br />

die Belastung sollte im Vordergr<strong>und</strong><br />

der Erwägung entstehen.<br />

Flexibilität bedingt, dass<br />

gesteckte Ziele auch veränderbar<br />

sein sollen bzw. angestrebte<br />

Maßnahmen auch umkehrbar<br />

sein müssen.<br />

Gemäß dem Motto „Im Zweifel<br />

für das Kind“ macht jede<br />

gesetzte Maßnahme einen<br />

Sinn. Umso eher dann, wenn<br />

diese Maßnahme immer von<br />

einem ausreichenden Maß an<br />

Selbstreflexion <strong>und</strong> dem ehrlichen<br />

Bemühen, dem Kind helfen<br />

zu wollen, begleitet wird.


SPORTIV SCHULE<br />

Die Dreikampf-Meister<br />

Der Leichtathletik-<br />

Dreikampf-<br />

B<strong>und</strong>esmeisterschaft<br />

Anfang Juni in Graz-<br />

Eggenberg war ein<br />

durchschlagender Erfolg<br />

beschieden.<br />

<strong>Unter</strong> der Gesamtleitung von<br />

FI Edith Schürgl wurde den 40<br />

teilnehmenden Mannschaften<br />

aus ganz Österreich ein perfekt<br />

organisiertes B<strong>und</strong>esfinale<br />

geboten. Die Planung, Vorbereitung<br />

<strong>und</strong> Durchführung<br />

hatten Michael Habjanic (SHS<br />

Graz), Prof. Hannes Kandler<br />

(HIB Graz-Liebenau) <strong>und</strong><br />

Peter Riedmüller (HS Deutschlandsberg)<br />

inne.<br />

Den Vogel aus steirischer Sicht<br />

schoss die HS Eibiswald ab.<br />

Die Schüler C (Jg. 86/87) der<br />

Hauptschule Eibiswald gewannen<br />

den dritten B<strong>und</strong>esmeistertitel.<br />

Für Betreuer HOL<br />

Rupert Pelzmann war es der<br />

dritte LA-B<strong>und</strong>esmeistertitel<br />

mit einer Eibiswalder Burschenmannschaft.<br />

Das ist<br />

Rekord unter allen (!) Schulen<br />

Österreichs.<br />

Ausgezeichnet schlugen sich<br />

die Mädchen des BG/BRG<br />

Knittelfeld – sie wurden tolle<br />

Zweite bei den AHS-Schülerinnen<br />

ohne sportlichen<br />

Schwerpunkt.<br />

HOL Maria Lampel <strong>und</strong> die<br />

Schülerinnen C der HS Eibiswald<br />

qualifizierten sich als<br />

erste Mädchenmannschaft des<br />

Bezirkes Deutschlandsberg für<br />

ein B<strong>und</strong>esfinale. Sie erreichten<br />

als beste HS-Mannschaft<br />

den sensationellen dritten<br />

Platz. Die HS Eibiswald war<br />

somit die erfolgreichste Schule<br />

der B<strong>und</strong>eswettkämpfe 2000.<br />

Einen weiteren dritten Platz<br />

erkämpfte sich die Mannschaft<br />

der SHS Graz bei den Schulen<br />

mit sportlichem Schwerpunkt.<br />

Die Siegerehrung vor dem<br />

Schloss Eggenberg war die<br />

gemeinsame Abschlussveranstaltung.<br />

Das stimmungsvolle<br />

Ambiente des Schlosses trug<br />

wesentlich dazu bei, dass man<br />

von einem Höhepunkt der<br />

B<strong>und</strong>esmeisterschaft 2000<br />

sprechen konnte.<br />

Rupert Pelzmann<br />

Die meisterhaften Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen der HS Eibiswald<br />

16<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Bei einem Empfang bei Landeshaupmann<br />

Waltraud Klasnic<br />

wurden die steirischen<br />

Schulsport-B<strong>und</strong>essieger des<br />

Schuljahres 1999/2000 geehrt.<br />

Es waren dies<br />

1. Orientierungslauf: BG/BRG<br />

Fürstenfeld (Kategorie Damen<br />

14–15 Jahre): ISF-Medaillengewinner:<br />

Verena Kalcher,<br />

HWL Weiz, Karin Hubmann,<br />

HWL Weiz, Gero Klauber,<br />

HTL Weiz, Karin Leonhard,<br />

BG/BRG Fürstenfeld, Julia<br />

Hirschmann, BG/BRG<br />

Fürstenfeld, Thomas Hudax,<br />

BG/BRG Fürstenfeld<br />

2. Schülerliga Fußball: SporthauptschuleGraz-Brucknerstraße<br />

3. Schülerliga Volleyball:<br />

Sporthauptschule Eisenerz I<br />

4. Fußballcup der Polytechnischen<br />

Schulen: B<strong>und</strong>essieger<br />

Polytechnische Schule<br />

Leibnitz<br />

5. Leichtathletik: B<strong>und</strong>essieger<br />

Hauptschule Eibiswald<br />

6. Snowboard: B<strong>und</strong>essieger<br />

BG Mürzzuschlag, BORG<br />

Murau<br />

7. Baseball: Hauptschule Krottendorf<br />

8. American Football: Sporthauptschule<br />

Graz<br />

9. Tischtennis: Hauptschule<br />

Murau II (Adele Gorgoman,<br />

Susannne Mlina, Christine<br />

König)<br />

Bei den Staatsmeisterschaften im Rettungsschwimmen, welche heuer in Kapfenberg vom 29, Juni<br />

bis zum 1. Juli stattfanden <strong>und</strong> vorbildlich vom Österreichischen Jugendrotkreuz organisiert wurden,<br />

gingen gleich zwei österreichische Meistertitel auf das Konto der steirischen Vertreter. Als<br />

zweifache österreichische Jugendmeisterin durfte sich Andrea Emmerstorfer, HAK Eisenerz, feiern<br />

lassen. Auch die Mannschaftswertung der weiblichen Jugend konnte mit Andrea Emmerstorfer,<br />

Andrea Tesar, Sporthauptschule Eisenerz, Bettina Krapf, Iris Sperdin <strong>und</strong> Julia Haberl, Schülerinnen<br />

der HAK, des BORG <strong>und</strong> der Sporthauptschule Eisenerz, in die <strong>Steiermark</strong> geholt werden.


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

17<br />

SCHULE<br />

Nachdem die HS Admont am<br />

7. Juni in Kaindorf a. d. Sulm<br />

erstmalig den Landesbewerb<br />

in „erster Hilfe“ gewann, war<br />

für dieses Schuljahr das<br />

„Arbeitspensum“ noch nicht<br />

absolviert, denn nun galt es,<br />

diesen Erfolg durch ein gutes<br />

Abschneiden beim 1. B<strong>und</strong>esbewerb<br />

in Bad Leonfelden zu<br />

bestätigen. Mit dem „bissigen“<br />

<strong>und</strong> ehrgeizigen Team schien<br />

unser Vorhaben auch sehr viel<br />

versprechend. Denn wenn es<br />

uns gelingt, auch in Bad Leonfelden<br />

ähnlich gut zu arbeiten,<br />

ALLERHAND<br />

G’s<strong>und</strong> <strong>und</strong> Sport Erste-Hilfe-Sieger<br />

<strong>Unter</strong> dem Motto „Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Sport“ setzten sich die<br />

SchülerInnen der 3. Klassen an<br />

der HS St. Margarethen/Raab<br />

über mehrere Wochen intensiv<br />

mit ihrem Körper auseinander.<br />

Dieses Thema zieht sich zwar<br />

wie ein roter Faden durch die<br />

ganze Schulzeit, dennoch versuchen<br />

wir regelmäßig in den<br />

3. Klassen einen Schwerpunkt<br />

zu setzen <strong>und</strong> fachübergreifend<br />

zu arbeiten. In allen<br />

Fächern wurde bewusst<br />

gemacht, dass sich die<br />

Ernährung direkt auf unser<br />

Wohlbefinden <strong>und</strong> unsere<br />

Leistungsfähigkeit auswirkt.<br />

Die Schüler wurden sensibilisiert,<br />

bei der Auswahl der<br />

Nahrungsmittel aktiv mitzubestimmen<br />

<strong>und</strong> ihr Körpergewicht<br />

<strong>und</strong> ihre Kondtion zu<br />

kontrollieren. Schon vor Jahren<br />

wurde in Zusammenarbeit<br />

mit den Elternvertretern das<br />

Projekt „Ges<strong>und</strong>e Schuljause“<br />

gestartet. Seither werden<br />

Schulmilch aus der Region,<br />

Vollkornweckerl <strong>und</strong> heimische<br />

Äpfel als Pausenjause<br />

angeboten.<br />

Ein Erfolg für die Schüler der Realschule Neumarkt – <strong>und</strong> das im autovernarrten Italien. Beim alljährlich<br />

stattfindenden Seifenkistel-Rennen um den Wanderpokal „Trofeo Newton“ in Monfalcone<br />

(es besteht seit längerem eine Schulpartnerschaft zwischen der Scuola Media Randaccio Monfalcone<br />

<strong>und</strong> der RS Neumarkt) waren die Boliden der Neumarkter nicht zu schlagen. Der erste, zweite<br />

<strong>und</strong> vierte Platz war denn auch der doch überraschende Zieleinlauf. Und das unter zwölf teilnehmenden<br />

Mannschaften zu je drei Rennkisteln. Viele Gewerbebetriebe unterstützten das Projekt<br />

maßgeblich, zumal das Finden von Sponsoren u. a. Voraussetzung für den Bolidenbau war.<br />

dann ist dieser Mannschaft ein<br />

„Husarenstück“ zuzutrauen.<br />

So wurde nicht nur ein theoretischer<br />

Test abgehalten, sondern<br />

auch zwei Praxisstationen<br />

waren zu bewältigen. Die<br />

Gruppe wurde zunächst aufgeteilt<br />

<strong>und</strong> sämtliche Aufgabenbereiche<br />

der Notfälle waren<br />

erst einmal in Einzelarbeiten<br />

zu meistern, ehe sich die Gruppe<br />

dem Höhepunkt ihres Wissens<br />

näherte – einem simulierten<br />

Unfall, bei dem drei perfekt<br />

von Rotkreuzhelfern<br />

geschminkte „Unfallopfer“ zu<br />

versorgen waren. Jetzt wussten<br />

die Teilnehmer, was es bedeutet,<br />

beim Anblick eines Unfalles<br />

den „Eigenschock“ zu<br />

überwinden, so täuschend echt<br />

wirkten die „Verletzten“.<br />

Schwieriger noch als die Aufgaben<br />

erschien nach dem<br />

Wettbewerb die „Zeit des Wartens“,<br />

es mussten immerhin 13<br />

Weltkampfgruppen aus ganz<br />

Österreich ausgewertet werden.<br />

Es spricht für den Ehrgeiz<br />

der Gruppe, dass sie mit sich<br />

nicht zufrieden war, deshalb<br />

erwartete sie auch keinen<br />

absoluten Spitzenplatz!<br />

Mit dem 13. Rang wurde die<br />

Siegerehrung begonnen; als<br />

wir beim 5. Platz noch immer<br />

nicht „an der Reihe“ waren,<br />

war die Anspannung besonders<br />

groß. Und dann: „Der 3. Rang<br />

geht in die <strong>Steiermark</strong>“,<br />

dröhnte es aus dem Lautsprecher,<br />

wir erwarteten aufgerufen<br />

zu werden; aber es war die<br />

HS Stallhofen, als der 2. Platz<br />

an die HS Schönbach/NÖ.<br />

ging, kannte unsere Freude<br />

keine Grenzen.


MULTIKULTI SCHULE<br />

Gymnasium trifft Volksschule<br />

Eine multikulturelle<br />

Begegnung Volksschule<br />

Graz-Grenadiergasse –<br />

BG <strong>und</strong> BRG Graz-<br />

Pestalozzi.<br />

DR. ROSWITHA KARPF<br />

Im Frühling wurde ich durch<br />

einen Artikel in der evangelischen<br />

Kirchenzeitung „Dialog“<br />

auf die Volksschule Grenadiergasse<br />

im Bezirk Gries aufmerksam.<br />

Nach einer ersten<br />

Kontaktaufnahme mit Direktorin<br />

Ingrid Beermann <strong>und</strong><br />

einem spontanen Besuch in<br />

allen vier Klassen, bei dem ich<br />

sowohl die kulturelle Vielfalt<br />

in dieser Schule kennen als<br />

auch die zu leistende pädagogische<br />

Arbeit der LehrerInnen<br />

bew<strong>und</strong>ern lernte, beschloss<br />

ich, meine Klasse, die 7b des<br />

BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi, mit<br />

der Situation „gleich über der<br />

Mur“ zu konfrontieren. Ziel<br />

war es, sowohl eine multikulturelle<br />

Begegnung herbeizuführen<br />

als auch eine zwischen<br />

verschiedenen Altersgruppen<br />

<strong>und</strong> Schulen.<br />

Bei ihrem Besuch am 19. Mai<br />

2000 übergaben die 14 Siebzehnjährigen<br />

vom Hilfskonto<br />

des BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi<br />

3500 Schilling als <strong>Unter</strong>stützung<br />

für förderungswürdige<br />

<strong>Unter</strong>richtsprojekte <strong>und</strong> Kinder<br />

<strong>und</strong> nahmen, aufgeteilt in<br />

die einzelnen Klassen, auch an<br />

einer <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>e teil,<br />

wobei sie anschließend<br />

Gespräche mit den Kindern<br />

führten.<br />

„Ich saß neben einem Mädchen<br />

aus Rumänien, das sein<br />

Deutsch-Buch gerne mit mir<br />

teilte. Die Klasse besteht aus<br />

21 Schülern, von denen 13<br />

Deutsch nicht als Muttersprache<br />

haben. Die sieben anderen<br />

tun sich etwas leichter, was<br />

das Lesen, Verstehen <strong>und</strong><br />

Erzählen betrifft. Meistens<br />

werden sie von der Lehrerin<br />

zuerst drangenommen. Dann<br />

wendet sie sich denen zu,<br />

denen es etwas schwerer fällt.<br />

Einige Kinder sind erst seit<br />

einem Jahr in Österreich, viele<br />

sind gleich in die zweite Klasse<br />

eingestiegen <strong>und</strong> konnten gar<br />

kein Wort Deutsch.<br />

Natürlich ist es sehr schwierig,<br />

alle diese Kinder in einer Klasse<br />

zu unterrichten, denn jedes<br />

Kind würde eigentlich eine<br />

spezielle Betreuung <strong>und</strong> eigene<br />

Lehrmittel benötigen.<br />

Dennoch funktioniert der<br />

<strong>Unter</strong>richt sehr gut, denn der<br />

Lerneifer ist in großem Maße<br />

vorhanden, somit fallen auch<br />

die Sprachbarrieren <strong>und</strong> kulturellen<br />

Verschiedenheiten.<br />

Die Kinder können durch diesen<br />

gemeinsamen <strong>Unter</strong>richt<br />

viele Vorurteile abbauen. Die<br />

Kinder, die schon länger in<br />

Österreich sind oder schon länger<br />

Deutsch lernen, helfen den<br />

Schwächeren durch das Dolmetschen<br />

oder psychologische<br />

<strong>Unter</strong>stützung. Trotz der<br />

hohen Anzahl an ausländischen<br />

Kindern aus allen Kulturkreisen<br />

gab es keinerlei<br />

Kommunikationsprobleme,<br />

geschweige denn Rassismus.<br />

Zum Schulschluss wurde von<br />

der 7b des BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi<br />

für die 4. Volksschulklasse<br />

(mit ihrem Lehrer Alexander<br />

Loretto) ein gemeinsamer<br />

Spielvormittag auf dem Hilmteichgelände<br />

organisiert. Wir,<br />

die wir wissen, wie wichtig<br />

<strong>und</strong> lustig außerschulische<br />

Veranstaltungen sind, wollten<br />

den Kleinen eine Freude<br />

machen.<br />

Unsere Klasse hatte ein kleines<br />

Buffet <strong>und</strong> ein paar Spiele vorbereitet,<br />

doch auch die Kleinen<br />

hatten etwas für uns: ein Spiel<br />

aus der Dominikanischen<br />

Republik, das sie uns beibrachten,<br />

<strong>und</strong> ein albanisches<br />

Tanzspiel, das sie uns vorführten.<br />

Auch sonst verstanden wir<br />

uns blendend.<br />

Es war ein lustiger Anblick,<br />

die fünf Herren aus unserer<br />

Klasse mit einer Horde kleiner<br />

Buben Fußball spielen zu<br />

sehen. Ich glaube, die Kleinen<br />

hatten ein paar wirklich aufregende<br />

<strong>und</strong> lustige St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

wenn man den Älteren ins<br />

Gesicht blickte, dann konnte<br />

man auch von dort deutlich<br />

den Spaß ablesen.“<br />

Texte von Barbara, Ellen, Eva, Karin,<br />

Kristina, Michaela, Monika, Stephanie,<br />

Ulrike; Bruno, Christian, Klaus,<br />

Michael <strong>und</strong> Niki aus der 7b<br />

Zum 9. Mal veranstaltete das<br />

Ministerium für Nationale<br />

Erziehung Rumänien im Kreis<br />

Caras-Severin eine umfassende<br />

Reihe von Fortbildungsveranstaltungen<br />

für rumänische<br />

LehrerInnen aller Schultypen,<br />

die unverkennbar die Handschrift<br />

von Hofrat Karl Haas<br />

tragen. Auf seine Initiative hin<br />

wurde die DIDACTICA entwickelt,<br />

gefördert <strong>und</strong> forciert.<br />

Sie entspricht weitgehend den<br />

steirischen „Pädagogischen<br />

Wochen“ des PI, die nunmehr<br />

ihre Fortsetzung in der Sommerakademie<br />

finden. Als wir<br />

als Referenten eingeladen wurden<br />

<strong>und</strong> unsere Beiträge vorbereiteten,<br />

wussten wir nicht<br />

genau, was von uns erwartet<br />

wurde bzw. was uns erwartete.<br />

Wir hatten von dieser<br />

„pädagogischen Partnerschaft“<br />

zwischen <strong>Steiermark</strong><br />

<strong>und</strong> Rumänien noch nie etwas<br />

gehört <strong>und</strong> bedauern das nun<br />

umso mehr, als wir überzeugt<br />

sind, dass hier „Osterweiterung“<br />

durch Kulturkontakte,<br />

Meinungsaustausch <strong>und</strong> Grenzüberschreitungen<br />

im besten<br />

18<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

9. Didactica<br />

europäischen Sinn verwirklicht<br />

wird.<br />

In vier Orten (Resita, Caransebes,<br />

Baile Herculane, Oravita)<br />

fanden Seminare zur gesamten<br />

Palette schulrelevanter Themen<br />

statt. R<strong>und</strong> 1000 LehrerInnen<br />

aus Westrumänien <strong>und</strong><br />

weit darüber hinaus fanden<br />

sich zu den Veranstaltungen<br />

ein, davon verfügten viele über<br />

Deutschkenntnisse. Es referierten<br />

Fachkräfte aus aus<br />

LehrInnenbildungseinrichtungen,<br />

Gymnasien, Pflichtschulen<br />

aus Rumänien, Slowenien,<br />

Ungarn, Deutschland <strong>und</strong> aus<br />

der <strong>Steiermark</strong>..<br />

Wir erlebten die herzliche<br />

Gastfre<strong>und</strong>schaft bei einer<br />

Exkursion zur Donauenge<br />

(Moldova Noua), wo die Spuren<br />

des Serbienkrieges sichtbar<br />

sind: verrottende<br />

Schmugglerkähne am Ufer,<br />

halbfertige Villen <strong>und</strong><br />

Großtankstellen, die durch den<br />

Treibstoffschmuggel, der<br />

durch das Embargo blühte,<br />

vom raschem, jedoch befristeten<br />

Reichtum einiger Nutznießer<br />

erzählen. Eine Ufer-


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

19<br />

Zweimal konnte der Direktor der HS Gröbming, Johann<br />

Schneider, im Kultursaal unendlich viele Musicalfans zum<br />

„Gesetz des Dschungels“ begrüßen. Jugendbuchautor Walter<br />

Thorwartl hatte dieses Musical mit einem großen<br />

Projektteam, aus Lehrern <strong>und</strong> Schülern bestehend, professionell<br />

inszeniert. Für die musikalische Erarbeitung war die<br />

junge Musiklehrerin Angelika Leitinger zuständig, um die<br />

tollen Kulissen bemühte sich Werklehrer Joachim Legat,<br />

Thomas Pilz kümmerte sich um Ton <strong>und</strong> Licht.<br />

international<br />

straße <strong>und</strong> einladende Rasthäuser<br />

werden nun gebaut, die<br />

Schönheit des Donauabschnittes<br />

soll allgemein zugänglich<br />

gemacht werden.<br />

Wir erlebten ein gemütliches<br />

Beisammensein als Gäste einer<br />

Bauernfamilie in einem Dorf.<br />

Der Weg führte durch einen<br />

kleinen Hof, durch den Weingarten<br />

auf einen sanften<br />

Hügel, wo unter den Obstbäumen<br />

der Tisch, üppig gedeckt<br />

mit rumänischen Köstlichkeiten,<br />

auf uns wartete. Trotz<br />

mancher Sprachbarrieren wurde<br />

bald gesungen, gescherzt<br />

<strong>und</strong> getanzt. Es war, als würde<br />

man zurückversetzt in eine<br />

andere Welt, in er die Zeit<br />

langsamer läuft.<br />

Wir erlebten die feierliche<br />

Überreichung der Ehrenbürgerurk<strong>und</strong>en<br />

von Resita <strong>und</strong><br />

Caransebes an LSI Rupert<br />

Dirnberger, für seine Verdienste<br />

um die DIDACTICA. Herr<br />

Hofrat Karl Haas wurde schon<br />

vor Jahren zum Ehrenbürger<br />

dieser Städte ernannt. Überall<br />

spürte man Wärme, Offenheit,<br />

Freude <strong>und</strong> auch Dankbarkeit.<br />

Rumänische Schulen haben<br />

sicher noch große strukturelle<br />

Probleme zu bewältigen: Standard<br />

der Gebäude-, Raum<strong>und</strong><br />

Schulausstattung, Budget,<br />

Angebot an neuen Schulbüchern,Verwaltungsumstellungen,<br />

Lehrerbesoldung sind<br />

nur einige davon.<br />

Es waren eindrucksvolle <strong>und</strong><br />

berührende Begegnungen <strong>und</strong><br />

es wurde uns bewusst, wie<br />

wichtig es ist, dass Menschen<br />

mit positiver Gesinnung, mit<br />

Liebe zu den Kindern <strong>und</strong> zu<br />

ihrem Beruf <strong>und</strong> mit Vertrauen<br />

in die Zukunft auch unter<br />

materiell ungünstigen Verhältnissen<br />

viel bewegen können.<br />

Wir kamen mit kleinen<br />

Geschenken <strong>und</strong> Spenden, mit<br />

neuen pädagogischen Ideen<br />

<strong>und</strong> Erfahrungsberichten in<br />

dieses Land <strong>und</strong> fuhren reich<br />

beschenkt nach Hause, mit<br />

dem Gefühl von Fre<strong>und</strong>schaft,<br />

Vertrauen <strong>und</strong> der Vorfreude<br />

auf ein Wiedersehen.<br />

VD Wojka Pichlhöfer,<br />

SR Stefanie Semlegger, Volksschule<br />

Rohrbach an der Lafnitz<br />

SCHULE<br />

Im Mai unternahm die 4a-<br />

Klasse der Musikhauptschule<br />

Gratwein eine Sprach- <strong>und</strong><br />

Konzertreise nach Cambridge,<br />

England. 22 SchülerInnen <strong>und</strong><br />

vier LehrerInnen verbrachten<br />

zwölf Tage in der seit mehr als<br />

700 Jahren bestehenden Universitätsstadt<br />

Cambridge.<br />

Sowohl SchülerInnen wie auch<br />

LehrerInnen waren bei Gasteltern<br />

bestens untergebracht <strong>und</strong><br />

lernten so einen Teil der englischen<br />

Kultur kennen.<br />

Am Vormittag absolvierten die<br />

SchülerInnen einen Intensivsprachkurs<br />

in der Studio<br />

School Cambridge, der mit<br />

einem Abschlusszeugnis beendet<br />

wurde. Die großartig ausgefallenen<br />

Zertifikate wurden<br />

stolz mit nach Hause genommen.<br />

Das Nachmittagsprogramm<br />

bestand aus gemeinsamen<br />

Aktivitäten wie Punting am<br />

Fluss Cam, Shopping, Radausflug<br />

in den Orchard Tea Garden<br />

nach Grantchester, einem<br />

INTERNATIONAL<br />

Gratweiner Schüler<br />

on tour in England<br />

Besuch des Fitzwilliam Museum,<br />

einer Führung durch Cambridge,<br />

Konzertproben usw.<br />

Einer der Höhepunkte unserer<br />

Reise war das Konzert in Cambridge.<br />

Vor internationalem<br />

Publikum (Venezuela, Italien,<br />

China, Kolumbien, Schweiz<br />

usw.) sangen, musizierten <strong>und</strong><br />

tanzten wir uns mit österreichischer<br />

Volksmusik in die<br />

Herzen der begeisterten Zuhörer<br />

(siehe auch die Website der<br />

Studio School: www.studiocambridge.<br />

co.uk).<br />

Am Wochenende führten uns<br />

Ausflüge nach London (Stadtbesichtigung<br />

<strong>und</strong> Musical-<br />

Besuch „Starlight Express“),<br />

Stratford-upon-Avon (Shakespeare-Geburtshaus)<br />

<strong>und</strong> Warwick<br />

(Warwick Castle).<br />

Ein Großteil der Reisekosten<br />

wurde von den SchülerInnen<br />

selbst bei vielen Konzerten,<br />

Auftritten, beim Neujahrsgeigen,<br />

Bazaren usw. ersungen.<br />

Wolfgang Wabscheg,<br />

Klassenvorstand, 4. a<br />

Mit einem großen Fest feierte die Hauptschule St. Georgen/Stiefing<br />

ihr 25-jähriges Bestandsjubiläum. Fast 600 Gäste waren<br />

gekommen, um die Projektpräsentationen der einzelnen Klassen<br />

<strong>und</strong> eine Show mit Bewegungstheater, Musik <strong>und</strong> Computeranimation<br />

zur Geschichte der Schule zu sehen. Anschließend wurde<br />

mit Speis <strong>und</strong> Trank zur Musik der Gruppe Aniada a Noar noch<br />

lange gefeiert.


GRUNDSTUFE SCHULE<br />

Die multiplen Intelligenzen<br />

Kinder entdecken <strong>und</strong><br />

erfinden Symbole: Ganzheitlich<br />

orientiertes<br />

Gemeinschaftsprojekt<br />

der 1. <strong>und</strong> 4. Klasse der<br />

VS Semriach.<br />

In der Volksschule ist es<br />

besonders wichtig, Körper,<br />

Geist <strong>und</strong> Seele sowie multiple<br />

Intelligenzen zu berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> zu fördern. Daher ist<br />

dieses Projekt darauf aufgebaut,<br />

Möglichkeiten einer<br />

ganzheitlichen Betätigung zu<br />

schaffen. Im Mittelpunkt steht<br />

die natürliche Entwicklung der<br />

Kinder in ihrer kreativen Entfaltung.<br />

Bereits in der 1. Klasse<br />

der VS werden die Kinder<br />

mit Symbolen konfrontiert.<br />

Für ein ausgeprägtes Symbolverständnis<br />

ist jedoch die sensorische<br />

Integration notwendig<br />

<strong>und</strong> für diese wiederum der<br />

Einsatz des ganzen Körpers.<br />

Schwerpunkte:<br />

Vom Bild zur Schrift: Die Entwicklung<br />

der Schrift von der<br />

Steinzeit bis zur Gegenwart.<br />

Ein Theaterstück über die<br />

geschichtliche Entwicklung<br />

der Schrift wird gemeinsam in<br />

Form einer Zeitreise erarbeitet,<br />

Kulissen – vor allem<br />

Schriftzeichen verschiedener<br />

Kulturen – werden angefertigt,<br />

Kostüme entworfen <strong>und</strong> alles<br />

beim Lesefest vor großem<br />

Publikum vorgeführt. Dieses<br />

Theaterstück ist auch in einem<br />

Film dokumentiert.<br />

Erfinden eigener Symbole zu<br />

bestimmten Begriffen: Damit<br />

formen die Kinder Geschichten<br />

(Kunstbeispiel Keith Haring:<br />

Geschichten <strong>und</strong> Gefühle ausdrücken),<br />

ordnen die Symbolkarten<br />

den entsprechenden<br />

Wortkarten zu <strong>und</strong> setzen diese<br />

auch als Memoryspiel ein.<br />

Außerdem kann damit ein<br />

Partnersuchspiel durchgeführt<br />

werden, wenn jedes Kind entweder<br />

eine Symbolkarte oder<br />

eine Wortkarte erhält.<br />

Schulhofgestaltung: Kunstbeispiel<br />

Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser<br />

als Maler, Architekt<br />

<strong>und</strong> Naturlandschaftsgestalter<br />

(Ausstellung der „Kleinen<br />

Galerie“ in unserer Schule).<br />

Die Kinder setzen sich malerisch<br />

vor allem mit der Spirale<br />

auseinander. Die 1. Klasse<br />

malt Entwürfe für einen erlebnisreichen<br />

Schulhof <strong>und</strong> die 4.<br />

Klasse entwickelt nach ihrer<br />

Vorstellung Modelle dafür.<br />

Verlegung von Steinen als<br />

Sonne, Mond, Stern (Durchmesser<br />

jeweils ca. 1,5 m), Spirale<br />

<strong>und</strong> Achter (9 bzw. 7 m<br />

lang) mit Hilfe von Eltern im<br />

Schulhof. Die allgemeine <strong>und</strong><br />

Die 3b-Klasse der<br />

Steirischen Hauptschule<br />

St. Peter am Kammersberg<br />

veranstaltete am 30. Juni<br />

2000 in der Aula der<br />

Hauptschule eine Vernissage.<br />

Die Exponate wurden<br />

dem Stil des Künstlers<br />

Joan Miró nachempf<strong>und</strong>en.<br />

Im Sinne eines Fächer<br />

übergreifenden <strong>Unter</strong>richts<br />

wurden die Rahmen für die<br />

Bilder im Werkunterricht<br />

angefertigt. Ein exzellentes<br />

Buffet (Ernährung <strong>und</strong><br />

Haushalt) bildete den<br />

gemütlichen Ausklang der<br />

Veranstaltung.<br />

individuelle Bedeutung dieser<br />

Symbole wird besprochen <strong>und</strong><br />

geklärt.<br />

Förderung der taktil-kinästhetischen<br />

Fähigkeiten: Die Kinder<br />

gehen, laufen (auch barfuß)<br />

auf den Symbolen, bewegen<br />

sich in verschiedene Richtungen,<br />

berühren <strong>und</strong> ertasten sie,<br />

führen einen Partner, dem die<br />

Augen verb<strong>und</strong>en werden, auf<br />

20<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

ein Symbol, zum Erkennen<br />

desselben. Daher auch Steigerung<br />

der Wahrnehmungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> des Körperbewusstseins.<br />

Förderung sozialer Fähigkeiten<br />

in der Gemeinschaftsarbeit<br />

<strong>und</strong> der Herstellung <strong>und</strong><br />

Durchführung eines sozialen<br />

Spieles mit den Symbolen als<br />

Stationen: Die Kinder erfüllen<br />

bestimmte Aufgaben, z. B.<br />

Balanceübungen ... Vergleiche<br />

anstellen zwischen Symbolen,<br />

Bildern <strong>und</strong> Elementen aus der<br />

Natur, Zusammenhänge finden<br />

wie zum Beispiel: Spirale –<br />

Schneckenhaus – Muschel –<br />

Spiralnebel.<br />

Über die Natur zur Abstraktion<br />

finden mit einem Kartenspiel<br />

zum Zuordnen, mit Tastbildern,<br />

Klanginstrumenten<br />

<strong>und</strong> Pantomime. Entdecken<br />

bedeutender Symbole unserer<br />

Kultur <strong>und</strong> anderer Kulturen.<br />

Verwendung von Symbolen im<br />

musikalischen Bereich (rhythmische<br />

Übungen in der Buchstabenerarbeitung<br />

mit „Körperinstrumenten“).<br />

Außerdem bieten sich dazu<br />

noch genug Möglichkeiten für<br />

den Mathematik-Bereich (geometrische<br />

Formen, Längenmaße),<br />

die kosmische Erziehung,<br />

die Entdeckungen im<br />

Computer <strong>und</strong> viele weitere<br />

Kunstbetrachtungen.<br />

Gerda Kraxner-Güssing in<br />

Zusammenarbeit mit Andrea Wess<br />

<strong>und</strong> natürlich unseren begeisterten<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />

der 1. <strong>und</strong> 4. Klasse


Nr. 113/114<br />

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SEPT.<br />

2000<br />

21<br />

Für die<br />

Clown<br />

Doctors<br />

Helfen <strong>und</strong> selbst Ges<strong>und</strong>heit<br />

fördernden Nutzen zu ziehen,<br />

waren die Zielsetzungen eines<br />

einwöchigen Projektes des<br />

Elternvereins der VS Pachern.<br />

Ein von den Schulpartnern seit<br />

langer Zeit vorbereitetes Vorhaben,<br />

das erfolgreich umgesetzt<br />

werden konnte. Den<br />

Schülern <strong>und</strong> den Eltern wurde<br />

ein Überblick über Ges<strong>und</strong>heit<br />

fördernde Maßnahmen<br />

angeboten, um das Verständnis<br />

zur Ges<strong>und</strong>erhaltung zu entwickeln<br />

<strong>und</strong> zu stärken. Für<br />

eine ganze Woche bestimmte<br />

das Thema Ges<strong>und</strong>heit den<br />

<strong>Unter</strong>richt. In Vorträgen von<br />

Experten <strong>und</strong> in Arbeitsgruppen<br />

wurden Schwerpunkte wie<br />

Zahnpflege, erste Hilfe, Nahrungszyklus,<br />

ges<strong>und</strong>e<br />

Ernährung, Mülltrennung,<br />

KIVI-Ges<strong>und</strong>heitsprogramm,<br />

Feng-Shui, Shiatsu <strong>und</strong> Drogen<br />

bearbeitet.<br />

An einem Tag wurde für die<br />

Kinder ein Bauernmarkt<br />

gehalten, auf dem alle Produkte<br />

von den Bauern aus der<br />

Umgebung stammten <strong>und</strong> die<br />

von den Kindern zu kleinem<br />

Kaufpreis erworben werden<br />

konnten. Die Projektwoche<br />

brachte einen Erlös von über<br />

12.000 Schilling, die den Roten<br />

Nasen – Clowndoctors überreicht<br />

wurden.<br />

Die Volksschule Peesen ist eine<br />

vierklassige Schule in der<br />

unmittelbaren Umgebung von<br />

Weiz <strong>und</strong> seit 1990 im Projekt<br />

„Ges<strong>und</strong>e Volksschule“ <strong>und</strong> ist<br />

das sechste Jahr eine autonome<br />

ges<strong>und</strong>e Volksschule mit medizinischen,<br />

sozialen <strong>und</strong><br />

pädagogisch-psychologischen<br />

Schwerpunkten. Die Schule<br />

orientiert sich an den Bedürfnissen<br />

der Schüler <strong>und</strong> Eltern,<br />

setzt selbst Perspektiven <strong>und</strong><br />

SCHULE<br />

Der Kompass ist das Kind<br />

Vier Klassen der VS Graz-<br />

Gabelsberger waren eingeladen<br />

worden, über zwei Wochen<br />

an einem Kunstprojekt von<br />

FRATZ GRAZ unter der Leitung<br />

von Christin Berlin <strong>und</strong><br />

Bernd Preisegger zu arbeiten.<br />

Es war faszinierend zu sehen,<br />

wie die Kinder ans Werk gingen.<br />

Mit Schaffenskraft <strong>und</strong><br />

Freude stürzten sie sich regelrecht<br />

in die Arbeit, waren<br />

motiviert <strong>und</strong> in sich gefangen<br />

in dieser freien, natürlichen<br />

Art zu lernen, zu entdecken, zu<br />

erfahren, auszuprobieren <strong>und</strong><br />

vor allem sich etwas zuzutrauen<br />

(sie konnten nichts<br />

falsch machen). Viele von<br />

ihnen hatten bis dahin die<br />

Materialien, Techniken <strong>und</strong><br />

Werkzeuge nicht gekannt, mit<br />

denen sie nun wie selbstverständlich<br />

umgehen durften.<br />

Die Kinder waren in verschiedene<br />

Arbeitsgruppen eingeteilt<br />

worden: Da gab es Baumstämme<br />

zu entrinden <strong>und</strong> zu schnit-<br />

Ziele <strong>und</strong> kooperiert gemeinsam<br />

mit den Partnern Eltern,<br />

Elternverein, Gemeinde, Kulturträgern<br />

<strong>und</strong> Fachleuten aus<br />

den oben genannten Bereichen.<br />

Unser Kompass ist das Kind,<br />

daher sind unsere Schwerpunkte<br />

klar. Wir müssen auf<br />

die Veränderungen der Gesellschaft,<br />

der Psyche <strong>und</strong> des<br />

sozialen Umfeldes des Kindes<br />

zielorientiert reagieren.<br />

Zuerst waren uns die erweiter-<br />

zen. Am Ytong-Stein wurde<br />

gemeißelt, <strong>und</strong> „fachmännisch“<br />

gefeilt. Jedes Stück ein<br />

Teil der riesigen Hand!<br />

Maschendraht wurde geformt<br />

<strong>und</strong> gebogen <strong>und</strong> mit Papp-<br />

Maschee kunstgerecht nach<br />

freier Vorstellung umklebt,<br />

sodass geheimnisvolle Masken<br />

entstanden.<br />

Ebenso wurden Luftballons in<br />

geduldiger Kleinarbeit mit viel<br />

GRUNDSTUFE<br />

te medizinische Vorsorge <strong>und</strong><br />

Betreuung wichtig. Bald<br />

danach setzten wir den<br />

Schwerpunkt auf das Wohlfühlen,<br />

die psychisch-soziale<br />

Seite des Kindes <strong>und</strong> auf die<br />

Medizin. Heute, in der stark<br />

veränderten Situation unserer<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, liegen<br />

die Schwerpunkte in einer<br />

guten Schuleingangsphase, der<br />

individuellen Betreuung des<br />

Kindes beim Lernen <strong>und</strong> Wissenserwerb<br />

<strong>und</strong> bei den Möglichkeiten<br />

der Entfaltung <strong>und</strong><br />

Entwicklung im Rahmen der<br />

sozialen Lerngruppe Klasse.<br />

Die Visionen für die Zukunft<br />

<strong>und</strong> damit der Ausblick für die<br />

ges<strong>und</strong>e Schule lassen deutlich<br />

die Individualisierung im Lernen,<br />

die Gemeinschaft <strong>und</strong> das<br />

soziale Erleben in Projekten<br />

<strong>und</strong> die vermehrte Arbeit im<br />

Bereich Schul- <strong>und</strong> Klassenklima,<br />

Bewegung <strong>und</strong> Ökologie<br />

erkennen. Die Zusammenarbeit<br />

mit der Steirischen<br />

Gesellschaft für Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

war durch Professionalität<br />

der Partner <strong>und</strong> Partnerinnen<br />

gekennzeichnet.<br />

Irmgard Praßl, Direktorin<br />

der VS Peesen<br />

Kreative Kinder am Werken<br />

Ausdauer zuerst mit Zeitung<br />

<strong>und</strong> Tapetenkleister beklebt.<br />

Anschließend durften die Kinder<br />

diese Masken bemalen <strong>und</strong><br />

mit bunten Federn, Maschen<br />

<strong>und</strong> Perlen schmücken.<br />

Eine andere Gruppe wiederum<br />

stellte zu den gehörten Märchen<br />

mit Hilfe von Gräsern,<br />

selbst entworfenen Schablonen<br />

<strong>und</strong> in vielen Farben Drucke<br />

her.


KUNTERBUNT SCHULE<br />

Reden zum Tierschutz<br />

Fast schon eine Tradition hat<br />

der Schülerredewettbewerb<br />

zum Thema Tierschutz. Er<br />

wird alljährlich vom B<strong>und</strong>esverein<br />

der Tierbefreier organisiert<br />

<strong>und</strong> durchgeführt. Auch<br />

heuer nahmen wieder zahlreiche<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

unter Beisein von Fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Schulkameraden am 7.<br />

Juni in der Aula des Pädagogischen<br />

Zentrums in Graz-<br />

Eggenberg daran teil.<br />

Die Gruppe der Sechs- bis<br />

Zehnjährigen hatte folgende<br />

SiegerInnen:<br />

Elena Francalanci, Jakob Bretterhofer<br />

<strong>und</strong> Eva Stanzl von<br />

der Peter-Rosegger-Volksschule<br />

in Graz traten als Gruppe<br />

auf <strong>und</strong> nahmen den 1. Platz<br />

ein.<br />

Die Gruppe der Schüler/innen<br />

von der 5. bis zur 9. Schul<strong>stufe</strong><br />

hatte folgende SiegerInnen:<br />

1. Stefanie Hochsteiner, BG<br />

Judenburg<br />

2. Julia Gruber, BG Judenburg<br />

3. Simone Hinterecker, BG<br />

Knittelfeld<br />

4. Tamara Schöggl, BG Dreihakengasse<br />

5. Philipp Kerschbaumer, HS<br />

Wenigzell<br />

6. Sandra Suppaner, HS<br />

Wenigzell, Bernhard Turnsek,<br />

HS Wenigzell<br />

7. Sandra Hafner, BG Knittelfeld<br />

8. Daniel Grabler, HS Wenigzell<br />

In der Gruppe der Ober<strong>stufe</strong>nschülerinnen<br />

siegten:<br />

1. Sabine Eder, BORG Graz,<br />

Monsbergergasse<br />

2. Gloria Inffeld, HTL, Graz<br />

Am Anfang stand Fred …<br />

Eine Modeschau der besonderen<br />

Art, nämlich mit historischem<br />

Touch, präsentierten die<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />

vierten Klassen der HS Stubenberg<br />

am See. Mit Originalkostümen,<br />

die in nahezu 20monatiger<br />

Arbeit selbst gefertigt<br />

wurden, gaben sie dem<br />

Publikum einen überaus professionell<br />

inszenierten Überblick<br />

über die Entwicklungsströmungen<br />

in der Mode. Für<br />

Schmunzeln sorgte bereits der<br />

Beginn: Ein Mitglied der Familie<br />

Feuerstein „erlegte“ mit<br />

Plastikkeule ein auf dem Laufsteg<br />

befindliches Plüschhä-<br />

schen. Begeisterter Applaus<br />

auch für das würdige Erscheinen<br />

einer Ägypterin. Die Parade<br />

römischer Soldaten <strong>und</strong> der<br />

„Gesang“ Kaiser Neros waren<br />

optisch besonders gut inszeniert.<br />

Für Beachtung sorgten dann<br />

aber auch die Balkonszene aus<br />

William Shakespeares „Romeo<br />

<strong>und</strong> Julia“ in englischem Originaldialog<br />

<strong>und</strong> die Gretchenszene<br />

aus Goethes „Faust“ als<br />

gelungenes Pendant klassischer<br />

deutscher Literatur.<br />

Bestens einstudiert war auch<br />

der „Cancan“ einer Mädchengruppe.<br />

Swingend <strong>und</strong> in glitzernden<br />

Glamourkostümen<br />

legten dann dieselben mit<br />

männlicher Ergänzung einen<br />

perfekten „Charleston“ auf die<br />

Bühne, um gleich darauf mit<br />

improvisiertem Bigband-<br />

So<strong>und</strong> <strong>und</strong> einem „Zipfelhaubensolisten“<br />

dem „Mr. Sandman“,<br />

der statt Sand Zuckerl<br />

ins Publikum streute, die Ehre<br />

zu geben.<br />

Im Anschluss an den historischen<br />

Teil präsentierten dann<br />

die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />

selbst entworfene Modelle aus<br />

verschiedenen Modebereichen.<br />

Thomas Aititsch<br />

22<br />

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AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Wir lernen<br />

aufeinander<br />

zugehen<br />

„Kommuniziern lernen – Lernen<br />

lernen“ an der HS/NMS<br />

Graz-Albert Schweitzer: Dieses<br />

Projekt wurde mit den Kindern<br />

der 1. b-Klasse (20<br />

Schüler) durchgeführt. Wir<br />

konnten die Kommunikations<strong>und</strong><br />

Lerngymnastiktrainerin<br />

Waltraud Mersnik als Betreuerin<br />

gewinnen. Eine Woche vor<br />

Projektbeginn hat sich Frau<br />

Mersnik bei den Kindern mit<br />

Kennenlern- <strong>und</strong> Konzentrationsspielen<br />

vorgestellt. Die<br />

Neugier war geweckt – es<br />

konnte losgehen.<br />

Die SchülerInnen arbeiteten<br />

voller Eifer sechs St<strong>und</strong>en am<br />

Vormittag. Die absolute Motivation<br />

<strong>und</strong> Mitarbeit ließen die<br />

Kinder sogar auf die Pausen<br />

vergessen. Es kam keine<br />

Müdigkeit auf, da jeder einzelne<br />

Tag sehr abwechslungsreich<br />

gestaltet wurde. Soziale<br />

Umgangsformen (spielerisch)<br />

sowie Konzentrationsphasen<br />

wechselten mit Tests <strong>und</strong><br />

anderen Aktivitäten – z. B.<br />

Lerngymnastik – ab. Verschiedene<br />

Übungen (Überkreuzbewegungen)<br />

werden auch jetzt<br />

vor dem <strong>Unter</strong>rrichtsbeginn<br />

täglich mit Eifer ausgeführt.<br />

Folgende Schwerpunkte wurden<br />

bearbeitet:<br />

● Zusammenspiel der beiden<br />

Gehirmhälften.<br />

● Mit Hilfe eines Tests wurde<br />

der individuelle Lerntyp jedes<br />

Kindes festgestellt.<br />

● Durch Kommunikationsspiele<br />

wurde das Arbeiten in<br />

Gruppen geübt <strong>und</strong> verbessert.<br />

● Gesprächsregeln erleichterten<br />

Diskussionen.<br />

● Wie baue ich Stress vor<br />

Schularbeiten ab.<br />

● Wie motiviere ich mich beim<br />

Lernen.<br />

● Wie bereite ich Referate vor.<br />

● Wie präsentiere ich mich<br />

<strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Bei der Präsentation des Projektes<br />

konnten die Schüler das<br />

Gelernte vor Eltern <strong>und</strong> Lehrern<br />

unter Beweis stellen. Die<br />

Inhalte wurden mit Video, Plakaten<br />

<strong>und</strong> Vorführungen dargestellt.<br />

Waltraud Mersnik, Rosemarie<br />

Hofmann, 1. b-Klasse (0316/712462)


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

23<br />

Der EmI-Award ist eine<br />

Auszeichnung für<br />

Schüler mit hoher<br />

emotionaler bzw. sozialer<br />

Intelligenz.<br />

MAG. NICO<br />

SCHWEIGHOFER<br />

Es begann bei einer Konferenz<br />

des BG/BRG Weiz gegen Ende<br />

des Schuljahres 1998/99. Nicht<br />

zum ersten Mal wurde das<br />

mangelnde Sozialverhalten<br />

einiger weniger Schüler ausführlich<br />

diskutiert. Nach einer<br />

längeren angeregten Diskussion<br />

entstand die Idee, sich nicht<br />

immer nur um das „hintere<br />

Ende“ der Klasse zu kümmern,<br />

sondern ganz gezielt auch einmal<br />

die Schüler zu fördern, die<br />

soziale <strong>und</strong> emotionale Intelligenz<br />

im Schulalltag zeigen.<br />

Doch wie kann man ein überdurchschnittliches<br />

soziales<br />

Schülerverhalten von Lehrerseite<br />

aus fördern, ohne den<br />

oder die Schüler sofort in den<br />

Augen seiner Mitschüler<br />

„abzustempeln“?<br />

Von Anfang an war klar, dass<br />

eine Aktion in diesem Sinn<br />

nur durch aktive Mithilfe der<br />

Schüler gelingen könnte (wenn<br />

überhaupt). Sehr schnell<br />

tauchte auch die Frage auf, ob<br />

man überhaupt eine „Aktion“<br />

zu diesem Thema durchführen<br />

könne, ob das Thema nicht viel<br />

zu sensibel sei <strong>und</strong> ob man<br />

letztendlich den Schülern mit<br />

sozialer Intelligenz nicht mehr<br />

schaden als nützen würde.<br />

Einig war man sich im Lehrerkollegium<br />

eigentlich nur darüber,<br />

dass die „kognitive“ Intelligenz<br />

allein nicht allzu viel<br />

über einen Menschen aussagt<br />

<strong>und</strong> trotzdem im Schulsystem<br />

oft stark überbewertet wird.<br />

Dabei zeigen <strong>Unter</strong>suchungen<br />

wie z. B. von Daniel Goleman,<br />

dass oft nicht die „Intelligentesten“,<br />

also die Schüler mit<br />

den besten Noten, sondern oft<br />

„durchschnittliche“ oder<br />

„schwache“ Schüler in ihrem<br />

Leben erfolgreicher sind. Goleman<br />

erklärt diesen <strong>Unter</strong>schied<br />

mit der hohen emotionalen<br />

<strong>und</strong> sozialen Intelligenz,<br />

SCHULE<br />

die diese Schüler entwickeln.<br />

Die erste Besprechung zwischen<br />

vier Lehrern <strong>und</strong> den<br />

Schülervertretern war ermutigend.<br />

Die Idee wurde begeistert<br />

aufgenommen (Zitat: „Seit<br />

sieben Jahren gehe ich jetzt<br />

schon in diese Schule <strong>und</strong> warte<br />

auf so eine Aktion“), doch<br />

die ersten Gespräche der<br />

Schülervertretung mit den<br />

Klassensprechern brachten<br />

auch die ersten Bedenken von<br />

Schülerseite her.<br />

Drei Gesprächsr<strong>und</strong>en später<br />

war es dann so weit: Die Klassensprecher<br />

hatten ihre Kollegen<br />

von der Aktion informiert,<br />

der Fragentopf für die Schüler<br />

war gefüllt, jeder Schüler<br />

erhielt eine Klassenliste <strong>und</strong><br />

konnte zu jeder Frage die<br />

Schüler seiner Klasse ankreuzen,<br />

die dem beschriebenen<br />

Kriterium am ehesten entsprachen.<br />

Natürlich konnte jeder<br />

Klassenvorstand die Fragen<br />

<strong>und</strong> die Durchführung dem<br />

Alter bzw. den besonderen<br />

Erfordernissen seiner Klasse<br />

anpassen. Die einzigen ver-<br />

KUNTERBUNT<br />

Preis für Weizer AHS-Schüler<br />

Wer im Glashaus sitzt, der …<br />

<strong>Unter</strong> dem Motto Kinder<br />

gestalten <strong>und</strong> malen im Glashaus<br />

stand ein Projektes der 3.<br />

Klassen in der Volksschule<br />

Weißkirchen, das auf Initiative<br />

der heimischen Gärtnerei<br />

Scherngell vom 6. bis 8. Juni<br />

im Glashaus durchgeführt<br />

wurde. <strong>Unter</strong> der fachlichen<br />

Leitung zweier Künstler<br />

(Franz Zügner <strong>und</strong> Cladio<br />

Bizzarri) sowie der Klassenleh-<br />

rer Klaudia Bizzarri <strong>und</strong> Brigitte<br />

Hofer konnten die<br />

Schüler mit großer Begeisterung<br />

ihre künstlerischen<br />

Fähigkeiten unter Beweis stellen.<br />

Viele Bilder wurden in<br />

verschiedenen Techniken hergestellt,<br />

die bei der abschließenden,<br />

bestens besuchten<br />

Vernissage der Bevölkerung<br />

dargeboten wurden.<br />

Einige der Kunstobjekte wur-<br />

den unter den vielen Gästen<br />

von „Auktionär“ Toni Breznik<br />

versteigert, der Reinerlös floss<br />

in die Klassenkasse. Damit<br />

wird ein Teil der Kosten für<br />

die nächste Schullandwoche<br />

finanziert werden. Ein besonderer<br />

Dank wurde der Malermeisterfirma<br />

Eibegger ausgesprochen,<br />

welche die Farben<br />

für dieses Projekt zur Verfügung<br />

gestellt hat.<br />

bindlichen Bestimmungen für<br />

alle Klassen waren: Es muss<br />

mehr als ein Schüler pro Klasse<br />

für den „EmI-Award“ nominiert<br />

werden. Die Schüler<br />

jeder Klasse organisieren für<br />

ihre Preisträger eine Überraschung.<br />

Zum Schulschluss gab’s an<br />

unserer Schule die praktische<br />

Umsetzung unserer Befragung<br />

<strong>und</strong> wir, die „Anstifter dieser<br />

Aktion“, sind selbst am meisten<br />

gespannt, ob unsere ausgesprochenen<br />

<strong>und</strong> unsere „heimlichen“<br />

Ziele erreicht werden.<br />

Können Werte wie Zuverlässigkeit,<br />

Fre<strong>und</strong>lichkeit, Hilfsbereitschaft<br />

<strong>und</strong> vieles mehr<br />

wieder als positive <strong>und</strong> erstrebenswerte<br />

Haltungen gesehen<br />

werden? Entwickelt sich ein<br />

Bewusstsein, dass nicht jeder,<br />

der sich um seine Mitschüler<br />

kümmert, automatisch ein<br />

„hilfloser Helfer“ ist?<br />

Ein Minimalziel haben wir auf<br />

jeden Fall schon erreicht. So<br />

viele Diskussionen über Werte,<br />

Klassengemeinschaft <strong>und</strong><br />

Außenseiter wie in diesen<br />

Wochen hat es unter Schülern<br />

<strong>und</strong> Lehrern unserer Schule<br />

schon lange nicht mehr gegeben.<br />

Unser Fragentopf :<br />

■ Wer organisiert auch in der<br />

Freizeit etwas für die Klasse<br />

(z. B.: beim Tanzkränzchen, für<br />

den Maturaball, Kaffeemaschine,<br />

Exkursionen ...)?<br />

■ Wer hilft den Klassenordnern,<br />

auch wenn er selbst gerade<br />

nicht „dran“ ist?<br />

■ Wer ist oft bereit bei Lernschwächen<br />

zu helfen?<br />

■ Wer „verbrennt“ sich auch<br />

bei „gewissen“ Lehrern den<br />

M<strong>und</strong>, wenn ein Mitschüler<br />

ungerecht behandelt wurde?<br />

■ Von wem kannst du dir nicht<br />

vorstellen, dass er andere verspottet?<br />

■ Wer ist immer für eine witzig-anspruchsvolle<br />

Einlage<br />

gut?<br />

■ Wer tröstet andere?<br />

■ Zu wem in der Klasse würdest<br />

du gehen, wenn es dir<br />

wirklich dreckig geht?<br />

Infos gibt es auf der Homepage<br />

www.bgweiz.asn-graz.ac.at .


KUNSTVOLL SCHULE<br />

Ein Projekt der HS<br />

Fürstenfeld-Blücherstraße<br />

befasste sich mit<br />

dem Thema Schüler<br />

begegnen Kunst.<br />

HL KARIN HAFNER<br />

HOL RENATE KIENREICH<br />

Die SchülerInnen <strong>und</strong> LehrerInnen<br />

der Hauptschule Fürstenfeld-Blücherstraße<br />

nahmen<br />

im Frühling 2000 eine ganz<br />

besondere Herausforderung<br />

an:<br />

Im nahe gelegenen Burgau<br />

begegnen sich schon seit vielen<br />

Jahren namhafte österreichische<br />

<strong>und</strong> ausländische Künstler<br />

im Wasserschloss. Bekannte<br />

Maler wie Arik Brauer, Friedensreich<br />

H<strong>und</strong>ertwasser <strong>und</strong><br />

Ernst Fuchs stellten ihre Werke<br />

bereits in diesem würdevollen<br />

Rahmen aus.<br />

Vom 5. Mai bis 18. Juni dieses<br />

Jahres konnte man frühe <strong>und</strong><br />

neue Werke von Gottfried<br />

Kumpf im Schloss Burgau<br />

bew<strong>und</strong>ern. Die diesjährige<br />

Ausstellung bekam aber durch<br />

die Arbeiten von SchülerInnen<br />

der Hauptschule Fürstenfeld-<br />

Blücherstraße einen ganz<br />

besonderen Rahmen.<br />

Im <strong>Unter</strong>richtsgegenstand<br />

Bildnerische Erziehung <strong>und</strong> im<br />

Wahlpflichtgegenstand Bildnerisches<br />

Gestalten der 4. Klassen<br />

beteiligten sich SchülerInnen<br />

aller Schul<strong>stufe</strong>n am Projekt<br />

„Schüler begegnen Kunst<br />

– kumpfr<strong>und</strong> <strong>und</strong> h<strong>und</strong>ertwasserbunt“.<br />

Sie durften über 50<br />

Bilder an den Auf- <strong>und</strong><br />

Außengängen des Schlosses<br />

Burgau zur großen Gottfried-<br />

Kumpf-Ausstellung präsentieren.<br />

SchülerInnen der 2b-Klasse<br />

haben „Kumpf unter der<br />

Lupe“ betrachtet: Große Bronzeskulpturen,<br />

wie „Bär“,<br />

„Löwe“, „Eule“, aber auch<br />

„Kati“, „Penelope“, „Bella“<br />

<strong>und</strong> natürlich „der Asoziale“,<br />

dienten als Anregung für die<br />

Umsetzung mit Hilfe der Malerei.<br />

Die 2a-Klasse fand am<br />

„Elefantenballett“ Gefallen.<br />

SchülerInnen der 3c-Klasse<br />

versuchten Arbeiten älteren<br />

Datums ausschnittweise nachzuempfinden,<br />

was eine harte<br />

Probe für Ausdauer <strong>und</strong><br />

Genauigkeit darstellte.<br />

24<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Kumpfr<strong>und</strong>, h<strong>und</strong>ertwasserbunt<br />

Durch die eigenen mühevollen<br />

Erfahrungen stieg die Bew<strong>und</strong>erung<br />

für die Arbeit von<br />

Gottfried Kumpf wesentlich.<br />

„Mondschein im Seewinkel“<br />

war Vorbild für die Schablonendrucke<br />

der 3c <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Einstimmung wie auch<br />

Die MCWA (Musical Company<br />

Waldbach) unter der<br />

Leitung von Hildegard <strong>und</strong><br />

Ernst Wirthner (HS Waldbach)<br />

startete im vergangenen<br />

Schuljahr ein Großprojekt<br />

mit dem Musical<br />

„Joseph“ von Andrew<br />

Lloyd Webber. Die MCWA<br />

(eine Jugendgruppe, die<br />

seit vier Jahren besteht)<br />

brachte in Zusammenarbeit<br />

mit drei Schulen im Bezirk<br />

Hartberg ihr neustes Musical<br />

zur Aufführung. Den<br />

Inhalt bildet der biblische<br />

Stoff von Joseph, der von<br />

seinen neidischen Brüdern<br />

nach Ägypten verkauft<br />

wird. Die Geschichte wird<br />

von einer Erzählerin dem<br />

Publikum nahe gebracht.<br />

ein Teil der Vorbereitung auf<br />

die bevorstehende Projektwoche<br />

in St. Andrä am Zicksee im<br />

Juni, ebenso wie die Linoldrucke<br />

(mit Blick in den See)<br />

der 3a-Klasse.<br />

Die Eisenbahn (Detail aus der<br />

Winterlandschaft: „Ratloser<br />

Jäger“, 1964) fährt jahraus,<br />

jahrein durchs Land. Die<br />

Landschaft verändert sich<br />

allerdings zu den verschiedenen<br />

Jahreszeiten.<br />

Die Arbeiten entstanden im<br />

Wahlpflichtfach Bildnerisches<br />

Gestalten der 4. Klassen. Gottfried<br />

Kumpf persönlich war<br />

von den Schülerwerken<br />

äußerst angetan <strong>und</strong> sparte<br />

nicht mit Lob für die kleinen<br />

Künstler.<br />

In Erinnerung an Friedensreich<br />

H<strong>und</strong>ertwasser befassten<br />

sich die 2a-Klasse <strong>und</strong> die 1c-<br />

Klasse mit seinem „Schaffen“,<br />

der ausdrucksvollen Farbenpracht<br />

<strong>und</strong> unverkennbaren<br />

Malerei <strong>und</strong> Architektur. In<br />

der Vielfalt der Arbeiten, die<br />

in dieser Klasse entstanden<br />

sind, drücken sich auch sehr<br />

gut die verschiedenen Gefühle<br />

(Freude, Zufriedenheit, Aggression,<br />

Wut ...) der SchülerInnen<br />

aus. Im Schulalltag tun<br />

sich, ganz besonders in einer<br />

Integrationsklasse, manchmal<br />

sehr viele Höhen <strong>und</strong> Tiefen<br />

auf.<br />

Die gemeinsame Betrachtung<br />

<strong>und</strong> Auseinandersetzung mit<br />

den Werken von H<strong>und</strong>ertwasser<br />

hat die ganze Klasse immer<br />

wieder zusammengefügt <strong>und</strong><br />

vereint.


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

25<br />

Im Rahmen eines Ges<strong>und</strong>heitsprojektes (Körper – Ernährung –<br />

erste Hilfe) hatten die SchülerInnen der 3. Klassen der<br />

Volksschule Sinabelkirchen die Möglichkeit, in der Schulküche<br />

der Hauptschule unter fachlicher Anleitung einer Ernährungsberaterin<br />

selbst eine ges<strong>und</strong>e Jause zuzubereiten. Einige Eltern<br />

unterstützten die Kinder bei den verschiedenen Tätigkeiten:<br />

Getreidesorten unterscheiden, Brötchen backen, Kräuter bestimmen,<br />

Aufstriche produzieren, Erfrischungsgetränke mixen.<br />

Neuer Schulhof in Veitsch<br />

Im Zuge der Ortserneuerung<br />

von Veitsch wird auch auf den<br />

Schulhof der Volksschule nicht<br />

vergessen. Dieser gleicht nämlich<br />

schon seit Jahren eher<br />

einem kahlen Parkplatz als<br />

einem Ort, an dem sich SchülerInnen<br />

von ihrem doch<br />

anstrengenden <strong>Unter</strong>richt zu<br />

erholen versuchen. Auf Initiative<br />

des Veitscher Bürgermeisters<br />

<strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit der kommunalen Beratungsstelle<br />

wurde die Neugestaltung<br />

des Schulhofes in<br />

Angriff genommen. Doch auch<br />

ElternvertreterInnen, LehrerInnen,<br />

Direktor Manfred Boiger,<br />

Gemeinderäte <strong>und</strong> Anrainer<br />

hatten die Gelegenheit, bei<br />

einem Workshop ihre Wünsche<br />

vorzutragen. Man war sich<br />

einig, dass der neue Schulhof<br />

kein Kinderspielplatz werden<br />

soll, in dem man einfach kostspielige<br />

Spielgeräte aufstellt.<br />

Es wird auf natürliche Materialien<br />

zurückgegriffen, welche<br />

die motorische Entwicklung<br />

der Kinder fördern sollen.<br />

Andererseits soll den Kindern<br />

auch die Möglichkeit gegeben<br />

werden, sich von den Strapazen<br />

des <strong>Unter</strong>richts zu erholen.<br />

Daher werden auch Rückzugsbereiche<br />

in Form von dichteren<br />

Bepflanzungen geschaffen. Die<br />

Kinder wollen nicht dauernd<br />

unter Beobachtung der Passanten<br />

<strong>und</strong> der Bewohner der<br />

umliegenden Wohnhäuser stehen.<br />

Nach diesen vielen theoretischen<br />

Betrachtungsweisen ging<br />

es dann endlich zur Sache. 19<br />

SchülerInnen, „echte Praktiker“,<br />

hämmerten, nagelten,<br />

bastelten, modellierten <strong>und</strong><br />

diskutierten einen vollen Vormittag<br />

unter Anleitung von<br />

Mag. Anna Riegler im Werkraum<br />

unserer Schule. Was<br />

dabei heraus kam, ist ein<br />

Modell, das keine Wünsche<br />

offen lässt. Viele Anforderungen,<br />

die gestellt wurden, konnten<br />

unsere jungen Architekten<br />

praxisbezogen umsetzen.<br />

Dafür gebührt ihnen ein großes<br />

Lob. VOL Heinz Leodolter<br />

SCHULE<br />

Dialog der Generationen:<br />

„Brücken bauen“ – ein<br />

Jahresprojekt an der HS<br />

Markt Hartmannsdorf.<br />

MARIA RIEGER<br />

Das Jahr 1999 wurde von der<br />

UNO zum Jahr der älteren<br />

Menschen ausgerufen. Dieser<br />

Anlass wurde von den Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen der HS<br />

Markt Hartmannsdorf aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> zum Jahresthema<br />

bestimmt. Diese Thematik<br />

schien uns so wichtig, dass<br />

unsere Überlegungen dahin<br />

gingen, mit den SchülerInnen<br />

fächerübergreifend über einen<br />

längeren Zeitraum zu arbeiten.<br />

Außerdem war es unser zentrales<br />

Anliegen alle SchülerInnen<br />

in dieses Projekt einzubinden.<br />

Seit dem Schuljahr 1994/95<br />

wird an unserer Schule die<br />

Unverbindliche Ubung „Soziales<br />

Lernen“, im Ausmaß einer<br />

Wochenst<strong>und</strong>e, unterrichtet.<br />

Dieses Projekt kam daher<br />

unserem Bildungsziel, soziale<br />

Werte zu vermitteln, um an der<br />

Entwicklung der gesamten<br />

Persönlichkeit der Heranwachsenden<br />

mitzuwirken, sehr entgegen.<br />

Der Aspekt, dass wir<br />

seit 1982, damals als erste<br />

Hauptschule in Österreich,<br />

„Philosophie für Kinder“<br />

anbieten, bestärkte uns darin,<br />

dieses Thema aus verschiedenen<br />

Blickwinkeln zu beleuchten.<br />

Unsere Ziele waren schon<br />

immer die Schüler zur Breitschaft<br />

zu Kommunikation <strong>und</strong><br />

Kooperation, zu kritischer<br />

Toleranz <strong>und</strong> Verständigung<br />

<strong>und</strong> zur Bereitschaft, sich für<br />

den demokratischen <strong>und</strong> sozialen<br />

Gr<strong>und</strong>gedanken unserer<br />

Gesellschaft gegenüber aktiv<br />

einzusetzen, hinzuführen.<br />

Durch dieses Projekt, in dessen<br />

Mittelpunkt das Miteinander<br />

stand, wollten wir den Kindern<br />

<strong>und</strong> Erwachsenen aufzeigen,<br />

dass wir aufeinander angewiesen<br />

sind, denn wir können voneinander<br />

lernen, wir sollten<br />

fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> hilfsbereit<br />

zueinander sein, denn wir ver-<br />

ALLERHAND<br />

Damals <strong>und</strong> heute<br />

– ein Widerspruch?<br />

bringen viel Zeit miteinander.<br />

Je mehr Achtung <strong>und</strong> Verständnis<br />

wir füreinander aufbringen,<br />

desto besser kann der<br />

Umgang miteinander gelingen.<br />

Unsere eigentliche Projektarbeit<br />

begann im November mit<br />

den Dekorationsarbeiten für<br />

die Millenniumsfeier, an denen<br />

sich alle SchülerInnen beteiligten.<br />

Auch die Balleröffnung<br />

wurde von den Mädchen der 4.<br />

Klassen als Tanz gestaltet.<br />

Daran schloss sich im Jänner<br />

eine Plakataktion der 4. Klassen,<br />

bei der wir uns mit diesem<br />

Thema bildnerisch auseinandersetzten.<br />

Im März luden die<br />

SchülerInnen der 3. Klassen<br />

OSR VD Franz Wolf ein, von<br />

„damals“ zu erzählen. Dr.<br />

Daniela Camhy, Institut für<br />

Kinderphilosphie, kam im Mai<br />

zu uns, um mit Kindern <strong>und</strong><br />

Erwachsenen zum Thema<br />

„Zeit“ zu philosophieren. Die<br />

zentrale Frage „Wenn ich mir<br />

von jemandem Zeit wünschen<br />

könnte, von wem würde ich sie<br />

mir wünschen?“ bildete die<br />

Gr<strong>und</strong>lage dieses Gespräches.<br />

Am 17. Mai fand der Abschluss<br />

unserer Projektaktivitäten im<br />

großen Saal des Dorfhofes mit<br />

einem Literaturcafé statt.<br />

Schülerinnen aller Schul<strong>stufe</strong>n<br />

trugen dazu bei, dass Eltern,<br />

Großeltern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e einen<br />

Einblick in die vielfältige<br />

unterrichtliche Arbeit bekamen.<br />

Gesangliche Kostproben<br />

aus einem Kindermusical,<br />

Playbackdarbietungen, Buchvorstellungen,<br />

Balladen,<br />

selbstverfasste Gedichte <strong>und</strong><br />

Geschichten, Parodien <strong>und</strong><br />

Reisetagebücher kamen zum<br />

Vortrag, auch großes schauspielerisches<br />

Talent wurde im<br />

„Buchbinder Wanninger“ <strong>und</strong><br />

im Stück „Der fahrende<br />

Schüler ins Paradeis“ zum<br />

Ausdruck gebracht. Zwischendurch<br />

kam aber auch die<br />

ältere Generation zu Wort.<br />

Unsere Heimatdichterin Frau<br />

Anna Ulz las aus ihrem Lyrikband,<br />

OSR VD Franz Wolf <strong>und</strong><br />

HD Hermann Zoller stellten<br />

ihr Lieblingsbuch den Zuhörern<br />

unter großem Beifall vor.


BUCHKLUB AKTIV SCHULE<br />

Buchklub aktuell<br />

Die neue Lesewelt – Lesen<br />

in Bewegung<br />

Der Österreichische<br />

Buchklub der Jugend,<br />

Landesstelle<br />

<strong>Steiermark</strong>, wird im<br />

Schuljahr 2000/2001<br />

eine Informations- <strong>und</strong><br />

Fortbildungsaktion starten,<br />

die aus drei Teilen<br />

besteht:<br />

ARBEITSTAGUNG<br />

des Österreichischen Buchklubs<br />

der Jugend:<br />

5. <strong>und</strong> 6. Oktober 2000 im Bildungshaus<br />

Seggauberg für Bezirksreferenten <strong>und</strong><br />

Schulreferenten in Zuammenarbeit mit<br />

dem Pädagogischen Institut des B<strong>und</strong>es<br />

in <strong>Steiermark</strong>, Abt. APS:<br />

<strong>Unter</strong> dem Titel „Neue Lesewelt – Lesen<br />

in Bewegung“ werden Fachleute in<br />

Workshops folgende Themen prozesshaft<br />

mit den TeilnehmerInnen erarbeiten:<br />

Vom Text zur CD-ROM<br />

Vom Text zum Theater<br />

Vom Text zum Klang<br />

Vom Text zu<br />

<strong>Unter</strong>richtsbeispielen<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung findet<br />

am Freitag, dem 6. Oktober 2000, ab 14<br />

Uhr im ORF-Studio-<strong>Steiermark</strong> ein<br />

Symposion statt, bei dem Lese- <strong>und</strong><br />

Medienspezialisten das „Neue Lesen“<br />

wissenschaftlich hinterfragen. Diese<br />

Veranstaltung ist allgemein zugänglich.<br />

ROADSHOW<br />

LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern <strong>und</strong><br />

Öffentlichkeit sollen der NEUEN<br />

LESEWELT begegnen können. Es soll<br />

erlebbar werden, dass Lesen heute mehr<br />

ist, als in einem Buch, einer Zeitschrift,<br />

einem Heft von der ersten bis zu letzten<br />

Seite von links oben nach rechts unten<br />

zu lesen.<br />

Die neuen Informationstechnologien<br />

ersetzen nicht das Lesen, sondern verändert<br />

es, <strong>und</strong> diese neue Formen haben<br />

seine Bedeutung massiv erweitert <strong>und</strong><br />

gesteigert.<br />

Um diese neuen Intentionen in der<br />

<strong>Steiermark</strong> publik zu machen, wird ein<br />

riesiger Lastwagen, beladen mit sechs<br />

Internet-Surfstationen, einer Multimedia-Projektoranlage,<br />

Bibliotheksmedien,<br />

Lese- <strong>und</strong> Bibliothek-Software, Fachzeitschriften<br />

usw., zwei Wochen lang<br />

quer durch die <strong>Steiermark</strong> fahren. An<br />

fünf Stationen macht er Halt. Dort werden<br />

jeweils in Veranstaltungshallen<br />

Lesungen, Schreibwerkstätten, LehrerInnenfortbildung<br />

angeboten. LehrerInnen,<br />

SchülerInnen, Eltern <strong>und</strong> die interessierte<br />

Öffentlichkeit sind eingeladen,<br />

die<br />

NEUE LESEWELT<br />

an einer dieser Stationen zu erleben.<br />

Stationen:<br />

Deutschlandsberg:<br />

Mo. 7. <strong>und</strong> Di. 8. Mai 2001 für die<br />

26<br />

Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

Schulbezirke Radkersburg, Leibnitz I<br />

<strong>und</strong> II <strong>und</strong> Deutschlandsberg<br />

Spielberg:<br />

Mi. 9. <strong>und</strong> Do. 10. Mai 2001 für die<br />

Schulbezirke Murau Judenburg, Liezen,<br />

Gröbming <strong>und</strong> Knittelfeld<br />

Graz:<br />

Fr. 11. <strong>und</strong> Sa. 12. Mai 2001 für die<br />

Schulbezirke Graz-Umgebung I <strong>und</strong> II,<br />

Voitsberg <strong>und</strong> Graz-Stadt I <strong>und</strong> II<br />

Bruck:<br />

Mo. 14. <strong>und</strong> Di, 15. Mai 2001 für die<br />

Schulbezirke Leoben I <strong>und</strong> II, Mürzzuschlag<br />

<strong>und</strong> Bruck<br />

Gleisdorf:<br />

Mi. 16., Do. 17. <strong>und</strong> Fr. 18. Mai 2001 für<br />

die Schulbezirke Feldbach, Fürstenfeld,<br />

Hartberg <strong>und</strong> Weiz I <strong>und</strong> II<br />

Die genauen Zeit- <strong>und</strong> Ortsangaben<br />

werden noch rechtzeitig von den<br />

BezirksbuchklubreferentInnen über die<br />

Bezirksschulräte <strong>und</strong> Pädagogischen<br />

Beiräte bekannt gegeben.<br />

MEDIENPAKET<br />

Den einzelnen Pflichtschularten wird<br />

jeweils ein spezifisches Medienpaket<br />

angeboten, das diese neue Art von Lesen<br />

medial unterstützen soll.<br />

Alles in allem:<br />

Das Lesen ist wichtiger als je zuvor!<br />

(Könnten Sie es nicht, hätten Sie auch<br />

das nicht lesen können. Und das wäre<br />

schade! Nicht?)<br />

BSI RR ALOIS ALMER UND<br />

HDIR. HEINZ ZECHNER


Nr. 113/114<br />

AUGUST/<br />

SEPT.<br />

2000<br />

27<br />

Eine lange, erfolgreiche<br />

<strong>und</strong> fast legendäre Ära<br />

ging heuer an der<br />

Pädagogischen Akademie<br />

der Diözese Graz-Seckau<br />

in Eggenberg zu Ende.<br />

Hofrat Direktor Dr. Gerhard<br />

Berger trat mit<br />

1. September 2000 in den<br />

wohlverdienten<br />

Ruhestand.<br />

DIR. DR. RUPERT LEITNER<br />

DR. MICHAELA KAPFER-<br />

BUCHBERGER<br />

nzähligen Menschen war es U daher ein Anliegen, mit ihm<br />

<strong>und</strong> seiner Familie in den<br />

Räumlichkeiten der von ihm<br />

mit Umsicht <strong>und</strong> Gewissenhaftigkeit<br />

geführten Akademie ein<br />

Geburtstags- <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Abschiedsfest zu feiern. Die<br />

Gratulanten <strong>und</strong> Dankenden<br />

taten dies mit einem lachenden<br />

<strong>und</strong> einem weinenden Auge,<br />

<strong>und</strong> die Liste der Festredner/innen<br />

(LH Waltraud<br />

Klasnic, Bischof Johann Weber<br />

...) war wohl ein sichtbarer<br />

Ausdruck für die Bedeutung<br />

<strong>und</strong> die Wertschätzung, welche<br />

der Jubilar landes- <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit<br />

genießt.<br />

Es war ein herzliches <strong>und</strong> heiteres<br />

Fest, das bis in die Nacht<br />

hinein dauerte <strong>und</strong> das<br />

„Eggenberger Klima“<br />

zwischen Angestellten,<br />

Studierenden <strong>und</strong> Lehrenden<br />

sichtbar <strong>und</strong><br />

spürbar zum Ausdruck<br />

brachte.<br />

Hofrat Bergers Lebenswerk<br />

ist vor allem<br />

durch die Freude am<br />

Lehrberuf gekennzeichnet.<br />

Sein Einstieg in die<br />

Welt der Pädagogik<br />

erfolgte 1962 im Rahmen<br />

eines Maturantenlehrganges<br />

an der<br />

Lehrerbildungsanstalt<br />

Graz.<br />

Während der ersten Dienstjahre<br />

als Lehrer erwarb er neben<br />

dem Volksschullehramt alsbald<br />

das Lehramtszeugnis für<br />

Hauptschulen. Bereits 1969<br />

erfolgte aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

bemerkenswerten pädagogischen<br />

Leistungen die Berufung<br />

an die Übungsvolksschule <strong>und</strong><br />

bald auch als Lehrender für<br />

Humanwissenschaften sowie<br />

Werkerziehung an die Pädagogische<br />

Akademie Graz-Eggenberg.<br />

1974 schloss Hofrat Berger<br />

das Studium der Pädagogik<br />

<strong>und</strong> der Soziologie mit der<br />

Promotion zum Dr. phil. ab. Im<br />

selben Jahr wurde er zum<br />

Abteilungsvorstand für die<br />

Ausbildungsgänge bestellt.<br />

Schon 1979 wurde er zum<br />

Direktor der Pädagogischen<br />

Akademie der Diözese Graz-<br />

Seckau ernannt. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />

beruflichen Fähigkeiten<br />

sowie seiner Führungskompetenz<br />

<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Wertschätzung war er fast<br />

ein Jahrzehnt hindurch Sprecher<br />

der Direktoren aller<br />

Pädagogischen Akademien<br />

Österreichs <strong>und</strong> dies auch im<br />

Besonderen für die diözesanen<br />

Akademien.<br />

Vielen steirischen Lehrer/<br />

-inne/n ist er als jahrzehntelanges<br />

<strong>und</strong> kompetentes Mitglied<br />

der Prüfungskommission<br />

für das Lehramt an Hauptschulen,<br />

Sonderschulen <strong>und</strong><br />

Polytechnischen Lehrgängen<br />

SCHULE<br />

Ein Fest für <strong>und</strong><br />

vertraut. Selbstverständlich ist<br />

der Jubilar auch Träger zahlreicher<br />

hoher Landes- <strong>und</strong><br />

B<strong>und</strong>esauszeichnungen.<br />

Zahlreiche Publikationen <strong>und</strong><br />

Vorträge begleiten zudem seinen<br />

beruflichen Werdegang.<br />

Besonders seien dabei die<br />

Bereiche Lehrer/innen/bildung<br />

im Allgemeinen („Bei Wahrung<br />

der bestehenden Vorzüge der<br />

derzeitigen Ausbildung muss<br />

eine Weiterentwicklung zu<br />

Pädagogischen Hochschulen<br />

angestrebt werden.“ G. Berger)<br />

<strong>und</strong> der Werkunterricht im<br />

Speziellen angeführt. („Aufgabe<br />

des Werkunterrichts ist es<br />

daher, auch die Grenzen der<br />

Technik zu zeigen <strong>und</strong> die<br />

Bedrohung, die sie bei unvernünftigem<br />

Einsatz für den einzelnen<br />

<strong>und</strong> die Menschheit<br />

darstellt.“ G. Berger)<br />

Das Bemühen, die berufliche<br />

Situation der Lehrer/inne/n<br />

<strong>und</strong> besonders die der arbeitslosen<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

ernst zu nehmen, führte<br />

zusammen mit seinen Mitarbeiter/inne/n<br />

zur Einrichtung<br />

von zahlreichen aktuellen<br />

Akademie-Lehrgängen (z. B.<br />

Förderung bei Teilleistungsstörungen/Legasthenie,Projektmanagement,Reformpädagogiken<br />

...) <strong>und</strong> speziellen<br />

Lehramtskursen für berufstätige<br />

Kolleg/inn/en. Besondere<br />

Akzente innerhalb <strong>und</strong><br />

außerhalb der PA setzte HR<br />

Berger durch die Förderung<br />

der Verbreitung der Montessoripädagogik.<br />

Auch über das Berufsfeld der<br />

Lehrer/innen hinaus reichte<br />

sein pädagogisches Bemühen:<br />

1990 wurde ein Kolleg für<br />

Sozialpädagogik errichtet, das<br />

in enger Verbindung mit der<br />

PA, aber mit eigenständiger<br />

Leitung geführt wird.<br />

Als technisch interessierter<br />

<strong>und</strong> versierter Mensch wollte<br />

er die PA stets informationstechnologisch<br />

aktuell <strong>und</strong><br />

bestens versorgt wissen: Ein<br />

pädagogischer Informations-<br />

EIN FEST<br />

mit Hofrat Berger<br />

manager koordiniert <strong>und</strong> konzipiert<br />

seit kurzem die Entwicklungen<br />

in diesem Bereich.<br />

Hofrat Bergers Lebenswerk ist<br />

aber auch gekennzeichnet<br />

durch ein engagiertes Christentum:<br />

Nicht nur seine persönliche<br />

Lebensführung, sondern<br />

auch sein Engagement für<br />

ein spirituelles Angebot innerhalb<br />

der Akademie, weiters<br />

das Eintreten für pfarrliches<br />

Leben <strong>und</strong> im Besonderen der<br />

Einsatz für die Errichtung <strong>und</strong><br />

Ausstattung der Pfarrkirche<br />

Graz-Schutzengel („Die, die<br />

jeden Sonntag zur Kirche<br />

kommen, sollen bequem sitzen,<br />

die, die nur zu Weihnachten<br />

<strong>und</strong> Ostern kommen, können<br />

auch stehen.“ G. Berger)<br />

machen ihn zu einem hervorragenden<br />

Mitglied der katholischen<br />

Kirche in der <strong>Steiermark</strong>.<br />

Vielen Menschen ist auch<br />

bekannt, dass sich der Jubilar<br />

seit Jahren für die Verbreitung<br />

des Tierschutzgedankens erfolgreich<br />

einsetzt. Dies tut er<br />

mit Rat <strong>und</strong> Tat <strong>und</strong> in vorbildlicher<br />

Weise. („Es ist gut,<br />

dass wir endlich beginnen,<br />

unsere Umwelt nicht nur mehr<br />

vom anthropozentrischen<br />

Standpunkt aus zu betrachten.<br />

Zu viele Fehler haben wir<br />

gemacht <strong>und</strong> nicht umsonst<br />

warnen bedeutende Denker<br />

<strong>und</strong> weisen darauf hin, dass<br />

wir Gefahr laufen, unsere<br />

Umwelt <strong>und</strong> damit uns selbst<br />

zu zerstören.“ G. Berger)<br />

Es ist kaum möglich, alle<br />

beruflichen <strong>und</strong> privaten Leistungen<br />

von Hofrat Berger in<br />

Worte zu fassen. Allen Mitarbeiter/inne/n<br />

des Pädagogischen<br />

Zentrums Graz-Eggenberg<br />

ist es aber ein besonderes<br />

Anliegen, ihm für seine Arbeit,<br />

seine Geduld <strong>und</strong> seine Mitmenschlichkeit<br />

zu danken <strong>und</strong><br />

ihm für das weitere Leben im<br />

Kreise seiner Familie <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>e das Beste zu wünschen.


Inserat Humanic<br />

ganzseitig<br />

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