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WADI HADRAMAUT - Hans Tuengerthal

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Jemen- Besuch des sagenhaftes Wadi Hadramaut am 24.4.2007 30<br />

Themen: Weihrauchstraße; Wüste; Wilfred Thesiger, Beduinen, Erdöl, Essen (07.0711,18,19,20,1,2,3,4,5,6,271204)<br />

hörte der schwere Schlüssel, den die Hausfrau um den Hals trug. Die Schlösser<br />

waren mit normalem Gerät (Axt oder Hammer) leicht zu zerstören, aber das<br />

Aufbrechen eines Schlosses wäre als Haus- friedensbruch sehr scharf geahndet<br />

worden.<br />

In den Gassen spielen Jungen und Mädchen zusammen, kreativ sind sie, sie<br />

werfen Stein-chen, müssen sie irgendwie richtig auslegen oder über sie hüpfen.<br />

Alle sind fröhlich, manche übermütig, so ärgern einige kleine Mädchen lachend<br />

einen größeren Jungen, der sich aber nicht traut den Mädchen die verdiente<br />

Ohrfeige zu verpassen.<br />

Einmal macht mich Salim(der mich inzwischen<br />

gefunden hat) auf 2 Mädchen aufmerksam, die<br />

hoch oben aus einem der Fens-ter zu mir<br />

hinunterschauen, als ich ihnen zu-winke,<br />

winken sie zurück. Sie lehnen sich weit aus dem<br />

Fenster, sind deshalb gut zu sehen. Sa-lim<br />

bemerkt, „Das sind sehr schöne Mädchen!“ Ja,<br />

das sind sie, aber er ist auch nicht verwöhnt,<br />

normalerweise haben diese Backfische schon<br />

den Schleier angelegt, aber aus der sicheren<br />

Wohnung, trauen sie kokett hinunterzuschauen<br />

und uns zuzuwinken. Amüsant wirken zwei<br />

oder drei vielleicht zehnjährige Jungen, die<br />

einen typischen Beduinen-Rock, dazu ein<br />

Abb.33: Kinder spielen in den Gassen dia-07d29<br />

langärmeliges Hemd anhaben und im Gürtel<br />

jeweils einen Djambia tragen, als seien sie schon groß und geschlechtsreif. Diese drei Knaben spazieren<br />

mit einem Ernst durch die Straßen, wie ich mir Vergleichbares in Deutschland nicht vorstellen<br />

könnte. Sie benehmen sich wie Erwachsene. Als sie Erwachsene grüßen, werden sie mit vergleichbarem<br />

Respekt auch gegrüßt. Ist hier die Welt der sozialen Muster noch heil?<br />

Abb.34 Fenster von außen Abb.35 ein sanierter Raum ist leer Anordnung der Fenster gut erkennbar dia-07d28<br />

Salim hat mein Interesse an den Häusern erkannt und wunderte sich über meine Begeisterung für<br />

Shibam, das ich als Höhepunkt meiner Reise angegeben habe. Er versucht mir die Stadt zu erklären.<br />

Einige der Häuser können gegen einige Bakschisch besichtigt werden, Salim nimmt das in die Hand<br />

und wir steigen in eines der Häuser hinauf. Es ist ein mühsames Steigen denn 7-8 Geschosse sind viel,<br />

die Treppenstufen sind ungleich hoch, das Treppenhaus eng, Stolpern ist inbegriffen. Elektrische<br />

Beleuchtung hingegen schafft Sicherheit und Selbstvertrauen.<br />

Endlich erreichen wir die renovierte, richtige sanierte Etage. Die Zimmer sind nicht so sehr klein, aber<br />

verschachtelt,. die wände hell getüncht (geweißt). An den Wänden hängen einige Bilder die den<br />

Zustand vor und nach der Sanierung gegenüberstellen. Durch das elektrische Licht ist es hell.

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