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und Mittelschule Unter- stufe - Landesschulrat Steiermark

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SÜDTIROL<br />

SCHULE<br />

Runkelstein, die sagenhafte<br />

Bilderburg<br />

JOHANNES PRESSL<br />

Und wenn das Redaktionsteam<br />

der Zeitschrift „Schule“ zum<br />

Erfahrungs- <strong>und</strong> Gedankenaustausch<br />

in Südtirol weilt,<br />

dann steht nicht nur das<br />

Recherchieren in verschiedenen<br />

Schulen auf dem St<strong>und</strong>enplan,<br />

sondern vor allem viel<br />

Kultur.<br />

Der besonderen Umsicht unserer<br />

Gastgeberin Dr. Rita Gelmi<br />

<strong>und</strong> ihres Teams hatten wir es<br />

zu verdanken, dass wir in diesen<br />

Tagen viele kulturelle <strong>und</strong><br />

historische Informationen aus<br />

erstklassigen Quellen präsentiert<br />

bekamen. Einer der Höhepunkte<br />

war wohl<br />

der Besuch des<br />

Schlosses „Runkelstein“<br />

in Bozen.<br />

Nach vielen Jahren<br />

in äußerst baufälligem<br />

<strong>und</strong> desolatem<br />

Zustand wurde die<br />

Burg erst im April<br />

2000 wieder der<br />

Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht.<br />

Eine eindrucksvolle<br />

Sonderausstellung<br />

gibt Aufschluss über<br />

das Leben im Mittelalter<br />

<strong>und</strong> den historischen<br />

Werdegang der<br />

Region um Bozen.<br />

Runkelstein, die<br />

Wenn einer eine Reise tut, dann kann<br />

er was erzählen.<br />

Burg der Bozner, am Eingang<br />

des Sarntales malerisch auf<br />

einem steil aufragenden Porphyrfelsen<br />

gelegen, ist etwas<br />

Außergewöhnliches. Die „Bilderburg“<br />

beherbergt die<br />

größte profane Freskensammlung<br />

des Mittelalters<br />

<strong>und</strong> ist die meist<br />

abgebildete<br />

Burg überhaupt.<br />

1237<br />

als<br />

Wehranlage errichtet, erwarben<br />

im 14. Jahrh<strong>und</strong>ert die<br />

Bozner Bürger Niklaus <strong>und</strong><br />

Franz Vintiler die Burg <strong>und</strong><br />

bauten sie zu ihrem Repräsentationsobiekt<br />

aus. Die Räume<br />

wurden zum Großteil nach<br />

literarischen Vorlagen mit<br />

Fresken ausgemalt. Die<br />

bekannteste davon ist wohl die<br />

tragische Liebesgeschichte von<br />

„Tristan <strong>und</strong> Isolde“. Runkelstein<br />

ist eine Bilderburg, die<br />

einem Märchen zu entspringen<br />

scheint. So ist es nicht verw<strong>und</strong>erlich,<br />

dass sich im Lauf der<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte zahlreiche Herrscher<br />

– darunter Kaiser Maximilian<br />

I. <strong>und</strong> König Ludwig I.<br />

von Bayern – in die romantische<br />

Festung „verliebten“.<br />

1893 schenkte Kaiser Franz<br />

Joseph das Schloss der Stadt<br />

Bozen.<br />

Nicht zuletzt wegen ihrer hervorragend<br />

aufbereiteten Sonderausstellung<br />

ist Runkelstein<br />

seit seiner Wiedereröffnung<br />

eine der Hauptattraktionen der<br />

Stadt. Die Ausstellung bietet<br />

nicht eine bloße Anhäufung<br />

von Exponaten, sondern<br />

beschränkt sich auf einige<br />

wenige Dinge, die aber umso<br />

eindrucksvoller präsentiert<br />

werden. Das Leben im Mittelalter<br />

wird hier im wahrsten<br />

Sinne des Wortes spür- <strong>und</strong><br />

erlebbar.<br />

Einen Besuch von Runkelstein<br />

sollte sich keiner, der in die<br />

Gegend von Bozen kommt,<br />

entgehen lassen!<br />

8<br />

Nr. 113<br />

AUGUST/<br />

SEPT:<br />

2000<br />

MICHAELA KAPFER-<br />

BUCHBERGER<br />

JOSEF MÜLLER<br />

enn man sich in den neben- W stehenden Darstellungen<br />

die Schule in Südtirol bis 2001<br />

<strong>und</strong> die ab 2001 geplante<br />

Reform der Schul<strong>stufe</strong>n<br />

ansieht, so erkennt man<br />

unschwer die gewaltigen<br />

Änderungen, denen sich das<br />

Südtiroler Schulwesen gegenüber<br />

sieht – ein ganzer Schultyp<br />

(<strong>Mittelschule</strong>) wird verschwinden.<br />

Im Bereich der neunjährigen<br />

Pflichtschule wird aus der bisherigen<br />

Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> <strong>Mittelschule</strong><br />

eine siebenjährige<br />

Gr<strong>und</strong>schule. Die letzten beiden<br />

Jahre der Schulpflicht<br />

werden in der <strong>Unter</strong><strong>stufe</strong> der<br />

Oberschule absolviert. Darauf<br />

soll die dreijährige Ober<strong>stufe</strong><br />

der Oberschule folgen. Die<br />

Schulreform sieht eine Anhebung<br />

der Ausbildungspflicht<br />

auf das 18. Lebensjahr vor,<br />

wobei der Lehrlingsausbildung<br />

damit ein höherer Stellenwert<br />

beigemessen wird. Diese schulorganisatorischen<br />

Maßnahmen<br />

führen zu einer Erweiterung<br />

der Orientierungsphase auf<br />

zwei Jahre. Mit der Orientierungsphase<br />

ist die Schulpflicht<br />

beendet.<br />

Schwerpunkte des schulischen<br />

Selbstverständnisses<br />

Das Selbstverständnis des<br />

Südtiroler Schulwesens wird<br />

durch zwei Themenschwerpunkte<br />

charakterisiert: Einerseits<br />

durch die historisch-politische<br />

Situation Südtirols <strong>und</strong><br />

damit die Erhaltung der Sprache<br />

<strong>und</strong> der Kultur im Spannungsfeld<br />

zwischen staatlicher<br />

Gesetzgebung <strong>und</strong> autonomer<br />

Ausprägung des Südtiroler<br />

Schulwesens.<br />

Der zweite Schwerpunkt ist<br />

die mittlerweile unumstrittene<br />

Tradition des Integrationsgedankens.<br />

Damit sind die<br />

Betreuung der so genannten<br />

„Schulverspäter“, das sind<br />

jene SchülerInnen, die auf<br />

Gr<strong>und</strong> von Teilleistungsschwächen<br />

eine Schul<strong>stufe</strong><br />

wiederholen müssen, weiters<br />

die Betreuung der SchülerInnen<br />

mit sonderpädagogischem<br />

Förderbedarf, die Betreuung<br />

Hochbegabter <strong>und</strong> die Integration<br />

von SchülerInnen mit Verhaltensauffälligkeiten<br />

gemeint.<br />

Überdies legt man großes<br />

Gewicht auf die Integration<br />

von SchülerInnen aller<br />

Sprachzugehörigkeiten unter

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