und Mittelschule Unter- stufe - Landesschulrat Steiermark
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P.b.b. / 36228G65U Verlagspostamt 8010 Graz Erscheinungsort Graz<br />
Nr. 113/<br />
114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Bildung in Südtirol<br />
Lesen Sie die Seiten 4 bis 11<br />
Berichte aus dem steirischen Schulgeschehen finden Sie auf den Seiten 12 bis 27
PRÄSIDIALT<br />
Amtsführender Präsident<br />
des <strong>Landesschulrat</strong>es für<br />
<strong>Steiermark</strong> HR Mag. Dr. Horst<br />
Lattinger<br />
DR. HORST LATTINGER<br />
JEDER<br />
Anfang ist eine<br />
Chance. Die<br />
Chance, zu verändern, was sich<br />
nicht bewährt hat, loszulassen,<br />
was sich als überflüssig, belastend<br />
erwiesen hat. Die Ferien<br />
bieten nicht nur Gelegenheit<br />
zum Entspannen <strong>und</strong> Kräftesammeln,<br />
sondern auch zum<br />
Innehalten <strong>und</strong> Reflektieren.<br />
Was soll im neuen Schuljahr<br />
anders werden? Was ist in der<br />
Vergangenheit gut gelaufen,<br />
was weniger gut?<br />
Wir leben in einer sehr aufregenden<br />
Zeit, die Veränderungen<br />
in der Gesellschaft, in der<br />
Arbeitswelt <strong>und</strong> im Privatbereich<br />
haben ein geradezu<br />
atemberaubendes Tempo<br />
erreicht. Manchmal fühlt man<br />
sich an Alvin Tofflers vor 30<br />
Jahren veröffentlichten Bestseller<br />
„Future Shock“ erinnert,<br />
in dem er von einer „disease of<br />
change“ <strong>und</strong> von der paradoxen<br />
Forderung spricht, junge<br />
Menschen auf eine Zukunft<br />
vorzubereiten, die niemand<br />
genau vorhersehen kann. Dass<br />
sich die Schule gewissermaßen<br />
im Epizentrum des Bebens<br />
befindet, liegt in der Natur der<br />
Sache. Und dass es für die<br />
Schule nicht leicht ist, mit dem<br />
Tempo dieser Veränderungen<br />
Schritt zu halten, ist eine<br />
schmerzvolle Erfahrung.<br />
Strukturreformen<br />
Es besteht kein Zweifel, dass<br />
Strukturen innerhalb der<br />
SCHULE<br />
Alle Jahre wieder ein<br />
Neubeginn<br />
Schule, im Behördenaufbau<br />
<strong>und</strong> im Dienst- <strong>und</strong> Besoldungsrecht<br />
der Lehrer/innen<br />
an die neuen Verhältnisse<br />
angepasst werden müssen.<br />
Josef Weinhebers „I schoffert<br />
olles ob, wenn i wos z’ reden<br />
hätt’... „ ist dafür ein ebenso<br />
beliebtes wie untaugliches<br />
Rezept. Ein evolutionärer<br />
(Organisations-)Entwicklungsprozess<br />
erfordert viel Fachkompetenz,<br />
Geduld <strong>und</strong><br />
Augenmaß, kann aber dazu<br />
beitragen, dass Fehler der Vergangenheit<br />
nicht wiederholt<br />
werden müssen. Das neue Rollenbild<br />
der Schulaufsicht, in<br />
der so genannten Dienstanweisung<br />
festgeschrieben, ist ein<br />
Beispiel für das Gelingen eines<br />
derartigen Prozesses. Bleibt zu<br />
hoffen, dass die notwendigen<br />
Änderungen im Bereich des<br />
Dienst- <strong>und</strong> Besoldungsrechts,<br />
der Lehrerarbeitszeit, der<br />
Schulorganisation <strong>und</strong> der<br />
Behördenstruktur in ähnlicher<br />
Weise betrieben werden.<br />
Schulqualität<br />
Allen Unkenrufen zum Trotz<br />
gehören Österreichs Schulen<br />
zu den Besten Europas<br />
(„Bericht über die Qualität der<br />
schulischen Bildung in Europa“).<br />
Um diesen Ruf erfolgreich<br />
zu verteidigen, bedarf es<br />
vor allem bestausgebildeter<br />
Lehrer/innen, die mit den neuen<br />
Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologienumgehen<br />
können <strong>und</strong> keine<br />
Berührungsängste gegenüber<br />
neuen Lernformen haben.<br />
Die Umsetzung des neuen<br />
Lehrplans für die Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong><br />
I, der mit diesem Schuljahr<br />
in Kraft tritt, stellt hohe<br />
Anforderungen an die Planungskompetenz<br />
<strong>und</strong> Teamfähigkeit<br />
der Lehrer/innen,<br />
zudem verstärkt er den Bedarf<br />
an Kommunikation mit den<br />
Schüler/innen <strong>und</strong> Eltern.<br />
Durch den Einsatz des PC im<br />
<strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> eigenverantwortliches,<br />
selbstständiges<br />
2<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Schulanfang – Neubeginn eines Arbeitsjahres<br />
für Lehrende <strong>und</strong> Lernende?<br />
Diese Mischung von Neugierde,<br />
freudiger, aber auch banger Erwartung:<br />
Was wird das neue Schuljahr bringen?<br />
Lernen der Schüler/innen wird<br />
das Gespräch, die mündliche<br />
Kommunikation zwischen<br />
Lehrenden <strong>und</strong> Lernenden<br />
wichtiger denn je. Zur Qualität<br />
gehört vor allem auch, dass<br />
Schüler/innen Zuwendung <strong>und</strong><br />
Zuneigung erfahren, dass<br />
Lachen <strong>und</strong> Lernen einander<br />
nicht ausschließen.<br />
Evaluation<br />
Ein Streifzug durch die Schulen<br />
eines beliebigen steirischen<br />
Bezirkes – aber auch ein Blick<br />
in eine beliebige Nummer der<br />
Zeitung „Schule“ – zeigt, wie<br />
viele Pädagoginnen <strong>und</strong><br />
Pädagogen zu neuen Ufern<br />
aufbrechen. Sie haben auch<br />
erkannt, dass es unerlässlich<br />
ist, regelmäßig zu prüfen, ob<br />
man die selbstgesteckten oder<br />
die vorgegebenen Ziele<br />
erreicht hat. Aufgabe des<br />
Ministeriums, des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
<strong>und</strong> des Pädagogischen<br />
Institutes ist es, Hilfestellungen<br />
für brauchbare<br />
Evaluationsmaßnahmen anzubieten.<br />
Der Bedarf ist groß, das<br />
beweist u. a. der Umstand,<br />
dass das QIS-Internetforum<br />
„Qualitätsnetzwerk“ bis jetzt<br />
schon 2,3 Millionen Besucher/innen<br />
aufweist …<br />
Special Needs<br />
In Bezug auf die Integration<br />
behinderter Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendlicher liegt die <strong>Steiermark</strong><br />
zweifellos im österreichischen<br />
Spitzenfeld, was aber<br />
kein Gr<strong>und</strong> ist, die Hände in<br />
den Schoß zu legen. Nach wie<br />
vor sind Integrationsklassen in<br />
der Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong> I fast ausschließlich<br />
an Hauptschulen zu<br />
finden, nach wie vor fehlt es an<br />
geeigneten Anschlüssen an die<br />
Pflichtschulzeit. Das unter der<br />
Federführung von Frau<br />
Berufsschulinspektorin Regierungsrätin<br />
Graf entwickelte<br />
Schulversuchsmodell einer<br />
Teilqualifizierungslehre kann<br />
hier (gemeinsam mit Vorlehre<br />
<strong>und</strong> Anlehre) Abhilfe schaffen.<br />
Besondere Bedürfnisse haben<br />
aber nicht nur Behinderte sondern<br />
auch Hochbegabte. Der<br />
Begabungs- <strong>und</strong> Begabtenförderung<br />
wird daher in nächster<br />
Zeit besonderes Augenmerk zu<br />
schenken sein. Mit der ECHA-<br />
Ausbildung von r<strong>und</strong> zwei<br />
Dutzend steirischer Lehrerinnen<br />
<strong>und</strong> Lehrern wurde ein<br />
wichtiger erster Schritt in diese<br />
Richtung gesetzt.<br />
Neue Ausbildungsschwerpunkte<br />
Die richtige Ausgewogenheit<br />
zwischen einer soliden, breiten<br />
Allgemeinbildung <strong>und</strong> der Vermittlung<br />
von Spezialkenntnissen<br />
<strong>und</strong> -fertigkeiten ist Voraussetzung<br />
für die optimale<br />
Vorbereitung auf den Einstieg<br />
auf eine sich rasch <strong>und</strong> unaufhörlich<br />
ändernde Arbeitswelt.<br />
Bei der Fixierung auf Schwerpunkte<br />
ist an den Einzelschulen<br />
nicht nur auf die verfügbaren<br />
Ressourcen Bedacht zu<br />
nehmen, sondern auch auf<br />
wirtschafts- <strong>und</strong> beschäftigungspolitische<br />
Aspekte sowie<br />
– last, but not least – auf Interessen<br />
<strong>und</strong> Neigungen der jungen<br />
Menschen.<br />
Autonome Lehrpläne <strong>und</strong><br />
St<strong>und</strong>entafeln ermöglichen es<br />
den Schulen, sich umgehend<br />
auf geänderte Bedürfnislagen<br />
einzustellen. Im dualen System<br />
wurden 1997 <strong>und</strong> 1998 23 neue<br />
Lehrberufe geschaffen, im laufenden<br />
Schuljahr sind bereits<br />
weit über 4000 Lehrlinge in<br />
diesen Ausbildungsgängen<br />
registriert!<br />
Als Amtsführender Präsident<br />
wünsche ich allen, die „Schule<br />
machen“, ein erfolgreiches<br />
Schuljahr, indem die Aufbruchstimmung<br />
stärker ist als<br />
das Krankjammern, in dem<br />
konstruktive Kritik das Wadlbeißen<br />
ersetzt <strong>und</strong> in dem die<br />
145.000 steirischen Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler Schule als Ort<br />
des Lernens, Lebens <strong>und</strong><br />
Lachens erfahren.
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AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
3<br />
Aus dem Inhalt<br />
S. 4–11<br />
S. 15<br />
S. 16–26<br />
S. 27<br />
IMPRESSUM<br />
Wer kennt nicht das schöne<br />
Land oberhalb der Etsch? Aber<br />
wer weiß schon um das<br />
Bildungssystem in Südtirol, das<br />
auch innerhalb Italiens etwas<br />
anders ist. „Schule“-Mitarbeiter<br />
waren ein paar Tage vor Ort, um<br />
Ihnen, werte LeserInnen, einen<br />
Einblick zu geben.<br />
Förderpläne wozu?, fragt der<br />
Leiter der Schulpsychologie –<br />
Bildungsberatung im <strong>Landesschulrat</strong>,<br />
Dr. Josef Zollneritsch.<br />
Und gibt auch gleich in den<br />
Schulpsychologischen Akzenten<br />
die f<strong>und</strong>ierten Antworten – etwa<br />
auf das Zauberwort „Prozessorientierte<br />
Förderdiagnistik“.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> hat bei Schul-<br />
B<strong>und</strong>esmeisterschaften wieder<br />
einmal hervorragend abschnitten<br />
– etwa im Leichtatlethik-<br />
Dreikampf; ein Gymnasium<br />
trifft eine Volksschule; ein<br />
Bericht über das Entdecken <strong>und</strong><br />
Erfinden von Symbolen <strong>und</strong> vieles<br />
mehr vom Schulalltag.<br />
Zwei schillernde Persönlichkeiten<br />
im steirischen Bildungswesen<br />
traten mit Monatsbeginn in<br />
den wohlverdienten Ruhestand:<br />
LSI Hofrat Dietrich Stark (lesen<br />
Sie im Verordnungsblatt) <strong>und</strong><br />
der Direktor der diözesanen<br />
Pädagogischen Akademie Graz-<br />
Eggenberg, Dr. Gerhard Berger.<br />
Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>. – Redaktion: BSI Wilhelm Bernhardt,<br />
Bezirksschulrat, 8700 Leoben; Werner Egger: Am Langedelwehr 26, 8010 Graz. – Satz<br />
beigestellt. – Herstellung: Medienfabrik Graz.<br />
Internet:http://members.styria.com/w_egger/index2.htm – E-Mail: w_egger@kleinezeitung.at<br />
Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8010 Graz, Hofgasse 15, zurücksenden!<br />
Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift „Schule“ <strong>und</strong> das Verordnungsblatt des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> werden allen Pflichtbeziehern (Bezirksschulräten, Schulleitungen <strong>und</strong> Direktoren<br />
aller öffentlichen <strong>und</strong> mit dem Öffentlichkeitsrecht ausgestatteten <strong>Unter</strong>richtsanstalten)<br />
von Amts wegen zugestellt, die Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“<br />
<strong>und</strong> das Verordnungsblatt werden auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des Aktiv- <strong>und</strong><br />
Ruhestandes, an Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen <strong>und</strong> sonstige Interessenten auf<br />
Bestellung abgegeben. Der Bezugspreis beträgt derzeit S 550.–. Die Bestellung nimmt die<br />
Medienfabrik Graz, Hofgasse 15, 8010 Graz, Frau Zierler, Tel. 0316/8095-18, entgegen.<br />
SCHULE<br />
Was immer der Gr<strong>und</strong> ist, in<br />
fremde Länder zu fahren, es<br />
freut einen, dort auch Vertrautes,<br />
Bekanntes, ja auch Fehlerhaftes<br />
zu sehen <strong>und</strong> zu erfahren; das<br />
verbindet <strong>und</strong> erweckt Sympathien!<br />
Und wer meint, zu Hause<br />
wäre alles „öd“ <strong>und</strong> anderswo<br />
alles „cool“, der wird, wenn er ein<br />
bisschen hinter die Kulissen<br />
geschaut hat, sehen, dass überall<br />
mit Wasser gekocht wird <strong>und</strong><br />
nichts auf dieser Welt nur sonnenbeschienen<br />
ist. Natürlich ist<br />
vieles da anders als dort (Gott<br />
sei Dank !) <strong>und</strong> der Reiz des<br />
Neuen <strong>und</strong> Ungewohnten hebt<br />
Leib <strong>und</strong> Seele. Meist kehren wir<br />
nach einer gewissen Zeit des<br />
Ausschwirrens <strong>und</strong> „Fremdelns“<br />
aber gerne wieder zurück, denn<br />
auch das Daheimsein hat seine<br />
guten <strong>und</strong> schönen Seiten.<br />
Bleiben wir bei der Schule. Eigentlich<br />
sollten Exkursionen (Studien)<br />
– bei Möglichkeit im Ausland, aber<br />
nicht nur – für LehrerInnen, SchülerInnen<br />
<strong>und</strong> auch ElternvertreterInnen<br />
zur Regel werden, um den<br />
Horizont zu erweitern, dazu zu lernen<br />
<strong>und</strong> vor allem Vergleiche<br />
anstellen zu können, denn nur der<br />
Vergleich macht sicher. Er<br />
bestätigt, inwieweit unsere Zufriedenheit<br />
oder Unzufriedenheit<br />
berechtigt ist, <strong>und</strong> er signalisiert<br />
Handlungsbedarf.<br />
Zu gerne werden allerdings Äpfel<br />
mit Birnen verglichen (oft bewusst!),<br />
deshalb ist es wichtig,<br />
jeweils das Ganze zu sehen <strong>und</strong><br />
nicht bloß ein Einzelteilchen. Im<br />
Zuge der Lehrer- <strong>und</strong> Schuldiskussion<br />
dieses Sommers wurden des<br />
Öfteren die <strong>Unter</strong>richtszeiten der<br />
Lehrer in verschiedenen europäischen<br />
Ländern gegenübergestellt.<br />
<strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en pro Jahr,<br />
Gr<strong>und</strong>schulen – Niederlande: 975,<br />
OECD-Schnitt: 788; Österreich:<br />
678. <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en pro Jahr,<br />
höhere Schulen – Niederlande:<br />
910, OECD-Schnitt: 642, Österreich:<br />
616<br />
Ich war vor zwei Jahren in Holland.<br />
Dort wurde ein völlig neues „Lehrverpflichtungssystem“<br />
eingeführt,<br />
in dem <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en, verbindliche<br />
Anwesenheitsst<strong>und</strong>en<br />
(für Beratungen an der Schule<br />
EDITORIAL<br />
Ad Hoc<br />
etc.) <strong>und</strong> festgeschriebene Fortbildungsst<strong>und</strong>en<br />
das Arbeitsausmaß<br />
des Lehrers ausmachen. Vor- <strong>und</strong><br />
Nachbereitungszeit werden mit<br />
einem bestimmten Faktor zugerechnet.<br />
Außerdem gehörten<br />
seriöserweise alle Ferialtage (in<br />
Italien dauern beispielsweise die<br />
Ferien drei Monate) eingerechnet<br />
<strong>und</strong> die Dauer der <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>en.<br />
Es gibt 45-, 50- <strong>und</strong> 60-Minuten-St<strong>und</strong>en.<br />
So gesehen zeigt<br />
sich, dass Statistiken nicht nur<br />
nicht brauchbar sein können, sondern<br />
auch lügen <strong>und</strong> sehr oft tendenziös<br />
eingesetzt werden. Also,<br />
aufpassen!<br />
Eine Abordnung des „Schule“-<br />
Redaktionsteams hat im Mai Südtirol<br />
besucht <strong>und</strong> dort das Schulsystem<br />
ein wenig studiert. (Deshalb<br />
finden Sie auf de Seiten 4 bis 11<br />
dieser Ausgabe Südtirolbeiträge.)<br />
Zustande gekommen ist diese Studienfahrt<br />
hauptsächlich deshalb,<br />
weil eine Kollegin aus Bozen (LSI<br />
Dr. R. Gelmi) regelmäßig (!) an<br />
unseren Fortbildungsveranstaltungen<br />
teilnimmt <strong>und</strong> so „animiert“<br />
wurde uns einzuladen.<br />
Einiges, was mir aufgefallen ist:<br />
Gr<strong>und</strong>schullehrer haben eine Lehrverpflichtung<br />
von 23 St<strong>und</strong>en (60<br />
Minuten), Lehrer der Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong><br />
I 20 St<strong>und</strong>en (50 Minuten). Das<br />
Ausbildungsniveau <strong>und</strong> damit auch<br />
das Gehalt dieser beiden Gruppen<br />
ist sehr unterschiedlich. Zu Ferienbeginn<br />
gibt es eine verpflichtende<br />
Fortbildungswoche; für die Lehrer<br />
beginnt das Schuljahr eine Woche<br />
vor den Kindern. Die Fortbildungsakademie<br />
– Schloss Rechtenthal<br />
in Tramin – spielt alle Stückeln <strong>und</strong><br />
ist das Fortbildungszentrum für<br />
alle Lehrer. Die soziale Integration<br />
wird zu 100 Prozent umgesetzt,<br />
pflegerische Betreuung ist besser<br />
ausgebaut als bei uns. Ein Schulleiter<br />
hat mehrere Schulen zu<br />
betreuen <strong>und</strong> auf der Gr<strong>und</strong>schule<br />
gibt es für zwei Klassen drei LehrerInnen.<br />
Im Jahre 2001 soll es<br />
eine gr<strong>und</strong>legende, weitreichende<br />
Schulreform geben. Eigentlich<br />
haben wir niemanden getroffen,<br />
der glaubt, dass dies (bei bisheriger<br />
Vorbereitung) möglich sein<br />
wird ... Sie sehen: Auch die Welt<br />
der Schule ist klein.<br />
Willi Bernhardt
SÜDTIROL<br />
Dr. Rita Gelmi ist seit 1985 am<br />
deutschen Schulamt in Bozen<br />
als Landesinspektorin für Italienisch<br />
Zweite Sprache<br />
zuständig. Sie ist in verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen, Kommissionen<br />
sowie in der Lehrerfortbildung<br />
tätig, hat maßgebend<br />
das Konzept einer<br />
integrierten Sprachdidaktik<br />
entwickelt <strong>und</strong> dazu auch<br />
Artikel für Zeitschriften verfasst<br />
<strong>und</strong> zahlreiche Ubersetzungsarbeiten<br />
vom Deutschen<br />
ins Italienische geleistet, unter<br />
anderem das Buch von<br />
Fischer/Schratz „Schule leiten<br />
<strong>und</strong> gestalten“ sowie letzthin<br />
das Buch von Löffler/Schratz<br />
„Die lernende Schule“ übersetzt.<br />
SCHULE<br />
Schulreformen auf<br />
Italienisch<br />
Frau Dr. Gelmi, Sie sind LSI<br />
für den Zweitsprachenunterricht<br />
in den deutschsprachigen<br />
Schulen. Wie ist dieser <strong>Unter</strong>richt<br />
organisiert <strong>und</strong> wie der<br />
„eigentliche“ Fremdsprachenunterricht,<br />
beispielsweise<br />
Englisch?<br />
Dr. Rita Gelmi: Der Zweitsprachunterricht<br />
besteht an<br />
Südtirols Schulen seit Ende<br />
des Zweiten Weltkrieges, das<br />
heißt, seitdem nach dem<br />
Faschismus die deutschsprachige<br />
Schule wieder errichtet<br />
wurde.<br />
Italienisch als Zweitsprache<br />
beginnt in der zweiten Klasse<br />
der Gr<strong>und</strong>schule mit vier<br />
Wochenst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird bis<br />
zur Abschlussprüfung (=<br />
Matura) systematisch<br />
durchgezogen. Die<br />
Schüler <strong>und</strong> die<br />
Schülerinnen<br />
erhalten in<br />
ihrer schulischenLaufbahn<br />
etwa<br />
2000 St<strong>und</strong>enZweitsprachunterricht.<br />
Dieser unterscheidet<br />
sich vom<br />
„eigentlichen“<br />
Fremdsprachenunterricht,<br />
weil er ein höheres<br />
St<strong>und</strong>enpensum hat, weil die<br />
Erlernung der Zweitsprache<br />
früher einsetzt als die der<br />
Fremdsprache – der Fremdsprachenunterricht<br />
(etwa der<br />
Englischunterricht) beginnt in<br />
der zweiten Klasse <strong>Mittelschule</strong>,<br />
also in der siebten Jahrgangs<strong>stufe</strong><br />
– <strong>und</strong> schließlich<br />
weil die Bildungsziele für die<br />
Zweitsprache sich nicht<br />
abstrakt formulieren lassen,<br />
sondern aus dem konkreten<br />
sprachlich-kulturellen Kontext<br />
abgeleitet werden müssen.<br />
Das in der Schule erworbene<br />
Wissen <strong>und</strong> Können in der<br />
Zweiten Sprache können im<br />
natürlichen Umfeld unmittelbar<br />
überprüft <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />
werden.<br />
4<br />
Nr. 113<br />
AUGUST/<br />
SEPT:<br />
2000<br />
Dem Südtiroler Schulsystem stehen<br />
gr<strong>und</strong>legende Änderungen bevor. Über<br />
diese <strong>und</strong> über den <strong>Unter</strong>schied zu unserem<br />
Bildungssystem sprach Willi<br />
Bernhardt mit Dr. Rita Gelmi.<br />
Zurzeit haben Sie in Italien<br />
die fünfjährige Gr<strong>und</strong>schule,<br />
drei Jahre <strong>Mittelschule</strong> <strong>und</strong><br />
ein Orientierungsjahr an der<br />
Ober- bzw. Berufsschule im<br />
Pflichtbereich. Mit dem Jahr<br />
2001 soll eine große Schulreform<br />
beginnen. Wie sieht diese<br />
in ihren Gr<strong>und</strong>zügen aus?<br />
Rita Gelmi: Die große Schulreform,<br />
die bereits vom Parlament<br />
genehmigt ist <strong>und</strong> uns<br />
somit unmittelbar bevorsteht,<br />
sieht einerseits die Anhebung<br />
der Schul- <strong>und</strong> Bildungspflicht,<br />
andererseits eine Neueinteilung<br />
der Schul<strong>stufe</strong>n vor.<br />
Ähnlich wie in vielen europäi-<br />
schenSchulsystemen soll es in Zukunft nur<br />
noch zwei Schul<strong>stufe</strong>n geben –<br />
<strong>und</strong> zwar eine Primar<strong>stufe</strong>, die<br />
sieben Jahre umfasst, <strong>und</strong> eine<br />
Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong>, die eine Dauer<br />
von fünf Jahren hat. Die letzt<br />
genannte Stufe wird aus einem<br />
allgemeinbildenden Biennium<br />
<strong>und</strong> einem nach Fachrichtungen<br />
gegliederten Triennium<br />
bestehen <strong>und</strong> folgende fünf<br />
Fachrichtungen anbieten: eine<br />
sprachlich-humanistische, eine<br />
wissenschaftliche, eine technisch-technologische,<br />
eine<br />
künstlerische <strong>und</strong> eine musikalische.<br />
Dem Schüler bleibt<br />
damit, im <strong>Unter</strong>schied zum<br />
gegenwärtigen System, das<br />
zwei Übertritte vorsieht, ein<br />
Schulübertritt erspart, was<br />
ihm sicher zugute kommt. Die<br />
bisher geltende achtjährige<br />
Schulpflicht wurde bereits<br />
1999 um ein Jahr verlängert,<br />
womit ein Schritt schon vorweggenommen<br />
wurde; die Bildungspflicht<br />
dehnt sich bis<br />
zum 18. Lebensjahr aus. Die<br />
Jugendlichen können nach<br />
dem neunjährigen Besuch der<br />
Pflichtschule entweder eine<br />
dreijährige staatliche Oberschule<br />
besuchen (Triennium)<br />
oder die Landesberufsschule<br />
mit dualer Ausbildung wählen.<br />
Diese umfasst land- <strong>und</strong> hauswirtschaftliche<br />
Schulen sowie<br />
Gr<strong>und</strong>lehrgänge <strong>und</strong> Fachschulen<br />
verschiedener<br />
Ausrichtung. Die<br />
Neueinteilung<br />
der bisherigen<br />
drei<br />
Schul<strong>stufe</strong>n<br />
in<br />
zwei<br />
Bereiche<br />
wird<br />
gr<strong>und</strong>legendeÄnderungen<br />
in den<br />
Lehrplänen zur<br />
Folge haben.<br />
Bereits 1999 wurde<br />
erstmals die Abschlussprüfung<br />
in neuer Form durchgeführt:<br />
Sie umfasst alle Fächer<br />
des letzten Jahres <strong>und</strong> enthält<br />
in den drei schriftlichen Prüfungen<br />
sowie im Prüfungsgespräch<br />
Neuerungen, die vor<br />
allem den Nachweis nicht nur<br />
von erworbenen Kenntnissen,<br />
sondern auch von Kompetenzen<br />
<strong>und</strong> Fähigkeiten abverlangt.<br />
Eine so einschneidende<br />
Reform, in so kurzer Zeit!<br />
Wie wird das gehen?<br />
Rita Gelmi: In Italien werden<br />
Reformen überraschend<br />
schnell verordnet, die Umsetzung<br />
erfolgt jedoch schrittweise.<br />
Durch vorangegangene
Nr. 113<br />
SCHULE<br />
AUGUST/<br />
SEPT. 5<br />
2000<br />
Schulversuche <strong>und</strong> Pilotprojekte<br />
ist aber schon manches<br />
vorweggenommen worden.<br />
Sicherlich wird auf uns sehr<br />
viel Arbeit zukommen, um all<br />
diese Neuerungen zu bewältigen.<br />
Und dazu kommt noch die<br />
Autonomie der Schulen ...<br />
Rita Gelmi: ... eine weitere<br />
tiefgreifende Neuerung im Bildungssystem<br />
hat Italien mit<br />
dem Gesetz zur „Autonomie<br />
der Schule“ eingeführt. Die<br />
künftige Schule wird sich im<br />
Rahmen allgemeiner Zielsetzungen,<br />
die auf Staats- <strong>und</strong><br />
Landesebene vorgegeben werden,<br />
bewegen. Jede Schule<br />
kann dann ihre eigene Identität<br />
entwickeln <strong>und</strong> selbstständig<br />
an der Gestaltung <strong>und</strong><br />
Umsetzung des Bildungsangebots<br />
<strong>und</strong> des gesamten Bildungswesens<br />
mitwirken.<br />
Die <strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der Oberschule<br />
ist demnach eine<br />
„Gesamtschule“. Wie wird<br />
hier differenziert?<br />
Rita Gelmi: Die künftige<br />
<strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der Oberschule<br />
(Biennium = 8./9. S<strong>stufe</strong>) ist<br />
formativ ausgerichtet, das<br />
heißt, es wird förderorientiert<br />
unterrichtet. Die Ressourcen,<br />
über welche die Schule durch<br />
den neuen Landeskollektivvertrag<br />
verfügt, werden für Stütz<strong>und</strong><br />
Fördermaßnahmen eingesetzt,<br />
damit Individualisierung<br />
<strong>und</strong> Differenzierung im <strong>Unter</strong>richt<br />
stattfinden können. Für<br />
die Versetzungen gilt ein Kreditsystem:<br />
Ein Schüler <strong>und</strong><br />
eine Schülerin, die bestimmte<br />
Ziele nicht erreicht haben,<br />
können im darauf folgenden<br />
Jahr ihre Lücken aufholen.<br />
Wenn einer die Oberschule<br />
verlässt, hat er die Berechtigung<br />
für jedes Studium oder<br />
muss er sich an der<br />
Universität neu qualifizieren?<br />
Gibt es einen Numerus<br />
clausus?<br />
Rita Gelmi: Auch die Universität<br />
wird im Jahr 2001 gr<strong>und</strong>legend<br />
reformiert. Sie sieht<br />
künftig ein dreijähriges („Laurea<br />
breve“) <strong>und</strong> ein fünfjähriges<br />
Studium („Laurea“) vor.<br />
Nach absolvierter Oberschule<br />
müssen die Abgänger <strong>und</strong><br />
Abgängerinnen eine Aufnahmsprüfung<br />
an der Universität<br />
machen. Vom Ergebnis dieser<br />
Prüfung hängt natürlich dann<br />
die Zulassung zum Studium<br />
ab. Die meisten Universitäten<br />
haben bereits eine Form von<br />
„Numerus clausus“.<br />
Integration, gemeinsamer<br />
<strong>Unter</strong>richt von Behinderten<br />
<strong>und</strong> Nichtbehinderten, wird<br />
bei Ihnen schon lange praktiziert,<br />
auch eine so genannte<br />
pflegerische Betreuung durch<br />
„Nichtlehrer“. Wie ist die<br />
Regelung bezüglich der St<strong>und</strong>enkontingentierung?<br />
Steht<br />
einer bestimmten Zahl von<br />
Behinderten ein<br />
Sonderpädagoge zu oder spielt<br />
bei der St<strong>und</strong>enberechnung<br />
die Art der Behinderung eine<br />
Rolle oder die Gesamtschülerzahl<br />
der Klasse?<br />
Rita Gelmi: Wenn in einer<br />
Klasse ein behinderter Schüler<br />
<strong>und</strong> eine behinderte Schülerin<br />
integriert sind, darf die Klasse<br />
insgesamt nicht mehr als<br />
zwanzig Schülerlinnen haben.<br />
Außerdem wird einer solchen<br />
Klasse für eine bestimmte<br />
Anzahl von St<strong>und</strong>en pro<br />
Woche eine Integrationslehrkraft<br />
mit der erforderlichen<br />
Zusatzausbildung zugewiesen,<br />
die der ganzen Klasse zur Verfügung<br />
steht <strong>und</strong> somit eine<br />
zusätzliche Hilfe für alle darstellt.<br />
Das St<strong>und</strong>enkontingent<br />
dieser Integrationslehrkraft in<br />
einer bestimmten Klasse hängt<br />
von der Behinderung der eingeschriebenen<br />
Schüler <strong>und</strong><br />
Schülerinnen ab.<br />
Ich weiß, Frau LSI, dass Sie<br />
die österreichische Schule sehr<br />
gut kennen. Ohne auf methodisch-didaktische<br />
Spezifika<br />
oder auch spezielle Lerninhalte<br />
einzugehen, bitte ich Sie um<br />
einen groben Systemvergleich.<br />
Oder anders: Was würden Sie<br />
gerne von der österreichischen<br />
Schule übernehmen <strong>und</strong> was<br />
würden Sie uns raten aus<br />
Ihrem System zu holen, weil es<br />
sich so bewährt (hat)?<br />
Rita Gelmi: Der Schule in<br />
Österreich würde ich das<br />
Mehrlehrersystem in der<br />
Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> die Integration<br />
behinderter SchülerInnen<br />
empfehlen. Auch die verbale<br />
Bewertung im Pflichtschulbereich<br />
ist sehr empfehlenswert,<br />
weil die Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
damit noch keinem<br />
hohen Leistungsdruck ausgesetzt<br />
sind. Den in Österreichs<br />
Schulen bereits begonnenen<br />
Schulentwicklungsprozess<br />
möchte ich auch in unseren<br />
Schulen in Südtirol verwirklicht<br />
sehen.<br />
Danke für das Gespräch.<br />
Besuch bei<br />
Fre<strong>und</strong>en<br />
Berlin, Holland, Slowenien,<br />
das waren bisher<br />
die Ziele von<br />
Studienfahrten des<br />
„Schule“-Teams. Im Mai<br />
2000 stand Südtirol auf<br />
dem Programm.<br />
MAG. HEIDRUN GOLLESCH<br />
Zehn Mitglieder des Redaktionsteams<br />
nützten vier Tage,<br />
um möglichst viel über das<br />
Schulsystem <strong>und</strong> die Kultur<br />
des Landes zu erfahren. Die<br />
Kosten für Fahrt <strong>und</strong> Aufenthalt<br />
wurden zur Gänze von<br />
den Teilnehmern getragen. Die<br />
große Effektivität des Studienaufenthaltes<br />
war gegeben, weil<br />
Frau Landesschulinspektorin<br />
Rita Gelmi aus Bozen das Programm<br />
für die Südtiroltage<br />
sehr gut geplant hatte. Neben<br />
Vorträgen über das Südtiroler<br />
bzw. das italienische Schulsystem<br />
von kompetenten Fachleuten<br />
der Schulaufsicht <strong>und</strong><br />
Schulverwaltung wurde uns<br />
das Hospitieren in Schulen<br />
ermöglicht. So konnten wir<br />
dem <strong>Unter</strong>richt in der 2-klassigen<br />
Volksschule St. Josef –<br />
eine Fraktion (Katastralgemeinde)<br />
von Kaltern – sowie in<br />
einer großen Schule von Neumarkt<br />
beiwohnen. Intensive<br />
Gespräche mit den für unsere<br />
Fragen außerordentlich aufgeschlossenen<br />
Lehrerinnen <strong>und</strong><br />
Lehrern ergänzten die theoretischen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen. Im Südti-<br />
SÜDTIROL<br />
roler Archäologiemuseum<br />
konnte nicht nur Ötzi bestaunt<br />
werden, es gab zudem<br />
„Museumspädagogische Aktionen<br />
<strong>und</strong> Werkstätten“.<br />
Auf Schloss Runkelstein bei<br />
Bozen wurden uns die wieder<br />
frei gelegten Fresken mit ihren<br />
Programmen vom Ausstellungsleiter<br />
selbst auf sehr<br />
beeindruckende Weise nahe<br />
gebracht. Schließlich erlebten<br />
wir – wieder unter äußerst<br />
kompetenter Führung – den<br />
Südtiroler Teil der diesjährigen<br />
Tiroler Landesausstellung<br />
in Brixen: „De ludo globi“ –<br />
„Vom Spiel der Welt“.<br />
Während in Lienz <strong>und</strong> im<br />
Trentino andere Themen zur<br />
Landesausstellung gestaltet<br />
wurden, steht in der Brixener<br />
Hofburg der Bischof <strong>und</strong><br />
Gelehrte Cusano im Mittelpunkt.<br />
Eine Stadtführung durch Neumarkt<br />
mit schönen Laubengängen,<br />
die in einem beeindruckend<br />
restaurierten Privathaus<br />
endete, r<strong>und</strong>ete den<br />
kulturellen Teil des sehr dichten<br />
Programms ab.<br />
Der große Erfolg dieser Studienfahrt<br />
nach Südtirol liegt<br />
sicher in zwei Faktoren<br />
begründet: zum einem an der<br />
toleranten Art der Delegationsmitglieder<br />
untereinander,<br />
zum anderen an den Südtiroler<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen, die<br />
sich der Delegation überall in<br />
liebenswerter Weise angenommen<br />
haben.
SÜDTIROL SCHULE 6<br />
Von der gefürsteten<br />
Grafschaft Tirol<br />
GETRAUD GLABISCHNIG<br />
ie Urbevölkerung des Gebie- D tes des heutigen Südtirol,<br />
Räter <strong>und</strong> Kelten, wurden in<br />
der Römerzeit von Kaiser<br />
Augustus unterworfen. Mit<br />
dem <strong>Unter</strong>gang des Weströmischen<br />
Reiches eroberten die<br />
Ostgoten das Land. Später<br />
brachten die Langobarden <strong>und</strong><br />
Bayern das Gebiet in ihren<br />
Besitz. Zur Zeit Karls des<br />
Großen war Tirol also ein Teil<br />
des Frankenreiches. Im 11.<br />
Jhdt. hatten die Bischöfe von<br />
Trient <strong>und</strong> Brixen die Grafschaft<br />
über Südtirol. Sie verwalteten<br />
großen Landbesitz im<br />
Inntal <strong>und</strong> im Eisack- <strong>und</strong><br />
Pustertal. Nach <strong>und</strong> nach<br />
gaben die Bischöfe die Verwaltung<br />
<strong>und</strong> damit auch die<br />
Macht in weltliche Hände.<br />
Nämlich in die der Tiroler<br />
Adelsgeschlechter von Andechs,<br />
von Eppan <strong>und</strong> von<br />
Tirol. Dass dies nicht immer<br />
friedlich ablief, zeigt uns der<br />
Lebenslauf des Fürstbischofs<br />
Nikolaus von Kusa, der als<br />
Gelehrter <strong>und</strong> Politiker beim<br />
Papst hohes Ansehen genoss.<br />
Drei Städte waren dem Fürstbischof<br />
untertan: Brixen,<br />
Bruneck <strong>und</strong> Klausen. Brixen<br />
war im 12. Jhdt. ein Kulturzentrum<br />
<strong>und</strong> die Domschule<br />
war die Schule des Adels von<br />
Tirol. Nikolaus von Kusa –<br />
eigentlich hieß er Chrypffs (d.<br />
h. Krebs) – stammte aus dem<br />
fernen Kues an der Mosel <strong>und</strong><br />
weder sein Domkapitel noch<br />
Herzog Siegm<strong>und</strong> von Tirol<br />
waren besonders begeistert, als<br />
Papst Nikolaus V. seinen<br />
Namensvetter auf den fürstbischöflichen<br />
Thron setzte.<br />
Bald geriet er mit dem Herzog<br />
in derart heftige Fehden, dass<br />
dieser ihn zeitweise sogar in<br />
Gefangenschaft nahm.<br />
Die Grafen von Tirol konnten<br />
sich auch gegen die anderen<br />
Adelsgeschlechter behaupten<br />
<strong>und</strong> gaben letztendlich dem<br />
Land im Gebirge ihren Namen.<br />
Als 1253 Albert III., der letze<br />
Graf von Tirol, starb, fiel das<br />
Land an die Grafen von Görz.<br />
Die letzte Görz-Tirolerin, Margarethe<br />
Maultasch, übergab<br />
das Land 1363 schließlich an<br />
Rudolf IV. von Österreich<br />
(Rudolf der Stifter).<br />
<strong>Unter</strong> der Regierung des tüchtigen<br />
Landesfürsten Friedrich<br />
IV. „mit der leeren Tasche“<br />
erhielt Tirol eine ständische<br />
Verfassung. Einer der Stände,<br />
die im Landtag zu Wort<br />
kamen, waren Vertreter der<br />
freien Bauernstandes. Und das<br />
im Jahre 1423! So verdankt<br />
Tirol diesem Fürsten einen<br />
freien Bauernstand.<br />
Kaiser Maximilian I., der sich<br />
gerne in Tirol aufhielt, brachte<br />
der Grafschaft durch das Prädikat<br />
„gefürstet“ eine Rangerhöhung<br />
<strong>und</strong> außerdem durch<br />
Eroberungen aus einem Krieg<br />
mit Venedig <strong>und</strong> dem<br />
bayerisch-pfälzischen Erbfolgestreit<br />
noch bedeutende<br />
Gebietsgewinne.<br />
Als 1805, durch den Frieden<br />
von Pressburg (napoleonische<br />
Ära) Tirol an Bayern fiel,<br />
brach ein Volkssturm los.<br />
<strong>Unter</strong> der Führung des „Sandwirtes“<br />
Andreas Hofer besiegten<br />
die Tiroler am Berg Isel<br />
dreimal die mit Bayern verbündeten<br />
Franzosen. Die<br />
Geschichte des Andreas Hofer,<br />
der, von einem Landsmann<br />
verraten, 1810 in Mantua<br />
erschossen wurde, ist uns allen<br />
bekannt. Seit den Franzosenkriegen<br />
trägt das Wappentier<br />
der Tiroler, der rote Adler,<br />
Nr. 113<br />
AUGUST/<br />
SEPT:<br />
2000<br />
Das Land ober der Etsch war seit Zeiten<br />
Attraktion für die Herrschenden – wie<br />
die Geschichte zeigt.<br />
einen Lorbeerkranz um das<br />
Haupt gew<strong>und</strong>en. Österreich,<br />
das im Frieden von Schönbrunn<br />
1809 auf Tirol verzichtet<br />
hatte, bekam es im Wiener<br />
Kongreß 1815 wieder zurück.<br />
In den letzten Jahrzehnten der<br />
Monarchie konnte sich das<br />
Land friedlich entwickeln <strong>und</strong><br />
zu steigendem wirtschaftlichem<br />
Wohlstand reifen.<br />
Straßen <strong>und</strong> Eisenbahnlinien<br />
wurden gebaut, um das Land<br />
mit den angrenzenden Kronländern<br />
<strong>und</strong> dem nördlichen<br />
<strong>und</strong> südlichen Ausland zu verbinden.<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg<br />
blieb von der gefürsteten Grafschaft<br />
nur noch ein kärglicher<br />
Rest bei Österreich. Beim Frieden<br />
von St. Germain hatte man<br />
sich nicht nur darauf<br />
beschränkt, das ehemalige<br />
Welschtirol, das von Tirolern<br />
mit italienischer Muttersprache<br />
bewohnt wurde, Italien<br />
zuzusprechen. Auch die übrigen<br />
Teile Südtirols, Gebiete<br />
mit überwiegend deutschsprachiger<br />
Bevölkerung, wurden<br />
Italien zugeordnet. Damit war<br />
ein Nationalitätenkonflikt vorprogrammiert.
Nr. 113<br />
SCHULE<br />
AUGUST/<br />
SEPT. 7<br />
2000<br />
Während der faschistischen<br />
Herrschaft in Italien wurde die<br />
Italianisierung systematisch<br />
<strong>und</strong> rücksichtslos betrieben.<br />
Die deutschsprachige Bevölkerung<br />
wurde von Hitler mit<br />
Versprechungen ins „Reich“<br />
gelockt. Wer blieb, musste sich<br />
unter die italienische Herrschaft<br />
fügen. Viele Südtiroler<br />
haben damals schweren Herzens<br />
ihre Heimat verlassen.<br />
Dieses Umsiedlungsabkommen<br />
wurde 1946 durch das „Gruber-de<br />
Gasperi-Abkommen“<br />
wieder rückgängig gemacht.<br />
Die Rechtsgleichheit der deutscher<br />
<strong>und</strong> italienischer Südtiroler<br />
sowie Zweisprachigkeit<br />
in Schule, Verwaltung <strong>und</strong><br />
Gericht sollte sichergestellt<br />
werden.<br />
Da sich die Regierung in Rom<br />
aber kaum an das Abkommen<br />
hielt, musste der Konflikt weiterschwelen.<br />
Erst das „Südtirolpaket“<br />
von 1969, das vom<br />
italienischen Parlament, dem<br />
österreichischen Nationalrat<br />
<strong>und</strong> der Südtiroler Volkspartei<br />
unterzeichnet wurde, hat zur<br />
Entspannung beigetragen, da<br />
es den Südtirolern Autonomie<br />
gewährt.<br />
Vom Bauernhöfl zur<br />
Pädagogischen Akademie<br />
MAG. HEIDRUN GOLLESCH<br />
in oberhalb des Südtiroler E Weinortes Tramin gelegener<br />
Ansitz wurde Ende des 20.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts zur Pädagogischen<br />
Fortbildungsakademie<br />
ausgebaut.<br />
Diese stellt das Weiterbildungszentrum<br />
für die Südtiroler<br />
Lehrerschaft dar. Sehr<br />
wechselvoll war die Verwendung<br />
des Ansitzes: Ursprünglich<br />
stand hier ein bescheidenes<br />
Bauerngütl, welches<br />
bereits in einem Urbar von<br />
1595 Erwähnung findet. Der<br />
Bau des repräsentativen Ansitzes<br />
soll auf Franz Sales von<br />
<strong>Unter</strong>richter zurückgehen.<br />
Nun scheint auch der neue<br />
Name für das Gebäude auf:<br />
Schloss Rechtenthal.<br />
Ein Herr von <strong>Unter</strong>richter war<br />
Jurist. Er bekleidete am<br />
Appellations- <strong>und</strong> Kriminalobergericht<br />
in Klagenfurt das<br />
Amt des Präsidenten. Als<br />
Höhepunkt seiner Laufbahn<br />
nahm er 1848/49 als Abgeordneter<br />
an der Nationalversammlung<br />
teil. Er verstarb<br />
1867 in Graz. Er <strong>und</strong> sein Sohn<br />
hatten das Recht, den Titel<br />
„Herr <strong>und</strong> Landmann in Kärnten<br />
<strong>und</strong> Tirol“ zu führen. Als<br />
Vertreter der adeligen Großgr<strong>und</strong>besitzer<br />
gehörte er dem<br />
liberalen Club im Tiroler<br />
Landtag an.<br />
Nach dem Ersten. Weltkrieg,<br />
im Jahre 1920, wurde Schloss<br />
Rechtenthal als „Besitz reichsdeutscher<br />
Eigentümer“ enteignet<br />
<strong>und</strong> der „opera combattenti“<br />
übergeben.<br />
Nach dem Zweiten. Weltkrieg<br />
gelangte die Gemeinde Tramin<br />
bzw. die Spitalverwaltung in<br />
den Besitz des ansehnlichen<br />
Gutes. Die ehemals herrschaftlichen<br />
Räume <strong>und</strong> selbst die<br />
Ecktürme dienten zeitweise als<br />
von Ordensschwestern geführtes<br />
Altersheim sowie als Waisenhaus<br />
<strong>und</strong> zuletzt bis Ende<br />
der Achtzigerjahre als eine Art<br />
Sozialwohnungen.<br />
In der Folge sollte der Ansitz<br />
in ein Vereinshaus umgewandelt<br />
werden. Diese Idee wurde<br />
verworfen <strong>und</strong> so konnte daraus<br />
nach gründlicher Renovierung<br />
<strong>und</strong> Neuadaptierung die<br />
Pädagogische Akademie zur<br />
Weiterbildung der Südtiroler<br />
Lehrerschaft entstehen. Corporate<br />
Identity ist für jeden<br />
SÜDTIROL<br />
Berufsstand von großer Bedeutung.<br />
Ein repräsentatives Akademiegebäude<br />
trägt dem sicher<br />
Rechnung.<br />
Die geschmackvoll gestalteten<br />
Gästezimmer, die zweckmäßigen<br />
Tagungsräumlichkeiten,<br />
die Fachbibliothek <strong>und</strong> der<br />
hervorragend geführte Gastbetrieb<br />
lassen Weiterbildung zum<br />
Erlebnis werden. Die umsichtige,<br />
fre<strong>und</strong>liche Betreuung<br />
durch das Team der Pädagogischen<br />
Fortbildungsakademie<br />
r<strong>und</strong>en den positiven Eindruck<br />
ab. Der Blick jedoch, den man<br />
von Schloss Rechtenthal aus<br />
über das Land hat, der ist einfach<br />
unbeschreiblich.
SÜDTIROL<br />
SCHULE<br />
Runkelstein, die sagenhafte<br />
Bilderburg<br />
JOHANNES PRESSL<br />
Und wenn das Redaktionsteam<br />
der Zeitschrift „Schule“ zum<br />
Erfahrungs- <strong>und</strong> Gedankenaustausch<br />
in Südtirol weilt,<br />
dann steht nicht nur das<br />
Recherchieren in verschiedenen<br />
Schulen auf dem St<strong>und</strong>enplan,<br />
sondern vor allem viel<br />
Kultur.<br />
Der besonderen Umsicht unserer<br />
Gastgeberin Dr. Rita Gelmi<br />
<strong>und</strong> ihres Teams hatten wir es<br />
zu verdanken, dass wir in diesen<br />
Tagen viele kulturelle <strong>und</strong><br />
historische Informationen aus<br />
erstklassigen Quellen präsentiert<br />
bekamen. Einer der Höhepunkte<br />
war wohl<br />
der Besuch des<br />
Schlosses „Runkelstein“<br />
in Bozen.<br />
Nach vielen Jahren<br />
in äußerst baufälligem<br />
<strong>und</strong> desolatem<br />
Zustand wurde die<br />
Burg erst im April<br />
2000 wieder der<br />
Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht.<br />
Eine eindrucksvolle<br />
Sonderausstellung<br />
gibt Aufschluss über<br />
das Leben im Mittelalter<br />
<strong>und</strong> den historischen<br />
Werdegang der<br />
Region um Bozen.<br />
Runkelstein, die<br />
Wenn einer eine Reise tut, dann kann<br />
er was erzählen.<br />
Burg der Bozner, am Eingang<br />
des Sarntales malerisch auf<br />
einem steil aufragenden Porphyrfelsen<br />
gelegen, ist etwas<br />
Außergewöhnliches. Die „Bilderburg“<br />
beherbergt die<br />
größte profane Freskensammlung<br />
des Mittelalters<br />
<strong>und</strong> ist die meist<br />
abgebildete<br />
Burg überhaupt.<br />
1237<br />
als<br />
Wehranlage errichtet, erwarben<br />
im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert die<br />
Bozner Bürger Niklaus <strong>und</strong><br />
Franz Vintiler die Burg <strong>und</strong><br />
bauten sie zu ihrem Repräsentationsobiekt<br />
aus. Die Räume<br />
wurden zum Großteil nach<br />
literarischen Vorlagen mit<br />
Fresken ausgemalt. Die<br />
bekannteste davon ist wohl die<br />
tragische Liebesgeschichte von<br />
„Tristan <strong>und</strong> Isolde“. Runkelstein<br />
ist eine Bilderburg, die<br />
einem Märchen zu entspringen<br />
scheint. So ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />
dass sich im Lauf der<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte zahlreiche Herrscher<br />
– darunter Kaiser Maximilian<br />
I. <strong>und</strong> König Ludwig I.<br />
von Bayern – in die romantische<br />
Festung „verliebten“.<br />
1893 schenkte Kaiser Franz<br />
Joseph das Schloss der Stadt<br />
Bozen.<br />
Nicht zuletzt wegen ihrer hervorragend<br />
aufbereiteten Sonderausstellung<br />
ist Runkelstein<br />
seit seiner Wiedereröffnung<br />
eine der Hauptattraktionen der<br />
Stadt. Die Ausstellung bietet<br />
nicht eine bloße Anhäufung<br />
von Exponaten, sondern<br />
beschränkt sich auf einige<br />
wenige Dinge, die aber umso<br />
eindrucksvoller präsentiert<br />
werden. Das Leben im Mittelalter<br />
wird hier im wahrsten<br />
Sinne des Wortes spür- <strong>und</strong><br />
erlebbar.<br />
Einen Besuch von Runkelstein<br />
sollte sich keiner, der in die<br />
Gegend von Bozen kommt,<br />
entgehen lassen!<br />
8<br />
Nr. 113<br />
AUGUST/<br />
SEPT:<br />
2000<br />
MICHAELA KAPFER-<br />
BUCHBERGER<br />
JOSEF MÜLLER<br />
enn man sich in den neben- W stehenden Darstellungen<br />
die Schule in Südtirol bis 2001<br />
<strong>und</strong> die ab 2001 geplante<br />
Reform der Schul<strong>stufe</strong>n<br />
ansieht, so erkennt man<br />
unschwer die gewaltigen<br />
Änderungen, denen sich das<br />
Südtiroler Schulwesen gegenüber<br />
sieht – ein ganzer Schultyp<br />
(<strong>Mittelschule</strong>) wird verschwinden.<br />
Im Bereich der neunjährigen<br />
Pflichtschule wird aus der bisherigen<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mittelschule</strong><br />
eine siebenjährige<br />
Gr<strong>und</strong>schule. Die letzten beiden<br />
Jahre der Schulpflicht<br />
werden in der <strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der<br />
Oberschule absolviert. Darauf<br />
soll die dreijährige Ober<strong>stufe</strong><br />
der Oberschule folgen. Die<br />
Schulreform sieht eine Anhebung<br />
der Ausbildungspflicht<br />
auf das 18. Lebensjahr vor,<br />
wobei der Lehrlingsausbildung<br />
damit ein höherer Stellenwert<br />
beigemessen wird. Diese schulorganisatorischen<br />
Maßnahmen<br />
führen zu einer Erweiterung<br />
der Orientierungsphase auf<br />
zwei Jahre. Mit der Orientierungsphase<br />
ist die Schulpflicht<br />
beendet.<br />
Schwerpunkte des schulischen<br />
Selbstverständnisses<br />
Das Selbstverständnis des<br />
Südtiroler Schulwesens wird<br />
durch zwei Themenschwerpunkte<br />
charakterisiert: Einerseits<br />
durch die historisch-politische<br />
Situation Südtirols <strong>und</strong><br />
damit die Erhaltung der Sprache<br />
<strong>und</strong> der Kultur im Spannungsfeld<br />
zwischen staatlicher<br />
Gesetzgebung <strong>und</strong> autonomer<br />
Ausprägung des Südtiroler<br />
Schulwesens.<br />
Der zweite Schwerpunkt ist<br />
die mittlerweile unumstrittene<br />
Tradition des Integrationsgedankens.<br />
Damit sind die<br />
Betreuung der so genannten<br />
„Schulverspäter“, das sind<br />
jene SchülerInnen, die auf<br />
Gr<strong>und</strong> von Teilleistungsschwächen<br />
eine Schul<strong>stufe</strong><br />
wiederholen müssen, weiters<br />
die Betreuung der SchülerInnen<br />
mit sonderpädagogischem<br />
Förderbedarf, die Betreuung<br />
Hochbegabter <strong>und</strong> die Integration<br />
von SchülerInnen mit Verhaltensauffälligkeiten<br />
gemeint.<br />
Überdies legt man großes<br />
Gewicht auf die Integration<br />
von SchülerInnen aller<br />
Sprachzugehörigkeiten unter
Nr. 113<br />
SCHULE<br />
AUGUST/<br />
SEPT. 9<br />
2000<br />
Das Südtiroler Schulwesen<br />
im Wandel<br />
Wahrung ihrer jeweiligen kulturellen<br />
Identitäten.<br />
Lehreraus-, -fort- <strong>und</strong><br />
-weiterbildung<br />
Wie viele andere europäische<br />
Länder versucht auch Südtirol<br />
den aktuellen schulorganisatorischen<br />
<strong>und</strong> bildungspolitischen<br />
Notwendigkeiten <strong>und</strong><br />
Entwicklungen im Rahmen der<br />
LehrerInnenausbildung<br />
gerecht zu werden.<br />
● Die Lehrerbildungsanstalten<br />
wurden als berufsbildende<br />
Oberschulen italienweit abgeschafft.<br />
Im Herbst 1997 hat der<br />
letzte Jahrgang begonnen, der<br />
mit einer berufsbefähigenden<br />
Matura abschließt.<br />
● In Zukunft haben nur noch<br />
Universitätsabsolventen <strong>und</strong> -<br />
absolventinnen Zugang zum<br />
Lehrberuf. Damit hat sich Italien<br />
den europäischen Standards<br />
angeglichen – in der<br />
Schaffung einer Fakultät für<br />
Bildungswissenschaften in Brixen<br />
<strong>und</strong> in Bozen.<br />
● Bei der Erstellung des Studienplanes<br />
wurde besonderes<br />
Augenmerk auf eine praxisnahe<br />
Ausbildung gerichtet.<br />
● Um einen optimalen Studienverlauf<br />
zu gewährleisten, ist<br />
die Zahl der Studienplätze an<br />
der Fakultät für Bildungswissenschaften<br />
begrenzt.<br />
● Für die Ausbildung der<br />
Gr<strong>und</strong>schullehrerInnen ist ein<br />
Vollstudiengang in der Dauer<br />
von vier Jahren vorgesehen mit<br />
dem Abschluss „Laureat in<br />
Bildungswissenschaften –<br />
Gr<strong>und</strong>schule“.<br />
● Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung ist<br />
ein Angebot, aber keine Verpflichtung.<br />
Wenn man das<br />
Angebot des Südtiroler Fortbildungswesens<br />
betrachtet,<br />
kann man unschwer erkennen,<br />
dass darauf großer Wert gelegt<br />
wird. Jedem Lehrer wird das<br />
Recht auf Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
zugestanden.<br />
● Reformpädagogische Themen<br />
stehen hin <strong>und</strong> wieder zur<br />
Diskussion, die Redaktion<br />
gewann aber während ihres<br />
Aufenthalts in Südtirol den<br />
Eindruck, dass die Refor-<br />
mpädagogik in den Schulen<br />
Südtirols kein besonderes<br />
Anliegen darzustellen scheint.<br />
Schlussüberlegungen<br />
Angesichts der weit reichenden<br />
Strukturänderungen im Südtiroler<br />
Schulwesen ist Verunsicherung<br />
unter den LehrerInnen<br />
vorprogrammiert. Wenn<br />
man bedenkt, dass ein ganzer<br />
Schultyp aus dem Schulwesen<br />
verschwindet, so ist es verw<strong>und</strong>erlich,<br />
dass die damit einhergehenden<br />
Ausbildungs-, Fort<strong>und</strong>Weiterbildungsmaßnahmen<br />
noch nicht entsprechend<br />
geplant sind <strong>und</strong> LehrerInnen<br />
noch nicht einmal wissen, ob<br />
sie für die neu geschaffenen<br />
<strong>und</strong> bereits im nächsten Schuljahr<br />
geplanten Schultypen die<br />
entsprechenden Ausbildungserfordernisse<br />
erfüllen werden.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> scheint es<br />
durchaus wahrscheinlich, dass<br />
man erst im Schuljahr 2002/03<br />
mit einer fließenden Änderung<br />
der bestehenden Schulstrukturen<br />
beginnen wird.<br />
Ganz abgesehen davon wird es<br />
interessant zu beobachten sein,<br />
wie das reformierte Schulwesen<br />
in der Bevölkerung Südtirols<br />
akzeptiert wird. Man muss<br />
vielleicht aber auch bedenken,<br />
dass Italien eine gewisse Tradition<br />
in sehr radikalen Änderungen<br />
<strong>und</strong> Strukturreformen<br />
des Schulwesens hat.<br />
Angesichts des Fehlens eines<br />
Sonderschulwesens in Südtirol<br />
<strong>und</strong> in ganz Italien steht der<br />
Integrationsgedanke im engeren<br />
Sinne außer Streit. Daraus<br />
folgt, dass das Betreuungssystem<br />
von Integrationsschülern<br />
im Schulwesen umfassend<br />
abgedeckt ist. So gehören<br />
neben LehrerInnen auch andere<br />
Personen, wie z. B. Physiotherapeuten,<br />
zum Betreuungsteam<br />
an einer Schule.<br />
Abschließend soll angemerkt<br />
werden, dass im Südtiroler<br />
Schulwesen häufig österreichische<br />
Lehrbücher in Verwendung<br />
stehen, was als Hinweis<br />
auf die Ausrichtung der kulturellen<br />
Identität verstanden<br />
werden kann.<br />
Schuljahr<br />
13.<br />
12.<br />
11.<br />
10.<br />
Pflichtschule<br />
9.<br />
8.<br />
7..<br />
6.<br />
5.<br />
4.<br />
3.<br />
2.<br />
1.<br />
Freiwillig<br />
Kindergarten<br />
(ab 3.<br />
Lebensjahr)<br />
Universität<br />
● Universität<br />
Kurzstudium<br />
Regelstudium<br />
<strong>Mittelschule</strong><br />
Gr<strong>und</strong>schule<br />
Kindergarten<br />
Gr<strong>und</strong>schule<br />
6–13 Jahre<br />
■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />
Bisher:<br />
Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Mittelschule</strong><br />
PFLICHTSCHULE<br />
● Postsek<strong>und</strong>äre<br />
Ausbildung<br />
SÜDTIROL<br />
Die Schule in Südtirol bis 2001<br />
Abschlussprüfung<br />
Oberschule<br />
Oberschulen<br />
(3- <strong>und</strong> 5-jährig<br />
Spezialisierung an<br />
Landesfach-<br />
Hochschulen<br />
Arbeit – Beruf<br />
Landesfachschulen<br />
Orientierungsjahr (an Oberschule,<br />
Landesfach- oder Berufsschule)<br />
Oberschule<br />
13–18 Jahre<br />
● ● ✧ ✧ ✧<br />
<strong>Unter</strong><strong>stufe</strong><br />
(der Oberschule)<br />
Berufsschule<br />
(duales Systaem<br />
Die Reform der Schul<strong>stufe</strong>n ab 2001<br />
● ● = Orientierungsphase<br />
für<br />
die Ober<strong>stufe</strong><br />
im humanistischen,naturwissenschaftlichen,technisch-technologischen,<br />
künstlerischen<br />
<strong>und</strong> musikalischen<br />
Bereich<br />
Ober<strong>stufe</strong><br />
(der Oberschule)Ausbildungspflicht!<br />
Zugang Berufs-/Lehrlingsausbildung ● ERFÜLLTE SCHULPFLICHT<br />
● Höhere<br />
technische<br />
Berufsausbildung
SÜDTIROL SCHULE 10<br />
Die <strong>Mittelschule</strong> in<br />
Neumarkt<br />
JÖRG BINDER-<br />
KRIEGLSTEIN<br />
Dieser Schultyp, als Einheitsschule<br />
für die Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong> I<br />
(11 bis 14 Jahre) durch die<br />
Reform von 1962 entstanden,<br />
hat seither manche Änderung<br />
<strong>und</strong> Anpassungen erlebt,<br />
wobei die Maßnahmen zur<br />
<strong>Unter</strong>stützung der Lernschwachen,<br />
die Einführung der verbalen<br />
Beurteilung <strong>und</strong> die Verpflichtung<br />
der Fachlehrer zur<br />
gemeinsamen Planung <strong>und</strong><br />
Koordination der didaktischen<br />
<strong>und</strong> erzieherischen Tätigkeit<br />
besonders hervorzuheben sind.<br />
Seit Anfang September 2000<br />
beträgt die St<strong>und</strong>entafel für<br />
Südtirol 34 Wochenst<strong>und</strong>en,<br />
gegenüber 30 Wochenst<strong>und</strong>en<br />
im übrigen Staatsgebiet. Ab<br />
diesem Zeitpunkt wird auch<br />
erstmals Englisch im verbindlichen<br />
Fächerkanon aufscheinen,<br />
<strong>und</strong> zwar mit drei<br />
Wochenst<strong>und</strong>en ab der 2. Klas-<br />
In Neumarkt, wenige Kilometer südlich von Tramin<br />
am anderen Ufer der Etsch gelegen, waren wir Gäste<br />
der dortigen <strong>Mittelschule</strong>.<br />
se (7. Stufe). Förderunterricht,<br />
Schulversuche in den Bereichen<br />
Musikerziehung <strong>und</strong><br />
Technische Erziehung <strong>und</strong> die<br />
Einrichtung von „Kooperativen<br />
Klassen“ zeigen vom Willen<br />
zu schulautonomen Entwicklungen.<br />
Mit dem Gesetz zur Neuordnung<br />
der Schul<strong>stufe</strong>n wird es<br />
den Begriff „<strong>Mittelschule</strong>“ in<br />
Zukunft nicht mehr geben: An<br />
die siebenjährige „Gr<strong>und</strong>schule“<br />
schließt dann die obligate<br />
zweijährige „<strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der<br />
Oberschule“ (8. <strong>und</strong> 9. Stufe)<br />
an.<br />
Immer wieder begegnen wir<br />
der kritischen Haltung der<br />
Betroffenen gegenüber der<br />
staatlichen Reformtätigkeit:<br />
Schlecht vorbereitet, überfallsartig,<br />
von oben nach unten,<br />
seien die Reformschritte<br />
schwer verständlich <strong>und</strong> nur<br />
langsam <strong>und</strong> schwierig vollziehbar.<br />
Es wird auch nicht verhehlt:<br />
Der eigenen Wesensart ent-<br />
sprechen eben mehr das wohl<br />
überlegte, sorgsame Planen<br />
<strong>und</strong> die ruhige, gediegene Entwicklung.<br />
Unser Besuch in der Schule<br />
entspricht perfekt diesen<br />
Eindrücken: Im weitläufigen<br />
Zweckbau am Ortsrand<br />
herrscht Betriebsamkeit ohne<br />
jede Spur von Hektik. Ein Teil<br />
der Schüler befinde sich bei<br />
regionalen Sportwettkämpfen,<br />
wird uns berichtet. Dies<br />
erklärt auch die relativ geringe<br />
Schülerzahl im Werkraum, den<br />
wir besuchen. Zwei Kolleginnen<br />
unterrichten „Technische<br />
Erziehung“. Gearbeitet wird<br />
an Schmuckanhängern aus<br />
Kupferblech. Die nach eigenen<br />
Entwürfen gestalteten Formen<br />
werden mittels Feilen, Biegen,<br />
Bohren fertig gestellt. Die<br />
Arbeit erfolgt vorwiegend<br />
selbsttätig; Hinweise <strong>und</strong> Hilfen<br />
durch die Lehrerinnen<br />
beziehen sich eher auf den<br />
Werkzeuggebrauch <strong>und</strong> rein<br />
technische Fragen.<br />
Nr. 113<br />
AUGUST/<br />
SEPT:<br />
2000<br />
An den Wänden <strong>und</strong> in den<br />
Nebenräumen sind ganze Kollektionen<br />
von Werkstücken zu<br />
sehen: alle Arten von Modellen,<br />
häufig wie Lehrmittel<br />
gestaltet, Planskizzen, aufwändige<br />
Elektrobauteile – insgesamt<br />
also einem ausnahmslos<br />
technischen Konzept entsprechend.<br />
Gerade dieses sonst allgemein<br />
gültige Konzept des<br />
<strong>Unter</strong>richtsfaches werde an<br />
dieser Schule erweitert,<br />
erklären uns die Kolleginnen.<br />
In Form eines Schulversuches<br />
werde auch dem kreativen<br />
Gestalten Raum <strong>und</strong> Möglichkeit<br />
gegeben. Durch Bereitstellung<br />
personeller (Zweitlehrer)<br />
<strong>und</strong> materieller Ressourcen<br />
sowie entsprechender Motivation<br />
wird dem künstlerischen<br />
Entfaltungsdrang der<br />
Schüler Rechnung getragen.<br />
Dies sei nicht nur eine Bereicherung<br />
des <strong>Unter</strong>richtes, sondern<br />
auch für die weitere<br />
Schul- oder Berufswahl von<br />
großer Bedeutung.
Nr. 113<br />
SCHULE<br />
AUGUST/<br />
SEPT. 11<br />
2000<br />
Literatur aus Südtirol<br />
lied der einfallslosigkeit Schulanfang<br />
geliebtes land<br />
aus kuhglocken gebaut &<br />
gasthausrauferei<br />
kind des wetters<br />
mutter der trauben<br />
schnaufen der winde<br />
alpenglut<br />
an gruenen fluessen<br />
& zu fueßen<br />
ein erschlagner wurm<br />
traute gassen<br />
buergersinn stolzer bauernmut<br />
dem welschen feind &<br />
schlechter<br />
als der<br />
kind des wetters<br />
mutter der trauben<br />
innige doerfer<br />
blauer schurz & stiere<br />
autonom<br />
heiden im rock der schuetzen<br />
feuerwehrmusik<br />
hackbretter zithern<br />
jodeln kann keiner<br />
dem herzen des gottes<br />
verschworen<br />
& ueber allem schwebt der<br />
henngeier<br />
Norbert C. Kaser, geb. 1947, verbrachte einen Großteil seines<br />
wechselhaften <strong>und</strong> kurzen Lebens in Südtirol, wo er 1978 in<br />
Bruneck starb. – „Sorgsam zu Papier gebrachte innere Verletzungen<br />
... Ausgeprägtes Stilisierungsbemühen <strong>und</strong> Kunstverstand<br />
machen aus den Eindrücken des Überempfindlichen treffende<br />
Diagnosen, gestochene Zeit- <strong>und</strong> Gesellschaftsbilder.“ (Frankfurter<br />
Allgemeine Zeitung)<br />
Kaser, Norbert C.: Gedichte; Gesammelte Werke – Band 1; Hrsg.:<br />
Haider, Hans; Haymon Verl., Innsbruck. 2. Aufl. 1991 – ISBN<br />
3-85218-039-2<br />
DIE<br />
LEHRER<br />
UNTER<br />
WEISEN<br />
AB<br />
UND<br />
ZU<br />
RICHTEN<br />
SIE<br />
SCHÜLER<br />
AB<br />
UND<br />
ZU<br />
SÜDTIROL<br />
ausgewählt von Edith John<br />
Jedes Jahr im Herbst öffnen sich die Bildungsstätten.<br />
Die Feriengedanken der Kinder verdorren zu Asche.<br />
Mit einer Schulmesse werden die Kinder einverleibt in den<br />
Bildungshaushalt.<br />
Der Schulranzen füllt sich mit Schreibkram.<br />
Alle Lerngattungen schwirren auf dem Schulhof durcheinander.<br />
Die Stammrollen überhäufen sich.<br />
Auge um Auge, Zahn um Zahn, sagt Heinz Rühmann.<br />
Die Lehrbefugnisse entsorgen die Schulungsüberläufe.<br />
Der Direktor muss die Bildungsbahn heben.<br />
Die Lehrer lassen die Verantwortung nicht enden.<br />
Die Kinder möchten am liebsten dem Alltag weichen.<br />
Georg Paulmichl, geb. 1960, lebt in Prad im oberen Vinschgau.<br />
Nach dem alltäglichen Sprachgebrauch wird er zu den geistig<br />
Behinderten gezählt. Seine Texte <strong>und</strong> Bilder entspringen aus der<br />
unmittelbaren Erfahrung des Alltagsgeschehens. Das Besondere<br />
an Paulmichls Texten ist sein eigentümlicher, äußerst kreativer<br />
Sprachgebrauch. Dadurch werden sprachliche Absurditäten aufgedeckt<br />
<strong>und</strong> oft eine andere, verblüffende Sicht auf die Wirklichkeit<br />
eröffnet.<br />
Paulmichl, Georg: Verkürzte Landschaft; Haymon Verl., Innsbruck,<br />
1990 – ISBN 3-85218-070-8<br />
Paulmichl, Georg: Ins Leben gestemmt; Haymon Verl., Innsbruck,<br />
1994 – ISBN 3-85218-174-7<br />
MAN TUT<br />
WAS MAN<br />
KANN<br />
wenn auch nur<br />
auch nur wenn<br />
MAN KANN<br />
WAS MAN<br />
TUT<br />
Matthias Schönweger, geb. 1949, lebt in Meran.<br />
„Sonne, Mond <strong>und</strong> dazwischen schön silbern ein Weg, begehbar,<br />
wegsam sozusagen ...“<br />
Schönweger, Matthias: WEGSAM; Haymon Verl., Innsbruck.<br />
1991 – ISBN 3-85218-090-2
AKTIV-FERIEN SCHULE<br />
Darf’s auch ein bisserl<br />
Italienisch sein …<br />
hnen sind Italien <strong>und</strong> seine I Kultur ziemlich ans Herz<br />
gewachsen. Außerdem sind Sie<br />
an der italienischen Sprache<br />
interessiert aus beruflichen<br />
Gründen, weil Sie Italienisch<br />
unterrichten oder diese Sprache<br />
einmal unterrichten wollen<br />
oder Sie beabsichtigen vorerst<br />
einmal gar nichts dergleichen,<br />
sondern wollen einfach einen<br />
Aktivurlaub der anderen Art<br />
verbringen.<br />
Eine gute Möglichkeit dieses<br />
Vorhaben zu verwirklichen<br />
bietet zum Beispiel der<br />
äußerst engagierte heimische<br />
Sprachkursvermittler „tutto-<br />
LINGUA“ dessen Angebot an<br />
Sprachschulen ganz Italien<br />
umfasst.<br />
Eine w<strong>und</strong>erbare Möglichkeit,<br />
eines dieser zahlreichen Angebote<br />
anzunehmen, bietet z. B.<br />
das sizilianische Städtchen<br />
Taormina, dessen Einzigartigkeit<br />
schon von Goethe in seinen<br />
Reisebeschreibungen verewigt<br />
wurde. Mitten im Zentrum<br />
dieses entzückenden, auf<br />
eine 3000-jährige Geschichte<br />
zurückblickenden Küstenortes<br />
gelegen, hat die Sprachschule<br />
„Babilonia“ (Centro di Lingua<br />
& Cultura Italiano) ihren Sitz.<br />
Hier ist sie in einem pittoresken,<br />
verwinkelten Altstadtgebäude<br />
untergebracht.<br />
Das Dachgeschoss ist zur<br />
Biblio- <strong>und</strong> Videothek (inklusive<br />
Internet) umgestaltet. Die<br />
Dachterrasse mit herrlichem<br />
Panoramablick dient auch als<br />
<strong>Unter</strong>richtsraum (bei Schönwetter)<br />
<strong>und</strong> steht nachmittags<br />
den Teilnehmern als Treffpunkt<br />
<strong>und</strong> zum Studium zur<br />
Verfügung.<br />
Alle hier unterrichtenden<br />
Fachkräfte sind graduierte<br />
Uni-Absolventen, arbeiten<br />
äußerst engagiert auf höchstem<br />
didaktischem Niveau <strong>und</strong> sind<br />
ein Vorbild an Geduld,<br />
Fre<strong>und</strong>lichkeit <strong>und</strong> Zuvorkommenheit.<br />
Nicht umsonst nehmen<br />
häufig ausgebildete ItalienischlehrerInnen<br />
hier an<br />
Sprachkursen teil.<br />
Es gibt hier übrigens eigene<br />
Fortbildungskurse für Italienischlehrer<br />
im Ausland. <strong>Unter</strong>richtsziel<br />
dieser Sprachschule<br />
in Taormina ist die sprachliche<br />
Kommunikation, erarbeitete<br />
Grammatik <strong>und</strong> erlernte<br />
Strukturen werden sofort in<br />
die gesprochene Sprache<br />
umgesetzt <strong>und</strong> werden also in<br />
der mündlichen Kommunikation<br />
angewandt <strong>und</strong> trainiert.<br />
Pro Gruppe gibt es maximal<br />
sechs KursteilnehmerInnen,<br />
die unterrichtenden LehrerInnen<br />
wechseln nach einer<br />
Woche die Gruppe, sodass sich<br />
die KursteilnehmerInnen an<br />
verschiedene Aussprachen <strong>und</strong><br />
Sprechgeschwindigkeiten<br />
gewöhnen.<br />
Hören <strong>und</strong> Sprechen stehen<br />
selbstverständlich im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Ständig wechselnde<br />
Sozialformen sowie die Auswahl<br />
wirklich interessanter<br />
Themen machen den <strong>Unter</strong>richt<br />
spannend <strong>und</strong> kurzweilig.<br />
Außerdem kann man aus dem<br />
umfangreichen Kursangebot<br />
ein für sich maßgeschneidertes<br />
Kursprogramm auswählen.<br />
Die Sprachschule „Babilonia“<br />
ist sehr international. Man<br />
trifft KursteilnehmerInnen aus<br />
sämtlichen europäischen Ländern,<br />
aber auch nicht wenige<br />
kommen aus Übersee wie<br />
Japan, USA, Lateinamerika.<br />
So bietet sich die Möglichkeit,<br />
Menschen aus aller Herren<br />
Länder kennen zu lernen. Eine<br />
durchaus interessante <strong>und</strong><br />
vergnügliche Perspektive. Und<br />
da die Schule auch viele<br />
gemeinsame Freizeitaktivitäten<br />
anbietet, ergibt sich ganz<br />
beiläufig die Möglichkeit, diese<br />
Kontakte zu vertiefen.<br />
Babilonia, Via Ginnasio 20, 98039<br />
Taormina, Tel. + fax 0039/(0)942/23441<br />
www.babilonia.it<br />
E-Mail: babilonia@nti.it<br />
Martin Martschnig, Ruckergasse 46,<br />
35, A-1120 Wien, Tel. 01/817 94 90 21,<br />
Fax 01/817 94 90 26<br />
www.tuttolingua.at<br />
E-mail: tuttolingua@EUnet.at<br />
12<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Ein Italienisch-Sprachkurs als Ferienkurzweil<br />
– denn man weiß nie, ob man’s nicht doch für<br />
die Schule brauchen kann. Vielleicht als<br />
Unverbindliche Übung ...
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
13<br />
SCHULE<br />
Die neuen Standards<br />
Was macht ein Austrian<br />
Man in Chicago – er<br />
besucht eine der größten<br />
Tagungen, die sich der<br />
Mathematik <strong>und</strong> vor<br />
allem deren Weitergabe<br />
an die Schüler widmet.<br />
Eine Serie (2. Teil).<br />
PETER ANGERER, PI Graz<br />
Die drei S in unserem neuen<br />
Lehrplan, Sach-, Sozial<strong>und</strong><br />
Selbstkompetenz sind in<br />
netter, fre<strong>und</strong>licher <strong>und</strong><br />
anschaulicher Form im Folgenden<br />
enthalten:.<br />
Immer wieder versuchte ich,<br />
mit LehrerInnen aus verschiedenen<br />
B<strong>und</strong>esstaaten ins<br />
Gespräch zu kommen. Das war<br />
nicht schwer, denn jeder trägt<br />
seine ID mit Namen <strong>und</strong> Herkunft.<br />
Manche nahmen sich<br />
Zeit <strong>und</strong> gaben sich Mühe. Die<br />
Entwicklung in den einzelnen<br />
B<strong>und</strong>esstaaten geht unterschiedlich<br />
schnell, meist werden<br />
innovative LehrerInnen in<br />
ihren Bestrebungen von den<br />
Schulbehörden tatkräftig<br />
unterstützt. Es gibt auch die<br />
andere Seite: Viele, viele LehrerInnen<br />
(auch ich) unterschrieben<br />
z. B. eine Petition an<br />
die Regierung von Kalifornien,<br />
wo ein kleiner, aber einflussreicher<br />
universitärer Personenkreis<br />
politisch alle Änderungsbestrebungen<br />
<strong>und</strong> -aktivitäten<br />
wieder rückgängig machen<br />
<strong>und</strong> die alten konservativen<br />
Lehrpläne wieder einzuführen<br />
möchte.<br />
In den folgenden Tagen wurden<br />
mehr als 1000 Seminare<br />
mit unterschiedlichen Inhalten,<br />
Zielstellungen <strong>und</strong> Zeitbedarf<br />
angeboten. Es liefen teilweise<br />
mehrere Dutzend Seminare<br />
an drei verschiedenen<br />
Veranstaltungsplätzen nebeneinander<br />
ab. Ich hatte mir eine<br />
Auswahl zurecht gelegt <strong>und</strong><br />
meine Erwartungen wurden<br />
großteils erfüllt. Es gab meist<br />
kurze schriftliche <strong>Unter</strong>lagen,<br />
sie halfen mir, zusammen mit<br />
einigen Fotos die Erinnerung<br />
zu behalten. Eine ganze Reihe<br />
von Anregungen <strong>und</strong> Informationen<br />
kann ich für meine<br />
Arbeit sehr gut gebrauchen.<br />
Sehr gute Vorträge waren:<br />
● A Multimedia Fractal and<br />
Chaos Presentation That Will<br />
Infuse You with Amazement,<br />
Monica Neagoy, Mathematics<br />
Education Consultant<br />
In einem tollen Vortrag präsentiert<br />
ein echter Profi, Mrs<br />
Monica Neagoy, die Faszination<br />
<strong>und</strong> die Schönheit der<br />
Fraktale. Mit vielseitigem<br />
Medieneinsatz versucht sie,<br />
das Zusammenspiel zwischen<br />
Fraktalen <strong>und</strong> Chaos zu<br />
beleuchten, Verbindungen zwischen<br />
Mathematik <strong>und</strong> unserer<br />
realen Welt aufzuzeigen.<br />
Die Mathematik, die wir in der<br />
Schule nutzen, ist eine alte<br />
Mathematik, die Objekte in<br />
einer gegenständlichen Form<br />
beschreibt. Im Gegensatz dazu<br />
werden in dieser neuen Form<br />
der Mathematik Prozesse<br />
beschrieben <strong>und</strong> deren Ergebnisse<br />
in geeigneter Form dargestellt.<br />
Die Entwicklung des Studiums<br />
der Fraktale ermöglichten der<br />
kreative Geist von Mathematikern<br />
(zB Mandelbrot), das<br />
scharfe Auge des Künstlers (zB<br />
Escher) <strong>und</strong> die Einbeziehung<br />
des Computers, der neben dem<br />
Blick in den Mikrokosmos<br />
(Elektronen[raster]mikroskope)<br />
<strong>und</strong> den Makrokosmos<br />
(Teleskope) nun auch den Blick<br />
in die Welt des mathematisch<br />
Unendlichen weitet.<br />
● Problem of the Week: Problem<br />
Solving Strategies, Writing,<br />
and Rubric Assessment<br />
Diane Kahle, Blendon Middle<br />
School, Westerville, Ohio<br />
Ein interessanter Vortrag mit<br />
guten Beispielen aus dem<br />
praktischen <strong>Unter</strong>richt. Nach<br />
einer Auflistung von Strategien<br />
wurden die Vor- <strong>und</strong><br />
Nachteile, auch Kombinations-<br />
möglichkeiten an Musteraufgaben<br />
erläutert.<br />
Damit sollen die folgenden<br />
Problemlösestrategien von<br />
SchülerInnen nicht zum Zuge<br />
kommen:<br />
Die meisten Probleme sind mit<br />
Addition zu lösen. Wenn es<br />
irgendeinen Zweifel gibt, dann<br />
addiere!<br />
Wenn mehr als 2 Zahlen gegeben<br />
sind, dann ist zu addieren!<br />
Wenn nur 2 Zahlen gegeben<br />
sind <strong>und</strong> sie sind ungefähr<br />
gleich groß, so subtrahiere!<br />
Wenn es um Geld geht, verwende<br />
die Subtraktion, besonders<br />
wenn eine Zahl davon<br />
eine r<strong>und</strong>e Zahl wie 50 $ oder<br />
10 $ ist.<br />
Wenn 2 Zahlen gegeben sind<br />
<strong>und</strong> eine ist wesenlich größer<br />
als die andere, versuche es mit<br />
einer Division.<br />
Nur wenige Probleme werden<br />
durch eine Division mit Rest<br />
gelöst. Wenn ein Rest bleibt,<br />
streiche die Division durch<br />
<strong>und</strong> multipliziere statt dessen.<br />
● Geometry in Grades 6–8<br />
(11–13 Jahre) What and why –<br />
Podiumsdiskussion<br />
Bisher gab es in den Standards<br />
keine wirkliche Verknüpfung<br />
zwischen Geometrie <strong>und</strong> zB<br />
Zahlen oder Algebra. Auch<br />
waren bisher Geometry <strong>und</strong><br />
Measurement streng getrennt.<br />
Die Inhalte <strong>und</strong> die Zuordnung<br />
zu den Klassen sind zwar<br />
nahezu gleich geblieben, aber<br />
die Sichtweisen haben sich<br />
geändert, Verbindungen wurden<br />
geschaffen. Die Zeit muss<br />
besser, ökonomischer genutzt<br />
werden, bei Kursen in Grades<br />
6, 7, 8 sollte nicht das Gleiche<br />
unterrichtet werden! Geometrische<br />
Modelle unterstützen<br />
viele andere mathematische<br />
DIE SERIE<br />
Bereiche (zB Zahlenoperationen,<br />
Brüche, Wahrscheinlichkeit,<br />
Pythagoräischer Lehrsatz,<br />
Pi, Algebraische Ausdrücke,<br />
Rechengesetze, Funktionen).<br />
Es gibt Ansätze, dass Inhalte<br />
der High School in Grade 6-8<br />
integriert sind. Es ist gut <strong>und</strong><br />
sinnvoll, dass die SchülerInnen<br />
bei solchen Themen <strong>und</strong> neuen<br />
Richtungen Erfahrungen sammeln,<br />
aber es ist kein systematischer<br />
<strong>Unter</strong>richt bei solchen<br />
Bereichen geplant.<br />
Problemlösen<br />
Problem Solving tauchte an<br />
allen Ecken <strong>und</strong> Enden in<br />
Gesprächen <strong>und</strong> Materialien<br />
immer wieder auf. Es wird versucht,<br />
durch das Erlernen von<br />
Strategien das Lösen von<br />
(mathematischen) Problemen<br />
voranzutreiben. Mir kommt<br />
das amerikanische System gut<br />
durchdacht, aber wenig flexibel<br />
vor, als wären die Beispiele<br />
an die Struktur der Problemlösestrategien<br />
angepasst. Es<br />
wäre wahrscheinlich ein<br />
Gewinn, könnte man das<br />
Problem Solving auf die österreichischen<br />
Lehrpläne <strong>und</strong> den<br />
österreichischen Bedarf anpassen.<br />
Ich versuche seit einiger<br />
Zeit, in Zusammenarbeit<br />
mit dem PI Tirol hier einen<br />
Start zu schaffen. Man könnte<br />
ein „Problem der Woche“ diskutieren<br />
<strong>und</strong> mit den Strukturen<br />
des Problem Solving verknüpfen.<br />
Zusammenfassung, Ausblick<br />
Es wäre für die Zukunft zu<br />
überlegen, ob es der Mathematik<br />
in der österreichischen<br />
Schule weitere Impulse geben<br />
würde, wenn auch andere<br />
interessierte KollegInnen an<br />
speziellen Schaltpunkten (PI,<br />
LAG, LehrerfortbildnerInnen,<br />
...) die Möglichkeit hätten, an<br />
derartigen Veranstaltungen<br />
teilzunehmen. Aus meiner<br />
Erfahrung wäre dies nicht vorwiegend<br />
ein Geldproblem, eher<br />
müsste die Dienstbehörde<br />
überzeugt werden, dass solche<br />
KollegInnen nicht auf Urlaub<br />
fahren. Es ist bei gewissenhafter<br />
Nutzung der gebotenen<br />
Möglichkeiten harte Arbeit.<br />
Erfahrungen, die bei einer derartigen<br />
Veranstaltung gemacht<br />
werden, kommen über den<br />
Umweg der verbesserten persönlichen<br />
Qualifikation letztlich<br />
allen SchülerInnen zu<br />
gute. Wahrscheinlich ist es<br />
eine gute Investition des österreichischen<br />
Staates, wenn man<br />
dafür einige Tage Sonderurlaub<br />
gewähren würde.<br />
Schluss
AUSZEICHNUNG SCHULE<br />
Hauptpreis LehrerInnen:<br />
Sigmut Wratschgo, Josef-Krainer-Almschule<br />
Granitz/Weiz<br />
Sigmut Wratschgo hat eine Montessori-Ausbildung, die auch in<br />
den <strong>Unter</strong>richt einfließt. Die Kinder gehen gerne in die Schule<br />
<strong>und</strong> fühlen sich dort wie zu Hause. Jedes Kind lernt bis zur 4.<br />
Schul<strong>stufe</strong> auch Schwimmen <strong>und</strong> Schifahren. Das Schifahren<br />
wird zusammen mit den Eltern veranstaltet. Es gibt Theatertage<br />
in Gleisdorf, an denen die Schule teilnimmt <strong>und</strong> auch kleinere<br />
Kinder können dabei die Hauptrolle spielen.<br />
Ehrenpreise erhielten<br />
Bärbel Agnoli, Volksschule Pöls/Judenburg<br />
Mag. Günter Ertl, BG/BRG Fürstenfeld<br />
Mag. Herbert Lerchegger, HOL Albert Ecker,<br />
BG/BRG Leoben<br />
14<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Preisträger des Pädagogischen<br />
Panthers 2000<br />
Sigmut Wratschgo<br />
Jetzt möchte ich Ihnen aber<br />
genau erklären, warum<br />
Frau Wratschgo meiner<br />
Meinung nach den Pädagogischen<br />
Panther am allermeisten<br />
verdient. Mein<br />
Sohn Wolfgang, der derzeit<br />
die erste Klasse der HS II<br />
in Passail besucht, ist in<br />
diese Schule gegangen.<br />
Laut Schulsprengel hätte er<br />
nach Passail gehen müssen,<br />
aber dort wäre er nur in die<br />
Sonderschule aufgenommen<br />
worden. Ihn konnte man<br />
nämlich mit sieben Jahren<br />
noch immer nicht verstehen.<br />
Er hat fast ausschließlich<br />
nur mit Selbstlauten<br />
sprechen können <strong>und</strong> hat<br />
fast jedes Wort, das er<br />
gesprochen hat, nur mit<br />
einem Selbstlaut angefangen.<br />
Auch Bewegungsstörungen<br />
wurden festgestellt.<br />
Es war damals nicht<br />
absehbar, ob er jemals mit<br />
einem Bleistift oder einer<br />
Füllfeder wird schreiben<br />
können, oder ob er mit<br />
einem Laptop wird arbeiten<br />
müssen. Durch das w<strong>und</strong>erbare<br />
Engagement durch<br />
Frau Wratschgo spricht<br />
Wolfgang mittlerweile sehr<br />
deutlich <strong>und</strong> auch seine<br />
attaktischen Bewegungsstörungen<br />
haben sich weitestgehend<br />
gebessert.<br />
Aus dem Einreichungsstatement<br />
der Mutter dieses Schülers<br />
Auch heuer wurde diese Auszeichnung im Beisein<br />
zahlreicher Prominenz für besondere pädagogische<br />
Leistungen verliehen.<br />
Hauptpreis Schulen:<br />
Musikvolksschule Retznei<br />
Die Volksschule Retznei ist eine vierklassige Volksschule mit<br />
Schwerpunkt Musik. Seit einigen Jahren wird unter Leitung des<br />
Schulleiters <strong>und</strong> seinem Lehrerteam mit allen SchülerInnen ein<br />
Musical erarbeitet. Die einreichenden Eltern schätzen die Einsatzfreude<br />
des Lehrerteams, das „befreiende“ Klima, die große<br />
integrative Kraft der Schule (kein Konkurrenzdruck der Schüler<br />
untereinander), die Tatsache, dass durch die Musicalproduktion<br />
die Schüler auch im Lernen leistungsfähiger werden, die gute<br />
Kommunikation am Schulstandort sowie die Schöpferische Kraft<br />
der Schule insgesamt.<br />
Ehrenpreise:<br />
Hauptschule Dr. Renner/Graz<br />
Die Hauptschule Dr. Renner wird ausgezeichnet als Beispiel<br />
dafür, dass an dieser Schulform auch im städtischen Bereich <strong>und</strong><br />
in einem schwierigen sozialen Umfeld hochwertige <strong>und</strong><br />
anspruchsvolle Arbeit geleistet werden kann. Die ist keine Bildungsanstalt,<br />
die mit spektakulären Innovationen oder auf Hochglanzbroschüren<br />
dokumentierten „Specials“ an die Öffentlichkeit<br />
tritt, sondern sie ist eine Schule, die durch ihren hohen pädagogischen<br />
Anspruch immer wieder aufhorchen lässt.<br />
BG <strong>und</strong> BRG Knittelfeld<br />
Die Gesamtheit der Erziehungsarbeit, von der Erstellung eines<br />
innovativen Leitbildes <strong>und</strong> Schulprogramms über verschiedenste<br />
Projekte bis hin zu großartigen Leistungen im sportlichen, sozialen,<br />
kulturellen <strong>und</strong> musikalischen Bereich waren ausschlagebend<br />
für die Auszeichnung.
VERORDNUNGSBLATT<br />
LANDESSCHULRAT<br />
FÜR STEIERMARK<br />
Stück 8/9<br />
Jahrgang 2000<br />
August/September 2000<br />
Inhalt:<br />
Nr. Seite Nr. Seite<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
58. Wahlkommission zur Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Durchführung der Wahl der Mitglieder<br />
<strong>und</strong> Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung<br />
. . . . . . . . . . 34<br />
59. Betrauungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
60. Ernennungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
61. Verleihung von Berufstiteln . . . . . . 34<br />
herausgegeben<br />
in Graz,<br />
Körblergasse 23<br />
62. Dank <strong>und</strong> Anerkennung . . . . . . . . . 35<br />
63. Schulversuche 2000/2001 . . . . . . . 36<br />
Sonstige Mitteilungen<br />
64. Landesschulinspektor Hofrat<br />
Dietrich Stark im Ruhestand – Reg.-<br />
Rat Josef Seidl im Ruhestand . . . . .38<br />
65. Ergebnisse der B<strong>und</strong>es-Personalvertretungswahlen<br />
1999 . . . . . . . . . 39
Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 34<br />
Amtliche Mitteilungen<br />
58.<br />
Wahlkommission zur Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Durchführung der Wahl der Mitglieder<br />
<strong>und</strong> Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung<br />
beim <strong>Landesschulrat</strong><br />
für <strong>Steiermark</strong>, Körblergasse<br />
23, 8015 Graz, GZ.: IV Schu 8/40-2000.<br />
– Betreff: Ergebnis der Wahl der Mitglieder<br />
<strong>und</strong> der Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung.<br />
Die am 29. Juni 2000 auf Gr<strong>und</strong> der<br />
Bestimmungen des Schülervertretungengesetzes,<br />
BGBl.Nr. 284/1990 (SchVG),<br />
durchgeführte Wahl der Mitglieder <strong>und</strong><br />
der Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung<br />
beim <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong><br />
hatte folgendes Ergebnis:<br />
Allgemeinbildende höhere Schulen:<br />
Gewählte Mitglieder bzw<br />
Ersatzmitglieder<br />
1. Navysany Soraya, Gymn. <strong>und</strong> ORG<br />
der Ursulinen Graz (183 Wahlpunkte)<br />
2. Rauch Ferdinand, BG/BRG Graz,<br />
Lichtenfelsgasse (148 Wahlpunkte)<br />
3. Lex Cornelia, Wiku. BRG Graz (133<br />
Wahlpunkte)<br />
4. Neubauer Manuel, Priv. Gymn. <strong>und</strong><br />
Wiku. RG Sacre Coeur Graz (130 Wahlpunkte)<br />
5. Aschenbrenner Werner, BG/BRG<br />
Leoben, Moserhofstraße 7a (117 Wahlpunkte)<br />
6. Schöffmann Wolfgang, BG/BRG<br />
Graz, Lichtenfelsgasse (114 Wahlpunkte)<br />
7. Knass Anja, BORG<br />
Deutschlandsberg (95 Wahlpunkte)<br />
8. Klein Angelika, BG/BRG Stainach<br />
(91 Wahlpunkte)<br />
9. Toriser Christoph, BG/BRG Knittelfeld<br />
(79 Wahlpunkte)<br />
10. Hausegger Margret, Akad. Gymn.<br />
Graz (77 Wahlpunkte)<br />
Berufsbildende mittlere <strong>und</strong> höhere<br />
Schulen sowie höhere Anstalten der<br />
Lehrerbildung <strong>und</strong> der Erzieherbildung:<br />
Gewählte Mitglieder bzw.<br />
Ersatzmitglieder<br />
1. Kassler Alexandra, BHAK/BHAS<br />
Voitsberg (165 Wahlpunkte)<br />
2. Klinser Markus, BHAK/BHAS<br />
Judenburg (147 Wahlpunkte)<br />
3. Passath Thomas, HTBLA Weiz (139<br />
Wahlpunkte)<br />
4. Dorrer Thea, HBLA f.w.B. Weiz<br />
(112 Wahlpunkte)<br />
5. Maier Markus, HTBLuVA Graz-<br />
Gösting (91 Wahlpunkte)<br />
6. Bogensperger Christine, BHAK/<br />
BHAS Judenburg (76 Wahlpunkte)<br />
7. Scherbinek Christoph, HTBLuVA<br />
Graz-Gösting (75 Wahlpunkte)<br />
8. Grein Robert, HTBLA Graz,<br />
Ortweingasse (69 Wahlpunkte)<br />
9. Linder Markus, BHAK/BHAS Liezen<br />
(68 Wahlpunkte)<br />
10.Lausecker Eva, HBLA f.w.B.<br />
Leoben (42 Wahlpunkte)<br />
Berufsschulen:<br />
Gewählte Mitglieder bzw.<br />
Ersatzmitglieder<br />
1. Scheiner Markus, LBS 1 Eibiswald<br />
(100 Wahlpunkte)<br />
2. Schnuderl Robert, LBS Bad<br />
Radkersburg (90 Wahlpunkte)<br />
3. Korb Michael, LBS 2 Eibiswald (80<br />
Wahlpunkte)<br />
4. Dragomir Nicoletta, LBS 9 Graz (70<br />
Wahlpunkte)<br />
5. Köstenbauer Stefan, LBS 1<br />
Eibiswald (60 Wahlpunkte)<br />
6. Schneider Emil, LBS Mitterdorf (50<br />
Wahlpunkte)<br />
7. Traninger Stefan, LBS Mureck (40<br />
Wahlpunkte)<br />
8. Hirt Richard, LBS Voitsberg (30<br />
Wahlpunkte)<br />
9. Pfeifer Emanuel, LBS 5 Graz (20<br />
Wahlpunkte)<br />
10.Nouak Oliver, LBS Mitterdorf (10*<br />
Wahlpunkte)<br />
* durch Losentscheid ermittelt<br />
Die an 1. bis 5. Stelle Gereihten sind als<br />
Mitglieder, die an 6. bis 10. Stelle<br />
Gereihten als Ersatzmitglieder gewählt.<br />
Die jeweils an 1. Stelle Gereihten sind<br />
zur Landesschulsprecherin bzw. zum<br />
Landesschulsprecher, die an 2. Stelle<br />
Gereihten sind zum Stellvertreter des<br />
Landesschulsprechers ihres Schulartbereiches<br />
gewählt. Den Vorsitz in der Landesschülervertretung<br />
führen die Landesschulsprecher<br />
in der Reihenfolge der<br />
Höhe der auf sie entfallenen Zahl an<br />
Wahlpunkten (Navysany Soraya, Kassler<br />
Alexandra, Scheiner Markus). Die drei<br />
Landesschulsprecher/innen gehören<br />
gemäß § 21 Z 1 – 3 SchVG der B<strong>und</strong>esschülervertretung<br />
als Mitglied an.<br />
Der Vorsitzende: Dr. Perko eh.<br />
59.<br />
Betrauungen<br />
Vorbehaltlich der Zustimmung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />
wird Frau RR Dr. Christl Zach, Bezirksschulinspektorin<br />
für den Schulbezirk Leibnitz,<br />
Aufsichtsbereich II, ab 1 .9. 2000 mit der<br />
Führung der Agenden einer Landesschulinspektorin<br />
für allgemeinbildende Pflichtschulen<br />
betraut.<br />
Vorbehaltlich der Zustimmung des B<strong>und</strong>esministeriums<br />
für Bildung, Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />
wird Herr RR Werner Uhl, Bezirksschulinspektor<br />
für den Schulbezirk Leibnitz, Aufsichtsbereich<br />
I, ab 1.9.2000 für die Dauer der<br />
Betrauung von BSI RR Dr. Christl Zach mit der<br />
Führung der Agenden einer Landesschulinspektorin<br />
für allgemeinbildende Pflichtschulen,<br />
zusätzlich mit der Führung der Agenden eines<br />
Bezirksschulinspektors für den Schulbezirk<br />
Leibnitz, Aufsichtsbereich II, betraut.<br />
Der Herr Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat Frau Landesschulinspektorin<br />
Mag. Marlies Liebscher aufgr<strong>und</strong><br />
der Verfügung vom 24.1.1990, GZ.: I Ge 5/17-<br />
1990, ab 1. September 2000 für die Dauer von<br />
zwei Jahren mit der Leitung der Abteilung P3,<br />
Pädagogisch <strong>und</strong> pädagogisch-administrative<br />
Angelegenheiten für allgemeinbildende höhere<br />
Schulen <strong>und</strong> für die B<strong>und</strong>esanstalt für Leibeserziehung,<br />
betraut <strong>und</strong> ihr für diese Tätigkeit in<br />
dieser Funktion viel Erfolg gewünscht.<br />
Der Evangelische Oberkirchenrat A.u.H.B. hat<br />
mit Wirkung vom 1. September 2000 Frau RL<br />
Evelyn Martin zur Fachinspektorin für den<br />
evangelischen Religionsunterricht an Pflichtschulen<br />
im Bereich der Superintendentur A.B.<br />
Niederösterreich bestellt (wegen Zuständigkeit<br />
der Schulen im Bereich der Pfarrgemeinde Mitterbach<br />
zum LSR für <strong>Steiermark</strong>).<br />
60.<br />
Ernennungen<br />
Der Herr B<strong>und</strong>espräsident hat Herrn Prof.<br />
DI Bernd Nußmüller, HTBLuVA Graz-<br />
Gösting, mit Wirksamkeit vom 1.6.2000<br />
zum Abteilungsvorstand für die Abteilung<br />
Maschineningenieurwesen für<br />
Berufstätige an der Höheren technischen<br />
B<strong>und</strong>eslehr- <strong>und</strong> Versuchsanstalt Graz-<br />
Gösting ernannt.<br />
61<br />
Verleihung von Berufstiteln<br />
Der Herr B<strong>und</strong>espräsident hat verliehen:<br />
den Berufstitel Oberstudienrat/Oberstudienrätin<br />
an:<br />
Prof. Mag. Christel Waldhuber,<br />
BG/BRG Judenburg, Prof. Mag. Irmentraud<br />
Wagner, Wiku.BRG Graz-Sandgasse,<br />
Prof. Mag. Werner Wehrschütz,<br />
BG/BRG Graz-Carnerigasse, Prof. Mag.<br />
Franz Salmhofer, BG/BRG Judenburg,<br />
Prof. Mag. Vilja Neuwirth, BBA f.KIG-<br />
PÄD.Graz, Prof. Mag. Ingrid Beidernikl,<br />
BG/BRG Judenburg, Prof. Mag.<br />
Gertrude Jerlich, BG/BRG Mürzzu-
35 SEITE VERORDNUNGSBLATT Jg. 2000 / Stück 8/9<br />
schlag;<br />
den Berufstitel Regierungsrat an:<br />
Berufsschuldirektor Fritz Pristavnik,<br />
Landesberufsschule Bad Gleichenberg;<br />
den Berufstitel Hofrat/Hofrätin an:<br />
Mag. Kurt Wojta, Direktor des BORG<br />
Hasnerplatz Graz, Mag. Ute Wolf,<br />
Direktorin der BBA f.KIG-PÄD.Liezen.<br />
62.<br />
Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
Die Frau B<strong>und</strong>esministerin für Bildung, Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong> auch der Herr Amtsführende<br />
Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es für<br />
<strong>Steiermark</strong> haben Herrn Landesschulinspektor<br />
i.R. Hofrat Dietrich Stark, <strong>Landesschulrat</strong> für<br />
<strong>Steiermark</strong>, Herrn Bezirksschulinspektor i.R.<br />
Regierungsrat Helmut Pichler, Bezirksschulrat<br />
Hartberg, <strong>und</strong> Herrn Bezirksschulinspektor i.R.<br />
Regierungsrat Josef Seidl, Bezirksschulrat<br />
Graz-Umgebung I, für die der Republik Österreich<br />
während der Schulaufsichtstätigkeit im<br />
österreichischen Schulwesen geleisteten Dienste<br />
anlässlich des Übertrittes in den Ruhestand<br />
sowie Herrn Mag. Gerhard Weber, Direktor<br />
der BHAK/BHAS Bruck/Mur, Herrn HR Mag.<br />
Dr. Werner Kristoferitsch, Direktor des<br />
BG/BRG Graz Pestalozzistraße, für die der<br />
Republik Österreich während der Lehr- <strong>und</strong><br />
Erziehungstätigkeit im österreichischen Schulwesen<br />
geleisteten Dienste anlässlich der Versetzung<br />
in den Ruhestand Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
ausgesprochen <strong>und</strong> für die Zukunft alles Gute<br />
gewünscht.<br />
Weiters hat die Frau B<strong>und</strong>esministerin aus<br />
Anlass der Versetzung in den Ruhestand Herrn<br />
OKontr. Josef Moder, für die langjährige verdienstvolle<br />
Tätigkeit am BORG Murau Dank<br />
<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen, verb<strong>und</strong>en<br />
mit den besten Wünsche für sein weiteres persönliches<br />
Wohlergehen.<br />
Der Herr Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> hat Peter Harter,<br />
HOL an der HS Frohnleiten, <strong>und</strong> Prof.Mag.<br />
Manfred Schweinegger-Vollmann, BG/BRG<br />
Judenburg, für die langjährigen Verdienste in<br />
der Schülerliga Fußball,<br />
Richard Riedl, Vtl., <strong>und</strong> Alois Tieber, Vtl.,<br />
PTS Leibnitz, für die äußerst erfolgreiche<br />
Betreuung der Fußballmannschaft der PTS<br />
Leibnitz (B<strong>und</strong>essieger im PTS-Bewerb), Manfred<br />
Wenzl, Vtl. <strong>und</strong> Oliver Kölli, Vtl., beide<br />
Sporthauptschule Graz, für die äußerst erfolgreiche<br />
Betreuung der SL-Fußballmannschaft der<br />
Sporthauptschule Bruckner-Graz (1. Platz im<br />
B<strong>und</strong>esfinale), sowie Adelheid Rattinger,<br />
HOL an der HS Oberzeiring, in Würdigung<br />
ihrer hervorragenden <strong>und</strong> engagierten Arbeit als<br />
Ausbildnerin für Ges<strong>und</strong>heitspädagogen aller<br />
Schultypen im gesamten Bezirk Judenburg Dan<br />
<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen.<br />
Weiters wurden vom Amtsführenden Präsidenten<br />
des <strong>Landesschulrat</strong>es Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
für folgende Lehrer ausgesprochen:<br />
Prof.Mag. DI Dr. Gerhard Haas, BG/BRG<br />
Leoben, Moserhofgasse 7a, für den Einsatz <strong>und</strong><br />
die Erfolge im Rahmen der Physik-Olympiade<br />
<strong>und</strong> sein Engagement, Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler auf dem Gebiet der Naturwissenschaften<br />
zu hervorragenden Leistungen zu führen;<br />
Dorothea Reichl, VOL an der VS Ilz, für das<br />
besondere Engagement im Bereich des projektorientierten<br />
<strong>Unter</strong>richts <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen<br />
wertvollen Beitrag zum Ansehen der steirischen<br />
Schulen, Prof. Mag. Waltraud<br />
Stracke, BG/BRG Graz Oeverseegasse, für die<br />
Organisation <strong>und</strong> Durchführung des Solarprojektes<br />
„Wasser für den Tunsaalbereich durch<br />
Solarenergie“ <strong>und</strong> den damit verb<strong>und</strong>enen Einsatz<br />
in der Vorbereitung, praktischen Umsetzung<br />
<strong>und</strong> pädagogischen Aufbereitung dieses<br />
Projektes für den wichtigen Beitrag zur Ökologisierung<br />
von Schulen in der <strong>Steiermark</strong>, Prof.<br />
Mag. Haidi Gütl <strong>und</strong> Prof. Mag. Gerhard<br />
Spath, BHAK/BHAS Graz Monsbergergasse,<br />
für den besonderen Einsatz bei der schon zum<br />
zweitenmal übernommenen landesweiten Organisation<br />
des StarBWL-Bewerbes mit der<br />
Ermittlung der Landessieger 1999, Prof. Mag.<br />
Eleonora Kranz, BHAK/BHAS Graz Monsbergergasse,<br />
für den besonders engagierten Einsatz<br />
im Rahmen der landesweiten Organisation<br />
<strong>und</strong> die ausgezeichnete Durchführung des Planspiel-Wettbewerbes<br />
TOPSIM 1999, Prof. Mag.<br />
Walter Krasser, BHAK/BHAS Deutschlandsberg,<br />
für den besonders engagierten Einsatz im<br />
Rahmen der landesweiten Organisation <strong>und</strong> die<br />
ausgezeichnete Durchführung des Planspiel-<br />
Wettbewerbes TOPSIM 2000, Prof. Mag.<br />
Ingrid Strauß, BG/BRG Graz Oeverseegasse,<br />
für die erfolgreiche Teilnahme am Österreichwettbewerb<br />
der Chemie-Olympiade <strong>und</strong> den<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Einsatz zur erfolgreichen<br />
Entfaltung von Begabungen steirischer Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> die wesentliche Mitarbeit<br />
zur Förderung der Naturwissenschaften,<br />
Wolfgang Lechner, HOL an der HS<br />
Bruck/Mur Schillerstraße, für die äußerst kompetente<br />
<strong>und</strong> engagierte Lehrplanberatertätigkeit<br />
für Hauptschulen im Bezirk Bruck/Mur im<br />
Schuljahr 1999/2000.<br />
Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
hat BOL Christa Pirker, LBS Voitsberg,<br />
in Würdigung der besonderen Verdienste auf<br />
dem Gebiet der Erziehung <strong>und</strong> des <strong>Unter</strong>richtes<br />
sowie der besonderen Leistungen bei der<br />
Bewältigung des Jahr-Zweitausend-Problems<br />
im Berufsschulunterricht <strong>und</strong> BOL Jürgen<br />
Puchas, LBS Voitsberg, in Würdigung der<br />
besonderen Verdienste auf dem Gebiet der<br />
Erziehung <strong>und</strong> des <strong>Unter</strong>richtes sowie bei der<br />
Durchführung des Leonardo da Vinci-Projektes<br />
mit der Südtiroler Berufsschule Bruneck Dank<br />
<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin<br />
viel Erfolg gewünscht.<br />
Für die äußerst engagierte Betreuung der<br />
Leichtathletik-Mannschaft der HS Eibiswald<br />
sowie für deren erfolgreiche Teilnahme beim<br />
B<strong>und</strong>eswettbewerb wurden Rupert Pelzmann,<br />
HOL, Maria Lampel, HOL, Christa Pelzmann,<br />
HOL, SR Eduard Schulze, HOL, <strong>und</strong><br />
SR Barbara Lais, HOL, alle an der HS Eibiswald,<br />
vom Amtsführenden Präsidenten des<br />
<strong>Landesschulrat</strong>es Dank <strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen.<br />
Der Amtsführende Präsident des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
hat folgenden Lehrern für die Vorbereitung,<br />
Organisation <strong>und</strong> Durchführung der Landesmeisterschaften<br />
im Leichtathletik-Dreikampf<br />
in Kapfenberg Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
ausgesprochen <strong>und</strong> weiterhin viel Erfolg<br />
gewünscht:<br />
Prof.Mag. Franz Marschal, Prof.Mag. Gabriele<br />
Schachner, Prof.Mag. Hans Riegler,<br />
Prof.Mag. Winfried Pabst, Prof.Mag. Thomas<br />
Müllner, Prof.Mag. Wolfgang Schwab,<br />
Prof.Mag. Hans Tiefengraber, Prof.Mag.<br />
Johann Dormann, Prof.Mag.Dr. Sigurd<br />
Schmaranzer, Prof.Mag. Franz Gaugl, Mag.<br />
Maria Doyle-Mattl, Prof.Mag. Heinz Kaltenegger,<br />
Prof.Mag. Ulrike Aldrian, Prof.Mag.<br />
Ulrike Jereb, Mag. Roland Korntheuer, alle<br />
BG/BRG Kapfenberg; Prof.Mag. Gerald<br />
Jalitsch, BG/BRG Bruck/Mur <strong>und</strong> HOL Günter<br />
Bleymaier, Hauptschule Kapfenberg-Stadt.<br />
Weiters hat der Amtsführende Präsident des<br />
<strong>Landesschulrat</strong>es OSR Heinz Peter Holzmann,<br />
HDir.der HS Hausmannstätten, Agnes Zöhrer,<br />
ROL an der HS Obdach, Erika Rußbacher,<br />
VDir. der VS Deutschfeistritz, OSR Klaus<br />
Pauer, HDir. der HS Gratkorn, Frieda Tropper,<br />
VDir. der VS Brunnsee, SR Anneliese<br />
Rossmann, VOL an der VS Judenburg-Lindfeld,<br />
Gerhard Eisenberger, VDir. der VS<br />
Gschwendt, Kurt Lemler, HOL an der Dr.<br />
Karl Renner HS 2, Thusnelda Stibor, VOL an<br />
der VS Pischelsdorf, OSR Ingrid Terler, VDir.<br />
der VS Leoben-Leitendorf, Ingrid Weber,<br />
VDir. der VS II Leoben-Seegraben, Hans<br />
Pienn, HDir. der Fr.Jonas HS Trofaich, Ulrike<br />
Pienn, VOL <strong>und</strong> prov.Leiterin der P.Rosegger<br />
VS Trofaiach, Gerd Frisch, VOL an der VS<br />
Judenburg-Stadt, Ingeborg Kuckenberger,<br />
HOL an der HS I Gleisdorf, OSR Johannes<br />
Vogrinec, BDir. der LBS Voitsberg, OSR Ing.<br />
Manfred Strimitzer, BDir. der LBS 5 Graz,<br />
OSR Alfred Riepl, BDir.-Stellvertreter, LBS<br />
Mitterdorf, Ing. Ingo Rieger, BDir. der LBS<br />
Eibiswald 2, OSR Erich Praßl, BDir. der LBS<br />
Bad Radkersburg, OSR Ing. Siegfried Hubmann,<br />
BDir. der LBS Eibiswald 1, OSR Friedl<br />
Sperl, VDir. der VS Graz-Engelsdorf, Hannelore<br />
Kloiber, VOL i.R., ehem.VS Graz-Kronesgasse,<br />
Heinrich Erber, VDir. der VS Fohnsdorf-Dietersdorf,<br />
Dr. Katharina Steiner,<br />
ROL an der VS Graz-St.Johann, SR Edeltraud<br />
Tremmel, VOL an der VS Graz-Elisabethstraße,<br />
SR Irmgard Morak, OL.f.WE i.R.,<br />
ehem.VS Graz-Berlinerring, für ihr langjähriges<br />
<strong>und</strong> erfolgreiches Wirken im Dienste des steirischen<br />
Pflichtschulwesens Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
ausgesprochen <strong>und</strong> damit auch die besten<br />
Wünsche für die Zukunft mit der Hoffnung verb<strong>und</strong>en,<br />
die Zeit des wohlverdienten Ruhestandes<br />
lange genießen zu können.<br />
Des weiteren wurden auch Hannelore Fiedler,<br />
Vertragsbedienstete am BG/BRG Graz-Oeverseegasse,<br />
anlässlich der einverständlichen<br />
Lösung des Dienstverhältnisses <strong>und</strong> dem damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Übertritt in den Ruhestand für ihr<br />
langjähriges <strong>und</strong> erfolgreiches Wirken im Dienste<br />
der Schulverwaltung Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
mit den besten Wünschen für die Zukunft<br />
ausgesprochen.
Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 36<br />
63.<br />
Schulversuche 2000/2001<br />
Allgemeinbildende höhere Schulen<br />
Standort Bezeichnung Genehmigungszahl des BMUK<br />
Akad.Gymnasium 2. lebende Fremdsprache ab der 3. Klasse Neueinführung<br />
8010 Graz, Bürgergasse 15 (IV AG 1a/2-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BG 8020 Graz, Wahlpflichtgegenstände am BORG Neueinführung<br />
Dreihackengasse 11 unter besonderer Berücksichtigung der GZ. 32.428/6-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
musischen Ausbildung für Studierende (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
der Musik<br />
(IV DBG 1a/17-99)<br />
Politische Bildung <strong>und</strong> Zeitgeschichte Neueinführung<br />
(IV DBG 1a/16-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BRG 8020 Graz, Leistungsmessung, Leistungsbewertung Neueinführung<br />
Keplerstraße 1a/2 (IV KRG 1a/2-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
Wiku BRG 8010 Graz, Reduktion der Schularbeiten in der Neueinführung<br />
Sandgasse 40 Ober<strong>stufe</strong> GZ. 32.428/6-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
(IV WIBG 1a/15-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
Priv. Gymn. <strong>und</strong> ORG der Ursulinen Politische Bildung <strong>und</strong> Zeitgeschichte<br />
8010 Graz, Leonhardstraße 62 (IV Uu 1a/5-99)<br />
Informatik <strong>und</strong> Berufsorientierung als Bewilligung<br />
Pflichtgegenstand in der Zl. 23.995/2-III/A/4/99 v. 22. 2. 2000<br />
Übergangsklasse des ORG (f.d. SJ 2000/2001-2001/2002)<br />
(IV Uu 1a/4-99)<br />
Gymn., RG <strong>und</strong> ORG RG mit angewandter Informatik in den Neueinführung<br />
8230 Hartberg Schwerpunktfächern GZ. 32.428/5-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
(IV Ha 1a/5-99) (f.d. SJ 2000/2001u.2001/2002)<br />
BG/BRG Ethik Neueinführung<br />
8605 Kapfenberg (IV Ka 1a/6-99) GZ. 21.080/13-III/A/2000 v. 15 .6. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001)<br />
BG/BRG Ethik Neueinführung bzw. Fortsetzung<br />
8720 Knittelfeld (IV Ki 1a/2-99) GZ. 21.080/13-III/A/2000 v. 15. 6. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001)<br />
BG/BRG Politische Bildung <strong>und</strong> Zeitgeschichte Neueinführung<br />
8700 Leoben, Moserhofstraße 5 (IV Le 5a/9-99) GZ. 32.428/28-I/2b/99 v. 2. 2. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BG/BRG 8160 Fächerübergreifender Wahlpflichtgegen- Neueinführung<br />
Weiz stand Ges<strong>und</strong>heitslehre GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
(IV We 1a/5-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BORG 8990 Wahlpflichtgegenstand zusätzliche lebende Neueinführung<br />
Bad Aussee Fremdsprache mit Möglichkeit GZ. 32.428/8-I/2/2000 v. 4. 4. 2000<br />
zur mündlichen Reifeprüfung (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BORG Fächerübergreifender Wahlpflichtgegen- Neueinführung<br />
8190 Birkfeld stand Ges<strong>und</strong>heitslehre GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
(IV Bi 2a/6-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BORG Wahlpflichtgegenstand Theorie des Sports Neueinführung<br />
8330 Feldbach <strong>und</strong> der Bewegungskultur GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
(IV Fe 2a/4-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)<br />
BORG Reduktion der Anzahl <strong>und</strong> Dauer von Neueinführung<br />
8650 Kindberg Schularbeiten GZ. 32.428/1-I/2b/2000 v. 2. 2. 2000<br />
(IV Ki 3a/10-99) (f.d. SJ 2000/2001 u. 2001/2002)
37 SEITE VERORDNUNGSBLATT Jg. 2000 / Stück 8/9<br />
Standort<br />
Humanberufliche Schulen<br />
Bezeichnung Genehmigungszahl des BMUK<br />
Fachschule f. w. Berufe Einjährige Wirtschaftsfachschule Genehmigung<br />
8020 Graz, Mariengasse 6 GZ. 21.080/2-III/A/4/2000<br />
Zweijährige Wirtschaftsfachschule v. 9.2.2000<br />
(IV Ba 5a/4-99) (f.d. SJ 2000/01 – 2002/2003)<br />
HBLA f. w. Berufe Zweijährige Wirtschaftsfachschule Genehmigung<br />
8670 Krieglach zur Weiterentwicklung der Hauswirt- GZ. 17.024/43-II/4/99 v. 5. 1. 2000<br />
schaftsschule (IV Ki 4a/3-99) ab dem SJ 2000/2001<br />
BFS f. w. Berufe Zweijährige Wirtschaftsfachschule Genehmigung<br />
8480 Mureck zur Weiterentwicklung der Hauswirtschaftsschule<br />
(IV Mu 6a/3-99)<br />
GZ. 17.024/43-II/4/99 v. 5. 1. 2000<br />
ab dem SJ 2000/2001<br />
BBA f. KiG-Päd. Zusatzausbildung für Früherziehung Genehmigung<br />
8750 Judenburg (IV Ju 3a/1-99) GZ. 16.266/3-Präs.A/5/2000<br />
v. 29.2.2000 (f.d.SJ 2000/01 – 02/03)<br />
BBA f. KiG-Päd. Zusatzausbildung für Früherziehung Genehmigung<br />
8480 Mureck (IV Mu 7a/7-99) GZ. 16.266/3-Präs.A/5/2000<br />
v. 29. 2. 2000 (f.d.SJ 2000/01 – 02/03)<br />
Standort<br />
Technische Schulen<br />
Bezeichnung Genehmigungszahl des BMUK<br />
HTBLA Fachschule für Datenverarbeitung Genehmigung<br />
8160 Weiz (IV We 4a/1-00) GZ. 17.022/5-II/2/2000 v. 21.6.2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001 bis 04/05)<br />
Standort<br />
Kaufmännische Schulen Schulen<br />
Bezeichnung Genehmigungszahl des<br />
BMUKBHAK/BHAS <strong>und</strong> Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />
BHAK für Berufstätige Internationale Wirtschaft GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28.4.2000<br />
8010 Graz, Grazbachg. 71 (f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />
Handelsakademie für Informations- Genehmigung<br />
management <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />
(IV HAK 1a/11-99)<br />
GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001)<br />
BHAK/BHAS 8010 Graz, Handelsakademie für Informations- Genehmigung<br />
Monsbergergasse 16 management <strong>und</strong> Informationstechnologie GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />
(IV HAK 2a/5-99) (f.d. SJ 2000/2001)<br />
Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />
Internationale Wirtschaft GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02<br />
BHAK/BHASe Handelsschule für Informationstechnologie Genehmigung<br />
8990 Bad Ausse (IV Ba 4a/2-99) GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001)<br />
BHAK/BHAS Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />
8600 Bruck/Mur Internationale Wirtschaft GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />
Handelsschule für Genehmigung<br />
Informationstechnologie GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001)<br />
Handelsakademie für Informationsmana- Neueinführung bzw. Fortsetzung<br />
gement <strong>und</strong> Informationstechnologie GZ. 21.080/13-III/A/2000 v. 15 .6. 2000<br />
Ethik (IV HAK Bu 1a/3-99) (f.d. SJ 2000/2001)<br />
BHAK/BHAS Handelsschule für Informationstechnologie Genehmigung<br />
8680 Mürzzuschlag GZ. 17.023/32-II/2b/2000 v. 10. 7. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/01)<br />
BHAK/BHAS Konzentration der Sonderformen an der Verlängerung<br />
8940 Liezen Handelsakademie für Berufstätige GZ. 17.023/23-II/3/2000<br />
(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />
Handelsschule für Office-Management <strong>und</strong> Genehmigung<br />
Informationstechnologie, Sales- GZ. 17.023/23-II/3/2000 v. 2. 6. 2000<br />
Management sowie Sekretariatswesen (f.d. SJ 2000/01 u. 01/02)<br />
BHAK/BHAS Handelsakademie für Informationsmana- Genehmigung<br />
gement <strong>und</strong> Informationstechnologie GZ. 17.023/16-II/3/2000 v. 5. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/2001)<br />
Handelsakademie Fachrichtung Genehmigung<br />
Inter-nationale Wirtschaft (IV We 3a/1-99) GZ. 17.023/19-II/3/2000 v. 28. 4. 2000<br />
(f.d. SJ 2000/01 u. 01/02
Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 38<br />
Sonstige Mitteilungen<br />
64.<br />
Landesschulinspektor Hofrat<br />
Dietrich Stark im Ruhestand<br />
Landesschulinspektor Hofrat Dietrich<br />
Stark ist mit Wirksamkeit vom 1. 9.<br />
2000 in den Ruhestand getreten.<br />
Dietrich Stark wurde am 31. Jänner 1939<br />
in Gleisdorf geboren, legte nach der<br />
Lehrbefähigungsprüfung (1958) an der<br />
Lehrerbildungsanstalt in Graz-Hasnerplatz<br />
im Jahre 1960 die Lehramtsprüfung<br />
für Volksschulen <strong>und</strong> 1966 jene für<br />
Hauptschulen (Deutsch, Leibesübungen<br />
<strong>und</strong> Stenografie) ab. Um sein Wissen im<br />
theoretischen Bereich zu vergrößern, studierte<br />
er nebenbei 6 Semester an der Grazer<br />
Universität Pädagogik <strong>und</strong> Psychologie.<br />
Die Erstanstellung erhielt Dietrich Stark<br />
an der Volksschule Sinabelkirchen <strong>und</strong><br />
unterrichtete an der Volksschule St. Ruprecht/R.,<br />
von 1959 bis 1967 (<strong>Unter</strong>brechung<br />
durch den Präsenzdienst im Schuljahr<br />
1965/66). Von 1967 bis 1979 arbeitete<br />
er als Hauptschullehrer an der<br />
Hauptschule St. Ruprecht/R. <strong>und</strong> an den<br />
Hauptschulen in Gleisdorf.<br />
In dieser Zeit bewies Dietrich Stark<br />
immer wieder großes pädagogisches<br />
Geschick, überdurchschnittliche Kommunikations-,<br />
Kooperations- <strong>und</strong> Konfliktlösungskompetenz,<br />
sowie Innovationsfreude<br />
im breiten Feld der Pädagogik.<br />
„Nicht die Talente, nicht das Geschick zu<br />
diesem oder jenem machen eigentlich den<br />
Mann der Tat; die Persönlichkeit ist`s,<br />
von der alles abhängt“ schreibt Johann<br />
Wolfgang von Goethe (Dichtung <strong>und</strong><br />
Wahrheit 1809 – 1831). Dietrich Stark<br />
war schon als junger Mann eine starke<br />
Persönlichkeit, ausgestattet mit Fleiß,<br />
Kompetenz, Geradlinigkeit, Handschlagqualität,<br />
Gerechtigkeitsgefühl <strong>und</strong> Durchsetzungskraft,<br />
wenn es galt, für die<br />
Gesellschaft wichtige Fragen in sozialer<br />
Ausgewogenheit auch gegen starke<br />
Widerstände umzusetzen. Das führte<br />
nahezu zwangsweise dazu, dass er in der<br />
Schule <strong>und</strong> im politischen Bereich ein<br />
gefragter Mann wurde. Schon als Vierzigjähriger<br />
wurde er mit Wirksamkeit vom<br />
01.09.1979 zum Bezirksschulinspektor<br />
für den Aufsichtsbereich Weiz I ernannt,<br />
<strong>und</strong> in der Kommunalpolitik wählte man<br />
ihn vorerst in den Gemeinderat <strong>und</strong> in der<br />
Folge zum Vizebürgermeister der Stadt<br />
Gleisdorf (1975 – 1990). In den Jahren<br />
1987 – 1991 war er beschließendes Mitglied<br />
des Kollegiums des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für Steirermark.<br />
Als Bezirksschulinspektor initiierte Dietrich<br />
Stark neue Wege in der Lehrerfortbildung<br />
im Bezirk Weiz, er war Referent<br />
<strong>und</strong> Leiter von Arbeitsgemeinschaften<br />
bei gesamtösterreichischen BSI-Tagun-<br />
gen <strong>und</strong> bei Seminaren für Schulleiter<br />
<strong>und</strong> Schulleiterinnen.<br />
Ab 01.05.1991 war Dietrich Stark Landesschulinspektor<br />
für den Pflichtschulbereich<br />
mit der Zuständigkeit für Hauptschulen,<br />
Polytechnische Schulen <strong>und</strong> bis<br />
November 1994 auch für die Sonderpädagogik<br />
<strong>und</strong> ab September 1995 für die<br />
privaten Realschulen. Sein Engagement<br />
<strong>und</strong> seine hohe Fachkompetenz machten<br />
ihn zu einem sehr gefragten Berater <strong>und</strong><br />
Betreuer für verschiedene Projekte in der<br />
Lehrerfortbildung sowie der Schulorganisationsentwicklung,<br />
in der er stets nach<br />
dem Gr<strong>und</strong>satz agierte „Hauptziel der<br />
Organisationsentwicklung ist die Steigerung<br />
der <strong>Unter</strong>richtsqualität. Alle Maßnahmen,<br />
die in den Schulen überlegt werden,<br />
müssen auf die optimale Förderung<br />
des einzelnen Schülers/der einzelnen<br />
Schülerin im <strong>Unter</strong>richt ausgerichtet sein.<br />
Alles andere wäre lediglich Beschäftigungstherapie“.<br />
Er hat auch maßgeblichen<br />
Anteil an der Entwicklung des<br />
steirischen Leiterbestellungsmodells<br />
(„Entscheidungshilfen“) <strong>und</strong> hat sich als<br />
Vorsitzender des Bewertungsausschusses,<br />
der die Neuanstellungen gemäß Warteliste<br />
überwacht, bestens bewährt. Weiters<br />
hat er sich als Landesschulinspektor bei<br />
der Umsetzung des Lehrplanes 1993, der<br />
Schulautonomie <strong>und</strong> der sozialen Integration<br />
behinderter Kinder <strong>und</strong> von Kindern<br />
mit fremder Muttersprache sehr verdient<br />
gemacht, auch bei der Planung, Durchführung<br />
<strong>und</strong> Evaluierung zahlreicher<br />
Schulversuche, wie Realschule, Schulverb<strong>und</strong>,<br />
Binnendifferenzierung etc. <strong>und</strong> bei<br />
der Erstellung von Richtlinien für die<br />
Errichtung der sonderpädagogischen Zentren.<br />
Ebenso war er in der <strong>Unter</strong>stützung<br />
der Kooperation der Polytechnischen<br />
Schulen mit der Wirtschaft in hervorragender<br />
Weise aktiv.<br />
Maßgeblich beteiligt war Dietrich Stark<br />
auch bei der Einführung der steirischen<br />
Realschule, die seit 1995 als Statutarschule<br />
geführt wird, <strong>und</strong> für die er den<br />
Vorsitz bei den Abschlussprüfungen<br />
führte. Als Leiter der pädagogischen<br />
Abteilung für das Pflichtschulwesen im<br />
<strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong> hatte LSI<br />
Stark im Herbst 1992 die organisatorische<br />
Verantwortung für die gesamtösterreichische<br />
BSI-Tagung in Schladming<br />
sowie für die gesamtösterreichische<br />
Tagung der Landesschulinspektoren für<br />
Sonderpädagogik in Bad Radkersburg.<br />
Weiters war er Mitglied verschiedener<br />
Kommissionen <strong>und</strong> Arbeitsgruppen im<br />
B<strong>und</strong>esministeriums für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong><br />
kulturelle Angelegenheiten <strong>und</strong> im <strong>Landesschulrat</strong>,<br />
wie z.B. der Leistungsfeststellungsoberkommission<br />
<strong>und</strong> der Disziplinarkommission<br />
für allgemeine Pflichtschulen<br />
<strong>und</strong> offizieller Vertreter des<br />
<strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong> in der<br />
Steuerungsgruppe zur Lehrplanreform<br />
auf der Sek<strong>und</strong>ar<strong>stufe</strong> I (“Lehrplan 99“).<br />
Im <strong>Unter</strong>richtsministerium <strong>und</strong> in den<br />
LSI-Konferenzen war seine wertvolle,<br />
f<strong>und</strong>ierte Mitarbeit in Fragen der<br />
Leistungsdifferenzierung, der Polytechnischen<br />
Schulen, des Aufgabenprofils für<br />
Landesschulinspektoren, der Ausbildung<br />
von SchulentwicklungsberaterInnen, der<br />
Schulautonomie u.ä. sehr gefragt; vieles<br />
hat er auf diesen Gebieten wesentlich<br />
beeinflusst.<br />
Aufgr<strong>und</strong> all dieser hervorragenden Leistungen<br />
wurde Herrn LSI Dietrich Stark<br />
vom Herrn B<strong>und</strong>espräsidenten mit Entschließung<br />
vom 28.05.1999 der Berufstitel<br />
Hofrat verliehen. Die Frau B<strong>und</strong>esministerin<br />
Gehrer hat ihm anlässlich der<br />
Versetzung in den Ruhestand für seine<br />
der Republik Österreich geleisteten Dienste<br />
während der Schulaufsichtstätigkeit<br />
im österreichischen Schulwesen Dank<br />
<strong>und</strong> Anerkennung ausgesprochen, verb<strong>und</strong>en<br />
mit den besten Wünschen für die<br />
Zukunft.<br />
Die Kollegenschaft <strong>und</strong> das Amt des<br />
<strong>Landesschulrat</strong>es für <strong>Steiermark</strong><br />
schließen sich diesen Wünschen herzlich<br />
an <strong>und</strong> bedauern das Ausscheiden dieses<br />
geachteten Schulmannes. Sie wünschen<br />
Hofrat Stark für die Zukunft Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Glück <strong>und</strong> Freude sowie viel Zeit zu<br />
haben für seine Hobbies (Sport, Reisen,<br />
Lesen, Konzert- Theaterbesuche usw.).<br />
Reg.-Rat Josef Seidl im<br />
Ruhestand<br />
Am 1. September 2000 trat Regierungsrat<br />
Josef Seidl nach einer 14-jährigen Dienstzeit<br />
als Bezirksschulinspektor des Bezirkes<br />
Graz-Umgebung (AB I) in den Ruhestand.<br />
Mit ihm scheidet eine der profiliertesten<br />
Persönlichkeiten der APS-Schulaufsicht,<br />
die sich dank höchster fachlicher Komptenz<br />
<strong>und</strong> ausgeprägter Integrität besondere<br />
Anerkennung <strong>und</strong> Wertschätzung<br />
erworben hat, aus dem Aktivstand.<br />
Josef Seidl wurde am 18. 7. 1940 in<br />
Klapping im Bezirk Feldbach geboren,<br />
besuchte die Volksschule in St. Anna<br />
a.A. <strong>und</strong> setzte seinen Schulbesuch<br />
danach in Graz im Bischöflichen Gymnasium<br />
fort <strong>und</strong> übersiedelte 1957 ins Akademische<br />
Gymnasium.<br />
Danach folgte eine sehr erfahrungsreiche<br />
berufliche Tätigkeit in verschiedenen<br />
Grazer <strong>Unter</strong>nehmen <strong>und</strong> schließlich von<br />
1961 – 1972 ein Berufseinsatz als zeitverpflichteter<br />
Soldat bzw. Beamter beim<br />
Österreichischen B<strong>und</strong>esheer. Neben dieser<br />
beruflichen Verpflichtung legte Josef<br />
Seidl 1969 die Reifeprüfung ab <strong>und</strong><br />
besuchte von 1970 – 1972 die Pädagogische<br />
Akademie. Er erwarb am 29.1.1972<br />
das Lehramtszeugnis für Volksschulen<br />
<strong>und</strong> konnte bereits am 1.3.1972 seinen<br />
Dienst in der Hauptschule Hausmannstätten<br />
antreten. Nach Abschluss der Lehramtsprüfung<br />
für Hauptschulen im Jahre<br />
1975 wurde er mit Wirkung vom<br />
1.3.1976 an die Hauptschule Feldkirchen<br />
versetzt.
39 SEITE VERORDNUNGSBLATT Jg. 2000 / Stück 8/9<br />
Am 1. 1. 1981 wurde Josef Seidl zum<br />
Direktor der Hauptschule Feldkirchen<br />
ernannt <strong>und</strong> leistete in beiden Funktionen<br />
als Lehrer <strong>und</strong> Leiter hervorragende<br />
pädagogische <strong>und</strong> administrative Arbeit,<br />
wofür er mehrfach Dank <strong>und</strong> Anerkennung<br />
des Bezirksschulrates bzw. des <strong>Landesschulrat</strong>es<br />
für <strong>Steiermark</strong> erhielt.<br />
Mit Oktober 1986 wurde er zum Bezirksschulinspektor<br />
des Schulbezirkes Graz-<br />
Umgebung I ernannt <strong>und</strong> hat diese neue<br />
Aufgabe in bestem Sinne erfüllt, nämlich<br />
als Betreuer <strong>und</strong> Berater von LehrerInnen,<br />
Eltern <strong>und</strong> SchülerInnen <strong>und</strong> als<br />
kooperativer Partner der insgesamt 35<br />
DirektorInnen des genannten Aufsichtsbereiches.<br />
Besondere Ambitionen hat BSI Seidl hinsichtlich<br />
der Stärkung der Schulpartnerschaft,<br />
der Förderung schulischer Innovationen<br />
im Bereich der Schulversuchsarbeit<br />
<strong>und</strong> eines vielfältigen, stets aktuellen<br />
Angebotes regionaler Lehrerfortbildungsveranstaltungen<br />
entwickelt, wobei durch<br />
intensive Planungsarbeit <strong>und</strong> sinnvolle<br />
Schwerpunktsetzungen größtmögliche<br />
Effizienz erreicht werden konnte.<br />
Aufgeschlossenheit <strong>und</strong> Weitblick zeigte<br />
BSI Seidl bei der Entwicklung des Schulversuches<br />
„Soziale Integration“ an der<br />
Volksschule Kalsdorf, der ab 1985 aufsteigend<br />
in der Volksschule <strong>und</strong> danach<br />
in der Hauptschule mit richtungsweisenden<br />
Ergebnissen geführt wurde.<br />
Besondere Bedeutung <strong>und</strong> <strong>Unter</strong>stützung<br />
hat Josef Seidl in seiner Tätigkeit als<br />
Bezirksschulinspektor auch dem Schulsport<br />
zugemessen: so wurden im genannten<br />
Schulbezirk jährlich Bezirkswettkämpfe<br />
in der Leichtathletik <strong>und</strong> im<br />
Schwimmen sowie Wettbewerbe im<br />
Tischtennis, Hallenfußball <strong>und</strong> im Schulschach<br />
zur besonderen Freude von SchülerInnen<br />
<strong>und</strong> Eltern durchgeführt.<br />
Als ein besonderes Anliegen hat der<br />
Genannte stets die Öffnung der Schule<br />
gegenüber den Eltern <strong>und</strong> den Gemeindebewohnern,<br />
die Teilnahme <strong>und</strong> Mitwirkung<br />
der SchülerInnen am Pfarr- <strong>und</strong><br />
Gemeindeleben <strong>und</strong> nicht zuletzt das<br />
Sichtbarmachen der erziehlichen <strong>und</strong><br />
unterrichtlichen Leistungen in der Schule<br />
angesehen.<br />
Außerberuflich ist BSI Seidl seit 20 Jahren<br />
als Gemeinderat in der Gemeinde<br />
Feldkirchen <strong>und</strong> in dieser Funktion auch<br />
als Obmann des Schul- <strong>und</strong> Sportausschusses<br />
tätig <strong>und</strong> war auch mehr als 20<br />
Jahre Obmann des Sportvereines „Union<br />
Feldkirchen“.<br />
Als besonderes Zeichen der Anerkennung<br />
seiner gesamten beruflichen Tätigkeit<br />
<strong>und</strong> seines außerschulischen Wirkens<br />
wurde ihm mit Entschließung vom<br />
2.1.1995 vom Hrn. B<strong>und</strong>espräsidenten<br />
der Berufstitel „Regierungsrat“ verliehen.<br />
Der <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong> dankt<br />
Reg. Rat Seidl nochmals für seine großartige<br />
<strong>und</strong> äußerst erfolgreiche Tätigkeit im<br />
steirischen Schulwesen <strong>und</strong> wünscht ihm<br />
für den Ruhestand viel Ges<strong>und</strong>heit, Freude<br />
<strong>und</strong> Wohlergehen.<br />
65.<br />
Ergebnisse der B<strong>und</strong>es-<br />
Personalvertretungswahlen<br />
1999<br />
Nachstehend werden die Ergebnisse der<br />
am 24. <strong>und</strong> 25. November 1999 durchgeführtenB<strong>und</strong>es-Personalvertretungswahlen<br />
bekannt gegeben:<br />
A. B<strong>und</strong>esbedienstete:<br />
I. B<strong>und</strong>esbedienstete mit Ausnahme der<br />
an Schulen <strong>und</strong> Schülerheimen verwendeten<br />
B<strong>und</strong>eslehrer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eserzieher<br />
a) Zentralausschuss beim B<strong>und</strong>esministerium<br />
für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten<br />
für die beim B<strong>und</strong>esministerium<br />
<strong>und</strong> den nachgeordneten Dienststellen<br />
verwendeten B<strong>und</strong>esbediensteten,<br />
ausgenommen die an Schulen <strong>und</strong><br />
Schülerheimen verwendeten B<strong>und</strong>eslehrer<br />
<strong>und</strong> B<strong>und</strong>eserzieher:<br />
Vorsitzender: SCHARITZER Erwin,<br />
ADir.<br />
1.Vorsitzenden-Stellvertreterin: GRIM-<br />
LING Elisabeth, ADir.<br />
2.Vorsitzenden-Stellvertreter:<br />
STACHEL Anton, FOI<br />
1.Schriftführer: PAUXBERGER Johann,<br />
ADir.<br />
2.Schriftführerin: JANTSCHITSCH<br />
Monika, FOI<br />
Weitere Mitglieder: HAUMER<br />
Elisabeth, HAZIBAR Johann,<br />
OKontr., PEITL Manfred, Reg.Rat<br />
SCHÖCK Daniela SEIER Gerhard,<br />
ADir.<br />
b) Fachausschuss beim <strong>Landesschulrat</strong><br />
für <strong>Steiermark</strong> für die beim <strong>Landesschulrat</strong><br />
<strong>und</strong> den nachgeordneten Dienststellen<br />
verwendeten B<strong>und</strong>esbediensteten, ausgenommen<br />
die an Schulen <strong>und</strong> Schülerheimen<br />
verwendeten B<strong>und</strong>eslehrer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>eserzieher:<br />
Vorsitzender: STACHEL Anton, FOI<br />
Vorsitzenden-Stellvertreter: Dr. KOL-<br />
LER Roman, HR<br />
1.Schriftführerin: HORN Evelyne, FOI<br />
2.Schriftführerin: PAFLA Isabella, FI<br />
Weitere Mitglieder: JOCHUM Alexandra,<br />
SEIDL Josef, BSI<br />
II. B<strong>und</strong>eslehrer an allgemeinbildenden<br />
Schulen <strong>und</strong> Pädagogischen Instituten<br />
sowie B<strong>und</strong>eserzieher an Schülerheimen,<br />
die ausschließlich oder vorwiegend für<br />
Schüler dieser Schulen bestimmt sind:<br />
a) Zentralausschuss beim B<strong>und</strong>esministerium<br />
für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten<br />
für die B<strong>und</strong>eslehrer an allgemeinbildenden<br />
Schulen:<br />
Vorsitzender: Mag. WEISSMANN<br />
Azevedo, Prof.<br />
1.Vorsitzenden-Stellvertreter: Mag.<br />
JANTSCHITSCH Helmut, Prof.<br />
2.Vorsitzenden-Stellvertreter: Mag.<br />
SONNLEITNER Bernhard, Prof.<br />
Schriftführer: Mag. RIEGLER Gerhard,<br />
Prof.<br />
Weitere Mitglieder: Mag. GERMANN<br />
Markus, Prof.<br />
Mag. Dr. HOFER Anton, Prof.<br />
Mag. LACKENBAUER Irmgard, Prof.<br />
Mag. LEW Ilonka<br />
Mag. PICHLER Peter, Prof.<br />
Mag. SCHÜPANY Wolfgang, Prof.<br />
Mag. Dr. ZAHRADNIK Michael, Prof.<br />
Mag. ZILLNER Wilhelm, Prof.<br />
b) Fachausschuss beim <strong>Landesschulrat</strong><br />
für <strong>Steiermark</strong> für die B<strong>und</strong>eslehrer an<br />
den dem <strong>Landesschulrat</strong> unterstehenden<br />
allgemeinbildenden Schulen <strong>und</strong> Pädagogischen<br />
Instituten:<br />
Vorsitzender: Mag. MALLI Fritz, Prof.<br />
1.Vorsitzenden-Stellvertreter:<br />
Mag. RIEGLER Helmut, Prof.<br />
2.Vorsitzenden-Stellvertreterin: Mag.<br />
RESCHAB Helga, Prof.<br />
Schriftführer: HR Dr. EDER Gottfried,<br />
Dir.<br />
Weitere Mitglieder: Mag. KARGL Adelheid,<br />
Prof.<br />
Mag. LEHNER Hans, Prof.<br />
Mag. PENNITZ Harald, Prof.<br />
Mag. WAPPEL Aloisia, Prof.<br />
III. B<strong>und</strong>eslehrer an berufsbildenden<br />
Schulen <strong>und</strong> Anstalten der Lehrerbildung<br />
<strong>und</strong> der Erzieherbildung (mit Ausnahme<br />
der Pädagogischen Institute) sowie B<strong>und</strong>eserzieher<br />
an Schülerheimen, die ausschließlich<br />
oder vorwiegend für Schüler<br />
dieser Schulen bestimmt sind:<br />
a) Zentralausschuss beim B<strong>und</strong>esministerium<br />
für <strong>Unter</strong>richt <strong>und</strong> kulturelle Angelegenheiten:<br />
Vorsitzender: Mag. RAINER Jürgen,<br />
Prof.<br />
1.Vorsitzenden-Stellvertreterin: HEIN-<br />
ZELMAIER Maria-Magdalene, FOL<br />
2.Vorsitzenden-Stellvertreter: HR Mag.<br />
Dr. SCHWARZER Herbert, Dir.<br />
1.Schriftführer: Mag. ENENGL Klaus<br />
2.Schriftführerin: Mag. BERNHARD<br />
Gerlinde, Prof.<br />
Weitere Mitglieder: Mag. FUCHS-<br />
BAUER Josef Gary, Ing. KNIZE Reinhard,<br />
FOL Dipl.-Ing. MEIDL Heinz,<br />
Prof. Dr. PALFRADER, Beate StRätin<br />
PASQUALLI Maria, Dir. SEDLAC-<br />
ZEK Johann, FOL STUHLPFARRER<br />
Franz, FOL<br />
b) Fachausschuss beim <strong>Landesschulrat</strong><br />
für <strong>Steiermark</strong> für die B<strong>und</strong>eslehrer an<br />
den dem <strong>Landesschulrat</strong> unterstehenden<br />
berufsbildenden Schulen <strong>und</strong> Anstalten<br />
der Lehrerbildung <strong>und</strong> der Erzieherbildung<br />
(mit Ausnahme der Pädagogischen<br />
Institute):<br />
Vorsitzender: Mag. RAINER Jürgen,<br />
Prof.
Stück 8/9 / Jg. 2000 VERORDNUNGSBLATT SEITE 38<br />
1.Vorsitzenden-Stellvertreter: Dipl.-Ing.<br />
LACKNER Werner, Prof.<br />
2.Vorsitzenden-Stellvertreterin: Mag.<br />
Dr. WESIAK Brita<br />
Schriftführer: Ing. TRIEB Friedrich,<br />
FOL<br />
Weitere Mitglieder: Dipl.-Ing. BRANDL<br />
Günther, Prof. Dipl.-Ing. DORRER<br />
Franz, Prof.´Mag. PUHR Germaid,<br />
Prof.Dr. ZÜNDEL Anton, Prof.<br />
B. LANDESLEHRER<br />
I. Landeslehrer für allgemeinbildende<br />
Pflichtschulen<br />
Zentralausschuss bei der<br />
Steiermärkischen Landesregierung:<br />
Vorsitzender: HANSMANN Gerhard,<br />
SOL<br />
Vorsitzenden-Stellvertreterin: SR WIT-<br />
VOET Monika, OL f. WE <strong>und</strong> HW<br />
Schriftführer: WIDMANN Martin, HDir.<br />
Weitere Mitglieder: EITLJÖRG Ursula,<br />
HOL<br />
HORST Heide, SOL<br />
JAKI Friedrich, HOL<br />
PILKO Josef<br />
STIPSITS Hans, HOL<br />
OSR TUNNER Rupert, HDir.<br />
ZOLLER Hermann, HDir.<br />
II. Landeslehrer für Berufsschulen<br />
Zentralausschuss bei der<br />
Steiermärkischen Landesregierung:<br />
Vorsitzender: Ing. SCHLIEFSTEINER<br />
Franz, BOL<br />
Vorsitzenden-Stellvertreter: OSR MAD-<br />
LER Peter, BDir.<br />
Schriftführerin: STRAUSS-HELD Annelies,<br />
BL<br />
Weiteres Mitglied: BOSLITSCH Kurt,<br />
BOL<br />
Aus Platzersparnisgründen wird von der<br />
Veröffentlichung der Wahlergebnisse für<br />
die Dienststellenausschüsse abgesehen.<br />
Die Namen der Mitglieder <strong>und</strong> Funktionäre<br />
der einzelnen Dienststellenausschüsse<br />
können bei den zuständigen<br />
Fachausschüssen oder bei den betreffenden<br />
Dienststellenleitern in Erfahrung gebracht<br />
werden.<br />
Impressum für den nichtamtlichen Teil des Verordnungsblattes: Eigentümer, Herausgeber <strong>und</strong> Verleger: <strong>Landesschulrat</strong> für <strong>Steiermark</strong>; für den Inhalt verantwortlich:<br />
Dr. Elsa Brunner; alle Körblergasse 23, 8015 Graz. – Satz beigestellt. — Druck:Medienfabrik Graz. — XXXX-XX
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
15<br />
Förderdiagnostik <strong>und</strong><br />
Förderpläne – zwei<br />
„geschraubte“ Begriffe?<br />
Immer wieder kommen<br />
neue Fachtermini auf die<br />
Lehrerpersönlichkeit zu,<br />
die primär all zu schnell<br />
als reine Mehrarbeit<br />
erlebt werden.<br />
DR. JOSEF ZOLLNERITSCH<br />
Dabei verlangen aber neue<br />
pädagogische Prinzipien neue<br />
Zugehensweisen. Mit neuen<br />
Prinzipien meine ich insbesondere<br />
die Lehrplanforderung<br />
nach innerer Differenzierung<br />
<strong>und</strong> Individualisierung.<br />
Methodengerechtigkeit für<br />
jedes Kind bedingt, dass wir<br />
im Gr<strong>und</strong>e jedes dieser Kinder<br />
im Hinblick auf seine spezifischen<br />
Eigenarten <strong>und</strong> Fördernotwendigkeiten<br />
erkennen<br />
sollten. Der individuelle Lernstand<br />
zum jeweiligen Zeitpunkt<br />
ist wohl Ausgangspunkt<br />
aller pädagogischen Überlegungen.<br />
Für die Lehrer als<br />
Experten für Lernprozesse<br />
muss es möglich sein, mit<br />
geeigneten Mitteln auf die<br />
Lernbedürfnisse eines Kindes<br />
zuzugehen. Daraus können<br />
dann geeignete, individualisierte<br />
Formen des <strong>Unter</strong>richts<br />
<strong>und</strong> der Leistungserbringung<br />
resultieren.<br />
Prozessorientierte<br />
Förderdiagnostik<br />
Das ist das Zauberwort, um<br />
dahinter zu kommen, wo ein<br />
Kind steht. Prozessorientiert<br />
deshalb, weil sich jedes Kind,<br />
jeder Mensch in einem individuellen<br />
Lernkontinuum befindet,<br />
dessen Geschwindigkeit<br />
im Gr<strong>und</strong>e nicht vorhersehbar,<br />
nicht messbar ist <strong>und</strong> im<br />
Endeffekt vom Ergebnis nicht<br />
absehbar ist. Prozessorientiert<br />
enthält die gesamte Entwicklungsdimension<br />
jedes Menschen.<br />
Prozessorientiert enthält<br />
aber auch die Wachstumsdimension,<br />
die jeder guten<br />
Pädagogik zu Gr<strong>und</strong>e liegen<br />
soll. Der Lehrer also als<br />
Begleiter von Lernprozessen<br />
muss sich immer wieder deutlich<br />
vor Augen halten, dass es<br />
keine abgeschlossenen endgültigen<br />
Ergebnisse gerade bei<br />
jungen Menschen gibt. Die<br />
Förderdimension ist das<br />
Gegenteil der Selektionsdimension.<br />
Auch bei noch so großen Defiziten<br />
muss es klar sein, dass<br />
bei einem Kind/ einem Jugendlichen<br />
Stärken vorhanden sind.<br />
Pädagogisch-diagnostische<br />
Zugänge (z.B. <strong>Unter</strong>richtsbeobachtung,Lernstandserhebung,<br />
Exploration ..., standardisierte<br />
Tests ...) helfen, Entwicklungsbereiche<br />
eines<br />
Menschen auszuloten. Es geht<br />
also bei der prozessorientierten<br />
Förderdiagnostik in erster<br />
Linie darum, immer wieder<br />
Stärken <strong>und</strong> Entwicklungsbereiche<br />
eines Menschen, eines<br />
Schülers auszuloten, ganz im<br />
Gegensatz zur punktuellenSelektionsdiagnostik.<br />
Neben<br />
dem ganz normalen<br />
Einsatz dieserdiagnostischenMaßnahmen<br />
im<br />
<strong>Unter</strong>richt ist<br />
es natürlich<br />
gerade bei<br />
Handicaps,Behinderungen,Auffälligkeiten,<br />
Fragen der Schullaufbahnwahl,<br />
der Berufswahl<br />
u. a. besonders wichtig, diesen<br />
förderdiagnostischen Blick<br />
einzunehmen. Der Lehrer tut<br />
es als „Lehrerexperte“, der<br />
Psychologe als „Psychologenexperte“,<br />
der Arzt als „medizinischer<br />
Experte“, in der<br />
Zusammenschau dieser Bef<strong>und</strong>e<br />
ergibt sich ein möglichst<br />
r<strong>und</strong>es, interdisziplinäres Bild<br />
von Entwicklungs- bzw.<br />
Wachstumsmöglichkeiten.<br />
Besonderes Gewicht hat dabei<br />
die Betrachtung der unterschiedlichen<br />
menschlichen<br />
Entwicklungsdimensionen, die<br />
besonders den Bereichen<br />
Sprache, Sozialverhalten, Kognition,<br />
Wahrnehmung sowie<br />
Motorik zuzuordnen sind.<br />
Gerade in diesen Dimensionen<br />
sind Fördermöglichkeiten<br />
besonders auszuloten, immer<br />
mit dem Blick darauf, dass<br />
SCHULE<br />
diese Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bei jedem Menschen<br />
unterschiedlich ausgeprägt<br />
sind.<br />
Es gibt keinen Menschen, der<br />
sich in allen Entwicklungsdimensionen<br />
gleich schnell entfalten<br />
kann. Es ist gerade für<br />
Eltern mit behinderten Kindern<br />
besonders schwierig, es<br />
wahr haben zu wollen, dass<br />
sich ihr Kind eben nicht<br />
gleich schnell in allen<br />
Bereichen, wie es<br />
„Normale“ tun,<br />
entwickelt. Wie<br />
überhaupt<br />
Kinder unterschiedlicheLerngeschwindigkeiten<br />
aufweisen<br />
<strong>und</strong> unterschiedliche<br />
Lernwege besitzen.<br />
Das Entwickeln<br />
von Förderplänen kann<br />
uns ganz gr<strong>und</strong>sätzlich helfen,<br />
die <strong>Unter</strong>schiedlichkeit von<br />
Kindern besser zu akzeptieren.<br />
Gerade bei vorhandenen Defiziten<br />
ist es wichtig, solche Kinder<br />
nicht zu drängen <strong>und</strong> sie<br />
nicht um jeden Preis über<br />
einen Kamm scheren zu wollen.<br />
Förderpläne sollten<br />
insbesondere enthalten:<br />
Die Daten des Schülers: Eine<br />
möglichst objektive Darstellung<br />
des individuellen Leistungsstandes<br />
zum jeweiligen<br />
Zeitpunkt, wie ist z. B. die<br />
Leistungsfähigkeit in den<br />
unterschiedlichen Fächern<br />
ausgeprägt, wie ist das Sozialverhalten<br />
entwickelt, wie stellt<br />
sich das Kind im Bereich der<br />
Motorik, in den Sinnesdimensionen,<br />
in der Sprache, im<br />
Denken, in der Arbeitshaltung<br />
dar. Wie hat sich das Kind in<br />
der letzten Zeit verändert?<br />
PSCHOLOGISCH<br />
Förderpläne wozu?<br />
Dr. Josef Zollneritsch ist Leiter<br />
der Schulpsychologie – Bildungsberatung<br />
beim LSR<br />
Welche Ziele sollen erreicht<br />
werden – kurzfristig (nicht<br />
länger als zwei Monate), mittelfristig<br />
(bis zum Ende des<br />
Schuljahres), langfristig (bis<br />
zum Ende der Schullaufbahn)?<br />
Welche konkreten Maßnahmen<br />
sollen im <strong>Unter</strong>richt gesetzt<br />
werden?<br />
Welche methodisch-didaktischen<br />
Zugänge braucht dieses<br />
Kind?<br />
Welche Ressourcen benötigen<br />
wir für eine optimale Förderung<br />
dieses Kindes?<br />
Welche Materialien, welche<br />
Ausstattungsgegenstände sind<br />
notwendig?<br />
Welche st<strong>und</strong>enmäßigen<br />
Bedeckungen brauchen wir?<br />
Wie können wir die angestrebten<br />
Ziele evaluieren?<br />
Welche Methoden stehen uns<br />
dafür zur Verfügung (Lernzielkontrollen,<br />
Tests, Gespräche<br />
etc.)?<br />
Ganz wesentlich für das<br />
Umsetzen von Förderkonzepten<br />
ist die breite Kommunikation<br />
mit allen Betroffenen (z.<br />
B. Lehrer, Experten, Erziehungsberechtigte).<br />
Eine Verschriftlichung<br />
ist für die<br />
Erhöhung des Verbindlichkeitsgrades<br />
sinnvoll. Alle sollten<br />
dieses Förderkonzept mittragen.<br />
Auf jeden Fall muss<br />
das Förderkonzept zu einer<br />
Ermutigung aller Betroffenen<br />
führen, deshalb sind kurzfristige<br />
Ziele sinnvoll, die gesetzten<br />
Maßnahmen sollten möglichst<br />
ökonomisch einsetzbar<br />
<strong>und</strong> wenn geht auch für das<br />
Kind lustvoll erlebbar sein. Es<br />
soll von vornherein klar sein,<br />
welchen Gewinn wir in der<br />
Förderung sehen können, nicht<br />
die Belastung sollte im Vordergr<strong>und</strong><br />
der Erwägung entstehen.<br />
Flexibilität bedingt, dass<br />
gesteckte Ziele auch veränderbar<br />
sein sollen bzw. angestrebte<br />
Maßnahmen auch umkehrbar<br />
sein müssen.<br />
Gemäß dem Motto „Im Zweifel<br />
für das Kind“ macht jede<br />
gesetzte Maßnahme einen<br />
Sinn. Umso eher dann, wenn<br />
diese Maßnahme immer von<br />
einem ausreichenden Maß an<br />
Selbstreflexion <strong>und</strong> dem ehrlichen<br />
Bemühen, dem Kind helfen<br />
zu wollen, begleitet wird.
SPORTIV SCHULE<br />
Die Dreikampf-Meister<br />
Der Leichtathletik-<br />
Dreikampf-<br />
B<strong>und</strong>esmeisterschaft<br />
Anfang Juni in Graz-<br />
Eggenberg war ein<br />
durchschlagender Erfolg<br />
beschieden.<br />
<strong>Unter</strong> der Gesamtleitung von<br />
FI Edith Schürgl wurde den 40<br />
teilnehmenden Mannschaften<br />
aus ganz Österreich ein perfekt<br />
organisiertes B<strong>und</strong>esfinale<br />
geboten. Die Planung, Vorbereitung<br />
<strong>und</strong> Durchführung<br />
hatten Michael Habjanic (SHS<br />
Graz), Prof. Hannes Kandler<br />
(HIB Graz-Liebenau) <strong>und</strong><br />
Peter Riedmüller (HS Deutschlandsberg)<br />
inne.<br />
Den Vogel aus steirischer Sicht<br />
schoss die HS Eibiswald ab.<br />
Die Schüler C (Jg. 86/87) der<br />
Hauptschule Eibiswald gewannen<br />
den dritten B<strong>und</strong>esmeistertitel.<br />
Für Betreuer HOL<br />
Rupert Pelzmann war es der<br />
dritte LA-B<strong>und</strong>esmeistertitel<br />
mit einer Eibiswalder Burschenmannschaft.<br />
Das ist<br />
Rekord unter allen (!) Schulen<br />
Österreichs.<br />
Ausgezeichnet schlugen sich<br />
die Mädchen des BG/BRG<br />
Knittelfeld – sie wurden tolle<br />
Zweite bei den AHS-Schülerinnen<br />
ohne sportlichen<br />
Schwerpunkt.<br />
HOL Maria Lampel <strong>und</strong> die<br />
Schülerinnen C der HS Eibiswald<br />
qualifizierten sich als<br />
erste Mädchenmannschaft des<br />
Bezirkes Deutschlandsberg für<br />
ein B<strong>und</strong>esfinale. Sie erreichten<br />
als beste HS-Mannschaft<br />
den sensationellen dritten<br />
Platz. Die HS Eibiswald war<br />
somit die erfolgreichste Schule<br />
der B<strong>und</strong>eswettkämpfe 2000.<br />
Einen weiteren dritten Platz<br />
erkämpfte sich die Mannschaft<br />
der SHS Graz bei den Schulen<br />
mit sportlichem Schwerpunkt.<br />
Die Siegerehrung vor dem<br />
Schloss Eggenberg war die<br />
gemeinsame Abschlussveranstaltung.<br />
Das stimmungsvolle<br />
Ambiente des Schlosses trug<br />
wesentlich dazu bei, dass man<br />
von einem Höhepunkt der<br />
B<strong>und</strong>esmeisterschaft 2000<br />
sprechen konnte.<br />
Rupert Pelzmann<br />
Die meisterhaften Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen der HS Eibiswald<br />
16<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Bei einem Empfang bei Landeshaupmann<br />
Waltraud Klasnic<br />
wurden die steirischen<br />
Schulsport-B<strong>und</strong>essieger des<br />
Schuljahres 1999/2000 geehrt.<br />
Es waren dies<br />
1. Orientierungslauf: BG/BRG<br />
Fürstenfeld (Kategorie Damen<br />
14–15 Jahre): ISF-Medaillengewinner:<br />
Verena Kalcher,<br />
HWL Weiz, Karin Hubmann,<br />
HWL Weiz, Gero Klauber,<br />
HTL Weiz, Karin Leonhard,<br />
BG/BRG Fürstenfeld, Julia<br />
Hirschmann, BG/BRG<br />
Fürstenfeld, Thomas Hudax,<br />
BG/BRG Fürstenfeld<br />
2. Schülerliga Fußball: SporthauptschuleGraz-Brucknerstraße<br />
3. Schülerliga Volleyball:<br />
Sporthauptschule Eisenerz I<br />
4. Fußballcup der Polytechnischen<br />
Schulen: B<strong>und</strong>essieger<br />
Polytechnische Schule<br />
Leibnitz<br />
5. Leichtathletik: B<strong>und</strong>essieger<br />
Hauptschule Eibiswald<br />
6. Snowboard: B<strong>und</strong>essieger<br />
BG Mürzzuschlag, BORG<br />
Murau<br />
7. Baseball: Hauptschule Krottendorf<br />
8. American Football: Sporthauptschule<br />
Graz<br />
9. Tischtennis: Hauptschule<br />
Murau II (Adele Gorgoman,<br />
Susannne Mlina, Christine<br />
König)<br />
Bei den Staatsmeisterschaften im Rettungsschwimmen, welche heuer in Kapfenberg vom 29, Juni<br />
bis zum 1. Juli stattfanden <strong>und</strong> vorbildlich vom Österreichischen Jugendrotkreuz organisiert wurden,<br />
gingen gleich zwei österreichische Meistertitel auf das Konto der steirischen Vertreter. Als<br />
zweifache österreichische Jugendmeisterin durfte sich Andrea Emmerstorfer, HAK Eisenerz, feiern<br />
lassen. Auch die Mannschaftswertung der weiblichen Jugend konnte mit Andrea Emmerstorfer,<br />
Andrea Tesar, Sporthauptschule Eisenerz, Bettina Krapf, Iris Sperdin <strong>und</strong> Julia Haberl, Schülerinnen<br />
der HAK, des BORG <strong>und</strong> der Sporthauptschule Eisenerz, in die <strong>Steiermark</strong> geholt werden.
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
17<br />
SCHULE<br />
Nachdem die HS Admont am<br />
7. Juni in Kaindorf a. d. Sulm<br />
erstmalig den Landesbewerb<br />
in „erster Hilfe“ gewann, war<br />
für dieses Schuljahr das<br />
„Arbeitspensum“ noch nicht<br />
absolviert, denn nun galt es,<br />
diesen Erfolg durch ein gutes<br />
Abschneiden beim 1. B<strong>und</strong>esbewerb<br />
in Bad Leonfelden zu<br />
bestätigen. Mit dem „bissigen“<br />
<strong>und</strong> ehrgeizigen Team schien<br />
unser Vorhaben auch sehr viel<br />
versprechend. Denn wenn es<br />
uns gelingt, auch in Bad Leonfelden<br />
ähnlich gut zu arbeiten,<br />
ALLERHAND<br />
G’s<strong>und</strong> <strong>und</strong> Sport Erste-Hilfe-Sieger<br />
<strong>Unter</strong> dem Motto „Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Sport“ setzten sich die<br />
SchülerInnen der 3. Klassen an<br />
der HS St. Margarethen/Raab<br />
über mehrere Wochen intensiv<br />
mit ihrem Körper auseinander.<br />
Dieses Thema zieht sich zwar<br />
wie ein roter Faden durch die<br />
ganze Schulzeit, dennoch versuchen<br />
wir regelmäßig in den<br />
3. Klassen einen Schwerpunkt<br />
zu setzen <strong>und</strong> fachübergreifend<br />
zu arbeiten. In allen<br />
Fächern wurde bewusst<br />
gemacht, dass sich die<br />
Ernährung direkt auf unser<br />
Wohlbefinden <strong>und</strong> unsere<br />
Leistungsfähigkeit auswirkt.<br />
Die Schüler wurden sensibilisiert,<br />
bei der Auswahl der<br />
Nahrungsmittel aktiv mitzubestimmen<br />
<strong>und</strong> ihr Körpergewicht<br />
<strong>und</strong> ihre Kondtion zu<br />
kontrollieren. Schon vor Jahren<br />
wurde in Zusammenarbeit<br />
mit den Elternvertretern das<br />
Projekt „Ges<strong>und</strong>e Schuljause“<br />
gestartet. Seither werden<br />
Schulmilch aus der Region,<br />
Vollkornweckerl <strong>und</strong> heimische<br />
Äpfel als Pausenjause<br />
angeboten.<br />
Ein Erfolg für die Schüler der Realschule Neumarkt – <strong>und</strong> das im autovernarrten Italien. Beim alljährlich<br />
stattfindenden Seifenkistel-Rennen um den Wanderpokal „Trofeo Newton“ in Monfalcone<br />
(es besteht seit längerem eine Schulpartnerschaft zwischen der Scuola Media Randaccio Monfalcone<br />
<strong>und</strong> der RS Neumarkt) waren die Boliden der Neumarkter nicht zu schlagen. Der erste, zweite<br />
<strong>und</strong> vierte Platz war denn auch der doch überraschende Zieleinlauf. Und das unter zwölf teilnehmenden<br />
Mannschaften zu je drei Rennkisteln. Viele Gewerbebetriebe unterstützten das Projekt<br />
maßgeblich, zumal das Finden von Sponsoren u. a. Voraussetzung für den Bolidenbau war.<br />
dann ist dieser Mannschaft ein<br />
„Husarenstück“ zuzutrauen.<br />
So wurde nicht nur ein theoretischer<br />
Test abgehalten, sondern<br />
auch zwei Praxisstationen<br />
waren zu bewältigen. Die<br />
Gruppe wurde zunächst aufgeteilt<br />
<strong>und</strong> sämtliche Aufgabenbereiche<br />
der Notfälle waren<br />
erst einmal in Einzelarbeiten<br />
zu meistern, ehe sich die Gruppe<br />
dem Höhepunkt ihres Wissens<br />
näherte – einem simulierten<br />
Unfall, bei dem drei perfekt<br />
von Rotkreuzhelfern<br />
geschminkte „Unfallopfer“ zu<br />
versorgen waren. Jetzt wussten<br />
die Teilnehmer, was es bedeutet,<br />
beim Anblick eines Unfalles<br />
den „Eigenschock“ zu<br />
überwinden, so täuschend echt<br />
wirkten die „Verletzten“.<br />
Schwieriger noch als die Aufgaben<br />
erschien nach dem<br />
Wettbewerb die „Zeit des Wartens“,<br />
es mussten immerhin 13<br />
Weltkampfgruppen aus ganz<br />
Österreich ausgewertet werden.<br />
Es spricht für den Ehrgeiz<br />
der Gruppe, dass sie mit sich<br />
nicht zufrieden war, deshalb<br />
erwartete sie auch keinen<br />
absoluten Spitzenplatz!<br />
Mit dem 13. Rang wurde die<br />
Siegerehrung begonnen; als<br />
wir beim 5. Platz noch immer<br />
nicht „an der Reihe“ waren,<br />
war die Anspannung besonders<br />
groß. Und dann: „Der 3. Rang<br />
geht in die <strong>Steiermark</strong>“,<br />
dröhnte es aus dem Lautsprecher,<br />
wir erwarteten aufgerufen<br />
zu werden; aber es war die<br />
HS Stallhofen, als der 2. Platz<br />
an die HS Schönbach/NÖ.<br />
ging, kannte unsere Freude<br />
keine Grenzen.
MULTIKULTI SCHULE<br />
Gymnasium trifft Volksschule<br />
Eine multikulturelle<br />
Begegnung Volksschule<br />
Graz-Grenadiergasse –<br />
BG <strong>und</strong> BRG Graz-<br />
Pestalozzi.<br />
DR. ROSWITHA KARPF<br />
Im Frühling wurde ich durch<br />
einen Artikel in der evangelischen<br />
Kirchenzeitung „Dialog“<br />
auf die Volksschule Grenadiergasse<br />
im Bezirk Gries aufmerksam.<br />
Nach einer ersten<br />
Kontaktaufnahme mit Direktorin<br />
Ingrid Beermann <strong>und</strong><br />
einem spontanen Besuch in<br />
allen vier Klassen, bei dem ich<br />
sowohl die kulturelle Vielfalt<br />
in dieser Schule kennen als<br />
auch die zu leistende pädagogische<br />
Arbeit der LehrerInnen<br />
bew<strong>und</strong>ern lernte, beschloss<br />
ich, meine Klasse, die 7b des<br />
BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi, mit<br />
der Situation „gleich über der<br />
Mur“ zu konfrontieren. Ziel<br />
war es, sowohl eine multikulturelle<br />
Begegnung herbeizuführen<br />
als auch eine zwischen<br />
verschiedenen Altersgruppen<br />
<strong>und</strong> Schulen.<br />
Bei ihrem Besuch am 19. Mai<br />
2000 übergaben die 14 Siebzehnjährigen<br />
vom Hilfskonto<br />
des BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi<br />
3500 Schilling als <strong>Unter</strong>stützung<br />
für förderungswürdige<br />
<strong>Unter</strong>richtsprojekte <strong>und</strong> Kinder<br />
<strong>und</strong> nahmen, aufgeteilt in<br />
die einzelnen Klassen, auch an<br />
einer <strong>Unter</strong>richtsst<strong>und</strong>e teil,<br />
wobei sie anschließend<br />
Gespräche mit den Kindern<br />
führten.<br />
„Ich saß neben einem Mädchen<br />
aus Rumänien, das sein<br />
Deutsch-Buch gerne mit mir<br />
teilte. Die Klasse besteht aus<br />
21 Schülern, von denen 13<br />
Deutsch nicht als Muttersprache<br />
haben. Die sieben anderen<br />
tun sich etwas leichter, was<br />
das Lesen, Verstehen <strong>und</strong><br />
Erzählen betrifft. Meistens<br />
werden sie von der Lehrerin<br />
zuerst drangenommen. Dann<br />
wendet sie sich denen zu,<br />
denen es etwas schwerer fällt.<br />
Einige Kinder sind erst seit<br />
einem Jahr in Österreich, viele<br />
sind gleich in die zweite Klasse<br />
eingestiegen <strong>und</strong> konnten gar<br />
kein Wort Deutsch.<br />
Natürlich ist es sehr schwierig,<br />
alle diese Kinder in einer Klasse<br />
zu unterrichten, denn jedes<br />
Kind würde eigentlich eine<br />
spezielle Betreuung <strong>und</strong> eigene<br />
Lehrmittel benötigen.<br />
Dennoch funktioniert der<br />
<strong>Unter</strong>richt sehr gut, denn der<br />
Lerneifer ist in großem Maße<br />
vorhanden, somit fallen auch<br />
die Sprachbarrieren <strong>und</strong> kulturellen<br />
Verschiedenheiten.<br />
Die Kinder können durch diesen<br />
gemeinsamen <strong>Unter</strong>richt<br />
viele Vorurteile abbauen. Die<br />
Kinder, die schon länger in<br />
Österreich sind oder schon länger<br />
Deutsch lernen, helfen den<br />
Schwächeren durch das Dolmetschen<br />
oder psychologische<br />
<strong>Unter</strong>stützung. Trotz der<br />
hohen Anzahl an ausländischen<br />
Kindern aus allen Kulturkreisen<br />
gab es keinerlei<br />
Kommunikationsprobleme,<br />
geschweige denn Rassismus.<br />
Zum Schulschluss wurde von<br />
der 7b des BG <strong>und</strong> BRG Pestalozzi<br />
für die 4. Volksschulklasse<br />
(mit ihrem Lehrer Alexander<br />
Loretto) ein gemeinsamer<br />
Spielvormittag auf dem Hilmteichgelände<br />
organisiert. Wir,<br />
die wir wissen, wie wichtig<br />
<strong>und</strong> lustig außerschulische<br />
Veranstaltungen sind, wollten<br />
den Kleinen eine Freude<br />
machen.<br />
Unsere Klasse hatte ein kleines<br />
Buffet <strong>und</strong> ein paar Spiele vorbereitet,<br />
doch auch die Kleinen<br />
hatten etwas für uns: ein Spiel<br />
aus der Dominikanischen<br />
Republik, das sie uns beibrachten,<br />
<strong>und</strong> ein albanisches<br />
Tanzspiel, das sie uns vorführten.<br />
Auch sonst verstanden wir<br />
uns blendend.<br />
Es war ein lustiger Anblick,<br />
die fünf Herren aus unserer<br />
Klasse mit einer Horde kleiner<br />
Buben Fußball spielen zu<br />
sehen. Ich glaube, die Kleinen<br />
hatten ein paar wirklich aufregende<br />
<strong>und</strong> lustige St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
wenn man den Älteren ins<br />
Gesicht blickte, dann konnte<br />
man auch von dort deutlich<br />
den Spaß ablesen.“<br />
Texte von Barbara, Ellen, Eva, Karin,<br />
Kristina, Michaela, Monika, Stephanie,<br />
Ulrike; Bruno, Christian, Klaus,<br />
Michael <strong>und</strong> Niki aus der 7b<br />
Zum 9. Mal veranstaltete das<br />
Ministerium für Nationale<br />
Erziehung Rumänien im Kreis<br />
Caras-Severin eine umfassende<br />
Reihe von Fortbildungsveranstaltungen<br />
für rumänische<br />
LehrerInnen aller Schultypen,<br />
die unverkennbar die Handschrift<br />
von Hofrat Karl Haas<br />
tragen. Auf seine Initiative hin<br />
wurde die DIDACTICA entwickelt,<br />
gefördert <strong>und</strong> forciert.<br />
Sie entspricht weitgehend den<br />
steirischen „Pädagogischen<br />
Wochen“ des PI, die nunmehr<br />
ihre Fortsetzung in der Sommerakademie<br />
finden. Als wir<br />
als Referenten eingeladen wurden<br />
<strong>und</strong> unsere Beiträge vorbereiteten,<br />
wussten wir nicht<br />
genau, was von uns erwartet<br />
wurde bzw. was uns erwartete.<br />
Wir hatten von dieser<br />
„pädagogischen Partnerschaft“<br />
zwischen <strong>Steiermark</strong><br />
<strong>und</strong> Rumänien noch nie etwas<br />
gehört <strong>und</strong> bedauern das nun<br />
umso mehr, als wir überzeugt<br />
sind, dass hier „Osterweiterung“<br />
durch Kulturkontakte,<br />
Meinungsaustausch <strong>und</strong> Grenzüberschreitungen<br />
im besten<br />
18<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
9. Didactica<br />
europäischen Sinn verwirklicht<br />
wird.<br />
In vier Orten (Resita, Caransebes,<br />
Baile Herculane, Oravita)<br />
fanden Seminare zur gesamten<br />
Palette schulrelevanter Themen<br />
statt. R<strong>und</strong> 1000 LehrerInnen<br />
aus Westrumänien <strong>und</strong><br />
weit darüber hinaus fanden<br />
sich zu den Veranstaltungen<br />
ein, davon verfügten viele über<br />
Deutschkenntnisse. Es referierten<br />
Fachkräfte aus aus<br />
LehrInnenbildungseinrichtungen,<br />
Gymnasien, Pflichtschulen<br />
aus Rumänien, Slowenien,<br />
Ungarn, Deutschland <strong>und</strong> aus<br />
der <strong>Steiermark</strong>..<br />
Wir erlebten die herzliche<br />
Gastfre<strong>und</strong>schaft bei einer<br />
Exkursion zur Donauenge<br />
(Moldova Noua), wo die Spuren<br />
des Serbienkrieges sichtbar<br />
sind: verrottende<br />
Schmugglerkähne am Ufer,<br />
halbfertige Villen <strong>und</strong><br />
Großtankstellen, die durch den<br />
Treibstoffschmuggel, der<br />
durch das Embargo blühte,<br />
vom raschem, jedoch befristeten<br />
Reichtum einiger Nutznießer<br />
erzählen. Eine Ufer-
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
19<br />
Zweimal konnte der Direktor der HS Gröbming, Johann<br />
Schneider, im Kultursaal unendlich viele Musicalfans zum<br />
„Gesetz des Dschungels“ begrüßen. Jugendbuchautor Walter<br />
Thorwartl hatte dieses Musical mit einem großen<br />
Projektteam, aus Lehrern <strong>und</strong> Schülern bestehend, professionell<br />
inszeniert. Für die musikalische Erarbeitung war die<br />
junge Musiklehrerin Angelika Leitinger zuständig, um die<br />
tollen Kulissen bemühte sich Werklehrer Joachim Legat,<br />
Thomas Pilz kümmerte sich um Ton <strong>und</strong> Licht.<br />
international<br />
straße <strong>und</strong> einladende Rasthäuser<br />
werden nun gebaut, die<br />
Schönheit des Donauabschnittes<br />
soll allgemein zugänglich<br />
gemacht werden.<br />
Wir erlebten ein gemütliches<br />
Beisammensein als Gäste einer<br />
Bauernfamilie in einem Dorf.<br />
Der Weg führte durch einen<br />
kleinen Hof, durch den Weingarten<br />
auf einen sanften<br />
Hügel, wo unter den Obstbäumen<br />
der Tisch, üppig gedeckt<br />
mit rumänischen Köstlichkeiten,<br />
auf uns wartete. Trotz<br />
mancher Sprachbarrieren wurde<br />
bald gesungen, gescherzt<br />
<strong>und</strong> getanzt. Es war, als würde<br />
man zurückversetzt in eine<br />
andere Welt, in er die Zeit<br />
langsamer läuft.<br />
Wir erlebten die feierliche<br />
Überreichung der Ehrenbürgerurk<strong>und</strong>en<br />
von Resita <strong>und</strong><br />
Caransebes an LSI Rupert<br />
Dirnberger, für seine Verdienste<br />
um die DIDACTICA. Herr<br />
Hofrat Karl Haas wurde schon<br />
vor Jahren zum Ehrenbürger<br />
dieser Städte ernannt. Überall<br />
spürte man Wärme, Offenheit,<br />
Freude <strong>und</strong> auch Dankbarkeit.<br />
Rumänische Schulen haben<br />
sicher noch große strukturelle<br />
Probleme zu bewältigen: Standard<br />
der Gebäude-, Raum<strong>und</strong><br />
Schulausstattung, Budget,<br />
Angebot an neuen Schulbüchern,Verwaltungsumstellungen,<br />
Lehrerbesoldung sind<br />
nur einige davon.<br />
Es waren eindrucksvolle <strong>und</strong><br />
berührende Begegnungen <strong>und</strong><br />
es wurde uns bewusst, wie<br />
wichtig es ist, dass Menschen<br />
mit positiver Gesinnung, mit<br />
Liebe zu den Kindern <strong>und</strong> zu<br />
ihrem Beruf <strong>und</strong> mit Vertrauen<br />
in die Zukunft auch unter<br />
materiell ungünstigen Verhältnissen<br />
viel bewegen können.<br />
Wir kamen mit kleinen<br />
Geschenken <strong>und</strong> Spenden, mit<br />
neuen pädagogischen Ideen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungsberichten in<br />
dieses Land <strong>und</strong> fuhren reich<br />
beschenkt nach Hause, mit<br />
dem Gefühl von Fre<strong>und</strong>schaft,<br />
Vertrauen <strong>und</strong> der Vorfreude<br />
auf ein Wiedersehen.<br />
VD Wojka Pichlhöfer,<br />
SR Stefanie Semlegger, Volksschule<br />
Rohrbach an der Lafnitz<br />
SCHULE<br />
Im Mai unternahm die 4a-<br />
Klasse der Musikhauptschule<br />
Gratwein eine Sprach- <strong>und</strong><br />
Konzertreise nach Cambridge,<br />
England. 22 SchülerInnen <strong>und</strong><br />
vier LehrerInnen verbrachten<br />
zwölf Tage in der seit mehr als<br />
700 Jahren bestehenden Universitätsstadt<br />
Cambridge.<br />
Sowohl SchülerInnen wie auch<br />
LehrerInnen waren bei Gasteltern<br />
bestens untergebracht <strong>und</strong><br />
lernten so einen Teil der englischen<br />
Kultur kennen.<br />
Am Vormittag absolvierten die<br />
SchülerInnen einen Intensivsprachkurs<br />
in der Studio<br />
School Cambridge, der mit<br />
einem Abschlusszeugnis beendet<br />
wurde. Die großartig ausgefallenen<br />
Zertifikate wurden<br />
stolz mit nach Hause genommen.<br />
Das Nachmittagsprogramm<br />
bestand aus gemeinsamen<br />
Aktivitäten wie Punting am<br />
Fluss Cam, Shopping, Radausflug<br />
in den Orchard Tea Garden<br />
nach Grantchester, einem<br />
INTERNATIONAL<br />
Gratweiner Schüler<br />
on tour in England<br />
Besuch des Fitzwilliam Museum,<br />
einer Führung durch Cambridge,<br />
Konzertproben usw.<br />
Einer der Höhepunkte unserer<br />
Reise war das Konzert in Cambridge.<br />
Vor internationalem<br />
Publikum (Venezuela, Italien,<br />
China, Kolumbien, Schweiz<br />
usw.) sangen, musizierten <strong>und</strong><br />
tanzten wir uns mit österreichischer<br />
Volksmusik in die<br />
Herzen der begeisterten Zuhörer<br />
(siehe auch die Website der<br />
Studio School: www.studiocambridge.<br />
co.uk).<br />
Am Wochenende führten uns<br />
Ausflüge nach London (Stadtbesichtigung<br />
<strong>und</strong> Musical-<br />
Besuch „Starlight Express“),<br />
Stratford-upon-Avon (Shakespeare-Geburtshaus)<br />
<strong>und</strong> Warwick<br />
(Warwick Castle).<br />
Ein Großteil der Reisekosten<br />
wurde von den SchülerInnen<br />
selbst bei vielen Konzerten,<br />
Auftritten, beim Neujahrsgeigen,<br />
Bazaren usw. ersungen.<br />
Wolfgang Wabscheg,<br />
Klassenvorstand, 4. a<br />
Mit einem großen Fest feierte die Hauptschule St. Georgen/Stiefing<br />
ihr 25-jähriges Bestandsjubiläum. Fast 600 Gäste waren<br />
gekommen, um die Projektpräsentationen der einzelnen Klassen<br />
<strong>und</strong> eine Show mit Bewegungstheater, Musik <strong>und</strong> Computeranimation<br />
zur Geschichte der Schule zu sehen. Anschließend wurde<br />
mit Speis <strong>und</strong> Trank zur Musik der Gruppe Aniada a Noar noch<br />
lange gefeiert.
GRUNDSTUFE SCHULE<br />
Die multiplen Intelligenzen<br />
Kinder entdecken <strong>und</strong><br />
erfinden Symbole: Ganzheitlich<br />
orientiertes<br />
Gemeinschaftsprojekt<br />
der 1. <strong>und</strong> 4. Klasse der<br />
VS Semriach.<br />
In der Volksschule ist es<br />
besonders wichtig, Körper,<br />
Geist <strong>und</strong> Seele sowie multiple<br />
Intelligenzen zu berücksichtigen<br />
<strong>und</strong> zu fördern. Daher ist<br />
dieses Projekt darauf aufgebaut,<br />
Möglichkeiten einer<br />
ganzheitlichen Betätigung zu<br />
schaffen. Im Mittelpunkt steht<br />
die natürliche Entwicklung der<br />
Kinder in ihrer kreativen Entfaltung.<br />
Bereits in der 1. Klasse<br />
der VS werden die Kinder<br />
mit Symbolen konfrontiert.<br />
Für ein ausgeprägtes Symbolverständnis<br />
ist jedoch die sensorische<br />
Integration notwendig<br />
<strong>und</strong> für diese wiederum der<br />
Einsatz des ganzen Körpers.<br />
Schwerpunkte:<br />
Vom Bild zur Schrift: Die Entwicklung<br />
der Schrift von der<br />
Steinzeit bis zur Gegenwart.<br />
Ein Theaterstück über die<br />
geschichtliche Entwicklung<br />
der Schrift wird gemeinsam in<br />
Form einer Zeitreise erarbeitet,<br />
Kulissen – vor allem<br />
Schriftzeichen verschiedener<br />
Kulturen – werden angefertigt,<br />
Kostüme entworfen <strong>und</strong> alles<br />
beim Lesefest vor großem<br />
Publikum vorgeführt. Dieses<br />
Theaterstück ist auch in einem<br />
Film dokumentiert.<br />
Erfinden eigener Symbole zu<br />
bestimmten Begriffen: Damit<br />
formen die Kinder Geschichten<br />
(Kunstbeispiel Keith Haring:<br />
Geschichten <strong>und</strong> Gefühle ausdrücken),<br />
ordnen die Symbolkarten<br />
den entsprechenden<br />
Wortkarten zu <strong>und</strong> setzen diese<br />
auch als Memoryspiel ein.<br />
Außerdem kann damit ein<br />
Partnersuchspiel durchgeführt<br />
werden, wenn jedes Kind entweder<br />
eine Symbolkarte oder<br />
eine Wortkarte erhält.<br />
Schulhofgestaltung: Kunstbeispiel<br />
Friedensreich H<strong>und</strong>ertwasser<br />
als Maler, Architekt<br />
<strong>und</strong> Naturlandschaftsgestalter<br />
(Ausstellung der „Kleinen<br />
Galerie“ in unserer Schule).<br />
Die Kinder setzen sich malerisch<br />
vor allem mit der Spirale<br />
auseinander. Die 1. Klasse<br />
malt Entwürfe für einen erlebnisreichen<br />
Schulhof <strong>und</strong> die 4.<br />
Klasse entwickelt nach ihrer<br />
Vorstellung Modelle dafür.<br />
Verlegung von Steinen als<br />
Sonne, Mond, Stern (Durchmesser<br />
jeweils ca. 1,5 m), Spirale<br />
<strong>und</strong> Achter (9 bzw. 7 m<br />
lang) mit Hilfe von Eltern im<br />
Schulhof. Die allgemeine <strong>und</strong><br />
Die 3b-Klasse der<br />
Steirischen Hauptschule<br />
St. Peter am Kammersberg<br />
veranstaltete am 30. Juni<br />
2000 in der Aula der<br />
Hauptschule eine Vernissage.<br />
Die Exponate wurden<br />
dem Stil des Künstlers<br />
Joan Miró nachempf<strong>und</strong>en.<br />
Im Sinne eines Fächer<br />
übergreifenden <strong>Unter</strong>richts<br />
wurden die Rahmen für die<br />
Bilder im Werkunterricht<br />
angefertigt. Ein exzellentes<br />
Buffet (Ernährung <strong>und</strong><br />
Haushalt) bildete den<br />
gemütlichen Ausklang der<br />
Veranstaltung.<br />
individuelle Bedeutung dieser<br />
Symbole wird besprochen <strong>und</strong><br />
geklärt.<br />
Förderung der taktil-kinästhetischen<br />
Fähigkeiten: Die Kinder<br />
gehen, laufen (auch barfuß)<br />
auf den Symbolen, bewegen<br />
sich in verschiedene Richtungen,<br />
berühren <strong>und</strong> ertasten sie,<br />
führen einen Partner, dem die<br />
Augen verb<strong>und</strong>en werden, auf<br />
20<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
ein Symbol, zum Erkennen<br />
desselben. Daher auch Steigerung<br />
der Wahrnehmungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> des Körperbewusstseins.<br />
Förderung sozialer Fähigkeiten<br />
in der Gemeinschaftsarbeit<br />
<strong>und</strong> der Herstellung <strong>und</strong><br />
Durchführung eines sozialen<br />
Spieles mit den Symbolen als<br />
Stationen: Die Kinder erfüllen<br />
bestimmte Aufgaben, z. B.<br />
Balanceübungen ... Vergleiche<br />
anstellen zwischen Symbolen,<br />
Bildern <strong>und</strong> Elementen aus der<br />
Natur, Zusammenhänge finden<br />
wie zum Beispiel: Spirale –<br />
Schneckenhaus – Muschel –<br />
Spiralnebel.<br />
Über die Natur zur Abstraktion<br />
finden mit einem Kartenspiel<br />
zum Zuordnen, mit Tastbildern,<br />
Klanginstrumenten<br />
<strong>und</strong> Pantomime. Entdecken<br />
bedeutender Symbole unserer<br />
Kultur <strong>und</strong> anderer Kulturen.<br />
Verwendung von Symbolen im<br />
musikalischen Bereich (rhythmische<br />
Übungen in der Buchstabenerarbeitung<br />
mit „Körperinstrumenten“).<br />
Außerdem bieten sich dazu<br />
noch genug Möglichkeiten für<br />
den Mathematik-Bereich (geometrische<br />
Formen, Längenmaße),<br />
die kosmische Erziehung,<br />
die Entdeckungen im<br />
Computer <strong>und</strong> viele weitere<br />
Kunstbetrachtungen.<br />
Gerda Kraxner-Güssing in<br />
Zusammenarbeit mit Andrea Wess<br />
<strong>und</strong> natürlich unseren begeisterten<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern<br />
der 1. <strong>und</strong> 4. Klasse
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
21<br />
Für die<br />
Clown<br />
Doctors<br />
Helfen <strong>und</strong> selbst Ges<strong>und</strong>heit<br />
fördernden Nutzen zu ziehen,<br />
waren die Zielsetzungen eines<br />
einwöchigen Projektes des<br />
Elternvereins der VS Pachern.<br />
Ein von den Schulpartnern seit<br />
langer Zeit vorbereitetes Vorhaben,<br />
das erfolgreich umgesetzt<br />
werden konnte. Den<br />
Schülern <strong>und</strong> den Eltern wurde<br />
ein Überblick über Ges<strong>und</strong>heit<br />
fördernde Maßnahmen<br />
angeboten, um das Verständnis<br />
zur Ges<strong>und</strong>erhaltung zu entwickeln<br />
<strong>und</strong> zu stärken. Für<br />
eine ganze Woche bestimmte<br />
das Thema Ges<strong>und</strong>heit den<br />
<strong>Unter</strong>richt. In Vorträgen von<br />
Experten <strong>und</strong> in Arbeitsgruppen<br />
wurden Schwerpunkte wie<br />
Zahnpflege, erste Hilfe, Nahrungszyklus,<br />
ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung, Mülltrennung,<br />
KIVI-Ges<strong>und</strong>heitsprogramm,<br />
Feng-Shui, Shiatsu <strong>und</strong> Drogen<br />
bearbeitet.<br />
An einem Tag wurde für die<br />
Kinder ein Bauernmarkt<br />
gehalten, auf dem alle Produkte<br />
von den Bauern aus der<br />
Umgebung stammten <strong>und</strong> die<br />
von den Kindern zu kleinem<br />
Kaufpreis erworben werden<br />
konnten. Die Projektwoche<br />
brachte einen Erlös von über<br />
12.000 Schilling, die den Roten<br />
Nasen – Clowndoctors überreicht<br />
wurden.<br />
Die Volksschule Peesen ist eine<br />
vierklassige Schule in der<br />
unmittelbaren Umgebung von<br />
Weiz <strong>und</strong> seit 1990 im Projekt<br />
„Ges<strong>und</strong>e Volksschule“ <strong>und</strong> ist<br />
das sechste Jahr eine autonome<br />
ges<strong>und</strong>e Volksschule mit medizinischen,<br />
sozialen <strong>und</strong><br />
pädagogisch-psychologischen<br />
Schwerpunkten. Die Schule<br />
orientiert sich an den Bedürfnissen<br />
der Schüler <strong>und</strong> Eltern,<br />
setzt selbst Perspektiven <strong>und</strong><br />
SCHULE<br />
Der Kompass ist das Kind<br />
Vier Klassen der VS Graz-<br />
Gabelsberger waren eingeladen<br />
worden, über zwei Wochen<br />
an einem Kunstprojekt von<br />
FRATZ GRAZ unter der Leitung<br />
von Christin Berlin <strong>und</strong><br />
Bernd Preisegger zu arbeiten.<br />
Es war faszinierend zu sehen,<br />
wie die Kinder ans Werk gingen.<br />
Mit Schaffenskraft <strong>und</strong><br />
Freude stürzten sie sich regelrecht<br />
in die Arbeit, waren<br />
motiviert <strong>und</strong> in sich gefangen<br />
in dieser freien, natürlichen<br />
Art zu lernen, zu entdecken, zu<br />
erfahren, auszuprobieren <strong>und</strong><br />
vor allem sich etwas zuzutrauen<br />
(sie konnten nichts<br />
falsch machen). Viele von<br />
ihnen hatten bis dahin die<br />
Materialien, Techniken <strong>und</strong><br />
Werkzeuge nicht gekannt, mit<br />
denen sie nun wie selbstverständlich<br />
umgehen durften.<br />
Die Kinder waren in verschiedene<br />
Arbeitsgruppen eingeteilt<br />
worden: Da gab es Baumstämme<br />
zu entrinden <strong>und</strong> zu schnit-<br />
Ziele <strong>und</strong> kooperiert gemeinsam<br />
mit den Partnern Eltern,<br />
Elternverein, Gemeinde, Kulturträgern<br />
<strong>und</strong> Fachleuten aus<br />
den oben genannten Bereichen.<br />
Unser Kompass ist das Kind,<br />
daher sind unsere Schwerpunkte<br />
klar. Wir müssen auf<br />
die Veränderungen der Gesellschaft,<br />
der Psyche <strong>und</strong> des<br />
sozialen Umfeldes des Kindes<br />
zielorientiert reagieren.<br />
Zuerst waren uns die erweiter-<br />
zen. Am Ytong-Stein wurde<br />
gemeißelt, <strong>und</strong> „fachmännisch“<br />
gefeilt. Jedes Stück ein<br />
Teil der riesigen Hand!<br />
Maschendraht wurde geformt<br />
<strong>und</strong> gebogen <strong>und</strong> mit Papp-<br />
Maschee kunstgerecht nach<br />
freier Vorstellung umklebt,<br />
sodass geheimnisvolle Masken<br />
entstanden.<br />
Ebenso wurden Luftballons in<br />
geduldiger Kleinarbeit mit viel<br />
GRUNDSTUFE<br />
te medizinische Vorsorge <strong>und</strong><br />
Betreuung wichtig. Bald<br />
danach setzten wir den<br />
Schwerpunkt auf das Wohlfühlen,<br />
die psychisch-soziale<br />
Seite des Kindes <strong>und</strong> auf die<br />
Medizin. Heute, in der stark<br />
veränderten Situation unserer<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, liegen<br />
die Schwerpunkte in einer<br />
guten Schuleingangsphase, der<br />
individuellen Betreuung des<br />
Kindes beim Lernen <strong>und</strong> Wissenserwerb<br />
<strong>und</strong> bei den Möglichkeiten<br />
der Entfaltung <strong>und</strong><br />
Entwicklung im Rahmen der<br />
sozialen Lerngruppe Klasse.<br />
Die Visionen für die Zukunft<br />
<strong>und</strong> damit der Ausblick für die<br />
ges<strong>und</strong>e Schule lassen deutlich<br />
die Individualisierung im Lernen,<br />
die Gemeinschaft <strong>und</strong> das<br />
soziale Erleben in Projekten<br />
<strong>und</strong> die vermehrte Arbeit im<br />
Bereich Schul- <strong>und</strong> Klassenklima,<br />
Bewegung <strong>und</strong> Ökologie<br />
erkennen. Die Zusammenarbeit<br />
mit der Steirischen<br />
Gesellschaft für Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
war durch Professionalität<br />
der Partner <strong>und</strong> Partnerinnen<br />
gekennzeichnet.<br />
Irmgard Praßl, Direktorin<br />
der VS Peesen<br />
Kreative Kinder am Werken<br />
Ausdauer zuerst mit Zeitung<br />
<strong>und</strong> Tapetenkleister beklebt.<br />
Anschließend durften die Kinder<br />
diese Masken bemalen <strong>und</strong><br />
mit bunten Federn, Maschen<br />
<strong>und</strong> Perlen schmücken.<br />
Eine andere Gruppe wiederum<br />
stellte zu den gehörten Märchen<br />
mit Hilfe von Gräsern,<br />
selbst entworfenen Schablonen<br />
<strong>und</strong> in vielen Farben Drucke<br />
her.
KUNTERBUNT SCHULE<br />
Reden zum Tierschutz<br />
Fast schon eine Tradition hat<br />
der Schülerredewettbewerb<br />
zum Thema Tierschutz. Er<br />
wird alljährlich vom B<strong>und</strong>esverein<br />
der Tierbefreier organisiert<br />
<strong>und</strong> durchgeführt. Auch<br />
heuer nahmen wieder zahlreiche<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
unter Beisein von Fre<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Schulkameraden am 7.<br />
Juni in der Aula des Pädagogischen<br />
Zentrums in Graz-<br />
Eggenberg daran teil.<br />
Die Gruppe der Sechs- bis<br />
Zehnjährigen hatte folgende<br />
SiegerInnen:<br />
Elena Francalanci, Jakob Bretterhofer<br />
<strong>und</strong> Eva Stanzl von<br />
der Peter-Rosegger-Volksschule<br />
in Graz traten als Gruppe<br />
auf <strong>und</strong> nahmen den 1. Platz<br />
ein.<br />
Die Gruppe der Schüler/innen<br />
von der 5. bis zur 9. Schul<strong>stufe</strong><br />
hatte folgende SiegerInnen:<br />
1. Stefanie Hochsteiner, BG<br />
Judenburg<br />
2. Julia Gruber, BG Judenburg<br />
3. Simone Hinterecker, BG<br />
Knittelfeld<br />
4. Tamara Schöggl, BG Dreihakengasse<br />
5. Philipp Kerschbaumer, HS<br />
Wenigzell<br />
6. Sandra Suppaner, HS<br />
Wenigzell, Bernhard Turnsek,<br />
HS Wenigzell<br />
7. Sandra Hafner, BG Knittelfeld<br />
8. Daniel Grabler, HS Wenigzell<br />
In der Gruppe der Ober<strong>stufe</strong>nschülerinnen<br />
siegten:<br />
1. Sabine Eder, BORG Graz,<br />
Monsbergergasse<br />
2. Gloria Inffeld, HTL, Graz<br />
Am Anfang stand Fred …<br />
Eine Modeschau der besonderen<br />
Art, nämlich mit historischem<br />
Touch, präsentierten die<br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler der<br />
vierten Klassen der HS Stubenberg<br />
am See. Mit Originalkostümen,<br />
die in nahezu 20monatiger<br />
Arbeit selbst gefertigt<br />
wurden, gaben sie dem<br />
Publikum einen überaus professionell<br />
inszenierten Überblick<br />
über die Entwicklungsströmungen<br />
in der Mode. Für<br />
Schmunzeln sorgte bereits der<br />
Beginn: Ein Mitglied der Familie<br />
Feuerstein „erlegte“ mit<br />
Plastikkeule ein auf dem Laufsteg<br />
befindliches Plüschhä-<br />
schen. Begeisterter Applaus<br />
auch für das würdige Erscheinen<br />
einer Ägypterin. Die Parade<br />
römischer Soldaten <strong>und</strong> der<br />
„Gesang“ Kaiser Neros waren<br />
optisch besonders gut inszeniert.<br />
Für Beachtung sorgten dann<br />
aber auch die Balkonszene aus<br />
William Shakespeares „Romeo<br />
<strong>und</strong> Julia“ in englischem Originaldialog<br />
<strong>und</strong> die Gretchenszene<br />
aus Goethes „Faust“ als<br />
gelungenes Pendant klassischer<br />
deutscher Literatur.<br />
Bestens einstudiert war auch<br />
der „Cancan“ einer Mädchengruppe.<br />
Swingend <strong>und</strong> in glitzernden<br />
Glamourkostümen<br />
legten dann dieselben mit<br />
männlicher Ergänzung einen<br />
perfekten „Charleston“ auf die<br />
Bühne, um gleich darauf mit<br />
improvisiertem Bigband-<br />
So<strong>und</strong> <strong>und</strong> einem „Zipfelhaubensolisten“<br />
dem „Mr. Sandman“,<br />
der statt Sand Zuckerl<br />
ins Publikum streute, die Ehre<br />
zu geben.<br />
Im Anschluss an den historischen<br />
Teil präsentierten dann<br />
die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler<br />
selbst entworfene Modelle aus<br />
verschiedenen Modebereichen.<br />
Thomas Aititsch<br />
22<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Wir lernen<br />
aufeinander<br />
zugehen<br />
„Kommuniziern lernen – Lernen<br />
lernen“ an der HS/NMS<br />
Graz-Albert Schweitzer: Dieses<br />
Projekt wurde mit den Kindern<br />
der 1. b-Klasse (20<br />
Schüler) durchgeführt. Wir<br />
konnten die Kommunikations<strong>und</strong><br />
Lerngymnastiktrainerin<br />
Waltraud Mersnik als Betreuerin<br />
gewinnen. Eine Woche vor<br />
Projektbeginn hat sich Frau<br />
Mersnik bei den Kindern mit<br />
Kennenlern- <strong>und</strong> Konzentrationsspielen<br />
vorgestellt. Die<br />
Neugier war geweckt – es<br />
konnte losgehen.<br />
Die SchülerInnen arbeiteten<br />
voller Eifer sechs St<strong>und</strong>en am<br />
Vormittag. Die absolute Motivation<br />
<strong>und</strong> Mitarbeit ließen die<br />
Kinder sogar auf die Pausen<br />
vergessen. Es kam keine<br />
Müdigkeit auf, da jeder einzelne<br />
Tag sehr abwechslungsreich<br />
gestaltet wurde. Soziale<br />
Umgangsformen (spielerisch)<br />
sowie Konzentrationsphasen<br />
wechselten mit Tests <strong>und</strong><br />
anderen Aktivitäten – z. B.<br />
Lerngymnastik – ab. Verschiedene<br />
Übungen (Überkreuzbewegungen)<br />
werden auch jetzt<br />
vor dem <strong>Unter</strong>rrichtsbeginn<br />
täglich mit Eifer ausgeführt.<br />
Folgende Schwerpunkte wurden<br />
bearbeitet:<br />
● Zusammenspiel der beiden<br />
Gehirmhälften.<br />
● Mit Hilfe eines Tests wurde<br />
der individuelle Lerntyp jedes<br />
Kindes festgestellt.<br />
● Durch Kommunikationsspiele<br />
wurde das Arbeiten in<br />
Gruppen geübt <strong>und</strong> verbessert.<br />
● Gesprächsregeln erleichterten<br />
Diskussionen.<br />
● Wie baue ich Stress vor<br />
Schularbeiten ab.<br />
● Wie motiviere ich mich beim<br />
Lernen.<br />
● Wie bereite ich Referate vor.<br />
● Wie präsentiere ich mich<br />
<strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Bei der Präsentation des Projektes<br />
konnten die Schüler das<br />
Gelernte vor Eltern <strong>und</strong> Lehrern<br />
unter Beweis stellen. Die<br />
Inhalte wurden mit Video, Plakaten<br />
<strong>und</strong> Vorführungen dargestellt.<br />
Waltraud Mersnik, Rosemarie<br />
Hofmann, 1. b-Klasse (0316/712462)
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
23<br />
Der EmI-Award ist eine<br />
Auszeichnung für<br />
Schüler mit hoher<br />
emotionaler bzw. sozialer<br />
Intelligenz.<br />
MAG. NICO<br />
SCHWEIGHOFER<br />
Es begann bei einer Konferenz<br />
des BG/BRG Weiz gegen Ende<br />
des Schuljahres 1998/99. Nicht<br />
zum ersten Mal wurde das<br />
mangelnde Sozialverhalten<br />
einiger weniger Schüler ausführlich<br />
diskutiert. Nach einer<br />
längeren angeregten Diskussion<br />
entstand die Idee, sich nicht<br />
immer nur um das „hintere<br />
Ende“ der Klasse zu kümmern,<br />
sondern ganz gezielt auch einmal<br />
die Schüler zu fördern, die<br />
soziale <strong>und</strong> emotionale Intelligenz<br />
im Schulalltag zeigen.<br />
Doch wie kann man ein überdurchschnittliches<br />
soziales<br />
Schülerverhalten von Lehrerseite<br />
aus fördern, ohne den<br />
oder die Schüler sofort in den<br />
Augen seiner Mitschüler<br />
„abzustempeln“?<br />
Von Anfang an war klar, dass<br />
eine Aktion in diesem Sinn<br />
nur durch aktive Mithilfe der<br />
Schüler gelingen könnte (wenn<br />
überhaupt). Sehr schnell<br />
tauchte auch die Frage auf, ob<br />
man überhaupt eine „Aktion“<br />
zu diesem Thema durchführen<br />
könne, ob das Thema nicht viel<br />
zu sensibel sei <strong>und</strong> ob man<br />
letztendlich den Schülern mit<br />
sozialer Intelligenz nicht mehr<br />
schaden als nützen würde.<br />
Einig war man sich im Lehrerkollegium<br />
eigentlich nur darüber,<br />
dass die „kognitive“ Intelligenz<br />
allein nicht allzu viel<br />
über einen Menschen aussagt<br />
<strong>und</strong> trotzdem im Schulsystem<br />
oft stark überbewertet wird.<br />
Dabei zeigen <strong>Unter</strong>suchungen<br />
wie z. B. von Daniel Goleman,<br />
dass oft nicht die „Intelligentesten“,<br />
also die Schüler mit<br />
den besten Noten, sondern oft<br />
„durchschnittliche“ oder<br />
„schwache“ Schüler in ihrem<br />
Leben erfolgreicher sind. Goleman<br />
erklärt diesen <strong>Unter</strong>schied<br />
mit der hohen emotionalen<br />
<strong>und</strong> sozialen Intelligenz,<br />
SCHULE<br />
die diese Schüler entwickeln.<br />
Die erste Besprechung zwischen<br />
vier Lehrern <strong>und</strong> den<br />
Schülervertretern war ermutigend.<br />
Die Idee wurde begeistert<br />
aufgenommen (Zitat: „Seit<br />
sieben Jahren gehe ich jetzt<br />
schon in diese Schule <strong>und</strong> warte<br />
auf so eine Aktion“), doch<br />
die ersten Gespräche der<br />
Schülervertretung mit den<br />
Klassensprechern brachten<br />
auch die ersten Bedenken von<br />
Schülerseite her.<br />
Drei Gesprächsr<strong>und</strong>en später<br />
war es dann so weit: Die Klassensprecher<br />
hatten ihre Kollegen<br />
von der Aktion informiert,<br />
der Fragentopf für die Schüler<br />
war gefüllt, jeder Schüler<br />
erhielt eine Klassenliste <strong>und</strong><br />
konnte zu jeder Frage die<br />
Schüler seiner Klasse ankreuzen,<br />
die dem beschriebenen<br />
Kriterium am ehesten entsprachen.<br />
Natürlich konnte jeder<br />
Klassenvorstand die Fragen<br />
<strong>und</strong> die Durchführung dem<br />
Alter bzw. den besonderen<br />
Erfordernissen seiner Klasse<br />
anpassen. Die einzigen ver-<br />
KUNTERBUNT<br />
Preis für Weizer AHS-Schüler<br />
Wer im Glashaus sitzt, der …<br />
<strong>Unter</strong> dem Motto Kinder<br />
gestalten <strong>und</strong> malen im Glashaus<br />
stand ein Projektes der 3.<br />
Klassen in der Volksschule<br />
Weißkirchen, das auf Initiative<br />
der heimischen Gärtnerei<br />
Scherngell vom 6. bis 8. Juni<br />
im Glashaus durchgeführt<br />
wurde. <strong>Unter</strong> der fachlichen<br />
Leitung zweier Künstler<br />
(Franz Zügner <strong>und</strong> Cladio<br />
Bizzarri) sowie der Klassenleh-<br />
rer Klaudia Bizzarri <strong>und</strong> Brigitte<br />
Hofer konnten die<br />
Schüler mit großer Begeisterung<br />
ihre künstlerischen<br />
Fähigkeiten unter Beweis stellen.<br />
Viele Bilder wurden in<br />
verschiedenen Techniken hergestellt,<br />
die bei der abschließenden,<br />
bestens besuchten<br />
Vernissage der Bevölkerung<br />
dargeboten wurden.<br />
Einige der Kunstobjekte wur-<br />
den unter den vielen Gästen<br />
von „Auktionär“ Toni Breznik<br />
versteigert, der Reinerlös floss<br />
in die Klassenkasse. Damit<br />
wird ein Teil der Kosten für<br />
die nächste Schullandwoche<br />
finanziert werden. Ein besonderer<br />
Dank wurde der Malermeisterfirma<br />
Eibegger ausgesprochen,<br />
welche die Farben<br />
für dieses Projekt zur Verfügung<br />
gestellt hat.<br />
bindlichen Bestimmungen für<br />
alle Klassen waren: Es muss<br />
mehr als ein Schüler pro Klasse<br />
für den „EmI-Award“ nominiert<br />
werden. Die Schüler<br />
jeder Klasse organisieren für<br />
ihre Preisträger eine Überraschung.<br />
Zum Schulschluss gab’s an<br />
unserer Schule die praktische<br />
Umsetzung unserer Befragung<br />
<strong>und</strong> wir, die „Anstifter dieser<br />
Aktion“, sind selbst am meisten<br />
gespannt, ob unsere ausgesprochenen<br />
<strong>und</strong> unsere „heimlichen“<br />
Ziele erreicht werden.<br />
Können Werte wie Zuverlässigkeit,<br />
Fre<strong>und</strong>lichkeit, Hilfsbereitschaft<br />
<strong>und</strong> vieles mehr<br />
wieder als positive <strong>und</strong> erstrebenswerte<br />
Haltungen gesehen<br />
werden? Entwickelt sich ein<br />
Bewusstsein, dass nicht jeder,<br />
der sich um seine Mitschüler<br />
kümmert, automatisch ein<br />
„hilfloser Helfer“ ist?<br />
Ein Minimalziel haben wir auf<br />
jeden Fall schon erreicht. So<br />
viele Diskussionen über Werte,<br />
Klassengemeinschaft <strong>und</strong><br />
Außenseiter wie in diesen<br />
Wochen hat es unter Schülern<br />
<strong>und</strong> Lehrern unserer Schule<br />
schon lange nicht mehr gegeben.<br />
Unser Fragentopf :<br />
■ Wer organisiert auch in der<br />
Freizeit etwas für die Klasse<br />
(z. B.: beim Tanzkränzchen, für<br />
den Maturaball, Kaffeemaschine,<br />
Exkursionen ...)?<br />
■ Wer hilft den Klassenordnern,<br />
auch wenn er selbst gerade<br />
nicht „dran“ ist?<br />
■ Wer ist oft bereit bei Lernschwächen<br />
zu helfen?<br />
■ Wer „verbrennt“ sich auch<br />
bei „gewissen“ Lehrern den<br />
M<strong>und</strong>, wenn ein Mitschüler<br />
ungerecht behandelt wurde?<br />
■ Von wem kannst du dir nicht<br />
vorstellen, dass er andere verspottet?<br />
■ Wer ist immer für eine witzig-anspruchsvolle<br />
Einlage<br />
gut?<br />
■ Wer tröstet andere?<br />
■ Zu wem in der Klasse würdest<br />
du gehen, wenn es dir<br />
wirklich dreckig geht?<br />
Infos gibt es auf der Homepage<br />
www.bgweiz.asn-graz.ac.at .
KUNSTVOLL SCHULE<br />
Ein Projekt der HS<br />
Fürstenfeld-Blücherstraße<br />
befasste sich mit<br />
dem Thema Schüler<br />
begegnen Kunst.<br />
HL KARIN HAFNER<br />
HOL RENATE KIENREICH<br />
Die SchülerInnen <strong>und</strong> LehrerInnen<br />
der Hauptschule Fürstenfeld-Blücherstraße<br />
nahmen<br />
im Frühling 2000 eine ganz<br />
besondere Herausforderung<br />
an:<br />
Im nahe gelegenen Burgau<br />
begegnen sich schon seit vielen<br />
Jahren namhafte österreichische<br />
<strong>und</strong> ausländische Künstler<br />
im Wasserschloss. Bekannte<br />
Maler wie Arik Brauer, Friedensreich<br />
H<strong>und</strong>ertwasser <strong>und</strong><br />
Ernst Fuchs stellten ihre Werke<br />
bereits in diesem würdevollen<br />
Rahmen aus.<br />
Vom 5. Mai bis 18. Juni dieses<br />
Jahres konnte man frühe <strong>und</strong><br />
neue Werke von Gottfried<br />
Kumpf im Schloss Burgau<br />
bew<strong>und</strong>ern. Die diesjährige<br />
Ausstellung bekam aber durch<br />
die Arbeiten von SchülerInnen<br />
der Hauptschule Fürstenfeld-<br />
Blücherstraße einen ganz<br />
besonderen Rahmen.<br />
Im <strong>Unter</strong>richtsgegenstand<br />
Bildnerische Erziehung <strong>und</strong> im<br />
Wahlpflichtgegenstand Bildnerisches<br />
Gestalten der 4. Klassen<br />
beteiligten sich SchülerInnen<br />
aller Schul<strong>stufe</strong>n am Projekt<br />
„Schüler begegnen Kunst<br />
– kumpfr<strong>und</strong> <strong>und</strong> h<strong>und</strong>ertwasserbunt“.<br />
Sie durften über 50<br />
Bilder an den Auf- <strong>und</strong><br />
Außengängen des Schlosses<br />
Burgau zur großen Gottfried-<br />
Kumpf-Ausstellung präsentieren.<br />
SchülerInnen der 2b-Klasse<br />
haben „Kumpf unter der<br />
Lupe“ betrachtet: Große Bronzeskulpturen,<br />
wie „Bär“,<br />
„Löwe“, „Eule“, aber auch<br />
„Kati“, „Penelope“, „Bella“<br />
<strong>und</strong> natürlich „der Asoziale“,<br />
dienten als Anregung für die<br />
Umsetzung mit Hilfe der Malerei.<br />
Die 2a-Klasse fand am<br />
„Elefantenballett“ Gefallen.<br />
SchülerInnen der 3c-Klasse<br />
versuchten Arbeiten älteren<br />
Datums ausschnittweise nachzuempfinden,<br />
was eine harte<br />
Probe für Ausdauer <strong>und</strong><br />
Genauigkeit darstellte.<br />
24<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Kumpfr<strong>und</strong>, h<strong>und</strong>ertwasserbunt<br />
Durch die eigenen mühevollen<br />
Erfahrungen stieg die Bew<strong>und</strong>erung<br />
für die Arbeit von<br />
Gottfried Kumpf wesentlich.<br />
„Mondschein im Seewinkel“<br />
war Vorbild für die Schablonendrucke<br />
der 3c <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
Einstimmung wie auch<br />
Die MCWA (Musical Company<br />
Waldbach) unter der<br />
Leitung von Hildegard <strong>und</strong><br />
Ernst Wirthner (HS Waldbach)<br />
startete im vergangenen<br />
Schuljahr ein Großprojekt<br />
mit dem Musical<br />
„Joseph“ von Andrew<br />
Lloyd Webber. Die MCWA<br />
(eine Jugendgruppe, die<br />
seit vier Jahren besteht)<br />
brachte in Zusammenarbeit<br />
mit drei Schulen im Bezirk<br />
Hartberg ihr neustes Musical<br />
zur Aufführung. Den<br />
Inhalt bildet der biblische<br />
Stoff von Joseph, der von<br />
seinen neidischen Brüdern<br />
nach Ägypten verkauft<br />
wird. Die Geschichte wird<br />
von einer Erzählerin dem<br />
Publikum nahe gebracht.<br />
ein Teil der Vorbereitung auf<br />
die bevorstehende Projektwoche<br />
in St. Andrä am Zicksee im<br />
Juni, ebenso wie die Linoldrucke<br />
(mit Blick in den See)<br />
der 3a-Klasse.<br />
Die Eisenbahn (Detail aus der<br />
Winterlandschaft: „Ratloser<br />
Jäger“, 1964) fährt jahraus,<br />
jahrein durchs Land. Die<br />
Landschaft verändert sich<br />
allerdings zu den verschiedenen<br />
Jahreszeiten.<br />
Die Arbeiten entstanden im<br />
Wahlpflichtfach Bildnerisches<br />
Gestalten der 4. Klassen. Gottfried<br />
Kumpf persönlich war<br />
von den Schülerwerken<br />
äußerst angetan <strong>und</strong> sparte<br />
nicht mit Lob für die kleinen<br />
Künstler.<br />
In Erinnerung an Friedensreich<br />
H<strong>und</strong>ertwasser befassten<br />
sich die 2a-Klasse <strong>und</strong> die 1c-<br />
Klasse mit seinem „Schaffen“,<br />
der ausdrucksvollen Farbenpracht<br />
<strong>und</strong> unverkennbaren<br />
Malerei <strong>und</strong> Architektur. In<br />
der Vielfalt der Arbeiten, die<br />
in dieser Klasse entstanden<br />
sind, drücken sich auch sehr<br />
gut die verschiedenen Gefühle<br />
(Freude, Zufriedenheit, Aggression,<br />
Wut ...) der SchülerInnen<br />
aus. Im Schulalltag tun<br />
sich, ganz besonders in einer<br />
Integrationsklasse, manchmal<br />
sehr viele Höhen <strong>und</strong> Tiefen<br />
auf.<br />
Die gemeinsame Betrachtung<br />
<strong>und</strong> Auseinandersetzung mit<br />
den Werken von H<strong>und</strong>ertwasser<br />
hat die ganze Klasse immer<br />
wieder zusammengefügt <strong>und</strong><br />
vereint.
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
25<br />
Im Rahmen eines Ges<strong>und</strong>heitsprojektes (Körper – Ernährung –<br />
erste Hilfe) hatten die SchülerInnen der 3. Klassen der<br />
Volksschule Sinabelkirchen die Möglichkeit, in der Schulküche<br />
der Hauptschule unter fachlicher Anleitung einer Ernährungsberaterin<br />
selbst eine ges<strong>und</strong>e Jause zuzubereiten. Einige Eltern<br />
unterstützten die Kinder bei den verschiedenen Tätigkeiten:<br />
Getreidesorten unterscheiden, Brötchen backen, Kräuter bestimmen,<br />
Aufstriche produzieren, Erfrischungsgetränke mixen.<br />
Neuer Schulhof in Veitsch<br />
Im Zuge der Ortserneuerung<br />
von Veitsch wird auch auf den<br />
Schulhof der Volksschule nicht<br />
vergessen. Dieser gleicht nämlich<br />
schon seit Jahren eher<br />
einem kahlen Parkplatz als<br />
einem Ort, an dem sich SchülerInnen<br />
von ihrem doch<br />
anstrengenden <strong>Unter</strong>richt zu<br />
erholen versuchen. Auf Initiative<br />
des Veitscher Bürgermeisters<br />
<strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit der kommunalen Beratungsstelle<br />
wurde die Neugestaltung<br />
des Schulhofes in<br />
Angriff genommen. Doch auch<br />
ElternvertreterInnen, LehrerInnen,<br />
Direktor Manfred Boiger,<br />
Gemeinderäte <strong>und</strong> Anrainer<br />
hatten die Gelegenheit, bei<br />
einem Workshop ihre Wünsche<br />
vorzutragen. Man war sich<br />
einig, dass der neue Schulhof<br />
kein Kinderspielplatz werden<br />
soll, in dem man einfach kostspielige<br />
Spielgeräte aufstellt.<br />
Es wird auf natürliche Materialien<br />
zurückgegriffen, welche<br />
die motorische Entwicklung<br />
der Kinder fördern sollen.<br />
Andererseits soll den Kindern<br />
auch die Möglichkeit gegeben<br />
werden, sich von den Strapazen<br />
des <strong>Unter</strong>richts zu erholen.<br />
Daher werden auch Rückzugsbereiche<br />
in Form von dichteren<br />
Bepflanzungen geschaffen. Die<br />
Kinder wollen nicht dauernd<br />
unter Beobachtung der Passanten<br />
<strong>und</strong> der Bewohner der<br />
umliegenden Wohnhäuser stehen.<br />
Nach diesen vielen theoretischen<br />
Betrachtungsweisen ging<br />
es dann endlich zur Sache. 19<br />
SchülerInnen, „echte Praktiker“,<br />
hämmerten, nagelten,<br />
bastelten, modellierten <strong>und</strong><br />
diskutierten einen vollen Vormittag<br />
unter Anleitung von<br />
Mag. Anna Riegler im Werkraum<br />
unserer Schule. Was<br />
dabei heraus kam, ist ein<br />
Modell, das keine Wünsche<br />
offen lässt. Viele Anforderungen,<br />
die gestellt wurden, konnten<br />
unsere jungen Architekten<br />
praxisbezogen umsetzen.<br />
Dafür gebührt ihnen ein großes<br />
Lob. VOL Heinz Leodolter<br />
SCHULE<br />
Dialog der Generationen:<br />
„Brücken bauen“ – ein<br />
Jahresprojekt an der HS<br />
Markt Hartmannsdorf.<br />
MARIA RIEGER<br />
Das Jahr 1999 wurde von der<br />
UNO zum Jahr der älteren<br />
Menschen ausgerufen. Dieser<br />
Anlass wurde von den Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen der HS<br />
Markt Hartmannsdorf aufgegriffen<br />
<strong>und</strong> zum Jahresthema<br />
bestimmt. Diese Thematik<br />
schien uns so wichtig, dass<br />
unsere Überlegungen dahin<br />
gingen, mit den SchülerInnen<br />
fächerübergreifend über einen<br />
längeren Zeitraum zu arbeiten.<br />
Außerdem war es unser zentrales<br />
Anliegen alle SchülerInnen<br />
in dieses Projekt einzubinden.<br />
Seit dem Schuljahr 1994/95<br />
wird an unserer Schule die<br />
Unverbindliche Ubung „Soziales<br />
Lernen“, im Ausmaß einer<br />
Wochenst<strong>und</strong>e, unterrichtet.<br />
Dieses Projekt kam daher<br />
unserem Bildungsziel, soziale<br />
Werte zu vermitteln, um an der<br />
Entwicklung der gesamten<br />
Persönlichkeit der Heranwachsenden<br />
mitzuwirken, sehr entgegen.<br />
Der Aspekt, dass wir<br />
seit 1982, damals als erste<br />
Hauptschule in Österreich,<br />
„Philosophie für Kinder“<br />
anbieten, bestärkte uns darin,<br />
dieses Thema aus verschiedenen<br />
Blickwinkeln zu beleuchten.<br />
Unsere Ziele waren schon<br />
immer die Schüler zur Breitschaft<br />
zu Kommunikation <strong>und</strong><br />
Kooperation, zu kritischer<br />
Toleranz <strong>und</strong> Verständigung<br />
<strong>und</strong> zur Bereitschaft, sich für<br />
den demokratischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Gr<strong>und</strong>gedanken unserer<br />
Gesellschaft gegenüber aktiv<br />
einzusetzen, hinzuführen.<br />
Durch dieses Projekt, in dessen<br />
Mittelpunkt das Miteinander<br />
stand, wollten wir den Kindern<br />
<strong>und</strong> Erwachsenen aufzeigen,<br />
dass wir aufeinander angewiesen<br />
sind, denn wir können voneinander<br />
lernen, wir sollten<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> hilfsbereit<br />
zueinander sein, denn wir ver-<br />
ALLERHAND<br />
Damals <strong>und</strong> heute<br />
– ein Widerspruch?<br />
bringen viel Zeit miteinander.<br />
Je mehr Achtung <strong>und</strong> Verständnis<br />
wir füreinander aufbringen,<br />
desto besser kann der<br />
Umgang miteinander gelingen.<br />
Unsere eigentliche Projektarbeit<br />
begann im November mit<br />
den Dekorationsarbeiten für<br />
die Millenniumsfeier, an denen<br />
sich alle SchülerInnen beteiligten.<br />
Auch die Balleröffnung<br />
wurde von den Mädchen der 4.<br />
Klassen als Tanz gestaltet.<br />
Daran schloss sich im Jänner<br />
eine Plakataktion der 4. Klassen,<br />
bei der wir uns mit diesem<br />
Thema bildnerisch auseinandersetzten.<br />
Im März luden die<br />
SchülerInnen der 3. Klassen<br />
OSR VD Franz Wolf ein, von<br />
„damals“ zu erzählen. Dr.<br />
Daniela Camhy, Institut für<br />
Kinderphilosphie, kam im Mai<br />
zu uns, um mit Kindern <strong>und</strong><br />
Erwachsenen zum Thema<br />
„Zeit“ zu philosophieren. Die<br />
zentrale Frage „Wenn ich mir<br />
von jemandem Zeit wünschen<br />
könnte, von wem würde ich sie<br />
mir wünschen?“ bildete die<br />
Gr<strong>und</strong>lage dieses Gespräches.<br />
Am 17. Mai fand der Abschluss<br />
unserer Projektaktivitäten im<br />
großen Saal des Dorfhofes mit<br />
einem Literaturcafé statt.<br />
Schülerinnen aller Schul<strong>stufe</strong>n<br />
trugen dazu bei, dass Eltern,<br />
Großeltern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e einen<br />
Einblick in die vielfältige<br />
unterrichtliche Arbeit bekamen.<br />
Gesangliche Kostproben<br />
aus einem Kindermusical,<br />
Playbackdarbietungen, Buchvorstellungen,<br />
Balladen,<br />
selbstverfasste Gedichte <strong>und</strong><br />
Geschichten, Parodien <strong>und</strong><br />
Reisetagebücher kamen zum<br />
Vortrag, auch großes schauspielerisches<br />
Talent wurde im<br />
„Buchbinder Wanninger“ <strong>und</strong><br />
im Stück „Der fahrende<br />
Schüler ins Paradeis“ zum<br />
Ausdruck gebracht. Zwischendurch<br />
kam aber auch die<br />
ältere Generation zu Wort.<br />
Unsere Heimatdichterin Frau<br />
Anna Ulz las aus ihrem Lyrikband,<br />
OSR VD Franz Wolf <strong>und</strong><br />
HD Hermann Zoller stellten<br />
ihr Lieblingsbuch den Zuhörern<br />
unter großem Beifall vor.
BUCHKLUB AKTIV SCHULE<br />
Buchklub aktuell<br />
Die neue Lesewelt – Lesen<br />
in Bewegung<br />
Der Österreichische<br />
Buchklub der Jugend,<br />
Landesstelle<br />
<strong>Steiermark</strong>, wird im<br />
Schuljahr 2000/2001<br />
eine Informations- <strong>und</strong><br />
Fortbildungsaktion starten,<br />
die aus drei Teilen<br />
besteht:<br />
ARBEITSTAGUNG<br />
des Österreichischen Buchklubs<br />
der Jugend:<br />
5. <strong>und</strong> 6. Oktober 2000 im Bildungshaus<br />
Seggauberg für Bezirksreferenten <strong>und</strong><br />
Schulreferenten in Zuammenarbeit mit<br />
dem Pädagogischen Institut des B<strong>und</strong>es<br />
in <strong>Steiermark</strong>, Abt. APS:<br />
<strong>Unter</strong> dem Titel „Neue Lesewelt – Lesen<br />
in Bewegung“ werden Fachleute in<br />
Workshops folgende Themen prozesshaft<br />
mit den TeilnehmerInnen erarbeiten:<br />
Vom Text zur CD-ROM<br />
Vom Text zum Theater<br />
Vom Text zum Klang<br />
Vom Text zu<br />
<strong>Unter</strong>richtsbeispielen<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung findet<br />
am Freitag, dem 6. Oktober 2000, ab 14<br />
Uhr im ORF-Studio-<strong>Steiermark</strong> ein<br />
Symposion statt, bei dem Lese- <strong>und</strong><br />
Medienspezialisten das „Neue Lesen“<br />
wissenschaftlich hinterfragen. Diese<br />
Veranstaltung ist allgemein zugänglich.<br />
ROADSHOW<br />
LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern <strong>und</strong><br />
Öffentlichkeit sollen der NEUEN<br />
LESEWELT begegnen können. Es soll<br />
erlebbar werden, dass Lesen heute mehr<br />
ist, als in einem Buch, einer Zeitschrift,<br />
einem Heft von der ersten bis zu letzten<br />
Seite von links oben nach rechts unten<br />
zu lesen.<br />
Die neuen Informationstechnologien<br />
ersetzen nicht das Lesen, sondern verändert<br />
es, <strong>und</strong> diese neue Formen haben<br />
seine Bedeutung massiv erweitert <strong>und</strong><br />
gesteigert.<br />
Um diese neuen Intentionen in der<br />
<strong>Steiermark</strong> publik zu machen, wird ein<br />
riesiger Lastwagen, beladen mit sechs<br />
Internet-Surfstationen, einer Multimedia-Projektoranlage,<br />
Bibliotheksmedien,<br />
Lese- <strong>und</strong> Bibliothek-Software, Fachzeitschriften<br />
usw., zwei Wochen lang<br />
quer durch die <strong>Steiermark</strong> fahren. An<br />
fünf Stationen macht er Halt. Dort werden<br />
jeweils in Veranstaltungshallen<br />
Lesungen, Schreibwerkstätten, LehrerInnenfortbildung<br />
angeboten. LehrerInnen,<br />
SchülerInnen, Eltern <strong>und</strong> die interessierte<br />
Öffentlichkeit sind eingeladen,<br />
die<br />
NEUE LESEWELT<br />
an einer dieser Stationen zu erleben.<br />
Stationen:<br />
Deutschlandsberg:<br />
Mo. 7. <strong>und</strong> Di. 8. Mai 2001 für die<br />
26<br />
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
Schulbezirke Radkersburg, Leibnitz I<br />
<strong>und</strong> II <strong>und</strong> Deutschlandsberg<br />
Spielberg:<br />
Mi. 9. <strong>und</strong> Do. 10. Mai 2001 für die<br />
Schulbezirke Murau Judenburg, Liezen,<br />
Gröbming <strong>und</strong> Knittelfeld<br />
Graz:<br />
Fr. 11. <strong>und</strong> Sa. 12. Mai 2001 für die<br />
Schulbezirke Graz-Umgebung I <strong>und</strong> II,<br />
Voitsberg <strong>und</strong> Graz-Stadt I <strong>und</strong> II<br />
Bruck:<br />
Mo. 14. <strong>und</strong> Di, 15. Mai 2001 für die<br />
Schulbezirke Leoben I <strong>und</strong> II, Mürzzuschlag<br />
<strong>und</strong> Bruck<br />
Gleisdorf:<br />
Mi. 16., Do. 17. <strong>und</strong> Fr. 18. Mai 2001 für<br />
die Schulbezirke Feldbach, Fürstenfeld,<br />
Hartberg <strong>und</strong> Weiz I <strong>und</strong> II<br />
Die genauen Zeit- <strong>und</strong> Ortsangaben<br />
werden noch rechtzeitig von den<br />
BezirksbuchklubreferentInnen über die<br />
Bezirksschulräte <strong>und</strong> Pädagogischen<br />
Beiräte bekannt gegeben.<br />
MEDIENPAKET<br />
Den einzelnen Pflichtschularten wird<br />
jeweils ein spezifisches Medienpaket<br />
angeboten, das diese neue Art von Lesen<br />
medial unterstützen soll.<br />
Alles in allem:<br />
Das Lesen ist wichtiger als je zuvor!<br />
(Könnten Sie es nicht, hätten Sie auch<br />
das nicht lesen können. Und das wäre<br />
schade! Nicht?)<br />
BSI RR ALOIS ALMER UND<br />
HDIR. HEINZ ZECHNER
Nr. 113/114<br />
AUGUST/<br />
SEPT.<br />
2000<br />
27<br />
Eine lange, erfolgreiche<br />
<strong>und</strong> fast legendäre Ära<br />
ging heuer an der<br />
Pädagogischen Akademie<br />
der Diözese Graz-Seckau<br />
in Eggenberg zu Ende.<br />
Hofrat Direktor Dr. Gerhard<br />
Berger trat mit<br />
1. September 2000 in den<br />
wohlverdienten<br />
Ruhestand.<br />
DIR. DR. RUPERT LEITNER<br />
DR. MICHAELA KAPFER-<br />
BUCHBERGER<br />
nzähligen Menschen war es U daher ein Anliegen, mit ihm<br />
<strong>und</strong> seiner Familie in den<br />
Räumlichkeiten der von ihm<br />
mit Umsicht <strong>und</strong> Gewissenhaftigkeit<br />
geführten Akademie ein<br />
Geburtstags- <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
Abschiedsfest zu feiern. Die<br />
Gratulanten <strong>und</strong> Dankenden<br />
taten dies mit einem lachenden<br />
<strong>und</strong> einem weinenden Auge,<br />
<strong>und</strong> die Liste der Festredner/innen<br />
(LH Waltraud<br />
Klasnic, Bischof Johann Weber<br />
...) war wohl ein sichtbarer<br />
Ausdruck für die Bedeutung<br />
<strong>und</strong> die Wertschätzung, welche<br />
der Jubilar landes- <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit<br />
genießt.<br />
Es war ein herzliches <strong>und</strong> heiteres<br />
Fest, das bis in die Nacht<br />
hinein dauerte <strong>und</strong> das<br />
„Eggenberger Klima“<br />
zwischen Angestellten,<br />
Studierenden <strong>und</strong> Lehrenden<br />
sichtbar <strong>und</strong><br />
spürbar zum Ausdruck<br />
brachte.<br />
Hofrat Bergers Lebenswerk<br />
ist vor allem<br />
durch die Freude am<br />
Lehrberuf gekennzeichnet.<br />
Sein Einstieg in die<br />
Welt der Pädagogik<br />
erfolgte 1962 im Rahmen<br />
eines Maturantenlehrganges<br />
an der<br />
Lehrerbildungsanstalt<br />
Graz.<br />
Während der ersten Dienstjahre<br />
als Lehrer erwarb er neben<br />
dem Volksschullehramt alsbald<br />
das Lehramtszeugnis für<br />
Hauptschulen. Bereits 1969<br />
erfolgte aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
bemerkenswerten pädagogischen<br />
Leistungen die Berufung<br />
an die Übungsvolksschule <strong>und</strong><br />
bald auch als Lehrender für<br />
Humanwissenschaften sowie<br />
Werkerziehung an die Pädagogische<br />
Akademie Graz-Eggenberg.<br />
1974 schloss Hofrat Berger<br />
das Studium der Pädagogik<br />
<strong>und</strong> der Soziologie mit der<br />
Promotion zum Dr. phil. ab. Im<br />
selben Jahr wurde er zum<br />
Abteilungsvorstand für die<br />
Ausbildungsgänge bestellt.<br />
Schon 1979 wurde er zum<br />
Direktor der Pädagogischen<br />
Akademie der Diözese Graz-<br />
Seckau ernannt. Aufgr<strong>und</strong> seiner<br />
beruflichen Fähigkeiten<br />
sowie seiner Führungskompetenz<br />
<strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>enen<br />
Wertschätzung war er fast<br />
ein Jahrzehnt hindurch Sprecher<br />
der Direktoren aller<br />
Pädagogischen Akademien<br />
Österreichs <strong>und</strong> dies auch im<br />
Besonderen für die diözesanen<br />
Akademien.<br />
Vielen steirischen Lehrer/<br />
-inne/n ist er als jahrzehntelanges<br />
<strong>und</strong> kompetentes Mitglied<br />
der Prüfungskommission<br />
für das Lehramt an Hauptschulen,<br />
Sonderschulen <strong>und</strong><br />
Polytechnischen Lehrgängen<br />
SCHULE<br />
Ein Fest für <strong>und</strong><br />
vertraut. Selbstverständlich ist<br />
der Jubilar auch Träger zahlreicher<br />
hoher Landes- <strong>und</strong><br />
B<strong>und</strong>esauszeichnungen.<br />
Zahlreiche Publikationen <strong>und</strong><br />
Vorträge begleiten zudem seinen<br />
beruflichen Werdegang.<br />
Besonders seien dabei die<br />
Bereiche Lehrer/innen/bildung<br />
im Allgemeinen („Bei Wahrung<br />
der bestehenden Vorzüge der<br />
derzeitigen Ausbildung muss<br />
eine Weiterentwicklung zu<br />
Pädagogischen Hochschulen<br />
angestrebt werden.“ G. Berger)<br />
<strong>und</strong> der Werkunterricht im<br />
Speziellen angeführt. („Aufgabe<br />
des Werkunterrichts ist es<br />
daher, auch die Grenzen der<br />
Technik zu zeigen <strong>und</strong> die<br />
Bedrohung, die sie bei unvernünftigem<br />
Einsatz für den einzelnen<br />
<strong>und</strong> die Menschheit<br />
darstellt.“ G. Berger)<br />
Das Bemühen, die berufliche<br />
Situation der Lehrer/inne/n<br />
<strong>und</strong> besonders die der arbeitslosen<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
ernst zu nehmen, führte<br />
zusammen mit seinen Mitarbeiter/inne/n<br />
zur Einrichtung<br />
von zahlreichen aktuellen<br />
Akademie-Lehrgängen (z. B.<br />
Förderung bei Teilleistungsstörungen/Legasthenie,Projektmanagement,Reformpädagogiken<br />
...) <strong>und</strong> speziellen<br />
Lehramtskursen für berufstätige<br />
Kolleg/inn/en. Besondere<br />
Akzente innerhalb <strong>und</strong><br />
außerhalb der PA setzte HR<br />
Berger durch die Förderung<br />
der Verbreitung der Montessoripädagogik.<br />
Auch über das Berufsfeld der<br />
Lehrer/innen hinaus reichte<br />
sein pädagogisches Bemühen:<br />
1990 wurde ein Kolleg für<br />
Sozialpädagogik errichtet, das<br />
in enger Verbindung mit der<br />
PA, aber mit eigenständiger<br />
Leitung geführt wird.<br />
Als technisch interessierter<br />
<strong>und</strong> versierter Mensch wollte<br />
er die PA stets informationstechnologisch<br />
aktuell <strong>und</strong><br />
bestens versorgt wissen: Ein<br />
pädagogischer Informations-<br />
EIN FEST<br />
mit Hofrat Berger<br />
manager koordiniert <strong>und</strong> konzipiert<br />
seit kurzem die Entwicklungen<br />
in diesem Bereich.<br />
Hofrat Bergers Lebenswerk ist<br />
aber auch gekennzeichnet<br />
durch ein engagiertes Christentum:<br />
Nicht nur seine persönliche<br />
Lebensführung, sondern<br />
auch sein Engagement für<br />
ein spirituelles Angebot innerhalb<br />
der Akademie, weiters<br />
das Eintreten für pfarrliches<br />
Leben <strong>und</strong> im Besonderen der<br />
Einsatz für die Errichtung <strong>und</strong><br />
Ausstattung der Pfarrkirche<br />
Graz-Schutzengel („Die, die<br />
jeden Sonntag zur Kirche<br />
kommen, sollen bequem sitzen,<br />
die, die nur zu Weihnachten<br />
<strong>und</strong> Ostern kommen, können<br />
auch stehen.“ G. Berger)<br />
machen ihn zu einem hervorragenden<br />
Mitglied der katholischen<br />
Kirche in der <strong>Steiermark</strong>.<br />
Vielen Menschen ist auch<br />
bekannt, dass sich der Jubilar<br />
seit Jahren für die Verbreitung<br />
des Tierschutzgedankens erfolgreich<br />
einsetzt. Dies tut er<br />
mit Rat <strong>und</strong> Tat <strong>und</strong> in vorbildlicher<br />
Weise. („Es ist gut,<br />
dass wir endlich beginnen,<br />
unsere Umwelt nicht nur mehr<br />
vom anthropozentrischen<br />
Standpunkt aus zu betrachten.<br />
Zu viele Fehler haben wir<br />
gemacht <strong>und</strong> nicht umsonst<br />
warnen bedeutende Denker<br />
<strong>und</strong> weisen darauf hin, dass<br />
wir Gefahr laufen, unsere<br />
Umwelt <strong>und</strong> damit uns selbst<br />
zu zerstören.“ G. Berger)<br />
Es ist kaum möglich, alle<br />
beruflichen <strong>und</strong> privaten Leistungen<br />
von Hofrat Berger in<br />
Worte zu fassen. Allen Mitarbeiter/inne/n<br />
des Pädagogischen<br />
Zentrums Graz-Eggenberg<br />
ist es aber ein besonderes<br />
Anliegen, ihm für seine Arbeit,<br />
seine Geduld <strong>und</strong> seine Mitmenschlichkeit<br />
zu danken <strong>und</strong><br />
ihm für das weitere Leben im<br />
Kreise seiner Familie <strong>und</strong><br />
Fre<strong>und</strong>e das Beste zu wünschen.
Inserat Humanic<br />
ganzseitig<br />
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