WADI HADRAMAUT - Hans Tuengerthal
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Jemen- Besuch des sagenhaftes Wadi Hadramaut am 24.4.2007 15<br />
Themen: Weihrauchstraße; Wüste; Wilfred Thesiger, Beduinen, Erdöl, Essen (07.0711,18,19,20,1,2,3,4,5,6,271204)<br />
angelehnten Judenviertel Ghetto, im arabischen sind die Judenviertel die Mellah`s. Sie unterstanden<br />
auch einer anderen Rechtsprechung. Doch das werden wir bestimmt noch in einem andern Kontext<br />
reflektieren.<br />
In meinem Reiseführer 26 steht explizit: „Geschenke oder Trinkgelder sollten nur gegeben werden,<br />
wenn man sich für eine besonders erbrachte Leistung bedanken möchte – nicht aus bloßem Wohlwollen<br />
oder zum Dank für Gastfreundschaft. In letzteren Fällen können sie sogar als Beleidigung<br />
aufgefasst werden.“ allerdings wird ergänzt „Üblich ist das Verteilen von Trinkgeldern nur in der<br />
Tourismusbranche, also in internationalen Hotels oder Restaurants, oder an Fahrer, die einen auf der<br />
Reise begleitet haben.“<br />
Ich bin Tourist, der Mann vor mir lebt von den Wächtertätigkeiten, ich stimme Salims Vorschlag zu,<br />
einwenig mehr zu zahlen, egal ob es als Trinkgeld oder übertarifliches Entgeld bezeichnet wird.. In<br />
dem oben erwähnten Buch Abenteuer & Reisen 27 wird erinnert, der italienische Regisseur Pier Paolo<br />
Passolini habe diese Stadt und natürlich auch diesen Palast als Kulisse für seinen Film „1001 Nacht“<br />
benutzt. Der Blick von hier oben ist wirklich fantastisch. Unter mir ist nicht nur das Gewiesel in den<br />
Gassen oder auf dem Markt zu beobachten, sondern ich habe auch einen Blick auf die großen<br />
Moscheen in unmittelbarer Nähe. Die Kirche mit der türkisgrünen Kuppel fällt natürlich als erstes<br />
auf. Salim kann nicht erklären warum die größten Kuppeln hier alle türkiesgrün angestrichen sind. Gut<br />
sieht es jedenfalls aus, frisch wirkt der Anstrich. Die Namen der Moscheen lassen sich dem<br />
Reiseführer entnehmen: Große Moschee, Riyat-Moschee, Taha-Moschee und die Kuppelgräber.<br />
Um 10oo Uhr sind wir auf dem Markt, Salim weiß, Touristen sind von den orientalischen Basaren<br />
immer begeistert. Zunächst besuchen wir den Gemüse- und Obstmarkt. Wir sind natürlich schon sehr<br />
spät. da Angebot ist nicht mehr doll, Zwar gibt es reichlich Kürbisse und Melonen, aber Gemüse ist<br />
weitgehend verkauft, An einem Stand ersteht er eine schöne große Papaya, die er Popo nennt. Er freut<br />
sich auf sie, die wollen wir heute Mittag essen. Papayas, das hatte mir Elke vor ½ Jahr erklärt, gehört<br />
zu den gesündesten Früchten, die man kaufen kann, denn sie haben nicht nur Vitamine, sondern auch<br />
ganz wertvolle Mineralien. Datteln und Rosinen gibt es reichlich, doch sauber wirken sie auch nicht,<br />
Dieser Markt ist viel dreckiger als der von Sana`a. Salim deutet an, das seien für ihn die Spätfolgen<br />
der sozialistischen Ära. An einer Ecke packt ein Händler seine letzten Fische zusammen, dieses<br />
Angebot lässt uns nicht das Wasser im Mund zusammen laufen. Es ist so schmutzig und armselig, dass<br />
ich mir auch das Fotografieren verkneife – das heißt schon was.<br />
26 ARA 58 Kulturschock Jemen- Know-How .GKirstin Kabasci , S.198<br />
27 ARA 55 Jemen Abenteuer & Reisen 190 S. (entdecken und erleben Jemen und Hadaramaut) 1998;