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Schach der Erde

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<strong>Schach</strong> <strong>der</strong> <strong>Erde</strong><br />

Wenn wir behaupten, dass es auch etwas „Unwahrnehmbares“<br />

o<strong>der</strong> „Unwissbares“, wie Nietzsche es postulierte, gibt, müssen<br />

wir doch einräumen, dass auch dieses Unwahrnehmbare eine<br />

Existenz und einen Zweck hat, und sei es auch nur den, „nicht<br />

wahrgenommen werden zu können“. Hüten wir uns davor,<br />

Wahrnehmung nur auf unsere körperlichen Sinne o<strong>der</strong><br />

Messinstrumente zu begrenzen.<br />

Es gibt eine Ursache und es gibt die Wahrnehmung eines<br />

Effektes. Von einem Effekt kann auf eine Ursache geschlossen<br />

werden.<br />

Wer nimmt wahr und wer verursacht? Offensichtlich sind<br />

wir als Menschen momentan überwiegend auf <strong>der</strong><br />

wahrnehmenden Seite. Die Frage bleibt bestehen: Gibt es ein<br />

höheres Wesen, das alles Wahrnehmbare für uns kreiert hat<br />

und welches darüber hinaus dieses Kreierte in Intervallen,<br />

Sekundenbruchteil auf Sekundenbruchteil, für uns zur<br />

Wahrnehmung freigibt?<br />

Wir kommen hier zu einer interessanten Feststellung: Je<br />

mehr ich über die Ursache weiss, desto weniger spüre ich den<br />

Effekt. Umgekehrt kommt die stärkste Beeinflussung von<br />

Dingen die ich nicht weiss.<br />

Schicksal wird im christlichen Sinne als göttliche Vorsehung<br />

empfunden. Der „Vorsehende“ ist also Gott und das Schicksal<br />

des Einzelnen liegt in <strong>der</strong> Hand Gottes.<br />

Im Buddhismus sieht man die Sache etwas an<strong>der</strong>s. Karma,<br />

wörtlich als Wirken o<strong>der</strong> Tat bezeichnet, ist <strong>der</strong> heilsame o<strong>der</strong><br />

unheilsame Wille sowie die damit verbundene Geisteshaltung,<br />

wodurch Wie<strong>der</strong>geburt erzeugt, o<strong>der</strong> Charakter und Geschick<br />

<strong>der</strong> Wesen beeinflusst wird: „Was immer für Taten sie tun,<br />

gute o<strong>der</strong> böse, <strong>der</strong>en Erben werden sie sein.“ In dieser<br />

Philosophie ist das Wesen offensichtlich auf <strong>der</strong><br />

„verursachenden Seite“ angesiedelt.<br />

Somit ergeben sich zwei grundverschiedene Ansichten.<br />

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