Regionales Entwicklungskonzept Heideregion Uelzen (pdf 2,15 MB

Regionales Entwicklungskonzept
Heideregion Uelzen
Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK) und
Beitrag zum niedersächsischen Leader-Auswahlverfahren
Auftraggeber
Landkreis Uelzen
Veerßer Straße 53, 29525 Uelzen
Auftragnehmer
KoRiS – Kommunikative Stadt- und Regionalentwicklung
im TCH, Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover
Tel.: 0511/9357-150, Fax: 0511/9357-152
info@koris-hannover.de www.koris-hannover.de
Dipl.-Ing. Dieter Frauenholz (Projektleitung)
Dipl.-Ing. Tanja Frahm
Prof. Dr.-Ing. Jörg Knieling
Mitarbeit: Cand. Geogr. Malte Deiters
September 2007

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Inhalt
0 Zusammenfassung...........................................................................................................I
1 Abgrenzung und Lage des Gebiets ...............................................................................1
2 Struktur und Kompetenzen der LAG .............................................................................3
2.1 Lokale Aktionsgruppe Heideregion Uelzen ..............................................................3
2.2 Regionaler Beteiligungsprozess zur Umsetzung des REK ......................................5
2.3 Geschäftsordnung der Lokalen Aktionsgruppe Heideregion Uelzen .......................7
3 Methodik der Erarbeitung des REK ...............................................................................8
4 Ausgangslage und Bestandsaufnahme ......................................................................12
4.1 Raum- und Siedlungsstruktur.................................................................................12
4.2 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung .................................................................14
4.3 Arbeitsmarkt und Einkommen ................................................................................15
4.4 Wirtschaftstruktur ...................................................................................................17
4.4.1 Landwirtschaft ...........................................................................................17
4.4.2 Tourismus..................................................................................................18
4.4.3 Regionale Unternehmen und Wirtschaftsförderung ..................................22
4.5 Umweltsituation......................................................................................................23
4.6 Übergeordnete Planungen und weitere planerische Vorgaben .............................24
5 SWOT-Analyse...............................................................................................................27
5.1 Siedlung und Landschaft........................................................................................27
5.2 Wirtschaft und Verkehr...........................................................................................29
5.3 Land- und Forstwirtschaft.......................................................................................30
5.4 Tourismus und Kultur.............................................................................................31
6 Entwicklungsstrategie Heideregion Uelzen................................................................33
6.1 Leitbild: Leitmotto und Entwicklungsziele...............................................................34
6.2 Handlungsfelder, Ziele, Maßnahmen und Projekte................................................37
6.2.1 Thema 1: Siedlung und Landschaft...........................................................40
6.2.2 Thema 2: Wirtschaft und Verkehr..............................................................48
6.2.3 Thema 3: Land- und Forstwirtschaft..........................................................54
6.2.4 Thema 4: Tourismus und Kultur ................................................................61
6.2.5 LAG- und Regionalmanagement ...............................................................68
6.3 Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung ....................................................69

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
7 Finanzierungskonzept ..................................................................................................71
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung .....................................................................74
Anhang
8.1 Jahresberichte........................................................................................................75
8.2 Bewertungsberichte ...............................................................................................75
Abbildungen
8.2.1 Erfassung der (Wirkungs-)Indikatoren der Entwicklungsstrategie.............76
8.2.2 Selbstbewertung zur Prozesssteuerung....................................................76
Abb. 1.1: Lage der Heideregion Uelzen im Raum .......................................................................1
Abb. 1.2: Heideregion Uelzen .....................................................................................................2
Abb. 2.1: Organisationsstruktur Heideregion Uelzen ..................................................................6
Abb. 3.1: Schematischer Ablauf des REK-Erarbeitungsprozesses .............................................8
Abb. 4.1: Flächennutzung im Landkreis Uelzen im Jahr 2005 .................................................. 12
Abb. 4.2: Regionale Baukultur in der Heideregion Uelzen: Gotische Kapelle Dalldorf,
Brauhaus der Burg Bad Bodenteich und Kloster Ebstorf........................................... 13
Abb. 4.3: Zentrenerreichbarkeit................................................................................................. 13
Abb. 4.4: Verkehrsanbindung der Heideregion Uelzen ............................................................ 13
Abb. 4.5: Anteil der Sozialversicherungspflichtigen nach Wirtschaftsbereichen
im Landkreis Uelzen 2006......................................................................................... 16
Abb. 4.6: Nutzung der Ackerflächen im Landkreis Uelzen ........................................................ 17
Abb. 4.7: Regionale Produkte der Heideregion Uelzen: Ackerbau, Direktvermarktung
sowie Spargel und Heidekartoffeln............................................................................ 18
Abb. 4.8: Kultur in der Heideregion Uelzen: Landwirtschaftsmuseum Hösseringen,
Esskultur, Hundertwasser-Bahnhof ........................................................................... 20
Abb. 4.9: Wirtschaft und Wissenschaft in der Heideregion Uelzen: Campus Suderburg,
Nordzuckerfabrik, Diana-Klinik .................................................................................. 22
Abb. 4.10: Natur- und Kulturlandschaft in der Heideregion Uelzen: Heideflussaue,
Schnucken in der Heide und reichstrukturierte Offenlandschaft................................ 24
Abb. 5.1: Wesentliche Trends und Rahmendingungen für die ländlich geprägte
Heideregion Uelzen................................................................................................... 27
Abb. 6.1: Aufbau der Entwicklungsstrategie.............................................................................. 33
Abb. 6.2: Leitmotto der Heideregion Uelzen ............................................................................. 34
Abb. 8.1: Fortlaufende Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung ................................................ 74

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Tabellen
Tab. 1.1: LAG Heideregion Uelzen: Kommunale Mitglieder........................................................4
Tab. 1.2: LAG Heideregion Uelzen: Wirtschaft- und Sozialpartner .............................................4
Tab. 1.3: LAG Heideregion Uelzen: Beratende Mitglieder ..........................................................5
Tab. 3.1: Veranstaltungen und Gremien des REK-Erarbeitungsprozesses
sowie Methoden zur Einbindung der Akteure und der Bevölkerung............................9
Tab. 4.1: Einwohnerzahlen und Bevölkerungsdichte der Heideregion Uelzen.......................... 14
Tab. 4.2: Altersstruktur in den (Samt-)Gemeinden.................................................................... 15
Tab. 4.3: Arbeitslosenzahlen des Landkreis Uelzen ................................................................. 16
Tab. 4.4: Ausgewählte Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in der Heideregion Uelzen........ 21
Tab. 4.5: Naturschutzgebiete in der Heideregion Uelzen.......................................................... 23
Tab. 4.6: Dorferneuerungsprogramm in der Heideregion Uelzen ............................................. 25
Tab. 6.1: Zusammenwirken der Handlungsfelder und Querbezüge zwischen den
Handlungsfeldern, beispielhaft dargestellt anhand des
Leitprojekts "Sanierung durch Qualifizierung" ........................................................... 37
Tab. 6.2: Mindest- und Qualitätskriterien zur Auswahl der Projekte.......................................... 38
Tab. 6.3: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung ................ 69
Tab. 7.1: Indikativer Finanzplan der LAG Heideregion Uelzen:
Aufteilung nach Handlungsfeldern für die gesamte Laufzeit (in EUR)....................... 72
Tab. 7.2: Indikativer Finanzplan der LAG Heideregion Uelzen:
Aufteilung nach Jahren (in EUR) ............................................................................... 73
Abkürzungen
DSL Digital Subscriber Line
E/qkm Einwohner pro Quadratkilometer
EFRE Europäischer Fonds für regionale Entwicklung
ELER Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums
ESF Europäischer Sozialfonds
GLL Behörde für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften
GPS Global Positioning System
ILEK Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept
LAG Lokale Aktionsgruppe
Leader Liaison entre actions de développement de l´économie rurale" (Verbindung zwischen Aktionen
zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft)
NLS Niedersächsisches Landesamt für Statistik
ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr
PROFIL Programm zur Förderung im ländlichen Raum für Niedersachsen und Bremen
REK Regionales Entwicklungskonzept
RROP Regionales Raumordnungsprogramm
SG Samtgemeinde
SWOT-Analyse Analyse der Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities)
und Risiken (Threats)
Anmerkung: In der ländlichen Regionalentwicklung und insbesondere im Leader-Prozess sind Frauen wie Männer
gleichermaßen aktiv. Doch als Zugeständnis an die Lesbarkeit der Texte werden alle Personengruppen in der
männlichen Form angegeben.

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
0 Zusammenfassung
Gebietsabgrenzung
Die Heideregion Uelzen liegt in der Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens (Konvergenzgebiet).
Die Regionsabgrenzung ist deckungsgleich mit dem Landkreis Uelzen und hat eine
annähernd kreisrunde Form. Die Heideregion Uelzen umfasst die Stadt Uelzen, die Gemeinde
Bienenbüttel sowie die Samtgemeinden (SG) Bevensen, Bodenteich, Rosche, Suderburg, Wrestedt
und Altes Amt Ebstorf (s. Abb. 0.1). Insgesamt leben in der Heideregion 96.667 (Stand
30.6.2006) Menschen. Die Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsbeziehungen der gesamten Region
sind auf die Stadt Uelzen als Zentrum ausgerichtet.
Die Heideregion Uelzen grenzt sich klar durch die an der Kreisgrenze liegenden Endmoränen mit
großflächigen Waldgebieten von den umliegenden Landkreisen ab. Der zentrale Landschaftsraum
im Regionsinneren ist das Uelzener Becken, das intensiv landwirtschaftlich genutzt wird.
Zudem ist die Heideregion Uelzen durch den Heidefluss Ilmenau mit seinen zahlreichen Nebenbächen
geprägt, deren Einzugsbereich mit der Region identisch ist.
Insgesamt bildet die Heideregion Uelzen also ein in naturräumlicher, wirtschaftlicher und soziokultureller
Hinsicht sehr homogenes Gebiet, so dass eine regionale Zusammenarbeit zur Umsetzung
einer gemeinsamen Entwicklungsstrategie sinnvoll ist.
Struktur und Eignung der Lokalen Aktionsgruppe Heideregion Uelzen
Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Heideregion Uelzen stellt das zentrale Entscheidungs- und
Steuerungsgremium für den regionalen Entwicklungsprozess dar. Sie setzt sich aus 11 Vertretern
der beteiligten Kommunen (s. Gebietsabgrenzung) sowie 21 Wirtschafts- und Sozialpartnern aus
der Heideregion Uelzen zusammen, deren Zusammenarbeit durch eine Geschäftsordnung geregelt
wird.
Die besonderen Stärken der LAG Heideregion
Uelzen sind:
� Hohe fachliche Kompetenz und
breites Akteursspektrum:
Die LAG ist mit regionalen Schlüsselakteuren
aus den zur Umsetzung
der Entwicklungsstrategie relevanten
Themen "Siedlung und
Landschaft", "Wirtschaft und Verkehr",
"Land- und Forstwirtschaft"
und "Tourismus und Kultur" (s.
Kap.6) besetzt. Daraus ergibt sich
auch der hohe Anteil an Wirtschafts-
und Sozialpartnern, die
fast zwei Drittel der Stimmen ausmachen.
Geschäftsstelle /
Regionalmanagement
GLL Lüneburg /
Finanzmanagement
Siedlung und
Landschaft
Land- und
Forstwirtschaft
LAG
HeideRegion
Uelzen
Steuerung /
Entscheidung
über Förderung
von Projekten
Arbeitskreise
Inhaltlicher Austausch / Abstimmung
Projektgruppen
Projektentwicklung
Wirtschaft und
Verkehr
Tourismus und
Kultur
Abb. 01.: Organisationsstruktur Heideregion Uelzen
� Schlüsselakteure:
Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, möglichst Personen auszuwählen, die stellvertretend
für eine Gruppe von regionalen Akteuren stehen. Dies stellt die Informationsflüsse in die Region
sicher und ermöglicht, dass weitere Akteure durch die LAG-Mitglieder mobilisiert werden,
ihre Entwicklungsvorstellungen und Projektvorschläge in den Regionalentwicklungsprozess
aktiv einzubringen.
� Erfahrungen im Bereich ländliche Regionalentwicklung:
Die LAG-Mitglieder haben bereits den Prozess im Rahmen des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept
(ILEK), auf dem das Regionale Entwicklungskonzept (REK) basiert, mitges-
Öffentlichkeitsarbeit
Regionalkonferenz
I

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
taltet. Sie verfügen daher bereits über Erfahrungen mit der Steuerung eines Bottom-up-
Prozesses und der Erarbeitung der Entwicklungsstrategie.
� Beratende Mitglieder:
Durch die Einbindung der GLL Lüneburg werden die regionalen Kompetenzen, speziell in förderspezifischen
Fragestellungen bei der Umsetzung von Projekten optimal ergänzt. Die Einbindung
der Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg und der Volksbank Uelzen-Salzwedel
als weitere beratende Mitglieder gewährleistet zudem einen reibungslosen Informationsfluss
zu wichtigen potenziellen Unterstützern der Projektumsetzung.
Wesentlich für die Arbeit der LAG ist ein hohes Maß an Transparenz und die Einbindung aller relevanten
Akteure zur Umsetzung des REK, die über die Zusammenarbeit in der LAG hinausgeht
(s. Abb. 0.1). Zudem forciert sie die Kooperation und den Erfahrungsaustausch mit anderen Leader-Regionen.
Ausgangslage
Die Heideregion Uelzen gehört mit 66,7 Einwohnern pro qkm (E/qkm) zum peripheren Raum und
zu den dünn besiedelten Gebieten im Land Niedersachsen.
Die Gesamtfläche von 1.450 qkm wird zu über 50 % landwirtschaftlich genutzt und ist zu einem
Drittel bewaldet. Nur etwa 8 % der Fläche entfallen auf Siedlungs- und Verkehrsflächen, was
deutlich unter dem niedersächsischen Durchschnitt von 12 % liegt.
An der Altersstruktur der Bevölkerung lässt sich ablesen, dass die Auswirkungen des demografischen
Wandels in der Region bereits zu spüren sind, da der Anteil älterer Menschen im Niedersachsenvergleich
relativ hoch ist. Dementsprechend wird dem Landkreis bis zum Jahr 2020 auch
ein Bevölkerungsrückgang von knapp 2 % prognostiziert.
Die Kreisstadt Uelzen mit 35.000 Einwohnern ist das einzige Mittelzentrum der Region. Im ländlichen
Umfeld ist die Siedlungsstruktur neben den sieben Grundzentren durch Klein- und Kleinstsiedlungen
geprägt.
Die Region ist über Bundesstraßen an das Fernstraßennetz, über den Elbe-Seitenkanal an das
europäische Wasserstraßennetz und über die Bahnstrecken Hamburg-Hannover und Braunschweig-Bremen
an den Schienenfernverkehr angeschlossen. Der nächste Autobahnanschluss
ist etwa 40 km entfernt.
Die innerregionale Verkehrserschließung erfolgt über Gemeinde-, Kreis-, Landes- und Bundesstraßen
sowie durch den Schienenregionalverkehr über mehrere Strecken in Richtung Braunschweig,
Bremen, Hamburg, Hannover und Stendal. Der regionale Busverkehr ist vor allem auf
den Schülerverkehr ausgerichtet und wird durch die weitläufige Siedlungsstruktur erschwert.
Die dünne Besiedlung und die weitläufige Siedlungsstruktur der Heideregion Uelzen verursachen
auch Probleme bei der Versorgung der Menschen mit Gütern des täglichen Bedarfs, Dienstleistungen
und Freizeitinfrastruktur. Insgesamt ist das Versorgungssystem in den Grundzentren zwar
noch als ausreichend zu bezeichnen, in den kleinen Orten jedoch rückläufig. Defizite gibt es dazu
im Bereich der Telekommunikationsinfrastruktur, die nicht flächendeckend den aktuellen Standards
entspricht.
Etwa 50 % der Beschäftigten in der Heideregion Uelzen sind im Dienstleistungssektor tätig, speziell
im Bereich Gesundheit und Tourismus. Die Tatsache, dass 4 % der Beschäftigten in der
Landwirtschaft tätig sind, zeigt, dass dieser Sektor neben seiner sozialen und kulturellen Bedeutung
auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Der Schwerpunkt liegt dabei im Getreideanbau und
in der Produktion von Zuckerrüben und Kartoffeln. Neben den traditionellen Produktionsformen
gewinnt die Nutzung regenerativer Energien immer mehr an Bedeutung für die Landwirte der
Heideregion Uelzen. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region ist zudem die Ernährungswirtschaft.
Eine bedeutende Rolle in der Region spielen Tourismus und Naherholung. Als Teil der Destination
der Lüneburger Heide ist die Heideregion Uelzen überregional bekannt und bedingt durch ihre
II

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
kleinteilige Natur- und Kulturlandschaft speziell bei Erholungsurlaubern besonders beliebt. Große
Anziehungspunkte sind die Kurorte Bad Bevensen und Bad Bodenteich. Für Naherholungssuchende
bietet die Heideregion ein gutes Freizeitwegenetz für Radfahrer, Wanderer und Reiter.
Daneben hat die Heideregion Uelzen auch eine Reihe von Sehenswürdigkeiten zu bieten, die mit
dem Entdecker-Bus kostenlos erreicht werden können. Um das große touristische Potenzial der
Region optimal ausnutzen zu können, bedarf es u.a. noch einer besseren Vernetzung und Erweiterung
der Angebote des ländlichen Tourismus.
Mit ca. 2.190 ha sind 1,5 % der Gesamtfläche der Heideregion Uelzen als Naturschutzgebiete
ausgewiesen, was unter dem Landesdurchschnitt von 3,3 % liegt. Zudem gibt es 17 Landschaftsschutzgebiete,
wobei der Schwerpunkt der Landschaftsschutzgebiete westlich des Elbe-
Seitenkanals liegt. Sie sind zugleich laut Regionalem Raumordnungsprogramm (RROP) Vorsorgegebiete
für Natur und Landschaft. Die Natur- und Kulturlandschaft ist geprägt durch den hohen
Waldanteil, die Ilmenau mit ihren zahlreichen Nebenflüssen und Bächen, die Heideflächen sowie
Hecken, Feldgehölze und Gewässern. Die Heideflächen sind allerdings bis auf einige Flächen
stark zurückgedrängt worden und zudem unzureichend miteinander vernetzt. Die natürliche Vegetation
ist vor allem im Uelzener Becken besonders selten geworden, weil dieses Gebiet durch
seine fruchtbaren Böden besonders für die landwirtschaftliche Nutzung geeignet ist.
SWOT-Analyse
Die Analyse der Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken (kurz SWOT-Analyse)
zeigt, dass die Heideregion Uelzen durch das Zusammenspiel der attraktiven Natur- und Kulturlandschaft,
schöner Ortsbilder und der guten verkehrlichen Erschließung ein attraktiver Wohnstandort
ist. Die Chancen, zukünftig vermehrt Menschen für die Region zu gewinnen, sollen verstärkt
genutzt werden. Jedoch muss hierfür dem zunehmenden Rückgang der Nahversorgungsmöglichkeiten
in den dünner besiedelten Bereichen begegnet werden. Eine Möglichkeit stellen
hier u.a. Versorgungsangebote dar, die durch ehrenamtliches Engagement und Nachbarschaftshilfe
getragen werden. Auch die Pflege und Entwicklung der Kulturlandschaft zum Erhalt der Leistungsfähigkeit
des Naturhaushaltes und der Erholungsfunktion ist für die Attraktivität als Wohnstandort
entscheidend.
Zur Entwicklung der Heideregion Uelzen ist es zudem erforderlich, die bestehenden Schwächen
im Bereich der überregionalen Verkehrsverbindung, der innerregionalen Verkehrserschließung
und im Bereich Arbeitsmarkt abzubauen. Derzeit sind vor allem Branchen mit einem geringen
Wachstumspotenzial und geringen Anteilen hochqualifizierter Arbeitskräfte vorhanden. Zu stärken
sind die vorhandenen Potenziale der Ernährungswirtschaft und vor allem der Gesundheitsund
Tourismusbranche. Wichtig ist, dem Risiko vorzubeugen, dass in der Region angesiedelte
Unternehmen abwandern, weil sie Probleme haben, geeignete Flächen und Immobilien für eine
Betriebsvergrößerung oder qualifiziertes Personal zu finden. Abhilfe kann hier die Entwicklung
neuer Bildungsangebote und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kommunen und
Wirtschaft schaffen.
Eine Stärke der Heideregion Uelzen sind die gut ausgebildeten Land- und Forstwirte mit ihren
hochtechnisierten Betrieben. Zwar fehlen aufgrund der peripheren Lage und der dünnen Besiedlung
die Absatzmärkte für eine umfangreiche Vermarktung von regionalen Produkten, aber es existieren
gute Ansatzpunkte zur Entwicklung neuer Betriebszweige. Beispielsweise bietet der hohe
Waldanteil eine hervorragende Quelle für den Energieträger Holz. So können der Ausbau der
Energieerzeugung mit nachwachsenden Rohstoffen, die Abwärmenutzung von bestehenden Anlagen
sowie neue Angebote in Bildung, Freizeit und Tourismus Einkommensalternativen für
Landwirte darstellen.
Tourismus und Naherholung spielt in der Heideregion Uelzen wegen ihrer Kulturlandschaft mit
hohem Erholungswert, der überregional bekannten Attraktionen und kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten
sowie der beiden Kurstandorten eine sehr große Rolle. Das touristische Angebot
entspricht den derzeitigen Wünschen der Touristen nach "Natur und Kultur erleben" und Well-
III

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
ness. Die sich daraus ergebende Chance, die nationalen und ggf. auch internationalen Quellmärkte
besser zu erschließen, muss die Region durch eine qualitative Verbesserung und Erweiterung
des Angebots nutzen. Ohne eine solche Weiterentwicklung des touristischen Angebots
besteht das Risiko, dass die Gäste- und Übernachtungszahlen in der Heideregion Uelzen weiter
abnehmen.
Entwicklungsstrategie Heideregion Uelzen
Die Entwicklungsstrategie für die Heideregion Uelzen wurde unter breiter Akteursbeteiligung im
Rahmen eines ILEK-Prozesses erarbeitet. Sie beinhaltet alle für die Region relevanten Politikbereiche.
Leitmotto
Themen
Entwicklungsziele
Handlungsfelder
Ziele
Maßnahmen
Projektpool
Leit- bzw.
Kooperationsprojekt
Siedlung und Landschaft
Stadt und Dorf in der
Kulturlandschaft:
Lebensräume gestalten,
regionale Identität fördern
Wohnen und Versorgen
in Stadt und Dorf
Kulturlandschaft
Abb. 0.2: Aufbau der Entwicklungsstrategie
Heideregion Uelzen – eine runde Sache:
L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Gesund! Erlebnisreich!
Wirtschaft und Verkehr Land- und Forstwirtschaft Tourismus und Kultur
Heideregion Uelzen im Netz
der Metropolen:
Regionen verbinden, Wirtschaftsstandort
entwickeln
Industrie, Gewerbe,
Handwerk, Handel
Personen- und
Güterverkehr
Ernährung-Energie-Erlebnis:
Nachhaltig wirtschaften,
Land- und Forstwirtschaft
weiterentwickeln
Agrar- und Flurstruktur
Neue Betriebszweige
Wohlfühloase zwischen
Heiden und Auen:
Tourismus stärken,
Angebot verbessern
Marketing und
Servicequalität
Angebote und
Infrastruktur
Leitbild und Entwicklungsziele
Im Rahmen des Bottom-up-Prozesses ist ein Leitbild entstanden, welches ein Leitmotto und vier
thematische Entwicklungsziele umfasst. Das Leitmotto "Heideregion Uelzen – eine runde Sache:
L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Gesund! Erlebnisreich!" ist Richtschnur für die regionale Entwicklung
(s. Abb. 0.2).
Handlungsfelder, Ziele, Maßnahmen und Projekte
Zudem haben die Akteure Ziele für die Region definiert, Maßnahmen zur Umsetzung der Ziele
herausgearbeitet und Projekte entwickelt. Insgesamt enthält die Entwicklungsstrategie kurz-, mittel-
und langfristige Handlungsansätze. Darüber hinaus benennt sie (Wirkungs-)Indikatoren, mittels
derer die Überprüfung der Zielerreichung möglich ist.
IV

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Zu jedem Handlungsfeld stellt die Entwicklungsstrategie der Heideregion Uelzen ausgewählte
Leitprojekte dar, die exemplarisch verdeutlichen, wie die Ziele und Maßnahmen, die die Region
sich gesetzt hat, erreicht werden.
Leitprojekte sind:
� "Sanierung durch Qualifizierung" und "Mobile Versorgung" im Handlungsfeld Wohnen und
Versorgen in Stadt und Dorf
� "Heide- und Auenlandschaft in der Heideregion Uelzen" und "Erlebnisraum Esterauniederung"
im Handlungsfeld Kulturlandschaft
� "ÖKOZentrum Bollensen – Einkaufen mit dörflichem Charme" und "Woltersburger Mühle:
Produktionsschule Uelzen" im Handlungsfeld Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel
� "Radwegenetz für Alltags- und Freizeitverkehr" im Handlungsfeld Personen- und Güterverkehr
� "Entwicklung von zukunftsfähigen Agrarlandschaften am Beispiel "Obere Wipperau" und
"Biogasvermarktung: Wärmenutzung aus Biogasanlagen" im Handlungsfeld Agrar- und Flurstruktur
� "Regionales Bildungszentrum Uelzen" im Handlungsfeld Neue Betriebszweige
� "Kulturbeutel" im Handlungsfeld Marketing und Servicequalität
� "Nordic Walking Fitness Sports Park", "Naturerlebnisradweg Ilmenau" und "Natur erleben –
Wege in die Natur der Region" im Handlungsfeld Angebote und Infrastruktur
Die Leitprojekte hat die LAG mit Hilfe von Mindestkriterien und Qualitätskriterien ausgewählt. Zur
Vergabe von Leader-Fördermitteln ist für diese Projekte noch ein LAG-Beschluss erforderlich.
Das Bewertungsverfahren wird künftig auch für die Auswahl weiterer Projekte der Heideregion
Uelzen angewendet.
Im "Projektpool" sind weitere Projekte mit unterschiedlichem Konkretisierungsgrad enthalten, deren
Umsetzung zur Erfüllung der gesetzten Ziele und Maßnahmen ebenfalls angestrebt wird.
Darüber hinaus umfasst die Entwicklungsstrategie mögliche und geplante Kooperationen mit anderen
ländlichen Regionen.
Um eine integrierte ländliche Entwicklung zu erreichen, ist es notwendig, Projekte aus allen
Handlungsfeldern umzusetzen. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, dass wichtige Querbezüge
zwischen den Handlungsfeldern bestehen. Ein Großteil der geplanten Projekte trägt so
auch zu mehreren Maßnahmen und Zielen der Entwicklungsstrategie bei.
Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung
Die Umsetzung des REK für die Heideregion Uelzen wird während der gesamten Leader-
Förderperiode durch eine Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung begleitet. Dadurch ist es der
LAG Heideregion Uelzen jederzeit möglich zu überprüfen, in wie weit die umgesetzten Maßnahmen
und Projekte einen Beitrag zu den in der Entwicklungsstrategie formulierten Entwicklungszielen
und Zielen leisten. Bei Bedarf kann die LAG in den Entwicklungsprozess steuernd eingreifen,
um eine zielorientierte Entwicklung zu gewährleisten.
Die Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:
� Jahresberichte: v.a. quantitativen Erfassung des Umsetzungsstandes
� Bewertungsberichte: Ergebnisse der Erfassung der (Wirkungs-)Indikatoren der Entwicklungsstrategie
sowie Ergebnisse der Selbstbewertung zur Prozesssteuerung (Befragung und Regionalkonferenzen
zur Zwischenbilanz und Bilanz)
Maßgebend für die Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung sind sowohl die nach PROFIL 2007-
2013 vorgegebenen Indikatoren als auch die (Wirkungs-)Indikatoren der eigenen Entwicklungsstrategie
für die Erfassung des Umsetzungsstandes und der Zielerreichung des REK.
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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
1 Abgrenzung und Lage des Gebiets
Die Heideregion Uelzen liegt in der Lüneburger Heide im Nordosten Niedersachsens. Die Gebietsabgrenzung
für die Heideregion Uelzen ist identisch mit der des Landkreises Uelzen.
In der Mitte der fast kreisrunden Region liegt die Kreisstadt Uelzen mit der Funktion eines Mittelzentrums.
Neben der Stadt Uelzen umfasst die Heideregion Uelzen die Gemeinde Bienenbüttel
sowie die Samtgemeinden Bevensen, Bodenteich, Rosche, Suderburg, Wrestedt und Altes Amt
Ebstorf (s. Abb. 1.1 und Karte in der Anlage 1
). Insgesamt leben in der Heideregion 96.667 (Stand
30.6.2006) Menschen auf einer Gesamtfläche von 1.450 qkm. Alle Orte innerhalb dieses Gebietes
– mit Ausnahme der Kernstadt von Uelzen mit etwa 22.000 Einwohnern – haben weniger als
10.000 Einwohner. Die gesamte Fläche der Heideregion liegt vollständig innerhalb des Konvergenzgebietes
und überschneidet sich nicht mit anderen ILEK- oder Leader-Regionen.
Die Wirtschafts-, Arbeits- und Verkehrsbeziehungen der gesamten Region sind auf die Stadt Uelzen
als Zentrum ausgerichtet. Die Region weist ansonsten eine ländlich geprägte Siedlungsstruktur
mit vielen kleineren Ortsteilen und Dörfern auf. Entsprechend niedrig ist die Bevölkerungsdichte
von 66,7 E/qkm, die deutlich unter dem niedersächsischen Landesdurchschnitt von 168 E/qkm
liegt.
Abb. 1.1: Lage der Heideregion Uelzen im Raum
1
Quelle: Eigene Darstellung
Die Karte zur Gebietsabgrenzung der Heideregion Uelzen ist im Maßstab 1:75.000, da die Darstellung der
Heideregion im Maßstab 1:50.000 breiter als DIN A 0 ist.
1

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Die Landschaft der Region ist durch eiszeitliche Abtragungs- und Ablagerungsprozesse geprägt.
Charakteristisch für die Region sind die landwirtschaftliche Nutzung, der im Landesvergleich
überdurchschnittliche Waldanteil sowie der Heidefluss Ilmenau mit seinen zahlreichen Nebenflüssen
und -bächen (s. Abb. 1.1 und Abb. 1.2). Zentraler Landschaftsraum im Regionsinneren ist
das in der Saaleeiszeit entstandene Uelzener Becken. An der Kreisgrenze liegen die Höhenrücken
der Endmoränen mit großflächigen Waldgebieten, die die Heideregion Uelzen von den umliegenden
Landkreisen Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Gifhorn, Celle, Altmarkkreis Salzwedel
(Sachsen-Anhalt) und Soltau-Fallingbostel klar abgrenzen.
Insgesamt bildet die Heideregion Uelzen also ein in naturräumlicher, wirtschaftlicher und soziokultureller
Hinsicht sehr homogenes Gebiet, so dass eine regionale Zusammenarbeit zur Umsetzung
einer gemeinsamen Entwicklungsstrategie sinnvoll ist. Hinzu kommt, dass auch für die Erarbeitung
des ILEK, das die Grundlage für die Leader-Bewerbung bildet, die Gebietsabgrenzung
auf Landkreisebene erfolgte. Dabei hat es sich gezeigt, dass gemeinsame Ziele und Handlungsfelder
existieren.
Abb. 1.2: Heideregion Uelzen
2
Quelle: Stadt und Landkreis Uelzen

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
2 Struktur und Kompetenzen der LAG
2.1 Lokale Aktionsgruppe Heideregion Uelzen
Die LAG Heideregion Uelzen ist das zentrale Entscheidungs- und Steuerungsgremium des regionalen
Entwicklungsprozesses. Ihre Aufgaben sind im Einzelnen:
� Auswahl der aus dem Leader-Budget zu fördernden Projekte mit Hilfe der Projektauswahlkriterien
(s. Kap. 6.2)
� Begleitung, Prozesssteuerung und Erfolgskontrolle der Umsetzung der Entwicklungsstrategie
� Austausch von Erfahrungen und Zusammenarbeit mit anderen Leader-Regionen bzw. vergleichbaren
Regionen im In- und Ausland sowie Förderung der Netzwerkbildung zwischen
Regionen
� Fortschreibung des REK
Die acht (Samt-)Gemeinden der Heideregion Uelzen sind mit jeweils einem stimmberechtigten
Partner in der LAG vertreten. Hinzu kommen drei Vertreter des Landkreises Uelzen als weitere
stimmberechtigte Mitglieder aus dem kommunalen Bereich (s. Tab. 2.1). Daneben sind 21 Wirtschafts-
und Sozialpartner sowie andere Vertreter der Zivilgesellschaft Mitglieder der LAG (s. Tab
2.1). Alle LAG-Mitglieder sind im Gebiet ansässig bzw. dafür zuständig. Bei der Besetzung dieses
Entscheidungsgremiums wurde auf die Ausgewogenheit der Geschlechter geachtet. Der Anteil
an Frauen in der LAG beträgt knapp ein Drittel (9 von 32 Personen). Den 32 stimmberechtigten
LAG-Mitgliedern stehen drei nicht-stimmberechtigte Mitglieder in beratender Funktion zur Seite
(s. Tab. 2.3).
In der Heideregion Uelzen ist es gelungen, eine LAG zu bilden, die sich durch ihr breites Kompetenzspektrum
auszeichnet. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, möglichst Personen auszuwählen,
die stellvertretend für eine Gruppe von regionalen Akteuren stehen. Dies stellt die Informationsflüsse
in die Region sicher und ermöglicht, dass weitere Akteure durch die LAG-Mitglieder
mobilisiert werden, ihre Entwicklungsvorstellungen und Projektvorschläge in den Regionalentwicklungsprozess
aktiv einzubringen.
Die LAG ist auf Seiten der Wirtschafts- und Sozialpartner mit Schlüsselakteuren aus den zur Umsetzung
der Entwicklungsstrategie relevanten Themen "Siedlung und Landschaft", "Wirtschaft
und Verkehr", "Land- und Forstwirtschaft" und "Tourismus und Kultur" (s. Kap. 6) besetzt. Durch
die Zusammenarbeit der kommunalen Vertreter mit diesen Schlüsselakteuren ist die effektive
Umsetzung und innovative Weiterentwicklung des REK sichergestellt. Die kommunalen Mitglieder
selbst sind aufgrund ihrer themenübergreifenden Zuständigkeit nicht eindeutig einem Themenbereich
zuzuordnen. Sie tragen vielmehr zur Umsetzung der Strategie in allen Handlungsfeldern
bei. Der Landkreis Uelzen ist mit drei Personen in der LAG vertreten, um die mit der ländlichen
Regionalentwicklung eng in Verbindung stehenden Bereiche Regionalplanung und Wirtschaftsförderung
in die Zusammenarbeit mit einzubinden.
Der hohe Anteil der Wirtschafts- und Sozialpartner, die fast zwei Drittel der Stimmen in der LAG
verfügen, ergibt sich daraus, dass ein möglichst breites Akteursspektrum in der Arbeit der LAG
einbezogen werden soll. Um zu gewährleisten, dass alle Themenbereiche bei jeder LAG-Sitzung
ausreichend vertreten sind, haben einige Wirtschafts- und Sozialpartner zudem Vertreter benannt.
Der überwiegende Teil der LAG hat bereits bei der Aufstellung des ILEK, auf dem der Leader-
Wettbewerbsbeitrag der Heideregion Uelzen basiert, in der Lenkungsgruppe mitgewirkt. Sie
konnten so bereits Erfahrungen mit der Steuerung von Bottom-up-Prozessen sammeln. Alle weiteren
Mitglieder der LAG sind im Rahmen des ILEK-Erarbeitungsprozesses (s. Kap. 3) beteiligt
gewesen. Diese Kompetenzen können sie nun in die Umsetzung der Entwicklungsstrategie einbringen.
3

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Durch die Einbindung der GLL Lüneburg, die für das Leader-Finanzmanagement zuständig ist,
werden die regionalen Kompetenzen, speziell in förderspezifischen Fragestellungen bei der Umsetzung
von Projekten optimal ergänzt. Die Einbindung der Sparkasse Uelzen Lüchow-
Dannenberg und der Volksbank Uelzen-Salzwedel als weitere beratende Mitglieder gewährleistet
zudem einen reibungslosen Informationsfluss zu wichtigen potenziellen Unterstützern der Projektumsetzung.
Zum Erfahrungs- und Know-how-Austausch wird sich die LAG Heideregion aktiv am niedersächsischen
Leader-Netzwerk beteiligen und die Angebote der deutschen Leader-Vernetzungsstelle,
z.B. zur Qualifizierung und Kooperationspartnersuche, in Anspruch zu nehmen. Vertreter der Region
werden an Veranstaltungen wie den Arbeitsgesprächen der Regionalmanager aus Niedersachsen
und dem Leader-Lenkungsausschuss regelmäßig teilnehmen. Auch das im Sommer
2007 durchgeführte Treffen der Regionen aus dem Bereich Lüneburger Heide und Elbtalaue, das
der Entwicklung von Kooperationsprojekten zwischen den Nachbarregionen diente, möchte die
Heideregion Uelzen verstetigen. Die Bereitschaft der LAG Heideregion Uelzen zum interregionalen
Erfahrungsaustausch hat sie in ihrer Geschäftsordnung (§ 11) verankert.
Tab. 1.1: LAG Heideregion Uelzen: Kommunale Mitglieder
Mitglied Institution / Funktion
Frank Peters Landkreis Uelzen, Dezernatsleiter und Vertreter des Landrates in der LAG
Joachim Partzsch Landkreis Uelzen, Amt für Bauordnung und Kreisplanung
Marlis Kämpfer Landkreis Uelzen, Stabstelle Wirtschaftsförderung
Heinz-Günter Waltje Gemeinde Bienenbüttel, Bürgermeister
Torsten Wendt Samtgemeinde Altes Amt Ebstorf, Samtgemeindebürgermeister
Roland Klewwe Samtgemeinde Bevensen, Bauamtsleiter
Wilfried Müller Samtgemeinde Bodenteich, Bauamtsleiter
Herbert Rätzmann Samtgemeinde Rosche, Samtgemeindebürgermeister
Friedhelm Schulz Samtgemeinde Suderburg, Samtgemeindebürgermeister
Alexander Kahlert Samtgemeinde Wrestedt, allg. Vertreter des SG-Bürgermeisters
Alexandra Schuckenbrock Stadt Uelzen, Bauamtsfrau
Tab. 1.2: LAG Heideregion Uelzen: Wirtschaft- und Sozialpartner
Mitglied Institution / Funktion
Thema 1: Siedlung und Landschaft
Jörg Stoffregen
Geschäftsführer Diakonisches Werk/Sprecher der Kreisarbeitsgemeinschaft
Wohlfahrtspflege
Vertretung: Heinz Meierhoff Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband
Martina Mietz Kirchenkreis Uelzen/Diakonie im ländlichen Raum
Detlef Schmidt
Vorsitzender Kreisjugendring
Vertretung: Christina Deuter Deutscher Kinderschutzbund
Karl-Heinz Köhler Stellv. Vorsitzender Naturschutzbund Deutschland, Kreisgruppe Uelzen/
Sprecher Arbeitskreis Natur
Wieland Utermark Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Uelzen
Thema 2: Wirtschaft und Verkehr
Martin Exner
Vertretung: Tristan Bötnagel
Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg
Rosemarie Bothe
Vertretung: Steffen Löwe
ÖKORegio e.V. (Vorstand)
Franz Caesar Rhön-Klinikum
Almke Matzker-Steiner Kreisvolkshochschule
4

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Mitglied Institution / Funktion
Andrea Zobel feffa
Prof. Dr. Klaus-Peter Salomo Campus Suderburg
Harald Eitge Agentur für Arbeit
Hans-Joachim Leibrandt Regionalbus Braunschweig GmbH
Thema 3: Land und Forstwirtschaft
Karl Harleß
Niedersächsisches Landvolk, Kreisverband Uelzen
Vertretung: Matthias Mollenhauer
Emma Riggert Kreisverband der Landfrauen im Landkreis Uelzen
Martina Wojahn
Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Bezirksstelle Uelzen
Vertretung: Elisabeth Schulz
Anne Werhahn Real- und Beregnungsverband
Thema 4: Tourismus und Kultur
Jürgen Clauß HeideRegion Uelzen e.V.
Alfred Meyer Tourismusverein Suderburger Land
Dr. Horst Löbert Landwirtschaftsmuseum Hösseringen
Jürgen Wöhling Kreissportbund
Tab. 1.3: LAG Heideregion Uelzen: Beratende Mitglieder
Mitglied Institution / Funktion
Joachim Roemer GLL Lüneburg, Amt für Landentwicklung/Leader-Finanzmanagement
Andreas Richter Sparkasse Uelzen Lüchow-Dannenberg, Kreditabteilungsleiter
Rainer Adamczyk Volksbank Uelzen-Salzwedel, Vorstandsmitglied
2.2 Regionaler Beteiligungsprozess zur Umsetzung des REK
Um transparente Entscheidungsabläufe und die Einbeziehung aller relevanter Akteure bei der
Umsetzung des REK sicherzustellen sowie das ordnungsgemäße Funktionieren der LAG zu gewährleisten,
schafft die LAG eine effiziente Organisationsstruktur für die Zusammenarbeit in der
Region (s. Abb. 2.1 und Geschäftsordnung im Anhang 2).
� Geschäftsstelle und Regionalmanagement
Die LAG Heideregion Uelzen richtet eine Geschäftsstelle beim Landkreis Uelzen ein, die federführend
für das Regionalmanagement zuständig ist. Das Regionalmanagement unterstützt
die LAG Heideregion Uelzen bei der Umsetzung der Maßnahmen und Projekten professionell
und effektiv. Das Regionalmanagement dient dazu, alle regionalen Akteure aktivierend zu
betreuen und zu beraten, um die Entwicklungsstrategie erfolgreich umzusetzen sowie den regionalen
Entwicklungsprozess dauerhaft zu festigen und zu verstetigen. Grundlegend dafür
ist die Förderung von Methodenkompetenz der Akteure, damit sie eigenverantwortlich arbeiten
können. Dazu initiiert das Regionalmanagement Qualifizierungsseminare, z.B. zum Thema
"Projektentwicklung und -management", und Expertenworkshops, die dazu dienen, externes
(fachliches) Know-how für die Entwicklung der Heideregion zu nutzen. Um den Bedarf zu
ermitteln wird, das Regionalmanagement in regelmäßigen Abständen den Beratungs- und
Coachingbedarf der Akteure schriftlich abfragen.
� Finanzmanagement
Das Finanzmanagement, also die Verwaltung des Leader-Budgets, überträgt die LAG der
GLL Lüneburg (Amt für Landentwicklung).
5

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
� Arbeitskreise
Die LAG schafft als inhaltliche Austausch- und Diskussionsgremien vier thematische Arbeitskreise
zu den Themen der lokalen Entwicklungsstrategie (s. Kap. 6), die vor allem zu Beginn
der Förderperiode regelmäßig tagen. Die Arbeitskreise setzen sich aus regionalen Experten
und Interessenvertretern aus den jeweiligen Handlungsfeldern zusammen, sind aber prinzipiell
offen für Bürger aus der Region. Aufgabe der Arbeitskreise wird es sein, die Projektentwicklung
voranzutreiben, in dem sie Projektansätze konkretisieren.
� Projektgruppen
Für die detaillierte Ausarbeitung und Umsetzung einzelner Projekte initiiert die LAG bei Bedarf
Projektgruppen, in denen Interessierte aus der Heideregion Uelzen mitarbeiten können.
Die LAG schlägt die Gründung der jeweiligen Projektgruppen vor und benennt mögliche Mitglieder,
deren fachlicher Hintergrund für die Projektarbeit förderlich ist.
� Regionalkonferenz
Alle ein bis zwei Jahre organisiert die Geschäftsstelle im Rahmen des Regionalmanagements
eine öffentliche Regionalkonferenz für die Heideregion Uelzen, um über den Regionalentwicklungsprozess
zu informieren, die Bevölkerung der Heideregion Uelzen in die Umsetzung der
Entwicklungsstrategie einzubinden sowie neue Vorschläge und Anregungen aus der Bevölkerung
zur Fortschreibung der Entwicklungsstrategie aufzunehmen. Zudem dienen die Regionalkonferenzen
der Zwischenbilanz.
� Öffentlichkeitsarbeit
Um die Akteure und Bürger der Region Uelzen über den Umsetzungsstand der Entwicklungsstrategie
zu informieren, betreibt die Region eine intensive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Die Geschäftstelle der LAG Heideregion gibt regelmäßig Pressemitteilungen heraus, z.B. zur
Ankündigung von Veranstaltungen und Sitzungen. Neben der regionalen Presse werden auch
andere Medien wie der elektronische Newsletter der Wirtschaftsförderung und das Internet
genutzt. Bei entsprechenden Anlässen, z.B. dem erfolgreichen Abschluss eines Leader-
Projektes, werden Pressekonferenzen und Vor-Ort-Termine durchgeführt. Die existierende
ILEK-Internetpräsenz wird zur Leader-Informations- und Kommunikationsplattform weiterentwickelt.
Um realisierte Leader-Projekte zu dokumentieren, sind Faltblätter, Broschüren oder
Ausstellungen geplant.
Geschäftsstelle /
Regionalmanagement
GLL Lüneburg /
Finanzmanagement
Siedlung und
Landschaft
Land- und
Forstwirtschaft
Abb. 2.1: Organisationsstruktur Heideregion Uelzen
6
LAG
HeideRegion
Uelzen
Steuerung /
Entscheidung
über Förderung
von Projekten
Arbeitskreise
Inhaltlicher Austausch / Abstimmung
Projektgruppen
Projektentwicklung
Wirtschaft und
Verkehr
Tourismus und
Kultur
Öffentlichkeitsarbeit
Regionalkonferenz

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
2.3 Geschäftsordnung der Lokalen Aktionsgruppe Heideregion Uelzen
In der Geschäftsordnung der LAG sind die Organisationsstruktur, Aufgaben und Zuständigkeiten,
die Abläufe von Entscheidungsprozessen sowie Methoden zur Einbindung aller für die Umsetzung
der Entwicklungsstrategie relevanten Akteure geregelt. Die Geschäftsordnung (s. Anhang
2) regelt folgende Punkte im Detail:
§ 1
Name, Gebietsabgrenzung, Sitz und Rechtsform
der LAG
§ 8 Arbeitskreise
§ 2 Zweck und Aufgaben der Lokalen Aktionsgruppe § 9 Projektgruppen
§ 3 Organisationsstruktur der Lokalen Aktionsgruppe § 10 Regionalkonferenz
§ 4 Arbeitsweise der Lokalen Aktionsgruppe § 11 Kooperation und Erfahrungsaustausch
§ 5
Beschlussfassung und Beschlussfähigkeit
der LAG
§ 6 Vorstand und Finanzmanagement § 13
§ 7 Geschäftsstelle und Regionalmanagement
§ 12 Inkrafttreten der Geschäftsordnung
Fortbestand der Lokalen Aktionsgruppe
Heideregion Uelzen
Die LAG Heideregion Uelzen wird sich im Falle einer Anerkennung als Leader-Region umgehend
als eingetragener Verein organisieren. Damit ist die LAG in der Lage, als öffentlich-private Partnerschaft
Träger von Rechten und Pflichten zu sein und die Umsetzung der Entwicklungsstrategie
voranzubringen. Die Geschäftsordnung wird bei Bedarf den Vorgaben des Vereinsrechts
noch angepasst werden. Im Zuge der Vereinseintragung wird auch der LAG-Vorsitz gewählt.
7

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
3 Methodik der Erarbeitung des REK
Beteiligung der Akteure
Das REK für die Heideregion Uelzen ist t das Ergebnis eines intensiven Bottom-up Prozesses und
wurde im Rahmen eines ILEK-Prozesses erarbeitet. Ein externes Planungsbüro hat die Heideregion
Uelzen bei der Umsetzung dieses kooperativen Ansatzes und der Konzeptentwicklung unterstützt.
Die GLL Lüneburg (Amt für Landentwicklung ) stand der Region beratend zur Seite.
Eine wichtige Basis für das REK bildete die intensive Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren
aus Wirtschaft, Bürgerschaft, Verwaltung, Politik, Institutionen, Vereinen und Verbänden. Neben
der Bürgerbeteiligung waren die Kommunen sowie Träger öffentlicher Belange aufgefordert, sich
an der REK-Erstellung zu beteiligen. Vertreter aus folgenden Bereichen wirkten im REK-Erarbeitungsprozess
mit:
� � Wirtschaft
� � Tourismus und Kultur
� � Sport und Gesundheit
� � Natur und Umwelt
� � Wohlfahrt, Kirche, Bildung und Soziales
Insgesamt beteiligten beteiligten sich sich rund 250 Akteure Akteure aus aus der Heideregion Uelzen an an der Erarbeitung des des
REK. In den verschiedenen Veranstaltungen Veranstaltungen und und Gremien brachten sie die Interessen der jeweils jeweils
vertretenen vertretenen Bereiche in den Prozess ein. In Abb. Abb. 3.1 sind die einzelnen einzelnen Arbeitsschritte zur Erarbeitung
des REK für für die Heideregion Uelzen Uelzen im Zeitablauf Zeitablauf schematisch dargestellt. Tab. 3.1 3.1 beschreibt
die durchgeführten Veranstaltungen und Gremien des Beteiligungsprozesses Beteiligungsprozesses im Detail.
Dez/
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Lenkungsgruppe
Veranstaltungen und Gremien
Auftaktveranstaltung
Strategiekonferenz
Arbeitskreise
1. Sitzungsrunde
Projektgruppen
Arbeitskreise
2. Sitzungsrunde
Projektgruppen
ILEK-Konferenz:
Gründung der LAG
Umsetzung des REK HeideRegion Uelzen
Abb. 3.1: Schematischer Ablauf des REK-Erarbeitungsprozesses
8
Inhalte / Phasen
Bestand / SWOT-Analyse
inkl. Synopse bestehender
Planungen
Strategiepapier mit
Handlungsfeldern,
Zielen und
Maßnahmen
Entwicklungsstrategie:
Leitprojekte, Projektübersicht,
Finanzierungskonzept,
Zielerreichungsindikatoren
Abstimmung des REK
Öffentlichkeits- und Pressearbeit

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Steuerung des REK-Erarbeitungsprozesses
Federführend bei der Steuerung und Abstimmung des Beteiligungsprozesses war die Lenkungsgruppe.
In diesem Gremium wurden die Entwicklungsvorstellungen, Handlungsansätze und Projektvorschläge
aus der Region zusammengeführt und abgestimmt, sodass eine zielorientierte
Entwicklungsstrategie für die Heideregion Uelzen erarbeitet werden konnte. Der detaillierte Ablauf
der Erarbeitungs-, Abstimmungs- und Entscheidungsprozesse ist in Tab. 3.1 dargestellt.
Im Hinblick auf die Leader-Bewerbung hat die Lenkungsgruppe zu ihrer fünften Sitzung weitere
Akteure hinzugezogen, die zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie eingebunden werden sollen.
Diese Akteure eignen sich besonders für die Mitarbeit in der LAG, da sie den ILEK-Prozess
durch großes Engagement bereits aktiv mitgestaltet haben. Die LAG-Mitglieder und deren Kompetenzen
sind Kap. 2 zu entnehmen.
Öffentlichkeits- und Pressearbeit
Zur Information der Bevölkerung begleitete eine kontinuierliche Öffentlichkeits- und Pressearbeit
den REK-Erarbeitungsprozess für die Heideregion Uelzen. Die regionale Presse lud zu den öffentlichen
Veranstaltungen ein und berichtete regelmäßig über die Zusammenarbeit in der Region.
Zusätzlich erhielten wichtige regionale Akteure persönliche Einladungen zur Auftaktveranstaltung,
zu den Arbeitskreisen und den Projektgruppen.
Zum ILEK-Auftakt informierte ein Faltblatt über Inhalte, Ziele und Vorgehensweise des regionalen
Entwicklungsprozesses. Das Faltblatt wurde den Einladungen zur Auftaktveranstaltung beigefügt
und in den Kommunen und beim Landkreis Uelzen ausgelegt. Für alle Veranstaltungen und Sitzungen
wurden Ergebnisprotokolle angefertigt und den Teilnehmern und weiteren Interessierten
per Post bzw. per E-Mail zugesandt.
Weitere Informationen konnten Interessierte stets aktuell auf der gemeinsamen Internetpräsenz
der Stadt und des Landkreises Uelzen unter www.uelzen.de/ilek abrufen. Neben allgemeinen Informationen
werden dort aktuelle Termine angekündigt und es stehen Materialien, z.B. Protokolle
und Arbeitspapiere, zum Herunterladen zur Verfügung. Beispielsweise war das Strategiepapier,
das die Basis des Kapitels "Entwicklungsstrategie" darstellte, seit der Strategiekonferenz im Internet
verfügbar und wurde auch laufend aktualisiert.
Tab. 3.1: Veranstaltungen und Gremien des REK-Erarbeitungsprozesses sowie Methoden zur Einbindung
der Akteure und der Bevölkerung
1. Sitzung der Lenkungsgruppe am 13.12.2006
Teilnehmerkreis: Je 1 Vertreter der (Samt-)Gemeinden, der Stadt Uelzen,
des Landkreises Uelzen, der GLL Lüneburg (Amt für Landentwicklung),
der Landwirtschaftskammer, der Industrie- und Handelskammer,
des Landvolks, der Landfrauen, der Kreisarbeitsgemeinschaft Wohlfahrtspflege,
der Naturschutzverbände und des Tourismusvereins HeideRegion
Uelzen
Inhalte und Ergebnisse
• Abgrenzung der Handlungsfelder für das ILEK
• Strategische Beratungen zur Umsetzung des ILEK
Auftaktveranstaltung am 05.02.2007
Teilnehmerkreis: Über 200 interessierte Vertreter aus Politik, Verwaltung
und Wirtschaft, von Institutionen, Kirchen, Verbänden und Vereinen
(gezielte Einladung, u.a. Träger öffentlicher Belange, und öffentliche Ankündigung
der Veranstaltung)
Inhalte und Ergebnisse
• Information für die Bevölkerung
• Benennung von Stärken und Schwächen der Heideregion Uelzen
• Sammlung von Handlungsansätzen für die Entwicklungsstrategie
mittels einer Kartenabfrage
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HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
2. Sitzung der Lenkungsgruppe am 19.03.2007
Teilnehmerkreis: siehe 1. Sitzung der Lenkungsgruppe
Strategiekonferenz am 02.03.2007
Inhalte und Ergebnisse
• Diskussion und Ergänzung des Strategiepapiers um das Leitbild
• Erarbeitung von Kriterien für die Auswahl von Projekten
• Festlegung des Ablaufs der Arbeitskreissitzungen
3. Sitzung der Lenkungsgruppe am 09.05.2007
Teilnehmerkreis: siehe 1. Sitzung der Lenkungsgruppe
Teilnehmerkreis: Mitglieder der Lenkungsgruppe sowie ausgewählte
Vertreter aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft (insgesamt
40 Personen)
Inhalte und Ergebnisse
• Diskussion von Zielen und Maßnahmen zur Entwicklung der Heideregion
Uelzen in moderierten Arbeitsgruppen
• Entwicklung eines Strategiepapiers als Basis für die Entwicklungsstrategie
1. Arbeitskreisrunde am 17.04. und 24.04.2007
Inhalte und Ergebnisse
• Resümee der 1. Arbeitskreisrunde: Diskussion von Projektvorschlägen
• Ablaufplanung zu den 2. Arbeitskreissitzungen
• Entscheidung über die Teilnahme am Leader-Wettbewerb
Start der Projektgruppen im Mai und Juni 2007
Teilnehmerkreis: Akteure aus der Heideregion Uelzen (gezielte Einladung,
u.a. Träger öffentlicher Belange, und öffentliche Ankündigung der
Veranstaltung)
Inhalte und Ergebnisse
• Sammlung von Projektvorschlägen im Wandelgang und Ausarbeitung
von Projektsteckbriefen in Kleingruppen in jeweils zwei parallelen Arbeitskreisen:
- Siedlung und Landschaft/Land- und Forstwirtschaft
- Wirtschaft und Verkehr/Tourismus- und Kultur
• Gründung von Projektgruppen
Teilnehmerkreis: Mehrere Projektgruppen aus interessierten Teilnehmern der Arbeitskreise und gezielt dazu
eingeladene Personen
Inhalte und Ergebnisse
• Weitere Ausarbeitung und Konkretisierung von Projekten durch potenzielle Projektträger und Projektpartner
2. Arbeitskreisrunde am 14.06. und 26.06.2007
Teilnehmerkreis: Akteure aus der Heideregion Uelzen (gezielte Einladung
und öffentliche Ankündigung der Veranstaltung)
Inhalte und Ergebnisse
• Diskussion und weitere Konkretisierung von Projekten in Kleingruppenarbeit
• Abstimmung der Ziele und Maßnahmen sowie Ergänzung der Projektskizzen
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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Gemeinderunde am 26.06.2007
Teilnehmerkreis: Vertreter der Kommunen im Landkreis Uelzen
Inhalte und Ergebnisse
• Information und Abstimmung zu (Leit-)Projekten der Entwicklungsstrategie, die von besonderen kommunalen
Interesse sind (u.a. um die Umsetzung frühzeitig vorzubereiten)
4. Sitzung der Lenkungsgruppe am 12.07.2007
Treffen Kooperationen Lüneburger Heide/Elbtalaue am 11.07.2007
Teilnehmerkreis: Regionalmanager und Vertreter der Landkreise aus
der Lüneburger Heide und der Elbtalaue
Inhalte und Ergebnisse
• Identifizierung gemeinsamer Handlungsfelder
• Abstimmung von Kooperationsprojekten
Teilnehmerkreis: siehe 1. Lenkungsgruppe
Inhalte und Ergebnisse
• Resümee der 2. Arbeitskreisrunde: Auswahl der Leitprojekte und Kooperationsprojekte
• Festlegung des Leitbildes und der Entwicklungsziele
• Auswahl weiterer Akteure für die LAG
ILEK-Konferenz und LAG-Sitzung am 12.09.2007
Teilnehmerkreis: Lenkungsgruppe, die um die zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie
erforderlichen Akteure zur LAG erweitert wurde
Inhalte und Ergebnisse
• Konstituierung der LAG
• Abschließende Diskussion und Abstimmung der Entwicklungsstrategie
• Organisation der weiteren Zusammenarbeit: Organisationsstruktur und
Vereinsgründung
11

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
4 Ausgangslage und Bestandsaufnahme
Die Bestandsaufnahme und die darauf aufbauende Analyse der Stärken-Schwächen und Chancen-Risiken
(kurz SWOT-Analyse) beruhen auf der Auswertung von Planungen, Gutachten und
Konzepten für die Heideregion Uelzen (s. Quellenverzeichnis). Zudem wurden Daten des Niedersächsischen
Landesamtes für Statistik (NLS) ausgewertet.
4.1 Raum- und Siedlungsstruktur
Flächennutzung
Die Heideregion Uelzen in der östlichen Lüneburger Heide erstreckt sich sowohl in Nord-Süd-
Richtung als auch in Ost-West-Richtung über etwa 49 km, hat eine annähernd kreisrunde Form
und eine Gesamtfläche von 145.383 ha (NLS 2005). Mehr als die Hälfte der Gesamtfläche wird
landwirtschaftlich genutzt. Genau ein Drittel ist Waldfläche; damit liegt der Waldflächenanteil
deutlich über dem niedersächsischen Wert von 21 %. Nur etwa 8 % der Fläche sind Siedlungsund
Verkehrsflächen, womit deren Anteil in der Region deutlich geringer ist als in Niedersachsen
insgesamt (12 %) (s. Abb. 4.1).
33%
8% 5%
Quelle: NLS, Tabelle:Satz 000, Nr.1 (Z0000001)
54%
Abb. 4.1: Flächennutzung im Landkreis Uelzen im Jahr 2005
Landwirtschaftsfläche
Waldfläche
Gebäude- und Verkehrsfläche
sonstige Nutzung
Städte und Dörfer
Die Kreisstadt Uelzen ist als Mittelzentrum mit ungefähr 35.000 Einwohnern das Zentrum der
Heideregion Uelzen. Bad Bevensen, Bienenbüttel, Rosche, Wrestedt, Bad Bodenteich, Suderburg
und Ebstorf haben die Funktion von Grundzentren mit der Schwerpunktaufgabe der Sicherung
und Entwicklung von Wohn- und Arbeitsstätten.
Bestimmend für die Lage der Dörfer in der Heideregion Uelzen ist meistens die Nähe zu einem
der zahlreichen Wasserläufe. Im Gebiet westlich der Ilmenau sind vor allem Haufendörfer anzutreffen,
wie z.B. Barum. Im Osten der Region sind als besondere Siedlungsform die Rundlingsstrukturen
zu finden. Durch die bauliche Entwicklung in den letzten Jahrzehnten ist in einigen dieser
Rundlinge und Haufendörfer die ursprüngliche Struktur allerdings nicht mehr zu erkennen
(Niedersächsisches Landesverwaltungsamt/Institut für Denkmalpflege 1984).
Regionale Baukultur und Baudenkmale
Aufgrund der starken Prägung der Heideregion Uelzen durch die Landwirtschaft machen ländliche
Bauten den größten Teil der Baudenkmale aus. Sowohl die Haupthäuser als auch die Nebengebäude
der Höfe sind Ausdruck früherer bäuerlicher Wohn- und Wirtschaftsweisen. Besondere
Baudenkmale der Heideregion Uelzen sind zum einen die Gutshöfe mit Herrenhäusern aus
dem 18. und 19. Jahrhundert. Zum anderen sind in fast jedem Ort der Region Kirchen oder Kapellen,
überwiegend aus Gotik, Klassizismus und Neugotik, zu finden. Herausragende kirchliche
12

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Baudenkmale sind die traditionsreichen Heideklöster: Ebstorf mit seiner Backsteinhallenkirche
aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, Medingen mit seinem spätbarocken Konventsgebäude
aus den Jahren 1781 bis 1788 sowie das über 1.000 Jahre alte Kloster Oldenstadt, das
als Keimzelle der heutigen Stadt Uelzen gilt. Als einzige erhaltene Burg des Kreises ist die Burg
Bodenteich zu erwähnen (Niedersächsisches Landesverwaltungsamt/Institut für Denkmalpflege
1984).
Des Weiteren gibt es in der Heideregion Uelzen mehrere Parks, z.B. das Arboretum in Melzingen,
den Schlosspark Holdenstedt, den Kurpark in Bad Bevensen und den Seepark in Bad Bodenteich.
Quelle: Samtgemeinde Rosche, Samtgemeinde Bodenteich und KoRiS
Abb. 4.2: Regionale Baukultur in der Heideregion Uelzen: Gotische Kapelle Dalldorf (Samtgemeinde Rosche),
Brauhaus der Burg Bad Bodenteich und Kloster Ebstorf
Verkehrsanbindung
Der Landkreis Uelzen ist Teil der Metropolregion Hamburg, liegt jedoch im peripheren bzw. sehr
peripheren Raum (s. Abb. 4.3). Die überregionale Anbindung an das Fernstraßennetz erfolgt
durch die Bundesstraßen (s. Abb. 4.4). In Nord-Süd-Richtung verläuft die B 4, die seit Ende 2002
komplett an der Kreisstadt vorbeigeführt wird. In Ost-West-Richtung durchqueren die B 71 und B
191 die Heideregion Uelzen. Die Entfernung zum nächsten Autobahnanschluss beträgt etwa 40
km. Das Raumordnungsverfahren für die geplante A 39 von Lüneburg nach Wolfsburg ist abgeschlossen.
In Kürze nimmt das Bundesverkehrsministerium eine metergenaue Linienbestimmung
vor.
Quelle: BBR 2005 Quelle: Stadt und Landkreis Uelzen
Abb. 4.3: Zentrenerreichbarkeit Abb. 4.4: Verkehrsanbindung der Heideregion
Uelzen
13

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Mit dem Bahnhof Uelzen als Knotenpunkt der Nord-Süd- (Hamburg und Hannover) und Ost-
West-Verbindungen (Stendal/Braunschweig und Bremen) ist die Heideregion Uelzen gut in das
Schienenverkehrsnetz eingebunden. Mit der Regionalbahn und dem IC können Hamburg und
Hannover von Uelzen zweimal stündlich angefahren werden. Die Hauptstadt Berlin ist mit dem IC
in knapp zwei Stunden erreichbar.
Neben Uelzen sind Bienenbüttel, Bad Bevensen und Suderburg (Strecke Hamburg-Uelzen-
Hannover), Stederdorf, Wieren und Bad Bodenteich (Strecke Uelzen-Braunschweig), Ebstorf und
Brockhöfe (Strecke Uelzen-Bremen) sowie Stederdorf, Wieren und Soltendiek (Strecke Uelzen-
Stendal) weitere Haltepunkte des Regionalverkehrs.
Die Flughäfen Hamburg und Hannover sind in etwa 1,5 Stunden mit dem Pkw oder der Eisenbahn
von Uelzen zu erreichen. Der Busverkehr wird in der Stadt Uelzen durch die Stadtwerke Uelzen
GmbH mit sieben Linien gewährleistet. Die Regionalbus Braunschweig GmbH bietet für
den ländlichen Raum außerhalb der Kreisstadt 19 Linien an. Als für den Güterverkehr nutzbare
Wasserstrasse verläuft der Elbe-Seitenkanal durch den Landkreis Uelzen. Der Hafen Uelzen am
Elbe-Seitenkanal ist mit einem Umschlag von weit über 200.000 Tonnen jährlich von besonderer
Bedeutung für die Wirtschaftsregion und verfügt über einen Gleisanschluss. Direkt angegliedert
ist ein Industriegebiet.
4.2 Bevölkerungsstruktur und -entwicklung
Bevölkerungsstruktur
In der Heideregion Uelzen leben 96.667 Einwohner
auf einer Gesamtfläche von 1.450 km 2 . Dies ergibt
eine Bevölkerungsdichte von 66,7 E/qkm. Damit
gehört der Landkreis zu den dünn besiedelten Gebieten
im Land Niedersachsen. Die Durchschnittswerte
für Niedersachsen und die Bundesrepublik
Deutschland liegen bei 168 bzw. 231 E/qkm (Statistisches
Bundesamt 2005). Besonders gering ist die
Bevölkerungsdichte in der Samtgemeinde Suderburg
mit nur 29,1 E/qkm (s. Tab. 4.1).
Bemerkenswert ist, dass mit etwa 13.000 Menschen
knapp 14 % der Einwohner des Landkreises
Uelzen in 200 Dörfern mit unter 1.000 Einwohnern
leben, was im Durchschnitt 67 Menschen pro Dorf
entspricht.
Die dünne Besiedlung und die weitläufige Siedlungsstruktur
der Heideregion Uelzen erschweren
die Versorgung der Menschen mit Gütern des täglichen
Bedarfs, Mobilitätsangeboten, Dienstleistun-
Tab. 4.1: Einwohnerzahlen und Bevölkerungsdichte
der Heideregion Uelzen
Kommune Einwohner E/qkm
Bienenbüttel 6.714 68,3
Stadt Uelzen 34.964 257,7
Bad Bevensen 16.545 73,0
Bad Bodenteich 6.402 46,2
Ebstorf 10.600 42,0
Rosche 7.272 34,9
Suderburg 7.232 29,1
Wrestedt 6.938 49,5
Heideregion Uelzen 96.667 66,7
Quelle: NLS, Tabelle: Satz 100, Nr.1
(K1000014), Stand: 30.06.2006 und
Tabelle: Satz 100, Nr.9 (K1001695),
Stand: 30.05.2005
gen und Freizeitinfrastruktur. Insgesamt ist das Versorgungssystem in den Grundzentren als ausreichend
zu bezeichnen, in den kleinen Orten jedoch rückläufig.
Altersstruktur
In der Bevölkerungsstruktur der Heideregion Uelzen lässt sich bereits der demografische Wandel
ablesen: Die jüngere Bevölkerung unter 15 Jahren (14,9 %) bzw. bis 30 Jahren (15,3 %) ist gegenüber
der älteren Bevölkerung über 60 Jahren mit einem Anteil von 28,7 % an der Gesamtbevölkerung
deutlich unterrepräsentiert. Damit gehört der Landkreis Uelzen im Niedersachenvergleich
zu den Landkreisen mit einem relativen hohen Anteil älterer Menschen. Auffällig hoch ist
14

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
der Anteil der 0-15-jährigen und 30-60-jährigen in der Gemeinde Bienenbüttel. Daraus lässt sich
schließen, dass die Gemeinde attraktiv für junge Familien mit Kindern ist (s. Tab. 4.2).
Tab. 4.2: Altersstruktur in den (Samt-)Gemeinden
(Samt-)Gemeinde 0-15 Jahre 15-30 Jahre 30-60 Jahre über 60 Jahre
Bienenbüttel 17,7 14,1 45,5 22,7
Bad Bevensen 13,3 13,2 39 34,5
Bad Bodenteich 14,6 13,4 40,3 31,7
Ebstorf 17,1 15,3 41,8 25,8
Rosche 16,5 14,6 41,4 27,5
Suderburg 14,6 15,1 43,2 27,1
Wrestedt 17 14 41,9 27,1
Stadt Uelzen 13,8 17,9 39,9 28,3
Heideregion Uelzen 14,9 15,3 41,1 28,7
Quelle: NLS, Tabelle: Satz 100, Nr.8 (K1000121), Stand: 2005
Bevölkerungsentwicklung
In den 1980er Jahren sank die Einwohnerzahl des Landkreises Uelzen durch eine negative natürliche
Bevölkerungsentwicklung von 95.500 im Jahr 1980 auf 92.010 Einwohner 1989. Durch
Zuzug aus den neuen Bundesländern und dem Ausland entstand in Folge der Wiedervereinigung
ein positives Wanderungssaldo, wodurch die Bevölkerung des Landkreises Uelzen bis 1999 auf
knapp 97.000 Einwohner anwuchs (NORD/LB 2000).
In Niedersachsen ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung fast flächendeckend negativ. Im
Landkreis Uelzen war der Sterbeüberschuss im Jahr 2005 im Landesvergleich sogar besonders
hoch (NIW 2005). Durch die positiven Wanderungssalden hatte die Heideregion Uelzen in den
letzten Jahren dennoch eine positive Bevölkerungsentwicklung vorzuweisen, da sie durch Zuzug
von außerhalb gestärkt wurde.
Die Bevölkerungsprognose sagt für den Landkreis Uelzen bis 2020 einen Bevölkerungsrückgang
von knapp 2 % voraus und geht davon aus, dass die Einwohnerzahl auf etwa 95.000 Einwohner
zurückgeht (StadtRegion 2006a). Im landesweiten Vergleich ist dieser erwartete Bevölkerungsrückgang
als relativ gering einzuordnen. Für Südniedersachsen wird z.B. für den selben Zeitraum
ein Rückgang von etwa 15 % erwartet. Die Prognose der Bevölkerungsentwicklung stellt zudem
dar, dass neben dem leichten Bevölkerungsrückgang eine deutliche Veränderung der Altersstruktur
der Bevölkerung zu erwarten ist. So wird der Anteil älterer Menschen weiter zunehmen, während
sich die Zahl der jüngeren Menschen verringern wird.
4.3 Arbeitsmarkt und Einkommen
Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren
Im Landkreis Uelzen waren 2006 etwa 23.500 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte gemeldet.
Etwa die Hälfte davon war im Dienstleistungssektor tätig, insbesondere in den Bereichen öffentlicher
Dienst, Gesundheit und Tourismus. Dieser Anteil liegt deutlich höher als in Niedersachsen
in Höhe von 41,5 %. Mehr als die Hälfte des Dienstleistungsangebots der gesamten Region
konzentriert sich dabei auf die Stadt Uelzen. Weitere bedeutende Standorte des Dienstleistungssektor
sind die Stadt Bad Bevensen und der Flecken Bad Bodenteich, was maßgeblich auf den
Kurbetrieb zurückzuführen ist (NORD/LB 2000).
15

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Beträchtlich ist zudem auch die Beschäftigung in der Landwirtschaft. Mit 4 % ist der Anteil der
Beschäftigten in der Landwirtschaft fast dreimal so hoch wie im Land Niedersachsen.
Das produzierende Gewerbe ist im Landkreis Uelzen hingegen weniger ausgeprägt (s. Abb. 4.5).
Das Bruttoinlandsprodukt betrug im Landkreis Uelzen 2004 20.523 Euro pro Person, dies entspricht
76 % des Bundesdurchschnitts (Stadt und Landkreis Uelzen 2007). Betriebe des industriellen
Sektors sind größtenteils (knapp 50 %) in der Stadt Uelzen angesiedelt. Weitere gewerbliche
Schwerpunkte findet man in den Samtgemeinden Bevensen, Bodenteich und Altes Amt Ebstorf.
45%
Quelle: NLS, Tabelle:Satz 70F, Nr.2 (K70F3112))
4%
24%
27%
Land- und Forstwirtschaft
produzierendes Gewerbe
Handel und Verkehr
Dienstleistungen
Abb. 4.5: Anteil der Sozialversicherungspflichtigen nach Wirtschaftsbereichen im Landkreis Uelzen 2006
Beschäftigtensituation
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote auf der Basis aller Erwerbspersonen lag im Jahr 2005 im
Landkreis Uelzen mit 12,0 % etwas unter dem Landesdurchschnitt (12,4 %) und dem Bundesdurchschnitt
(13 %). Auch der Anteil der Jugend- und Langzeitarbeitslosen liegt in der Heideregion
Uelzen unter dem Landesdurchschnitt (s. Tab. 4.3).
Tab. 4.3: Arbeitslosenzahlen des Landkreis Uelzen
männlich bis 25 Jahre
55 Jahre
und älter
über 1 Jahr
arbeitslos
Gesamt
Niedersachsen 236.348 52.423 45.046 160.535 428.212
Davon in Prozent 55,19 % 12,24 % 10,52 % 37,49 % 100 %
Landkreis Uelzen 3.163 613 534 1.815 5.461
Davon in Prozent 57,92 % 11,23 % 9,78 % 33,24 % 100 %
Quelle: NLS, Tabelle K2070111, Stand: 30.06.2005
Aus- und Weiterbildung
In der Heideregion Uelzen existieren eine Reihe von Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. So
befindet sich in Suderburg ein Standort der Leuphana Universität Lüneburg mit ungefähr 700
Studienplätzen in den Fächern Bauingenieurwesen, Angewandte Informatik, Wasserwirtschaft
und Bodenmanagement. Die Kreisvolkshochschule bietet u.a. die Themen Gesundheitsbildung,
kreatives Arbeiten, Persönlichkeitsbildung, Fremdsprachenkurse und EDV-Fortbildungen an. Seit
1990 arbeitet der eingetragene Verein "feffa" in der Region Lüchow-Dannenberg/
Uelzen/Lüneburg zu den Themen Beruf und Existenzgründung für Frauen. Das Angebot umfasst
Beratung/Coaching, Qualifizierungsmaßnahmen, EDV-Schulungen und eine Koordinierungsstelle
Frau und Wirtschaft, wodurch die Gleichstellung in der Heideregion besonders gefördert wird.
16

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
4.4 Wirtschaftstruktur
4.4.1 Landwirtschaft
Agrarstruktur
Für die Heideregion Uelzen ist die Landwirtschaft ein wichtiger Wirtschaftszweig, dem nicht nur
eine starke ökonomische, sondern auch eine weitreichende, soziale und kulturelle Bedeutung zukommt.
Zudem prägen die Aktivitäten der Landwirtschaft die Kulturlandschaft der Heideregion
Uelzen.
Der Landkreis Uelzen gehört zu den agrarisch sehr intensiv bewirtschafteten Landkreisen Niedersachsens.
Begünstigt wird dies durch die lehmigen Böden des Uelzener Beckens. Zudem
werden ertragsschwächere Standorte der Region – fast zwei Drittel der landwirtschaftliche Nutzfläche
bestehen aus leichten Böden mit weniger als 40 Bodenpunkten – in großem Umfang beregnet,
was sich negativ auf den Grundwasserhaushalt auswirken kann.
Die Landwirtschaft im Landkreis Uelzen wird durch den Ackerbau geprägt, durch den über die
Hälfte der Kreisfläche genutzt wird. Der Schwerpunkt liegt dabei neben dem Getreideanbau insbesondere
in der Produktion von Zuckerrüben und Kartoffeln (s. Abb. 4.6). Der Landkreis Uelzen
hatte mit 300.000 t im Jahr 2002 die größte Kartoffelernte aller deutschen Landkreise (Stadt und
Landkreis Uelzen 2007).
Die Viehhaltung in der Heideregion Uelzen ist im Landesvergleich unterdurchschnittlich ausgeprägt.
220 Betriebe in der Heideregion Uelzen halten Milchkühe und auf 180 Höfen wird Schweinezucht
betrieben. Außerdem werden im Kreisgebiet Uelzen 1.500 Pferde und 6.000 Schafe
gehalten.
Quelle: NLS, Stand: 1997
52%
3% 1%
24%
20%
Abb. 4.6: Nutzung der Ackerflächen im Landkreis Uelzen
Kartoffeln
Zuckerrüben
Gemüse
Silomais
Getreide
Im Bereich Direktvermarktung gibt es in der Heideregion einzelne Aktivitäten, so wird ein Teil der
regionalen Produkte in Hofläden verkauft (z.B. Obstscheune in Barum, Riggerts Hofladen in Eimke,
Gade Hofladen in Hanstedt I).
In den letzten Jahren sind die Betriebsflächen größer geworden, und die Anzahl der Betriebe ist
gesunken. Die Betriebsanzahl sank von 1.071 Betrieben im Jahr 2001 auf 915 Betriebe im Jahr
2005. Bei etwa zwei Dritteln der Betriebe handelt es sich um Haupterwerbsbetriebe, womit deren
Anteil deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt. Überdurchschnittlich ist auch die Größe der
Betriebe in der Heideregion Uelzen. Mehr als die Hälfte der Betriebe bewirtschaftet über 50 ha
(NLS 2005).
17

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Abb. 4.7: Regionale Produkte der Heideregion Uelzen: Ackerbau, Direktvermarktung sowie Spargel und
Heidekartoffeln
Neue Betriebszweige: regenerative Energie und Erlebnisangebote
Die Nutzung von regenerativen Energien als Einnahmequelle gewinnt für die Landwirte in der
Heideregion zunehmend an Bedeutung. In den Samtgemeinden Altes Amt Ebstorf, Bad Bevensen,
Rosche und Suderburg sind mehrere Biogasanlagen von 110 bis 500 kW in Betrieb. Um die
Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu gewährleisten, ist jedoch eine verstärkte Nutzung der Abwärme
notwendig.
In der Heidregion Uelzen ist das Projekt "LANDerLEBEN" als eins von 19 Regionalprojekten des
niedersachsenweiten Kooperations- und Bildungsprojekt "Transparenz schaffen – von der Ladentheke
bis zum Erzeuger" angesiedelt. Ein Zusammenschluss von Umweltbildungseinrichtungen,
Landwirten, Verbraucherschützern, Kommunen und Museen verfolgt das gemeinsame Ziel
Transparenz in der Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln zu schaffen sowie den Dialog
zwischen Konsumenten und Produzenten zu fördern. In diesem Rahmen wird beispielsweise
das Projekt "Vom Feld in den Kochtopf" umgesetzt, bei dem Kinder die Zutaten für eine Mahlzeit
selbst auf dem Feld ernten und dann auf dem Bauernhof gemeinsam zubereiten und essen.
Das Wald- und Umweltzentrum Räber dient als Informations-, Tagungs- und Begegnungsstätte
für Interessierte aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Wasser, Naturschutz und Jagd
sowie zur Jugend- und Erwachsenenbildung. Das Landwirtschaftsmuseum Hösseringen und das
Handwerksmuseum Suhlendorf bieten ebenfalls Informationen zur Tradition der Landwirtschaft
und des Handwerks.
4.4.2 Tourismus
Gästestruktur
In der Heideregion Uelzen ist ca. jeder dritte Urlauber (31 %) der Alterskategorie 60+ zuzuordnen.
40 % der Gäste sind zwischen 40 und 60 Jahren alt. Die 25- bis 40-Jährigen stellen etwas
weniger als ein Viertel der gesamten Gäste. Den mit Abstand geringsten Anteil der Besucher bilden
die 18- bis 25-Jährigen sowie die unter 18-Jährigen. Dies entspricht den Verhältnissen in anderen
Reisegebieten Niedersachsens. Im Kurort Bad Bevensen ist der Anteil älterer Gäste besonders
hoch. 62 % der Gäste sind hier über 70 Jahre alt, während im übrigen Landkreisgebiet
der Anteil dieser Altersgruppe lediglich bei 12 % liegt (NORD/LB 2000).
Laut einer Gästebefragung kommt die Mehrheit der Gäste, fast 80 %, für ihren Erholungsurlaub in
die Heideregion Uelzen. Jeweils etwas 20 % kommen zum Radwander- oder Wanderurlaub in die
Region. Kur- und Gesundheitsurlaub konzentriert sich vor allem auf Bad Bevensen und Umgebung
(NORD/LB 2000).
Der größte Teil der Touristen kommt aus Niedersachsen und Bremen, gefolgt von Hamburg und
Schleswig-Holstein, Hessen und Südwestdeutschland, Nordrhein-Westfalen, Berlin und Ostdeutschland
sowie dem Ausland. Seit Beginn der 1990er Jahre besuchen vor allem Berliner und
Skandinavier, die lange den Großteil der Urlauber in der Region stellten, nicht mehr so zahlreich
die Heide. Diese Verlagerungen sind nicht nur durch die Wiedervereinigung bedingt, sondern gehen
auch auf allgemeine Defizite im Service und im Vertrieb des Heide-Tourismus zurück. Laut
18

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
einer Umfrage ist 40 % der befragten Deutschen die Heideregion Uelzen zumindest bekannt (ETI
2007).
Übernachtungszahlen und Bettenauslastung
In der Heideregion Uelzen gibt es 128 Übernachtungsbetriebe mit mehr als acht Betten und insgesamt
5.444 Betten (NLS 2005). Die Übernachtungszahlen waren von 2001 bis 2005 für den
gesamten Landkreis rückläufig. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste lag im Jahr
2005 bei 5,5 Nächten, in Bad Bodenteich bei 7,2 Nächten. Damit ist die Heideregion Uelzen innerhalb
der Lüneburger Heide die Region mit der längsten Aufenthaltsdauer der Gäste. Im gleichen
Zeitraum sank die durchschnittliche Bettenauslastung von 40,2 % auf 37,5 %.
Die Heideregion Uelzen hatte in den vergangenen Jahren einen Rückgang der Übernachtungszahlen
und der Aufenthaltsdauer zu verzeichnen. Dieses entspricht den landesweiten Entwicklungen
in Niedersachsen. In der gesamten Urlaubsregion Lüneburger Heide gingen im Jahr 2005
im Vergleich zu 2004 die Übernachtungen um 2,1 % zurück. Dennoch ist die Destination Lüneburger
Heide insgesamt nach der Zahl der Gästeankünfte und Übernachtungen weiterhin das
drittwichtigste Reisegebiet Niedersachsens hinter der Nordseeküste und den Ostfriesischen Inseln
(ETI 2007).
Naherholung
Die Erholungsgebiete im Landkreis Uelzen sind geprägt durch ausgedehnte Waldbereiche und
durch das Fließgewässersystem der Ilmenau. Die Waldgebiete der Wierener Berge, der Stadtwald
Uelzen, die Talräume der Ilmenau mit ihren Zuflüssen und die hügeligen Landschaftsbereiche
im Nordwesten des Kreises sind besonders gut zur Naherholung geeignet. Die Naherholungsaktivitäten
umfassen vornehmlich Wandern, Spazieren gehen, Radfahren, Reiten und Wassersport
sowie die Besichtigung von Sehenswürdigkeiten. Neben Erholungssuchenden aus der
Region sind vor allem Gäste aus dem nahegelegenen Raum Hamburg als Tagesgäste in der
Heideregion Uelzen vertreten.
Kurstandorte Bad Bevensen und Bad Bodenteich
Bevensen ist seit 1929 anerkannter Luftkurort. 1964 wurde bei Erdölbohrungen eine Mineralquelle
gefunden und an die Stadt verkauft. Seit 1976 darf Bad Bevensen nach der staatlichen Anerkennung
als Mineralheilbad das "Bad" im Namen tragen und konnte sich als Kurstadt weiterentwickeln.
Zahlreiche Kliniken und Gesundheitseinrichtungen haben sich angesiedelt und bieten
ein spezialisiertes Angebot. Zu nennen sind hier u.a. das Herz- und Gefäßzentrum (HGZ), die Diana-Kliniken,
die Caduceus-Klinik sowie die Klinik Lüneburger Heide.
Der Flecken Bodenteich ist seit 1973 staatlich anerkannter Luftkurort, und bietet seit 1985 als
Kneipp Kurort Schrothkuren an. Seit dem Jahre 1998 trägt der Flecken den Zusatz Bad. Die Gemeinde
Ebstorf ist ebenfalls als Luftkurort anerkannt.
Touristische Infrastruktur und Routen
Die attraktive, vielfältige Landschaft bietet zahlreiche Möglichkeiten für Naturliebhaber die Region
zu Fuß, auf dem Rad, auf dem Pferd oder auf den Heideflüssen und dem Elbe-Seitenkanal zu erleben.
Mehrere Radfernwege führen durch die Heideregion: Weser-Harz-Heide, Hameln-
Hitzacker, Verden-Salzwedel, Uelzen-Schnackenburg, Uelzen-Dömitz und der Fernradweg Lüneburger
Heide. Daneben existieren weitere Radwanderwege im Landkreis Uelzen, u.a. die sieben
"Hundertwasser-Radtouren", die am Hundertwasser-Bahnhof Uelzen starten und Tagesgästen
und Urlaubern ermöglichen, die touristischen Highlights der Heideregion Uelzen kennen zu
lernen.
Des Weiteren gibt es in der Heideregion Uelzen mehrere Erlebnispfade. Sie führen durch Wälder,
Heidelandschaften, an Flüssen entlang, durch einen Bach hindurch und über einen See. Hierbei
19

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
lernt man Wissenswertes über Wald und Wasser, Tiere und Pflanzen, Geschichte und Gegenwart
der Heideregion Uelzen.
Der europäische Fernwanderweg E6 von Mittelschweden durch Dänemark, Deutschland und Österreich
nach Slowenien an die Adria führt durch den Kurort Bad Bodenteich. Neben etlichen
Wanderwegen in der Heideregion Uelzen gibt es auch spezielle, ausgeschilderte Nordic-Walking-
Strecken mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen und Längen. Ein Inline-Skater-Rundweg von
ca. 75 km Länge mit Querverbindungen für eine variable Streckengestaltung führt über Bad Bodenteich,
Hankensbüttel und Wittingen. Außerdem verläuft die niedersächsische Mühlenstraße
durch die Quelltäler der Ilmenau.
Die Ilmenau ist mit Kanus im südlichen Landkreis mit Einschränkungen und nördlich von Uelzen
ganzjährig befahrbar. Die Wipperau im Osten und die Stederau im Süden sind nur vier bis sechs
Monate im Jahr bei gutem Wasserstand, meist im Frühling, zu befahren. Die Ausstattung mit Infrastruktur
wie Anlegestellen, Rast- und Campingplätzen ist an dem Heidefluss Ilmenau sowie
dessen Nebenflüssen ausreichend. Potenzial für den Wassertourismus hat der Elbe-Seitenkanal,
der als Gewässer ganzjährig auch für den Motorbootverkehr befahrbar ist.
Für Reiter existiert in der Heideregion Uelzen mit Pauschalangeboten, Wander- und Sternritten
und Lehrgängen ein vielfältiges Angebot.
Touristische und kulturelle Angebote
Der Landkreis Uelzen verfügt über zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen (s. Tab. 4.4).
Eine Besonderheit ist das Landwirtschaftsmuseum Hösseringen, das in Form eines Freilichtmuseums
die ländliche Geschichte der Region vermittelt. Ein weiteres touristisches Highlight in der
Heideregion Uelzen ist der "Hundertwasser-Bahnhof Uelzen", der viele Menschen anzieht. Es ist
eines der letzten Projekte, die der Architekt und Lebensreformer Friedensreich Hundertwasser
schuf. Die Bahnhofsarchitektur trägt zu einer Imageverbesserung der Kreisstadt bei und steigert
den Bekanntheitsgrad der gesamten Heideregion Uelzen. Ein kultureller Höhepunkt sind die Holdenstedter
Schlosswochen, die sich jedes Jahr unter einem anderem Thema der Kammermusik
widmen und der jährliche Internationale Flötenwettbewerb "Friedrich Kuhlau", der junge Musiker
und Gäste aus dreißig Nationen in die Region zieht. Sehr beliebt ist auch das jährliche Burgspektakel
mit mittelalterlichem Markt und Walpurgisnacht auf der Burg Bodenteich. Im Jahr 2006 und
2007 fand der Seepark-Triathlon in Bad Bodenteich mit ca. 500 Teilnehmern großen Anklang und
soll auch in Zukunft stattfinden.
Wander-, Rad- und Bahntouristen haben die Möglichkeit Sehenswürdigkeiten in der Heideregion
Uelzen mit dem Entdecker-Bus (zwei Ringlinien), der mehrmals täglich ausgewählte Ausflugziele
ansteuert, zu erreichen. Der Fahrplan der Busse ist auf die Taktung des Metronom von und nach
Hamburg abgestimmt.
Einige der touristischen Attraktionen, der TreeTrek Hochseilgarten Bad Bevensen, der Campingplatz
am Waldbad Ebstorf und das Museumsdorf Hösseringen sind Teil der "metropolcard".
Durch den Erwerb dieser Rabattkarte haben die Inhaber vergünstigte Eintrittspreise in rund 140
Freizeitattraktionen in der Metropolregion Hamburg.
Abb. 4.8: Kultur in der Heideregion Uelzen: Landwirtschaftsmuseum Hösseringen, Esskultur und
Hundertwasser-Bahnhof
20

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Tab. 4.4: Ausgewählte Sehenswürdigkeiten und Attraktionen in der Heideregion Uelzen
Burg- und Wallanlagen Historische Stätten und Bauten Erleben und Entdecken
Burganlage Woltersburg Altes Rathaus Uelzen Arboretum Melzingen
Landwehr Flinten Domänenscheune Ebstorf Aussichtsturm Hösseringen
Ottenburg Veerßen Ev.-luth. Probstei in Uelzen Badeland Uelzen
Wallanlage Oldenstadt Gildehaus Uelzen Ellendorfer Wacholder Heide
Historische Gräber Gutshof Barum Hochseilkletterland TreeTrek
Bronzezeitliche Gräber Uelzen Gutshof v. Lenthe Wrestedt Hundertwasserbahnhof Uelzen
Buckelgräber Bad Bevensen Heliand-Kreuz Emmendorf Jod-Sole-Therme Bad Bevensen
Großsteingrab Kahlstorf Historisches Zentrum Oldenstadt Kinderland BalIorig Uelzen
Hügelgräber Addenstorfer Heide Landtagsplatz Hösseringen Lopautal
Hügelgräber Kl. Bünstorfer Heide Ratsweinhandlung in Uelzen Motor-Segelflugplatz Barnsen
Königsgräber Haaßel Schloss Holdenstedt Robin-Hood-Castell
Bad Bodenteich
Opferstein Melzingen St. Remigius-Kirche Suderburg Schleuse Uelzen-Esterholz
Steinkiste Uelzen Treppenspeicher Wulfsode Sonnenuhrgarten Bad Bevensen
Klöster Museen Stonser Kunstdeel
Kloster Ebstorf Handwerksmuseum Suhlendorf Wassererlebnispfad Hardautal
Kloster Medingen Burgmuseum Bodenteich Wierener Berge
Mühlen Museum Schloss Holdenstedt Wildgatter im Stadtwald Uelzen
Außenmühle Uelzen Museumsdorf Hösseringen Ausflugsziele in der Umgebung
Große Mühle Uelzen Museum Schliekau Aqua Mundo Bispingen
Handwerksmuseum Suhlendorf Heimatkundliche Sammlung Heidepark Soltau
Klintmühle Gerdau
Himbergen
Magic Park Verden
Oetzmühle Oetzen
Otterzentrum Hankensbüttel
Rockenmühle Addenstorf Ralf Schuhmacher Kart&Bowl
Verhorn-Mühle Linden SnowDome Bispingen
Neumühlen Stahlensen und Borg Vogelspark Walsrode
Mehrere Wassermühle Wild Park Lüneburger Heide
Quelle: HeideRegion Uelzen 2007
Tourismusmarketing
Der eingetragene Verein HeideRegion Uelzen ist eine überörtliche Kooperation im Bereich Tourismus
im Landkreis Uelzen. Mitglieder sind die 27 Gemeinden des Landkreises Uelzen, der
Landkreis Uelzen, acht Verkehrsvereine, der DEHOGA-Kreisverband, der Fahrradclub Uelzen
und der Jens Büttler Verlag. Der Verein übernimmt beratende und interessenvertretende Tätigkeiten
in den Bereichen:
� Förderung der Tourismusinteressen im Landkreis Uelzen
� Förderung der Heimatpflege und Heimatkunde
� Regionales Tourismusmarketing
� Zusammenarbeit mit den örtlichen Verkehrsvereinen und Kurverwaltungen sowie anderen
dem Tourismus dienenden Gewerbezweigen und Organisationen (HeideRegion Uelzen 2007)
Für die Landkreise Celle, Lüchow-Dannenberg, Gifhorn, Harburg, Lüneburg, Rotenburg, Soltau-
Fallingbostel, Uelzen und Verden wurde der Masterplan Lüneburger Heide erarbeitet. Der Masterplan
beleuchtet die bestehenden Stärken und Schwächen der Destination und stellt Handlungs-
bzw. Maßnahmenbedarf dar. Schwerpunkte des Konzepts sind insbesondere die Themen
Infrastruktur, Hotellerie, Freizeit- und Kulturwirtschaft sein. Landkreisübergreifend soll die Lüne-
21

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
burger Heide als Dachmarke etabliert und vermarktet werden; dazu ist eine überregionale Tourismusgesellschaft
in Planung, wodurch die Defizite der Heideregion Uelzen in der Außendarstellung
behoben werden können.
4.4.3 Regionale Unternehmen und Wirtschaftsförderung
Auf Grundlage der landwirtschaftlichen Produktion in der Region hat sich ein Schwerpunkt in der
Lebensmittelindustrie entwickelt. Die Uelzena-Werke, die Nestlé-Schöller-Eiskrem- und Backwarenfabrik
sowie die Zuckerfabrik der Nordzucker AG zählen zu den großen Arbeitgebern in der
Region. Die Zuckerfabrik kann pro Tag bis zu 15.000 t Zuckerrüben verarbeiten und gilt als die
größte und modernste Zuckerfabrik Deutschlands. Zudem hat die Vereinigte Saatzucht Ebstorf
(VSE) als Lieferant von Saatkartoffeln überregionale Bedeutung. Die Krings Fruchtsaft GmbH
nutzt das hochwertige Wasser der Region zur Herstellung von Fruchtgetränken. Als wichtiger Arbeitgeber
in der Region ist zudem die NOWKA-Konservenfabrik erwähnenswert. Ebenso haben
Hersteller von z.B. Büroartikel und Baustoffen Werke und Filialen im Raum Uelzen angesiedelt.
Die metronom-Eisenbahngesellschaft hat in Uelzen ihren Firmensitz und ihr Betriebswerk. Sie
betreibt den Regionalverkehr Bremen/Hamburg-Uelzen-Hannover-Göttingen und ab Ende des
Jahres 2007 auch die Strecke Hamburg-Cuxhaven.
Mit 47 Betrieben im Jahr 2003 ist der industrielle Sektor im Landesvergleich gering ausgeprägt
und die Betriebsgrößenstruktur der Unternehmen in der Heideregion Uelzen zeigt eine vergleichsweise
starke Konzentration auf kleine und mittlere Betriebe.
Neben dem produzierenden Gewerbe haben sich Anbieter von Dienstleistungen, z.B. Transportunternehmen
(Kobernuss, Süßmilch), Finanzdienstleister (Uelzener Versicherungen) und Handelsunternehmen
angesiedelt. In den Kurorten Bad Bavensen und Bad Bodenteich spielen die
Bereiche Dienstleistung und Tourismus eine besonders wichtige Rolle.
In der Heideregion Uelzen sind auffallend viele Unternehmen angesiedelt, die ökologische Produkte
und Dienstleistungen anbieten. Große Öko-Betriebe sind z.B. im Bereich Versandhandel
Deerberg (Schuhe und Kleidung) und Löwe (Naturmöbel) sowie im Bereich Produktion LIVOS
(Pflanzenchemie) und die Bohlsener Mühle (Bio-Mühle und Bio-Bäckerei). Im Verein ÖKORegio
haben sich ökologisch ausgerichtete Unternehmen aus den Landkreisen Uelzen, Lüneburg und
Lüchow-Dannenberg zusammengeschlossen, um gemeinsame Werbung zu betreiben und den
Verbrauchern einen besseren Überblick über das Angebot ökologischer Produkte aus der Region
zu verschaffen.
Abb. 4.9: Wirtschaft und Wissenschaft in der Heideregion Uelzen: Campus Suderburg, Nordzuckerfabrik
und Diana-Klinik
Die Wirtschaftsförderung "Uelzen aktiv" für die Stadt und den Landkreis Uelzen ist zentraler Ansprechpartner
für Unternehmen, Existenzgründer und Institutionen. Sie informiert über die vorhandene
Infrastruktur und Fördermöglichkeiten und fördert Kooperationen. Wichtige Themen von
"Uelzen aktiv" sind die Erschließung von Fördermitteln, Verbesserung der Infrastruktur und des
Informationsflusses, die Förderung der Unternehmensansiedlungen und die Erschließung neuer
Märkte.
Die Telekommunikationsinfrastruktur in der Heideregion Uelzen entspricht nicht flächendeckend
den aktuellen Stand der Technik. In den größeren Siedlungseinheiten und den Gewerbegebieten
ist das DSL-Netz (Digital Subscriber Line) in den letzten Jahren stark ausgebaut worden und fast
22

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
flächendeckend verfügbar, so dass die Breitbandversorgung in der östlichen Stadt Uelzen sowie
den Gemeinden Bad Bevensen, Barum, Eimke, Gerdau, Soltendiek und Rätzlingen optimal ist. In
den kleineren Orten der Heideregion Uelzen besteht der Breitbandanschluss jedoch nur mit geringen
Übertragungsraten oder teilweise gar nicht (BMWi 2006).
4.5 Umweltsituation
Naturraum, Kulturlandschaft und Landschaftsbild
Die fast kreisrunde Heideregion Uelzen wird eingefasst durch einen Kranz von bewaldeten Endmoränen,
die sich mit dem Verlauf der Kreisgrenze deckt. Im Süden teilt das Waldgebiet im Bereich
der Lüß das Uelzener Becken von den Randbereichen des Aller-Urstromtales in den Landkreisen
Celle und Gifhorn. Zwischen den Hängen des Süsing und der Hügellandschaft der Altenmedinger
Grundmoräne öffnet sich das Tal der Ilmenau zu einem breiten Ausläufer der Lüneburger
Bucht. An der östlichen Kreisgrenze zieht sich die Osthannoversche Kiesmoräne bis hinunter
nach Bad Bodenteich. In Ost-West-Richtung verläuft der von der Ilmenau zerschnittene
Ebstorf-Oetzendorfer Höhenzug, der Uelzener Becken von der Lüneburger Bucht trennt. Bedeutsam
sind hier vor allem die Vorkommen an fruchtbaren Flottsandböden im Gebiet zwischen Ebstorf
und Bad Bevensen.
Das Uelzener Becken selbst ist durch die Täler der
von Süden her kommenden Aue, des Quellflusses der
Ilmenau und deren zahlreichen Nebenflüssen und
Bächen gegliedert. In der Mitte des Landkreises, im
Bereich der Stadt Uelzen münden von Westen her die
Gerdau und von Osten her die Wipperau in die Ilmenau.
Im Uelzener Becken wurde die natürliche Vegetation
durch die Bewirtschaftung der gut nutzbaren
Ackerböden weitreichend verdrängt. Aus der leicht
hügeligen Landschaft heben sich einzelne größere
Buchenwälder heraus (Niedersächsisches Landesverwaltungsamt/Institut
für Denkmalpflege 1984).
Eine besondere Stellung nimmt die Heide in der Kulturlandschaft
der Region ein: Die sandigen Endmoränenböden
waren in der Vergangenheit vor allem in
der Gemeinde Wriedel und der Samtgemeinde Suderburg
von Zwergstrauchheide bedeckt, die jedoch
seit Endes des 19. Jahrhunderts bis auf einige Restflächen
verdrängt wurde. In der Heideregion Uelzen
sind heute vereinzelt noch Heideflächen vorhanden,
beispielsweise die ca. 70 ha große Ellerndorfer Wacholder
Heide im Westen der Heideregion Uelzen.
Insgesamt existieren jedoch nur noch wenige Heideflächen,
die zudem nur unzureichend untereinander
vernetzt sind.
Tab. 4.5: Naturschutzgebiete in der Heideregion
Uelzen
Bezeichnung
Fläche
in ha
Almstorfer Moor 12,0
Arendorfer Moor 81,0
Brambosteler Moor 82,5
Der Lohn 254,0
Dieksbeck 128,0
Droher Holz 18,0
Kiehnmoor 340,0
Maschbruch 240,0
Schierbruch und Forellenbachtal 244,0
Schwarzes Moor bei Gavendorf 12,0
Schweimker Moor und Lüderbruch 516,0
Vierenbach 230,0
Vogelfreistätte Jastorfer See 16,5
Wettenbosteler Moor 12,8
Zwergbirkenmoor bei Schafwedel 2,7
Heideregion Uelzen 2189,5
Quelle: NLWKN 2007
Schutzgebiete
In der Heideregion Uelzen sind ca. 2.190 ha Fläche, das entspricht 1,5 % der Gesamtfläche, als
Naturschutzgebiet ausgewiesen (s. Tab. 4.5). Landesweit entfällt auf Naturschutzgebiete ein Flächenanteil
von 3,3 %.
23

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Zudem gibt es 17 Landschaftsschutzgebiete, wobei der Schwerpunkt der Landschaftsschutzgebiete
westlich des Elbe-Seitenkanals liegt. Sie sind zugleich Vorsorgegebiete für Natur und Landschaft
nach RROP.
Weitere wertvolle Strukturen von Natur und Landschaft sind die Grünlandflächen und Hochstaudenfluren,
Röhrichte, Sümpfe und Riede sowie moorartige Lebensräume (Landkreis Uelzen
2000). FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) sind die Ilmenau mit Nebenbächen und angrenzenden
Waldstücken.
Kleinstrukturen wie Hecken, Feldgehölze, Kleingewässer und Brachflächen prägen die landschaftliche
Eigenart der Heideregion Uelzen. Ihr Schutz ist gerade in landwirtschaftlich intensiv
genutzten Regionen von Bedeutung, da diese Strukturen für eine große Zahl von Tier- und Pflanzenarten
Rückzugsmöglichkeiten bieten. Die natürlichen standortheimischen Waldgesellschaften
oder auch naturnahe Ersatzgesellschaften sind in der Heideregion Uelzen selten geworden. Von
ihnen existieren zumeist nur noch kleine Restbestände (RROP 2000).
Abb. 4.10: Natur- und Kulturlandschaft in der Heideregion Uelzen: Heideflussaue, Schnucken in der Heide
und reichstrukturierte Offenlandschaft
4.6 Übergeordnete Planungen und weitere planerische Vorgaben
Regionales Raumordungsprogramm
Das RROP des Landkreis Uelzen aus dem Jahr 2000 ist wichtige Grundlage für die Entwicklung
der Heideregion Uelzen. Der Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Uelzen aus dem Jahr
1988 ist zum Teil in das RROP eingeflossen und aufgrund seines Alters nur noch bedingt für aktuelle
Entwicklungen relevant. Das RROP konkretisiert aufbauend auf dem Landesraumordnungsprogramm
von 1994 die raumordnerischen Ziele für die Region. Folgende Aspekte sind für
das REK Uelzen von besonderer Bedeutung:
� Für die angestrebte Entwicklung ausgeglichener Lebensbedingungen ist die Grundversorgung
zu sichern und eine leistungsfähige Infrastruktur mit angemessenen Wohnraum- und
Dienstleistungsangeboten sowie Verkehrseinrichtungen zu erhalten und auszubauen (RROP,
beschreibende Darstellung, C 1.3).
� Das Mittelzentrum Uelzen und die sieben Grundzentren des Landkreises sind im RROP als
Standorte mit der Schwerpunktaufgabe "Sicherung und Entwicklung von Wohnstätten" dargestellt
(RROP, zeichnerische Darstellung).
� Im Landkreis Uelzen sind die Sandheide, das Fließwässersystem der Ilmenau und die vorhandenen
Kleinstrukturen in der Landschaft vorrangig zu erhalten (RROP, beschreibende
Darstellung, D 1.7).
� Den Orten Bad Bevensen, Bad Bodenteich, Uelzen und Ebstorf ist die besondere Entwicklungsaufgabe
im Bereich "Fremdenverkehr" zugewiesen (RROP, zeichnerische Darstellung).
� Im Bereich des Uelzener Beckens sind überwiegend Vorsorgegebiete für Landwirtschaft ausgewiesen.
Der übrige Teil des Kreisgebietes ist überwiegend als Vorsorgegebiet für Forstwirtschaft
in engem Zusammenhang mit Vorsorgegebieten für Erholung dargestellt (RROP,
zeichnerische Darstellung).
24

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
� Das Flusssystem der Ilmenau ist als Vorranggebiet für Natur und Landschaft ausgeschrieben.
Vorsorgegebiete für Natur und Landschaft sind überwiegend im Westen des Landkreis zu finden
(RROP, zeichnerische Darstellung).
� Die interkommunale Zusammenarbeit im Landkreis Uelzen ist weiterhin fortzuführen, um die
bestehenden Strukturschwächen, insbesondere in den ländlichen Teilräumen, zu verringern
(RROP, beschreibende Darstellung, C 1.2).
� Der Landkreis Uelzen ist Teil der Metropolregion Hamburg und in die gemeinsame Landesplanung
Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eingebunden. Die Zusammenarbeit
in der Metropolregion ist zu stärken (RROP, beschreibende Darstellung, D 1.2).
Regionales Entwicklungskonzept
Für die Heideregion Uelzen liegt ein regionales Entwicklungskonzept mit den Schwerpunktthemen
Wirtschaftsförderung, Landwirtschaft und Tourismus aus dem Jahr 2000 vor. Es handelt sich
hierbei um ein Fachgutachten, das basierend auf einer Stärken- und Schwächenanalyse die Entwicklungspotenziale
und Handlungsprioritäten aufzeigt. Es dient dem Landkreis Uelzen als
Grundlage für die Arbeit in den Bereichen Wirtschaftsförderung und Regionalplanung (NORD/LB
2000).
Tab. 4.6: Dorferneuerungsprogramm in der Heideregion Uelzen
Dörfer im Dorferneuerungsprogramm Aus dem Dorferneuerungsprogramm ausgeschiedene Dörfer
SG Altes Amt Ebstorf:
SG Wrestedt: SG Altes Amt Ebstorf:
SG Wrestedt SG Bevensen:
Allenbostel Gavendorf Altenebstorf Bollensen Jastorf
Eitzen I Groß Pretzier Ebstorf Lehmke SG Suderburg:
Haarstorf Klein Pretzier Hanstedt Ostedt Bargfeld
Hohenbünstorf Kroetze Natendorf Stadensen Barnsen
Luttmissen Krötzmühle Wriedel Wrestedt Bohlsen
Melzingen Niendorf II Stadt Uelzen SG Rosche: Dreilingen
Oldendorf II SG Bevensen: Hansen Bruchwedel Eimke
Schier Altenmedingen Holdenstedt Dörmte Ellerndorf
Vinstedt Eddelstorf SG Bodenteich Jarlitz Gerdau
Wessenstedt Groß Thondorf Bockholt Katzien Holxen
SG Suderburg : Seedorf Schostorf Oetzen/Wipperau Kahlstorf
Groß Süstedt SG Bienenbüttel Gemeinde
Emmendorf Suderburg
Hösseringen Beverbeck
Bienenbüttel Himbergen Wichtenbek
Räber Bienenbüttel Hohenbostel Rosche
SG Rosche Edendorf Hohnstorf Stöcken
An der Wipperau SG Bodenteich
Langenbrügge
Lüder
Reinstorf/Röhrsen
Süttorf
Quelle: GLL Lüneburg 2007
Dorferneuerung
Ein wichtiges Instrument zur Entwicklung ländlicher Siedlungen ist die Dorferneuerung. Ziel ist es,
die typischen Elemente der Dörfer zu stärken, die Wohn- und Arbeitsverhältnisse zu verbessern,
innerörtliche Verkehrsprobleme zu lösen sowie soziokulturelle Prozesse zu unterstützen. Hierzu
25

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
werden Impulse für eine nachhaltige Entwicklung gegeben um die durch den Strukturwandel veränderten
Lebensbedingungen im ländlichen Raum aktiv zu gestalten.
Tab. 4.6 sind die Dörfer, die derzeit im Dorferneuerungsprogramm sind, sowie die Dörfer, die bereits
ausgeschieden sind, zu entnehmen. Die Dörfer Böddenstedt und Bohlsen gewannen 1991
bzw. 1993 den Bundeswettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". In diesem Wettbewerb
wurden die behutsame und maßvolle Instandsetzung alter Bausubstanz, eingebunden in die regionaltypische
Natur, besonders positiv bewertet.
26

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
5 SWOT-Analyse
Die SWOT-Analyse für die Heideregion Uelzen erfolgt in zwei Schritten: Die Stärken und Schwächen
wurden aus der Bestandsaufnahme (s. Kap. 4) abgeleitet. Teilweise wurden sie inhaltlich
durch die Ergebnisse der Stärken-Schwächen-Analyse des regionalen Entwicklungskonzeptes
für die Region Uelzen (vgl. NORD/LB 2000) und des touristischen Zukunftskonzepts Lüneburger
Heide/Elbtalaue (vgl. Europäisches Tourismus Institut GmbH 2007) ergänzt. Die Chancen-
Risiken-Analyse bewertet die Stärken und Schwächen der Heideregion Uelzen im Hinblick auf
Trends und Rahmenbedingungen, die für die Entwicklung der ländlich geprägten Heideregion Uelzen
eine Bedeutung haben (s. Abb. 5.1).
Standortwettbewerb der Regionen
• Globalisierung
• Wachsende Bedeutung
regionaler Zusammenarbeit/
Bildung von Metropolregionen
• Flexibilität bzgl. Mobilität und
Arbeitszeiten
• Humankapital sowie Umweltsituation
und Kulturangebot als Standortfaktor
Anforderungen im Tourismus
• Häufigere, dafür kürzere Urlaube
• Kultur-, Erlebnis- und Aktivurlaub in
der Natur sowie Wellnessurlaub
• Hohe Ansprüche an die Qualität
der Angebote
• Bedeutungszuwachs der
Zielgruppe 50+
Veränderungen in der Gesellschaft
• Demografischer Wandel:
Bevölkerungsrückgang und
Zunahme älterer Bevölkerung
• Wertewandel und Individualisierung
• Vereinbarkeit von Familie und Beruf
• Integration von Migranten
• Großes Potenzial an Ehrenamtlichen
• Traditions- und Heimatpflege
Herausforderungen im Bereich
Umwelt und Siedlungsentwicklung
• Klimawandel / CO 2-Reduzierung
• Reduzierung der Flächeninanspruchnahme
• Veränderungen der Dorfbilder
• Rückzug von (Einzel-)Handel und
Handwerk aus kleinen Orten
Strukturwandel in der Landwirtschaft
• Rückgang der Landwirtschaft/
Betriebsaufgaben/Subventionsabbau
• Landwirt als Energieproduzent
• Neue Betriebszweige: Erlebnisangebote,
Gästebeherbergung
und Direktvermarktung
• Ökologische und regionale Produkte
Abb. 5.1: Wesentliche Trends und Rahmendingungen für die ländlich geprägte Heideregion Uelzen
5.1 Siedlung und Landschaft
Stärken Siedlung und Landschaft
� Stadt Uelzen als Mittelzentrum: wichtiger Arbeitsmarkt, Bildungs- und Versorgungsmittelpunkt
� Attraktive kleinstädtische und dörfliche Strukturen
� Beliebter Wohnstandort durch gute Umweltbedingungen und günstige Baulandpreise
� Großes Freizeit- und Kulturangebot
� Ausgeprägtes Heimatgefühl der Bewohner
� Vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft: Auen, Heiden und Wald
� Hoher Natur- und Freizeitwert der Region
� Gesunde Lebensbedingungen (z.B. gute Luft- und Umweltqualität sowie saubere Gewässer)
Schwächen Siedlung und Landschaft
− Rückgang der Nahversorgung mit Lebensmitteln und Dienstleistungen in den dünner besiedelten
Bereichen
− Rückläufige Bevölkerungszahlen und Zunahme der älteren Bevölkerung
− Geringer Bestand naturnaher Gebiete mit Kleinstrukturen, besonders im Uelzener Becken
durch intensive Landwirtschaft
27

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Chancen Siedlung und Landschaft
� Durch eine verbesserte Verkehrsanbindung an die Ballungsräume Hamburg und Hannover
könnte die Heideregion Uelzen – vor allem der nördliche Teil – weiter als Wohnstandort an
Bedeutung gewinnen.
� Mobile Versorgungsmöglichkeiten können, u.a. durch den Einsatz von Informations- und
Kommunikationstechnologien, die Versorgung auch in kleineren Ortschaften gewährleisten.
� Versorgungslücken in kleinen Ortschaften und für nicht mobile Menschen können durch ehrenamtliches
Engagement und Nachbarschaftshilfe geschlossen werden.
� Angebote zum Natur erleben können die Naherholung und den ländlichen Tourismus stärken.
� Die Vernetzung bestehender und Entwicklung neuer Heideflächen kann sowohl zum Erhalt
der Kulturlandschaft als auch zur Stärkung des Heidetourismus beitragen.
Risiken Siedlung und Landschaft
� Die Vielzahl an kleinen und kleinsten Ortschaften stellt eine besondere Herausforderung an
die Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen dar. Es gilt, diese zu bewältigen, um eine
Abwanderung der Bevölkerung zu verhindern.
� Der erhöhte Anteil an älteren Menschen erfordert eine Anpassung der Infrastrukturangebote,
Dienstleistungen und Bildungsangebote.
� Es können Schwierigkeiten auftreten, alternative Verwendungsmöglichkeiten für leerstehende
Bausubstanz zu erschließen, v.a. für die großen Liegenschaften in der Region könnte nicht
genügend Interesse an einer Umnutzung bestehen.
� Der geplante Bau der A 39 könnte die Lebensqualität (z.B. durch Lärmbelastungen) beeinträchtigen
und Natur- und Landschaftsräume zerschneiden.
� Der Bevölkerungsrückgang wird verursachen, dass sich die Ansprüche an Wohnraum verändert,
die Nachfrage an Bauland nachlässt und zunehmend Immobilien leer stehen. Dieses Risiko
besteht vor allem für peripher gelegene Teile der Heideregion Uelzen.
� Der Strukturwandel in der Landwirtschaft kann den Verlust an kleinräumiger Kulturlandschaft
noch verstärken.
Fazit
Daraus ergeben sich folgende Handlungsfelder und Ansatzpunkte zur Entwicklung der Heideregion
Uelzen:
� Handlungsfeld Wohnen und Versorgen in Stadt und Dorf: Gestaltung der Städte und Dörfer
in der Heideregion Uelzen als lebenswerte Wohnstandorte
� Handlungsfeld Kulturlandschaft: Erhalt und Entwicklung von Natur und Landschaft der
Heideregion Uelzen unter naturschutzfachlichen und touristischen Aspekten
28

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
5.2 Wirtschaft und Verkehr
Stärken Wirtschaft und Verkehr
� Ernährungswirtschaft, v.a. Kartoffel- und Rübenproduktion
� Hohe Beschäftigung im Dienstleistungssektor, v.a. im Bereich Gesundheit und Tourismus
� Mehrere ökologische Betriebe
� Nähe zu Hamburg als Bezugs- und Absatzmarkt
� Hoher Anteil von Arbeitskräften mit mittlerer Qualifikation, wenig gering qualifizierte Arbeitskräfte
� Bildungs- und Qualifizierungsinfrastruktur, u.a. Universität Lüneburg Campus Suderburg
� Aktive Wirtschaftsförderung, gemeinsam von Stadt und Landkreis Uelzen betrieben
� Erschließung durch Bundesstraßen, insbesondere gute Anbindung des nördlichen Kreisgebiets
an Hamburg
� Überregionale Schienenanbindung an Hamburg und Hannover durch IC und Regionalverkehr
� Anbindung an das deutsche und europäische Wasserstraßennetz durch den Elbeseitenkanal
Schwächen Wirtschaft und Verkehr
− Branchen mit schwachen Wachstumspotenzialen und geringe Profilbildung
− Geringer Anteil hochqualifizierter Arbeitskräfte
− Keine Forschungsinstitute
− Teilweise geringe Finanzkraft der Kommunen
− Fehlen eines direkten Autobahnanschlusses als Standortnachteil
− Verkehrsbelastungen der Ortschaften durch Durchgangsverkehr
− Überörtliches Radwegenetz stellenweise nicht alltagstauglich, fehlende Radwege entlang von
Kreis-, Landes- und Bundesstraßen
− Busverkehr außerhalb der Hauptverkehrszeiten nicht ausreichend
Chancen Wirtschaft und Verkehr
� Die vorhandenen Unternehmen in Kombination mit dem Universitätsstandort Campus Suderburg
bieten gute Chancen, eine regionalen Wissens- bzw. Unternehmenskultur aufzubauen
sowie den Wissens- und Erfahrungsschatzes der Region für die Entwicklung neuartiger Produkte
zu nutzen.
� Die Schaffung von neuen Bildungsangeboten für alle Altersgruppen kann die Qualifikationen
der Arbeitnehmer erhöhen und somit Angebotsengpässe bei qualifizierten Personal verhindern.
� Gut ausgebildete Arbeitnehmer stellen ebenso wie Unternehmer wachsende Anforderungen
an weiche Standortfaktoren, z.B. attraktive Wohnstandorte, vielfältige Kultur- und Freizeitangebote
sowie ein schönes Landschaftsbild. Die ausgeprägten Stärken in diesem Bereich bieten
der Heideregion Uelzen Chancen im Wettbewerb mit anderen Regionen.
� Eine Verbesserung der überregionalen Anbindung der Heideregion Uelzen könnte die Region
als Logistikstandort stärken und Ansiedlungen von produzierendem Gewerbe fördern.
29

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Risiken Wirtschaft und Verkehr
� Es besteht das Risiko, dass regionale Unternehmen abwandern, wenn sie Probleme haben,
sich an ihrem Standort zu erweitern bzw. geeignete Immobilien für eine Betriebsvergrößerung
an ihrem Standort zu finden.
� Eine weitere Abnahme der Bevölkerung in dünn besiedelten Gebieten kann dazu führen,
dass das Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) reduziert werden muss.
� Die teilweise vorhandene Finanzschwäche der Kommunen begrenzt Handlungsspielräume
und erfordert die Erschließung neuer Finanzierungswege.
Fazit
Daraus ergeben sich folgende Handlungsfelder und Ansatzpunkte zur Entwicklung der Heideregion
Uelzen:
� Handlungsfeld Industrie, Gewerbe, Handel, Dienstleistung: Stärkung der Unternehmen in
der Heideregion, u.a. durch Entwicklung von Qualifizierungsangeboten
� Handlungsfeld Personen- und Güterverkehr: Verbesserung der überregionalen Anbindung
und Sicherung des Mobilitätsangebotes in der gesamten Region
5.3 Land- und Forstwirtschaft
Stärken Land- und Forstwirtschaft
� Hohe Bodenqualität im Uelzener Becken mit intensiver Landwirtschaft
� Großbetriebliche Strukturen und gut ausgebildete Landwirte mit effizienten und hochtechnisierten
Betriebsabläufen
� Hohe Qualität im Kartoffel- und Zuckerrübenanbau
� Zuckerrüben- und Milchverarbeitung
� Ertragssicherung durch Beregnung
� Mehrere Direktvermarkter und Ab-Hof-Verkäufe
� Hoher Waldanteil = Quelle für den nachwachsenden Rohstoff Holz
� Erlebnisangebote im Bereich Landwirtschaft, z.B. Teilnahme am Projekt "Transparenz schaffen"
Schwächen Land- und Forstwirtschaft
− Überwiegend ertragsschwache Böden
− Beregnung kann sich negativ auf den Grundwasserhaushalt auswirken
− Kaum Kartoffelverarbeitung
− Fehlende Absatzmärkte für die Direktvermarktung von regionalen Produkte
− Geringe regionale Wertschöpfung aufgrund des hohen Exportanteils
− Ausbau der Wirtschaftswege z.T. für große landwirtschaftliche Maschinen bezüglich Breite
und Unterbau nicht ausreichend
− Energiepflanzenanbau wenig entwickelt
− Alternative Betriebszweige (z.B. Gästebeherbergung) der landwirtschaftlichen Betriebe
schwach ausgeprägt
30

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Chancen Land- und Forstwirtschaft
� Kooperationen der Land- und Forstwirtschaft mit dem Naturschutz können die Leistungsfähigkeit
des Naturhaushalt sichern.
� Die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen könnte über zentral gelegene
Hofläden oder touristische Einrichtungen gestärkt werden.
� Der Ausbau der Energieerzeugung mit nachwachsenden Rohstoffen sowie die Abwärmenutzung
von bestehenden Anlagen können Einkommensalternativen für Landwirte darstellen.
� Der hohe Waldanteil ermöglicht auch eine energetische Verwertung von Holz und die Entwicklung
von holzverarbeitenden Betrieben.
� Die Entwicklung von neuen Angeboten im Bereich Bildung, Freizeit und Tourismus kann als
Einkommensquelle genutzt werden. Zudem kann sie einen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit für
die Land- und Forstwirtschaft leisten.
Risiken Land- und Forstwirtschaft
� Die dünne Besiedlung in der Heideregion Uelzen und die Marktferne engt die Möglichkeiten
zur Direktvermarktung und für andere Einkommensalternativen ein.
� Um den Strukturwandel in der Landwirtschaft zu bewältigen, können alternative Betriebszweige
im Bereich Bildung, Freizeit und Tourismus sowie Direktvermarktung nur ein Beitrag
zur Diversifizierung leisten.
Fazit
Daraus ergeben sich folgende Handlungsfelder und Ansatzpunkte zur Entwicklung der Heideregion
Uelzen:
� Handlungsfeld Agrarstruktur sowie land- und forstwirtschaftliche Betriebe: Erhalt und
Weiterentwicklung einer wettbewerbsfähigen Land- und Forstwirtschaft in der Heideregion
Uelzen, u.a. auch die Direktvermarktung von Produkten
� Handlungsfeld Neue Betriebszweige: Anbau und Verwertung von regenerativen Energien
und nachwachsenden Rohstoffe sowie Entwicklung von Bildungs- und Erlebnisangebote
5.4 Tourismus und Kultur
Stärken Tourismus und Kultur
� Hoher Bekanntheitsgrad als Teil der Lüneburger Heide
� Überregional bekannte Attraktionen und bedeutende kulturhistorische Sehenswürdigkeiten,
z.B. Hundertwasserbahnhof, Klöster und Kirchen sowie Landwirtschaftsmuseum Hösseringen
� Naherholungsgebiet für die Ballungsräume, v.a. Hamburg, Hannover und Bremen: gute Erreichbarkeit
über den schienengebundenen Regionalverkehr
� Bad Bevensen, Bad Bodenteich und Uelzen als touristische Schwerpunkte
� Kompetenzen im Gesundheitstourismus: Bad Bevensen mit ausgezeichnetem gesundheitstouristischem
Angebot und Kneipp-Heilbad in Bad Bodenteich
� Großräumige Heideflächen
� Vielfältige touristische Angebote und Aktivitätsmöglichkeiten: Wandern, Radfahren, Wassersport
und Reiten
� Großes Angebot von Museen und Kultureinrichtungen
� Quantitativ größtes Angebot im Bereich Ferienwohnungen und längste Aufenthaltsdauer der
Gäste in der Lüneburger Heide
� Professionelle Vermarktung und vorbildhafte Projekte auf Regionsebene, z.B. Entdeckerbus
31

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Schwächen Tourismus und Kultur
− Fehlendes Alleinstellungsmerkmal und geringe Bekanntheit der Heideregion Uelzen (nur einzelne
Orte sind überregional bekannt)
− Keine Mitgliedschaft in einem Naturpark und touristische Attraktionen zu wenig vernetzt
− Rückgang der Übernachtungszahlen in den letzten Jahren, u.a. durch Gesundheitsreform
− Ländlicher Tourismus noch ausbaufähig
− Zu wenig Heideflächen
− Wenig Schlechtwetter- und Pauschalangebote
Chancen Tourismus und Kultur
� Aufgrund der bereits existierenden Vielfalt an touristischen und kulturellen Angeboten bieten
sich in der Vernetzung und Vermarktung erfolgsversprechende Handlungsansätze, um den
nationalen Quellmarkt weiter zu erschließen.
� Eine Chance besteht in der Entwicklung von neuen zielgruppengerechten Angeboten für Urlauber
mit Interesse an Natur und Kultur. Die vorhandenen touristischen Leuchttürme bieten
hierfür hervorragende Ansatzpunkte.
� Es bestehen gute Entwicklungsmöglichkeiten im Bereich Gesundheits- und Wellnesstourismus,
insbesondere in Bad Bevensen, aber auch – auf niedrigerem Niveau – in Bad Bodenteich,
da das Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung und der Wunsch nach Vitalität und
Fitness zunimmt.
� Der Elbeseitenkanal bietet gute Chancen, den Wassersport als beliebte Urlaubsaktivität weiterzuentwickeln.
Dazu ist jedoch z.T. ein Ausbau der Sporthäfen und Anlegestellen sowie die
Verbesserung der Servicequalität notwendig.
Risiken Tourismus und Kultur
� Wenn keine qualitative Entwicklung des touristischen Angebots erfolgt, könnten die Gästeund
Übernachtungszahlen in der Heideregion Uelzen weiter abnehmen. Um dies zu verhindern,
müssen sowohl die Kommunen als auch die touristischen Leistungsträger bereit sein, in
ein attraktives Angebot an Infrastruktur und Service in ausreichender Menge, Flexibilität und
Qualität zu investieren.
� Wenn sich die Entwicklung der touristischen Potenziale nur auf wenige kleine Angebote des
ländlichen Tourismus beschränkt, könnte dies nur begrenzte Arbeits- und Wertschöpfungseffekte
mit sich ziehen.
� Eine Ausweitung des Wassertourismus auf der Ilmenau und den Nebenbächen könnten Befahrungsbeschränkungen
erforderlich machen.
Fazit
Daraus ergeben sich folgende Handlungsfelder und Ansatzpunkte zur Entwicklung der Heideregion
Uelzen:
� Handlungsfeld Marketing und Servicequalität: Verbesserung des touristischen Profils der
Region und der Servicequalität
� Handlungsfeld Angebote und Infrastruktur: Ausbau des ländlichen Tourismus und des
Gesundheitstourismus
32

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
6 Entwicklungsstrategie Heideregion Uelzen
Aufbau der Entwicklungsstrategie
Die Akteure aus der Heideregion Uelzen haben die Entwicklungsstrategie des REK Heideregion
Uelzen im Rahmen eines ILEK-Prozesses erarbeitet. Die Entwicklungsstrategie beinhaltet alle für
die Region relevanten Politikbereiche und ist wie folgt gegliedert:
� � Siedlung und Landschaft
� � Wirtschaft und Verkehr
� � Land- und Forstwirtschaft
� � Tourismus und Kultur
Im Rahmen eines Bottom-up-Prozesses ist ein Leitbild entstanden, welches ein Leitmotto Leitmotto und und
vier Entwicklungsziele umfasst. Zudem haben die Akteure Ziele für die Region definiert, Maßnahmen
zur zur Umsetzung der Ziele herausgearbeitet und Projekte entwickelt. Insgesamt enthält die
Entwicklungsstrategie kurz-, mittel- und langfristige Handlungsansätze.
Zu jedem Handlungsfeld benennt die Entwicklungsstrategie der Heideregion Uelzen ausgewählte
Leitprojekte, die exemplarisch verdeutlichen, wie die Ziele und Maßnahmen, die die Region sich
gesetzt hat, hat, erreicht erreicht werden sollen und den Rahmen Rahmen für für die Realisierung weiterer Projekte bieten. bieten.
Der Der "Projektpool" "Projektpool" enthält weitere Projekte mit unterschiedlichem Konkretisierungsgrad, deren deren
Umsetzung zur Erfüllung der gesetzten Ziele und Maßnahmen ebenfalls ebenfalls anzustreben ist. ist. Darüber
hinaus hinaus umfasst die Entwicklungsstrategie mögliche mögliche und geplante Kooperationen mit anderen
ländlichen Regionen. Regionen.
Leitmotto
Themen
Entwicklungsziele
Handlungsfelder
Ziele
Maßnahmen
Projektpool
Leit- bzw.
Kooperationsprojekt
Siedlung und Landschaft
Stadt und Dorf in der
Kulturlandschaft:
Lebensräume gestalten,
regionale Identität fördern
Wohnen und Versorgen
in Stadt und Dorf
Kulturlandschaft
Abb. 6.1: Aufbau der Entwicklungsstrategie
Heideregion Uelzen – eine runde Sache:
L(i)ebenswert! Zukunftsweisend! Gesund! Erlebnisreich!
Wirtschaft und Verkehr Land- und Forstwirtschaft Tourismus und Kultur
Heideregion Uelzen im Netz
der Metropolen:
Regionen verbinden, Wirtschaftsstandort
entwickeln
Industrie, Gewerbe,
Handwerk, Handel
Personen- und
Güterverkehr
Ernährung-Energie-Erlebnis:
Nachhaltig wirtschaften,
Land- und Forstwirtschaft
weiterentwickeln
Agrar- und Flurstruktur
Neue Betriebszweige
Wohlfühloase zwischen
Heiden und Auen:
Tourismus stärken,
Angebot verbessern
Marketing und
Servicequalität
Angebote und
Infrastruktur
33

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
6.1 Leitbild: Leitmotto und Entwicklungsziele
Leitmotto
Das Leitmotto "Heideregion Uelzen – eine runde
Sache: L(i)ebenswert! Zukunftsweisend!
Gesund! Erlebnisreich!" ist Richtschnur für die
regionale Entwicklung.
Die vier Begriffe "L(i)ebenswert! Zukunftsweisend!
Gesund! Erlebnisreich!" stehen für:
� L(i)ebenswert: Es gilt, die Heideregion Uelzen
als l(i)ebenswerte Region zu stärken
und die Bedürfnissen der Menschen zu erfüllen:
Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Bildung,
Erholung, Gemeinschaftsleben,
�
Kommunikation und Mobilität.
Zukunftsweisend: Öffentliche und private
Akteure der Heideregion Uelzen möchten
durch Kooperation innovative und zukunftsweisende
Wege beschreiten, um aktuelle
Herausforderungen, wie z.B. den
Strukturwandel in der Landwirtschaft, den
Bevölkerungswandel und neue Anforderungen
im Bereich Tourismus gemeinsam
zu meistern.
Abb. 6.2: Leitmotto der Heideregion Uelzen
� Gesund: Die Heideregion Uelzen setzt auf Gesundheit in allen Handlungsfeldern: Es gilt, einen
gesunden Lebensraum für Mensch, Flora und Fauna zu entwickeln durch eine nachhaltige
Landnutzung, eine gesunde Wirtschaft und den Gesundheitstourismus.
� Erlebnisreich: Es gilt, die Potenziale der Kulturlandschaft zu nutzen und die Heideregion Uelzen
als ein erlebnisreiches Erholungsgebiet für Einheimische und Gäste zu gestalten. Dazu
sind vermehrt Tourismus-, Freizeit- und moderne Bildungsangebote zu entwickeln.
Übergeordnetes Ziel ist eine nachhaltige Entwicklung, die ökonomische, ökologische und soziale
Aspekte miteinander verknüpft.
34

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Entwicklungsziele
Entwicklungsziel Siedlung und Landschaft
Stadt und Dorf in der Kulturlandschaft:
Lebensräume gestalten, regionale Identität fördern
Vision: Die Heideregion Uelzen in Zukunft
Die Heideregion Uelzen ist ein l(i)ebenswerter Raum für Alt
und Jung und die Bewohner fühlen sich mit ihrer Region verbunden.
Besonders Menschen, die mit ländlichen Flair wohnen
wollen, zieht es in die Heideregion Uelzen.
Sozial- und Versorgungsangebote stehen wohnortnah zur
Verfügung. Gemeinschaftsleben und Nachbarschaftshilfe
werden in der Heideregion groß geschrieben.
Die Heideregion Uelzen hat auf Bewährtem aufgebaut, um
die Zukunft zu gestalten: Traditionelle Versorgungskonzepte
wie der Dorfladen sind etabliert, und neue Gebäude fügen
sich in die alte Bausubstanz und Kulturlandschaft harmonisch
ein. Natur und Landschaft bieten durch ihre naturnahen
Strukturen ein ansprechendes Landschaftsbild und Lebensraum
für Fauna und Flora.
Entwicklungsziel Wirtschaft und Verkehr
Heideregion Uelzen im Netz der Metropolen:
Regionen verbinden, Wirtschaftsstandort entwickeln
Vision: Die Heideregion Uelzen in Zukunft
Die Heideregion Uelzen ist gut an das überregionale Verkehrsnetz
angeschlossen. Die Verkehrsmittel sind sowohl im
Güter- als auch im Personenverkehr optimal miteinander verknüpft.
Die Heideregion hat sich zu einem florierenden Wirtschaftsstandort
mit zukunftsweisenden Unternehmen, vor allem aus
den Bereichen Ernährungswirtschaft, Logistik, Gesundheitswirtschaft
und regenerative Energien, entwickelt. Zudem ist
die Heideregion Uelzen bundesweit als Standort für ökologische
Betriebe bekannt und geschätzt.
Insbesondere junge Menschen bleiben gerne in der Region,
weil sie das gute Aus- und Weiterbildungsangebot und die
gute Arbeitsplatzsituation in Verbindung mit den attraktiven
Wohnstandort schätzen.
35

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Entwicklungsziel Land- und Forstwirtschaft
Ernährung – Energie – Erlebnis:
Nachhaltig wirtschaften, Land- und Forstwirtschaft weiterentwickeln
Vision: Die Heideregion Uelzen in Zukunft
Die Landwirte in der Heideregion Uelzen sorgen zum einen
für frische Produkte aus der Region, die zu einer gesunden
Ernährung der Bevölkerung beitragen. Zum anderen produzieren
die Bauern Energie und Treibstoffe für die Region und
darüber hinaus. Die Forstwirtschaft leistet auch durch die
energetische Nutzung von Holz einen Beitrag zum Klimaschutz.
Dank der nachhaltigen Bewirtschaftung in der Landund
Forstwirtschaft sind Natur und Landschaft in der Heideregion
Uelzen intakt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Land- und Forstwirte sind Erlebnis-
und Bildungsangebote. Vom Schüler über den Urlauber
bis hin zum Manager – alle Zielgruppen können in der
Heideregion sowohl die moderne Landbewirtschaftung als
auch traditionelle Arbeits- und Lebensweisen erleben.
Entwicklungsziel Tourismus und Kultur
Wohlfühloase zwischen Heiden und Auen:
Tourismus stärken, Angebot verbessern
36
Vision: Die Heideregion Uelzen in Zukunft
Die Heideregion Uelzen ist ein Erholungsraum für Einheimische
und Touristen, der bekannt für seine besonderen Attraktionen
und Sehenswürdigkeiten sowie der hohen Qualität
bei Unterbringung und Service ist. Die Region gehört zum
beliebten Ferienziel Lüneburger Heide, zu Gast sind Menschen
aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern.
Die Gäste schätzen die erstklassige Luft- und Umweltqualität.
Das reichhaltige Spektrum an sportlichen Aktivitäten,
ermöglicht es ihnen, Kultur und Landschaft zu entdecken
und zu genießen.
Eine wichtige Rolle in der Heideregion Uelzen spielt der Gesundheitstourismus:
Die Einrichtungen, insbesondere in den
beiden Kurstandorten Bad Bevensen und Bad Bodenteich
haben erfolgreich den Wandel zum Medical Wellness-
Anbieter vollzogen.

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
6.2 Handlungsfelder, Ziele, Maßnahmen und Projekte
Vernetzung und Zusammenwirkung der Handlungsfelder
Die Handlungsfelder umfassen alle für die Heideregion Uelzen relevanten Politikbereiche und
sind einem der vier Themen "Siedlung und Landschaft", "Wirtschaft und Verkehr", "Land- und
Forstwirtschaft" und "Tourismus und Kultur" zugeordnet. Um eine integrierte ländliche Entwicklung
zu erreichen, ist es notwendig, Projekte aus allen Handlungsfeldern umzusetzen. Dabei darf
jedoch nicht übersehen werden, dass wichtige Querbezüge zwischen den Handlungsfeldern bestehen.
Ein Großteil der geplanten Projekte trägt so auch zu mehreren Maßnahmen und (Entwicklungs-)Zielen
der Entwicklungsstrategie bei. Um dies zu verdeutlichen, ist der Bezug der Projekte
zu Maßnahmen bzw. anderen Zielen und Maßnahmen in eckigen Klammern angegeben.
Beispielsweise verfolgt das Leitprojekt "Sanierung durch Qualifizierung" den Ansatz, ortsprägende
Bausubstanz und erhaltenswerte öffentliche Objekte im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen
zu sanieren. In erster Linie ist daher das Projekt dem Handlungsfeld "Wohnen und Versorgen
in Stadt und Dorf" zuzuordnen, wobei es sowohl zur Verwirklichung des Ziels 1.1 "Attraktives
Wohnen auf dem Lande" (Maßnahme A) als auch des Ziels 1.2 "Lebendige und familienfreundliche
Orte für Alt und Jung" (Maßnahme A) dient. Da es jedoch u.a. auch Qualifizierungsmaßnahmen
beinhaltet, leistet das Leitprojekt zudem einen Beitrag zum Ziel 2.2 "Lebenslanges Lernen
und Beschäftigung für alle" (Maßnahme B) (s. Tab. 6.1). Darüber hinaus ist im Rahmen des Leitprojektes
geplant, das touristische Angebot zu ergänzen, sodass es auch im Sinne des Ziels 4.5
ist.
Tab. 6.1: Zusammenwirken der Handlungsfelder und Querbezüge zwischen den Handlungsfeldern, beispielhaft
dargestellt anhand des Leitprojekts "Sanierung durch Qualifizierung"
Leitprojekt Sanierung durch Qualifizierung
Handlungsfeld
Wohnen und Versorgen
in Stadt und Dorf
Ziel 1.1:
Attraktives Wohnen auf
dem Lande
Maßnahme
A Erhalt und Umnutzung
historischer Gebäude
und vorhandener
(landwirtschaftlicher)
Bausubstanz, um die
ortsprägenden Strukturen
zu erhalten und
Zersiedlung zu vermeiden
Ziel 1.2:
Lebendige und familienfreundliche
Orte für Alt
und Jung
Maßnahme
A Erhalt und Ausbau von
Einrichtungen und Angeboten
für Kultur und
Gemeinschaftsleben
Industrie, Gewerbe,
Handwerk, Handel
Ziel 2.2:
Lebenslanges Lernen und
Beschäftigung für alle
Maßnahme
B Entwicklung von Aus-
und Weiterbildungsangeboten,
insbesondere
für Jugendliche und Ältere
Angebote und
Infrastruktur
Ziel 4.5:
Vielfältiges Angebot des
ländlichen Tourismus
Maßnahme
C Erweiterung des Angebots
für landschaftsbezogene,
naturnahe
Erholung
Kooperation von öffentlichen und privaten Akteuren
Zur Umsetzung der angestrebten Maßnahmen und Projekte ist die sektorübergreifende Vernetzung
unterschiedlicher Akteursgruppen von besonderen Vorteil. In der LAG Heideregion Uelzen
sind die Kommunen, Institutionen sowie soziale und privatwirtschaftliche Akteure beteiligt (s.
Kap. 2). Diese Kombination von Akteuren stellt eine ideale Voraussetzung dar, um gemeinschaftlich
Projekte umzusetzen. Eine besondere Chance bei dieser Akteurszusammensetzung ist es,
das Know-how der Akteure aus unterschiedlichen Sektoren zu nutzen und Fördermittel aus den
drei europäischen Strukturfonds ELER, ESF und EFRE zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie
einzusetzen.
37

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Darstellung von Projekten
Die Leitprojekte sind in Form von Projektskizzen nach einer einheitlichen Struktur mit Angaben zu
Inhalten, zu Projektträgern und potenziellen Projektpartnern, zur Finanzierung und zum Zeitplan
erläutert. Die Vorschläge des Projektpools werden kurz stichwortartig beschrieben. Ebenso wird
näher auf Kooperationsansätze eingegangen.
Vertiefte Informationen für die Umsetzung dieser Projekte liegen bereits beim Landkreis Uelzen
vor; im Rahmen des ILEK-Prozesses sind über 50 Projektbeschreibungen erarbeitet worden.
Die Projektlisten im Kapitel 6.2 sind nicht abgeschlossen, sondern offen für neue Vorschläge, die
sich im Förderzeitraum 2007-2013 ergeben. Voraussetzung dafür ist, dass sie mit den formulierten
Zielen und Maßnahmen vereinbar sind und die Auswahlkriterien erfüllen.
Projektauswahlkriterien und -verfahren
Für die Auswahl der Projekte ist die LAG verantwortlich. Das Auswahlverfahren läuft über zwei
Stufen: Die Projekte müssen Mindestkriterien und Qualitätskriterien erfüllen. Erfüllt ein Projekt die
Mindestkriterien, erfolgt die Bewertung anhand der Qualitätskriterien (s. Tab. 6.2). Ziel der Bewertung
ist es, einen Hinweis für die Prioritätensetzung in der Region zu erhalten. Zusätzlich ist bei
der Prioritätensetzung darauf zu achten, dass Projekte aus verschiedenen Handlungsfeldern
bzw. Zielbereichen verwirklicht werden.
Zur Bewertung dient ein Punktesystem (s. Tab. 6.2). Die Projekte, die die Qualitätskriterien besonders
gut erfüllen und damit eine hohe Gesamtpunktzahl erreichen, leisten einen besonderen
Beitrag zur integrierten ländlichen Entwicklung. Sie sind in der Umsetzung besonders voran zu
treiben bzw. bei einer Förderung vorrangig zu behandeln. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass
anhand der Gesamtpunktzahl kein Ranking der Projekte erfolgt und diese daher vielmehr als
Entscheidungshilfe für die LAG zu verstehen ist. Daher wird auf eine Addition der Punkte und
Darstellung der Gesamtpunktzahl in den Projektskizzen verzichtet.
Die differenzierte Bewertung durch die Qualitätskriterien ermöglicht es, die besonderen Qualitäten
eines Projektes – z.B. eine langfristige Tragfähigkeit – zu erkennen. Zudem wird kein Projekt,
das die Mindestkriterien erfüllt und damit grundsätzlich in die Entwicklungsstrategie passt, von
der Umsetzung ausgeschlossen.
Das Bewertungsverfahren ist bereits für die Aufnahme der Leitprojekte in das REK eingesetzt
worden. Zur Vergabe von Leader-Fördermittel ist ein LAG-Beschluss für diese Projekte noch erforderlich.
Zudem wird das Bewertungsverfahren künftig für die Auswahl weiterer Projekte der
Heideregion Uelzen angewendet.
Tab. 6.2: Mindest- und Qualitätskriterien zur Auswahl der Projekte
Mindestkriterien Erläuterung
Ziel-Bezug
Regionaler Bezug
Qualitätskriterien Erläuterung
Das Projekt leistet einen Beitrag zu mindestens einem Ziel der Entwicklungsstrategie.
Das Projekt hat eine regionale bzw. überörtliche Bedeutung und ist in die regionale
Strategie eingebettet.
Integrativer Ansatz Das Projekt leistet einen Beitrag zu mehreren Zielen der Entwicklungsstrategie.
1 Punkt erfüllt 2 Ziele
2 Punkte erfüllt 3 oder mehr Ziele
Vernetzung/
Das Projekt unterstützt die Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener Akteure.
Kooperation 1 Punkt vernetzt Akteure einer Gruppe bzw. eines Sektors
2 Punkte vernetzt Akteure unterschiedlicher Gruppen bzw. Sektoren
38

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Qualitätskriterium Erläuterung
Nachhaltigkeit
Wertschöpfung/
Arbeitsplatzrelevanz
Innovation/
Modellcharakter
Überregionaler
Charakter
Langfristige Tragfähigkeit
Chancengleichheit
Das Projekt ist nachhaltig angelegt, d.h. ökonomische, ökologische und/oder soziale
Belange werden berücksichtigt.
1 Punkt zwei Dimensionen der Nachhaltigkeit werden berücksichtigt
2 Punkte alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit werden berücksichtigt
Das Projekt erhält und schafft Arbeitsplätze oder leistet einen Beitrag zur Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit der Region.
1 Punkt stärkt die Wettbewerbsfähigkeit; Auftragsvergabe an regionale Unternehmen
(d.h. indirekte Arbeitsplatzeffekte)
2 Punkte trägt zur Wertschöpfung aktiv bei bzw. erhält oder schafft Arbeits- bzw.
Ausbildungsplätze
Das Projekt hat für die Region einen innovativen Charakter und initiiert neue Entwicklungen.
1 Punkt neu für die Heideregion Uelzen
2 Punkte neu für Nordostniedersachsen
Das Projekt fördert die Zusammenarbeit mit anderen Regionen oder hat einen regionsübergreifenden
oder transnationalen Ansatz.
1 Punkt fördert die Zusammenarbeit mit anderen Regionen
2 Punkte mit regionsübergreifenden oder transnationalen Ansatz
Das Projekt ist für einen Zeitraum konzipiert, der über die Förderdauer hinaus geht,
bzw. trägt sich langfristig selbst.
1 Punkt ist für einen Zeitraum konzipiert, der über die Förderdauer hinaus geht.
2 Punkte trägt sich langfristig selbst
Das Projekt steht der Verbesserung der Chancengleichheit von Männer und Frauen
oder von ausländischen und deutschen Bürgern nicht entgegen oder ist speziell darauf
ausgerichtet.
1 Punkt steht der Verbesserung der Chancengleichheit von Männern und Frauen
oder von ausländischen und deutschen Bürgern nicht entgegen
2 Punkte ist speziell darauf ausgerichtet
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40
HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
6.2.1 Thema 1: Siedlung und Landschaft
Entwicklungsziel
Stadt und Dorf in der Kulturlandschaft:
Lebensräume gestalten, regionale Identität fördern
Handlungsfeld: Wohnen und Versorgen in Stadt und Dorf
Ziel 1.1: Attraktives Wohnen auf dem Lande
Maßnahmen
A Erhalt und Umnutzung historischer Gebäude und
vorhandener (landwirtschaftlicher) Bausubstanz,
um die ortsprägenden Strukturen zu erhalten und
Zersiedlung zu vermeiden
C Interkommunale Abstimmung der Bauleitplanung,
Förderung der Innenentwicklung, bedarfsgerechte
Wohngebietsausweisung und gemeinsame Baulandvermarktung
E Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Straßen,
Plätzen und des Wohnumfeldes, barrierefreie Gestaltung
der Orte sowie Gestaltung des Ortsbildes
und des Siedlungsrandes
Projekte
Leitprojekt
B Ermöglichung von alternativen Wohn- und Lebensformen
und Schaffung von innovativen Wohnideen,
z.B. Wohngebiete mit dezentraler Energieversorgung
und Mehrgenerationensiedlung
D Effizienter Umgang mit Energie sowie Förderung
des Einsatzes von regenerativen Energien und
nachwachsenden Rohstoffen mit dem Ziel der CO2-
Reduzierung
F Verbesserung der innerörtlichen Verkehrsverhältnisse
sowie Beruhigung des Durchfahrtsverkehrs
• Sanierung durch Qualifizierung [A, auch Ziel 1.2 A, 2.2 B und 4.5 C] siehe Projektskizze unten
Projektpool
• Dorferneuerung im Dörferverbund: Pilotvorhaben Dörferverbund "Langenbrügge, Lüder, Reinstorf und
Röhrsen" sowie regionale Abstimmung über weitere ins Dorferneuerungsprogramm aufzunehmende Dörfer
[A/B/DE/F, auch Ziele 1.2 A/B/F, 1.3 A und 1.4 A/D]
• Umnutzungsoffensive: u.a. Umnutzungskonzepte für historische und ehemals landwirtschaftlich genutzte
Bausubstanz sowie große Liegenschaften (z.B. touristische Nachnutzung der BGS-Liegenschaft)
[A, auch Ziel 4.5 C]
• Annes Kinderreitschule Georgshalle in Bienenbüttel: "natürliches Reitkonzept", spezielles Anfängerkonzept
für Kinder [A, auch Ziel 4.5 A]
• Historischer Ortskern Bad Bodenteich "Erleben und Wohlfühlen": Vitalisierung des Ortskerns und Verkehrs-
und Besucherlenkung [A/C/E/F, auch Ziel 1.3 A]
• Begegnungsfreundliche Treffpunkte im öffentlichen Raum: Schaffung von l(i)ebenswerten Orten und
Treffpunkten (z.B. Umnutzung von alten Gebäuden und Gestaltung von Plätzen) [A/E, auch Ziel 1.2 A/B]
Ziel 1.2: Lebendige und familienfreundliche Orte für Alt und Jung
Maßnahmen
A Erhalt und Ausbau von Einrichtungen und Angeboten
für Kultur und Gemeinschaftsleben
C Aktivierung des ehrenamtlichen Engagements und
Förderung des Ehrenamtes
E Schaffung von sozialen Hilfen sowie Angeboten zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
B Stärkung des Zusammenlebens, Unterstützung von
Initiativen zur Nachbarschaftshilfe und Integration
von Neubürgern
D Kooperation von Vereinen lokal und regional sowie
mit Schulen
F Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern bei Planungen
und Konzepten

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekte (Fortsetzung Ziel 1.2)
Projektpool
• Mehrgenerationenhaus: Standort in Uelzen, Bienenbüttel oder Ebstorf [A/B/E]
• Begegnungs- und Erholungsstätte in der Gemeinde Soltendieck [A/B, auch Ziel 4.5 A]
• Mittagstisch als soziales Angebot und Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche [B/C/E]
• Ländlicher Raum macht Schule: Behandlung des Themas "Integrierte Ländliche Entwicklung" im Schulunterricht
(Sekundarstufe II) und projektbezogene Zusammenarbeit mit Schülern [B/C/D/F]
Kooperationsprojekt
• RIEF Regionale Initiative für Ehrenamt und Freiwilligenarbeit / Freiwilligen- und Netzwerkagentur
[A/B/C/E, auch Ziele 1.3 A und 2.4 C] siehe Projektskizze unten
Ziel 1.3: Wohnortnahe Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen
Maßnahmen
A Sicherung der Versorgung mit Waren, Dienstleistungen
sowie sozialen und medizinischen Einrichtungen
in den zentralen Orten sowie Schaffung von
neuen Versorgungsangeboten
Projekte
Leitprojekte
B Erhalt und Ausbau einer bürgerfreundlichen Verwaltung,
u.a. durch Ausbau des E-Governments zu
einem umfassenden Informations- und Beratungsangebot
• Mobile Versorgung: Rollender Kaufmannsladen, Bestell- und Bringservice für Lebensmittel und Baukastensystem
für Dorfläden in Verbindung mit dem Bücherbus [A, auch Ziele 1.2 A/B und 2.1 B/E]
siehe Projektskizze unten
Projektpool
• Agentur für haushaltsnahe Dienstleistungen: Vermittlung von Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Seniorenbegleitung,
Haus- und Gartenhilfe, Catering-Service (Federführung übernimmt das Diakonische Werk in
Zusammenarbeit mit den Landfrauen) [A, auch Ziel 2.1 B/E]
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Die Heideregion Uelzen ist durch die guten Umweltbedingungen und günstigen Baulandpreise
ein beliebter Wohnstandort. Vor allem im nördlichen Bereich ist zu erwarten, dass durch die Nähe
zur Metropole Hamburg in Verbindung mit der geplanten Verbesserung der überregionalen Verkehrsanbindung
die Nachfrage nach Wohnraum weiterhin bestehen bleibt bzw. sogar noch steigt.
Da die Region alte Bausubstanz und weitere Flächenpotenziale im Innenbereich der Kommunen
aufweist, ergeben sich durch Umnutzung und Brachflächenrecycling Lösungswege, neuen Wohnraum
flächenschonend zu entwickeln. Um die baulich-gestalterische Qualität in den Städten und
Dörfern der Heideregion Uelzen zu erhalten und zu verbessern, ist es wichtig, die vorhandene
historische Bausubstanz zu sichern und alte Bauwerke, vor allem landwirtschaftliche und ortsbildprägende
Gebäude, in eine neue Nutzung zu überführen. Das Ortsbild und die landschaftliche
Einbindung der Dörfer und Städte spielen sowohl für die Lebensqualität als auch für die Identifikation
der Einwohner mit ihrem Heimatort eine wichtige Rolle. Die Heideregion Uelzen bezieht
aus den zahlreichen ortsbildprägenden historischen Gebäuden und kleinen Orten, idyllisch in der
Kulturlandschaft gelegen, eine besondere Attraktivität. Das ausgewählte Leitprojekt "Sanierung
durch Qualifizierung" sowie die Projekte "Umnutzungsoffensive" und "Begegnungsfreundliche
Treffpunkte" bündeln Aktivitäten zur Sanierung und Umnutzung von Gebäuden und fördern damit
den Austausch zwischen den Beteiligten zum Erhalt und zur Steigerung der Attraktivität von Gebäuden
und Orten.
Neben der baulichen Entwicklung muss die Versorgung der Bürger mit Sozial-, Kultur-, Sport-,
Gesundheits- und Freizeitangeboten sowie Gütern und Dienstleistungen gewährleistet werden.
41

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Nur mit einem sozial und ökologisch intakten Wohn- und Lebensumfeld sowie einer funktionierenden
Infrastruktur und Versorgung ist die Region weiterhin ein attraktiver Wohnstandort mit zufriedenen
Einwohnern. Junge Erwachsene, Paare und Familien müssen dabei genauso angesprochen
werden wie ältere Menschen. Allerdings zeichnet sich bereits jetzt in den vielen kleinen
Ortschaften der Heideregion Uelzen Versorgungslücken ab. Um angesichts des demografischen
Wandels die Versorgung mit Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs sicherzustellen,
sollen z.B. mobile Angebote und Alternativen zu Einzelhandelsketten, die nur noch in größeren
Ortschaften zu finden sind, geschaffen werden (s. Leitprojekt "Mobile Versorgung"). Wichtig ist es
in diesem Zusammenhang auch, die Mobilität aller Bevölkerungsgruppen sicherzustellen, um es
zu ermöglichen, dass die Bewohner der kleineren Orte Einkaufsmöglichkeiten sowie Bildungsund
Versorgungseinrichtungen in den zentraleren Orten erreichen. Die Verbesserung der Nahversorgung
steht daher in engem Zusammenhang mit dem Ziel 2.4 "Gesichertes Mobilitätsangebot
in der gesamten Region".
Das ausgeprägte Heimatgefühl der Einwohner in der Heideregion Uelzen ist eine wichtige Grundlage,
die lokalen Güter und Traditionen zu wahren und sich mit der Region zu identifizieren. Dies
unterstützt das Gemeinschaftsleben und die Einwohner fühlen sich stärker füreinander und für
die Entwicklung der Region verantwortlich. Auch können Wanderungsverluste durch die Verbundenheit
mit dem lokalen Umfeld bzw. der Region vermindert werden. Zudem sind gerade in ländlichen
Räumen aufgrund der finanziellen Probleme vieler Kommunen Sozial-, Kultur- und Freizeitangebote
ohne ehrenamtlich engagierte Bürger häufig nur schwer aufrecht zu erhalten. Die
ehrenamtlich geleistete Arbeit ist anzuerkennen und weiter zu fördern. Hierzu sollen neue Aktivitäten
angeschoben und vorhandene Initiativen und Vereine vernetzt werden. Mit dem Projekt
RIEF (s. Kooperationsprojekt) möchte die Region landkreisgrenzenübergreifend eine zentrale Anlaufstelle
für ehrenamtliche Aktivitäten schaffen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Förderung
des bürgerschaftlichen Engagements leisten.
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 413 "Leader-Ansatz"; Code 421 "Kooperationsprojekte" / Schwerpunkt
3 "Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft": Code
311, 321, 322 und 323-D
� EFRE: Schwerpunkt 3 "Unterstützung spezifischer Infrastrukturen für nachhaltiges Wachstum";
4 "Umwelt und nachhaltige Stadtentwicklung"
� ESF: Schwerpunkt 2 "Verbesserung des Humankapitals"; Schwerpunkt 3 "Verbesserung des
Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von benachteiligten Personen"
Leitprojekte
Projekttitel Sanierung durch Qualifizierung
Projektträger
Kommunen bzw. Gemeinwesenorientierte Arbeit im Kreis Uelzen e.V.
Projektpartner Kommunen, Lebenshilfe, Agentur für Arbeit, Kreishandwerkerschaft, Architekten
Beschreibung Das Projekt verfolgt den Ansatz, ortsprägende Bausubstanz und erhaltenswerte öffentliche
Objekte im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen, insbesondere für Jugendliche, zu sanieren.
Das heimische Handwerk soll bei der Ausführung der Arbeit mit einbezogen werden.
Als Pilotprojekt ist die fachgerechte Sanierung der Woltersburger Mühle durch Arbeitslose geplant.
Die renovierten Gebäude möchte der Verein "Gemeinwesenorientierte Arbeit im Kreis
Uelzen" als "Produktionsschule Uelzen" (PSU) nutzen. Etwa 40 Jugendliche sollen auf dem
Gelände in Werkstätten arbeiten (Hausmeister, Elektro, Büro, Hauswirtschaft, Textil) und unterrichtet
werden (u.a. Möglichkeit des Hauptschulabschlusses). Das Konzept beinhaltet auch
eine Wohnfunktion für in der PSU tätige Personen.
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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekttitel Sanierung durch Qualifizierung (Fortsetzung Projektskizze)
Finanzierung
Zeitplan
Erfüllung
Auswahlkriterien
Zudem soll das Außengelände mit arbeitslosen Jugendlichen gestaltet werden. Öffentliche
Radwege durchqueren das Gelände, und das touristische Potenzial ist durch die idyllische
Lage sehr hoch. Einige Gebäude sollen so eine touristische Funktion bekommen, wodurch
weitere Arbeitsmöglichkeiten entstehen.
Als weiteres Pilotprojekt bietet sich das Lindenquartier in Bad Bevensen an, ein Wohnprojekt
für Behinderte im Ruhestand. Neben der Wohnfunktion kann auch ein Begegnungsort, z.B.
ein Nachbarschaftstreffpunkt oder Café, eingerichtet werden.
Es ist geplant, die Vorgehensweise "Sanierung durch Qualifizierung" auch auf andere Sanierungsprojekte
von Gebäuden und Objekten anzuwenden.
Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
413 (Code 322 und 323-D) und ESF (Schwerpunkt 3) mit entsprechender Gegenfinanzierung.
2008-2013
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 0 Überregionaler Charakter
2 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 2 Chancengleichheit
Projekttitel Mobile Versorgung
Projektträger
Diakonie Kirchenkreis Uelzen gGmbH bzw. örtliche Geschäfte und Händler
Projektpartner Kommunen, Kirchengemeinden, Bevölkerung, Betreiber von Dorfläden, Bücherbus
Beschreibung Um die Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs in der Heideregion
Uelzen zu sichern, sind individuelle Konzepte notwendig, die auf die betreffenden Ortschaften
und Teilregionen angepasst sind. Folgende Projekte sind geplant:
• "Rollender Kaufmannsladen": Die Lösung ist vor allem für die Versorgung von nicht mobilen
und älteren Menschen sowie von Bewohnern kleinster Orte geeignet. Neben der Grundversorgung
steht bei diesem Projekt der soziale Aspekt: Der mobile Laden bietet einen Treffpunkt
und Ort der Kommunikation in der Dorfmitte.
• In der Heideregion Uelzen ansässige Lebensmitteleinzelhändler sollen motiviert und unterstützt
werden (z.B. in Form eines Kühlwagens), einen Lieferservice anzubieten, der auf Bestellung
(z.B. per Internet) Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs ins Haus bringt.
• Vorhandene Dorfläden sollen gestärkt und weitere Dorfläden zur Versorgung von kleineren
Ortschaften geschaffen werden. Dazu ist ein Baukastensystem für eine Umsetzung in unterschiedlichen
Stufen zu entwickeln, um möglichst einfach und bedarfsgerecht Dorfläden
ins Leben zu rufen. Eine weitere Möglichkeit zur Umsetzung des Projektes ist eine Kooperation
zwischen Bücherbus und Dorfläden: Dorfbewohner stellen Räumlichkeiten und Arbeitszeit
zur Verfügung und richten eine Bücherei und in Zusammenarbeit mit örtlichen Geschäften
bzw. Händlern einen Laden ein.
Zurzeit wird im Auftrag des Landkreises Uelzen ein Nahversorgungsgutachten erstellt. Die Ergebnisse
des Gutachtens werden in die weitere Ausgestaltung der Projekte einbezogen.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
413 (Code 321 und 322) und ESF (Schwerpunkt 3) mit entsprechender Gegenfinanzierung.
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 1 Überregionaler Charakter
2 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
2 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
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HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Kooperationsprojekt
Projekttitel
Projektträger
RIEF Regionale Initiative für Ehrenamt und Freiwilligenarbeit/
Freiwilligen- und Netzwerkagentur
Kreisvolkshochschule Uelzen/Lüchow-Dannenberg (Federführung)
Projektpartner Kommunen der Landkreise Uelzen, Lüchow-Dannenberg und Lüneburg, Diakonisches Werk
und andere Wohlfahrtsverbände, weitere Anbieter freiwilligen Engagements
Beschreibung
und
Gründe für die
Zusammenarbeit
Entwicklungsstand
der Zusammenarbeit
Erfüllung
Auswahlkriterien
Durch eine Freiwilligen- und Netzwerkagentur kann das große vorhandene Potenzial für ehrenamtliche
Arbeit besser genutzt werden. Im Rahmen der Freiwilligen- und Netzwerkagentur
soll folgendes angeboten werden:
• Internetgestützte Datenbank mit Stellenageboten für freiwilliges Engagement
• Individuelle Beratung unter Berücksichtigung der jeweiligen Wünsche und Fähigkeiten sowie
Vermittlung in ein geeignetes Tätigkeitsfeld
• Fachliche Begleitung für Freiwillige und Einrichtungen
• Organisation und Vermittlung von qualifizierten Fortbildungsangeboten
• Initiierung, Beratung und Begleitung von lokalen bürgerschaftlichen Netzwerken
• Ausbildung und Coaching von Netzwerkmoderatoren bzgl. Arbeitsweisen, Fördermöglichkeiten
und Projektmanagement, um in kleinräumigen Strukturen bürgerschaftlich getragene
sozialräumliche Netzwerke zu bilden und bürgerschaftlich getragene und lebensraumorientierte
Projekte zu initiieren
Die Kreisvolkshochschule Uelzen/Lüchow-Dannenberg ist bereits für zwei der drei Landkreise
zuständig. Auch bestehen bereits Beziehungen durch das Kooperationsprojekt zur gemeinsamen
Gestaltung des demografischen Wandels.
Durch die Zusammenarbeit kann eine ausreichend große kritische Masse zur Durchführung
des Projektes erreicht werden. Daher soll die auf die Bedürfnisse der Einrichtungen und Freiwilligen
abgestimmte Vermittlung sowie die Förderung, Koordination und Verbesserung der
Akzeptanz des freiwilligen Engagements gemeinsam erfolgen.
Derzeit findet eine Erhebung statt, um die vorhandenen Aktivitäten und Akteure im Bereich
Ehrenamt- und Freiwilligenarbeit zu erfassen. Diese Untersuchung ist Grundlage für die weitere
Konkretisierung der Projektskizze.
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
0 Nachhaltigkeit 1 Langfristige Tragfähigkeit
2 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 2 Chancengleichheit
Handlungsfeld: Kulturlandschaft
Ziel 1.4: Natur und Landschaft – vielfältig, schön und erlebbar
Maßnahmen
A Erhalt, Schaffung und Vernetzung von Biotopen
und Kleinstrukturen
C Erhalt, Pflege und Erweiterung von Heideflächen,
u.a. als touristische Attraktion
Projekte
Leitprojekt
B Steuerung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen
D Gestaltung bedeutsamer Naturräume und Gewässer
für Gäste und Einheimische sowie Besucherlenkung
• Heide- und Auenlandschaft in der Heideregion Uelzen [A/B, auch Ziele 1.4 D, 4.1 C, 4.2 C und 4.5 C]
siehe Projektskizze unten
• Erlebnisraum Esterauniederung [A/D, auch Ziele 3.1 C, 3.4 A/B, 4.4 A/B und 4.5 C]
siehe Projektskizze unten
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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projektpool (Fortsetzung Ziel 1.4)
• Land-Art – Landschaftskunst: LandArt-Konferenzen und Anleitungs-Workshops in Uelzen, Ausstellungen,
Filme zu Land-Art und Exkursionen, Installation von LandArt-Objekten sowie kleinere Land-Art-Projekte in
Kindergärten und Schulen [D, auch Ziele 1.2 A und 4.5 B/C]
• Grüne Mitte: Revitalisierung von Dorfanger und Dorfteichen [A/D, auch Ziele 1.1 E und Ziel 4.4 B]
• Regionale Baumpflanzaktionen entlang der Kreis- und Gemeindestraßen sowie an Wirtschaftswegen [A/B]
• Spurensuche: Kulturlandschaft erleben, z.B. altes Steingrab in der Gemarkung Edendorf (Einbindung in
vorhandenes Angebot, Hinweistafeln schaffen) [A/D]
• Alte Kläranlage Ebstorf: Gestaltung als Lebensraum für Fledermäuse, Eulen, Insekten etc. [A]
• Friedwald [A]
• Kompensationsflächenpool für öffentliche und private Maßnahmen [B]
Kooperationsprojekt
• Landschaftsachsenmodell Metropolregion Hamburg: Entwicklung und Herausstellung der Heide als verbindender
Leitlandschaftstyp zwischen Hamburg und seinem südlichen Umland [A/B/C, auch Ziel 2.1 H]
� Kooperationspartner: LAG Hamburg, LAG Hohe Heide, LAG Naturparkregion Lüneburger Heide,
LAG Regionalpark Rosengarten-Harburger Berge-Estetal
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Die Kulturlandschaft in der Heideregion Uelzen stellt ein wichtiges Potenzial dar: Sie ist Lebensgrundlage
für Menschen, Tiere und Pflanzen, Wirtschaftsraum für die Land- und Forstwirtschaft
sowie einer der wichtigsten (weichen) Standortfaktoren. So ist dies ein zentrales Handlungsfeld
der Heideregion Uelzen, das viele Verknüpfungen zu anderen geplanten Projekten aufweist, beispielsweise
zu Projekten zum "Natur erleben" in den Handlungsfeldern "neue Betriebszweige"
und "Angebote und Infrastruktur" oder das Leitprojekt "Entwicklung von zukunftsfähigen Agrarlandschaften
am Beispiel Obere Wipperau" (s. Kap. 6.2.3 und 6.2.4).
Zum Schutz von Natur und Landschaft ist der Erhalt, die Entwicklung und die Pflege von Biotopen
und Kleinstrukturen notwendig. Insbesondere die vom Menschen geprägte Kulturlandschaft
ist nur durch ihre Bewirtschaftung zu erhalten. Diese Maßnahme verdeutlichen die beiden ausgewählten
Leitprojekte: Damit die Heideregion Uelzen ihren Namen gerecht wird, verfolgt das
Leitprojekt "Heide- und Auenlandschaft in der Heideregion Uelzen" das Ziel, die vorhandenen
Heideflächen zu sichern und zu entwickeln sowie sie im Sinne eines Biotopverbundes und zur
Verbesserung der Erlebbarkeit zu vernetzen. Das zweite Leitprojekt "Erlebnisraum Esterauniederung"
möchte das Grünland in einer für die Heideregion charakteristischen Auenlandschaft nachhaltig
zum Natur erleben gestalten.
Das Projekt "Spurensuche" kann an die bereits durchgeführten Projekte zur Erfassung und Dokumentation
der Kulturlandschaft anknüpfen und z.B. auch mit dem Kooperationsprojekt "Kulturbahnhöfe
– Stadt und Land in einem Zug" vernetzt werden (s. Kap. 6.2.4, Ziel 4.1). Eine weitere
Möglichkeit, die Landschaft in Wert zu setzen, bietet das "Projekt Land-Art – Landschaftskunst".
Hier sollen die Schönheiten, Besonderheiten und Nutzungen der Kulturlandschaft durch künstlerische
Akzentsetzungen in und mit eben dieser Landschaft bewusst gemacht werden, z.B. durch
Installation von LandArt-Objekten entlang von Freizeitwegen (s. auch Kap. 6.2.2, Leitprojekt "Überregionales
Radwegenetz für Alltags- und Freizeitverkehr"). Die Heideregion Uelzen eignet
sich ganz besonders für diese relativ junge Kunstrichtung: mit parkähnlich strukturierten Landschaften,
Wäldern und Hügeln, von denen aus man einen guten Blick in die Heidebachtäler mit
ihren weitläufigen Grünland- und Ackerflächen hat.
Eine Möglichkeit zur Umsetzung von Projekten im Handlungsfeld Kulturlandschaft sind Ausgleichs-
und Ersatzmaßnahmen im Rahmen der Verkehrs- und Bauleitplanung. Um diese gezielt
zu steuern, bietet sich ein Kompensationsflächenpool an, der ggf. auch gemeindeübergreifend
Flächen beinhaltet und von Kommunen, Fachplanungsträgern und Privaten genutzt werden kann.
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HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 412 und 413 "Leader-Ansatz"; 421 "Kooperationsprojekte" / Schwerpunkt
2 "Verbesserung der Umwelt und der Landschaft" (Code 214-A und 214-C); Schwerpunkt
3 "Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft":
Code 311, 313, 322 und 323-A, 323-B und 323-D
� EFRE: Schwerpunkt 4 "Umwelt und Nachhaltige Stadtentwicklung"
� ESF: ggf. Schwerpunkt 3 "Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen
Eingliederung von benachteiligten Personen"
Leitprojekte
Projekttitel Heide- und Auenlandschaft in der Heideregion Uelzen
Projektträger
(Samt-)Gemeinden, Stadt Uelzen, Landkreis Uelzen (interkommunale Kooperation)
Projektpartner Heideregion e.V. bzw. neue Tourismusgesellschaft Lüneburger Heide, Grundstückseigentümer
(u.a. Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und Rheinmetall), Heide-Schäfer, Landwirte,
Beherbergungsbetriebe, Gaststätten, Dienstleistungsbetriebe, Campingplatzbetreiber, Verkehrsvereine,
Kurverwaltungen, Dehoga, Schulen
Beschreibung Die bestehenden Heideflächen in der Region sollen ausgeweitet und im Sinne eines Biotopverbundes
vernetzt werden. Potenziell dafür geeignete Flächen sind z.B. Grenzertragsstandorte
oder Flächen die durch Nutzung bisher offengehalten wurden. Um die einzelnen Heidestandorte
auch für eine touristische Nutzung miteinander zu vernetzen, sollen vorhandenen
Freizeitwege, z.B. entlang der Auen, genutzt und wenn nötig auch ergänzt werden. Im Einzelnen
sind geplant:
• Vernetzung von Heideflächen: Erhalt, Gestaltung und Erweiterung (dabei Klärung der Besitzverhältnisse
für vorhandene Heideflächen und Unterhaltung), u.a. die Heideflächen in
Bad Bodenteich auf dem ehemaligen Bundesgrenzschutzgelände
• Gründung eines kreisweiten Vereins zur Erhaltung der Heideflächen
• Heide-Info-Tafeln als Touristenhinweise, z.B. auf Parkplätzen entlang der B4/B71
• Rad- und Wanderwege durch die Heide (u.a. Themenrundwege) sowie entlang der Heideflüsse-
und Heidebäche mit Naturerlebnisstationen und Informationsmöglichkeiten, dabei
Einbindung vorhandener Wege (s. auch Leitprojekt Naturerlebnisradweg Ilmenautal)
• Errichtung von Rastmöglichkeiten an besonders interessanten Landschaftspunkten sowie
Erneuerung bzw. Schaffung weiterer Aussichtskanzeln
• Vernetzung mit Kulturlandschaftselementen, z.B. Hünen- und Königsgräbern, Heidekaten,
Schafställe, Moorlandschaft Lüder-Schweimke und Seewiesen Bad Bodenteich
Dieser regionaler Ansatz soll in die Schaffung eines Regionalparks "Ilmenautal" von Uelzen-
Süd bis Bad Bevensen münden, der ggf. nach Süden bis Bad Bodenteich erweitert werden
könnte. Ein zentraler Bestandteil des Regionalparks ist ein 23 km langer Wanderweg, der bist
auf wenige kleine Abschnitte erschlossen ist. Lokale Projekte, z.B. Erlebnisraum Esterauniederung
und Natur erleben – Wege in die Region werden in die Konzeption einbezogen.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
412 und 413 (Code 214-C, 313, 323-A, 323-B und 323-D) und EFRE (Schwerpunkt 4) mit entsprechender
Gegenfinanzierung (u.a. auch über Umweltstiftungen).
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
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Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 1 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 1 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekttitel Erlebnisraum Esterauniederung
Projektträger
Naturschutzbund Deutschland, Kreisgruppe Uelzen e.V.
Projektpartner Aktion Fischotterschutz, Wasser- und Bodenverband Uelzen, Jägerschaft des Landkreises
Uelzen e.V., örtliche Jagdgenossenschaften, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(Kreisgruppe Uelzen), Kommunen, Tourismuskreis Uelzen, Landeigentümer/-nutzer, Arbeitsgruppe
Dorferneuerung "Region Kroetze", Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft,
Küsten- und Naturschutz Betriebsstelle Lüneburg, GLL Lüneburg, Martinshof Klein Bollensen
e.V., ÖKORegio e.V., Museumsdorf Hösseringen
Beschreibung Im Rahmen des Projekts soll der Niederungsbereich der Esterau und ihrer Nebenbäche mit
charakteristischen Elementen wie Grünland, Bruchwäldern und Einzelgehölzen gestaltet werden.
Leittierarten für die Entwicklung der Biotope sind Fischotter und Weißstorch.
Zur Entwicklung des Auebereichs zum Erlebnisraum ist u.a. Folgendes geplant:
• Erhalt und Erweiterung des bestehenden Grünlandes durch extensive Beweidung mit seltenen
Haustierrassen
• Revitalisierung der Fließgewässer in Kooperation mit Landnutzern, Wasser- und Bodenverband
sowie Jägerschaft
• Schaffung von offenen Gewässern und Sanierung des Mühlenteichs Kroetzmühle
• Schaffung von Wanderwegen nebst Besucherlenkung unter Berücksichtigung der natürlichen
Potenziale und Schutzbedürfnisse (Nutzung vorhandener Wirtschaftswege ist möglich)
• Kauf, Pacht bzw. Grunddienstbarkeit geeigneter Flächen sowie Kooperation mit Landwirten/Einrichtungen
(z.B. Martinshof Klein Bollensen e.V.) zur Betreuung der Flächen und
Durchführung der landwirtschaftlichen Maßnahmen wie z.B. Beweidung, Einzäunung, Herdenmanagement,
Fleisch- und Zuchttiervermarktung
• Schaffung von Beobachtungstürmen im Bereich der vorhandenen Wirtschaftswege
• "Grünes Klassenzimmer": Umweltbildung für Kindergärten, Schulen und Gruppen (Einbindung
des Projekts "Schusterkate Ostedt" (s. Kap. 6.2.2) als Ausgangspunkt
• "Öko-Region-Touren" in Kooperation des ÖKORegio e.V. und Tourismusakteuren
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
411 bzw. 412 (Code 125-B, 125-C, 214-A, 214-C, 313, 323-A und 323-D) und EFRE
(Schwerpunkt 4) mit entsprechender Gegenfinanzierung (z.B. auch durch Umweltstiftungen).
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 0 Überregionaler Charakter
2 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
47

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
6.2.2 Thema 2: Wirtschaft und Verkehr
Entwicklungsziel Wirtschaft und Verkehr
Heideregion Uelzen im Netz der Metropolen:
Regionen verbinden, Wirtschaftsstandort entwickeln
Handlungsfeld Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel
Ziel 2.1: Starker Wirtschafts- und Arbeitsstandort Heideregion Uelzen
Maßnahmen
A Clusterförderung unter Einbindung der bestehenden
überregionalen Netzwerke, vor allem Ernährungswirtschaft,
Gesundheitswirtschaft, Logistik,
regenerative Energien
C Vermarktung und Entwicklung von Gewerbestandorten
sowie regionale Abstimmung von Schwerpunktsetzungen
E Förderung und Unterstützung bei der Unternehmensansiedlung
und von Existenzgründern
G Interkommunale Arbeitsteilung der (Samt-)Gemeinden
und Zusammenarbeit mit weiteren Partnern
Projekte
Leitprojekt
B Aufbau und Unterstützung regionaler Wirtschaftskreisläufe
sowie Standortsicherung von Gewerbebetrieben
im ländlichen Raum
D Ausbau wirtschaftsnaher Infrastruktur
F Gewährleistung einer leistungsfähigen Verwaltung
H Stärkung der Position der Heideregion Uelzen in
der Metropolregion Hamburg
• ÖKOZentrum Bollensen – Einkaufen mit dörflichem Charme [B/E, auch Ziel 1.1 A und 4.5 A]
siehe Projektskizze unten
Projektpool
• Breitband für Alle: flächendeckende DSL-Versorgung [B/D/E, auch Ziel 1.3 A/B]
• Broschüre "Offene Werkstätten": Handwerkern über die Schulter geschaut [B, auch Ziel 3.2 B]
• Serviceagentur: Dienstleistungen, die ältere Arbeitnehmer anbieten können (Erfassung und Vermarktung)
[B/E]
• Historische Baumaterialien: Fachbetriebe für Bergung und Wiederverwendung [E, auch Ziel 1.1 A]
Kooperationsprojekt
• Aktive Zukunftsgestaltung im ländlichen Raum der Metropolregion Hamburg [B/H, auch Ziele 1.4 D, 3.2
A, 3.3 B, 3.4 A, 4.1 A/C und 4.5 C] siehe Projektskizze unten
Ziel 2.2: Lebenslanges Lernen und Beschäftigung für alle
Maßnahmen
A Vernetzung der Betriebe untereinander und mit Bildungseinrichtungen
C Schaffung von Beschäftigungsangeboten im
zweiten Arbeitsmarkt
48
B Entwicklung von Aus- und Weiterbildungsangeboten,
insbesondere für Jugendliche, Ältere und Menschen
mit Behinderungen

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekte (Fortsetzung Ziel 2.2)
Leitprojekt
• Woltersburger Mühle: Produktionsschule Uelzen [B, auch Ziele 1.2 A, 1.4 A/D und 4.4 A/B] siehe
Projektskizze "Sanierung durch Qualifizierung" im Handlungsfeld "Wohnen und Versorgen in Stadt und Dorf"
Projektpool
• Studiengang "Wasser und Energie" am Campus Suderburg [A/B]
• Schusterkate in Ostedt: Kinder und Handwerk sowie Qualifizierung von Personal der "verlässlichen Grundschule"
[B]
• Training von Mediatoren in mittelständischen Betrieben, Kindertagesstätten, Schulen etc. [A/B]
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Eine Stärke der Region findet sich in der großen Beschäftigungszahl im Dienstleistungssektor. So
will die Heideregion Uelzen verstärkt auf den Ausbau bestehender Kompetenzen in der Gesundheitswirtschaft
setzten. Insbesondere Fachkliniken mit überregionaler Bedeutung, aber auch weitere
Firmen der Gesundheitsbranche sind dabei einzubinden. Mit Blick auf die demographische
Entwicklung sollen auch Chancen in der Seniorenwirtschaft genutzt werden. Für die Umsetzung
dieser Maßnahme sind zudem Verknüpfungen zum Gesundheitstourismus (s. Ziel 4.3) herzustellen.
Die Ausweitung des Dienstleistungssektors zieht ein erhöhtes Angebot an Arbeitsplätzen mit
flexiblen Arbeitszeiten mit sich, die es wiederum ermöglichen, Familie und Beruf besser zu koordinieren.
Weitere wichtige Maßnahmen sind, den regionalen Unternehmensbestand in allen Wirtschaftsbereichen
zu pflegen und weiter zu entwickeln, die Entwicklungsmöglichkeiten für ortsansässige Betriebe
zu sichern und gleichzeitig attraktive Rahmenbedingungen für Neuansiedelungen zu schaffen.
Mit diesem Ziel tritt das Leitprojekt "Öko-Zentrum – Einkaufen mit dörflichem Charme" an,
das die Heideregion Uelzen als Standort für ökologische Unternehmen stärken soll (s. Projektskizze).
Ein schneller und leistungsfähiger Zugang zum Internet wird für die regionale Wirtschaft und die
Bevölkerung im täglichen Leben immer wichtiger, z.B. für die Versorgung mit Waren des täglichen
Bedarfs (s. Ziel 1.3). Ein DSL-Anschluss stellt einen wichtigen Standortfaktor dar und ist für
viele Firmen sowie für familienfreundliche Heimarbeitsplätze eine Voraussetzung. Die in Teilen
der Region unzureichende Ausstattung mit Breitbandanschlüssen ist in Kooperation mit der Wirtschaft
und lokalen Initiativen im Rahmen des Projekts "Breitband für Alle" zu verbessern.
Das Humankapital einer Region bildet in der Wissensgesellschaft einen sehr wichtigen Standortfaktor.
Die Ausstattung mit qualifiziertem Personal ist für Standortentscheidungen vieler Unternehmen
von großer Bedeutung. Investitionen in die Aus- und Weiterbildung zahlen sich somit
langfristig für eine Region aus. Besonders wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung ist es, Berufstätige
im erwerbsfähigen Alter in der Region zu halten. Mit dem Standort der Leuphana-
Universität Lüneburg in Suderburg werden in der Heideregion Uelzen auch hochqualifizierte
Fachkräfte ausgebildet, jedoch besteht die Gefahr, dass sie nach Abschluss ihres Studiums die
Region verlassen. Um frühzeitig die Studierenden an die Heideregion Uelzen zu binden und die
Weiterbildung der Arbeitskräfte regionaler Betriebe zu fördern, ist daher die Zusammenarbeit
zwischen Betrieben und Bildungseinrichtungen zu verbessern.
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 413 "Leader-Ansatz" / Schwerpunkt 3 "Lebensqualität im ländlichen
Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft": Code 321, 322 und 323-D
49

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
� EFRE: Schwerpunkt 1: Steigerung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung
insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen; Schwerpunkt 2 "Entwicklung der Innovationskapazitäten
und gesellschaftlicher Wissenspotenziale"; Schwerpunkt 3 "Unterstützung
spezifischer Infrastrukturen für nachhaltiges Wachstum"
� ESF: Schwerpunkt 1 "Steigerung der Anpassungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Beschäftigten
und Unternehmen"; Schwerpunkt 2 "Verbesserung des Humankapitals"; Schwerpunkt
3 "Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung von
benachteiligten Personen"
Leitprojekt
Projekttitel ÖKOZentrum Bollensen – Einkaufen mit dörflichem Charme
Projektträger
Unternehmer
Projektpartner (Samt-)Gemeinde, Stadt Uelzen, Landkreis Uelzen, ÖKORegio e.V.
Beschreibung Die Lüneburger Heide entwickelt sich seit einigen Jahren zu einer Hochburg ökologisch wirtschaftender
Unternehmen. In der Ausrichtung der Betriebe auf Ökologie und Nachhaltigkeit,
auf guten, gesunden und umweltverträglichen Produkten liegt ein enormes Potenzial für die
Zukunft der Region. Während der ÖKORegio-Messe in Bollensen im Juni 2007 besuchten
mehrere tausend Gäste das Dorf Bollensen in der Heideregion Uelzen.
Ziel ist es, das Angebot im Bereich Erlebnisurlaub und -einkäufe in der Heideregion Uelzen zu
erweitern, um neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die Idee soll pilothaft in Bollsen erprobt werden,
um es dann nach Möglichkeit auf andere Orte auszuweiten. Das idyllische Heidedorf Bollensen
liegt im südlichen Bereich der Heideregion Uelzen. Bollensen ist umgeben von einer
schönen Umgebung mit vielen Rad- und Wanderwegen sowie beliebten Ausflugszielen, z.B.
die Wierener Berge. Die Gemeinde ist reich an sehr gut erhaltenen niedersächsischen Bauernhöfen.
Die meisten der Häuser sind mehr als 100 Jahre alt. In Bollensen haben sich bisher
zahlreiche Unternehmen unterschiedlicher Größen angesiedelt: eine Baumschule, Heilpraktikerinnen,
die Mühlenpension mit etwa 20 Betten, eine Tierpension und eine Krankenmassagepraxis,
ein Steinmetz und eine Holzschnitzerei. Das größte Unternehmen, ein Naturmöbelversandhaus
mit einer 800 qm großen Ausstellungshalle, befindet sich – wie viele der vorgenannten
Firmen auch – auf einem einstigen Bauernhof. Jährlich besuchen mehr als 10.000
Besucher aus ganz Deutschland das Naturmöbelhaus. Ende 2007 soll ein weiteres Gebäudeteil
als deutschlandweit erster Showroom für energetische Glasprodukte, z.B. Brunnen, Karaffen
und Trinkgläser, aus Österreich genutzt werden. Diese Firma betreut Wiederverkäufer
weltweit. Ein Werksverkauf ist ebenfalls vorgesehen.
Derzeit stehen einige der großen Bauernhäuser zum Verkauf, Platz also für neue Ideen, für
neue Unternehmen aus der Öko-Branche. Auch für den Dorfkrug, den alten Treffpunkt, wird
eine Nutzung gesucht. In einem "ÖKOZentrum Bollensen" soll die frei werdenden Häuser mit
neuem Leben gefüllt werden: Bio-Hotel, Vollwertrestaurant, ein Geschäft für Naturtextilien und
Spielmaterialien sowie weitere Firmen aus der Öko-Branche. Mitten in der Lüneburger Heide
könnte mit dem ÖKOZentrum Bollensen ein weit über die Region hinausstrahlende Projekt
entstehen, das die ökologischen Aktivitäten und Wirtschaftszweige der Betriebe in der Region
vernetzt und ihnen auf dem Areal der Gemeinde auch eine Plattform zur Präsentation bietet.
Es ist zudem geplant, ein Franchise-Konzept für die Vermarktung von ökologischen Produkten
aus der Region zu entwickeln. Motor für die Umsetzung des Projektes ist der Interessenverbund
ÖKORegio e.V., in dem bereits fast 50 Firmen mit dem Schwerpunkt Ökologie aus den
drei Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen organisiert sind.
Finanzierung Private Mittel. Zudem bestehen zur Finanzierung von Projektbausteinen ggf. Fördermöglichkeiten
über ELER/PROFIL Code 413 (Code 311, 322 und 323-D) und EFRE (Schwerpunkt 1)
mit entsprechender Gegenfinanzierung.
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
50
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
1 Vernetzung/Kooperation 1 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
2 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Kooperationsprojekt
Projekttitel Aktive Zukunftsgestaltung im ländlichen Raum der Metropolregion Hamburg durch den
Ausbau der Stadt-Umland-Beziehungen
Projektträger LAG Naturparkregion Lüneburger Heide (Federführung)
LAG Achtern-Elbe-Diek, LAG Elbtalaue, LAG Heideregion Uelzen, LAG Naturparkregion Lüneburger
Heide, LAG Regionalpark Rosengarten-Harburger Berge-Estetal, LAG Winsener
Elbmarsch
Projektpartner Metropolregion Hamburg, Tourismusorganisationen
Beschreibung
und
Gründe für die
Zusammenarbeit
Entwicklungsstand
der Zusammenarbeit
Erfüllung
Auswahlkriterien
Metropolregionen haben in den letzten Jahren in Europa und Deutschland eine besondere
Bedeutung erhalten. Sie sollen als Motoren der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung
besonders gestärkt werden. Die ländlichen Regionen innerhalb der Metropolregion
Hamburg haben damit das Potenzial, Bestandsteile eines solchen Wachstumskerns zu sein.
Mit dem Kooperationsprojekt wollen die beteiligte Regionen aufbauend auf den bereits vorhandenen
Strukturen innerhalb der Metropolregion gemeinsam dieses Potenzial noch besser
erschließen und die Position des ländlichen Raumes stärken.
Da die Verflechtungen in der Metropolregion Hamburg sehr vielseitig sind, bietet sich eine Arbeitsteilung
im Rahmen eines Leader-Kooperationsprojektes an, um verschiedene Lebensund
Politikbereiche berücksichtigen zu können und damit die Rolle des ländlichen Raumes in
ihrer Gesamtheit zu definieren und auszubauen.
Es ist Ziel, im Rahmen des geplanten Kooperationsprojekts in den genannten Bereichen die
Potenziale der Zusammenarbeit zu identifizieren und durch konkrete Projekte zu nutzen. Folgende
Themenbereiche sollen behandelt werden:
• Erholen und Erleben in Stadt und Land: Verknüpfung der Angebote des Städte- und Landtourismus
sowie Umweltbildung. Konkrete Projekte sind z.B. gemeinsame Marketingaktionen
der Regionen in Hamburg, Entwicklung von Angeboten mit der Hamburg Tourismus
GmbH, Entwicklung von Umweltbildungsangeboten für Hamburger Schulklassen
• Ressourcen schonen – Wirtschaft fördern: Regionale Stoff- und Energiekreisläufe und regionale
Wertschöpfungsketten. Konkrete Projekte sind z.B. Vermarktung von Energieholz,
Projekte zum Klimaschutz, Vermarktung regionaler Produkte in Regionalregalen von Lebensmittelgeschäften
• Kultur und regionale Identität – weiche Standortfaktoren: Förderung der Kultur als regionaler
Identitäts- und Imagefaktor. Konkrete Projekte sind z.B. Kulturveranstaltungen, Inwertsetzung
des kulturellen Erbes
• Verkehr – mehr Mobilität und Klima schonen, z.B. Verbesserung der überregionalen Anbindung
sowie des ÖPNV
Ideenphase
Kooperationsvereinbarung siehe Anhang 3
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
2 Nachhaltigkeit 1 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
Handlungsfeld Personen- und Güterverkehr
Ziel 2.3: Verkehrsknotenpunkt Uelzen mit guter überregionaler Anbindung
Maßnahmen
A Verbesserung der überregionalen Anbindung, insbesondere
an die umliegenden Oberzentren und in
Ost-West-Richtung (geplante B190n und A39)
C Gewährleistung des Verkehrsflusses und Schaffung
von Ortsumgehungen, auch in Verbindung mit der
geplanten A39
B Förderung des Güterverkehrs über Schienenverkehr
und Binnenschifffahrt in Verbindung mit Güterverkehr
auf der Straße sowie Entwicklung des Logistik-Standorts
Uelzen
51

Projekte
Projektpool
HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
• Uelzener Verkehrsforum Zukunftswege (UVZ): Optimierung der Verkehrswege aus Nutzersicht [A/B/C,
auch Ziele 2.4 D und 1.2 F]
• Verkehrsknoten Uelzen: Ausbau des Standortes Uelzen zu einem leistungsfähigen Güterverkehrszentrum
mit einer trimodalen Verkehrsanbindung [B, auch 2.1 A/D]
• Bahnstrecke Uelzen-Braunschweig: Erhalt und Modernisierung [A/B, auch Ziel 2.4 B/D]
• Ausbau des Daller Weges: Verbindung der Landkreise Uelzen und Celle sowie Verbesserung der verkehrsmäßigen
Erschließung des Museumsdorfes Hösseringen [C]
Ziel 2.4: Gesichertes Mobilitätsangebot in der gesamten Region
Maßnahmen
A Erhalt eines Busnetzes zur Deckung des Grundbedarfs
in der Heideregion Uelzen
C Bürgerschaftliche Initiativen zur Ergänzung des
ÖPNV-Angebots
Projekte
Leitprojekt
• Radwegenetz für Alltags- und Freizeitverkehr [D, auch Ziel 4.4 A/B]
siehe Projektskizze unten
Projektpool
B Abstimmung und Kooperation mit benachbarten
Verkehrsverbünden zur Verbesserung des Angebots
D Vernetzung der Verkehrsmittel und Schaffung von
Alternativen für den Pkw
• ÖPNV-Verbesserung in der Fläche: alternative Bedienungsformen und Verknüpfung des ÖPNV mit touristischen
Angeboten [A]
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Standortnachteile für eine zukunftsfähige wirtschaftliche Entwicklung entstehen durch z.T. unzureichende
überregionale Anbindung der Heideregion Uelzen und innerregionale Mobilitätsangebote
(s. Kap. 4). Aus regionaler Sicht sind insbesondere die Anbindung des südöstlichen und östlichen
Teils der Heideregion Uelzen zu verbessern sowie Möglichkeiten für den Güterverkehr
auszubauen. Ein Weg, die Erreichbarkeit der Region zu erhöhen, ist die Optimierung der Verkehrswege
und -verbindungen, z.B. durch den Erhalt und die Modernisierung der Bahnstrecke
Uelzen-Braunschweig. Das Projekt "Uelzener Verkehrsforum Zukunftswege" dient in diesem Zusammenhang
der modell- und beispielhaften Bürgerbeteiligung und Nutzerorientierung. Es ist
beabsichtigt, ein offenes Forum zur Ideenfindung für die Optimierung der vorhandenen Verkehrswege
und zur Reduzierung von Informations- und Vernetzungsdefiziten innerhalb der Heideregion
Uelzen einzurichten.
Die Erreichbarkeit der zentralen Orte der Heideregion Uelzen muss für alle Bevölkerungsgruppen
sichergestellt sein. Gerade vor dem Hintergrund abnehmender Grundversorgungsangebote in
den kleineren Dörfern, aber auch für die Erreichbarkeit von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, Bildungseinrichtungen
oder die Teilnahme an Kulturveranstaltungen sowie Sport- und Freizeitangeboten
spielt die Mobilität der Einwohner eine große Rolle. Bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie
Kinder und Jugendliche, Senioren oder Familien ohne Auto bzw. Zweitauto, sind hier besonders
auf das Angebot im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angewiesen. Das herkömmliche
ÖPNV-Angebot ist aber besonders in einer Region wie die Heideregion Uelzen mit vielen kleinen
Siedlungseinheiten finanziell häufig nicht mehr tragbar. Aufgrund der zu erwartenden rückläufigen
Bevölkerungsentwicklung ist von einer weiteren Zuspitzung dieser Situation auszugehen. Alternative
und an die Siedlungsstruktur angepasste Beförderungsmöglichkeiten sind daher weiter
52

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
zu fördern, um eine Versorgung der Bevölkerung mit Mobilitätsangeboten sicherzustellen. Eine
Verknüpfung des ÖPNV mit touristischen Angeboten kann zu einer besseren Auslastung und
damit zu einer höheren Rentabilität von Nebenstrecken führen.
Die Mobilität nicht motorisierter Bevölkerungsgruppen kann auch durch den Ausbau attraktiver
Radwegeverbindungen weiter erhöht werden. Diese können nicht nur im Tourismus, sondern
auch für den alltäglichen Verkehr zwischen den Ortsteilen genutzt werden. Hier sind besonders
jene Ortschaften zu berücksichtigen, die aufgrund ihrer Größe nicht an das ÖPNV-Netz angeschlossen
sind oder nur selten angefahren werden (s. Leitprojekt Überregionales Radwegenetz
für Alltags- und Freizeitverkehr).
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 411 und 413 "Leader-Ansatz" / Schwerpunkt 1 "Verbesserung der
Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft": Code 125-B und 125-C; Schwerpunkt 3
"Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft": Code 313
� EFRE: Schwerpunkt 3 "Verbesserung der Infrastruktur für nachhaltiges Wachstum"
� ESF: Schwerpunkt 3 "Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung
von benachteiligten Personen"
Leitprojekt
Projekttitel Radwegenetz für Alltags- und Freizeitverkehr
Projektträger
Landkreis Uelzen, Stadt Uelzen und (Samt-)Gemeinden oder Heideregion e.V.
Projektpartner GLL Lüneburg, angrenzende Kommunen, Eigentümer, ADFC, BUND, Naturschutzbund Deutschland
(Kreisgruppe Uelzen), Diakonie, Caritas, Waldmärkerschaft, Sponsoren
Beschreibung Das Radwegenetz in der Heideregion Uelzen soll sowohl den Ansprüchen der Touristen als
auch den der Einwohner gerecht werden. Neben touristischen Routen sind Fahrradwege zwischen
Orten notwendig, die keinen Anschluss an den ÖPNV haben. Insbesondere die Mobilität
für Kinder und Senioren würde sich dadurch erhöhen.
Dazu sind u.a. folgende Projektbausteine zu verwirklichen:
• Lückenschluss im Radwegenetz, auch zu Nachbarregionen
• Fahrradbahnhöfe: fahrradfreundliche Gestaltung der Bahnhöfe (Fahrradständer "Bike & Ride"
für Touristen und Pendler, Gepäcklagerung, Sanitärbereiche, Informationsmaterial wie
Radkarten und Tourenvorschläge)
• Ausschilderung des Radwanderwegenetz durch Armwegweiser (Anpassung an die Beschilderungsqualität
in der Lüneburger Heide), Errichtung von einheitlichen Schutzhütten als
Radlerrastmöglichkeiten sowie Kunst am Wegesrand (z.B. entlang der "Hundertwasser-
Radtouren")
• (Fern)-Radwege: Patenschaften zur Instandhaltung (z.B. Beschilderung)
• Heidefahrrad: einheitliche Leihräder für die Heideregion Uelzen (Einrichtung einer Fahrradstation
mit Qualifizierungsmöglichkeiten für Arbeitslose)
• Angebote und Routen für Rennradfahrer und Mountainbiker sowie Pauschalangebote für
Mehrtagesfahrten
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
411 und 413 (Code 125-B, 125-C und 313) und ESF (Schwerpunkt 3) mit entsprechender Gegenfinanzierung.
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
1 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
2 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
53

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
6.2.3 Thema 3: Land- und Forstwirtschaft
Entwicklungsziel Land- und Forstwirtschaft
Ernährung – Energie – Erlebnis:
Nachhaltig wirtschaften, Land- und Forstwirtschaft weiterentwickeln
Handlungsfeld: Agrar- und Flurstruktur
Ziel 3.1: Wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft
Maßnahmen
A Ausbau der Veredelungswirtschaft B Verbesserung der Zusammenarbeit landwirtschaftlicher
Betriebe untereinander und mit anderen
Partnern im ländlichen Raum
C Förderung von landschaftsschonenden Bewirtschaftungsweisen
und des ökologischen Landbaus
sowie nachhaltiger Waldumbau
E Sicherung von Beregnungswasser und Erschließung
neuer Wasserherkünfte
Projekte
Leitprojekt
D Erarbeitung von Strategien zur ländlichen Entwicklung,
Verbesserung der flurstrukturellen Verhältnisse,
u.a. im Rahmen der Flurbereinigung und des
Baus der geplanten A39, sowie Ausbau und multifunktionale
Nutzung von Wirtschaftswegen unter
Berücksichtigung landschaftsökologischer Belange
• Entwicklung von zukunftsfähigen Agrarlandschaften am Beispiel "Obere Wipperau" [D/E, auch Ziele
1.4 A/B/C/D und 2.1 B] siehe Projektskizze unten
Projektpool
• Optimierung des ländlichen Wegenetzes: Verbreiterung, Verstärkung und ggf. Rückbau, um die Anforderung
der landwirtschaftlichen Maschinen bezüglich Breite und Unterbau gerecht zu werden [D]
• Kooperationen landwirtschaftlicher Betriebe: Personalbörse für kurzfristige Arbeitseinsätze, gemeinschaftliche
Verarbeitungs- und Lagereinrichtungen, z.B. Kühllager [B]
• Social Farming: Beschäftigung Benachteiligter in der Landwirtschaft [C]
Kooperationsprojekt
• Wasserwirtschaftliche Infrastruktur [C/E, auch Ziel 1.4 A] siehe Projektskizze unten
Ziel 3.2: Produkte aus der Region für die Region
Maßnahmen
A Stärkung der Nahrungsmittelverarbeitung und der
Herstellung von Produkten
54
B Vermarktung regionaler Produkte unter Nutzung einer
Regionalmarke und Erweiterung der touristischen
Angebote zum Vertrieb von landwirtschaftlichen
Produkten, v.a. für Betriebe mit günstiger Lage
und in der Stadt Uelzen

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekte (Fortsetzung Ziel 3.2)
Projektpool
• Institut des Geschmacks: über den Geschmack der Produkte auf das Anbaugebiet schließen [B, auch Ziele
3.4 A/B und 4.5 A]
• Vermarktung regionaler Produkte: zentrales Vermarktungszentrum, Infoflyer "Lebensmittel aus der Region",
Kunsthandwerkermärkte kombiniert mit Bauernmärkten, Organisation von Tagesreisen zu Besonderheiten bei
Betrieben: Kartoffeln, Butterkuchen etc. [A/B, auch Ziel 4.1 B]
• Schaffung neuer regionaler Produkte, z.B. Bierbrauen/Biergarten, Heide-Eis der Molkerei Uelzen wiederbeleben,
Brot aus regional angebauten Getreide und Anbau alter Kartoffelsorten (z.B. Barum)
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Die Land- und Forstwirtschaft hat in der Heideregion Uelzen im niedersachsen- und bundesweiten
Vergleich eine überdurchschnittliche Bedeutung. Um den Strukturwandel in der Land- und
Forstwirtschaft zu begleiten, ist es notwendig, für die Betriebe die Infrastruktur und die Produktionsbedingungen
zu verbessern sowie neue Einkommensmöglichkeiten zu erschließen.
Um effektiv und damit wettbewerbsfähig produzieren zu können, ist eine weitere Verbesserung
der Arbeitsabläufe sowie eine Optimierung der Produktions- und Arbeitsmöglichkeiten in der
Land- und Forstwirtschaft notwendig, z.B. im Bereich Wirtschaftwege. Gleichzeitig ist darauf zu
achten, dass die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes nachhaltig erhalten bleibt. Dieses Ziel
verfolgt das Leitprojekt "Entwicklung von zukunftsfähigen Agrarlandschaften". Am Beispiel des
Bereiches Obere Wipperau sollen die zurzeit erkennbaren Entwicklungen in der Landwirtschaft
und die notwendigen ökologischen Erhaltungs- und Entwicklungsmaßnahmen der Agrarlandschaft
miteinander verknüpft und beispielhaft für den Agrarkreis Uelzen entwickelt werden. Ein
weiterer Handlungsansatz ist der Waldumbau in Laubwäldern und die Umgestaltung von Nadelwäldern
zu Mischwäldern.
Eine wesentlich Produktionsvoraussetzung für die Landwirtschaft in der Ostheide ist zudem die
Feldberegnung. Die gemeinsame Erprobung innovativer Methoden durch die betroffenen Regionen
(v.a. Landkreis Uelzen und Gifhorn) kann den Landwirten vorbildhaft Möglichkeiten und Wege
aufzeigen, Grundwasserentnahmen für die Feldberegnung zu substituieren (s. Kooperationsprojekt
"Wasserwirtschaftliche Infrastruktur"). Erwägungen, die für die Landwirtschaft unverzichtbare
Feldberegnung angesichts des Klimawandels zu beschränken, wären überflüssig.
Um regionale Wertschöpfungsketten zu entwickeln, soll vermehrt die Verarbeitung der Produkte
inklusive Direktvermarktung in der Region stattfinden. Derzeit lässt sich ein verändertes Käuferverhalten
erkennen, dass eine erhöhte Nachfrage nach ökologisch und regional erzeugten Produkten
mit sich bringt. Der Ausbau der Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte in Verbindung
mit touristischen Angeboten bringt Vorteile für beide Seiten und fördert zudem die regionale Identität
und den Bekanntheitsgrad der Region. Innovative Ideen für neue landwirtschaftlich-touristische
Angebote sind gefragt, um bestehende Potenziale zielgruppenorientiert aufzubereiten und
anzubieten.
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 411, 412 und 413 "Leader-Ansatz"; 421 "Kooperationsprojekte" /
Schwerpunkt 1 "Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft": Code
125-A, 125-B und 125-C; Schwerpunkt 2 "Verbesserung der Umwelt und der Landschaft":
Code 214-A, 214-B und 227; Schwerpunkt 3 "Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung
der ländlichen Wirtschaft": Code 311
� ESF: Schwerpunkt 3 "Verbesserung des Zugangs zu Beschäftigung sowie der sozialen Eingliederung
von benachteiligten Personen"
55

Leitprojekt
HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Projekttitel Entwicklung von zukunftsfähigen Agrarlandschaften am Beispiel "Obere Wipperau"
Projektträger
Teilnehmergemeinschaft
Projektpartner GLL Lüneburg, Landwirte, (Samt-)Gemeinden, Landwirtschaftskammer, Landschaftsverband,
Flächeneigentümer, Naturschutzverbände, Naturschutzbehörde, Niedersächsischer Landesbetrieb
für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Lüneburg, ggf. Tourismus
Beschreibung Im naturräumlich abgegrenzten Raum der Oberen Wipperau sollen die aktuellen Entwicklungen
in der Landwirtschaft dieses Raumes und die notwendigen ökologischen Erhaltungs- und
Entwicklungsmaßnahmen der Agrarlandschaft miteinander verknüpft und beispielhaft für den
Agrarkreis Uelzen entwickelt werden. Geplante Arbeitsschritte sind:
• Bestandsaufnahme und Bewertung der Agrarräume
• Konzepterstellung in enger Zusammenarbeit und Abstimmung mit allen Partnern
• Maßnahmen/Flächenmanagement, u.a. Sicherung der Beregnung, Ressourcenschonung
(Wasser, Energie, Kompensationsflächen, Stoffstrommanagement), Biotopvernetzung
Ziele:
• Ökologische und ökonomische Agrarlandschaften
• Schaffung von Wertschöpfungsketten und Arbeitsplätzen
• Visionen für nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
411 und 412 (Code 125-A, 125-B, 125-C, 214-A und 214-B) mit entsprechender Gegenfinanzierung
(z.B. auch Stiftungen).
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
Kooperationsprojekt
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 0 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
Projekttitel Wasserwirtschaftliche Infrastruktur: Erprobung von Substitutionsmethoden für
Beregnungswasser
Projektträger Landwirtschaftskammer (Federführung)
Kreisverbände der Wasser- und Bodenverbände bzw. Beregungsverbände in den Regionen
Heideregion Uelzen, ILEK Landkreis Gifhorn und Lutter-Lachte-Lüß
Projektpartner Klärwerke
Beschreibung
und
Gründe für die
Zusammenarbeit
56
Um den Gebietswasserhaushalt zu sichern und die Belastung der FFH-geschützten Heidebäche
durch die Einleitung von Abwasser zu verringern, sind folgende Projektansätze geplant:
• Erweiterung der Beregnung aus dem Elbe-Seitenkanal:
Durch die Herstellung weiterer Pumpwerke und Rohrleitungen soll die Beregung aus dem
Elbe-Seitenkanal über die bisherigen Flächen hinaus erfolgen, so dass das Grundwasser,
dass bisher verwendet wird, durch Kanalwasser substituiert wird. Dazu wird es erforderlich,
Wasser aus der Elbe über zusätzliche Pumpwerke über den Kanal zu den Entnahmestelle
zu fördern. Dabei kann es aus energetischen Gründen auch sinnvoll sein, Wasserspeicher
in den jeweiligen Beregnungsgebieten zu bauen.
• Membranfilterung von Abwasser:
Mit Hilfe des Einsatzes innovativer Membranfiltertechnologie soll das Abwasser aus Kläranlagen
zur Feldberegnung verwendet werden. Bei der Filterung wird Badewasserqualität erreicht.
Ggf. kann auf diese Weise sogar die Entnahme von Wasser aus dem Elbe-Seitenkanal
reduziert bzw. zusätzliches Wasser zur Verfügung gestellt werden.
• Klarwasserverregnung:
Grundwasserentnahmen zur Feldberegnung sollen durch gereinigtes Abwasser und Produktionswasser
der Zuckerfabrik Uelzen, das derzeit in die Ilmenau und Nebenbäche eingeleitet
wird, ersetzt werden. Ein erfolgreiches Pilotprojekt existiert.
Die Entlastung des angespannten Grundwasserhaushalts führt zur Verbesserung der Quellschüttungen
im Gebiet und zur Stabilisierung der Grundwasserstände im Drawehn und Uelzener
Becken.

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekttitel
Entwicklungsstand
der Zusammenarbeit
Erfüllung
Auswahlkriterien
Wasserwirtschaftliche Infrastruktur: Erprobung von Substitutionsmethoden für
Beregnungswasser (Fortsetzung Projektsizze)
Ideen-/Konzeptphase. Das Projekt kann an die erfolgreiche Zusammenarbeit im Rahmen des
INTERREG-Projekts "No Regret" anknüpfen.
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
0 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
1 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
Handlungsfeld: Neue Betriebszweige
Ziel 3.3: Land- und Forstwirte als Produzent für regenerative Energien und
nachwachsende Rohstoffe
Maßnahmen
A Förderung der Bioenergienutzung und Ausschöpfung
des Potenzials bestehender Anlagen
C Anbau von nachwachsenden Rohstoffen unter Berücksichtigung
der Wechselwirkungen mit Naturschutz
und Tourismus
Projekte
Leitprojekt
B Förderung der energetischen Nutzung von Holz,
u.a. Verwendung von Schwachholz
D Qualifizierung für Bioenergienutzung
• Biogasvermarktung: Wärmenutzung aus Biogasanlagen [A, auch Ziele 1.1 D und 2.1 A/B/D]
siehe Projektskizze unten
Projektpool
• Schulung für Biogasanlagenbetreiber [D, auch Ziel 2.2 B]
• Regionale Biogasnetze [A]
• Regionales Netzwerk zum Heizen mit Holz: Rohstoffangebot der Region für privaten Heizbedarf bekannt
machen und vermarkten [B]
• Anbau von nachwachsenden Rohstoffen: Gesamtheitliche Nutzung von Brachen [C]
Kooperationsprojekt
• Energie-Kompetenz-Region [A/B, auch Ziel 2.1 A/B/H und 3.1 B] siehe Projektskizze unten
Ziel 3.4: Erlebbare Land- und Forstwirtschaft
Maßnahmen
A Erlebbare Gestaltung der Land- und Forstwirtschaft
für Gäste und Einheimische
Projekte
Leitprojekt
B Verknüpfung von Land- und Forstwirtschaft, Tourismus
sowie Naturschutz als Win-win-Gemeinschaften
• Regionales Bildungszentrum Uelzen [A/B, auch Ziele 1.2 A/D, 4.1 B und 4.5 C] siehe Projektskizze unten
57

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Projektpool (Fortsetzung Ziel 3.4)
• In der Land- und Forstwirtschaft: Einbindung von Jugendlichen, Managern und Senioren in die Arbeit
[A/B, auch Ziele 2.2 B/C, 3.1 B, 4.1 B und 4.5 C]
• Mit der Land- und Forstwirtschaft: miterleben – mitgestalten – mitarbeiten (Zielgruppe: Touristen)
[A/B, auch Ziele 3.1 B, 4.1 B und 4.5 C]
• Lern- und Infozentrum Landwirtschaft (LIZ): Forschung – Bildung – Begegnung [A, auch Ziel 1.2 A/D]
• Außerschulisches Klassenzimmer auf dem Bauernhof: Erweiterung und Ausbau [A]
• Wald- und Umweltzentrum Räber (WUZ): Ausbau zu einem außerschulischen Lernort [A/B]
• Wald-Wasser-Erlebnispfad im Stadtwald Uelzen [A, auch Ziele 1.4 D und 4.5 C]
Kooperationsprojekt
• Transparenz schaffen – vom Bauernhof zur Ladentheke [C]
� Kooperationspartner: LAG Lachte-Lutter-Lüß, LAG Elbtalaue, LAG HeideRegion Uelzen,
LAG Isenhagener Land, LAG Winsener Elbmarsch
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Die zunehmende Bedeutung regenerativer Energieträger und nachwachsender Rohstoffe ist
auch für die Heideregion Uelzen eine Chance, neue Wege in der für die Region wichtigen Landwirtschaft
einzuschlagen und den Anbau und die Verwertung von Energiepflanzen zu erweitern.
Für innovative erneuerbare Energiequellen bietet der hohe Anteil an land- und forstwirtschaftlich
genutzten Flächen optimale Voraussetzungen. Zudem existieren in der Heideregion Uelzen bereits
mehrere große Biogasanlagen, deren Abwärme es zu nutzen gilt (s. Leitprojekt Abwärmenutzung
aus Biogasanlagen).
Der hohe Waldanteil in der Heideregion Uelzen ist eine ideale Voraussetzung, um innovative
Holznutzungen und -produkte zu entwickeln und neue, zukunftssichere Beschäftigungsmöglichkeiten
zu schaffen. So ist beabsichtigt, ein regionales Netzwerk zum Heizen mit Holz aufzubauen,
um das Rohstoffangebot der Region für privaten Heizbedarf bekannt zu machen und zu vermarkten.
Vernetzungen zum Handlungsfeld Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel (s. Kap. 6.2.2) ergeben
sich durch die Einbindung von Heizanlagenanbietern und Installateuren.
Zusätzlich sollten die Landwirte in der Heideregion Uelzen vermehrt ihr Einkommen im Bereich
Bildung, Freizeit und Tourismus ergänzen und damit den Fortbestand ihres Betriebes zu sichern.
Zwischen Tourismus und Land- und Forstwirtschaft bestehen in der Heideregion Uelzen enge
wechselseitige Beziehungen: Der Tourismus ist in hohem Maße vom attraktiven und abwechselungsreichen
Landschaftsbild, das von der überwiegend forst- und landwirtschaftlichen Nutzung
der Region geprägt ist, abhängig. Landwirte sind für die Pflege der Kulturlandschaft verantwortlich
und können gleichzeitig von touristischen Angeboten profitieren. Neben der Gästebeherbergung
im Sinne von "Urlaub auf dem Bauernhof" möchte die Heideregion Uelzen vor allem Erlebnisangebote
in Zusammenarbeit mit land- und forstwirtschaftlichen Betrieben realisieren. Als Leitprojekt
hat die Heideregion Uelzen das "Regionale Bildungszentrum Uelzen" ausgewählt, das
stellvertretend für die Vielzahl an Projektvorschlägen in diesem Bereich steht. Wichtig ist es, die
Interessen zwischen land- und forstwirtschaftlicher Nutzung und Tourismus frühzeitig aufeinander
abzustimmen. Daher wird bei allen Projekten bereits bei der Projektanbahnung die Information
und Kommunikation zwischen den beteiligten Akteuren gewährleistet. Das angestrebte Kooperationsprojekt
"Transparenz schaffen" bietet für hierfür einen guten Rahmen.
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 411 und 413 "Leader-Ansatz"; 421 "Kooperationsprojekte" / Schwerpunkt
1 "Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft": Code 111
und 123; Schwerpunkt 3 "Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen
Wirtschaft": Code 311, 322, 323-D und 331
� EFRE: Schwerpunkt 4 "Umwelt und Nachhaltige Stadtentwicklung"
58

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Leitprojekte
Projekttitel Biogasvermarktung: Wärmenutzung aus Biogasanlagen
Projektträger
Biogasanlagenbetreiber, ggf. auch Betreibergruppe, Energieversorger oder Kommunen
Projektpartner Maschinenringe, Raiffeisen/Landhandel, Gewerbe/Industriebetriebe, Landwirtschaftskammer,
Landvolk, Fachverband Biogas e.V., Krankenhäuser, Seniorenstifte, Bundeswehr und -polizei
Beschreibung Im Rahmen des Projektes soll gegenüber der bisherigen Verstromung auch die Prozesswärme
von Biogasanlagen verwertet werden, um die Rentabilität der Anlagen zu erhöhen. Die
Abwärme kann an Kommunen, aber auch an Industrie/Gewerbe und private Verbraucher geleitet
werden. Die Prozesswärme kann z.B. zum Beheizen von kommunalen Einrichtungen wie
Rathäusern, Schulen sowie Hallen- und Freibädern dienen.
Weitere Einsatzgebiete sind: Trocknung von Holzhackschnitzel , Schnitt- und Scheitholz und
Pellets sowie eine solare Klärschlammtrocknung mit Prozesswärmeunterstützung
Um die Investitionskosten zum Bau der Wärmenetze zu minimieren, ist es erforderlich, dass
die Biogasanlagen in Verbrauchernähe angesiedelt sind und zukünftig in unmittelbarer Nähe
von Industriegebieten platziert werden (Genehmigungsänderung).
Eine Verknüpfung mit den Projekten "Regionale Biogasnetze" und "Regionales Netzwerk zum
Heizen mit Holz" ist notwendig und auch herstellbar.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
413 (Code 321) und ggf. EFRE (Schwerpunkt 4) mit entsprechender Gegenfinanzierung. Zusätzlich
ggf. private Mittel
Zeitplan 2008-2013
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 0 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
Projekttitel Regionales Bildungszentrum Uelzen
Projektträger
Regionales Bildungszentrum Uelzen e.V. (soll gegründet werden)
Projektpartner Landvolk, Landfrauen, Schulen, Landwirte
Beschreibung Landfrauen sollen Kindern und Jugendlichen die Arbeit von Landwirten im Rahmen von auf
schulische Lehrpläne abgestimmten Betriebsbesuchen erläutern. Um ein kreisweites Angebot
nachhaltig zu schaffen, ist es notwendig, im Vorfeld den Lernerfolg klar zu definieren, die angebotenen
Themen auf den Lehrplan der entsprechenden Klassen auszurichten, um das Interesse
der Lehrer zu wecken sowie alle beteiligten Akteure angemessen finanziell zu vergüten.
Projektbausteine, u.a.:
• Betriebe werden von pädagogisch und landwirtschaftsfachlich ausgebildeten Landfrauen
vorgestellt, um den Betriebsleiter zu entlasten; Betriebsleiter ist nur indirekt eingebunden.
• Anhand von Aufgabenzetteln sollen die Kinder an vorbereiteten und aufgebauten Stationen
ihren Lehrstoff in Arbeitsgruppen erarbeiten.
• Mit schulnahen landwirtschaftlichen Betrieben wird vertraglich der Lehrstoff und die kooperative
Zusammenarbeit festgelegt.
Zur Umsetzung des Projekts ist geplant, einen kreisweiten Förderverein zu gründen.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
413 (Maßnahme 311 und 331) mit entsprechender Gegenfinanzierung (z.B. auch Stiftungen).
Zusätzlich ggf. Spenden und Sponsoring
Zeitplan 2008-2010
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 0 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
59

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Kooperationsprojekt
Projekttitel Energie-Kompetenz-Region
Projektträger LAG Elbtalaue (Federführung)
LAG Aller-Leine-Tal, LAG Heideregion Uelzen, LAG Hohe Heide, LAG Isenhagener Land,
LAG Naturparkregion Lüneburger Heide, LAG Lutter-Lachte-Lüß, LAG Winsener Elbmarsch
Projektpartner Energieagenturen, Kompetenzzentren für Energie
Beschreibung
und
Gründe für die
Zusammenarbeit
Entwicklungsstand
der Zusammenarbeit
Erfüllung
Auswahlkriterien
60
Der ehemalige Regierungsbezirk Lüneburg hat sich in den vergangenen Jahren eine bundesweit
anerkannte Kompetenz in Sachen regenerative Energien aneignen können. Insbesondere
im Zuge der Regionalentwicklungen (LEADER+ und Region aktiv) konnten erhebliche Bioenergiepotenziale
mobilisiert werden, so dass die Regionen technische Innovationen aufzuweisen
hat (Biomethanherstellung, Kofermentation, Trockenfermentation, Einsatz in Bio-
Landwirtschaft, Energiepflanzenanbau). Auch im Bereich Biomassemobilisierung und der energetischen
sowie stofflichen (Treibstoff-)Nutzung von Holz ist der nordostniedersächsische
Raum an vielen Stellen beispielgebend. Die Kompetenz manifestiert sich derzeit in verinselten
Kompetenz-"Hochburgen".
Leader-Kooperationsvorhaben bieten eine geeignete Basis, um diese Kompetenzinseln miteinander
systematisch zu vernetzen und eine überregionale Wahrnehmung – ähnlich wie in
Österreich (Oststeiermark mit Güssing u.a.) – als Wettbewerbsvorteil zu erreichen.
Projektbausteine:
• Koordination der verschiedenen Entwicklungsaktivitäten und Wissensmanagement über eine
regionsübergreifende Drehscheibe: z.B. übergreifende Experten-Foren, Branchennetze,
Kongresse und Messen zum Bioenergiethema sowie übergreifende Wertschöpfungsketten
zur Herstellung neuer Produkte (Zusammenführung innovativer Unternehmen), Überwindung
lokaler Verarbeitungsdefizite (Leistungspool), Erschließung neuer Märkte (kritische
Massen)
• Nutzung der Bioenergiekompetenz im Standortwettbewerb als profilgebendes Element: z.B.
gemeinsame Corporate Identity zu jeweiligen Kompetenzschwerpunkten der einzelnen beteiligten
Regionen oder Branchen
Ideenphase. Auf Ebene einzelner Projekte gibt es Kooperationsbeziehungen (z.B. Reisigbündlerprojekt
zwischen Aller-Leine-Tal und Hohe Heide, Gründung lokaler Energieagentur
zwischen Elbtalaue und Landkreis Uelzen).
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
6.2.4 Thema 4: Tourismus und Kultur
Entwicklungsziel Tourismus und Kultur
Wohlfühloase zwischen Heiden und Auen:
Tourismus stärken, Angebot verbessern
Handlungsfeld: Marketing und Servicequalität
Ziel 4.1: Tourismus-Region Uelzen mit Profil
Maßnahmen
A Zielgerichtetes Tourismusmarketing für touristische
Leuchttürme und Stärken der Region, um den nationalen
Quellmarkt weiter zu erschließen
C Verstärkung der Zusammenarbeit mit benachbarten
Tourismusregionen sowie Kooperation mit Naturund
Regionalparks
Projekte
Leitprojekt
• Kulturbeutel [A/B, auch Ziel 1.2 A] siehe Projektskizze unten
Projektpool
B Entwicklung von Pauschalangeboten, gemeinsame
Vermarktung und Vernetzung der touristischen Einrichtungen
und Angebote untereinander sowie mit
Beherbergungsbetrieben und Gastronomie
• Geo-Caching: Mit GPS (Global Positioning System) gestützte Schatzsuche und Schnitzeljagd
[A, auch Ziel 4.5 A/C]
• RegionsRegenschirm kreieren und verkaufen [A]
Kooperationsprojekt
• Kulturbahnhöfe – Stadt und Land in einem Zug [A/B/C, auch Ziel 4.4 A/B und 4.5 A/B]
siehe Projektskizze unten
• Marketing und Produktentwicklung mit anderen Hunderwasser-Architekturprojekten/-regionen, z.B.
Merchandising, Pauschalen, Marketing, gemeinsame Veranstaltungen und Projekte [A/B/C, auch Ziel 4.5 A/B]
Ziel 4.2: Serviceorientiertes und zeitgemäßes Tourismusangebot
Maßnahmen
A Verbesserung von Qualität und Service der Beherbergungsbetriebe
und Gastronomie unter Nutzung
von bestehenden Initiativen, Qualitätssiegeln und
Klassifizierungen, v.a. private Vermieter
C Touristische Informationsmöglichkeiten ausbauen
Projekte
Projektpool
• Wohnmobilstellplätze, u.a. in Uelzen und Bad Bevensen [A]
• GPS-gestützte Touristeninformation: Ausbau [C]
B Erweiterung des Spektrums an Unterkunftsarten,
v.a. im Premiumsegment, und Anpassung bestehender
Unterkünfte an die Anforderungen der Gäste
61

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Im Bereich Tourismusmarketing schreibt die Heideregion Uelzen Kooperationen mit benachbarten
Regionen groß. Die Ergebnisse des Masterplans Lüneburger Heide haben gezeigt, dass eine
erfolgreiche Vermarktung als Tourismusdestination und damit eine Sicherung der Tourismuswirtschaft
nur landkreisgrenzenübergreifend erfolgen kann. Zudem ist es vor dem Hintergrund des
zunehmenden Wettbewerbs der Destinationen und steigender Ansprüche der Gäste wichtig, Service,
Unterkünfte und Gastronomie zu optimieren. Da aktuell Überlegungen zu Inhalten und Organisation
für das übergreifende Marketing noch nicht abgeschlossen sind, beschränkt sich das
Handlungsfeld "Marketing und Servicequalität" der vorliegenden, im Rahmen des Bottum-up-
Prozesses erarbeiteten Entwicklungsstrategie überwiegend auf Maßnahmen und weist weniger
konkrete Projekte auf (s. Ziel 4.1 und 4.2). Jedoch streben alle Lokalen Aktionsgruppen der Lüneburger
Heide eine enge Zusammenarbeit mit der noch zu gründenden Lüneburger Heide
GmbH an, um gegenläufige Entwicklungen zwischen den einzelnen Regionen zu vermeiden. Die
Leader-Strukturen bieten eine breite Plattform, um die Zielsetzungen und Informationen der Lüneburger
Heide GmbH in die Regionen zu transportieren. Durch Leader-(Kooperations-)Projekte
können die übergeordneten Ziele konkret durch Investitionen unterstützt werden. Eine Kooperationsvereinbarung
haben die Regionen bereits unterzeichnet (s. Anhang 3).
Eine besondere Chance liegt darin, die Vielzahl von touristischen und gastronomischen Angeboten,
kulturellen Veranstaltungen, Museen und andere Einrichtungen (s. Kap. 4.4.2) weiter aufeinander
abzustimmen, zu vernetzen und gemeinsam zu vermarkten, beispielsweise durch das ausgewählte
Leitprojekt "Kulturbeutel" (s. Ziel 4.1).
Der Entdeckerbus, der seit diesem Sommer im Einsatz ist, zeigt vorbildlich, wie eine Vernetzung
der touristischen Leuchttürme möglich ist. Es ist beabsichtigt, die Leuchttürme noch weiter mit
dem öffentlichen Personenverkehr, dem motorisierten Individualverkehr und dem Fahrradverkehr
zu verbinden, z.B. durch Auto- und Radrouten zu den Themen Wasser, Natur, Gesundheit, Kirchen/Religion,
Zucker und Museen (s. auch Ziel 4.5, Leitprojekt "Natur erleben – Wege in die
Region"). Für alle geplanten und zukünftigen Projekte zur Vernetzung der Leuchttürme gilt, dass
die Umsetzung mit modernen Mitteln zu erfolgen hat, also z.B. multimediale Aufbereitung der
Routen in Bild und Ton, GPS-gestützt Besucherführung oder Information über das Internet.
Auch das ausgewählte Kooperationsprojekt "Kulturbahnhöfe" nimmt sich der Aufgabe an, die
Leuchttürme mit einander zu verknüpfen, allerdings regionsgrenzenübergreifend (s. Ziel 4.1, Kooperationsprojekt).
Das Kooperationsprojekt "Kulturbahnhöfe" kann darüber hinaus Synergien mit
dem Radtourismus erzielen. So sollen die Bahnhöfe fahrradfreundlich gestaltet und als Ausgangspunkt
für Themenrouten genutzt werden. Kulturinteressierten von außerhalb bietet sich die
Möglichkeit, ihre Fahrräder mit der Bahn zu transportieren und von den jeweiligen Bahnhöfen aus
die Themenrouten zu erleben oder einzelne Attraktionen anzusteuern. Diejenigen, die nicht mit
ihrem eigenen Fahrrad reisen, können Leihfahrräder in den Fahrradbahnhöfen zur Verfügung gestellt
werden (s. Ziel 2.4, Leitprojekt "Überregionales Radwegenetz für Alltags- und Freizeitverkehr").
Möglich ist in diesem Zusammenhang ein Modell, in dem die Leihfahrräder an jedem beliebigen
Kulturbahnhof entlang der Route abgegeben werden können, was die Vernetzung untereinander
fördert und den Komfort für die Reisenden steigert.
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 413 "Leader-Ansatz"; 421 "Kooperationsprojekte" / Schwerpunkt 3 "Lebensqualität
im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft": Code 313
und 323-D
� EFRE: Schwerpunkt 3 "Unterstützung spezifischer Infrastrukturen für nachhaltiges Wachstum"
62

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Leitprojekt
Projekttitel Kulturbeutel
Projektträger
Kommunen
Projektpartner Kulturelle und touristische Einrichtungen, ggf. auch Unternehmen
Beschreibung Der Kulturbeutel im Taschen(mini)format enthält Eintrittskarten und Einkaufsvorteile verschiedener
Institutionen und (Öko-)Firmen in Form von Gutscheinen, die einen gesetzten Qualitätsstandards
erfüllen. Der Käufer erhält durch den Kauf der Gutscheine Vorteile, z.B. löst er
einen zwei Euro Gutschein für einen Eintritt der vier Euro kosten würde. Eventuell kann im
Kulturbeutel ein exklusives Bonusangebot enthalten sein, das nur über den Kulturbeutel erhältlich
ist.
Finanzierung Private bzw. kommunale Mittel
Zeitplan
Erfüllung
Auswahlkriterien
2008-2009
Kooperationsprojekt
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
1 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 1 Überregionaler Charakter
0 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
Projekttitel Kulturbahnhöfe – Stadt und Land in einem Zug
Projektträger LAG Heideregion Uelzen (Federführung)
LAG Elbmarsch, LAG Lachte-Lutter-Lüß, LAG Naturparkregion Lüneburger Heide, LAG Regionalpark
Rosengarten-Harburger Berge-Estetal
Projektpartner Kommunen, Metronom Eisenbahngesellschaft mbH (Sitz in Uelzen), Kulturvereine, Künstler,
Veranstalter/Agenturen, Museen, Metropolregion Hamburg
Beschreibung
und
Gründe für die
Zusammenarbeit
Entwicklungsstand
der Zusammenarbeit
Erfüllung
Auswahlkriterien
Das Projekt verfolgt das Ziel einer inhaltlichen und räumlichen Vernetzung kultureller Sehenswürdigkeiten
entlang der Metronomstrecke Hamburg-Uelzen-Hannover. Im Fokus steht
eine kulturelle Inwertsetzung der Bahnhöfe mit Integration von Kulturangeboten.
Mögliche Projektbausteine:
• Entwicklung der Bahnhöfe und deren Umfeld durch Sanierung der Bausubstanz, Gestaltung
des Außenraumes sowie Schaffung von kulturellen Angeboten und Gastronomie
• Ausgehend vom bestehenden "Hundertwasserbahnhof" Entwicklung von weiteren "Themenbahnhöfen",
die Kultur und Geschichte des Ortes bzw. der Stadt widerspiegeln oder
sich mit bekannten Persönlichkeiten aus der Region beschäftigen. Das Thema kann sich in
der Gestaltung des Gebäudes, Umfeldes oder (kulturellen) Angebotes (z.B. Veranstaltungen,
Ausstellungen, Einrichtungen etc.) widerspiegeln.
• Vernetzung über Kulturveranstaltungen, die nacheinander von den Besuchern per Metronom
bereist werden können. Denkbar sind in diesem Zusammenhang auch Veranstaltungen
mit dem Themen Bahn, Reise und Kulturlandschaften.
• Integration und Ausbau vorhandener kultureller Angebote mit dem Startort Bahnhof, z.B.
Ausweitung des "Kulturradelns" aus Bienenbüttel auf andere Kommunen
• Entwicklung eines ganzheitliches Marketingkonzeptes (u.a. Faltblätter und Plakate im Metronom)
Das Kooperationsprojekt schafft überregional bedeutsame Attraktionen und vernetzt sie untereinander.
Zudem stärkt es den Schienenverkehr.
Ideenphase
Kooperationsvereinbarung liegt im Entwurf vor
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
0 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
63

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Handlungsfeld: Angebote und Infrastruktur
Ziel 4.3: Aktiv und fit in der Gesundheits- und Wellnessregion Uelzen/Bad Bevensen
Maßnahmen
A Entwicklung von Sport- und Medical Wellness-
Angeboten unter Nutzung der hochwertigen Luftund
Wasserqualität
Projekte
Leitprojekt
• Nordic Walking Fitness Sports Park [A/B, auch Ziele 4.4 A und 4.5 C]
Projektpool
B Vernetzung von Angeboten des Gesundheitstourismus
sowie Verknüpfung touristischer Angebote
mit medizinischen Einrichtungen
• Seepark Bad Bodenteich: u.a. Erweiterung des Geländes sowie Anlage von Gartenbereichen und eines
Outdoor-Fitnesspfades [A/B, auch Ziele 4.4 A/B und 4.5 A/C]
• Golfplatz Hösseringen [A, auch Ziel 4.5 A]
• Naturerlebnis und Sport: Nutzbarmachung des ländlichen Wegenetzes für Skater [B, auch Ziele 4.4 A und
4.5 C]
Ziel 4.4: Unterwegs in der Heideregion Uelzen: zu Fuß, zu Ross, im Boot und
auf dem Fahrrad
Maßnahmen
A Entwicklung eines Freizeitwegenetzes, das an bestehenden
Serviceeinrichtungen und Unterkünften
ausgerichtet ist, sowie Ausbau von Freizeitwegen
C Ausbau des Wassertourismus und Steigerung der
Attraktivität für Sportbootfahrer
Projekte
Leitprojekt
B Schaffung von Infrastruktur entlang des Freizeitwegenetzes,
v.a. an Knotenpunkten
• Naturerlebnisradweg Ilmenau [A/D, auch Ziele 1.4 D und 4.4 B] siehe Projektskizze unten
Projektpool
• Kirchen und Klöster: Pilgerweg [A, auch Ziel 4.5 B/C]
Kooperationsprojekt
• Der Heidjerweg: Wanderweg von Celle nach Lüneburg [A, auch Ziel 4.1 C]
• Wanderpark Elbtalaue-Wendland-Uelzen: Qualitätsoffensive im Wandertourismus [A, auch Ziel 4.1 C]
� Kooperationspartner: LAG Elbtalaue, LAG Heide Region Uelzen, LAG Rosengarten
• Vernetzungs- und Qualitätsinitiative am Wasserdreieck Elbe – Elbe-Seitenkanal – Mittellandkanal
[C, auch Ziel 4.5 C] siehe Projektskizze unten
• Fahrraddraisine auf der stillgelegten Eisenbahnstrecke Uelzen-Dannenberg [A, auch Ziel 4.1 B]
� Kooperationspartner: LAG Heideregion Uelzen und LAG Elbtalaue
64

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Ziel 4.5: Vielfältige Angebote des ländlichen Tourismus
Maßnahmen
A Schaffung und Ausbau von touristischen Anziehungspunkten
und Angeboten (u.a. witterungsunabhängige
und jahreszeitlich angepasste Angebote)
sowie Etablierung eines touristischen Großprojektes,
z.B. an der geplanten A 39
C Erweiterung des Angebots für landschaftsbezogene,
naturnahe Erholung
Projekte
Leitprojekt
• Natur erleben – Wege in die Natur der Region [A/C, auch Ziel 1.4D und 4.4A]
Projektpool
B Schaffung von Kulturangeboten und Durchführung
von Veranstaltungsreihen
• Baumwipfelpfad in der Samtgemeinde Ebstorf [A/C]
• Pferde-Zentrum Bad Bevensen/Reitsport-Leistungszentrum Springen und Dressur [A, auch Ziel 2.1 E]
• Ausbau Landwirtschaftsmuseum Hösseringen: Besucher- und Servicezentrum, "Arche Heideregion Uelzen"
und "Energieversorgung gestern-heute-übermorgen" [A/B/C]
• Schloss Holdenstedt: Modernisierung und Erweiterung des Heimatmuseums sowie Wiederherstellung des
Landschaftsgartens [A/B/C]
• Handwerksmuseum Suhlendorf: Ausbau und Weiterentwicklung [A]
• Menschen und Natur im Mittelalter: Entwicklung des mittelalterlichen Zentrums von Bad Bodenteich und
Gestaltung des Naturerlebnisraums Seewiesen [A/C, auch Ziel 1.4 D]
• Erholungs- und Freizeitpark Hardausee, u.a. Entschlammung des Sees, Bau einer Badeinsel, eines Bootshaus
und weitere Infrastruktur [A/C, auch Ziel 1.4 C, 4.3 A und 4.4 C]
• Uelzener Kulturmanagement: Vernetzung der lokalen Kulturangebote, Erweiterung des Kulturveranstaltungskalenders
und ggf. Entwicklung neuer Feste [B, auch Ziel 4.1 B]
• Uhlen-Destille als "Event" [A]
Handlungsansätze – geplante Aktivitäten – erwartete Ergebnisse und Wirkungen
Die zunehmende Bedeutung des ländlichen und erlebnisorientierten Tourismus sowie des Gesundheits-
und Wellnesstourismus eröffnet der Heideregion Uelzen vielfältige Chancen. Zur weiteren
Erhöhung der Attraktivität der Region sind bestehende Angebote auszubauen und mit neuen
zu ergänzen (s. Handlungsfeld Marketing und Servicequalität). Beispielsweise soll das Landwirtschaftsmuseum
Hösseringen um ein Besucher- und Servicezentrum erweitert werden, dabei
ist u.a. eine Ausstellung zum Thema "Energieversorgung gestern-heute-übermorgen" geplant.
Zusätzlich ergänzt das Projekt "Arche Heideregion Uelzen", das den Erhalt alter und gefährdeter
Haustierrassen zum Ziel hat, hervorragend den Ausbau des Museums.
Die ausgewählten touristischen Leitprojekte "Nordic Walking Fitness Sports Park", "Naturerlebnisradweg
Ilmenau" und "Natur erleben – Wege in die Natur der Region" konzentrieren sich auf
die Stärkung der Kernkompetenzen der Heideregion Uelzen. Während der "Nordic Walking & Fitness
Park Lüneburger Heide" die Heideregion Uelzen als lauf- und walkingfreundliche Region
positioniert und der "Naturerlebnisradweg Ilmenau" das Angebot im Bereich Fahrradtourismus in
der Lüneburger Heide weiterentwickelt, hat das dritte Projekt eine etwas andere Zielrichtung: Hier
steht die Information über die verschiedenen Schutzgebietskategorien sowie die Schutzgegenstände
der einzelnen Schutzgebiete in Form einer Broschüre und von Schautafeln am Rand der
Gebiete im Vordergrund. Dadurch wird eine Besucherlenkung erreicht und die Akzeptanz von Naturschutzgebieten
erhöht. Besonders dieses Projekt weist viele Verknüpfungen zu Projekten im
Handlungsfeld Kulturlandschaft auf (s. Kap. 6.2.1).
Ein weitere Möglichkeit zum Natur erleben stellt der Reittourismus dar. Die Kulturlandschaft der
Heideregion Uelzen eignet sich sehr gut zum Reiten, auch sind bereits jetzt mehrere Reitbetriebe
65

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
in der Region ansässig. Angedachte Projekte sind z.B. Pferde-Zentrum Bad Bevensen, Reitsport-
Leistungszentrum Springen und Dressur und Annes Kinderreitschule Georghalle (s. Kap. 6.2.1).
Alle Projekte im Handlungsfeld "Angebote und Infrastruktur" haben zum Ziel, die Gästezahlen
und die Aufenthaltsdauer der Touristen in der Heideregion Uelzen zu erhöhen und damit die
Wertschöpfung zu steigern, besonders gut ist dies anhand des Kooperationsprojekts "Vernetzungs-
und Qualitätsinitiative am Wasserdreieck Elbe – Elbe-Seitenkanal - Mittellandkanal" zu
sehen. Darüber hinaus ist das Kultur- und Freizeitangebot für die gesamtheitliche Attraktivität der
Heideregion Uelzen von großer Bedeutung, da es als "weicher" Standortfaktor einen nicht unerheblichen
Einfluss auf die Wohnortwahl, besonders für (hoch-)qualifizierte Fachkräfte hat. Vor
dem Hintergrund des zunehmenden Wettbewerbs der Regionen um Einwohner können durch
kulturelle Attraktivität und Freizeitqualitäten neue Bürger angezogen und die Bewohner in der
Region gehalten werden. Auch trägt ein gutes Kulturangebot dazu bei, die Identifikation der Bewohner
mit der Region zu erhalten und zu verstärken. Kulturelle Initiativen unterstützen zudem
ein positives Image der Region in der Öffentlichkeit.
Finanzierung der Maßnahmen und Projekte
Die Maßnahmen und geplanten Projekte können nach derzeitigem Kenntnisstand voraussichtlich
über folgende Förderprogramme bzw. Strukturfonds finanziell unterstützt werden:
� ELER/PROFIL: Code 411 und 413 "Leader-Ansatz"; 421 "Kooperationsprojekte" / Schwerpunkt
1 "Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft": Code 125-B
und 125-C; Schwerpunkt 3 "Lebensqualität im ländlichen Raum und Diversifizierung der ländlichen
Wirtschaft": Code 313, 322, 323-A und 323-D
� EFRE: Schwerpunkt 3 "Unterstützung spezifischer Infrastrukturen für nachhaltiges Wachstum";
Schwerpunkt 4: Umwelt und Nachhaltige Stadtentwicklung
Leitprojekte
Projekttitel Nordic Walking Fitness Sports Park
Projektträger
Heideregion Uelzen e.V. bzw. Kommunen
Projektpartner Örtliche Touristinformationen, Kliniken/Krankenhäuser in Bad Bevensen, Bad Bodenteich und
Uelzen, örtliche Sportvereine und Nordic-Walking-Gruppen, Nordic-Walking-Coaches, Krankenkassen,
Kneipp- und Schrothvereine, Sportfachgeschäfte, Unterkunftsbetriebe, Fachleute
(Sportärzte, Physiotherapeuten, Masseure, Ernährungsberater, Mentaltrainer, etc.)
Beschreibung In der Heideregion Uelzen soll der erste Nordic Walking & Fitness Park eingerichtet werden.
Das Konzept umfasst die ganzjährige Nutzung örtlicher Infrastruktur unter Einbindung unterschiedlicher
Sportarten (z.B. Walking, Nordic Walking, Jogging, Laufen, Wandern, Nordic
Trekking, Nordic Blading, Nordic Inline Skating, etc.). Durch die Bündelung der verschiedenen
Standorte entsteht ein über 300 km langes Streckenangebot, das in diesem Umfang für die
Lüneburger Heide einzigartig sein wird. Zusätzlich zu Strecken mit unterschiedlichen Längen
und Schwierigkeitsgraden soll auch eine Halbmarathonstrecke (21 km) eingerichtet werden.
Der Nordic Walking & Fitness Park Lüneburger Heide wird sich besonders durch seine attraktive
Lage in unterschiedlichen Landschaftsarten (Heide, Wald und Flussauen) und durch Spezial-
und Sonderstrecken auszeichnen. Ein weiterer Schwerpunkt der Ausrichtung des Projekts
wird die Zusammenarbeit mit Kliniken und Krankenhäusern in Bad Bevensen, Bad Bodenteich
und Uelzen sein. Dadurch wird die Region Uelzen insbesondere ihren Anteil im
Marktsegment Gesundheits- und Wohlfühltourismus ausbauen.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
411 (Code 125-B und 125-C) und Code 413 (Code 313) mit entsprechender Gegenfinanzierung.
Zeitplan 2008-2010
Erfüllung
Auswahlkriterien
66
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
1 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 1 Überregionaler Charakter
2 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Projekttitel Naturerlebnisradweg Ilmenau
Projektträger
Heideregion e.V.
Projektpartner Landkreise Uelzen, Lüneburg und Harburg, (Samt-)Gemeinden der drei Landkreise
Beschreibung Entlang der Aue, Stederau, Hardau und der Ilmenau bis zur Elbe soll ein Fernradweg entstehen,
der durch seine besondere Naturnähe und Naturerlebnisse besticht. Durch die Vernetzung
vorhandenen Radwege in den drei Landkreisen mit minimalen Lückenschlüssen entsteht
ein über 100 km langer Radweg. Durch die Einbindung bestehender Naturerlebnisangebote
und die Einrichtung neuer "Naturerlebnisstationen" an ausgewählten Standorten erhält der
Radfernweg seine besondere Note und ist in dieser Art einzigartig in der Lüneburger Heide.
Weitere Projektbausteine sind u.a. Ausschilderung des gesamten Streckenverlauf, radlerfreundliche
Infrastruktur (Bänke, Unterstellmöglichkeiten) an geeigneten Standorten sowie
Entwicklung und Umsetzung eines Marketingkonzepts.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
411 (Code 125-B und 125-C) und Code 413 (Code 313) mit entsprechender Gegenfinanzierung.
Zeitplan 2008-2009
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
1 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
1 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
Projekttitel Natur erleben – Wege in die Natur der Region Uelzen
Projektträger
Naturschutzbund Deutschland, Kreisgruppe Uelzen e.V.
Projektpartner HeideRegion Uelzen e.V., Landkreis Uelzen
Beschreibung Im Rahmen des Projekts werden Inhalte für Schautafeln und eine Broschüre sowie sechs
Radrundrouten zu unter Naturschutz stehenden Gebieten erarbeitet und ausgewiesen. Ausgangspunkte
der Touren sind die Bahnhöfe Bienenbüttel, Bad Bevensen, Uelzen, Ebstorf,
Suderburg und Bad Bodenteich. Die Radrouten werden vom geplanten, regionsgrenzenübergreifenden
"Naturerlebnisradweg Ilmenau" abzweigen, das bestehende Fahrradwegenetz ergänzen
und die Schutzgebiete touristisch vernetzen. Darüber hinaus soll u.a. ein barrierefreier
Beobachtungsstand am Jastorfer See errichtet und ein Erlebnispfad für Kinder im Raum Uelzen
entwickelt werden.
Finanzierung Zur Finanzierung des Projektes bestehen u.a. Fördermöglichkeiten über ELER/PROFIL Code
413 (Code 313, 323-A und 323-D) und EFRE (Schwerpunkt 4) mit entsprechender Gegenfinanzierung.
Zeitplan 2008-2009
Erfüllung
Auswahlkriterien
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
2 Integrativer Ansatz 1 Innovation/Modellcharakter
2 Vernetzung/Kooperation 0 Überregionaler Charakter
1 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
0 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
67

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
Kooperationsprojekt
Projekttitel Vernetzungs- und Qualitätsinitiative
am Wasserdreieck Elbe – Elbe-Seitenkanal – Mittellandkanal
Projektträger (Samt-)Gemeinden, Städte und Landkreise sowie private Hafenbetreiber der beteiligten Regionen
(u.a. LAG Elbtalaue, LAG Heideregion Uelzen, LAG Isenhagener Land, LAG Winsener
Elbmarsch und Leader-Regionen aus Sachsen-Anhalt)
Projektpartner Regierungsvertretung Lüneburg (Beratung und Koordination), Tourismusorganisationen der
beteiligten Regionen (siehe Projektträger), Wasser- und Schifffahrtsämter
Beschreibung
und
Gründe für die
Zusammenarbeit
Entwicklungsstand
der Zusammenarbeit
Erfüllung
Auswahlkriterien
Das Projekt verfolgt vorrangig das Ziel der qualitativen Aufwertung der Häfen und Anlegestellen
am Wasserstraßenrundkurs Elbe – Elbe-Seitenkanal – Mittelkanal. Zudem soll das Projekt
Impulsgeber für privatwirtschaftliche Investitionen an den Hafenstandorten sein und zur Entwicklung
eines wassertouristischen landseitigen Angebotes der Orte an den Häfen bzw. Anlegestellen
beitragen. Projektziele sind die Verbesserung der Infrastruktur und die Bereitstellung
von Informationen, um so die Aufenthaltsdauer der Sportboottouristen in der Region zu erhöhen:
• Qualitative Verbesserung der Infrastruktur: Steg- und Slipanlagen, Abfallentsorgungsmöglichkeiten,
Sanitäranlagen, Freiraumgestaltung, Rastplätze, Beleuchtung, Kiosk etc.
• Bereitstellung von Information: einheitliche Beschilderung, Informationstafeln, wetterfeste Infoboxen
etc.
Konkrete Vorhaben in der Heideregion Uelzen sind derzeit der Sportboothafen Uelzen, die
Anlegestelle an der Schleuse Uelzen I und II und der Waagekai Bad Bevensen (Schaffung eines
Kiosks und Infopunkts sowie Ausbau der Marina).
Gründe für die Zusammenarbeit:
• Vernetzung der Hafenorte untereinander mit dem Ziel einer abgestimmten Entwicklung
wassertouristischer Angebote am Wasserrundkurs Elbe – Elbe-Seitenkanal – Mittelkanal
• Entwicklung eines gemeinsamen projektbezogenen Marketingkonzepts
2005 hat sich eine Arbeitsgruppe unter Leitung der Regierungsvertretung Lüneburg gegründet
und das Konzept für eine wassertouristische Vernetzung von Elbe, Elbe-Seitenkanal und Mittellandkanal
entwickelt.
Nach Information und Einbindung aller am Wasserrundkurs liegenden Häfen und Tourismusorganisationen
sollen sich ein oder mehrere Kooperationspartner finden, die in Zusammenarbeit
mit den Kommunen und ggf. bereits bestehenden Arbeitsgruppen einen konkreten Umsetzungsplan
erarbeiten. Zur einheitlichen und zielgerichteten Umsetzung sollten die regionalen
und lokalen Verantwortlichen in einem Projektbeirat zusammenarbeiten. Daneben ist eine
federführende Koordinierungsstelle sinnvoll.
Ziel-Bezug Regionaler Bezug
1 Integrativer Ansatz 2 Innovation/Modellcharakter
1 Vernetzung/Kooperation 2 Überregionaler Charakter
0 Nachhaltigkeit 2 Langfristige Tragfähigkeit
2 Wertschöpfung/Arbeitsplatzrelevanz 1 Chancengleichheit
6.2.5 LAG- und Regionalmanagement
Um die LAG Heideregion Uelzen bei der Umsetzung der Maßnahmen und Projekten in allen acht
Handlungsfeldern professionell und effektiv zu unterstützen, wird ein Regionalmanagement eingesetzt.
Das Regionalmanagement dient neben dem LAG-Management dazu, alle regionalen Akteure
aktivierend zu betreuen und zu beraten, um die Entwicklungsstrategie erfolgreich umzusetzen
sowie den regionalen Entwicklungsprozess dauerhaft zu festigen und zu verstetigen.
Das Regionalmanagement arbeitet in enger Abstimmung mit der LAG-Geschäftsstelle beim
Landkreis Uelzen, dem Leader-Finanzmanagement beim GLL Lüneburg und der gemeinsamen
Wirtschaftsförderung von Stadt und Landkreis Uelzen zusammen. Ein wichtiges Ziel des Regionalmanagements
wird es sein, Maßnahmen und Projekte aus anderen Förderprogrammen – vor
allem EFRE und ESF – mit dem Leader-Prozess zu verknüpfen.
68

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Aufgaben des Regionalmanagement im Einzelnen sind:
� LAG-Management: Beratung, Qualifizierung und organisatorische Unterstützung
� Projektentwicklung und -management: Beratung der Projektträger, Koordination und Begleitung
der Projektumsetzung, Anbahnung von Kooperationsprojekten sowie Projektdokumentation
� Prozessbegleitung und -organisation: Koordination der Aktivitäten, zentraler Ansprechpartner
für die Akteure sowie Durchführung, Vor- und Nachbereitung von Veranstaltungen, z.B. LAG-
Sitzungen, Arbeitskreistreffen und Regionalkonferenzen
� Evaluierung und Erfolgskontrolle: Erstellung der Jahres- und Bewertungsberichte
� Unterstützung von Leader-Geschäftsstelle und Finanzmanagement: u.a. Öffentlichkeitsarbeit
und Fördermittelmanagement
6.3 Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung
Zur Überprüfung der Zielerreichung werden Wirkungsindikatoren für die Entwicklungsziele und
Indikatoren für die Ziele benannt (s. Tab. 6.3). Das Konzept zur Erhebung und Verwertung der
(Wirkungs-)Indikatoren ist in Kap. 8 dargestellt.
Anforderung an die (Wirkungs-)Indikatoren sind vor allem die kausale Relevanz, Abbildungsqualität
und Nachvollziehbarkeit. Zudem wurde bei der Auswahl berücksichtigt, dass sie messbar, verfügbar
und erfassbar sind:
� Die Wirkungsindikatoren der Entwicklungsziele messen die Wirkungen der gesamten Entwicklung
der Region. Bei den Wirkungsindikatoren ist zu betonen, dass sie sich nicht von externen
Rahmenbedingungen isolieren lassen und meist nur langfristig erfassbar sind.
� Die Indikatoren auf der Zielebene sind so gewählt, dass sie auf die Messung von Ergebnissen
der voraussichtlich durch Leader geförderten Aktivitäten abzielen.
Tab.: 6.3: Wirkungsindikatoren und Indikatoren zur Überprüfung der Zielerreichung
Entwicklungsziel / Ziel Wirkungsindikatoren / Indikatoren
1. Siedlung und Landschaft
Entwicklungsziel:
Stadt und Dorf in der Kulturlandschaft,
Lebensräume gestalten, regionale Identität
fördern
Ziele:
Bevölkerungszahl in der Region
Entwicklung in der Pendlerstruktur
Anteil der besonders wertvollen Biotopen und Schutzgebiete
an der Gesamtfläche
• Attraktives Wohnen auf dem Lande Anzahl neu gestalteter Plätze (im öffentlichen Raum), umgenutzter
Gebäude und innovativer Wohnformen
• Lebendige und familienfreundliche Orte für
Alt und Jung
• Wohnortnahe Versorgung mit Gütern und
Dienstleistungen
• Natur und Landschaft – vielfältig, schön
und erlebbar
Anzahl von geschaffenen Angeboten für das Gemeinschaftsleben
und zur Förderung der regionalen Identität
Anzahl neu geschaffener soziokultureller und wirtschaftlicher
Grundversorgungsangebote
Anzahl von durchgeführten Landschaftspflegemaßnahmen
sowie Aktivitäten zur Erhaltung und Attraktivitätssteigerung
der Biodiversität und der Kulturlandschaft
69

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
2. Wirtschaft und Verkehr
Entwicklungsziel:
Heideregion Uelzen im Netz der Metropolen:
Region verbinden, Wirtschaftsstandort entwickeln
Ziele:
• Starker Wirtschafts- und Arbeitsstandort
Heideregion Uelzen
• Lebenslanges Lernen und Beschäftigung
für alle
• Verkehrsknotenpunkt Uelzen mit guter
überregionaler Anbindung
• Gesichertes Mobilitätsangebot in der
gesamten Region
3. Land- und Forstwirtschaft
Entwicklungsziel:
Ernährung – Energie – Erlebnis: Nachhaltig wirtschaften,
Land- und Forstwirtschaft gestalten
Ziele:
Wirtschaftswachstum (Entwicklung der Bruttowertschöpfung)
Entwicklung in der Pendlerstruktur
Sozialversicherungspflichtig Beschäftige
Anzahl der gesicherten bzw. neu geschaffenen Arbeitsplätze
Anzahl von neugeschaffenen Aus- und Weiterbildungsangebote
Anzahl von Aktivitäten und Initiativen zur Verbesserung der
überregionalen Anbindung
Anzahl von alternativen Mobilitätsangeboten (u.a. neugeschaffene
bzw. verbesserten Angebote zum alltags- und
freizeittauglichen Radverkehr)
Anzahl gesicherter bzw. neu geschaffener Arbeitsplätze in
der Landwirtschaft
Anteil der Land- und Forstwirtschaft an den Wirtschaftssektoren
bzw. an der Bruttowertschöpfung
• Wettbewerbsfähige Land- und Forstwirtschaft Anzahl von durchgeführten Agrarumweltmaßnahmen zur
Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes
Anzahl von Vorhaben zu Optimierung und/oder multifunktionalen
Nutzung des Wirtschaftswegenetzes
• Produkte aus der Region für die Region Anzahl neuer Produkte und Vermarktungsinitiativen
• Land- und Forstwirte als Produzent für regene- Anzahl Bioenergieanlagen und Nahwärmenetze
rative Energien und nachwachsende Rohstoffe
• Erlebbare Land- und Forstwirtschaft Anzahl von Aktivitäten und Angeboten zur Vermittlung von
kulturhistorischen und landwirtschaftlichen Prozessen
4. Tourismus und Kultur
Entwicklungsziel:
Wohlfühloase zwischen Heide und Auen:
Tourismus stärken, Angebot verbessern
Ziele:
Entwicklung der Übernachtungszahlen, der Tagestouristen
und des Bettenangebots in der Region
Anteil der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im
Tourismussektor
• Tourismus-Region Uelzen mit Profil Anzahl der Aktivitäten zur touristischen Vermarktung sowie
zur Koordination und Vernetzung
• Serviceorientiertes und zeitgemäßes
Tourismusangebot
• Aktiv und fit in der Gesundheits- und Wellnessregion
Uelzen/Bad Bevensen
• Unterwegs in der Heideregion Uelzen: zu Fuß,
zu Ross, im Boot und auf dem Fahrrad
Anzahl neuer Übernachtungsangebote und Beherbergungsund
Gastronomiebetriebe mit Qualitätsstandards (Gütesiegel)
Anzahl neugeschaffener und verbesserter Wellness- und
Sportangebote
Anzahl von Lückenschlüssen im Freizeitwegenetz
Anzahl geschaffener und verbesserter Infrastrukturen
• Vielfältige Angebote des ländlichen Tourismus Anzahl neugeschaffener bzw. verbesserter touristischer Angebote
zum Natur erleben
Anzahl der Aktivitäten zur Koordination und Vernetzung von
Kultur und Tourismus
70

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
7 Finanzierungskonzept
Es ist aktuell davon auszugehen, dass im Rahmen von Leader etwa 2 Millionen Euro Fördermittel
pro Leader-Region in Niedersachsen für den Förderzeitraum von 2007 bis 2013 zur Verfügung
stehen. Der indikative Finanzplan für die Heideregion Uelzen in den Tab. 7.1 und 7.2 zeigt, wie
die LAG Heideregion Uelzen dieses Budget auf die Jahre 2007 bis 2013 sowie auf die acht
Handlungsfelder der Entwicklungsstrategie und das Regionalmanagements verteilen möchte.
Da der Großteil der Projekte voraussichtlich über Schwerpunkt 3 "Lebensqualität im ländlichen
Raum und Diversifizierung der ländlichen Wirtschaft" des Programms zur Förderung im ländlichen
Raum Niedersachsen und Bremen (PROFIL) nach ZILE-Richtlinie erfolgen wird (s. auch
Zuordnung der geplanten Aktivitäten zu den Strukturfonds im Kap. 6), wird im indikativen Finanzplan
(s. Tab. 7.1 und 7.2) für die ELER-Beteiligung pauschal der Höchstsatz von 75 % angenommen
2
. Dabei ist allerdings zu beachten, dass sich bei der konkreten Projektförderung die Zuschusshöhen
noch verändern können:
� Die Zuschusshöhen werden jährlich anhand der Steuereinnahmekraft für die Gemeinden
festgelegt. Diese betragen im Konvergenzgebiet bis zu 65 % plus einer Erhöhung bei der
Umsetzung des Projektes über Leader von 5 bzw. 10 % (je nach Maßnahme von PROFIL).
� Je nach Richtlinie, der das Projekt letztendlich zugeordnet wird, können sich noch Änderungen
ergeben, da die Zuschusshöhen der einzelnen Richtlinien – vor allem im Schwerpunkt 1
"Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft" und Schwerpunkt 2
"Verbesserung der Umwelt und der Landschaft" von PROFIL unterschiedlich sind.
Die Anteile der kommunalen bzw. sonstigen Mittel können demnach in der Umsetzung möglicherweise
deutlich höher liegen.
Umsetzung von Maßnahmen und Projekte über ELER, EFRE und ESF
Da derzeit noch nicht feststeht, welche konkreten Projekte in den einzelnen Handlungsfeldern
über Leader gefördert werden sollen, spiegelt der Finanzplan vor allem die strategische Ausrichtung
der Region wieder. Einigen Handlungsfeldern, z.B. "Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel",
ist jedoch im Vergleich zu anderen Handlungsfeldern ein geringerer Mittelansatz zugeordnet
worden, obwohl sie für die Region von hoher Bedeutung sind. Diese Handlungsfelder sind aufgrund
des integrativen Ansatz im REK enthalten. Allerdings wird bei einigen geplanten Aktivitäten
in diesen Handlungsfelder vorrausichtlich keine Förderung über Leader möglich sein.
Zur Umsetzung der angestrebten Maßnahmen und Projekte ist die sektorübergreifende Vernetzung
unterschiedlicher Akteursgruppen von besonderen Vorteil. In der LAG Heideregion Uelzen
sind die Kommunen, Institutionen sowie soziale und privatwirtschaftliche Akteure beteiligt. Diese
Kombination von Akteuren stellt eine ideale Voraussetzung dar, um gemeinschaftlich Projekte
umzusetzen. Eine besondere Chance bei dieser Akteurszusammensetzung ist es, das Know-how
der Akteure aus unterschiedlichen Sektoren zu nutzen und Fördermittel aus den drei europäischen
Strukturfonds ELER, ESF und EFRE zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie einzusetzen.
Weiterhin können Maßnahmen und Projekte, beispielsweise die Projekte "Begegnungsfreundliche
Treffpunkte" und "Mobile Versorgung", über Dorferneuerungsprozesse umgesetzt werden.
Auf diese Weise fungiert die Entwicklungsstrategie als "Rahmenplan" für die Dorferneuerung.
Kofinanzierung und weitere Finanzmittel
Die Kommunen der Region erklären sich grundsätzlich bereit, zur Umsetzung von Maßnahmen
des REK Heideregion Uelzen im Rahmen von Leader 2007-2013 die erforderliche Kofinanzierung
für die Mittel aus dem Förderprogramm PROFIL bereit zu stellen. Diese Bereitschaft ist vorbehalt-
2
Für das Regionalmanagement (Code 431) wird von 80 % ausgegangen.
71

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
lich der Entscheidung im Einzelfall und der Haushaltslage (s. Kofinanzierungszusagen im Anhang
4).
Zusätzliche finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten für einzelne Projekte bieten Stiftungen, z.B.
die Stiftung Denkmalschutz, die Stiftung Kulturlandpflege oder die BINGO-Projektförderung. Gegebenenfalls
wird auch versucht, weitere Fördermittel des Bundes und des Landes einzuwerben.
Eine Einschätzung zu Finanzmitteln aus diesen Quellen ist in Spalte "sonstige öffentliche Mittel"
der Tab. 7.1 und 7.2 angegeben.
Private Mittel sind vor allem in den Handlungsfeldern "Industrie, Gewerbe, Handwerk, Handel",
"Personen- und Güterverkehr", "Neue Betriebszweige" und "Marketing und Servicequalität" zu
erwarten. Da der Einsatz privater Mittel von den konkreten Einzelprojekten abhängig ist, die in
den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen, ist es aus heutiger Sicht nicht möglich, Angaben
zu ihrem voraussichtlichen Umfang zu machen.
Tab. 7.1: Indikativer Finanzplan der LAG Heideregion Uelzen: Aufteilung nach Handlungsfeldern für die
gesamte Laufzeit (in EUR)
Handlungsfelder
Wohnen und Versorgen
in Stadt und Dorf
Kulturlandschaft
Industrie, Gewerbe,
Handwerk, Handel
Personen- und
Güterverkehr
Agrar- und Flurstruktur
Neue Betriebszweige
Marketing und
Servicequalität
Angebote und
Infrastruktur
Regionalmanagement
Maßnahmecode
(ELER) oder ggf.
Zuordnung
zu Strukturfonds
Gesamtkosten
öffentliche
Aufwendungen
Beteiligung
ELER
geplante Finanzierung
kommunale
Mittel
sonstige öffentl.
Mittel
1 2 3=4+8 4=5+6+7 5 6 7 8
ELER: Code 413,
421
EFRE/ESF
ELER: Code 412,
413, 421
EFRE/ESF
ELER: Code 413
EFRE/ESF
ELER: Code 411,
413
EFRE/ESF
ELER: Code
411,412, 413, 421
ESF
ELER: Code 411,
413, 421
EFRE
ELER: Code 413,
421
EFRE/ESF
ELER: Code 411,
413, 421
EFRE
ELER: Code 431
EFRE
Hinweis: Alle angegebenen Kosten sind Nettokosten.
72
private
Mittel
360.000,00 360.000,00 270.000,00 60.000,00 30.000,00 0,00
240.000,00 240.000,00 180.000,00 30.000,00 30.000,00 0,00
80.000,00 80.000,00 60.000,00 20.000,00 0,00
360.000,00 360.000,00 270.000,00 90.000,00 0,00
genaue Höhe
steht noch
nicht fest
genaue Höhe
steht noch
nicht fest
360.000,00 360.000,00 270.000,00 70.000,00 20.000,00 0,00
213.333,33 213.333,33 160.000,00 33.333,33 20.000,00
160.000,00 160.000,00 120.000,00 40.000,00 0,00
genaue Höhe
steht noch
nicht fest
genaue Höhe
steht noch
nicht fest
360.000,00 360.000,00 270.000,00 90.000,00 0,00 0,00
500.000,00 500.000,00 400.000,00 100.000,00 0,00 0,00

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Tab. 7.2: Indikativer Finanzplan der LAG Heideregion Uelzen: Aufteilung nach Jahren (in EUR)
Maßnahme 41
(411-413)
Maßnahme 421
Jahre
Gesamtkosten
Gesamt
öffentliche Aufwendungen
Beteiligung
ELER
nationale Aufwendungen
kommunale
Mittel
sonst.
öffentl. Mittel
Private Aufwendungen
1 2=3+7 3=6+5+4 4 5 6 7
2007 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 noch offen
2008 106.666,67 106.666,67 80.000,00 21.666,67 5.000,00 noch offen
2009 306.666,67 306.666,67 230.000,00 66.666,67 10.000,00 noch offen
2010 400.000,00 400.000,00 300.000,00 75.000,00 25.000,00 noch offen
2011 400.000,00 400.000,00 300.000,00 75.000,00 25.000,00 noch offen
2012 266.666,67 266.666,67 200.000,00 41.666,67 25.000,00 noch offen
2013 266.666,67 266.666,67 200.000,00 56.666,67 10.000,00 noch offen
Total 1.746.666,67 1.746.666,67 1.310.000,00 336.666,67 100.000,00 0,00
2007 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2008 26.666,67 26.666,67 20.000,00 6.666,67 0,00 0,00
2009 40.000,00 40.000,00 30.000,00 10.000,00 0,00 0,00
2010 66.666,67 66.666,67 50.000,00 16.666,67 0,00 0,00
2011 106.666,67 106.666,67 80.000,00 26.666,67 0,00 0,00
2012 106.666,67 106.666,67 80.000,00 26.666,67 0,00 0,00
2013 40.000,00 40.000,00 30.000,00 10.000,00 0,00 0,00
Total 386.666,67 386.666,67 290.000,00 96.666,67 0,00 0,00
Maßnahme 431 2007 3.125,00 3.125,00 2.500,00 625,00 0,00 0,00
Regionalmanagement
sonst. Projekte
2008 62.500,00 62.500,00 50.000,00 12.500,00 0,00 0,00
2009 62.500,00 62.500,00 50.000,00 12.500,00 0,00 0,00
2010 62.500,00 62.500,00 50.000,00 12.500,00 0,00 0,00
2011 62.500,00 62.500,00 50.000,00 12.500,00 0,00 0,00
2012 62.500,00 62.500,00 50.000,00 12.500,00 0,00 0,00
2013 59.375,00 59.375,00 47.500,00 11.875,00 0,00 0,00
2007 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2008 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
2009 31.250,00 31.250,00 25.000,00 6.250,00 0,00 0,00
2010 31.250,00 31.250,00 25.000,00 6.250,00 0,00 0,00
2011 31.250,00 31.250,00 25.000,00 6.250,00 0,00 0,00
2012 31.250,00 31.250,00 25.000,00 6.250,00 0,00 0,00
2013 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Total 500.000,00 500.000,00 400.000,00 100.000,00 0,00 0,00
Gesamt 2.633.333,33 2.633.333,33 2.000.000,00 533.333,33 100.000,00 0,00
Hinweis: Alle angegebenen Kosten sind Nettokosten.
73

HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
8 Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung
Die Umsetzung des REK für die Heideregion Uelzen wird während der gesamten Leader-
Förderperiode durch eine Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung begleitet. Dadurch ist es der
LAG Heideregion Uelzen jederzeit möglich zu überprüfen, in wie weit die umgesetzten Maßnahmen
und Projekte einen Beitrag zu den in der Entwicklungsstrategie formulierten Entwicklungszielen
und Zielen leisten. Bei Bedarf kann die LAG in den Entwicklungsprozess steuernd eingreifen,
um eine zielorientierte Entwicklung zu gewährleisten.
Maßgebend für die Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung sind sowohl die nach PROFIL 2007-
2013 vorgegebenen Indikatoren als auch die Wirkungsindikatoren und Indikatoren der eigenen
Entwicklungsstrategie für die Erfassung des Umsetzungsstandes und der Zielerreichung des
REK (Kap. 6).
Die Geschäftsstelle und das Regionalmanagement führen die Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung
gemeinsam durch und bereiten sie für die LAG auf, sodass diese über etwaige Anpassungen
der Prozessgestaltung entscheiden kann. Die Geschäftsstelle und das Regionalmanagement
sind auch für die Weiterleitung der Daten an die entsprechenden Stellen des Landes Niedersachsen
zuständig.
Jahresbericht
2008
Jahresbericht
2009
Jahresbericht
2010
Jahresbericht
2011
Jahresbericht
2012
Jahresbericht
2013
Befragung/
Regionalkonferenz
Befragung/
Regionalkonferenz
Halbzeitbewertungsbericht
- 30.06.2010 -
Schlussbewertungsbericht
- 30.06.2012 -
Erfassung (Wirkungs-)
Indikatoren
Entwicklungsperspektiven für die Verstetigung
des regionalen Entwicklungsprozesses
Abb. 8.1: Fortlaufende Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung
74
Erfassung (Wirkungs-)
Indikatoren
2008
2009
2010
2011
2012
2013

REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
8.1 Jahresberichte
Die Jahresberichte spiegeln den jährlichen Umsetzungsstand des REK wider und stellen zentrale
Ergebnisse auf Ebene der einzelnen Handlungsfelder und bei der Projektumsetzung (z.B. Erfolge
und positive Entwicklungen) dar. Daraus leitet die LAG Handlungserfordernisse für den weiteren
Entwicklungsprozess ab.
Die Jahresberichte werden von der Geschäftsstelle in Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement
jährlich zum Ende des Kalenderjahres erstellt und dienen hauptsächlich der quantitativen
Erfassung des Umsetzungsstandes. Die erforderlichen Daten erhält das Regionalmanagement
aus dem Kontakt mit den relevanten Akteuren des Entwicklungsprozesses (z.B. LAG-Mitglieder
und Projektträger) sowie durch die Auswertung eigener Zusammenstellungen wie Projektlisten
und Finanztabellen.
Die Jahresberichte stellt die LAG der Öffentlichkeit zur Verfügung, z.B. über das Internet. Sie dienen
damit nicht nur der kontinuierlichen Erfolgskontrolle und Prozesssteuerung, sondern garantieren
einen gleichmäßigen Informationsstand innerhalb der gesamten Heideregion Uelzen und
transparente Abläufe im Rahmen des Bottom-up-Prozess. Beispielsweise sind sie hervorragend
dafür geeignet, die Kommunalpolitik über den Leader-Prozess zu informieren. Zudem können sie
auch den überregionalen Informationsaustausch mit Kooperationspartnern erleichtern.
Im Rahmen der Jahresberichte werden folgende nach PROFIL 2007-2013 vorgegebene Indikatoren
erhoben:
� Anzahl der in der LAG und in Arbeitsgruppen der LAG beteiligten Akteure nach Art und Sektor
� Anzahl der Aktivitäten zur Mobilisierung, Information und Qualifikation der Akteure
� Art und Anzahl von Koordinierungsaktivitäten
� Anzahl der Projekte zur Unterstützung der LAG
� Gesamtgröße der Leader-Region in qkm
� Bevölkerungsdichte pro qkm
Zusätzlich enthalten die Jahresberichte Aussagen zu folgenden Punkten:
� Anzahl der (Kooperations-)Projekte mit LAG-Beschluss, Anzahl der (Kooperations-)Projekte
in Umsetzung und Anzahl der abgeschlossenen (Kooperations-)Projekte
� Durch LAG-Beschlüsse gebundenes Leader-Budget und bewilligtes Leader-Budget
� Höhe des Mitteleinsatzes pro Handlungsfeld
� Höhe des Mitteleinsatzes für Kooperationsprojekte und Anteil am gesamten Leader-Budget
8.2 Bewertungsberichte
Mit den beiden Bewertungsberichten wird zur Mitte und zum Ende des Leader-Prozesses der
Umsetzungsstand des REK und der Grad der Zielerreichung qualitativ überprüft sowie eine Bewertung
der bisher umgesetzten Projekte vorgenommen.
Der erste Bewertungsbericht wird zum 30.06.2010 erstellt. Der Fokus liegt auf ersten Erfahrungen
mit der Umsetzung des REK. Hierin enthalten sind erste Erfolge, erforderlichen Anpassungen
zur Verbesserung der Umsetzung in der Region sowie Anregungen zur Verbesserung der
Umsetzung auf Programmebene. Auf Basis des ersten Bewertungsberichtes im Jahr 2010 korrigiert
die LAG gegebenenfalls die strategische Ausrichtung des Leader-Prozesses bis 2012.
Der zweite Bewertungsbericht wird zum 30.06.2012 vorgelegt. Der Fokus liegt auf der Bewertung
der Umsetzung des REK, also den Ergebnissen und Wirkungen im Hinblick auf die angestrebten
Entwicklungsziele und die Ziele der Handlungsfelder. Daraus werden Handlungserfordernisse
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HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT
abgeleitet und Entwicklungsperspektiven für die Verstetigung des regionalen Entwicklungsprozesses
für die Zeit nach Ende der Leader-Förderperiode im Jahr 2013 entwickelt.
Die Bewertungsberichte enthalten im Einzelnen die
� Ergebnisse der Erfassung der (Wirkungs-)Indikatoren der Entwicklungsstrategie sowie
� Ergebnisse der Selbstbewertung zur Prozesssteuerung (Befragung und Regionalkonferenzen
zur Zwischenbilanz und Bilanz).
In den Bewertungsberichten werden zudem die zentrale Ergebnisse der Jahresberichte aufgegriffen.
Die Bewertungsberichte werden von dem Regionalmanagement und der Geschäftsstelle in Abstimmung
mit der LAG erstellt sowie bei den zuständigen Gremien des Landes Niedersachsen
eingereicht sowie der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
8.2.1 Erfassung der (Wirkungs-)Indikatoren der Entwicklungsstrategie
Zur Mitte und zum Ende der Förderperiode 2007-2013 erfasst das Regionalmanagement im Auftrag
der LAG die in Kap. 6 angegebenen Wirkungsindikatoren und Indikatoren, um die Erreichung
der in der Entwicklungsstrategie gesetzten (Entwicklungs-)Ziele zu bewerten.
Das Regionalmanagement verwendet zu Erhebung der erforderlichen Daten Quellen wie z.B.
Niedersächsische Landesamt für Statistik, Kommunen, Industrie- und Handelskammer, Landwirtschaftskammer,
Agentur für Arbeit, Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten-
und Naturschutz, Landvolk, Tourismusorganisationen sowie Natur- und Umweltverbände.
Wenn zur Überprüfung der Zielerreichung Daten nicht für die Region vorliegen, werden gegebenenfalls
die Projektträger befragt oder eigene Erhebungen durchgeführt.
Die Ergebnisse fließen in den ersten bzw. zweiten Bewertungsbericht ein.
8.2.2 Selbstbewertung zur Prozesssteuerung
Um eine zielgerichtete Prozesssteuerung im Sinne der Entwicklungsstrategie und eine optimale
Zusammenarbeit aller Akteure der Heideregion Uelzen zu gewährleisten, wird eine Evaluierung
des Entwicklungsprozesses durchgeführt.
Befragung
Für die Selbstevaluierung wird eine möglichst repräsentative Auswahl regionaler Akteure wie die
LAG-Mitglieder, Projektträger, Arbeitskreis- und Projektgruppensprecher sowie ausgewählte
Schlüsselpersonen schriftlich befragt. Für die Durchführung dieses Schrittes der Selbstevaluierung
ist das Regionalmanagement in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle zuständig.
Die Leitfragen für die Befragung orientieren sich an den Erfolgsfaktoren der Regionalentwicklung
und fragen die Einschätzung der ausgewählten Akteure zu folgenden Bereichen ab:
� Einfluss von Leader auf die Entwicklung der Region
� Beiträge einzelner Projekte auf die Umsetzung der Entwicklungsstrategie
� Berücksichtigung der Nachhaltigkeit im Entwicklungsprozess
� Schaffung von Win-win-Situationen
� Einbindung starker Partner in die regionale Zusammenarbeit
� Beteiligung der Öffentlichkeit
� Transparenz und öffentliche Wahrnehmung des Entwicklungsprozesses
� Lernfähigkeit und Lerneffekte
� Prozess- und Regionalmanagement
� Zusammenarbeit in der LAG
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REGIONALES ENTWICKLUNGSKONZEPT HEIDEREGION UELZEN – EINE RUNDE SACHE
Darüber hinaus werden in Ergänzung zu den Jahresberichten im Rahmen der schriftlichen Befragung
weitere nach PROFIL 2007-2013 vorgegebenen Indikatoren erfasst.
� Anzahl der durch geförderte Projekte angestoßenen Folgeaktivitäten
� Anzahl Projekte, die Wechselwirkungen zu anderen Projekten haben
� Anzahl der Kooperationspartner
� Anzahl und Art der durch Kooperationsprojekte angestoßenen Aktivitäten
� Anteil der LAG-Mitglieder, für die die Arbeit der LAG zu einer Verbesserung der regionalen
Handlungskompetenz geführt hat
� Anteil der LAG-Mitglieder, nach deren Einschätzung Kooperationsprojekte der LAG einen Beitrag
zur Optimierung der Strategie geleistet haben
Die Befragung wird zu Beginn der Jahre 2010 und 2012 durchgeführt; die Ergebnisse werden in
den Bewertungsberichten zum 30.06.2010 bzw. 30.06.2012 dargestellt. Auf Basis der festgestellten
Erfolge und Defizite in der regionalen Entwicklung wirkt die LAG im Bedarfsfall steuernd auf
die weitere regionale Zusammenarbeit ein.
Regionalkonferenzen zur Zwischenbilanz und Bilanz
Die geplanten öffentlichen Regionalkonferenzen (s. Kap. 2) werden im Jahr 2010 zur Zwischenbilanz
und im Jahr 2012 zur Bilanz genutzt. Im Rahmen der Veranstaltungen werden die Ergebnisse
der schriftlichen Befragung präsentiert. Durch geeignete Moderationsmethoden wird darüber
hinaus das Meinungsbild der Teilnehmer abgefragt, um auf diese Weise Ergänzungen zur
Selbstevaluierung zu sammeln.
Darüber hinaus dienen die beiden Regionalkonferenzen vor allem zur Ableitung von Handlungserfordernissen
und neuen -ansätzen für den weiteren Entwicklungsprozess. Auf diese Weise wird
die Möglichkeit geschaffen, unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit bei Bedarf Kurskorrekturen
zur Umsetzung der Entwicklungsstrategie vorzunehmen.
Die Regionalkonferenz im Jahr 2012 ermöglicht zudem, Möglichkeiten zur Fortsetzung der regionalen
Kooperation über die Leader-Förderperiode hinaus zu diskutieren und Entwicklungsperspektiven
zur Verstetigung des Entwicklungsprozess zu erarbeiten.
Die Ergebnisse der Veranstaltungen werden dokumentiert und fließen in den ersten bzw. zweiten
Bewertungsbericht ein.
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