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Überblick - Dpwolfer.ch

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Mundhöhle &<br />

Speiseröhre<br />

Lutz Slomianka<br />

Anatomis<strong>ch</strong>es Institut<br />

Universität Züri<strong>ch</strong><br />

42 J 22<br />

1


Mundhöhle: <strong>Überblick</strong><br />

� Kauapparat<br />

� Zerkleinerung, Dur<strong>ch</strong>mis<strong>ch</strong>ung<br />

und Befeu<strong>ch</strong>tung der Nahrung<br />

� Artikulation<br />

� begrenzt dur<strong>ch</strong> Lippen,<br />

Wangen, harten und<br />

wei<strong>ch</strong>en Gaumen<br />

(Palatum durum und<br />

molle) und S<strong>ch</strong>lundbögen<br />

(Arcus palatopharyngeus<br />

und palatoglossus)<br />

� Vorhof (Vestibulum oris)<br />

und Haupthöhle (Cavitas oris)<br />

� S<strong>ch</strong>leimhaut (Mucosa)<br />

� mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges Plattenepithel<br />

� im Berei<strong>ch</strong> des harten Gaumens, des Zungenrückens<br />

und des Zahnfleis<strong>ch</strong>es teilweise verhornt<br />

2


Spei<strong>ch</strong>eldrüsen: Lagen<br />

� Ohrspei<strong>ch</strong>eldrüse (Glandula parotis)<br />

� vor dem Ohr über dem M. masseter, vom<br />

Jo<strong>ch</strong>bogen bis zur Fossa retromandibularis<br />

� Ductus parotideus mündet gegenüber 2M<br />

in den Vorhof<br />

� (fast) rein serös<br />

� Unterkieferdrüse<br />

(Glandula submandibularis)<br />

� Nis<strong>ch</strong>e zwis<strong>ch</strong>en Unterkiefer<br />

und Diaphragma oris<br />

� Ductus submandibularis zu<br />

Caruncula sublingualis<br />

� seromukös<br />

� Unterzungendrüse<br />

(Glandula sublingualis)<br />

� ~50 Einzeldrüsen mit eigenen Ausführgängen<br />

� liegt auf dem M. myelohyoideus<br />

� überwiegend mukös<br />

� kleinere Spei<strong>ch</strong>eldrüsen<br />

� Glandulae labiales, buccales, linguales, palatinaeüberwiegend mukös<br />

3


Seröse vs muköse Drüsen<br />

� serös<br />

� dünnflüssiges Sekret<br />

� Azini mit sehr engem Lumen<br />

� basal gestellte, runde oder ovale,<br />

eu<strong>ch</strong>romatinrei<strong>ch</strong>e Kerne<br />

� basales Zytoplasma basophil (rER),<br />

apikales Zytoplasma azidophil mit<br />

sekretoris<strong>ch</strong>en Vesikeln<br />

� Enzyme, Immunoglobuline<br />

� mukös<br />

� dickflüssiges Sekret, ‘fadenziehend’<br />

� relativ weitlumige und grosse muköse<br />

Azini & Tubuli<br />

� stark basal gestellte, oft polygonale,<br />

hetero<strong>ch</strong>romatinrei<strong>ch</strong>e Kerne<br />

� typis<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> gefärbtes,<br />

vakuolisiertes apikales Zytoplasma<br />

� Muzine<br />

4


Spei<strong>ch</strong>eldrüsen: Struktur/Funktion<br />

� Lappen (Lobi) und Läpp<strong>ch</strong>en (Lobuli)<br />

� intralobuläre Ausführgänge sammeln die Sekrete der Azini eines Läpp<strong>ch</strong>ens<br />

� bei serösen Drüsen Unters<strong>ch</strong>eidung von S<strong>ch</strong>altstücken (passive Leitung)<br />

und Streifenstücken (aktive Resorption von Na + � Primärspei<strong>ch</strong>el zu<br />

hypoosmotis<strong>ch</strong>en Sekundärspei<strong>ch</strong>el,)<br />

� Interlobuläre und interlobare Ausführgänge<br />

� sammeln das Sekret der Läpp<strong>ch</strong>en und Lappen<br />

� mehrreihiges oder mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges<br />

ho<strong>ch</strong>prismatis<strong>ch</strong>es Epithel<br />

� 0,5 - 1,5 l tägli<strong>ch</strong> - bis 10 ml/min<br />

� Wasser und …<br />

� seröse Drüsen: Amylase,<br />

Lysozym<br />

� muköse Drüsen: Muzine<br />

� Antikörper produziert von<br />

Plasmazellen im Bindegewebe<br />

zwis<strong>ch</strong>en den sekretoris<strong>ch</strong>en<br />

Endstücken<br />

5


Zähne: <strong>Überblick</strong><br />

� vers<strong>ch</strong>iedene Zahntypen (heterodont)<br />

� S<strong>ch</strong>neide~ (Incisivi), Eck~ (Caninus), Prämolaren, Backen~<br />

(Molares)<br />

� ein Zahnwe<strong>ch</strong>sel (diphyodont)<br />

� bleibendes Gebiss<br />

� Zahnformel: 3M 2P 1C 2I<br />

� Mil<strong>ch</strong>zähne<br />

� Zahnformel: 212<br />

� in die Alveolarfortsätze<br />

der Kieferkno<strong>ch</strong>en<br />

eingelagert<br />

� Zahnfleis<strong>ch</strong> (Gingiva)<br />

� bekleidet Alveolarfortsätze<br />

� verhorntes Epithel<br />

� stark mit dem Bindegewebe<br />

verzahnt<br />

6


Zähne: Struktur I<br />

� Krone, Zahnhals und Wurzel<br />

� Zahns<strong>ch</strong>melz<br />

� ~99% Hydroxyapatit<br />

� Härte 5 (entspri<strong>ch</strong>t etwa Quarz)<br />

� erhöht dur<strong>ch</strong> Austaus<strong>ch</strong> von<br />

OH - dur<strong>ch</strong> F -<br />

� Dentin<br />

� ~70% Hydoxyapatit<br />

� lebenslange Bildung dur<strong>ch</strong><br />

Odontoblasten<br />

� Zement<br />

� im Berei<strong>ch</strong> von Zahnhals und Wurzel<br />

� kno<strong>ch</strong>enähnli<strong>ch</strong><br />

� Pulpa<br />

� Nerven & Gefässe<br />

� mesen<strong>ch</strong>ymales/gallertiges Bindegewebe<br />

� Odontoblasten mit Fortsätzen in die Dentinkanäl<strong>ch</strong>en<br />

� kollagene Fasern der Periodontiums verbinden den Zement mit den<br />

Alveolarkno<strong>ch</strong>en � Zahnhalteapparat oder Parodontium<br />

7


Zähne:<br />

Struktur II<br />

� oben links: Dentin<br />

und Pulpa<br />

� oben re<strong>ch</strong>ts:<br />

Zahnhalteapparat -<br />

Parodontium<br />

zwis<strong>ch</strong>en<br />

Alveolarkno<strong>ch</strong>en<br />

(links) und<br />

Zahnwurzel (re<strong>ch</strong>ts)<br />

� unten links: in den<br />

Zement<br />

einstrahlende<br />

Sharpey-Fasern<br />

des Parodontiums<br />

� unten re<strong>ch</strong>ts: Dentin<br />

(blau) und S<strong>ch</strong>melz<br />

(rot) während der<br />

Zahnentwicklung<br />

8


Kiefergelenk: Bewegungen<br />

� im Ruhezustand sind die Zahnreihen<br />

ni<strong>ch</strong>t vollständig ges<strong>ch</strong>lossen<br />

� S<strong>ch</strong>arniergelenk mit bewegli<strong>ch</strong>er<br />

Pfanne<br />

� Kondylus des Unterkiefers in der<br />

Fossa mandibularis des S<strong>ch</strong>läfenbeins<br />

(Os temporale) getrennt dur<strong>ch</strong> ein<br />

Discus articularis<br />

� Senken und Heben des Unterkiefers<br />

� Abduktion und Adduktion<br />

� na<strong>ch</strong> vorne und unten oder umgekehrt<br />

� Vor- und Zurücks<strong>ch</strong>ieben des<br />

Unterkiefers<br />

� Pro- und Retrusion<br />

� Mahlbewegungen na<strong>ch</strong> aussen<br />

� Rotation (ipsilateral) und Translation<br />

(kontralateral) der Kondylen<br />

9


Kiefergelenk: Muskeln<br />

� Mm. temporalis, masseter und<br />

pterygoideus medialis<br />

� M. temporalis kräftigster Muskel<br />

� Hauptfunktionen: S<strong>ch</strong>liessen der<br />

Zähne - Adduktion<br />

� Retrusion dur<strong>ch</strong> hinteres Drittel des<br />

M. temporalis und Zungenbeinund<br />

Mundbodenmuskulatur<br />

� M. pterygoideus lateralis<br />

� Der Ursprung des Muskels liegt vor<br />

dem Ansatz am Unterkiefer<br />

Vors<strong>ch</strong>ieben des Unterkiefers,<br />

Protrusion - au<strong>ch</strong> als Teil der<br />

Mundöffnung<br />

� Mahlbewegungen dur<strong>ch</strong><br />

einseitige Aktivierung der<br />

Muskeln<br />

� Mundöffnung dur<strong>ch</strong><br />

Mundbodenmuskeln<br />

10


Zunge: <strong>Überblick</strong><br />

� Muskelkörper unterteilt in<br />

� Zungenspitze (Apex linguae)<br />

� Zungenkörper (Corpus linguae)<br />

� Zungenwurzel (Radix linguae)<br />

� orthogonale Bündel<br />

quergestreifter Muskulatur<br />

� eingestreuten kleine<br />

Spei<strong>ch</strong>eldrüsen<br />

� an der Zungenwurzel<br />

lymphatis<strong>ch</strong>es Gewebe (Tonsilla<br />

lingualis)<br />

� Mucosa des Zungenrückens<br />

mit Papillen<br />

11


Zunge: Papillen<br />

� Papillae filiformes<br />

� fadenförmig<br />

� bindegewebiger Sockel & teilweise<br />

verhorntes Epithel (gilt für alle Papillen!)<br />

� taktil - besonders Zungenspitze<br />

� erhöhen Griffigkeit’ der Zungenoberflä<strong>ch</strong>e<br />

� Papilae fungiformes<br />

� pilzförmig<br />

� vereinzelt Ges<strong>ch</strong>macksknospen, taktil<br />

� Papillae vallatae (~10)<br />

� vor dem Sulcus terminalis der Zunge<br />

� eingesenkt und von einem ‘Ringwall’<br />

umgeben<br />

� lateral viele Ges<strong>ch</strong>macksknospen:<br />

sensoris<strong>ch</strong>e Spezialisierung des Epithels<br />

� seröse Spüldrüsen münden am Grund der<br />

Papillen<br />

� Papillae foliatae am hinteren Zungenrand<br />

12


S<strong>ch</strong>luckakt<br />

� orale Phase<br />

� willkürli<strong>ch</strong>; bei ges<strong>ch</strong>lossenem Mund und Okklusion<br />

� Anheben und Zurückziehen der Zunge � ‘Stempelfunktion’<br />

bewegt Mundinhalt in Ri<strong>ch</strong>tung Oropharynx<br />

� pharyngeale Phase<br />

� Reflex ausgelöst dur<strong>ch</strong><br />

Sensoren in Oropharynx<br />

� Anhebung des wei<strong>ch</strong>en<br />

Gaumens �Vers<strong>ch</strong>luss<br />

des Nasopharynx<br />

� na<strong>ch</strong> vorne Verlagerung<br />

des Larynx � Vers<strong>ch</strong>luss<br />

dur<strong>ch</strong> Epiglottis<br />

� sequenzielle Kontraktion<br />

der Pharynxkonstriktoren<br />

� Entleerung des Pharynx<br />

in die Speiseröhre<br />

� oesophageale Phase<br />

� Peristaltik der<br />

Speiseröhrenmuskulatur<br />

13


Speiseröhre: <strong>Überblick</strong><br />

� Oesophagus<br />

� Hals-, Brust- und Bau<strong>ch</strong>teil<br />

� insgesamt ~25 cm<br />

� liegt zunä<strong>ch</strong>st der Wirbelsäule an<br />

� verläuft im Brustteil im hinteren<br />

Mediastinum<br />

� anterior: Hinterwand des linken<br />

Vorhofs<br />

� überkreuzt die Aorta vor dem<br />

Dur<strong>ch</strong>tritt dur<strong>ch</strong> das Zwer<strong>ch</strong>fell<br />

(Diaphragma)<br />

� kein e<strong>ch</strong>ter Sphinkter zum Magen<br />

� Venenpolster und Winkelbildung<br />

zwis<strong>ch</strong>en Oesophagus und Magen<br />

� gastro-oesophagealer Reflux �<br />

Sodbrennen<br />

14


Bauplan: Oesophagus & Magen-Darm-Kanal<br />

� Tunica mucosa<br />

� Epithel, regional drüsenbildend<br />

� Bindegewebe (Lamina propria) mit eingestreuten Berei<strong>ch</strong>en<br />

lymphatis<strong>ch</strong>en Gewebes<br />

� glatte Muskulatur (Lamina muscularis mucosae)<br />

� Tela submucosa<br />

� Bindegewebe, Gefässe, Innervation (Plexus submucosus),<br />

Drüsen und eingestreutes lympatis<strong>ch</strong>es Gewebes<br />

� Tunica muscularis<br />

� innere Ringmuskulatur und äussere Längsmuskulatur<br />

� dazwis<strong>ch</strong>en Plexus myentericus<br />

� Tunica adventitia oder Tela subserosa<br />

� Bindegewebe, Gefässe, Innervation<br />

� und Serosa<br />

� intraperitoneale Abs<strong>ch</strong>nitte des Verdauungstraktes<br />

� eins<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges Plattenepithel<br />

15


Bau des Oesophagus<br />

� Tunica mucosa<br />

� mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges Plattenepithel<br />

� Tela submucosa<br />

� Glandulae oesophageae –<br />

überwiegend mukös<br />

� Tunica muscularis<br />

� oberes Drittel: quergestreifte<br />

Muskulatur<br />

� Mitte: glatte und quergestreifte<br />

Muskulatur<br />

� unteres Drittel: glatte<br />

Muskulatur<br />

� Tunica adventitia<br />

� im Hals und Brustabs<strong>ch</strong>nitt<br />

� oder Tela subserosa &<br />

Serosa<br />

� im Bau<strong>ch</strong>abs<strong>ch</strong>nitt<br />

(intraperitoneal)<br />

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