Merkblatt Ferien - Amt für Wirtschaft und Arbeit - Basel-Stadt

Amt für Wirtschaft und Arbeit
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zu zwei vollen Monaten (ø 61 Tage) keine Ferienkürzung zur Folge. Für alle anderen Arbeitnehmenden
gilt eine abzugsfreie Zeit von lediglich einem vollen Monat (ø 30.42 Tage pro
Monat). Jeder weitere volle Monat über die abzugsfreie Zeit hinaus führt dann in allen Fällen
zu einer Reduktion des Ferienanspruchs um je einen Zwölftel. Bei Absenzen, welche in den
Zeitraum von mehr als einem Dienstjahr fallen, muss jedes Dienstjahr separat berechnet
werden.
Berechnungsbeispiele: 1
A arbeitet 100%. Vom 7.10.2010 bis zum 4.12.2010 war er zu 100% krankgeschrieben. Dies
sind insgesamt 59 Kalendertage. Davon sind 30.42 Tage abzugsfrei. Da die verbleibenden
Krankheitstage keinem vollen (Durchschnitts-)Monat entsprechen (59 – 30.42 = 28.58), dürfen
die Ferien von A nicht gekürzt werden.
B arbeitet 100%. Vom 7.10.2010 bis zum 12.12.2010 war er zu 100% krankgeschrieben.
Dies sind insgesamt 67 Kalendertage. Davon sind 30.42 Tage abzugsfrei. Die verbleibenden
Krankheitstage (67 – 30.42 = 36.58) entsprechen mehr als einem (Durchschnitts-)Monat. Die
Ferien von B dürfen deshalb für dieses Dienstjahr um 1/12 gekürzt werden.
C arbeitet 100%. Sie ist schwanger. Vom 1.1.2011 bis zum 10.08.2011 ist sie zu 40% krankgeschrieben.
Dies entspricht 222 Kalendertagen. Da C 60% arbeitet, entsprechen diese Kalendertage
nur 88.8 Krankheitstage. Wäre C nicht schwanger, dürften ihre Ferien um 1/12
gekürzt werden, da ihre verbleibenden Krankheitstage (88.8 – 30.42 = 58.4 Tage) mehr als
einem Durchschnittsmonat entsprechen. Da C schwanger ist, beträgt die abzugsfreie Zeit 61
Tage (= zwei Durchschnittsmonate). D.h. ihre verbleibenden Krankheitstage (88.8 – 61 =
27.8 Tage) sind weniger als ein voller Durchschnittsmonat, weshalb ihre Ferien nicht gekürzt
werden dürfen.
D arbeitet 80% (4 Tage/Woche à 8.4 Std.) und hat 16 Tage Ferien/Jahr (100% wären 20
Tage). Vom 10.11.2010 bis zum 23.03.2011 ist er 100% krankgeschrieben; vom 24.03.2011
bis zum 05.05.2011 noch 50% und vom 06.05.2011 bis zum 16.08.2011 noch zu 40%. Dies
entspricht insgesamt 196.7 Krankheitstagen. Davon sind 30.42 Tage abzugsfähig was einen
Restsaldo von 166.3 ergibt. Die Ferien von D dürfen deshalb um 5/12 gekürzt werden
(166.3/30.42 = 5). 5/12 von 16 Tagen entsprechen ca. 7 Tagen. Der Ferienrestanspruch von
diesem Dienstjahr beträgt demnach noch 9 Tage (16 – 7 = 9).
5. Auszahlung von Ferien & dreizehntes Monatsgehalt bei Vertragsende
Ferien, welche bis zum Vertragsende nicht bezogen werden, müssen ausbezahlt werden.
Gemäss Gesetz muss der Arbeitgeber für die Ferien den gesamten darauf entfallenden Lohn
bezahlen. Wenn ein 13. Monatslohn vereinbart ist, muss der Arbeitgeber im Falle einer Ferienauszahlung
bei Vertragsende auch einen Anteil des darauf entfallenden 13. Monatslohns
vergüten. Dies ergibt sich auch daraus, dass im Falle eines Ferienbezuges vor Vertragsende
ebenfalls ein 13. Monatslohn auf die bezogenen Ferien bezahlt wird.
6. Ferientage, welche auf Feiertage fallen
Es empfiehlt sich, den jährlichen Ferienanspruch in Arbeitstagen oder Arbeitsstunden zu
berechnen. Für Ferientage, die auf einen Feiertag fallen, der ein Arbeitstag wäre, darf der
Arbeitgeber keinen Ferientag vom Ferienkonto des Arbeitnehmers abbuchen.
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Zur Vereinfachung wird davon ausgegangen, dass sich sämtliche Krankheitstage jeweils im selben
Dienstjahr ereignet haben.
Weitere Merkblätter finden Sie im Internet unter
http://www.awa.bs.ch/an_arbeitsvertragsrecht