auto motor zubehör - amz
auto motor zubehör - amz
auto motor zubehör - amz
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Zeitschrift für das Kfz-Gewerbe und den Teilemarkt<br />
<strong>auto</strong> <strong>motor</strong> <strong>zubehör</strong><br />
Start/Stopp-Systeme unter der Lupe<br />
Anforderungen an Bordnetz, Starter und Kraftstoff-Filter<br />
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68237 | ISSN 0001-1983<br />
OFFIZIELLES ORGAN DES<br />
GESAMTVERBAND<br />
AUTOTEILE-HANDEL E.V.<br />
12<br />
Dezember 2011, 99. Jahrgang<br />
Planen, Bauen, Einrichten<br />
Wahlhilfe beim Angebot von Fahrzeug-Hebesystemen
Immer aktuell informiert:<br />
www.varta-startstop.com<br />
DIE TREIBENDE KRAFT HINTER START-STOP.<br />
Bis 2015 werden 70 % aller Fahrzeughersteller in Europa die<br />
Start-Stop-Technologie einsetzen. Mit der Start-Stop-Funktion<br />
wird Kraftstoff eingespart, indem der Motor bei Fahrzeugstillstand,<br />
wie an einer roten Ampel oder bei stockendem<br />
Verkehr, ausgeschaltet wird – Kraftstoffverbrauch und<br />
CO2-Emissionen fallen dadurch deutlich niedriger aus.<br />
Die Batterie ist das Herz des Start-Stop-Systems: Fahrzeugherstellern<br />
stehen dabei zwei innovative Batterietechnologien<br />
zur Auswahl.<br />
VARTA ® Start-Stop Plus mit AGM-Technologie für Fahrzeuge<br />
mit Bremsenergierückgewinnung und anderen zusätzlichen<br />
innovativen Technologien zur Kraftstoffeinsparung<br />
VARTA Start-Stop mit EFB-Technologie, konzipiert für<br />
Fahrzeuge mit der Basis-Start-Stop-Funktion<br />
Ohne die richtige Batterietechnologie funktioniert das<br />
Start-Stop-System nicht und der Spareffekt sowie der Nutzen<br />
für die Umwelt durch reduzierten Verbrauch und weniger<br />
CO2-Emissionen gehen verloren.<br />
In enger Zusammenarbeit mit führenden Fahrzeugherstellern,<br />
wie Audi, BMW, Ford, Mercedes-Benz, Volvo und<br />
VW, hat VARTA für Start-Stop-Systeme geeignete innovative<br />
Batterielösungen entwickelt. Bereits heute ist VARTA<br />
Marktführer und stattet die meisten Start-Stop-Fahrzeuge<br />
original mit einer VARTA Batterie aus.<br />
Die Start-Stop-Batterien von VARTA. Vertrauen Sie der<br />
treibenden Kraft hinter Start-Stop.<br />
Weitere Informationen: www.varta-startstop.com
<strong>amz</strong> 12-2011 editorial<br />
Der Wind im Wettbewerb um den Servicekunden<br />
wird zunehmend rauer.<br />
Grund dafür sind ein mittel- und langfristig<br />
stagnierender Fahrzeugbestand,<br />
rückläufiger jährlicher Wartungs- und<br />
Reparaturbedarf je Fahrzeug und die mit dem<br />
technischen Fortschritt verbundenen Qualitätssteigerungen<br />
der neueren Automobile. Mehr denn<br />
je gilt es daher, im Servicemarkt möglichen Veränderungen<br />
zu begegnen und rechtzeitig die Weichen<br />
für die Zukunft zu stellen. Was aber sind die<br />
Erfolgsfaktoren im Servicegeschäft? Und wie kann<br />
man Mehrerlöse im Kfz-Aftermarket erzielen? Einer<br />
dieser Erfolgsfaktoren dürfte die Gewinnung neuer<br />
Kundengruppen sein, wie etwa die große Gilde der<br />
gewerblichen Transporter. In der Kfz-Landschaft<br />
sind Handwerks- und Gewerbebetriebe, also Bäcker,<br />
Maler, Dachdecker und so weiter mit Transportern<br />
im Bestand eine interessante Zielgruppe. Über zwei<br />
Millionen von ihnen rollen tagtäglich über unsere<br />
Straßen, im inner- und außenstädtischen Lieferverkehr<br />
oder als Lastesel für Handwerksbetriebe oder<br />
Gewerbetreibende. Hier können Werkstätten im<br />
Aftersales-Geschäft mit Service und Reparaturen<br />
an Transportern guten Profit machen, wenn sie es<br />
geschickt anstellen.<br />
Vor kurzem fand das zweite Transporter-FORUM<br />
statt, wo sich alles um die Lastesel in der Klasse bis<br />
3,5 Tonnen drehte. Schon das erste Transporter-FO-<br />
RUM vor zwei Jahren war ein voller Erfolg. Und auch<br />
dieses Mal standen die servicerelevanten Themen<br />
hier im Fokus. Den Besucher des Forums boten die<br />
Aussteller interessante Alternativen für mögliche<br />
Zusatzgeschäfte im Bereich des Transporter-Segmentes,<br />
um sich zukunftsgerichtet ein Stück vom<br />
Kuchen, sprich Transporter-Servicemarkt, abschneiden<br />
können. Neben den Ausgaben für Wartung und<br />
Reparatur fallen in diesem Segment insbesondere<br />
bei Transportern mit Spezialeinbauten sowie -aufbauten<br />
viele weitere Reparatur- sowie Nachrüstalternativen<br />
an, weil diese Fahrzeuge meist nach<br />
Gebrauch wieder umgerüstet werden müssen. Das<br />
alles ist mit Arbeitsaufwand in den Werkstätten<br />
verbunden, wobei sich immer wieder neue Perspektiven<br />
für die Werkstattauslastung ergeben.<br />
Was liegt also näher, sich als Werkstatt diesem in-<br />
Wer zu spät<br />
kommt, …<br />
… den bestraft der Kfz-Servicemarkt,<br />
zumindest wenn man nicht rechtzeitig auf<br />
neue Markt- und Kundensegmente setzt.<br />
„Beim Service erweisen sich<br />
gewerblich genutzte Transporter<br />
für Kfz-Werkstätten als<br />
renditeträchtige Zielgruppe.“<br />
teressanten Geschäftsfeld zu widmen? Angebote<br />
für interessierte Werkstätten gab es auf dem Transporter-FORUM<br />
zur Genüge. Wie es ausschaut, werden<br />
auch künftig weitere dieser gelungenen Veranstaltungen<br />
folgen. Und wer es dieses Mal nicht<br />
einrichten konnte, sollte auf jeden Fall beim nächsten<br />
Transporter-FORUM dabei sein. Denn auch hier<br />
gilt der abgewandelte Gorbatschow-Spruch, wer zu<br />
spät kommt, den bestraft der Servicemarkt. Denn<br />
im Zuge des Verdrängungswettbewerbs in der Kfz-<br />
Branche gilt es mehr denn je, das Augenmerk noch<br />
stärker als bisher auf das Aftersales-Geschäft zu<br />
richten. Hier ist es jetzt wichtig, mit der Fokussierung<br />
auf Service und Qualität den Grundstein für<br />
Wachstum zu legen.<br />
Wir wünschen unseren Lesern auf diesem Weg<br />
alles Gute und verabschieden uns mit der <strong>amz</strong> 12<br />
für dieses Jahr. Auch im kommenden Jahr wird<br />
Sie die <strong>amz</strong>-Redaktion wieder zuverlässig, aktuell,<br />
fachlich fundiert, übersichtlich sowie zeitgemäß<br />
mit Tipps und Infos rund um das Werkstatt- und<br />
Servicegeschäft versorgen. Auch wenn es noch ein<br />
paar Tage bis dahin sind, wünschen wir, die <strong>amz</strong>-<br />
Redaktion sowie das Anzeigen- und Verlagsteam<br />
von der Schlüterschen Verlagsgesellschaft, allen<br />
unseren Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen<br />
guten Start ins neue und sicherlich spannende<br />
Jahr 2012.<br />
Jürgen Rinn (<strong>amz</strong>-Chefredakteur)<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 3
<strong>amz</strong> 12-2011 inhaltsverzeichnis<br />
Systemspezialist RUVILLE –<br />
der traditionsbewusste Vorreiter<br />
_ Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten verstärkt die Zulieferbranche ihre<br />
Bemühungen, die Erstklassigkeit ihrer Produkte am Markt eindrucksvoll unter Beweis<br />
zu stellen. Oftmals haben dabei Traditionsunternehmen bei Kunden bessere Karten.<br />
So einfach es klingt, so plausibel erscheint die Begründung: Wer lange durchgehend<br />
erfolgreich am Markt agiert und am Puls der Zeit ist, rechtfertigt damit nicht nur das<br />
Vertrauen in seine Produkte, sondern unterstreicht damit insbesondere auch seine<br />
Kernkompetenz. RUVILLE, Systemspezialist für Motor und Fahrwerk im weltweiten<br />
Handel mit Kfz-Ersatzteilen und ganzheitliche Reparaturlösungen für Pkw und Nkw,<br />
ist so ein traditions- und innovationsbewusstes Unternehmen.<br />
Wieder<br />
ein Volltreffer<br />
_ Die Resonanz auf das diesjährige Transporter-<br />
FORUM von bfp fuhrpark + management am<br />
9. und 10. November war bei Ausstellern und<br />
Besuchern eindeutig: Auch das zweite Transporter-<br />
FORUM am Nürburgring wurde wieder ein voller<br />
Erfolg. (Seite 24)<br />
4 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Wahl-<br />
Hilfe<br />
_ Das Angebot an Hebesystemen ist sowohl<br />
mit Blick auf die Bauart als auch auf die Zahl der<br />
möglichen Varianten breit gefächert. Damit Sie<br />
eine Fehlinvestition vermeiden, zeigen wir die<br />
Vor- und Nachteile der Bauarten und in welchen<br />
Bereich sie am besten passen. (Seite 48)<br />
Bittsteller<br />
oder Kunde?<br />
_ Spätestens wenn es um einen Kredit geht,<br />
spielen die Banken eine wichtige Rolle. Neben der<br />
Kreditwürdigkeit des Betriebes sowie den entsprechenden<br />
Konditionen ist hier das Vertrauensverhältnis<br />
zur Bank der Maßstab für eine langfristige<br />
Zusammenarbeit. (Seite 66)
technik teilemarkt<br />
szene Den Kunden mobil machen 8<br />
Kostenlos tanken 8<br />
Kunststoffe werden immer wichtiger 10<br />
trends Entwicklungshilfe für Akkus 12<br />
Effizienter Elektro-Flitzer 14<br />
Mehr Erdgas-Mobilität 16<br />
<strong>auto</strong>mobil Start/Stopp-Systeme unter der Lupe 18<br />
Kraft und Strom im Einklang 20<br />
Integriertes Bremssystem 22<br />
Wieder ein Volltreffer 24<br />
werkstattausrüstung Neue AU-Station von Bosch 26<br />
Universalwerkzeug für Service- und Diagnoseaufgaben 28<br />
werkstattmarkt Branchengeflüster 30<br />
betrieb<br />
Extra<br />
in dieser<br />
Ausgabe!<br />
Geballtes Turbolader-Knowhow 32<br />
<strong>amz</strong><br />
Sonderheft Dezember<br />
<strong>auto</strong> <strong>motor</strong> <strong>zubehör</strong><br />
Neues aus der Werkstattausrüstung<br />
Erleichterungen für die tägliche Arbeit<br />
Produktreport<br />
2011/2012<br />
Erfolgsfaktoren im Servicegeschäft<br />
Welche Produkte sichern die Rendite?<br />
blanen, bauen, einrichten Wahl-Hilfe 48<br />
Energie effizient nutzen 52<br />
management Profis für jeden Antrieb 58<br />
Stress pur 60<br />
Bittsteller oder Kunde? 66<br />
Gipfelstürmer 42<br />
Erfolgreiches Herbst-Duo 44<br />
Premium-Qualität<br />
made in Germany 45<br />
Grüner Kraftstoffschlauch 45<br />
Alle zwei Jahre wieder 46<br />
Colertechnika 2011 47<br />
nachrichten<br />
Offizielles Organ des Gesamtverband<br />
Autoteile-Handel E.V.<br />
Editorial 33<br />
GVA-Jahresmitglieder-<br />
versammlung mit an-<br />
schließenden Kongress 2011 34<br />
Schnappschüsse von JMV,<br />
Kongress und der festlichen<br />
Abendveranstaltung 39<br />
<strong>amz</strong> jetzt auf dem<br />
Smartphone unter<br />
www.m.<strong>amz</strong>.de<br />
AU INFO 41<br />
Editorial:<br />
Wer zu spät kommt... 3<br />
Titelanzeige:<br />
Systemspezialist RUVILLE<br />
der traditionsbewusste Vorreiter 6<br />
KBA-Zahlen 73<br />
Profile 70<br />
Impressum 72<br />
Rückspiegel 74<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 5
titel<br />
anzeige<br />
Systemspezialist RUVILLE –<br />
der traditionsbewusste Vorreiter<br />
_ Gerade in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten verstärkt die<br />
Zulieferbranche ihre Bemühungen, die Erstklassigkeit ihrer Produkte<br />
am Markt eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Oftmals haben<br />
dabei Traditionsunternehmen bei Kunden bessere Karten. So einfach<br />
es klingt, so plausibel erscheint die Begründung: Wer lange durchgehend<br />
erfolgreich im Markt agiert und am Puls der Zeit ist, rechtfertigt<br />
damit nicht nur das Vertrauen in seine Produkte, sondern unterstreicht<br />
damit insbesondere auch seine Kernkompetenz. RUVILLE,<br />
Systemspezialist für Motor und Fahrwerk im weltweiten Handel mit<br />
Kfz-Ersatzteilen und ganzheitliche Reparaturlösungen für Pkw und<br />
Nkw, ist so ein traditions- und innovationsbewusstes Unternehmen.<br />
Die Erfolgsformel des in Hamburg<br />
ansässigen Unternehmens<br />
lautet: „Immer eine<br />
Idee voraus, immer ein Lösung<br />
weiter“. Ein ebenso genialer<br />
wie einfacher Leitgedanke, der auf<br />
umfangreichen Analysen des sich ständig<br />
Das RUVILLE Wasserpumpen-Kit in<br />
OE-Qualität mit allen notwendigen<br />
Zubehörteilen und für 60 Motoren -<br />
aufgrund der Einbaulage -<br />
inklusive Thermostat.<br />
6 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
neu erfindenden Independent Aftermarket<br />
(IAM) basiert und funktioniert.<br />
Die Mixtur: Nehme das Potenzial deiner<br />
Produktentwickler, Techniker, Marketing-<br />
und Vertriebsexperten, berücksichtige<br />
das sich verändernde Anforderungsprofil<br />
deiner Kunden und treibe so die<br />
Entwicklung neuester modularer und<br />
marktgerechter Ersatzteil-Sortimente<br />
voran. Am liebsten wäre es Georg Wallus,<br />
Geschäftsleiter Operatives Geschäft bei<br />
RUVILLE, wenn seine 170 Mitarbeiter<br />
am Firmensitz Hamburg permanent<br />
den Status quo infrage stellen und auch<br />
zukünftig weiter so intensiv nach neuen<br />
Ideen und besseren Lösungen streben.<br />
So auch im Jubiläumsjahr 2012, wenn<br />
RUVILLE 90 Jahre alt wird. „Wir sehen<br />
uns als traditionsbewussten Vorreiter in<br />
der Branche und sind es gewohnt, über<br />
mehrere Generationen zu denken und<br />
die Beziehung zum Kunden immer in<br />
den Mittelpunkt unserer Aktivitäten zu<br />
rücken.“ Wie gut die neuen Ideen und<br />
Lösungen von RUVILLE schließlich sind,<br />
zeigt sich oft darin, wie schnell sie von<br />
den direkten Wettbewerbern in der<br />
Automotive Aftermarket-Branche adaptiert<br />
werden. Dabei macht es scheinbar<br />
für RUVILLE keinen Unterschied, ob neue<br />
Reparatur-Konzepte für Traggelenke,<br />
Querlenker, Stabilisatorkoppelstangen
Am Puls der Zeit durch kontinuierlichen<br />
Know-how-Austausch.<br />
entwickelt oder fachgerechte Problemlösungen<br />
rund um Axialgelenke, Spurstangenköpfe,<br />
Lenkmanschettensätze oder<br />
Federbeinstützlager umgesetzt werden<br />
müssen.<br />
Es scheint, als fänden die nationalen<br />
und internationalen Kunden aus Werkstätten<br />
und Großhandel bei RUVILLE immer<br />
die richtige Reparaturlösung, wobei<br />
der Maßstab des integrierten Prozesses<br />
immer die durch die Automobilhersteller<br />
definierten Produkspezifikationen und<br />
Reparaturabläufe sind. „Wir betrachten<br />
die Dinge mit den Augen unserer Kunden<br />
und hinterfragen immer wieder aufs<br />
Neue, welche Qualität unsere Kunden<br />
von unserem Pkw- und Nkw-Sortiment<br />
erwarten,“ betont Georg Wallus. „Das A<br />
und O war, ist und bleibt, unser Produktsortiment<br />
für Pkw und Nkw ständig neu<br />
aus der Vision, Strategie und Identität<br />
unseres Unternehmens heraus weiter<br />
zu entwickeln und somit zu verbessern.“<br />
Wallus macht klar, wer wie RUVILLE den<br />
Kunden OE-Qualität verspricht, muss<br />
zwangsläufig von der Entwicklung, über<br />
die Produktion bis hin zur Logistik und<br />
Service immer im Ganzen denken. Damit<br />
könnte er Recht haben, denn schließlich<br />
werden sich gerade ganzheitliche Reparaturlösungen<br />
nur durchsetzen, wenn<br />
Präzision in allen Bereichen der einzige<br />
Wertmaßstab ist. Und dass eine starke<br />
Marke wie Ruville nicht zufällig entsteht,<br />
sondern das Ergebnis einer strategischen<br />
Unternehmensausrichtung ist, hat für<br />
Wallus generell viele Gründe: Basis ist<br />
einerseits die OE-Qualität und Verlässlichkeit<br />
der Produkte und Services an<br />
sich. So setzen RUVILLE Produktmanager<br />
in engem Zusammenspiel mit den Informationen<br />
der RUVILLE Kunden und deren<br />
Werkstätten, sowie technischen Instituten,<br />
diese Informationen zu marktgerechten<br />
Innovationen um. Das bedeutet,<br />
RUVILLE entwickelt Produkte aufgrund<br />
der Kommunikation mit dem Markt. So<br />
war es die Marke RUVILLE, die beispielsweise<br />
als erstes ein Wasserpumpen-Kit,<br />
Das RUVILLE Nockenwellen-Voll-Kit in<br />
OE-Qualität mit allen für die fachgerechte<br />
Reparatur notwendigen Komponenten.<br />
Set inklusive Thermostat, auf den Markt<br />
brachte und so den Werkstätten die für<br />
den Reparaturfall sichere und gleichzeitig<br />
kostengünstige Reparaturlösung in<br />
Erstausrüster-Qualität anbot. „Exaktheit,<br />
Sicherheit und immer offen für Neues<br />
war und ist das Credo unserer Ingenieure<br />
und Experten bei der Entwicklung von<br />
Einzelkomponenten, Reparatursets für<br />
Fahrwerk und Lenkung im Pkw-Segment“<br />
betont Maik Evers, Leitung Produkt- und<br />
Technisches Lieferantenmanagement<br />
RUVILLE.<br />
Egal bei welchem Reparatureinsatz:<br />
RUVILLE setzt all seine Komponenten,<br />
Reparatursätze und Kits so zusammen,<br />
dass sie alle für die Reparatur benötigten<br />
Kleinteile enthalten. Ziel war und<br />
ist es, die alltägliche Arbeit der Partner<br />
im Werkstattbereich durch fachgerecht<br />
entwickelte Komplettlösungen in OE-<br />
Qualität zu erleichtern. So sind beispielsweise<br />
allein im Bereich „Wasserpumpen-Kit“<br />
derzeit über 170 Kits für alle<br />
gängigen europäischen und asiatischen<br />
Pkw-Modelle erhältlich – inklusive aller<br />
erforderlichen Spann- und Umlenkrollen,<br />
Zahnriemen oder Thermostate. Neueste<br />
Produktlinienergänzung des Systemspezialisten<br />
sind die 2011 eingeführten<br />
Pkw-Fahrwerkfedern. „Auch hier decken<br />
wir mit insgesamt vier Lösungsalternativen,<br />
also konischen, zylindrischen,<br />
Miniblock- und KMP- oder Side-Load-Federn<br />
die wichtigsten europäischen und<br />
asiatischen Applikationen im Werkstatt-<br />
Alltag bestens ab,“ beschreibt Maik Evers<br />
die derzeitige Situation und unterstreicht<br />
damit die derzeitige Marktabdeckung<br />
von rund 80 Prozent. RUVILLE gilt<br />
u.a. auch als Schrittmacher in punkto Logistikkompetenz<br />
setzt gerade zur Zeit in<br />
punkto Markenmehrwert verstärkt auch<br />
auf spezielle Schulungskonzepte für die<br />
Werkstatt-Betriebe. Remo Schönsee, Leitung<br />
Training bei RUVILLE: „Gerade Reparaturabläufe<br />
an modernen Fahrzeugen<br />
gestalten sich vermehrt komplizierter<br />
und von Modell zu Modell höchst unter-<br />
RUVILLE fuhr mit eigenem Porsche beim<br />
Porsche Carrera Cup 2011 unter die Top 10.<br />
schiedlich. Wir möchten in der Branche<br />
mit unserem Know-how-Transfer in die<br />
Werkstätten bzw. speziellen Schulungsmaßnahmen<br />
Zeichen setzen und die<br />
Chance nutzen, uns noch weiter von unseren<br />
Mitwettbewerbern abzugrenzen.“<br />
Diese konsequente Kundenorientierung<br />
unterstreicht beispielsweise eine<br />
weitere Vielzahl von Maßnahmen, die<br />
RUVILLE verstärkt zum Nutzen der Kunden<br />
ständig optimiert oder neu einleitet.<br />
Ob in Form der kontinuierlichen Datenpflege,<br />
effizienten Verpackungslösungen<br />
oder die Lieferung jedes Ersatzteils<br />
innerhalb von 24 Stunden – mit kompetentem<br />
Service und in Kombination<br />
mit der Langlebigkeit der angebotenen<br />
Ersatzteile in OE-Qualität scheint RU-<br />
VILLE nach eigenem Bekunden nicht nur<br />
die bereits erfolgreich besetzte Nische<br />
in der Aftermarket-Branche und das in<br />
das Unternehmen und seine Produkte<br />
gesetzte Vertrauen gegenüber direkten<br />
Mitwettbewerbern sondern gleichzeitig<br />
auch Schritt für Schritt sein Image als<br />
Systemspezialist weiter kontinuierlich<br />
auszubauen. Der Anspruch immer und<br />
überall OE-Qualität mit Einsatz von German<br />
Know-how zu liefern scheint im Automotive<br />
Aftermarket bei den national<br />
und international agierenden Kunden<br />
Früchte zu tragen. Und das Prinzip, keine<br />
Kompromisse bei Werkstoffen, Oberflächenbeschaffenheit,<br />
Funktionalität und<br />
Präzision einzugehen, besticht gerade in<br />
der heutigen Zeit immer mehr.<br />
„Seit nunmehr rund 90 Jahren sind<br />
wir stolz auf unsere Ideen, Lösungen<br />
und die Bereitschaft zur Veränderung,“<br />
resümiert Geschäftsleiter Operatives Geschäft<br />
Georg Wallus. „Doch gleichzeitig<br />
sind wir uns bewusst, dass vergangene<br />
Leistungen keine Garantie für zukünftigen<br />
Erfolg darstellen.“ Kompetenz und<br />
ein partnerschaftlicher Umgang scheinen<br />
dabei unverzichtbar und nicht umsonst<br />
lautet der Claim: „RUVILLE – your<br />
partner!“ Tradition verpflichtet – und<br />
wenn der Kunde profitiert, umso besser.<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 7
technik szene<br />
Den Kunden<br />
mobil machen<br />
_ Kürzlich wurden 26 Kundenersatzfahrzeuge<br />
an die Mitglieder<br />
der ATEV e.G. übergeben.<br />
Seit Gründung der ATEV im Jahr<br />
1986 haben sich bereits über 50<br />
Gesellschafter in der Autoteile-<br />
Leistungsgemeinschaft zusammengeschlossen<br />
und sind derzeit<br />
an 60 Standorten in ganz Deutschland<br />
und Österreich vertreten. ATEV arbeitet<br />
mit rund 180 Lieferanten zusammen<br />
und kann daher ein reiches Sortiment<br />
Kostenlos tanken<br />
_ TÜV-Nord-Gruppe nimmt<br />
Solartankstelle in Betrieb.<br />
Niedersachsens Ministerpräsident<br />
David McAllister (CDU)<br />
und Guido Rettig, Vorsitzender<br />
des Vorstands der<br />
TÜV-Nord-Gruppe, haben am<br />
1. November im hannoverschen Stadtteil<br />
Döhren eine so genannte eStation<br />
eingeweiht. Die Anlage bietet insgesamt<br />
neun Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge.<br />
Besucher können ihre E-Autos,<br />
-Roller und -Bikes dort kostenlos aufladen.<br />
Geschäftskunden und TÜV-Nord-<br />
Mitarbeiter erproben die Elektromobilität<br />
im Praxistest. Die auf dem Dach<br />
durch die Sonne gewonnene Energie<br />
wird direkt in Ladestrom umgewandelt<br />
und an die Batterien der darunter<br />
stehenden Fahrzeuge weitergegeben.<br />
„Diese Solartankstelle ist ein innovatives<br />
8 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
mit mehr als 24.000 Artikeln rund ums<br />
Thema Automobil anbieten.<br />
„Im Einkauf kooperieren wir mit<br />
mittelständischen Partnern und freien<br />
Händlern. Mit einem klaren Plus für alle<br />
Mitglieder: Sie unterliegen keiner Preisbindung<br />
und haben somit wesentliche<br />
Wettbewerbs- und Einkaufsvorteile.<br />
Außerdem achten wir auf eine hohe<br />
Qualität und Kontinuität“, macht der<br />
geschäftsführende ATEV-Vorstand Adolf<br />
Aschenbrenner deutlich und fügt an:<br />
„Die ATEV ist eine eingetragene Genossenschaft,<br />
in der jeder mitentscheiden<br />
und zukunftsweisendes Projekt. Die mittels<br />
Solarenergie jährlich erzeugten 7000<br />
Kilowattstunden Strom entsprechen<br />
einer Gesamtfahrleistung von 40.000<br />
Kilometern“, sagte der Ministerpräsident<br />
während der Veranstaltung.<br />
„Die TÜV-Nord-Gruppe unterstützt<br />
das Ziel, möglichst schnell attraktive<br />
und sichere E-Fahrzeuge in den Verkehr<br />
zu bringen“, sagte Guido Rettig. „Die<br />
Erfahrungen mit der eStation und den<br />
Fahrzeugen werden unsere Ingenieure<br />
genau auswerten: Für zuverlässige Batterien,<br />
eine verbesserte Reichweite und<br />
den verbraucherfreundlichen und sicheren<br />
Umgang mit Daten.“ Zur festen<br />
Flotte des TÜV Nord werden zunächst<br />
vier E-Mobile gehören: Eine Mercedes A-<br />
Klasse E-Cell, ein Citroen C-Zero, ein Mitsubishi<br />
i-Miev und künftig auch ein Opel<br />
Ampera. In seiner Rede kündigte Rettig<br />
an, dass die TÜV-Nord-Gruppe die Bewerbung<br />
der Metropolregion Hannover-<br />
Übergabe der Kundenersatzfahrzeuge<br />
in Leonberg. Foto: ATEV<br />
kann. Dabei haben wir alles Wichtige unter<br />
einem Dach. Dazu zählen auch Marketingaktivitäten,<br />
Preispflege, Kostenvorteile<br />
sowie Aktions- und Sonderpreise<br />
für unsere Mitglieder.“ Angefangen bei<br />
der Ablauforganisation, der Auswahl von<br />
Lieferanten, Kundenbindungsprogrammen,<br />
praxiserprobten Organisationsmitteln<br />
in Sachen EDV – alle Aspekte des Kfz-<br />
Teile-Alltags werden dort berücksichtigt<br />
und von der mitgliederorientierten Gruppe<br />
der Kfz-Teile-Spezialisten im Handels-<br />
und Werkstattbereich aus Waiblingen<br />
umgesetzt.<br />
Um Kunden der Partner im Falle einer<br />
Reparatur oder Wartung an deren<br />
Fahrzeugen weiterhin die erforderliche<br />
Mobilität zu verschaffen, übergaben am<br />
3. November Aschenbrenner und Systemberater<br />
Matthias Kessel in Leonberg<br />
die ersten 26 Kundenersatzfahrzeuge an<br />
die Mitglieder der ATEV e.G. Durch das<br />
Sponsoring mehrerer Industriepartner<br />
konnten die Mitglieder der ATEV e.G. die<br />
Skoda-Fabia-Modelle zu einem besonders<br />
attraktiven Preis für ihre Werkstätten<br />
leasen.<br />
Diese Dienstleistung wird als neuer<br />
weiterer Baustein im Rahmen der ATEV-<br />
Mitgliedschaft angeboten. In der ATEV-<br />
Zentrale freut man sich über das große<br />
Interesse an den Kundenersatzfahrzeugen<br />
und lässt keine Gelegenheit aus, sich<br />
bei allen Industriepartnern zu bedanken,<br />
die sich an dieser Aktion für die Mitglieder<br />
beteiligt haben. jr.<br />
So einfach ist das Tanken: Ministerpräsident<br />
David McAllister (mit Kabel) und Guido Rettig<br />
(rechts), Vorsitzender des Vorstands der TÜV-<br />
Nord-Gruppe, sind begeistert. Foto: TÜV Nord<br />
Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg für<br />
ein nationales Schaufenster Elektromobilität<br />
unterstützen werde.<br />
Anlässlich der Einweihung führte<br />
eine E-Mobilitäts-Rallye durch die niedersächsische<br />
Landeshauptstadt. Insgesamt<br />
waren mehr als zehn E-Fahrzeuge auf<br />
den Straßen Hannovers unterwegs. tv<br />
www.tuev-nord.de
Qualität, Preis<br />
und Service wichtig<br />
Bei der Unfallschaden-Abwicklung<br />
haben es nur acht Prozent<br />
der Versicherten besonders eilig.<br />
Das hat eine aktuelle Studie des<br />
Beratungsunternehmens hnw ergeben.<br />
Fahrer gesucht –<br />
dringend!<br />
Holger Steffens trampt: mit einer Ape durch<br />
Deutschland von München nach Hamburg.<br />
Details zur<br />
Rußpartikel-<br />
Förderung<br />
www.<strong>amz</strong>.de<br />
„Top Five“<br />
_ Die fünf meistgelesenen<br />
Artikel auf www.<strong>amz</strong>.de<br />
Die staatliche Förderung der Rußfilter-<br />
Nachrüstung für Diesel-Pkw, Wohnmobile<br />
und Kleintransporter bis 3,5 Tonnen geht<br />
zum 1. Januar 2012 in die nächste Runde.<br />
Neues Ganzjahresöl<br />
für Diesel<strong>motor</strong>en<br />
Ölspezialist Addinol hat<br />
ein neues vollsynthetisches<br />
Motorenöl mit der Bezeichnung Addinol<br />
Professional 0530 E6 im Programm.<br />
Wasserpumpen<br />
aus Italien<br />
Der italienische Zulieferer Metelli will bei<br />
Wasserpumpen auf dem deutschen Markt<br />
wachsen. Heute machen diese Komponenten<br />
rund ein Viertel des Umsatzes aus.<br />
10 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Kunststoffe werden<br />
immer wichtiger<br />
_ Das jüngste Concept-Car von Rinspeed hört auf den Namen<br />
BamBoo und wird von einem Elektro<strong>motor</strong> angetrieben.<br />
Bei Ticona hat man, um das Gewicht zu senken, dafür ein breites<br />
Spektrum an Teilen aus technischen Kunststoffen zusammengestellt.<br />
Innovativ sein, kreativ sein und Trends<br />
zu setzen, dies hat sich der Gründer<br />
und CEO der Concept-Car-Schmiede<br />
Rinspeed Frank M. Rinderknecht zum<br />
Ziel gesetzt. Seit mehr als 30 Jahre<br />
konzipiert und realisiert der Schweizer<br />
innovative Konzeptfahrzeuge, die zeigen<br />
sollen, wohin die Reise im Automobilbau<br />
gehen könnte. Sein jüngstes Concept-Car<br />
hört auf den Namen BamBoo und wird<br />
mittels eines umweltfreundlichen Elektro<strong>motor</strong>s<br />
mit 54 Kilowatt angetrieben.<br />
Das 3,89 Meter lange, 1,62 Meter breite<br />
und 1,61 Meter hohe Fahrzeug wiegt<br />
lediglich 1090 Kilogramm. Ticona, die ein<br />
breites Spektrum an technischen Kunststoffen<br />
produzieren und vertreiben, hat<br />
den BamBoo-Bau mit der Zulieferung<br />
von Materialien unterstützt. Innovationen<br />
im Automobilbau sind heute eng<br />
mit dem Thema Kunststoff verbunden.<br />
Der Unterboden, Teile der Radkästen<br />
und der Heckklappe, die Armaturentafelabdeckung<br />
sowie die Querträger des<br />
Fahrzeugs bestehen aus Celstran Tapes.<br />
Diese zeichnen sich durch ihr geringes<br />
Gewicht, ihre hohe Steifigkeit und Zähigkeit<br />
sowie die umweltfreundliche Verarbeitung<br />
und Rezyklierarbeit aus. Für den<br />
Unterboden wurden zwei Lagen des Gewebes<br />
zu einer Wandstärke von einem<br />
Millimeter verpresst, in den Radkästen<br />
wurden sogar drei Lagen verwendet, um<br />
eine höhere Steifigkeit zu erzielen. Für<br />
die Heckklappe und den Querträger lieferte<br />
Ticona ebenfalls Celstran-Tapes. Die<br />
Kreuzlage der Wicklungen sorgt für hohe<br />
Steifigkeit. Für den Querträger konnte<br />
durch den Wickelprozess ein Strukturbauteil<br />
realisiert werden: Das Kohlenstoff-Halbfaserzeug<br />
wurde direkt in die<br />
Struktur des Fahrzeugs eingebracht, um<br />
der Fahrerzelle die nötige Verbindung<br />
zum Unterbau zu verleihen.<br />
Die erzielte Stabilität wäre alternativ<br />
laut Ticona nur durch ein deutlich<br />
schwereres Metallbauteil möglich gewesen<br />
und hätte bei der Verwendung<br />
von Aluminium 20 Prozent, bei der Verwendung<br />
von Stahl sogar 30 Prozent<br />
mehr an Gewicht bedeutet. Bei den<br />
Abdeckungen im Innenraum sowie den<br />
Einstiegsbereichen der Schweller setzte<br />
Rinspeed auf Hostaform POM Tape. Das<br />
Dachgestänge und die Einleger des Lenkrads<br />
bestehen aus Hostaform MetalX. In<br />
Sachen Schlagzähigkeit und Bindenaht-<br />
Integrität setzt Hostaform MetalX laut<br />
Ticona neue Maßstäbe im Vergleich zu<br />
anderen schlagzäh modifizierten POM-<br />
Materialien.<br />
Dieser Werkstoff wird im Automobilbau<br />
als Metallersatz immer wichtiger,<br />
da er das geringere Gewicht sowie die<br />
einfachere Verarbeitbarkeit eines Kunststoffs<br />
aufweist und gleichzeitig eine metallische<br />
Optik erzeugt. Der Werkstoff ist<br />
außerdem kosteneffizient, da er den Prozess<br />
der nachträglichen metallischen Färbung<br />
von Bauteilen überflüssig macht.<br />
Ute Kernbach<br />
Das Rinspeed Concept-Car hört auf den Namen BamBoo und ist mit einem breiten Spektrum<br />
an Teilen aus technischen Kunststoffen von Ticona hergestellt. Foto: Kernbach
Durch nichts zu ersetzen.<br />
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technik trends<br />
Entwicklungshilfe<br />
für Akkus<br />
_ Für den Aufbau des Leitmarktes<br />
Elektromobilität in Deutschland<br />
und für die stationäre Speicherung<br />
erneuerbarer Energien sind Lithium-<br />
Ionen-Akkus von zentraler Bedeutung.<br />
Eine Pilotproduktionsanlage soll die<br />
Keimzelle für eine stärkere deutsche<br />
Batterieindustrie werden.<br />
Von 2014 an sollen deutsche<br />
Unternehmen die Möglichkeit<br />
erhalten, mit Hilfe einer Pilotanlage<br />
für die Herstellung von<br />
Musterserien von Lithium-<br />
12 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Ionen-Akkus ihre Entwicklungen zu<br />
testen und zu optimieren. Geplant und<br />
gefördert wird die Pilotanlage am Ulmer<br />
Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung<br />
Baden-Württemberg<br />
(ZSW) vom Industrieverbund „Kompetenznetzwerk<br />
Lithium-Ionen-Batterien“<br />
(KLiB). Obwohl zu Anfang des Jahrhunderts<br />
das Bundeswirtschaftsministerium<br />
die Wasserstofftechnologie als das Nonplusultra<br />
für den Antrieb von modernen<br />
Kraftfahrzeugen ansah und damit kein<br />
Interesse an der Lithium-Ionen-Technologie<br />
zeigte, verfolgen die Bundesregierung<br />
und die deutsche Industrie heute<br />
das gemeinsame Ziel, Deutschland<br />
zum Leitmarkt für Elektromobilität zu<br />
entwickeln.<br />
In der Mercedes-Benz B-Klasse F-Cell kommt<br />
als Energiespeicher eine Lithium-Ionen-<br />
Batterie der Deutschen Accumotive zum<br />
Einsatz, die bis zu 100 Kilometer ermöglicht.<br />
Fotos: Daimler AG<br />
Das macht schon von daher Sinn,<br />
weil der weltweite Markt für Lithium-Ionen-Akkus<br />
für Elektrofahrzeuge deutlich<br />
im Aufwind ist. Das weltweite Marktvolumen<br />
für Lithium-Ionen-Akkus für Personenkraftwagen<br />
wird bis 2015 von 1,5<br />
auf rund neun Milliarden Dollar wachsen.<br />
Im günstigsten Fall wird der Batteriemarkt<br />
für <strong>auto</strong>mobile Anwendungen<br />
bis 2020 sogar ein Volumen von über<br />
50 Milliarden Dollar erreichen. Begleitet<br />
wird dieses Wachstum von massiven<br />
Überkapazitäten. In den kommenden<br />
Jahren wird die Produktion von Lithium-<br />
Ionen-Akkus die Nachfrage um mehr als<br />
das Doppelte übersteigen. Dies wird zu<br />
einer Marktkonsolidierung führen. So<br />
werden 2015 fünf Wettbewerber – AESC,<br />
LG Chem, Panasonic/Sanyo, A123 und<br />
SB LiMotive – nahezu 80 Prozent des<br />
Marktes unter sich aufteilen. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt eine Studie von Roland<br />
Berger Strategy Consultants über die<br />
Entwicklung des weltweiten Markts für<br />
Lithium-Ionen-Akkus für Personenkraftwagen,<br />
leichte und schwere Nutzfahrzeuge<br />
sowie Busse mit Hybrid- und Elektroantrieb.<br />
Nachholbedarf beim<br />
produktionstechnischen<br />
Knowhow<br />
Die Mitglieder des KLiB wollen den Aufbau<br />
einer starken Batterieindustrie in<br />
Deutschland vorantreiben. Derzeit besteht<br />
aber insbesondere im Bereich des<br />
produktionstechnologischen Knowhows<br />
großer Nachholbedarf. Das wesentliche<br />
Element, um diese Lücke schnell zu<br />
schließen, besteht in dem Aufbau produktionstechnologischen<br />
Knowhows<br />
und einem besseren Verständnis in der<br />
Prozessführung und von Verfahrensparametern.<br />
Für den schnellen Aus- und<br />
Aufbau produktionstechnologischen<br />
Knowhows spielen Pilotanlagen eine<br />
zentrale Rolle. Die Produktionsforschung,<br />
die möglichst seriennah angesiedelt ist,<br />
liefert die Basis für das schnelle Voran-<br />
Eine Schlüsselstellung nehmen<br />
Lithium-Ionen-Akkus ein. Sie sind<br />
für den Aufbau des Leitmarktes Elektro-<br />
mobilität in Deutschland und für die<br />
stationäre Speicherung erneuerbarer<br />
Energien von zentraler Bedeutung.
kommen; beispielsweise zu Fertigungszeiten,<br />
Qualitätsmanagement oder<br />
Sicherheit. Darüber hinaus bieten Pilotanlagen<br />
eine Testplattform, um Materialien,<br />
Komponenten oder Anlagenteile<br />
zu validieren und weiterzuentwickeln.<br />
Dadurch werden die Forschungs- und<br />
Entwicklungs-Anstrengungen der Unternehmen<br />
ergänzt.<br />
Zielsetzung:<br />
Leitanbieter für<br />
Batterien zu werden<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit des<br />
Standortes Deutschland in der Schlüsseltechnologie<br />
Lithium-Ionen -Ionen Ionen zu stär- stär-<br />
ken, haben sich bis heute 30 Industrieunternehmen<br />
und anwendungsnahe<br />
Forschungsinstitute zum KLiB zusammengeschlossen.<br />
Zuletzt unter anderem<br />
Siemens, Wacker Chemie, Eckelmann<br />
AG und die Technische Universität München.<br />
Ziel ist es, die Kompetenzen aus<br />
der forschenden und produzierenden<br />
Industrie, Grossunternehmen genauso<br />
wie mittelständischen Unternehmen,<br />
der Wissenschaft und dem Handwerk zu<br />
bündeln, um im vorwettbewerblichen<br />
Umfeld den Hightech- - und und Produkti- Produkti- Produktionsstandort<br />
Deutschland zu stärken<br />
und zum Leitanbieter von Batterien zu<br />
entwickeln. Der Verbund ist in mehrere<br />
Arbeitsgruppen untergliedert, zu<br />
deren Themen Referenzzellen, Prüfprozeduren,<br />
Zellfertigung sowie Qualifizierung<br />
und Ausbildung gehören. Zu den<br />
Mitgliedern gehören unterschiedliche<br />
Akteure der gesamten Wertschöpfungskette<br />
von den Batteriematerialien- und<br />
Komponentenherstellern, über Unter-<br />
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wünscht der gesamten Automobilbranche frohe Weihnachten<br />
und alles Gute im neuen Jahr!<br />
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Beim Lithium-Ionen-Batteriesystem von SB<br />
LiMotive werden die einzelnen Zellen zu<br />
Modulen gebündelt und gemeinsam mit einem<br />
Batterie-Management-System, Thermomanagement-<br />
und Elektronikkomponenten zu einem<br />
Batteriesystem zusammengefasst. Foto: Bosch<br />
nehmen aus den Bereichen Produktionstechnologie<br />
und Automatisierung<br />
bis hin zur Zell- und Batteriefertigung.<br />
Hans T. Rosarius
technik trends<br />
Effizienter Elektro-Flitzer<br />
_ Wissenschaftler der Technischen Universität München entwickeln<br />
den serienreifen Prototyp eines voll elektrischen Autos, das nicht<br />
mehr kosten soll als ein konventioneller Kleinwagen, aber alle<br />
Anforderungen an einen vollwertigen Personenwagen erfüllt.<br />
Eine wesentliche Säule unserer<br />
derzeitigen individuellen Mobilität<br />
ist günstig verfügbares Öl.<br />
Doch in naher Zukunft steht es<br />
nicht mehr in ausreichendem<br />
Maße und zu bezahlbaren Preisen zur<br />
Verfügung. Dann ist der Elektroantrieb<br />
Schlüssel zur ndividuellen Mobilität.<br />
Wissenschaftler von 20 Lehrstühlen<br />
der Technischen Universität München<br />
(TUM) haben daher ein Fahrzeugkonzept<br />
entwickelt, das alle Aspekte der Elektromobilität<br />
in einem umfassenden Ansatz<br />
neu denkt und optimiert. Ergebnis ist<br />
der konkurrenzfähige Prototyp Mute,<br />
ein agiler, sportlicher Zweisitzer, der<br />
sofort von einem Autohersteller in Serie<br />
gefertigt werden könnte, um schon in<br />
naher Zukunft große Teile der urbanen<br />
Mobilität abzudecken. Er bietet Platz für<br />
zwei Personen und Gepäck. Im Hinblick<br />
auf Ergonomie und Komfort stellt das<br />
Fahrzeug alle bisherigen Entwicklungen<br />
in der EG-Fahrzeugklasse L7E in den<br />
Schatten.<br />
Der für die Zulassung in dieser Klasse<br />
auf 15 Kilowatt abgeregelte Elektro<strong>motor</strong><br />
beschleunigt das leichte Fahrzeug<br />
von null auf 60 Stundenkilometer in 6,8<br />
Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 120 Kilometern pro<br />
Stunde. Sein Lithium-Ionen-Akku ist auf<br />
eine garantierte Mindestreichweite von<br />
14 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
100 Kilometern ausgelegt, der bei einer<br />
sehr sparsamen Fahrweise auch 150<br />
Kilometer ermöglicht. Bei Bedarf dient<br />
eine Zink-Luft-Batterie als so genannter<br />
Range-Extender oder Reichweitenverlängerer<br />
zur Erhöhung der angegebenen<br />
Mindestreichweite – eine Art Reserve-<br />
Batterie.<br />
Ausstattung eines<br />
modernen Fahrzeug<br />
Ein Sicherheitspaket aus elektronischem<br />
Stabilitätsprogramm (ESP),<br />
stabiler Fahrgastzelle und Crash-Elementen<br />
aus kohlefaserverstärktem<br />
Kunststoff verleiht dem Fahrzeug einen<br />
hohen Sicherheitsstandard. Bisher<br />
wurde für Fahrzeuge der Klasse L7E<br />
kein Frontalcrash-System gefordert.<br />
Um dem leichten Fahrzeug hohe passive<br />
Sicherheit zu geben, wurde der<br />
Mute mit Crashboxen aus Faserverbundwerkstoffenausgerüstet.<br />
Sie vereinen geringes<br />
Gewicht mit hohem Energieabsorptionsvermögen.<br />
Während<br />
Stahl- und Aluminiumbauteile zwischen<br />
15 und 25 Kilojoule pro Kilogramm<br />
aufnehmen können, schaffen<br />
Faserverbundwerkstoffe 70 bis 100 Kilojoule<br />
pro Kilogramm. Bei einem Unfall<br />
wird das Crashrohr von vorn begin-<br />
Das funktionale Design ist ein weiterer<br />
Beitrag zum ökologischen Anspruch des<br />
MUTE. Die strömungsgünstige Fahrzeugform<br />
mit glattem Unterboden sowie einem<br />
Fließheck ermöglicht einen cw-Wert von<br />
nur 0,27. Fotos: TU München<br />
Das Lenkrad, die Pedale, die Bedienelemente<br />
und die Sitzhöhe können individuell so<br />
eingestellt werden, dass sich der Kopf des<br />
jeweiligen Fahrers immer am gleichen Punkt<br />
befindet. Das führt zu einer optimalen,<br />
gleichbleibenden Übersicht.<br />
nend zermahlen und es verbleiben nur<br />
Faserreste und Staub, teilt die TUM mit.<br />
Entscheidend für die hohe Effizienz<br />
des Mute ist sein geringes Gewicht. Ein<br />
stabiler Rahmen aus Aluminium und<br />
eine Karosserie aus kohlefaserverstärktem<br />
Kunststoff reduzieren das Leergewicht<br />
einschließlich der Batterien auf<br />
nur 500 Kilogramm. Für ein Elektrofahrzeug<br />
ist ein geringes Gewicht unabdingbar,<br />
sagt der TUM-Fahrzeugingenieur<br />
Professor Markus Lienkamp: „Mehr Gewicht<br />
erfordert mehr Akkuleistung für<br />
die gleiche Reichweite und verursacht<br />
damit höhere Kosten. Mehr Gewicht<br />
heißt auch weniger Dynamik bei gleicher<br />
Leistung. Wir wollen aber ein Auto,<br />
Alle Informationen und Einstellungen<br />
laufen auf einem intelligent gestalteten<br />
und mit dem Mobilfunk verbundenen<br />
Touchscreen zusammen.
ESP und Torque-Vectoring-Getriebe senken das<br />
Unfallrisiko. Die steife Fahrgastzelle aus Aluminium,<br />
kombiniert mit Crashelementen aus CFK, sorgt für<br />
eine gute passive Sicherheit.<br />
das bezahlbar ist und Spaß macht beim Fahren.“<br />
Zur Effizienz trägt zudem bei einem Elektrofahrzeug<br />
die Möglichkeit der Rekuperation bei, der Energierückgewinnung.<br />
Das zentrale Element hierfür ist<br />
der Elektro<strong>motor</strong>, der sowohl als Motor als auch als<br />
Generator betrieben werden kann. Beim Mute wird<br />
er assistiert durch ein aktives Torque-Vectoring-Differenzial.<br />
Dieses besitzt einen zusätzlichen kleinen<br />
Elektro<strong>motor</strong>, der die Antriebs- und Bremskräfte in<br />
Kurven optimal auf die beiden Hinterräder verteilt.<br />
Es ermöglicht eine hohe Kurvendynamik bei stabilem<br />
Fahrverhalten und sorgt für maximale Energierückgewinnung<br />
beim Bremsen.<br />
Sicheres und<br />
ansprechendes Elektrofahrzeug<br />
Ausgangspunkt des Mute-Projekts war eine intensive<br />
Analyse bestehender Nutzungsgewohnheiten<br />
und des Akzeptanzverhaltens von Automobilnutzern.<br />
Aus den Ergebnissen der umfangreichen Vorstudien<br />
leiteten sich die Ziele des Projekts ab, ein<br />
sicheres und gut aussehendes Elektro<strong>auto</strong> zu bauen,<br />
das alle wichtigen Alltagsanforderungen im<br />
Kurzstreckenbetrieb abdeckt, gute Fahrleistungen<br />
bietet und preislich günstiger ist als ein vergleichbarer<br />
Personenwagen mit Verbrennungs<strong>motor</strong>. Ein<br />
Fahrzeug also, das gute Chancen hätte, in Millionen<br />
Stückzahlen gekauft zu werden. Zusammengefasst:<br />
effizient, preiswert, sicher. Um diese Ziele zu erreichen,<br />
hat das Projektteam jedes Fahrzeugteil neu<br />
überdacht. Auf Überflüssiges wurde verzichtet und<br />
für den Kunden wichtige Elemente wurden beibehalten.<br />
Ausgehend vom tatsächlichen Kundenbedarf<br />
beim Einsatz eines Kurzstreckenfahrzeugs wurden<br />
alle Teile des Mute für den Einsatz in einem reinen<br />
Elektrofahrzeug optimiert. Ein möglicher Preis wurde<br />
von den Projektentwicklern nicht genannt, denn<br />
sie verstehen den Mute als einen Prototyp für ein<br />
massentaugliches Elektrofahrzeug, das in seinen Gesamtkosten<br />
günstiger sein könnte als ein vergleichbares<br />
Auto mit Otto- oder Diesel<strong>motor</strong>.<br />
Hans T. Rosarius<br />
Wenn’s drauf ankommt:<br />
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Es gibt Situationen, die sich auch bei größter Vorsicht und<br />
Konzentration nicht vermeiden lassen. Plötzlich spielt die<br />
Qualität des Fahrwerks und der Bremsanlage die entscheidende<br />
Rolle. Erst das perfekte Zusammenspiel von Bremssystem<br />
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Lenkung<br />
Aufhängung
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Mehr Erdgas-Mobilität<br />
_ Ein breites Bündnis von Energie- und Automobilunternehmen<br />
kündigt mehr Fahrzeugmodelle, mehr Tankstellen, mehr Biomethan an.<br />
Vertreter der Fahrzeughersteller,<br />
der Energiewirtschaft sowie des<br />
Allgemeinen Deutschen Automobil<br />
Clubs (ADAC) haben sich<br />
darauf verständigt, Erdgas und<br />
Biomethan als Kraftstoff den Rücken<br />
zu stärken. Im Gegensatz zu den rund<br />
420.000 Personenkraftwagen, die heute<br />
mit Autogas auf unseren Straßen unterwegs<br />
sind, soll bis 2020 die Zahl der Erdgasfahrzeuge<br />
von derzeit 90.000 auf<br />
rund 1,4 Millionen Einheiten gesteigert<br />
werden. Mit einer deutlichen Erweiterung<br />
des Fahrzeugangebots wollen die<br />
an der „Initiative Erdgasmobilität“ beteiligten<br />
Fahrzeughersteller Daimler, Iveco<br />
Magirus und der Volkswagen-Konzern<br />
den deutschen Markt für Erdgasfahrzeuge<br />
anschieben. Volkswagen will seine<br />
Produktpalette von Erdgasfahrzeugen<br />
auf die zum Konzern gehörenden Marken<br />
Audi, Seat und Skoda ausweiten. So wird<br />
es ab Mitte 2012 beispielsweise in der<br />
Kleinwagenklasse den „up!“ mit Erdgasantrieb<br />
geben.<br />
Erstmals wird in der Kompaktklasse<br />
ab Ende 2013 ein Erdgasfahrzeug angeboten,<br />
zum Beispiel der Audi A3. Bei<br />
Mercedes-Benz wird der Erdgasantrieb<br />
auch in der neuen B-Klasse zum Einsatz<br />
kommen. Die Nutzfahrzeughersteller<br />
Iveco und Mercedes erweitern ihr Angebot<br />
um branchen- und einsatzspezifische<br />
Baureihen mit Erdgasantrieb.<br />
Entgegen der Aussage von Dr. Gerhard<br />
Holtmeier – Aufsichtsratvorsitzender der<br />
erdgas mobil GmbH und Vorstand der<br />
Thüga AG – der die Tankstellendichte in<br />
Deutschland als ausreichend sieht, will<br />
die Initiative die Zahl der heute 900 Erdgastankstellen<br />
deutlich steigern. Dabei<br />
16 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
sollen vor allem hochfrequentierte Standorte<br />
erschlossen werden. Schließlich will<br />
das Bündnis dafür sorgen, dass bis 2015<br />
mindestens 20 Prozent des im Verkehr<br />
genutzten Erdgases durch klimafreundliches<br />
Biomethan ersetzt wird. Um Konkurrenzen<br />
zur Nahrungsmittelproduktion<br />
zu vermeiden, sollen dafür verstärkt Reststoffe<br />
verwendet werden.<br />
Bessere politische Rahmenbedingungen<br />
gefordert<br />
Gleichzeitig sprach sich der Initiativkreis<br />
für bessere politische Rahmenbedingungen<br />
aus, zum Beispiel für die Verlängerung<br />
der Energiesteuerermäßigung für<br />
Erdgas als Kraftstoff, für öffentliche Förderung<br />
beim Bau von Erdgastankstellen<br />
und eine transparente Preisauszeichnung.<br />
„Gemeinsam wollen wir die großen Potenziale<br />
von Erdgas und Biomethan als<br />
klimafreundliche Kraftstoffe erschließen“,<br />
sagte Stephan Kohler, Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung der Deutschen Energie-<br />
Agentur GmbH (dena), die diese Initiative<br />
koordiniert: „Auch der Verkehrssektor<br />
muss einen Beitrag zur Energiewende<br />
leisten. Unsere Absichtserklärung zeigt allen<br />
Beteiligten, welche konkreten Schritte<br />
jetzt notwendig sind, um die Erdgasmobilität<br />
als wichtige Alternative im Verkehr zu<br />
etablieren.“<br />
Mit der Absichtserklärung unterstützt<br />
die Initiative Erdgasmobilität das Ziel der<br />
Bundesregierung, den Anteil von Erdgasfahrzeugen<br />
zu fördern. Ausgehend von<br />
den aktuell 0,3 Prozent Anteil am Kraftstoffmix<br />
haben diese Alternativen bis<br />
2020 in Deutschland ein Potenzial von<br />
bis zu vier Prozent, was einem Wachstum<br />
Initiativkreis Erdgasmobilität: Vordere Reihe<br />
vorne von links nach rechts: Dr. Oliver Lüdtke<br />
(Verbio), Ulrich Klaus Becker (ADAC),<br />
Dr. Andreas Scheuer (BMVBS), Stephan Kohler<br />
(dena), Jens Andersen (Volkswagen). Dahinter<br />
von links nach rechts: Dr. Peter Blauhoff<br />
(Deutsche Shell Holding), Dr. Ludwig Möhring<br />
(Wingas), Michael Schmidt (BP Europa),<br />
Bernhard Austermann (UNITI),<br />
Peter Barschkis (Iveco Magirus), Volker Hoff<br />
(Adam Opel), Gotthart Graß (figawa),<br />
Bernhard Heil (Daimler), Volker Lange (VDIK),<br />
Dr. Gerhard Holtmeier (erdgas mobil).<br />
Foto: Rosarius<br />
um mehr als den Faktor zehn entspräche.<br />
Obwohl die Initiative nur die Belange zum<br />
Erdgas vertritt, sind die Marketingmaßnahmen<br />
insgesamt zum Gas als Kraftstoff<br />
als verbesserungswürdig anzusehen.<br />
Während deutschlandweit inzwischen<br />
an 43 Prozent der rund 14.500 Tankstellen<br />
Autogas getankt werden kann, liegt<br />
sein Anteil am Kraftstoffmix bei rund<br />
einem Prozent der zugelassenen Personenkraftwagen.<br />
„Die Bundesregierung<br />
wird die Absichtserklärung im Rahmen<br />
ihrer Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie<br />
intensiv prüfen und hier gemeinsam mit<br />
den Akteuren über konkrete Umsetzungsmaßnahmen<br />
beraten“, erklärte Dr. Andreas<br />
Scheuer, parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesverkehrsministerium<br />
(BMVBS), der die Absichtserklärung im<br />
Namen der Bundesregierung in Empfang<br />
nahm.<br />
Erdgas wie auch Flüssiggas sind etablierte<br />
Technologien, die schon am Markt<br />
verfügbar sind und für die Kunden auch<br />
finanzielle Vorteile bergen. Wer heute zu<br />
einem Gasfahrzeug wechselt, wird durch<br />
Steuererleichterungen vom Staat belohnt<br />
und zahlt beim Tanken deutlich weniger.<br />
Hans T. Rosarius<br />
Mit der Absichtserklärung unterstützt die<br />
Initiative Erdgasmobilität das Ziel der Bundesregierung,<br />
den steigenden Anteil von Erdgasfahrzeugen<br />
zu fördern. Foto: Rinn
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Start/Stopp-Systeme<br />
unter der Lupe<br />
_ Start/Stopp-Systeme setzen sich immer mehr durch. Sie helfen<br />
den Automobilherstellern, den Kohlendioxid-Ausstoß im NEFZ-Zyklus<br />
zu senken. Wie funktionieren diese Systeme und welche Komponenten<br />
werden dafür benötigt? Die <strong>amz</strong>-Redaktion hat sich beim Systemlieferanten<br />
Bosch darüber informiert.<br />
Immer mehr Automobilhersteller<br />
setzen das Start/Stopp-System bei<br />
neuen Fahrzeugmodellen ein. Im<br />
Stadtabschnitt des NEFZ-Zyklus bringt<br />
es eine Kohlendioxid-Einsparung von<br />
bis zu acht Prozent. Künftig sollen mit<br />
erweiterten Start/Stopp-Funktionen<br />
noch höhere Einsparungen möglich sein.<br />
Da das System von Bosch größtenteils<br />
auf bereits im Fahrzeug vorhandene<br />
Sensoren zurückgreift, lässt es sich vergleichsweise<br />
einfach und kostengünstig<br />
realisieren. Der weltweit führende Automobilzulieferer<br />
geht davon aus, dass bis<br />
2017 etwa 90 Prozent der Neufahrzeuge<br />
mit einem Start/Stopp-System ausgestattet<br />
sein werden.<br />
Start/Stopp-Funktionen<br />
Aufgabe des Start/Stopp-Systems ist es,<br />
den Motor auszuschalten, wenn er bei<br />
Haltephasen nicht benötigt wird und ihn<br />
<strong>auto</strong>matisch wieder zu starten, wenn der<br />
Fahrer weiterfahren möchte. Der Motor<br />
wird nur dann abgeschaltet, wenn alle<br />
Abschaltvoraussetzungen erfüllt sind. Je<br />
nach Konzept des Fahrzeugherstellers<br />
zählen dazu Parameter wie zum Beispiel<br />
Motortemperatur, Ladezustand der<br />
Batterie, Außentemperatur, Anhängerbetrieb<br />
und Steigung der Fahrbahn. Zusätzlich<br />
schaltet das System den Motor<br />
erst dann ab, wenn die Geschwindigkeit<br />
unter circa acht Kilometer in der Stun-<br />
18 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
de liegt, der Leerlauf eingelegt und die<br />
Kupplung nicht betätigt ist. Bei Fahrzeugen<br />
mit Automatikgetriebe wird der Motor<br />
erst bei Stillstand und bei betätigtem<br />
Bremspedal abgeschaltet.<br />
Wenn der Fahrer das Kupplungspedal<br />
betätigt, wird der Motor wieder gestartet,<br />
so dass der Fahrer nach dem Einlegen<br />
des ersten Gangs unverzüglich weiterfahren<br />
kann. Bei Automatik-Fahrzeugen<br />
wird der Motor beim Lösen des Bremspedals<br />
gestartet. Der Motor wird bei allen<br />
Getriebekonzepten während Haltephasen<br />
auch dann gestartet, wenn beispielsweise<br />
die Innentemperatur nur durch<br />
das Einschalten des Klimakompressors<br />
auf dem gewünschten Niveau gehalten<br />
werden kann oder der Ladezustand der<br />
Batterie beziehungsweise der Vakuumvorrat<br />
im Bremskraftverstärker einen definierten<br />
Schwellenwert unterschreitet.<br />
Erforderliche Zusatzsensoren<br />
Die Start/Stopp-Funktionalitäten sind<br />
im Motorsteuergerät integriert. Es ist<br />
mit einer zusätzlichen Software, dem<br />
so genannten Start/Stopp-Koordinator<br />
und mit ebensolchen Schnittstellen zum<br />
Starter und zu diversen Sensoren ausgestattet.<br />
Dazu zählt beispielsweise der<br />
Batteriesensor. Er ist am Minuspol der<br />
Batterie montiert und bildet den zentralen<br />
Bestandteil des elektronischen Energiemanagements.<br />
Der Batteriesensor<br />
Das Start/Stopp-System greift größtenteils<br />
auf bereits im Fahrzeug vorhandene Sensoren<br />
zurück. Daher lässt es sich vergleichsweise<br />
einfach und kostengünstig realisieren.<br />
Foto: Volkswagen<br />
erfasst präzise den Strom, die Spannung<br />
und die Temperatur der Batterie und ermittelt<br />
anhand der gemessenen Werte<br />
deren Energieaufnahme- und Abgabefähigkeit.<br />
Bei Fahrzeugen mit Schaltgetriebe<br />
benötigt das Start/Stopp-System zusätzlich<br />
einen Neutralgangsensor. Er zeigt<br />
an, ob ein Gang eingelegt ist. Außerdem<br />
setzt Bosch einen intelligenten Kurbelwellensensor<br />
mit bidirektionaler Drehrichtungserkennung<br />
ein. Er misst auch<br />
des Rückpendeln des Motors beim Abschalten.<br />
Dank dieser Information kennt<br />
das Steuergerät die genaue Motorposition<br />
beim Stillstand. Dadurch kann ein<br />
wesentlich schnellerer Start erfolgen, da<br />
auf die Synchronisation zur Nockenwelle<br />
verzichtet werden kann.<br />
Je nach Systemauslegung der Fahrzeughersteller<br />
kann zusätzlich ein Differenzdrucksensor<br />
für den Bremskraftverstärker<br />
verbaut sein. Er überwacht<br />
während der Stopp-Phase den Druck im<br />
Bremskraftverstärker, damit nach dem<br />
Start eine ausreichende Bremskraftverstärkung<br />
sichergestellt ist.<br />
Aus Sicherheitsgründen werden die<br />
Start/Stopp-Funktionen nur dann aktiviert,<br />
wenn ein Fahrer im Auto sitzt und<br />
die Motorhaube geschlossen ist. Diese<br />
Informationen liefern ein Gurtschlossschalter<br />
und ein Schalter für die Motorhaubenposition.<br />
Auf Wunsch kann der<br />
Fahrer die Start/Stopp-Funktionen auch<br />
manuell über einen Schalter am Armaturenbrett<br />
ausschalten.<br />
Anforderungen an Bordnetz,<br />
Starter und Kraftstofffilter<br />
Das Bordnetz von Fahrzeugen mit Start/<br />
Stopp-System ist deutlich höheren Belastungen<br />
ausgesetzt als jenes konventioneller<br />
Automobile. Deshalb wird es ausschließlich<br />
von EFB- (Enhanced Flooded<br />
Battery) oder AGM-Batterien (Absorbent<br />
Glass Mat) mit Spannung versorgt. Sie<br />
sind leistungsfähiger und zyklenfester als<br />
klassische Blei-Säure-Batterien. Zudem<br />
bieten sie eine verbesserte Ladungsaufnahme,<br />
einen besseren Stromfluss und<br />
höhere Startleistung selbst bei niedrigen<br />
Ladezuständen. Desweiteren muss berücksichtigt<br />
werden, dass beim Betätigen<br />
des Starters das Spannungsniveau des<br />
Bordnetzes kurzzeitig abfällt. Dies kann<br />
die Funktion elektronischer Geräte beeinträchtigen<br />
und führt beispielsweise zur<br />
Unterbrechung des Radioempfangs, der<br />
Freisprecheinrichtung oder der Navigation.<br />
Um dies zu vermeiden, wird bei Fahr-
zeugen mit Start/Stopp-System ein Spannungsstabilisator<br />
eingebaut. Der so genannte DC/<br />
DC-Wandler stabilisiert die Spannung für Teile<br />
des Bordnetzes beim Motorstart und verhindert<br />
Beeinträchtigungen der Komfortfunktionen.<br />
Die Zahl der Startvorgänge nimmt bei Fahrzeugen<br />
mit Start/Stopp-Systemen etwa um den<br />
Faktor sechs zu. Deshalb hat Bosch die Starter<br />
für Start/Stopp-Systeme mit stärkeren Lagern,<br />
verbessertem Planetengetriebe, verstärktem<br />
Einspurgetriebe und optimiertem Kollektor ausgestattet.<br />
Diese Auslegung soll es ermöglichen,<br />
dass der Starter den häufigeren Starts über die<br />
gesamte Lebensdauer des Fahrzeugs standhält.<br />
Die höhere Zahl der Startvorgänge führt auch<br />
dazu, dass der Kraftstofffilter häufiger starken<br />
Druckpulsationen ausgesetzt ist. Deshalb haben<br />
die Bosch-Ingenieure für Start/Stopp-Anwendungen<br />
besonders robuste Kraftstofffilter<br />
entwickelt, um ein Bersten zu vermeiden.<br />
Efficiency Line-Generatoren<br />
Der Generator muss bei Fahrzeugen mit Start/<br />
Stopp-System nicht zwangsläufig anders ausgelegt<br />
sein. Dennoch bieten geregelte Generatoren<br />
viele Vorteile in Verbindung mit dem<br />
Start/Stopp-System, beispielsweise die Bremsenergierückgewinnung.<br />
Mit Blick auf die Zunahme<br />
des Bedarfs an elektrischer Energie im<br />
Auto und der Start/Stopp-Systeme hat Bosch<br />
eine effizienzgesteigerte Generatorenserie, die<br />
so genannte Efficiency Line (EL), entwickelt und<br />
in Serie gebracht. Durch eine verbesserte elektrische<br />
Auslegung und optimierte Materialien<br />
konnten die Ingenieure den Wirkungsgrad auf<br />
über 70 Prozent steigern. Die EL-Generatoren<br />
geben bereits bei Leerlaufdrehzahl zehn Prozent<br />
mehr Leistung ab. Damit ermöglichen sie<br />
ein schnelleres Laden der Batterie und ein häufigeres<br />
Nutzen der Start/Stopp-Funktion. Eine<br />
zusätzliche analoge oder digitale Kommunikationsschnittstelle,<br />
zum Beispiel ein LIN-Bus,<br />
schafft ferner die Voraussetzung für eine intelligente<br />
Generatorregelung. Dadurch lässt sich<br />
die elektrische Energie weitgehend im Schubbetrieb<br />
gewinnen.<br />
Künftige Weiterentwicklungen<br />
Bosch entwickelt die Start/Stopp-Funktionen<br />
ständig weiter, um das Kraftstoffeinsparpotenzial<br />
dieser Technik weiter auszuschöpfen.<br />
So wird zum Beispiel daran gearbeitet, dass<br />
der Motor auch bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe<br />
bereits beim Ausrollen ausgeschaltet<br />
werden kann. Dies stellt die Entwickler<br />
jedoch vor einige technische Hürden. Tritt<br />
der Fahrer beispielsweise während des Ausrollens<br />
aufs Gas und will weiterfahren, muss<br />
der Motor ohne Verzögerung wieder anspringen.<br />
Um das zu realisieren, entwickelt Bosch<br />
den so genannten synchronisierten Wiederstart,<br />
bei dem der Starter sanft in den noch<br />
auslaufenden Motor einspuren kann. Hierfür<br />
wird die Drehzahl des Starterritzels an diejenige<br />
der Kurbelwelle angepasst, bevor es in<br />
den Zahnkranz einspurt. Dazu ist ein spezielles<br />
Starter-Design, das den Einspurvorgang<br />
des Ritzels vom Startvorgang trennt, und<br />
eine angepasste Motorsteuerungssoftware<br />
nötig.<br />
Ein weiteres Kraftstoffeinsparpotenzial von<br />
bis zu zehn Prozent im Realbetrieb verspricht<br />
die Funktion Start/Stopp-Segeln. Bei dieser<br />
Funktion wird der Schwung des Fahrzeugs genutzt,<br />
um mit ausgekuppeltem und abgeschaltetem<br />
Motor zu rollen. Während der Segelphasen<br />
werden sicherheitsrelevante Funktionen<br />
wie Servolenkung oder Bremskraftunterstützung<br />
durch eine redundante Auslegung des<br />
Bordnetzes aufrecht erhalten.<br />
Bosch hat das Start/Stopp-System 2007<br />
in Serie eingeführt. Es wird bereits in vielen<br />
Modellen führender Automobilhersteller<br />
wie Audi, BMW, Fiat, Porsche und Volkswagen<br />
verbaut. Das Start/Stopp-System wird<br />
Werkstattfachleuten künftig immer häufiger<br />
begegnen. Darüber, was im Service hierbei<br />
zu beachten ist, haben wir bereits in der <strong>amz</strong><br />
10/2011 ab Seite 72 berichtet.<br />
Richard Linzing<br />
Die Start/Stopp-<br />
Komponenten im<br />
Überblick.<br />
Grafik: Bosch
technik <strong>auto</strong>mobil<br />
Kraft und Strom<br />
im Einklang<br />
_ Der neue Peugeot 3008 Hybrid4, ein Diesel-Vollhybrid ohne<br />
Schubkraftunterbrechung, startet auf dem deutschen Markt durch.<br />
Speziell im Hinblick auf die Technik<br />
bei Diesel<strong>motor</strong>en wird Peugeot<br />
mit Innovationen gerne in Zusammenhang<br />
gebracht. So ist es nicht<br />
weiter verwunderlich, wenn der<br />
französische Autobauer den weltweit<br />
ersten Serien-Vollhybriden mit einer<br />
Dieselmaschine auf den Markt bringt.<br />
Neben dem Range Extender ist dies eine<br />
weitere Technikkombination, die Schule<br />
machen dürfte, denn sie liefert höchste<br />
Leistung in Verbindung mit günstigen<br />
Der 3008 Hybrid4 ist für Privatleute wie auch<br />
für Unternehmensfuhrparks interessant. Diese<br />
beiden Zielgruppen dürften etwa zu gleichen<br />
Teilen den Kundenkreis darstellen.<br />
Foto: Peugeot<br />
20 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Verbrauchswerten. Die Preise für den<br />
Löwenhybriden beginnen bei 34.150<br />
Euro. Mit Navigations- und Telematiksystem,<br />
Head-Up-Display und 17- statt<br />
16-Zoll-Leichtmetallfelgen kostet die<br />
Topversion 36.150 Euro. Für einen 3008<br />
mit Dieselantrieb – jedoch ohne zusätzlichen<br />
Elektroantrieb – zahlt man rund<br />
4000 Euro weniger.<br />
Der in zwei Ausstattungsversionen<br />
erhältliche Fünfsitzer hat bereits in der<br />
Basisversion eine Zwei-Zonen-Klimatisierung,<br />
ESP, sechs Airbags, elektrische<br />
Fensterheber, Zentralverriegelung, elektrisch<br />
einstellbare Außenspiegel und ein<br />
CD-Radio an Bord. Goodies wie beispielsweise<br />
eine elektrische Feststellbremse,<br />
Einparkhilfe hinten, Nebelscheinwerfer,<br />
Tempomat sowie Licht- und Scheibenwischer<strong>auto</strong>matik<br />
sind ebenso serienmäßig.<br />
Insgesamt will Peugeot im ersten<br />
vollen Verkaufsjahr 1500 Einheiten des<br />
3008 Hybrid4 hierzulande verkaufen.<br />
Diesel vorne – Elektro hinten<br />
Herzstück des Franzosen ist die Kombination<br />
eines sparsamen Dieselaggregats<br />
für die Vorderachse und eines kleinen<br />
Elektro<strong>motor</strong>s für die Hinterachse. Im<br />
Falle des französischen Crossover ist das<br />
ein 120 kW/163 PS starker Selbstzünder<br />
Der 4365 Millimeter lange Crossover wartet<br />
dank seines Radstands von 2613 Millimetern<br />
mit guten Innenraumverhältnissen auf. Das<br />
Ladevolumen ist im Vergleich zum 3008 ohne<br />
Hybridsystem etwas geschrumpft und beträgt<br />
zwischen 377 bis 1186 Liter. Fotos: Kernbach<br />
Die Hochspannungsbatterien sind<br />
wartungsfrei. Peugeot gewährt auf die Batterie<br />
fünf Jahre Garantie genauso wie auf die<br />
gesamte Hybrid-Antriebseinheit.<br />
und ein emissionsfreier 27 kW/37 PS<br />
Elektro<strong>motor</strong>, was einen Vollhybriden<br />
ausmacht, der als Gesamtleistung 147<br />
kW/200 PS locker macht. Die beiden Motoren<br />
lösen einander voll<strong>auto</strong>matisch<br />
und situationsbedingt ab. Das kombinierte<br />
Drehmoment liegt bei maximal<br />
450 Newtonmeter. Über einen Drehschalter<br />
auf der Mittelkonsole kann der<br />
Fahrer zwischen vier Fahrprogrammen<br />
(Auto, 4wD, Sport und ZEV = Zero Emission<br />
Vehicle) wählen. Einmal Platz genommen<br />
und den Zündschlüssel gedreht,<br />
hört man zwar nichts, aber die Instrumente<br />
verraten die Betriebsbereitschaft.<br />
Wenn der Drehknopf auf der Mittelkonsole<br />
auf ZEV gestellt und die Fahrstufe<br />
des <strong>auto</strong>matisierten Schaltgetriebes<br />
eingelegt wird, setzt sich durch leichtes<br />
Gasgeben der Löwenhybrid lautlos in<br />
Gang. In der ZEV-Einstellung kann der<br />
Wagen allerdings nicht schneller als Tempo<br />
60 fahren. Und die Reichweite ist mit<br />
bis zu vier Kilometern nicht gerade hoch.<br />
Sobald man das Gaspedal etwas tiefer<br />
drückt, startet der Diesel seine Arbeit und<br />
man fährt <strong>auto</strong>matisch im Auto-Modus.<br />
Situationsabhängig schaltet sich <strong>auto</strong>matisch<br />
der Verbrennungs<strong>motor</strong> zu und<br />
beschleunigt den Hybriden. Im 4WD-Modus<br />
arbeiten beide Motoren gleichzeitig.<br />
Während der Fahrt ist jederzeit auf den<br />
Instrumenten ablesbar, ob das System<br />
rekuperiert, der Ladezustand der Batterie<br />
sowie die Energieflüsse. Im Auto-Modus<br />
sind Schaltpunkte und Einsatzphasen der<br />
beiden Motoren auf niedrigen Verbrauch<br />
getrimmt. Erwähnenswert ist noch, dass<br />
das Zusammenspiel der beiden Motoren<br />
optimal funktioniert und das <strong>auto</strong>matisierte<br />
Schaltgetriebe vorbildlich arbeitet.<br />
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Integriertes<br />
Bremssystem<br />
_ Continental hat neulich sein neues elektro-hydraulisches<br />
Bremssystem MK C1 der Fachwelt vorgestellt. Es fasst die<br />
Komponenten Hauptbremszylinder, Bremskraftverstärker und<br />
Regelsystem in nur einem kompakten Modul zusammen.<br />
Weniger ist mehr – nach<br />
diesem Motto verringert<br />
Continental mit der neuen<br />
MK C1-Bremse die Zahl der<br />
Einzelkomponenten eines<br />
Bremssystems und steigert gleichzeitig<br />
dessen Leistung. Bei der neuen MK C1 sind<br />
die Funktion der Bremsbetätigung, des<br />
Bremskraftverstärkers sowie des Regelsystems<br />
(ABS, ESC) in einem kompakten<br />
und gewichteinsparenden Bremsmodul<br />
zusammengefasst. Laut Continental kann<br />
die elektro-hydraulische Bremse deutlich<br />
schneller Bremsdruck aufbauen als herkömmliche<br />
hydraulische Systeme und<br />
erfüllt damit die gestiegenen Druckdynamikanforderungen<br />
von neuen Fahrerassistenzsystemen<br />
zur Unfallvermeidung und<br />
beim Fußgängerschutz. Desweiteren soll<br />
das System ohne zusätzliche Maßnahmen<br />
die Anforderungen, die an ein regeneratives<br />
Bremssystem gestellt werden, auf<br />
hohem Komfortniveau erfüllen können.<br />
Damit eigne es sich auch für den Einsatz in<br />
Hybrid- oder Elektro-Fahrzeugen.<br />
Schnelle Betätigung<br />
ohne Druckspeicher<br />
Anstelle eines heute üblichen Unterdruckbremskraftverstärkers<br />
arbeitet in der MK<br />
C1 ein hochdynamischer Elektro<strong>motor</strong>, der<br />
22 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
linear einen Zylinderkolben antreibt. Der<br />
Elektro<strong>motor</strong> übernimmt sowohl die Funktion<br />
des Bremskraftverstärkers, wenn der<br />
Fahrer die Bremse betätigt, als auch die aktive<br />
Druckmodulation eines Schlupfregelsystems.<br />
Vorteil dieser Lösung sei, dass der<br />
Bremsdruck deutlich schneller aufgebaut<br />
wird. Damit lässt sich laut Continental<br />
bei einer elektronisch eingeleiteten Notbremsung<br />
im Vergleich zu konventionellen<br />
Bremssystemen eine deutliche Verkürzung<br />
des Anhalteweges erzielen.<br />
Neben der Betätigung enthält das<br />
kompakte System auch das elektronische<br />
Steuergerät (ECU) und den Bremsdruck-<br />
Modulator, welche sonst Bestandteil eines<br />
separaten Schlupfregelsystems sind. Da<br />
die MK C1 keinen Unterdruckbremskraftverstärker<br />
benötigt, kann die heute in vielen<br />
Fahrzeugen benötigte Vakuumpumpe<br />
als Komponente des Bremssystems entfallen.<br />
Integrierter Pedalsimulator<br />
Wenn der Fahrer auf das Bremspedal tritt,<br />
erfasst das MK C1 System über eine Druck-,<br />
Weg- und Geschwindigkeitsmessung die<br />
Verzögerungsanforderung. Der dafür benötigte<br />
Bremsdruck wird dann ohne Rückwirkung<br />
auf das Bremspedal durch den<br />
Elektro<strong>motor</strong> aufgebaut. Das Pedalgefühl<br />
Der Elektro<strong>motor</strong> der MK C1-Bremse übernimmt<br />
sowohl die Funktion des Bremskraftverstärkers<br />
als auch die aktive Druckmodulation<br />
eines Schlupfregelsystems.<br />
Foto: Continental<br />
wird durch eine ebenfalls in das Betätigungsmodul<br />
integrierte Feder-Dämpfer-<br />
Einheit erzeugt. Die Charakteristik des<br />
Bremspedals lässt sich hinsichtlich der<br />
Verzögerungszuordnung individuell an das<br />
Fahrzeug, die Fahrsituation oder verschiedene<br />
Betriebsmodi anpassen.<br />
Im Unterschied zu einem rein elektromechanischen<br />
Bremssystem verfügt das<br />
MK C1 von Continental über eine hydraulische<br />
Rückfallebene, die dem Fahrer auch<br />
bei einem kompletten Systemausfall eine<br />
Abbremsung des Fahrzeugs bis zum Stillstand<br />
mit moderaten Pedalkräften ermöglichen<br />
soll.<br />
Niedriger Energiebedarf<br />
Die MK C1-Bremse baut jeweils nur den an<br />
den Rädern benötigten Druck auf. Gegenüber<br />
Systemen mit Druckspeicher spart<br />
das Energie: Entnimmt man aus einem<br />
Hydraulikspeicher fünf Prozent Druck, so<br />
muss die Pumpe zunächst die 95 Prozent<br />
Fülldruck im Speicher aufbauen, bevor die<br />
entnommene Menge kompensiert werden<br />
kann. Bei der elektro-hydraulischen Betätigung<br />
ist das anders. Wenn bei der MK C1<br />
nur fünf Prozent des möglichen Bremsdrucks<br />
benötigt werden, so liefert der<br />
Bremszylinder genau dieses Niveau und<br />
nicht mehr, so Continental.<br />
Eine weitere Möglichkeit, Energieverluste<br />
zu vermeiden, wird durch den Einsatz<br />
des Pedalsimulators unterstützt. Sogenannte<br />
Zero Drag Radbremssättel reduzieren<br />
die Verluste, die durch das Schleifen der<br />
Beläge an den Bremsscheiben entstehen,<br />
wenn die Bremse nicht betätigt wird. Die<br />
Verwendung dieser Sättel führt aber bei<br />
herkömmlichen Bremsbetätigungen zu<br />
einer für den Fahrer spürbaren Verschlechterung<br />
des Ansprechverhaltens und einem<br />
längeren Pedalweg. Bei der MK C1 spürt<br />
der Fahrer immer die gleiche Kraft-Weg-<br />
Charakteristik am Pedal, während der<br />
Bremsdruckmodulator die verschiedenen<br />
Betriebszustände an den Radbremsen unbemerkt<br />
ausgleicht.<br />
Durch den Entfall der Unterdruckpumpe<br />
und der hydraulischen ESC-Mehrkolbenpumpe<br />
sind die Hauptgeräuschquellen<br />
aus dem elektronischen Bremssystem<br />
eliminiert. Somit ist laut Continental eine<br />
nahezu lautlose Bremsung möglich. Dies<br />
stelle einen deutlichen Komfortgewinn,<br />
speziell bei Elektro- und elektrisch fahrenden<br />
Hybridfahrzeugen dar. Das neue<br />
Bremssystem befindet sich bereits in der<br />
Phase der Entwicklung für die Serie. Der<br />
Produktionsstart ist für 2015 geplant. rl<br />
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Wieder ein Volltreffer<br />
_ Die Resonanz auf das diesjährige Transporter-FORUM von<br />
bfp fuhrpark + management am 9. und 10. November war bei<br />
Ausstellern und Besuchern eindeutig: Auch das zweite Transporter-<br />
FORUM am Nürburgring wurde wieder ein voller Erfolg.<br />
Bei der neuen Fachmesse dreht<br />
sich alles um die Lastesel<br />
im Fuhrpark, angefangen<br />
beim Kastenwagen bis hin<br />
zum Kleintransporter bis 3,5<br />
Tonnen. Rund 51 Aussteller waren<br />
dabei und über 500 Besucher, also<br />
Von der Möglichkeit zu einer Probefahrt auf<br />
den Straßen der Eifel machten viele Besucher<br />
ausgiebig Gebrauch.<br />
Auch das gehört dazu: ein Small Talk bei einer<br />
leckeren Currywurst, eigens von VW-Nutzfahrzeuge<br />
für die Messebesucher angerichtet.<br />
24 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Einkäufer, Fuhrparkmanager und Entscheider,<br />
kamen an beiden Tagen an<br />
den Nürburgring. Kern des Transporter-<br />
FORUMs waren auch dieses Mal wieder<br />
die wichtigen Gespräche zwischen<br />
Ausstellern und Besuchern, die vom<br />
Team um Hubert Laininger und Sabine<br />
Janssen im Vorfeld bereits terminiert<br />
waren. Mit anderen Worten, hier war<br />
ein rein informationsorientiertes Klientel<br />
unterwegs, das für hohe Qualität<br />
bei den Gesprächen sorgte.<br />
Dass sich sowohl für Aussteller als<br />
auch Besucher die Teilnahme mehr als<br />
gelohnt hatte, machte man auch bei<br />
Carat deutlich, wo man das neue Modul<br />
für Transporter präsentierte. Das Konzept<br />
richtet sich an Werkstätten, die die<br />
Kundengruppe Transporter ansprechen<br />
wollen. Mit dem Modul „XLService für<br />
Transporter“ wird den Werkstätten ein<br />
Konzept mit verschiedenen Leistungsbausteinen<br />
an die Hand gegeben, um<br />
die Kundengruppe rund um den Transporter<br />
erschließen und bedienen zu<br />
können.<br />
Dazu merkte Michael Otte, Gebietsleiter<br />
Carat-Systeme an: „Wir konnten<br />
hier unser neues Modul Fuhrpark-Service-Stützpunkt,<br />
das für unsere Systempartner<br />
eine bundesweite Plattform für<br />
Kundenkontakte im Flottengeschäft<br />
darstellt, ausführlich einem interessierten<br />
Fachpublikum vorstellen. Die<br />
Michael Otte, Gebietsleiter Carat-Systeme:<br />
„Wir stellen hier unser neues Modul Fuhrpark-Service-Stützpunkt<br />
vor, das für unsere<br />
Systempartner eine bundesweite Plattform für<br />
Kundenkontakte im Flottengeschäft darstellt.“<br />
Fotos: Rinn<br />
Zusatzgeschäfte in Kfz-Werkstätten verspricht<br />
der Vertrieb und der Einbau des Dachträgersystems<br />
EgoRack von Prime Design, das ein<br />
ergonomisches Be- und Entladen von Leitern<br />
auf den unterschiedlichsten Transportfahrzeugen<br />
ermöglicht, davon ist Managing Director<br />
Koen Bessemans überzeugt.<br />
Bei AVL informierte man über moderne<br />
Diagnosesysteme für Transporter und<br />
Nutzfahrzeuge wie AVL DiTest MDS, das<br />
Modular Diagnostic Solution-System, das eine<br />
flexible und effiziente Diagnose ermöglicht.<br />
dazu vereinbarten Termine wurden<br />
alle wahrgenommen und waren für<br />
uns und unsere Ansprechpartner von<br />
hoher Qualität.“ Auch Heinz Widmaier,<br />
Gebietsleiter bei AVL DiTest, zeigte<br />
sich von dem Konzept überzeugt: „Die<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
trapo2011
Wieder ein Volltreffer, bfp-Chefredakteur Hans Mag in seinem Element.<br />
Ahnte er schon am ersten Veranstaltungstag, dass das zweite<br />
Transporter-FORUM wieder ein voller Erfolg wird?<br />
Fahrzeugeinrichtungen für fast alle Fahrzeugtypen<br />
und Branchen: Auf Grund langjähriger<br />
Erfahrung und enger Kommunikation<br />
zwischen bott und seinen Kunden, finden sich<br />
im Sortiment bott vario branchenspezifische<br />
Bauteile und Lösungen für Service,<br />
Sanitär- und Heizungsbau, Flaschner,<br />
Elektriker, Maler, Kälte- und Klimatechnik,<br />
Schreiner, Kurier- und Expressdienste.<br />
Entscheider sind alle da und die Gesprächssteuerung<br />
ist durch die Messe<br />
perfekt organisiert. Auch wir konnten<br />
die Chance zu intensiven Gesprächen<br />
bezüglich Reparaturen im Bereich der<br />
Hochvolt-Technik mit Fahrzeugher-<br />
stellern nutzen, die im Bereich Elektrofahrzeuge<br />
unterwegs sind.“ Er bedauerte<br />
jedoch, dass man sich zu spät<br />
angemeldet hatte und so nicht in den<br />
Genuss vorterminierter Gesprächstermine<br />
kommen konnte. Beim nächsten<br />
Mal wolle man sich daher rechtzeitiger<br />
anmelden.<br />
Gute Möglichkeiten für Zusatzgeschäfte<br />
in Kfz-Werkstätten verspricht<br />
auch das Dachträgersystem EgoRack<br />
von Prime Design, das ein ergonomisches<br />
Be- und Entladen von Leitern<br />
auf den unterschiedlichsten Transportfahrzeugen<br />
ermöglicht. Dazu merkte<br />
Managing Director Koen Bessemans<br />
als seinen Eindruck zur Veranstaltung<br />
an: „Die Plattform und die Qualität der<br />
Besucher hier ist für uns voll okay. Auch<br />
das Interesse der Besucher aus dem<br />
Bereich Flottenkunden, Energieversorger<br />
und Autohäuser ist hervorragend.“<br />
Dabei bedauert er, dass sich zu wenig<br />
Mobile Lkw-Verglasung vor Ort seit 1981, das bietet die Firma<br />
Autoglas Estermann. Mit 24 Standorten wird bundesweit ein<br />
flächendeckender Service rund um die Uhr bereitgestellt.<br />
Werkstattbesitzer für eine so lukrative<br />
Alternative hier informierten. Im<br />
Gegensatz zu klassischen Fachmessen<br />
konnten die Fachbesucher schon im<br />
Vorfeld feste Termine mit den dort ausstellenden<br />
Ansprechpartnern vereinbaren<br />
und nutzten dieses breit gefächerte<br />
Angebot auch reichlich. Dabei bot<br />
man ihnen zudem die Möglichkeit, die<br />
ausgestellten Fahrzeuge der verschiedenen<br />
Anbieter auf den Landstraßen<br />
der Eifel zu testen, was bei den Besuchern<br />
großen Anklang fand.<br />
Diverse Transporter mit Diesel- oder<br />
Elektroantrieb nahezu aller namhaften<br />
Hersteller wurden dazu auf den Straßen<br />
der Eifel Probe gefahren. Von großer<br />
Resonanz war das umfangreiche<br />
Begleitprogramm. An beiden Tagen<br />
wurden dazu die Vorträge und Workshops<br />
gut besucht.<br />
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<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 25
technik werkstattausrüstung<br />
Neue AU-Station<br />
von Bosch<br />
_ Bosch hat bei den Abgas- und Diagnosestationen BEA eine neue,<br />
PC-gesteuerte Generation auf den Markt gebracht. Sie soll mit einem<br />
modularen Gerätekonzept die unterschiedlichen Werkstattansprüche<br />
abdecken und sich sogar zur Prüfstraße ausbauen lassen.<br />
Bosch löst mit den neuen Abgas-<br />
und Diagnosestationen BEA<br />
(Bosch Emissions-Analyse) die bisherigen<br />
BEA-Geräte 850 und 460<br />
für die gesetzliche Abgasuntersuchung<br />
an Otto-, Diesel- und Gas<strong>motor</strong>en<br />
ab. Die neue PC-gesteuerte Generation soll<br />
mit einem modularen Gerätekonzept von<br />
Einzel-Messmodulen über mobile Geräte<br />
für Prüforganisationen bis zur kompletten<br />
AU-Station die unterschiedlichen Werkstattansprüche<br />
abdecken. Zudem lässt<br />
sich das System laut Bosch zur Prüfstraße<br />
erweitern oder auch mit der Fahrzeugsystemanalyse<br />
FSA kombinieren.<br />
Automatisierter Prüfablauf<br />
Die Bedienung der neuen Geräte soll einfacher<br />
und komfortabler geworden sein.<br />
So kann die Abgasuntersuchung laut<br />
Unternehmensangaben durch den weitgehend<br />
<strong>auto</strong>matisierten Prüfablauf mit<br />
optimierter Testprozedur schneller durchgeführt<br />
werden. Mit einer Aufwärmzeit<br />
von unter drei Minuten sollen die Geräte<br />
zudem sehr schnell ihre Betriebsbereit-<br />
26 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
schaft erreichen. Ferner sind alle Geräte der<br />
neuen BEA-Produktfamilie künftig über die<br />
neue Plattform Bosch Data Exchange mit<br />
anderen Prüfgeräten aus dem Hause Bosch<br />
vernetzbar. Das Kundenfahrzeug muss<br />
damit nur einmal für alle Anwendungen<br />
identifiziert werden. Danach stehen alle<br />
Daten aus der zentralen Kundendatenbank<br />
auch am Abgasmessplatz zur Verfügung.<br />
Komplette AU-Messstation<br />
Die BEA 950 ist die Top-Variante der neuen<br />
Abgasmessgeräte. Die einzelnen Systemkomponenten<br />
sowie PC, Monitor, Tatstatur<br />
und Drucker sind in einem robusten<br />
Gerätewagen untergebracht. Kernstück<br />
des Messsystems für Otto-Motoren ist<br />
das 4/5-Gas-Messmodul BEA 055. Seine<br />
Gasdetektoren messen CO, CO2, HC und<br />
O2 sowie optional NOx mit der höchsten<br />
Messgenauigkeit nach OIML Class<br />
0. Aufgrund der Langzeitstabilität der<br />
Gasdetektoren kann die Werkstatt die<br />
halbjährliche Wartung selbst durchführen.<br />
Zur Messung der Rauchgastrübung<br />
von Diesel<strong>motor</strong>en steht das Opazimeter<br />
Die Bedienung der neuen AU-Geräte von<br />
Bosch soll einfacher und komfortabler geworden<br />
sein. Ein weitgehend <strong>auto</strong>matisierter<br />
Prüfablauf mit optimierter Testprozedur soll<br />
die AU-Durchführung beschleunigen.<br />
Foto: Bosch<br />
BEA 070 zur Verfügung. Das nur zehn<br />
Kilogramm schwere Einzelgerät ist mit<br />
einem praktischen Tragrahmen ausgestattet.<br />
Die Verbindung zum PC wird über<br />
Funk hergestellt. Damit soll der Einsatz<br />
vor allem bei Nutzfahrzeugen und Bussen<br />
erleichtert werden. Darüber hinaus<br />
erhöht ein optional verfügbarer Akku<br />
die Flexibilität im Werkstattalltag. Das<br />
Durchführen der AU ist auch ohne störende<br />
Kabelverbindungen möglich.<br />
Für die OBD und die Temperatur- und<br />
Drehzahlmessung gehört je nach Variante<br />
ein KTS 540 oder ein KTS 515 mit<br />
Funk-Modul zum Lieferumfang der BEA<br />
950. Alternativ kann die Temperatur- und<br />
Drehzahlmessung über das neue BEA 030<br />
erfolgen. Dies ist im handlichen KTS 5xx-<br />
Gehäuse untergebracht und ebenfalls mit<br />
Funk-Datenübertragung ausgestattet. Die<br />
BEA 950 wird zudem ergänzt um das Drehzahl-Modul<br />
BDM 300 und bietet damit alle<br />
wichtigen Möglichkeiten der Drehzahlerfassung.<br />
Komponenten einzeln lieferbar<br />
Die BEA 950 wird auch ohne PC-Komponenten<br />
angeboten, beispielsweise für Kfz-<br />
Betriebe, die einen eigenen PC oder Laptop<br />
für den Betrieb der Abgasstation einsetzen<br />
möchten. Der Gerätewagen ist dann mit<br />
einem Drucker, dem 4/5 Gasmessmodul<br />
BEA 055, dem Opazimeter BEA 070, dem<br />
Temperatur- und Drehzahl-Modul BEA 030<br />
und optional mit einem KTS 515 ausgerüstet.<br />
Für Werkstätten, die ausschließlich<br />
die AU an Diesel<strong>motor</strong>en durchführen<br />
möchten, ist das BEA 070 auch als Einzelgerät<br />
erhältlich. Dies gilt auch für das<br />
4/5 Gas-Messgerät, das die Typenbezeichnung<br />
BEA 060 trägt. Beide Geräte sollen<br />
sich gegenüber den Vorgängermodellen<br />
durch reduzierte Abmessungen und geringes<br />
Gewicht auszeichnen.<br />
Mit der BEA 550 bietet Bosch zudem<br />
eine mobile Variante an, die zusammen<br />
mit Prüforganisationen entwickelt wurde.<br />
Diese besteht aus den beiden Einzelgeräten<br />
BEA 060 und 070, dem KTS 515 und<br />
dem Drehzahl-Messmodul BEA 030. Die<br />
Sensoren bleiben bei den mobilen Geräten<br />
während des Transports gesteckt,<br />
wodurch die BEA 550 vor Ort sofort messbereit<br />
ist. Die BEA PC-Software und AU-<br />
Solldatenbank installiert der Anwender<br />
bei der mobilen Variante auf dem eigenen<br />
Laptop oder PC, der über Funk mit den Einzelmodulen<br />
verbunden ist. rl<br />
www.werkstattportal.bosch.de
_ Neues Hochfrequenz-Ladegerät<br />
Das schwedische Unternehmen CTEK<br />
hat seine Produktpalette um ein neues<br />
Hochfrequenzladegerät, das CTEK MXS<br />
5.0, erweitert. Es wartet mit einem maximalen<br />
Ladestrom von fünf Ampere auf.<br />
Das entspricht einer 25-prozentigen Leistungssteigerung<br />
gegenüber dem Vorgängermodell.<br />
Das Laden bis zur Startbereitschaft<br />
soll so nur noch 15 Minuten<br />
betragen.<br />
Ferner soll das Gerät mit einfacher<br />
Handhabung überzeugen. Nach dem<br />
Anschließen und der Auswahl der Betriebsart<br />
wählt das Gerät <strong>auto</strong>matisch<br />
die richtige Ladekennlinie. Zudem bietet<br />
das MXS 5.0 eine Reihe nützlicher Funktionen,<br />
wie zum Beispiel eine Batteriediagnose.<br />
Damit kann der Anwender erkennen,<br />
ob die Batterie Ladung aufnehmen<br />
_ Ladegeräte<br />
für AGM- und<br />
EFB-Batterien<br />
und halten kann. Eine spezielle Rekonditionierungsfunktion,<br />
die tiefentladene<br />
Batterien mit Säureschichtenbildung<br />
wiederherstellen soll, gehört<br />
ebenfalls zum Repertoire. Eine Wartungsladefunktion,<br />
ein Modus für<br />
optimiertes Laden bei niedrigen Temperaturen<br />
sowie die Möglichkeit zum Laden<br />
anspruchsvoller AGM-Batterien runden<br />
das Leistungsspektrum des MXS 5.0<br />
ab. Das LED-Display ermöglicht es dem<br />
Benutzer, den gesamten Ladeprozess<br />
Schritt für Schritt zu verfolgen.<br />
Laut Hersteller ist das MXS 5.0 spritzwasser-<br />
und staubdicht (IP 65) sowie<br />
kurzschluss- und verpolungssicher. Es<br />
kann für alle Batteriearten verwendet<br />
werden und ist aus bruchfestem Polycarbonat<br />
gefertigt. Das mit einer fünf-<br />
Fronius weist darauf hin, dass beim Laden<br />
von AGM-Batterien ausschließlich spannungsgeregelte Ladegeräte<br />
(14,4 Volt) mit der Ladekennlinie IU verwendet werden sollten, um<br />
deren Einsatzfähigkeit sicherzustellen. Überladungen quittieren diese<br />
Batterien mit einer kürzeren Lebensdauer, so der österreichische Ladegerätehersteller.<br />
Alle Fronius-Batterieladesysteme der Acctiva-Baureihe<br />
können laut einer Unternehmensmeldung für das Laden von Absorbent<br />
Glass Mat (AGM)-Batterien und Enhaced Flooded Batterien (EFB)<br />
eingesetzt werden. Zudem kann mit dem Acctiva Professional 35A und<br />
dem Acctiva Professional Flash bei Bedarf die Spannung entsprechend<br />
der Herstellervorgabe individuell über das Display eingestellt werden.<br />
Ein weiterer Vorteil der Ladesysteme Acctiva Professional 35A<br />
und Acctiva Professional Flash sei der reine Gleichstrom, der die Batterietemperatur<br />
gleichmäßig auf einem Minimum hält. Für die AGM-<br />
Batterien sei außerdem eine eigene Refresh-Kennlinie vorhanden. Die<br />
Kennlinien reagieren auf den Batterie-Zustand. Die Geräteelektronik<br />
erkennt also, ob eine Batterie voll, sulfatiert oder leer ist. Auch falsche<br />
Einstellungen der Nominalspannungen (sechs Volt, zwölf Volt oder 24<br />
Volt) werden beim Acctiva Professional 35A sofort erkannt. Zudem sei<br />
durch die Erkennvorrichtung von Zellenkurzschlüssen während der Ladung<br />
ein sinnvoller Anwenderschutz geschaffen worden. Optional ist<br />
zudem ein Temperaturfühler erhältlich. Der ebenfalls optionale USB-<br />
Adapter mache die Geräte zu einem zukunftssicheren Begleiter in der<br />
Werkstatt. Die Snap-In-Wandhalterung biete ferner für das mobile Gerät<br />
einen festen Platz in der Werkstatt.<br />
Weitere Vorteile der Fronius-Geräte mit Active Inverter Technology<br />
sind laut Herstellerangaben sanftes und schonendes Laden durch geregelte<br />
Kennlinien. Somit sei keine Überladung möglich. Deshalb seien<br />
die Acctiva-Ladegeräte für alle derzeit auf dem Markt befindlichen Batterietechnologien<br />
geeignet. rl<br />
www.fronius.com<br />
Neben dem voll<strong>auto</strong>matischen Laden bietet<br />
das CTEK MXS 5.0 eine Reihe nützlicher<br />
Funktionen. Foto: Kunzer<br />
jährigen Garantie ausgestattete und<br />
GS-geprüfte CTEK MXS 5.0 ist ab sofort<br />
für knapp 80 Euro einschließlich einer<br />
Aufbewahrungstasche und zwei Anschlusskabeln<br />
über den gut sortierten<br />
Teilegroßhandel erhältlich. rl<br />
Beim Acctiva Professional 35A und Acctiva<br />
Professional Flash kann bei Bedarf die<br />
Spannung entsprechend der Herstellervorgaben<br />
für AGM- und EFB-Batterien individuell<br />
über das Display eingestellt werden.<br />
Foto: Fronius<br />
www.kunzer.de<br />
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technik werkstattausrüstung<br />
Universalwerkzeug<br />
für Service- und<br />
Diagnoseaufgaben<br />
_ Snap-on hat mit dem Sun PDL 3000 einen neuen handlichen<br />
Diagnosetester auf den Markt gebracht. Er wurde laut Hersteller<br />
den aktuellen Markterfordernissen entsprechend entwickelt<br />
und ergänzt die Reihe der Scantools von Sun.<br />
Aufgrund des wachsenden Anteils<br />
der Fahrzeugelektronik sind Diagnosegeräte<br />
bei Service- und<br />
Reparaturarbeiten unverzichtbar<br />
geworden. Mit dem PDL 3000<br />
spricht Sun Werkstattprofis an, die ein einfach<br />
zu bedienendes und schnelles Diagnosewerkzeug<br />
ohne Schnickschnack für<br />
alltägliche Routinearbeiten suchen.<br />
Solide Hardware<br />
Das PDL 3000 macht aufgrund seines robusten<br />
Kunststoffgehäuses mit Gummiummantelung<br />
einen soliden Eindruck und<br />
liegt gut in der Hand. Für die Bedienung<br />
des Gerätes gibt es an der Gerätefront<br />
ein paar Tasten und eine Daumenwippe.<br />
Alternativ kann der Anwender die Steuerbefehle<br />
auch direkt über den berührungsempfindlichen<br />
Farbbildschirm eingeben.<br />
Die Spannungsversorgung des PDL 3000<br />
erfolgt über die Diagnosebuchse des Fahr-<br />
Das Sun PDL 3000 überzeugt unter<br />
anderem mit robustem Gehäuse,<br />
schneller Reaktion auf Eingabebefehle<br />
und einer großen Funktionsvielfalt.<br />
Foto: Linzing<br />
28 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
zeugs. Zusätzlich ist das Gerät mit sechs<br />
handelsüblichen Batterien und einem<br />
Anschluss für ein Netzteil ausgestattet.<br />
Damit lässt es sich auch unabhängig vom<br />
Fahrzeugbordnetz betreiben, etwa um<br />
die Einbauposition des Diagnosesteckers<br />
zu recherchieren. Die Kommunikation<br />
mit den Fahrzeugsystemen erfolgt über<br />
ein OBD-Diagnosekabel (DL16) mit integriertem<br />
Multiplexer. Für ältere Modelle<br />
ohne OBD-Steckbuchse gibt es entsprechende<br />
Adapterkabel.<br />
Das Gerät verfügt desweiteren über<br />
eine USB-Schnittstelle für die Kommunikation<br />
mit einem PC und einen Steckplatz für<br />
eine Mini SD-Karte. Auf letzterer sind das<br />
Betriebssystem (SMX) und vom Anwender<br />
aufgezeichnete Daten gespeichert.<br />
Diagnosefunktionen<br />
Der neue Tester von Sun liegt nicht nur<br />
gut in der Hand, er bietet auch eine über-<br />
sichtliche und intuitive Bedienoberfläche.<br />
Und er ist schnell. Kurz nach dem<br />
Einschalten ist das Gerät betriebsbereit.<br />
Die Befehle des Anwenders setzt es unverzüglich<br />
um. Bezüglich der Diagnosefunktionen<br />
bietet das PDL 3000 alles, was<br />
der Werkstattprofi heute für Service- und<br />
Reparaturarbeiten benötigt: Von der Gesamt-Fehlerabfrage<br />
über das Anzeigen<br />
von Messwerten und Funktionstests bis<br />
hin zur Codierung und Programmierung<br />
von Systemkomponenten. Sehr praktisch<br />
in diesem Zusammenhang ist die Quick-<br />
Scan-Funktion, mit der sich im Rahmen<br />
der Inspektion alle Systeme auf Fehlereinträge<br />
überprüfen lassen. Sollte ein<br />
Fehlercode gefunden werden, wird auch<br />
ein erklärender Kurztext angezeigt. Damit<br />
kann der Fachmann schnell beurteilen, ob<br />
er sich in das entsprechende System einwählen<br />
muss oder nicht.<br />
Die Messwerte lassen sich sowohl numerisch<br />
(bis zu sieben Stück gleichzeitig)<br />
und grafisch (maximal vier) darstellen.<br />
Zudem gestattet das Gerät das Aufzeichnen<br />
von Datenfilmen mit bis zu 16 Parametern.<br />
Interessant ist hierbei die so<br />
genannte Trigger-Funktion. Hierbei kann<br />
der Anwender für einen oder mehrere Parameter<br />
eine Auslöseschwelle festlegen.<br />
Das Speichern des Datenfilms beginnt<br />
dann erst beim Über- oder Unterschreiten<br />
der Triggermarkierung. Das erleichtert<br />
das Auswerten des Datenfilms nach einer<br />
Probefahrt.<br />
PC-Anbindung<br />
Zum Lieferumfang des PDL 3000 gehört<br />
auch die PC-Software ShopStream Connect.<br />
Sie wird einerseits für die einmalige<br />
Aktivierung des Gerätes bei der Erstinbetriebnahme<br />
und für die Installation der<br />
Online-Softwareupdates benötigt. Andererseits<br />
erlaubt sie das Ausdrucken, Verwalten<br />
und Auswerten von Bildschirmbildern<br />
und Datenfilmen.<br />
Das PDL 3000 wird ausschließlich<br />
über den Großhandel vertrieben und<br />
kostet laut unverbindlicher Preisempfehlung<br />
des Herstellers 2150 Euro. Hinzu<br />
kommen noch 500 Euro pro Jahr für<br />
das Softwareabo. Nach Ablauf des Abos<br />
bleibt das Gerät mit dem letzten Softwarestand<br />
unbegrenzt einsatzfähig.<br />
Die erste Begegnung mit dem PDL<br />
3000 hat überzeugt. Dank robuster Konstruktion,<br />
einfacher Bedienung, großer<br />
System- und Modellabdeckung und<br />
ebensolchem Funktionsumfang, gepaart<br />
mit einem sehr guten Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis bringt es alle Gene mit, um<br />
Marktanteile gewinnen und zu Mechanikers<br />
Liebling avancieren zu können.<br />
Richard Linzing
_ Batterien belastungsfrei testen<br />
Bosch hat einen neuen handlichen Batterietester,<br />
den BAT 131 auf den Markt<br />
gebracht. Er soll den Werkstattfachmann<br />
bei der schonenden Überprüfung aller<br />
Sechs- und Zwölf-Volt-Starterbatterien-<br />
Typen unterstützen. Neben herkömmlichen<br />
Blei-Säure-, Gel- und Vlies-Batterien<br />
können mit dem BAT 131 auch<br />
Batterien mit EFB-Technologie (Enhanced<br />
Flooded Battery) oder mit AGM-Technologie<br />
(Absorbent Glass Mat) getestet<br />
werden, die für die besonders hohen<br />
Anforderungen in Fahrzeugen mit Start-<br />
Stopp-Systemen ausgelegt sind. Der Batteriezustand<br />
lässt sich belastungsfrei,<br />
_ Neue Hilfsmittel<br />
für die Diagnose<br />
und Fehlersuche<br />
Launch hat zwei neue Produkte für<br />
die Diagnose und Fehlersuche vorgestellt.<br />
Eines davon ist der Batterietester<br />
BESA 11, der neben dem<br />
Batterietest auch das Prüfen des<br />
Starters, des Generators und der<br />
Masseverbindung ermöglichen<br />
soll. Das Gerät führt den Anwender<br />
Schritt für Schritt durch den Prüfablauf.<br />
Das Menü ist auch in deutscher<br />
Sprache verfügbar und soll sich laut<br />
Herstellerangaben von selbst erklären.<br />
Der Kabelprüfsatz Auto-Test-Aid enthält<br />
zahlreiche Adaptionsmöglichkeiten für die<br />
Fehlersuche an elektronischen Systemen.<br />
Foto: Launch<br />
Das zweite neue Produkt von<br />
Launch ist der Kabelprüfsatz Auto-Test-Aid.<br />
Er enthält zahlreiche<br />
Adaptionsmöglichkeiten für die<br />
Fehlersuche an elektronischen Fahrzeugsystemen.<br />
Die Prüfspitzen und<br />
Adapterkabel sind übersichtlich in<br />
einem Nylonkoffer verstaut, der<br />
leicht überall mitgenommen werden<br />
kann. Beide neuen Produkte werden<br />
zu einem Listenpreis von 190 Euro<br />
über den Großhandel angeboten. rl<br />
www.launch-europe.com<br />
schnell und präzise sowohl bei eingebauter<br />
Batterie als auch außerhalb des<br />
Fahrzeugs überprüfen. Neu ist laut Herstellerangaben<br />
zudem die Möglichkeit,<br />
fabrikneue Batterien zu testen. Dazu<br />
verfügt der BAT 131 über einen speziellen<br />
Testalgorithmus. Ein menügesteuertes,<br />
intuitives Bedienkonzept soll den<br />
Anwender über ein großes LCD-Display<br />
zuverlässig durch den Prüfablauf führen.<br />
Mit dem im Gerät integrierten Drucker<br />
kann der Werkstattfachmann die<br />
Testergebnisse mit leicht verständlichen<br />
grafischen Darstellungen ausdrucken.<br />
Der BAT 131 speichert bis zu 100 Service-<br />
Der BAT 131 verfügt über einen speziellen Testalgorithmus,<br />
mit dem sich fabrikneue Batterien testen lassen.<br />
Die Service-Protokolle können direkt ausgedruckt oder<br />
auf einen PC übertragen werden. Foto: Bosch<br />
Berichte, die über eine USB-Schnittstelle<br />
auf einen PC übertragen werden können.<br />
Der neue Batterietester 131 ist über den<br />
Großhandel bestellbar. rl<br />
www.werkstattportal.bosch.de<br />
Qualität<br />
ist Mehrwert<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 29
technik werkstattmarkt<br />
Zuversichtlich: ASA-Präsident Klaus Burger<br />
glaubt an eine weiterhin positive Entwicklung<br />
des Werkstattausrüstungsmarktes. Zahlreiche<br />
Änderungen, etwa bei HU und AU, sowie das<br />
neue Klimakältemittel, könnten dem Branchenexperten<br />
zufolge für frischen Wind im Servicegeschäft<br />
sorgen. Fotos: Kuss<br />
30 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Viel Lärm um nichts: Für Bernd Tetyczka,<br />
Mitglied des AK Klimaservicegeräte, ist das<br />
neue Klimakältemittel weit ungefährlicher,<br />
als es die Sensationspresse darstellt. Der neu<br />
gegründete ASA-Arbeitskreis will für Klimaservicegeräte<br />
und -arbeitsplätze einheitliche<br />
Standards schaffen.<br />
Branchengeflüster<br />
_ Die Werkstattausrüster haben 2011 vom Aufschwung der deutschen<br />
Wirtschaft profitiert – und auch für 2012 sollen die Sterne günstig<br />
stehen. Dies und noch viel mehr interessante Neuigkeiten erfuhr die<br />
<strong>amz</strong>-Redaktion beim traditionellen Pressegespräch des ASA-Verbands.<br />
G<br />
ute Aussichten für 2012 prognostizierte<br />
Klaus Burger, Präsident<br />
des Bundesverbands<br />
der Hersteller und Importeure<br />
von Automobil-Service Ausrüstungen<br />
e. V. (ASA), der Werkstattausrüstungsbranche<br />
beim traditionellen Pressegespräch.<br />
Dem Branchenexperten zufolge<br />
haben die Werkstattausrüster 2011 vom<br />
Aufschwung der deutschen Wirtschaft<br />
profitiert – und auch im kommenden Jahr<br />
werde sich der Markt weiter positiv entwickeln.<br />
Denn neben den „äußeren Faktoren“<br />
seien es vor allem auch „innere“,<br />
die sich positiv im Servicemarkt auswirken<br />
könnten. Als Beispiele nannte der<br />
ASA-Präsident die anstehenden Änderungen<br />
beim § 29 StVZO (Hauptuntersuchung,<br />
HU) und der AU-Richtlinie sowie<br />
die Einführung des Klimakältemittels<br />
R1234yf. Auch der Trend zur Elektromobilität<br />
sowie der wachsende Elektronikanteil<br />
böten den ASA-Mitgliedern die<br />
Chance, neue Gerätschaften zu entwickeln.<br />
„Wir werden uns künftig noch<br />
mehr mit der Eigendiagnose und dem<br />
Datenmanagement auseinander setzen“,<br />
erklärte Burger. In den verschiedenen<br />
Arbeitskreisen des Verbands diskutiere<br />
man daher ständig aktuelle Themen und<br />
Entwicklungen und arbeite an neuen<br />
Branchenlösungen. Darüber hinaus sei<br />
der ASA-Verband in zahlreichen technischen<br />
Ausschüssen und politischen<br />
Gremien im In- und Ausland vertreten.<br />
„Im europäischen Dachverband EGEA<br />
stellen wir mittlerweile fünf Vorsitzende<br />
für die insgesamt sieben Arbeitsgruppen.<br />
Damit können wir politische und gesetzgeberische<br />
Entscheidungen zum Wohle<br />
aller Marktteilnehmer beeinflussen“,<br />
versprach Burger.<br />
Neuigkeiten zur Bremsprüfung<br />
Zwei neue Richtlinien bringen laut Frank<br />
Beaujean, Vorsitzender des ASA-Arbeitskreises<br />
Prüfstände, zahlreiche Änderungen<br />
bei der Bremsprüfung innerhalb der HU<br />
mit sich. Die seit kurzem geltende „Richtlinie<br />
für die Anwendung, Beschaffenheit<br />
und Prüfung von Bremsprüfständen“, kurz:<br />
Bremsprüfstandsrichtlinie, beispielsweise<br />
beschreibe, wie Rollen- und Plattenbremsprüfstände<br />
künftig auszusehen hätten:<br />
Es gibt unter anderem neue Vorgaben zur<br />
Prüfgeschwindigkeit sowie zu Durchmesser<br />
und Reibwert der Rollen beziehungsweise<br />
zu Länge und Reibwert der Platten.<br />
Neu sei zudem ein Passus, wonach jeder<br />
Bremsprüfstand, der zur HU eingesetzt<br />
wird, über die standardisierte Datenschnittstelle<br />
„asanetwork livestream“<br />
verfügen muss. Diese soll alle vom Prüf-<br />
Gesünder arbeiten: Karsten Meinshausen,<br />
Vorsitzender des AK Abgasabsaugung,<br />
präsentierte als Ergebnis der Kooperation<br />
zwischen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />
(DGUV) und dem ASA-Verband eine<br />
eben erschienene Broschüre zum Thema „Besserer<br />
Gesundheitsschutz in Werkstätten“.<br />
stand ermittelten physikalischen Größen<br />
nahezu ohne Zeitverzug für externe Auswertegeräte<br />
zur Verfügung stellen. Die<br />
neue Bremsprüfstandsrichtlinie gilt für<br />
alle Prüfstände, die seit dem 1. Oktober<br />
2011 neu in Verkehr gebracht wurden.<br />
Vor diesem Datum installierte Geräte<br />
seien innerhalb von zehn Jahren nachzurüsten<br />
beziehungsweise zu erneuern.<br />
„Für bestehende Bremsprüfstände<br />
werden die Hersteller entsprechende<br />
Upgrade-Kits anbieten, soweit dies wirtschaftlich<br />
sinnvoll ist“, versicherte Beaujean.<br />
Mit der Novellierung des §29 StVZO<br />
werde sich zudem die HU-Bremsenrichtlinie<br />
ändern. Neben einer obligatorischen<br />
Probefahrt solle vor allem die Fahrzeugelektronik<br />
mehr in die Prüfung eingebunden<br />
werden. „Aber auch die Abläufe und<br />
Bewertungskriterien bei der Bremsprüfung<br />
werden neu definiert“, so Beaujean.<br />
So soll bei nach dem 28. Juli 2011 zugelassenen<br />
Fahrzeugen nicht mehr die Gesamtabbremsung<br />
ermittelt, sondern ein neues<br />
Bezugswertverfahren angewandt werden,<br />
welches auf den Solldaten der Fahrzeughersteller<br />
beruhe. „Zudem sieht die neue<br />
HU-Bremsenrichtlinie bei Nkw mit Druckluftbremsanlage<br />
vor, dass bis zum Blockieren<br />
der Räder künftig ein Einsteuerdruck<br />
von mindestens 1,7 bar erreicht werden<br />
muss. Blockieren die Räder früher, muss<br />
das Fahrzeug beladen oder mit einer geeigneten<br />
Vorrichtung eine Last simuliert werden“,<br />
so der Arbeitskreisvorsitzende.<br />
Zurück zur Endrohrprüfung<br />
„Die OBD kann die Endrohrprüfung nicht<br />
ersetzen, denn manche abgasrelevanten<br />
Fehler werden von diesem System nicht<br />
erkannt“, berichtete Harald Hahn, ASA-<br />
Vizepräsident und Vorsitzender des AK
Diagnose. Dies zeigten mehrere<br />
Studien, die von ASA-Mitgliedern<br />
begleitet wurden. „Die Studien<br />
belegen eindeutig, dass nur die<br />
Endrohrprüfung zuverlässige und<br />
nachvollziehbare Resultate liefert.<br />
Zudem zeigen sie, dass die<br />
OBD aufgrund ihrer Konzeption<br />
nicht alle abgasrelevanten Fehler<br />
entdecken kann“, erklärte der<br />
Diagnosespezialist. Damit die<br />
AU auch künftig ihren Zweck in<br />
vollem Umfang erfüllen könne,<br />
setze sich der ASA-Verband<br />
für die Wiedereinführung der<br />
Endrohrprüfung bei der AU ein.<br />
„Außerdem müssen Messtechnik<br />
und Rahmenbedingungen<br />
an den Stand der Automobiltechnik<br />
angepasst und die<br />
Grenzwerte auf ein realistisches<br />
Niveau festgesetzt werden“,<br />
forderte Hahn. „Obwohl sich die<br />
Fahrzeugtechnologie drastisch<br />
verändert hat und die Abgasstandards<br />
mittlerweile bei Euro 5<br />
angelangt sind, hat sich an der<br />
Messtechnik und den Grenzwerten<br />
wenig geändert. So gilt<br />
heute immer noch ein maximaler<br />
Vollgas bei der Bremsprüfung: Frank<br />
Beaujean, Vorsitzender des AK Prüfstände,<br />
informierte über die neuen<br />
Richtlinien bei der Bremsprüfung und<br />
die ebenfalls neue Bremsprüfstandsrichtlinie.<br />
„Ziel ist es, die Prüfqualität<br />
zu verbessern“, so der Experte.<br />
„Auf die Endrohrprüfung ist Verlass!“,<br />
stellte Harald Hahn, ASA-Vizepräsident<br />
und Vorsitzender des AK<br />
Diagnose, fest. Denn die OBD könne<br />
nicht alle Fehler erkennen. Das hätten<br />
mehrere Studien und Felduntersuchungen<br />
eindeutig bewiesen,<br />
so der Diagoseexperte.<br />
Trübungswert von 1,5 m -1 , wobei<br />
die Emissionen moderner Dieselfahrzeuge<br />
weit unter einem Wert<br />
von 0,1 m -1 liegen – der mit derzeitigen<br />
Opazimetern nicht mehr<br />
zuverlässig gemessen werden<br />
kann“, bemängelte Hahn. ASA-<br />
Mitglieder und die Physikalisch-<br />
Technische Bundesanstalt (PTB)<br />
arbeiteten deshalb mit Hochdruck<br />
an der Zulassung neuer Geräte,<br />
die 100-mal empfindlicher<br />
seien als klassische Opazimeter.<br />
Neues zum Klimaservice<br />
„Auch wenn sich die Einführung<br />
des Klimakältemittels R1234yf<br />
verzögert, sollten sich Kfz-Werkstätten<br />
frühzeitig auf dessen Besonderheiten<br />
einstellen und sich<br />
mit dem Gedanken anfreunden,<br />
ein entsprechendes Klimagerät<br />
zu beschaffen“, empfahl Bernd<br />
Tetyczka vom neu gegründeten<br />
Arbeitskreis Klimaservicegeräte.<br />
Der jüngste ASA-Arbeitskreis<br />
Klimaservicegeräte will unter<br />
anderem einheitliche Standards<br />
für künftige Klimaservicegeräte<br />
und -arbeitsplätze schaffen und<br />
zudem sicherstellen, dass zur Einführung<br />
des alternatives Kältemittels<br />
Servicegeräte „zu marktgerechten<br />
Preisen zur Verfügung<br />
stehen“, so Tetyczka. „Im Grunde<br />
genommen sind R1234yf-Geräte<br />
ähnlich aufgebaut wie die R134a-<br />
Geräte. Allerdings müssen mit<br />
Blick auf den Brandschutz spezielle<br />
Sicherheitsvorrichtungen vorhanden<br />
sein“, erklärte der Fachmann.<br />
Zudem müsse man das<br />
Kältemittel vor dem Absaugen<br />
analysieren, um eine Kontamination<br />
des R1234yf mit anderen<br />
Substanzen zu erkennen.<br />
Sicherer Arbeiten<br />
Karsten Meinshausen, Vorsitzender<br />
des AK Abgasabsauganlagen,<br />
stellte mit der<br />
Branchenvereinbarung „Abgasabsaugung“<br />
das erste<br />
Werk vor, das aus der Kooperation<br />
zwischen der Gesetzlichen<br />
Deutschen Unfallversicherung<br />
(DGUV) und dem<br />
ASA-Verband unter Mitwirkung<br />
des ZDK entstanden ist.<br />
Die neue Broschüre gibt es<br />
unter www.asa.verband.de<br />
kostenlos zum Download.<br />
Klaus Kuss<br />
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technik werkstattmarkt<br />
_ Geballtes Turbolader-<br />
Knowhow<br />
Nach dem Erfolg der ersten beiden Bände<br />
der „BTS Technik Ratgeber“-Serie gibt es<br />
seit kurzem den dritten Band des Weilheimer<br />
Turbolader-Spezialisten BTS. Unter<br />
dem Titel „Turboladerschäden in der<br />
Werkstattpraxis“ beschäftigt sich der<br />
dritte Teil dieser praxisbezogenen Ratgeberreihe<br />
mit der Fehlersuche an modernen<br />
Turbolader-Systemen und der Ladedruckregelung.<br />
Die Neuerscheinung setzt<br />
damit das Bestreben der Bände 1 und 2,<br />
den Werkstattfachmann für den aufstrebenden<br />
„Turbo-Trend“ fit zu machen, auf<br />
logische Weise fort.<br />
Nach dem Motto „Wenn einem aufgeladenen<br />
Motor die Puste ausgeht,<br />
muss nicht zwangsläufig der Turbolader<br />
daran schuld sein“, befasst sich der neue<br />
Praxisratgeber unter anderem auch mit<br />
möglichen Fehlern und Defekten an der<br />
Ladedrucksteuerung. Reich bebildert und<br />
detailliert beschrieben geht der dritte<br />
Band nicht nur auf Fehlerursachen beim<br />
Turbolader selbst ein, sondern trägt insbesondere<br />
dem technischen Fortschritt<br />
bei der Turboaufladung Rechnung, denn<br />
die Elektronifizierung des Automobils hat<br />
auch vor dem einst rein mechanisch geregelten<br />
Turbolader nicht halt gemacht.<br />
32 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Der Ratgeber will den Kraftfahrzeug-<br />
Fachmann in der Werkstatt bei seiner täglichen<br />
Arbeit unterstützen und ihm leicht<br />
verständlich und anschaulich die Schritte<br />
der „dualen Diagnose“, also der mechanischen<br />
und elektronischen Fehlersuche<br />
an diesen komplexen Systemen, vermitteln.<br />
Breiten Raum nehmen daher mechanische<br />
und elektronische Prüfungen und<br />
Tests ein.<br />
„Mit diesem Band ist uns eine sinnvolle<br />
Fortsetzung der BTS Technik Ratgeber-Reihe<br />
gelungen, die einmal mehr die<br />
_ Prüfergebnis einfach dokumentieren<br />
ATE hat den Bremsflüssigkeitstester<br />
ATE BFT 320P neu ins Programm aufgenommen.<br />
Das Gerät ermöglicht laut<br />
Anbieter eine laborgenaue Messung<br />
des Siedepunktes aller Bremsflüssigkeiten<br />
auf glykolischer Basis. Er funktioniert<br />
nach dem Prinzip der Thermo-<br />
Siedemethode. Diese ist laut ATE der<br />
einzige Weg, um unabhängig vom<br />
Bremsflüssigkeitstyp den exakten Siedepunkt<br />
zu ermitteln.<br />
Der ATE BFT 320P erhitzt die Bremsflüssigkeit<br />
bis zum Siedepunkt und zeigt<br />
die dabei ermittelte Temperatur an. Das<br />
Messen des Bremsflüssigkeitssiedepunktes<br />
kann direkt im Ausgleichsbehälter<br />
des Fahrzeugs erfolgen. Dank mitgeliefertem<br />
Probenbecher und Pipette<br />
können auch Messungen außerhalb des<br />
Fahrzeuges problemlos vorgenommen<br />
werden.<br />
Der handliche Tester ist für die Spannungsversorgung<br />
mit einem Zwölf-<br />
Volt-Anschluss ausgestattet. Der Messvorgang<br />
soll gerade mal 30 Sekunden<br />
dauern. Der Messwert wird auf dem<br />
Display angezeigt. Für die Dokumenta-<br />
tion des ermittelten Messwertes ist der<br />
ATE BFT 320P mit einem Thermodrucker<br />
ausgestattet. Der mit einem Halter am<br />
Bremsflüssigkeitstester ansteckbare<br />
Drucker liefert schwarz auf weiß das<br />
Messergebnis sowie eine Empfehlung<br />
zum Wechsel der Bremsflüssigkeit.<br />
Turbos liegen im Trend: Mit dem dritten Band<br />
aus der Reihe „BTS Technik Ratgeber“ will Turboladerspezialist<br />
BTS Werkstattfachleute fit für<br />
den Turbo machen. Ein Schwerpunkt ist unter<br />
anderem die Diagnose des Ladedruck-Systems.<br />
Foto: BTS<br />
Kenntnisse um den Turbolader vertieft<br />
und Hintergründe erklärt“, versprechen<br />
die oberbayrischen Turboladerexperten.<br />
Erhältlich sind die Turbolader-Broschüren<br />
direkt bei BTS in Weilheim. kk<br />
www.bts-turbo.de<br />
Das Messprotokoll wird <strong>auto</strong>matisch<br />
in zweifacher Ausfertigung nach Abschluss<br />
der Messung ausgedruckt. Der<br />
neue Bremsflüssigkeitstester ATE BFT<br />
320P ist im Fachhandel erhältlich. rl<br />
www.ate-info.de<br />
Der ATE BFT 320P ermöglicht eine laborgenaue Messung des Siedepunktes aller<br />
Bremsflüssigkeiten auf glykolischer Basis und die Dokumentation des Messergebnisses.<br />
Foto: Continental
2011 – ein solides Jahr<br />
für den freien Kfz-Teilemarkt<br />
_ Das Jahr 2011 neigt sich seinem Ende entgegen, von einem ruhigen Ausklang kann allerdings<br />
nicht gesprochen werden, denn nach einem insgesamt guten Geschäftsjahr steht nun die<br />
traditionell besonders umsatzstarke Winterzeit vor der Tür. Neben den wirtschaftlichen Heraus-<br />
forderungen, die es für die Branche zu meistern gilt, bleibt es auch auf wettbewerbspolitischer<br />
Ebene für die Unternehmen des Kfz-Aftermarket spannend.<br />
Die Bilanz der Unternehmen<br />
des Independent Aftermarket<br />
(IAM) für dieses Jahr fällt<br />
zumeist erfreulich aus: Während<br />
die ersten sechs Monate<br />
2011 von einem starken Wachstum<br />
quer über die Segmente geprägt waren,<br />
kühlte die Nachfrage im zweiten Halbjahr<br />
etwas ab, stabilisierte sich aber auf<br />
relativ hohem Niveau. Eine Umfrage<br />
des GVA unter seinen Mitgliedern<br />
ergab, dass etwa 80 Prozent<br />
der Unternehmen<br />
aus Kfz-Teilehandel und –<br />
industrie das Gesamtjahr<br />
2011 voraussichtlich mit<br />
einem Umsatzzuwachs<br />
abschließen werden, etwa<br />
43 Prozent gar mit einem<br />
kräftigen Plus von mehr<br />
als fünf Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Möglichen<br />
Turbulenzen der<br />
Globalwirtschaft oder<br />
an den internationalen<br />
Finanzplätzen sehen die<br />
Entscheider unserer mittelständisch<br />
geprägten<br />
Hartmut Röhl<br />
(GVA-Präsident)<br />
Branche vergleichsweise gelassen entgegen.<br />
Und das vermutlich zu Recht:<br />
Bereits in der Krise 2009 hat sich der Kfz-<br />
Aftermarket stabil präsentiert, an der<br />
Beseitigung erkannter Schwächen wurde<br />
in der Zwischenzeit weiter gearbeitet, so<br />
dass unsere Mitglieder nun umso besser<br />
gewappnet für mögliche Herausforderungen<br />
sind.<br />
Für die Branche sind aber nicht nur<br />
die Wirtschaftsdaten wichtig, sondern<br />
mittel- und langfristig entscheidet vor<br />
allem die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen<br />
des Wettbewerbs im Kfz-Aftermarket<br />
darüber, ob die Unternehmen<br />
des IAM erfolgreich sein können oder<br />
nicht. In diesem Jahr waren verstärkt Bemühungen<br />
der Fahrzeughersteller zu beobachten,<br />
den ungeliebten Wettbewerbern<br />
aus dem freien Markt die Luft zum<br />
Atmen zu nehmen. Nicht selten wurden<br />
dabei die Grenzen des Zulässigen übertreten<br />
und Fouls begangen, so dass der<br />
GVA so oft wie kaum zuvor den fairen<br />
Wettbewerb im Kfz-Ersatzteilmarkt verteidigen<br />
musste, nicht nur verbal oder<br />
lobbyistisch sondern auch – erfolgreich –<br />
mit Rechtsmitteln. Die Instrumente, derer<br />
sich der Verband bedienen kann, wurden<br />
von der EU-Kommission in diesem<br />
Jahr noch einmal geschärft: Mit der neuen<br />
Verordnung (EU) Nr. 566/2011 präzisierte<br />
die EU-Kommission<br />
im Juni den Anspruch der<br />
Akteure des freien Marktes<br />
auf Zugang zu den Basisdaten<br />
zur Teileidentifikation.<br />
Fortgesetzt treten wir<br />
etwa in der Frage der Liberalisierung<br />
des Marktes für<br />
sichtbare Kfz-Ersatzteile für<br />
die Interessen unserer Mitglieder<br />
und der Verbraucher<br />
ein. Diese beiden Themen<br />
sind sozusagen die „Dau-<br />
erbrenner“, die den GVA<br />
im nächsten Jahr beschäftigen<br />
werden. Aber auch<br />
vergleichsweise „neue“<br />
Themen, wie etwa über das Notrufsystem<br />
e-Call hinausgehende Business-<br />
Lösungen (b-Call), bergen Gefahren für<br />
die Akteure des freien Marktes, denn<br />
ihnen droht hier, außen vor gelassen zu<br />
werden. Der GVA und sein europäischer<br />
Dachverband FIGIEFA werden sich darüber<br />
hinaus aber auch bei weiteren branchenrelevanten<br />
Wettbewerbsthemen<br />
engagieren.<br />
Die Aussichten dafür, dass auch<br />
das kommende Jahr für den freien Kfz-<br />
Teilemarkt positiv verlaufen wird, sind<br />
gut. Zahlreiche Highlights erwarten unsere<br />
Branche, nicht zuletzt die internationale<br />
Leitmesse für den <strong>auto</strong>mobilen<br />
Aftermarket, die „Automechanika“ in<br />
Frankfurt, die sicherlich wieder dem<br />
Stellenwert des Kfz-Teilemarktes in der<br />
Wirtschaft gerecht werden wird. Eine<br />
Anerkennung für die von uns geleiste-<br />
nachrichten<br />
te Arbeit haben meine Mitstreiter im<br />
GVA-Präsidium und ich kürzlich auf der<br />
Jahresmitgliederversammlung unseres<br />
Verbands durch unsere einstimmige<br />
Wiederwahl erhalten. Für diesen Vertrauensbeweis<br />
sind wir unseren Mitgliedern<br />
dankbar, er wird uns in unserem zukünftigen<br />
Engagement weiter bestärken!<br />
Hartmut Röhl (GVA-Präsident)<br />
GVA N AC H R I C H T E N 1 2 / 2 0 1 1<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial 33<br />
GVA-Jahresmitglieder-<br />
versammlung mit<br />
anschließenden Kongress 2011 34<br />
Schnappschüsse von JMV,<br />
Kongress und der fest-<br />
lichen Abendveranstaltung 39<br />
G V A N A C H R I C H T E N<br />
Impressum<br />
Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.<br />
Gothaer Straße 17, 40880 Ratingen<br />
Postfach 12 56, 40832 Ratingen<br />
Telefon (0 21 02) 7 70 77-0<br />
Telefax (0 21 02) 7 70 77-17<br />
1. Vorsitzender: Hartmut Röhl<br />
Geschäftsführung: Hans Jürgen Wahlen,<br />
Marita Kloster<br />
Redaktion der GVA-Nachrichten:<br />
Alexander Vorbau (verantwortlich);<br />
Jürgen Rinn<br />
Schlütersche Verlagsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG, Hans-Böckler-Allee 7<br />
30173 Hannover<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 33
Neben den interessanten<br />
Agenden von Jahresmitgliederversammlung<br />
und Kongress<br />
bot das Jahrestreffen<br />
für die Vertreter aus Teilehandel<br />
und Teileindustrie natürlich<br />
auch zahlreiche Möglichkeiten zur<br />
Kontaktpflege und zum Meinungsaustausch<br />
über die Marktsituation.<br />
Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung<br />
der Jahresmitgliederversammlung<br />
war die turnusgemäße<br />
Wahl des GVA-Präsidiums. Das Gremi-<br />
Jürgen Buchert<br />
(Fa. TecCom) referierte<br />
nachrichten<br />
um ist für alle grundsätzlichen Angelegenheiten<br />
des Verbandes zuständig<br />
und vertritt den GVA gegenüber der<br />
Öffentlichkeit sowie gegenüber der<br />
Politik. Die stimmberechtigten GVA-<br />
Handelsmitglieder bestätigten die<br />
bisherigen Mitglieder des Präsidiums,<br />
die sich geschlossen zur Wiederwahl<br />
gestellt hatten. Dem Verband stehen<br />
damit Herr Hartmut Röhl als 1. Vorsitzender,<br />
Herr Bernhard Strauch (Stahlgruber<br />
GmbH) als 1. stellv. Vorsitzender<br />
und Herr Fabian Roberg (Coler GmbH<br />
GVA-Ehrenpräsident Edwart Hengstenberg<br />
leitete die Präsidiumswahlen<br />
Die Veranstaltung war wieder gut besucht<br />
(Fotos: Rinn/Linzing)<br />
GVA-Jahresmitgliederversammlung<br />
mit anschließenden Kongress 2011<br />
_ Am 24./25. Oktober fand in Hannover die diesjährige Jahresmitgliederversammlung<br />
des GVA statt. Wie gewohnt versammelten<br />
sich zahlreiche Top-Entscheider der Branche, um sich das zweitägige<br />
„Klassentreffen“ des Kfz-Aftermarket nicht entgehen zu lassen.<br />
34 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
& Co. KG) als 2. stellv. Vorsitzender vor.<br />
Die weiteren Mitglieder des Präsidiums<br />
sind: Herr Michael Katschmanowski<br />
(Johannes J. Matthies GmbH & Co. KG)<br />
als Schatzmeister, Frau Dr. Friederike<br />
Schwenker (Wilhelm Schwenker GmbH<br />
& Co. KG), Herr Stephan Klatt (Hennig<br />
Fahrzeugteile GmbH) sowie Herr Rüdiger<br />
Hahn (Christian Winkler GmbH<br />
& Co. KG). GVA-Präsident Hartmut Röhl<br />
äußerte sich gegenüber der Presse erfreut<br />
über den Vertrauensbeweis der<br />
GVA-Mitglieder: „Das klare Votum unserer<br />
Mitglieder zeigt meinen Präsidiumskollegen<br />
und mir, dass unser langjähriges<br />
Engagement für den Verband<br />
und die Branche anerkannt wird. Gerne<br />
werden wir uns weiterhin mit aller<br />
Kraft für die Interessen der Unternehmen<br />
des freien Kfz-Ersatzteilmarktes<br />
Industriesprecher Manfred Filko (Fa. ZF)<br />
bei seinem Bericht
A5_Kastentitel<br />
A4_Kastentext<br />
sowie der Verbraucher gegenüber den<br />
politischen Entscheidungsträgern in<br />
Brüssel und Berlin sowie in der Öffentlichkeit<br />
einsetzen.“ Und weiter: „Die<br />
Herausforderungen der nächsten Jahre<br />
sind klar definiert: Im gesamten Kfz-Ersatzteilmarkt<br />
muss fairer Wettbewerb<br />
herrschen und wir werden fortgesetzt<br />
für die dafür notwendigen wettbewerbspolitischen<br />
Grundlagen kämpfen!<br />
Zunehmende Monopolisierungsbemühungen<br />
der Automobilhersteller<br />
werden wir nicht hinnehmen.“<br />
Der GVA kann in diesem Jahr auf<br />
zahlreiche Erfolge in wettbewerbspolitischen<br />
Fragen zurückblicken. Die<br />
GVA-Geschäftsführer Hans Jürgen<br />
Wahlen und Marita Kloster stellten in<br />
ihren Berichten aktuelle Themen der<br />
Verbandsarbeit vor. Den wohl wichtigsten<br />
Durchbruch der letzten Monate<br />
für die Unternehmen des IAM<br />
konnte der GVA gemeinsam mit den<br />
Vertretern seines europäischen Dachverbands<br />
FIGIEFA beim Zugang zu den<br />
technischen Informationen der Fahrzeughersteller<br />
erreichen. Nicht zuletzt<br />
auch durch die konstruktive Begleitung<br />
der Gesetzgebung zur neuen Verordnung<br />
(EU) Nr. 566/2011 wurden die<br />
von den Fahrzeugherstellern weiterzugebenden<br />
technischen Informationen<br />
einerseits präzisiert und andererseits<br />
klargestellt, dass die Informationsweitergabe<br />
Voraussetzung für die Typgenehmigung<br />
ist. Eine überwiegend<br />
positive Bilanz zog GVA-Präsident Hartmut<br />
Röhl bezüglich der Umsetzung<br />
der „Aftermarket-GVO“ Nr. 461/2010,<br />
die seit Juni 2010 in Kraft ist: „Die Regeln<br />
haben sich in der Praxis bislang<br />
zumeist bewährt“, so Hartmut Röhl.<br />
Allerdings sieht er weiteren Hand-<br />
GVA-Präsident Hartmut Röhl eröffnete<br />
sowohl die JMV als auch den Kongress<br />
lungsbedarf der Politik, um die Lebensnerven<br />
fairen Wettbewerbs wirksam<br />
zu schützen: „Die Fahrzeughersteller<br />
versuchen verschiedentlich, sich ihrer<br />
Pflichten aus der GVO zu entziehen.<br />
Die Unternehmen des freien Marktes<br />
warten deshalb gespannt auf den von<br />
der EU-Kommission avisierten GVO-<br />
Fragen und Antwort-Katalog, welcher<br />
unter anderem auch Klarstellungen zu<br />
dem Thema „Garantie und Gewährleistung“<br />
enthalten soll. In Anbetracht<br />
verschiedener juristischer Auseinandersetzungen<br />
mit Fahrzeugherstellern<br />
sowie Autohäusern sehen wir hierfür<br />
einen dringenden Handlungsbedarf“,<br />
mahnte der GVA-Präsident in Hannover<br />
gegenüber Pressevertretern.<br />
Die Stimmung unter den Teilnehmern<br />
der Jahresmitgliederversammlung<br />
(JMV) war gut, denn trotz negativer<br />
Indikatoren der Globalwirtschaft<br />
blicken die Unternehmen des freien<br />
Kfz-Teilemarktes zuversichtlich in die<br />
Zukunft, wie eine Befragung der GVA-<br />
Mitglieder zur wirtschaftlichen Lage<br />
der Branche nach dem dritten Quartal<br />
2011 ergab. Gut 80 Prozent der GVA-<br />
Mitglieder konnten für die ersten drei<br />
Quartale des Jahres steigende Umsätze<br />
vermelden, mehr als die Hälfte (53,7<br />
Prozent) der Unternehmen aus Kfz-<br />
Teilehandel und -industrie verzeichnete<br />
gar deutliche Zuwächse um mehr<br />
als fünf Prozent. Für das Gesamtjahr<br />
2011 sind die Unternehmen ebenfalls<br />
optimistisch. Auch hier erwarten gut<br />
80 Prozent der Befragten ein Umsatzwachstum,<br />
wenngleich die Zahl derer,<br />
die nur einen leichten Umsatzanstieg<br />
von einem bis fünf Prozent prognostizieren,<br />
anwächst (auf 38 Prozent) und<br />
die Zahl der Unternehmen, die ein hö-<br />
heres Wachstum erwarten, geringer<br />
ausfällt (43 Prozent) als noch vor drei<br />
Monaten. Die Werte sind, wenn sie<br />
nach Kfz-Teilehandel und –industrie<br />
aufgeschlüsselt werden, nahezu gleich<br />
- auch in dem beschriebenen Trend.<br />
Dennoch sollte die derzeit recht erfreuliche<br />
Lage der Branche nicht zu einem<br />
allzu sorglosen Blick in die Zukunft verleiten,<br />
denn der GVA sieht Anzeichen<br />
dafür, dass die Fahrzeughersteller auf<br />
verschiedenen Wegen verstärkt versuchen,<br />
ihre Wettbewerber des freien<br />
Marktes aus dem Geschäft zu drängen.<br />
In Folge dessen würde den Autofahrern<br />
ein Monopol der Fahrzeughersteller im<br />
Kfz-Teile- und Servicemarkt drohen.<br />
Der GVA-Kongress an Tag zwei der<br />
Veranstaltung konnte auch in diesem<br />
Jahr wieder mit interessanten Referenten<br />
aus der Automobilwirtschaft,<br />
der Wissenschaft sowie der Politik aufwarten:<br />
Thomas Geck:<br />
Ersatzteile im gesteuerten<br />
Unfallreparaturgeschäft<br />
Nach der Eröffnung des Kongresses<br />
durch GVA-Präsident Hartmut Röhl<br />
war es an Herrn Thomas Geck, Schadensleiter<br />
dezentral der Versicherung<br />
HUK-Coburg, den Anwesenden die<br />
Teile-Einkaufslösung seines Hauses im<br />
Unfallreparaturgeschäft vorzustellen.<br />
Die Lösung bündelt das Einkaufsvo-<br />
Der GVA stellte in Hannover<br />
sein neues Logo vor<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 35
nachrichten<br />
lumen aller HUK-Partnerwerkstätten<br />
und soll so die Margen der Servicebetriebe<br />
verbessern sowie Einkaufsprozesse<br />
standardisieren. Die sichtbaren<br />
Kfz-Ersatzteile bilden den dominanten<br />
Anteil im Kfz-Unfallreparaturgeschäft,<br />
dazu zählen Komponenten wie Motorhauben,<br />
Kotflügel, Windschutzscheiben<br />
oder Außenspiegel, Ersatzteile<br />
Thomas Geck (Schadensleiter dezentral<br />
bei der HUK-Coburg)<br />
also, die in Deutschland de jure unter<br />
Designschutz stehen. Lediglich eine<br />
unverbindliche Aussage der Automobilindustrie<br />
aus dem Jahr 2003, ihr Monopol<br />
auf dem Markt für sichtbare Kfz-<br />
Ersatzteile vorerst nicht auszuüben,<br />
ermöglicht Produktion und Vertrieb<br />
im freien Teile- und Servicemarkt. Die<br />
Rechtsunsicherheit, der die Akteure des<br />
freien Marktes ausgesetzt sind, verhindert<br />
auch, dass Versicherungen in ihren<br />
Einkaufslösungen auf Teile des freien<br />
Marktes setzen. Langfristige Teilebezugsverträge<br />
sind dadurch kaum möglich.<br />
So verwundert es nicht, dass viele<br />
sichtbare Kfz-Ersatzteile im Unfallreparaturgeschäft<br />
als Originalersatzteil<br />
mit OEM-Kennung Verwendung finden,<br />
obwohl auch ein Bezug vom Independent<br />
Aftermarket (IAM) möglich wäre.<br />
Wenngleich eine Zusammenarbeit zwischen<br />
Versicherung und freiem Kfz-Ersatzteilmarkt<br />
aufgrund der skizzierten<br />
wettbewerbspolitischen Rahmenbedingungen<br />
schwierig ist, betonte<br />
Thomas Geck, dass Initiativen seines<br />
Unternehmens zur Unterstützung der<br />
Partnerwerkstätten auf die langfristige<br />
Absicherung der Wettbewerbsbedin-<br />
36 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
gungen ausgerichtet sind. So begrüßte<br />
man die in der „Aftermarket-GVO“ getroffenen<br />
Regeln bezüglich des freien<br />
Teilebezugs sowie des Zugangs zu den<br />
technischen Informationen der Fahrzeughersteller<br />
für die freien Werkstätten.<br />
Darüber hinaus ergeben sich auch<br />
weitere Überschneidungen zu Positionen<br />
des GVA. So teilt der Referent<br />
etwa die Sorge des GVA, dass die Einbeziehung<br />
moderner Telematiklösungen<br />
in die Fahrzeugkommunikation missbräuchlich<br />
genutzt werden könnte.<br />
Sein Fazit, dass die Aktivitäten seines<br />
Unternehmens auf die Sicherstellung<br />
gleicher Wettbewerbsbedingungen für<br />
alle Marktbeteiligten zielen, wurde von<br />
den Teilnehmern des Kongresses gern<br />
gehört.<br />
Philipp Hess:<br />
Nur ein Startschuss dem kein<br />
Rennen folgt? Nutzung von<br />
OE-Basisdaten im IAM<br />
Der zweite Referent des Tages ist den<br />
Akteuren der Branche wohlbekannt:<br />
Philipp Hess ist nicht nur Geschäftsführer<br />
der Hans Hess Autoteile GmbH<br />
sondern als Leiter des technischen<br />
Ausschusses im GVA ein anerkannter<br />
Experte u.a. auf dem Gebiet der technischen<br />
Informationen. Phillip Hess referierte<br />
über den aktuellen Stand beim<br />
Thema Zugang zu den Basisdaten zur<br />
Fahrzeug- und Ersatzteilidentifikation<br />
der Fahrzeughersteller. Der gesetzliche<br />
Rahmen dafür wurde, nicht zuletzt<br />
durch das Engagement von GVA und<br />
FIGIEFA, weitgehend geschaffen. Be-<br />
Dipl.-Ing. Philipp Hess (Leiter des technischen<br />
Ausschusses im GVA)<br />
Dr. Stefan Marx (CIO TecDoc System<br />
Informations GmbH)<br />
reits die Euro 5-Verordnung aus dem<br />
Jahr 2007 definiert diese Daten als<br />
Bestandteil der technischen Informationen,<br />
die den unabhängigen Marktbeteiligten<br />
wie freien Werkstätten, dem<br />
freien Teilehandel sowie der Teileindustrie<br />
oder auch den Herausgebern technischer<br />
Informationen zur Verfügung<br />
zu stellen sind. Eine weitere Klarstellung<br />
erfolgte durch die EU-Kommission<br />
im Juni dieses Jahres durch die Anpassung<br />
der Euro 5-Regeln mittels der neuen<br />
Verordnung (EU) Nr. 566/2011. Hier<br />
heißt es, dass „Informationen über alle<br />
Fahrzeugteile, mit denen das durch …<br />
(VIN) und zusätzliche Merkmale … identifizierbare<br />
Fahrzeug vom Hersteller<br />
ausgerüstet ist, und die durch Ersatzteile<br />
… anhand der Originalteil-Nummer<br />
ausgetauscht werden können, in<br />
einer unabhängigen Marktteilnehmern<br />
leicht zugänglichen Datenbank bereitzustellen<br />
…“ sind.<br />
Die Fahrzeughersteller haben die<br />
Möglichkeit, mittels der Fahrzeugidentifikationsnummer<br />
(FIN) die im jeweiligen<br />
Fahrzeug enthaltenen Komponenten<br />
bzw. die benötigten Ersatzteilen<br />
zuzuordnen, dieses Wissen müssen die<br />
OEM nach dem Willen der EU-Kommission<br />
mit den Akteuren des IAM teilen.<br />
Besonders wichtig für den freien Markt<br />
ist, dass die Informationen praktisch<br />
verwendbar sein müssen, also die Daten<br />
und deren Zusammenhänge auch<br />
elektronisch verarbeitbar sein müssen.<br />
Mit der praktischen Umsetzung beschäftigte<br />
sich Dr. Stefan Marx, CIO des<br />
Branchendienstleisters TecDoc, in den<br />
sich anschließenden Ausführungen.<br />
TecDoc versorgt die Marktteilnehmer<br />
des Kfz-Aftermarket mit notwendigen
Kerninformationen: Die Referenzdaten<br />
der Fahrzeughersteller sowie die Ersatzteilinformationen<br />
der Teilelieferanten<br />
werden hier in einem Gesamtkatalog<br />
zusammengeführt, den etwa der freie<br />
Teilehandel nutzen kann. Im kommenden<br />
Jahr plant TecDoc eine Integration<br />
der VIN-Abfrage via DAT-Anbindung.<br />
Prof. Dr.-Ing.<br />
Rolf Steinhilper:<br />
Austauschteile –<br />
Ein zukunftsträchtiges<br />
Geschäftsmodell?<br />
Das Thema Nachhaltigkeit und schonender<br />
Umgang mit den natürlichen<br />
Ressourcen ist ein wichtiges Anliegen<br />
für den Kfz-Teilemarkt. Dem Thema<br />
Refabrikation, d.h. der industriellen<br />
Aufbereitung von Automobilbaugruppen<br />
zu Austausch-Ersatzteilen, kommt<br />
deshalb eine wachsende Bedeutung zu.<br />
Mit Professor Steinhilper von der Universität<br />
Bayreuth konnte der GVA einen<br />
international angesehenen Experten zu<br />
diesem Thema als Kongressreferenten<br />
gewinnen. Die Refabrikation von Kom-<br />
Prof. Dr.-Ing. Rolf Steinhilper<br />
(Universität Bayreuth)<br />
ponenten erfolgt in fünf Schritten:<br />
Demontage, Reinigung, Prüfung, Aufarbeitung<br />
und Wiedermontage. Auf<br />
globaler Ebene setzen Unternehmen<br />
mit Produkten auf Basis von Refabrikation<br />
etwa 100 Milliarden Euro jährlich<br />
um, der größte Anteil entfällt dabei<br />
auf den Bereich Automotive. Nicht nur<br />
Fahrzeughersteller betreiben Refabrikationsprogramme,<br />
sondern vor allem<br />
die Teilelieferanten. Das verwundert<br />
nicht, denn etwa 80 Prozent der Komponenten<br />
eines Neufahrzeugs werden<br />
ohnehin von Zuliefern gefertigt. In den<br />
letzten Jahren stark gewachsen ist das<br />
verfügbare Sortiment an Austauschteilen:<br />
Waren es vor wenigen Jahren noch<br />
vor allem mechanische Komponenten<br />
wie Kupplungen oder Lichtmaschinen,<br />
wird nun auch die Mechatronik und<br />
Elektronik einbezogen. Das Interesse<br />
des Marktes an Austauschteilen ist einer<br />
Werkstattbefragung von Prof. Steinhilper<br />
nach groß: 47 Prozent der Servicebetriebe<br />
würden – falls vorhanden<br />
– anstelle des Neuteils ein Austauschteil<br />
einbauen. Nahezu alle befragten<br />
Werkstätten (97 Prozent) wünschen<br />
sich im Interesse ihrer Kunden, als Alternative<br />
zu Neuteilen, kostengünstigere<br />
Austauschteile anbieten zu<br />
können. Einen besonderen Bedarf sehen<br />
die Servicebetriebe bei Fensterhebern,<br />
Luftmassenmessern, Turboladern<br />
mit Stellglied und Dieselzuheizern bzw.<br />
Standheizungen. Groß ist auch der gemeldete<br />
Bedarf für Komponenten mit<br />
hohem Elektronikanteil wie Entertainmentsysteme<br />
oder Navigationseinheiten,<br />
bei älteren Fahrzeugen stellen<br />
Defekte hier häufig einen wirtschaftlichen<br />
Totalschaden dar. Eine wichtige<br />
Funktion kommt der Refabrikation<br />
auch in der Nachserienversorgung mit<br />
Ersatzteilen zu. Nach dem Auslaufen<br />
der Produktion eines Fahrzeugs kann<br />
hier besonders bei Verschleißteilen ein<br />
Teil des Bedarfs gedeckt werden.<br />
Prof. Dr. Kurt Biedenkopf:<br />
Rückkehr zur Vernunft –<br />
Wie kann die Politik ihre<br />
Glaubwürdigkeit und<br />
Handlungsfähigkeit zurückgewinnen?<br />
Den Abschluss des diesjährigen GVA-<br />
Kongresses bildete der Vortrag von<br />
Professor Kurt Biedenkopf, ehemaliger<br />
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen.<br />
Der angesehene „elder statesman“<br />
beschäftigte sich in seinem eindrucksvollen<br />
Vortrag mit der aktuellen wirtschafts-<br />
und vor allem gesellschaftspolitischen<br />
Lage in der Bundesrepublik.<br />
Zum Auftakt seiner Ausführungen bediente<br />
sich Professor Biedenkopf eines<br />
Aphorismus Bertolt Brechts, als er – bezugnehmend<br />
auf den Titel seines Vortrags<br />
– den „Fortschritt als den Weg zurück<br />
zur Vernunft“ beschrieb. Welches<br />
Handeln vernünftig ist und welches<br />
nicht, dazu gibt es verschiedene An-<br />
Prof. Dr. Kurt Biedenkopf (Ministerpräsident<br />
des Freistaates Sachsen a.D.)<br />
sichten, je nachdem welches Sonderinteresse<br />
der Betrachter verfolgt. Für<br />
Professor Biedenkopf bildet ein funktionierender<br />
Wettbewerb (nicht nur der<br />
Wirtschaft, sondern auch der Ideen)<br />
die beste Methode, um zurück zur Vernunft<br />
zu kommen. Dieser Wettbewerb<br />
wird allerdings oftmals von besitzstandwahrenden<br />
Kräften aus Eigeninteressen<br />
unterbunden. In seinem Vortrag<br />
führte Herr Biedenkopf dafür zwei<br />
aussagekräftige Beispiele dafür an: So<br />
wurden vom späten 19. Jahrhundert<br />
bis zum Ende der Weimarer Republik<br />
auf deutschem Boden Kartelle als Inbegriff<br />
der wirtschaftlichen Freiheit gesehen.<br />
Es brauchte den Druck der amerikanischen<br />
Besatzungsbehörden nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg, um dieses<br />
Denken zu reformieren und die Ansicht<br />
durchzusetzen, dass Kartellverbote von<br />
der Verfassung gefordert werden, da<br />
Kartelle gegen die Freiheit des Einzelnen<br />
verstoßen. Ein zweites, ungleich<br />
aktuelleres Beispiel, sieht Professor<br />
Biedenkopf im bundesdeutschen Rentensystem.<br />
Das Umkippen der Bevölkerungspyramide<br />
war seit vielen Jahren<br />
absehbar. Dennoch wurde erst in den<br />
letzten Jahren begonnen, darauf zu reagieren,<br />
das Problem war schlichtweg<br />
vertagt worden. Die Folge dieses unvernünftigen<br />
Handelns sind nun steigende<br />
finanzielle wie natürlich auch politische<br />
Kosten für die verspätete Anpassung<br />
des Systems an die Wirklichkeit.<br />
Herr Biedenkopf nahm an dieser Stelle<br />
wieder Bezug zum Titel seines Vortrags.<br />
Es sei nicht die Politik, der hier unvernünftig<br />
gehandelt hat, sondern die politischen<br />
Entscheidungsträger hätten<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 37
nachrichten<br />
im Gegenteil sogar rational gehandelt.<br />
Denn durch große, besitzstandwahrende<br />
Organisationen und Institutionen<br />
bestärkt, wiegte sich die Bevölkerung<br />
im breitem Konsens quasi in Sicherheit<br />
vor diesem Problem – ein Politiker, der<br />
dennoch Reformen gefordert hätte,<br />
hätte dafür keine Mehrheit zur Umsetzung<br />
erhalten. Unterstützt sieht er dies<br />
durch die verbreitete Erwartungshaltung<br />
der Bundesbürger, dass der Staat<br />
von der Wiege bis zur Bahre für sie<br />
sorgt („Sicherheit vor Freiheit“). Nun da<br />
die Probleme so offensichtlich zu Tage<br />
getreten sind, dass auch die Bevölkerung<br />
sie erkennen muss, ist die Möglichkeit<br />
für Reformen gegeben, wenngleich<br />
natürlich zu ungleich höheren<br />
Kosten. Professor Biedenkopf schloss<br />
dem an, dass von der Politik selbst keine<br />
Innovationen zu erwarten sind, da<br />
der Politikbetrieb auf den Mainstream<br />
ausgerichtet ist. Wirkliche Innovationen<br />
gab es hier nur durch neue gesellschaftliche<br />
Gruppen (etwa die Grünen),<br />
durch technische Entwicklungen<br />
(etwa das Internet) oder schlicht durch<br />
Anforderungen der Wirklichkeit, die<br />
auch im Mainstream der Gesellschaft<br />
angekommen sind und Reformen (z.B.<br />
am Rentensystem) letztlich doch noch<br />
mehrheitsfähig machen. Erzwungene<br />
Reformen als Antwort auf eine geänderte<br />
Wirklichkeit hält Professor Biedenkopf<br />
für die schmerzhaftesten, diese<br />
sind aber aktuell in verschiedenen<br />
Bereichen notwendig.<br />
Selbstverständlich ging Professor<br />
Biedenkopf auch auf die aktuelle Lage<br />
an den Finanzmärkten ein. Für die Turbulenzen<br />
sieht er zwei Gründe: Zum<br />
einen die seit den siebziger Jahren des<br />
vergangenen Jahrhunderts exorbitant<br />
ansteigende Verschuldung der Staaten<br />
und zum anderen den Glauben daran,<br />
dass Markteilnehmer immer rational<br />
handeln sowie dass Märkte immer zum<br />
Gleichgewicht streben und deshalb<br />
keiner umfassenden staatlichen Regulierung<br />
bedürfen. Letzteres sieht er<br />
lediglich als zutreffend für Güter- und<br />
Dienstleistungsmärkte an, da diese einen<br />
Sättigungseffekt erfahren können<br />
– ganz im Gegenteil zu den Finanzmärkten,<br />
hier stellt sich keine Sättigung<br />
ein. Das Theorem rationaler Märkte<br />
Nachtrag zur CARAT-Leistungsmesse 2011:<br />
Gewinner der Verlosung zur Werkstattbefragung<br />
38 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
traf in der Wirklichkeit auf die Idee,<br />
dass die Erwartungen der Bürger an die<br />
Demokratie nur dann befriedigt sowie<br />
soziale Probleme bewältigt werden<br />
können, wenn die vom Staat verteilten<br />
Leistungen stetig anwachsen. Dafür benötigt<br />
der Staat allerdings ein starkes<br />
Wachstum des Bruttoinlandprodukts.<br />
Staaten können Wachstumseffekte im<br />
Inland am einfachsten durch niedrige<br />
Leitzinsen und große Ausgaben (i.d.R.<br />
über Schulden finanziert) generieren.<br />
Eine steigende Staatsverschuldung<br />
wird damit indirekt zur Voraussetzung<br />
für die Funktionsfähigkeit der Demokratie<br />
verklärt – für Professor Biedenkopf<br />
ein Inbegriff unvernünftigen<br />
Verhaltens. Von dieser Einstellung,<br />
Fortschritt um jeden Preis lediglich<br />
anhand des Wachstums des Bruttoinlandsprodukts<br />
zu definieren, müsse<br />
man gerade in einer postindustriellen<br />
Gesellschaft abrücken. Die erfolgreiche<br />
Bewältigung der Probleme an den Finanzmärkten<br />
und die Staatsverschuldung<br />
sei wahrscheinlich, allerdings verbunden<br />
mit hohen gesellschaftlichen<br />
und politischen Kosten.<br />
Im Rahmen der diesjährigen CARAT-<br />
Leistungsmesse im Oktober in Kassel<br />
hat der GVA eine Befragung unter den<br />
anwesenden Fachbesuchern aus dem<br />
Werkstattbereich durchgeführt. Unter<br />
allen Teilnehmern wurde ein iPad 2 von<br />
Apple verlost. Der glückliche Gewinner<br />
ist Herr Claus Freund, Inhaber des Betriebs<br />
Kfz-Reifen, Öl & Auspuff Freund<br />
im hessischen Neuenstein Salzberg.
Schnappschüsse von JMV, Kongress<br />
und der festlichen Abendveranstaltung<br />
Reiner Linnig (Fa. Pewag), Ferdinand Ücker<br />
(Fa. BTS) und Maria Köck (Fa. Pewag)<br />
Vertreter des JAK: Mike Spielberger (Fa. TRW),<br />
Thorsten Janssen (Fa. Autoteile Post) und<br />
Marcus Hähner (Fa. SNR)<br />
Peter Wagner und Helmut Ernst<br />
(beide Fa. Continental)<br />
Peter Paesen (Fa. Magneti Marelli) im Gespräch<br />
mit dem 1. stellv. GVA-Vorsitzenden<br />
Bernhard Strauch (Fa. Stahlgruber)<br />
Franz-Werner Drees (Fa. Hella) im Gespräch<br />
mit Heinz Rieker (Fa. Stahlgruber)<br />
GVA-Präsidiumsmitglied Stephan Klatt (Fa.<br />
Hennig Fahrzeugteile) und GVA-Schatzmeister<br />
Michael Katschmanowski (Fa. Matthies)<br />
Hans Mühlhaus mit Ralf Drewing<br />
(beide Fa. Herth & Buss)<br />
Die GVA-Geschäftsführer Hans Jürgen Wahlen<br />
und Marita Kloster<br />
Peter Krammer (Fa. Autoteile Krammer) und<br />
Frank Stümpel (Fa. Bosal)<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 39
nachrichten<br />
Dr. Gerhard Riehle (juristischer Berater<br />
des GVA) und Sylvia Gotzen (FIGIEFA-<br />
Generalsekretärin)<br />
Traditionell erhalten die Absolventen des<br />
Manager Fahrzeugteile des Jahres eine<br />
Einladung nach Hannover<br />
Jochen Leuthold (Fa. TRW) und<br />
Georg Wallus (Fa. Ruville)<br />
Ernst Prost (Fa. Liqui Moly) und Jens G.<br />
Bensch (Fa. ATU)<br />
Für gute Stimmung am Abend sorgte<br />
Comedian Christoph Sieber<br />
Im Rahmen der Abendveranstaltung<br />
wurden die Jahrgangsbesten des Manager<br />
Fahrzeugteile 2011 geehrt<br />
GVA-Präsident Hartmut Röhl, Sylvia Gotzen<br />
(FIGIEFA-Generalsekretärin), Dr. Christoph<br />
Konrad (ZDK) und Bundesinnungsmeister<br />
Wilhelm Hülsdonk (ZDK) im Gespräch<br />
Die festliche Abendveranstaltung bot Raum<br />
für Gespräche: Wilhelm Hülsdonk (ZDK),<br />
seine Gattin und Herr Erhard Pannenbecker<br />
(Fa. Pannenbecker) nutzten die Möglichkeit gerne.<br />
Schnappschüsse von JMV, Kongress<br />
und der festlichen Abendveranstaltung<br />
40 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011
§<br />
AU-Info<br />
Unsere Garantie:<br />
Fachlich einschlägige Auszüge aus dem<br />
Verkehrsblatt, die AU und AUK betreffend<br />
Auf dieser Seite finden Sie regelmäßig und verlässlich<br />
alle AU- und AUK-relevanten Änderungen der Straßenverkehrszulassungsordnung<br />
(StVZO), die vom Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen,<br />
Berlin, im amtlichen Verkehrsblatt bekanntgegeben<br />
werden.<br />
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen gab bis zum<br />
Redaktionsschluss keine relevanten Änderungen der AU-Vorschriften bekannt.<br />
Mit einem Abo der <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> <strong>motor</strong> <strong>zubehör</strong> haben Sie alles, was Sie brauchen.<br />
Sie erfüllen die offiziellen Anforderungen an Ihre Informationspflicht!<br />
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Anerkennungsrichtlinie nach §§ 29 und 47a in Verbindung mit den<br />
Anlagen VIII und VIIIc gegenüber ihren Abonnenten, in der Fachzeitschrift<br />
<strong>amz</strong> die fachlich einschlägigen Auszüge aus dem Verkehrsblatt<br />
des Bundesministeriums für Verkehr zur Durchführung<br />
von Abgasuntersuchungen frühzeitig und vollständig zu veröffentlichen.<br />
Ja, ich will!<br />
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� nach Erhalt der Rechnung<br />
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Konto-Nr.<br />
Geldinstitut
teilemarkt<br />
Gipfelstürmer<br />
_ Der freie Servicemarkt für Nutzfahrzeuge und Trailer ist<br />
in Bewegung. Am 11. Oktober 2011 veranstaltete der Hagener<br />
Teilegroßhändler Europart seinen „1. Werkstatt-Gipfel“.<br />
Über 50 Betriebe informierten sich über aktuelle Themen. Im<br />
Fokus standen interessante Workshops zu Schwerpunktthemen.<br />
V ertreter<br />
von rund 50 Unternehmen<br />
der Nutzfahrzeug-<br />
Werkstattbranche waren der<br />
Einladung des Hagener Teilegroßhändlers<br />
Europart gefolgt<br />
und am 11. Oktober zum „1. Werkstattgipfel“<br />
in das Ramada-Hotel nach<br />
Kassel gekommen. Auf der Premierenveranstaltung<br />
konnten sich die Gäste<br />
über künftige Herausforderungen im<br />
Nutzfahrzeug-Servicemarkt informieren.<br />
„Ersatzteile zu bekommen, ist heutzutage<br />
kein Problem – sich rechtzeitig<br />
mit den für eine Werkstatt wichtigen<br />
Themen zu beschäftigen, dagegen ist<br />
schon deutlich schwieriger“, sagte Uwe<br />
Im Dialog: Niklas Stamer, bei Europart<br />
Spezialist für Diagnose und Klimaservice, hatte<br />
alle Hände voll zu tun, um die zahlreichen<br />
Fragen der Fachbesucher zu beantworten. Ein<br />
wichtiges Thema war das neue Klimaanlagen-<br />
Kältemittel, das laut Stamer bereits bei einigen<br />
Transporter-Modellen anzutreffen ist.<br />
42 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Sagurna, für Deutschland verantwortlicher<br />
Geschäftsführer der Europart Trading,<br />
zum Start der Veranstaltung.<br />
Fitmacher in Theorie und Praxis<br />
Rund 50 Unternehmen hatten die Einladung<br />
wahrgenommen und zum Teil sogar<br />
mehrere Mitarbeiter – überwiegend<br />
Werkstattleiter und andere Entscheider<br />
– nach Kassel geschickt. „Letztlich geht<br />
es bei der Beziehung Werkstatt-Handelspartner<br />
doch vor allem darum, dass<br />
die Werkstatt vom Handel Bausteine<br />
braucht, welche dieser helfen, erfolgreich<br />
im Markt zu bestehen. Dazu gehören<br />
wettbewerbsfähige Preise ebenso wie<br />
technische Informationen, Spezialwerkzeug,<br />
Fahrzeugdiagnose, Schulungen<br />
– und eben auch ein Vermarktungskonzept,<br />
um sich als Werkstatt überzeugend<br />
zu positionieren“, erläuterte Sagurna in<br />
seinem Eröffnungsvortrag.<br />
Um den Kfz-Fachleuten ein adäquates<br />
Programm zu bieten, hatte das<br />
Europart-Gipfelstürmer-Team diverse<br />
spezialisierte Workshops organisiert, in<br />
denen die Lieferantenpartner in 30-Minuten-Sequenzen<br />
aktuelle Themen vorstellten.<br />
Zudem dienten die Workshops<br />
der Kommunikation der Gipfel-Teilnehmer<br />
untereinander. Da immer mehrere<br />
Workshops parallel stattfanden, konnte<br />
Gipfelgespräche: Rund 50 Unternehmen der<br />
Nutzfahrzeug-Reparaturbranche schickten<br />
ihre Entscheider zur Premiere des „1. Europart<br />
Werkstatt-Gipfels”. Thomas Kotowski, Leiter<br />
Aftersales und Netzentwicklung Werkstattkonzepte,<br />
informierte über die verschiedenen<br />
Werkstattkonzepte. Fotos: Kuss<br />
Effektives Miteinander: Uwe Sagurna, Geschäftsführer<br />
Europart Trading, sprach über<br />
die Beziehung Werkstatt-Handelspartner – und<br />
darüber, welche Leistungen neben wettbewerbsfähigen<br />
Preisen noch wichtig sind.<br />
sich jeder Fachbesucher je nach Interessenslage<br />
„seinen“ Werkstatt-Gipfel<br />
zusammenstellen. Außerdem gab es<br />
viel Gelegenheit, bei der im Foyer organisierten<br />
Hausmesse fachliche Themen<br />
mit den Spezialisten der Aussteller im<br />
direkten Gespräch zu vertiefen.<br />
Werkstattsysteme<br />
für „schwere Jungs“<br />
Nachdem die Hagener 2010 ihre Werkstattkonzepte<br />
Truckstation und Trailerstation<br />
im Markt eingeführt hatten, investierten<br />
die Systemverantwortlichen<br />
nach eigenem Bekunden seit März dieses<br />
Jahres nun nochmals viel Zeit und Arbeit,<br />
um die Systeme weiter zu entwickeln und<br />
noch mehr den aktuellen Marktgegebenheiten<br />
anzupassen. Thomas Kotowski,<br />
Leiter Aftersales und Netzentwicklung<br />
Werkstattkonzepte bei Europart, informierte<br />
die Gipfel-Besucher über den aktuellen<br />
Stand. „Wir arbeiten an einem<br />
unverwechselbaren Profil unserer beiden<br />
Systeme. Dies besteht in der Verbindung<br />
von mittelständischen Fahrzeugbauern<br />
einerseits mit unseren Werkstattsystempartnern<br />
andererseits. Europart übernimmt<br />
dabei quasi die Rolle des Katalysators“,<br />
erklärte Kotowski.<br />
Insbesondere den interessanten Trailermarkt<br />
habe man im Visier: „Neben den<br />
großen Trailerherstellern wie Kögel, Krone<br />
oder Schmitz gibt es viele kleinere Trailerbauer,<br />
die bislang noch kein eigenes Servicenetz<br />
haben“, so Kotowski weiter. „Die<br />
Systeme Trailerstation und Truckstation<br />
bieten diesen Fahrzeugbauern einen echten<br />
Mehrwert und können die Funktion<br />
eines hochwertigen Servicenetzes für die<br />
Partner übernehmen“, erklärte Kotowski.<br />
Gespräche diesbezüglich seien bereits in<br />
einem fortgeschrittenen Stadium, verriet<br />
der Branchenexperte.
Nichts geht mehr ohne: Die frei wählbaren Workshops boten interessante<br />
Themen. Insbesondere die Referate „Multimarken-Diagnose für Trucks und<br />
Trailer“ sowie „CAN-Bus-Systeme im Nfz“, engagiert vorgetragen von Gerd<br />
Pollakowski von Texa Deutschland, waren jedes Mal gut besucht.<br />
Experten unter sich: Bei der integrierten Hausmesse<br />
nutzten die Fachbesucher die Gelegenheit, wichtige<br />
Themen im direkten Gespräch zu vertiefen – sowohl<br />
mit den Experten der Aussteller, als auch untereinander.<br />
Mehr Qualität statt Quantität<br />
Nicht zuletzt deshalb habe man die Standards<br />
hochgeschraubt und die Messlatte für die Partnerbetriebe<br />
konsequent höher gehängt. Die verschärften<br />
Anforderungen bei der Servicequalität, der<br />
Werkstattausstattung und der Qualifikation der<br />
Partnerbetriebe haben laut Kotowski eine überarbeitete<br />
Partnervereinbarung notwendig gemacht.<br />
Der neue Vertrag sieht beispielsweise mindestens<br />
drei Reparaturspuren mit einer Länge von<br />
mindestens 18 Metern und einen eigenen Bremsenprüfstand<br />
vor. Außerdem muss der Partnerbetrieb<br />
über mindestens ein System zur professionellen<br />
Bremsendiagnose verfügen, bei Truckstation-Betrieben<br />
ist zudem ein Multimarken-Diagnosesystem<br />
Pflicht, so Kotowski. Auch eine qualifizierte<br />
Schweiß- und Brenntechnik mit entsprechenden<br />
Zertifikaten setzt die neue Partnervereinbarung<br />
voraus.<br />
„Wünschenswert wäre vor allem bei Truckstation-Betrieben,<br />
die einen Kipperservice anbieten<br />
wollen, auch eine Krananlage oder eine andere Hebetechnik-Alternative.<br />
Darüber hinaus setzen wir<br />
eine täglich verfügbare Prüforganisation voraus“,<br />
erläuterte Kotowski.<br />
Bis Ende 2013 wollen die Hagener Teilespezialisten<br />
das Netz ihrer Werkstattpartner für „die<br />
schweren Konzepte“ nach eigenem Bekunden auf<br />
180 bis 200 Stützpunkte ausbauen. Und noch bis<br />
zum Jahresende 2011 will die Systemzentrale aus<br />
dem Kreis bestehender Partner und interessierter<br />
Werkstätten rund 50 Betriebe rekrutieren und von<br />
den Vorteilen der neuen Partnervereinbarungen<br />
und den damit verbundenen Chancen überzeugen,<br />
resümierte Kotowski. Klaus Kuss<br />
www.truckstation.net,<br />
www.trailerstation.net<br />
HJS City-Filter ®<br />
KOMBI-Pakete<br />
Speziell für Fahrzeuge älter als 5 Jahre<br />
oder mehr als 80.000 km Fahrleistung<br />
Für Fahrzeuge mit zwei hintereinander sitzenden Katalysatoren<br />
(Vorkat + Hauptkat)<br />
Für Fahrzeuge mit einem Katalysator<br />
(Hauptkat bzw. Oxi-Kat)<br />
✔ für Pkw, Transporter und Wohnmobile<br />
✔ freie Fahrt in die Umweltzonen<br />
✔ trägt zum aktiven Umweltschutz bei<br />
✔ steigert den Wiederverkaufswert des Fahrzeuges erheblich<br />
✔ 3 Jahre Garantie / 80.000 km<br />
✔ TÜV geprüft und vom ADAC empfohlen<br />
✔ kein Dieselmehrverbrauch<br />
✔ problemloser Einbau und wartungsfreier Betrieb<br />
✔ keine Elektronik, kein Additiv
teilemarkt<br />
Erfolgreiches<br />
Herbst-Duo<br />
_ Nach den Frühjahrs-Leistungsschauen in Poing, Chemnitz<br />
und Frankfurt bildeten die beiden Stahlgruber-Veranstaltungen<br />
in Sindelfingen und Nürnberg den krönenden Messeabschluss.<br />
Zum Jahresschluss präsentierte<br />
Stahlgruber auf seinen<br />
beiden Leistungsschauen in<br />
Sindelfingen am 15. und 16.<br />
Oktober sowie auf der Messe<br />
in Nürnberg am 12. und 13. November<br />
sein umfangreiches Produkt- und<br />
Leistungsspektrum.<br />
„Das Messekonzept aus sachlicher<br />
und fachlicher Information hat sich<br />
seit Jahren mehr als bewährt. Unser<br />
Schwerpunkt liegt dabei ganz klar in<br />
der Information für den Kunden und seiner<br />
persönlichen Betreuung sowie sein<br />
Wohlfühlen. Das dies gut ankommt, wird<br />
uns von unseren Kunden immer wieder<br />
bestätigt“, sagt Hubert Seebauer, Leiter<br />
der Vertriebsunterstützung bei Stahlgruber.<br />
Jeweils am Samstag und Sonntag<br />
konnten die über 15.000 Besucher an<br />
den beiden Standorten von individueller<br />
Beratung, persönlicher Atmosphäre und<br />
einem Rahmenprogramm für die ganze<br />
Familie profitieren. Neben Präsentationen<br />
zu aktuellen Themen standen<br />
Fachleute von Stahlgruber und Experten<br />
der ausstellenden Hersteller sowie Lieferanten<br />
den Besuchern bei allen Fragen<br />
mit Rat und Tat zur Seite.<br />
Auf mehr als 18.000 Quadratmetern<br />
wurde bei beiden Leistungsschauen<br />
dem Besucher ein breiter Querschnitt<br />
44 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
zukunftsträchtiger Technik und zeitgemäßer<br />
Strategien bei über 140 namhaften<br />
Ausstellern und in der Stahlgruber-Welt<br />
– einem ganz besonderen<br />
Informationsbereich – geboten. Die Palette<br />
der Themen reichte dabei von Elektronik<br />
und Diagnose, über Elektro- und<br />
Hybridfahrzeugtechnik, Start-Stopp-Systeme<br />
bis hin zu Klimatechnik und Live-<br />
Anwendung von iPhone und iPad.<br />
Das Leistungsschau-Duo Sindelfingen<br />
und Nürnberg konnte auch in diesem<br />
Jahr wieder die Besucherzahlen toppen.<br />
In Sindelfingen waren es zehn Prozent<br />
mehr als im Vorjahr. Die bereits zum elften<br />
Male stattfindende Nürnberger Leistungsschau<br />
war schon am Samstag sehr<br />
gut besucht. Mit insgesamt 10.000 Besuchern<br />
an diesem Wochenende spricht<br />
man beim Veranstalter von einem vollen<br />
Erfolg.<br />
Den Leistungsschau-Teilnehmern<br />
wurden technische Tipps und Hinweise<br />
zu Reparatur und Service im Tagesgeschäft<br />
der Kfz-Werkstätten, Informationen<br />
zum Marktgeschehen sowie Neuheiten<br />
aus zahlreichen interessanten<br />
Produktsegmenten im Bereich Investitionsgüter,<br />
Qualitätswerkzeuge, Kfz-<br />
Ersatz-, Verschleiß- und Zubehörteilen<br />
präsentiert. Umfangreiche Service- und<br />
Dienstleistungen komplettierten das Informationsangebot.<br />
jr.<br />
„Hereingeschaut und lichtschnell die Frage<br />
zur Lichttechnik beantwortet“, hieß es bei Valeo<br />
und schon war man im Besitz einer Musik<br />
CD mit zehn Hits. Fotos: Rinn<br />
Guter Rat rund ums Rad, das gehört zur<br />
Domäne von Stahlgruber und wurde von den<br />
Besuchern gerne angenommen.<br />
Fachliche und praktische Informationen rund<br />
um den Turbolader sowie Reparaturen an<br />
diesen hochdrehenden Komponenten sowie am<br />
Motor gab es bei BTS Turbo.<br />
Wer hat noch nicht, wer will noch mal? – bei<br />
febi bilstein konnte sich der Besucher mit dem<br />
Achsspieltester anfreunden.
Premium-Qualität<br />
made in Germany<br />
_ Als Lieferant namhafter Automobilhersteller<br />
und des Fachhandels weltweit stehen beim<br />
Batteriehersteller Moll höchste Qualität und<br />
Zuverlässigkeit an erster Stelle.<br />
Vor 65 Jahren sorgte der erste Moll-Akkumulator für einen<br />
guten Start. Seither verließen Millionen von Moll-<br />
Batterien das Werk in Bad Staffelstein/Oberfranken zum<br />
Einsatz auf der ganzen Welt in Personen- und Lastkraftwagen,<br />
Bussen, Motorrädern, Kommunalfahrzeugen,<br />
landwirtschaftlichen Fahrzeugen, Baumaschinen, Sonderfahrzeugen<br />
und Binnenschiffen. Richtungsweisende<br />
technische Entwicklungen mit zahlreichen eigenen Patenten<br />
und höchste Qualitätsansprüche in der Produktion<br />
gelten als Leitlinien des Unternehmens und prägen bis<br />
heute die Philosophie des Hauses. Der patentierte Moll-<br />
K2-Doppeldeckel sorgt für einen hohen Auslaufschutz,<br />
entsprechend den Anforderungen der Automobilindustrie<br />
und verbessert die Sicherheit gegen Kriechströme<br />
sowie Selbstentladung. Zweifacher Rückzündschutz und<br />
Spezialverschraubungen mit angespritzten Mehrfachdichtungen<br />
bringen ESD-Sicherheit. Damit bietet sich die<br />
Starterbatterie Moll M3 plus K2-Doppeldeckel auch ideal<br />
für Einbauten im Fahrzeug-Innenraum an.<br />
Unabhängige Warentests und namhafte Automobilhersteller<br />
bestätigen dies immer wieder. So haben kürzlich<br />
der ADAC, der ÖAMTC (Österreich) und der TCS (Schweiz)<br />
Starterbatterien für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge strengen<br />
Qualitätsprüfungen unterzogen. Zum Jahreswechsel<br />
2011 wurden die Ergebnisse veröffentlicht.<br />
Als beste Batterie in allen Tests ging die Moll M3 plus<br />
K2-Doppeldeckel hervor. Die Moll-Batterien wurden vom<br />
ADAC und vom TCS mit der höchsten Wertung hinsichtlich<br />
der Haltbarkeit des Produktes bewertet. Außerdem bekennt<br />
sich das Unternehmen klar zum Standort Deutschland.<br />
Dazu merkt Gertrud Moll-Möhrstedt, geschäftsführende<br />
Gesellschafterin, an: „Wir sind in unserem Bereich<br />
das einzige Unternehmen, das noch unabhängig ist und<br />
in Deutschland produziert.“<br />
Neben der hohen Qualität der Produkte seien die<br />
große Flexibilität, schnelle Logistik sowie rasche Umsetzung<br />
von Kundenwünschen eine weitere Voraussetzung<br />
dafür. jr.<br />
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Moll beliefert namhafte Automobilhersteller in<br />
der Erstausrüstung. Im Ersatzgeschäft gehen<br />
die Batterien in Erstausrüster-Qualität weltweit<br />
an den Fachhandel, an Großverbraucher und<br />
an die Industrie. Foto: Moll<br />
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<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 45
teilemarkt<br />
Alle zwei Jahre wieder<br />
_ Als richtungsweisende Kfz-Branchen-Show fand am 22. und<br />
23. Oktober unter dem Motto: „Alles was die Werkstatt braucht“<br />
in der Nürnberger Messe die fünfte VmA-Technika statt.<br />
Alle zwei Jahre findet die VmA-<br />
Technika in Nürnberg statt.<br />
Vom Verbund mittelständischer<br />
Autoteilegroßhändler<br />
(VmA) organisiert, veranstalteten<br />
die Bosch-Großhändler Knoll, Küblbeck<br />
und Lorch gemeinsam am 22. und<br />
23. Oktober bereits zum fünften Male<br />
die Leistungsmesse rund ums Kfz-Handwerk.<br />
Rund 200 Aussteller, das sind 40<br />
mehr als vor zwei Jahren, präsentierten<br />
auf der Nürnberger Messe in den Hallen<br />
1 und 2 auf über 15.000 Quadratmetern<br />
ihre Produkte wie Verschleißteile,<br />
Zubehör, Werkstattbedarf und Werk-<br />
Für intensive Fachgespräche mit den Werkstattbetreibern<br />
stand auf der Messe seitens<br />
Veranstalter und Industrie ein kompetentes<br />
Team von über 1200 Leuten zur Verfügung.<br />
46 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
stattausrüstung mit vielen Neuheiten<br />
und Aktionen. Ins Blickfeld rückten dabei<br />
auch die umfangreichen Dienstleistungsangebote<br />
der Großhändler wie Systempartnerschaften,<br />
technische Unterstützung,<br />
Schulungen und EDV-Organisation.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war die Live-<br />
Werkstatt mit interessanten Vorträgen<br />
zu aktuellen Werkstatt-Themen wie<br />
Alternative Antriebs- und Klimatechnik,<br />
Abgasnachbehandlung, rund ums Nutzfahrzeug<br />
und Euro-5-Portal, die im technischen<br />
Forum zu jeder vollen Stunde<br />
stattfanden, sowie das kaufmännische<br />
Forum mit Unternehmerschulungen und<br />
EDV-Programmen für die Werkstatt. Die<br />
Verantwortlichen beim VmA erwarteten<br />
mehr als 12.000 Fachbesucher an den<br />
Messetagen, es kamen insgesamt über<br />
15.000. VmA-Geschäftsführer Stephan<br />
Herrler wertete das als einen großen<br />
Erfolg.<br />
Neben der fachlichen Information,<br />
dem Einkaufsportal für Entscheider<br />
und Kfz-Meister aus den Betrieben, das<br />
mit einer Fülle attraktiver Prämienangebote<br />
garniert wurde, standen auch<br />
Spiel, Spaß und Spannung auf dem Programm.<br />
Gepaart mit einem attraktiven<br />
Rahmenprogramm war die VmA-Technika<br />
eine Veranstaltung für die ganze<br />
Familie. Dazu lud man zum Besuch des<br />
Playmobil-Funparks ebenso wie zu einer<br />
Stadtrundfahrt, dem Besuch einer Lebkuchenfabrik,<br />
einer Fotoaktion mit einem<br />
Formel-1-Ferrari, einem Kinderland mit<br />
Das Messemotto „Richtungsweisend –<br />
alles was die Werkstatt braucht“<br />
wurde von den rund 200 Ausstellern<br />
mit Aktivitäten erfüllt.<br />
Technik zum Anfassen, Messe-Sonder-<br />
aktionen und aufwendige Messestände – wie<br />
hier mit Stephan Herrler und einer jungen<br />
Reifenmonteurin und original Formel-1-Boliden<br />
– rundeten das Bild der Fachmesse ab.<br />
Verschleißteile, Zubehör, Werkstattbedarf und<br />
Werkstattausrüstung bildeten den Schwerpunkt.<br />
Darüber hinaus konnte man sich<br />
ausführlich über die umfangreichen Dienstleistungen<br />
der Großhändler informieren.<br />
Regen Zulauf hatten die Stände System-<br />
partnerschaften, technische Unterstützung,<br />
Schulungen und EDV-Organisation.<br />
Fotos: Rinn<br />
herbstlichen Themen oder zum attraktiven<br />
Jugendbereich ein.<br />
Fränkische und internationale Spezialitäten<br />
stillten im Cateringbereich den<br />
kleinen oder großen Appetit und ein<br />
Wellness-Bereich war zum Entspannen<br />
vorgesehen. Kein geringerer als Fußball-<br />
Legende Oliver Kahn stand am Sonntag<br />
für Fans zur Autogrammstunde bereit<br />
und motivierte mit dem Thema, die<br />
Kraft des Erfolgs als Kraft von innen. Am<br />
Samstagabend ließ es Atze Schröder auf<br />
der Abendveranstaltung vor rund 3500<br />
geladenen Gästen dann noch einmal so<br />
richtig krachen. jr.
_ Colertechnika 2011<br />
_ Neues aus dem Hause Coler:<br />
Wegen des großen Erfolges will<br />
das Unternehmen aus Münster<br />
seine Messe Colertechnika nicht<br />
mehr alle zwei Jahre, sondern in<br />
Zukunft jährlich veranstalten.<br />
VICTOR REINZ inside<br />
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www.reinz.com<br />
Genau 1734 freie Werkstätten<br />
besuchten Anfang November<br />
die Hausmesse in der Halle<br />
Münsterland. Im Coler-Gebiet<br />
sind 5700 freie Werkstätten<br />
in der Handwerksrolle eingetragen.<br />
Das bedeutet, dass 31 Prozent der existierenden<br />
Werkstätten den Weg nach<br />
Münster gefunden haben. 117 Diagnosesysteme<br />
hat das Unternehmen während<br />
der Messe verkauft, mehr als 3200<br />
Zuhörer interessierten sich für die Ver-<br />
Volles Haus in der Halle Münsterland:<br />
Die Mitarbeiter aus 1734 freien Werkstätten<br />
fanden den Weg zur Colertechnika in Münster.<br />
Fotos: Coler<br />
anstaltungen auf der Werkstatt-Live-<br />
Bühne zu den Themen Inspektion nach<br />
Herstellerangaben oder auch zur Technik<br />
der Hybridfahrzeuge, um nur einige Beispiele<br />
zu nennen.<br />
Coler beschäftigt insgesamt 800 Mitarbeiter<br />
an 30 Standorten, das Zentrallager<br />
befindet sich in Münster. In diesem<br />
Jahr hat die Colertechnika zum fünften<br />
Mal stattgefunden.<br />
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Weniger ist mehr<br />
INNOVATIVE VICTOR REINZ DICHTUNGSTECHNOLOGIE. Die Dichtung mit nur drei Lagen<br />
setzt neue Effi zienzmaßstäbe im leistungsstärksten CDI-Vierzylinder mit 150 kW (204 PS)<br />
und 500 Nm aus 2,1 Litern Hubraum. Das dreilagige Dichtungsdesign senkt in Kombination mit<br />
der modernen Motorentechnologie Verbrauch und Abgasemissionen und ist im Vergleich zu<br />
klassischen Zylinderkopfdichtungen deutlich<br />
kostengünstiger.
etrieb planen I bauen I einrichten<br />
Wahl-Hilfe<br />
_ Das Angebot an Hebesystemen ist sowohl mit Blick auf die Bauart<br />
als auch auf die Zahl der möglichen Varianten extrem breit gefächert.<br />
Damit Sie eine Fehlinvestition vermeiden, zeigen wir die Vor- und<br />
Nachteile der einzelnen Bauarten und in welchen Bereich der<br />
Kfz-Werkstatt sie am besten passen.<br />
Hebebühnen zählen zu der<br />
Grundausstattung jeder Kfz-<br />
Werkstatt. Es gibt kaum eine<br />
Arbeit im Kfz-Betrieb, bei<br />
der auf ein Hebesystem verzichtet<br />
werden kann. Hebebühnen sind<br />
für sicheres, ergonomisches und effek-<br />
Säulenhebebühnen sind in Kfz-Werkstätten<br />
beliebt und weit verbreitet. Sie sind kostengünstig<br />
und lassen sich für fast alle Arbeiten<br />
rund ums Automobil einsetzen.<br />
Foto: Maha<br />
48 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
tives Arbeiten rund ums Automobil verantwortlich.<br />
Bei Neu- und Umbauten<br />
oder wenn eine Hebebühne ersetzt<br />
werden muss, ist es für Werkstattbetreiber<br />
nicht so einfach, die passende<br />
Hebebühne zu finden. Trifft der Verantwortliche<br />
die falsche Entscheidung, hat<br />
das meist kostspielige Folgen, seien es<br />
teure Umbaumaßnahmen oder schmalere<br />
Gewinne aufgrund unrentabler<br />
Arbeitsabläufe. Deshalb ist es von großer<br />
Bedeutung, sich vorab über das Marktangebot<br />
und die verfügbaren Hebebühnenvarianten<br />
zu informieren.<br />
Säulenhebebühnen<br />
Säulenhebebühnen sind in Kfz-Werkstätten<br />
beliebt und weit verbreitet. Sie<br />
sind kostengünstig und lassen sich für<br />
fast alle Arbeiten rund ums Automobil<br />
einsetzen. Dank verstellbarer Tragarme<br />
lassen sich nahezu alle Fahrzeugarten<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
Hebetechnik<br />
Scherenbühnen verbinden in idealer<br />
Weise die Vorteile der Säulen- und<br />
Unterflurhebebühnen. Sie bieten in<br />
Kfz-Werkstätten und Prüfhallen ein<br />
sehr weites Einsatzspektrum.<br />
Foto: Nussbaum<br />
problemlos aufnehmen. Da für den<br />
Einbau keine bauseitigen Änderungen<br />
notwendig sind, eignen sich die Säulenbühnen<br />
hervorragend für den Einsatz in<br />
Mietobjekten oder als Übergangslösung.<br />
Es müssen lediglich die Herstellervorgaben<br />
hinsichtlich der Bodenplatte beachtet<br />
werden. Zu den Nachteilen der Säulenbühnen<br />
zählt, dass die Säulen beim<br />
Rangieren in der Werkstatt stören können.<br />
Zudem besteht die Gefahr, dass die<br />
Fahrzeugtüren gegebenenfalls an den<br />
Säulen anschlagen und nicht ganz geöffnet<br />
werden können. Asymmetrisch angeordnete<br />
Tragarme verbessern jedoch die<br />
Türfreiheit.<br />
Bei der Anschaffung einer Zweisäulenhebebühne<br />
sollte neben einem großen<br />
Schwenkbereich der Tragarme auch<br />
auf eine niedrige Unterschwenkhöhe geachtet<br />
werden. Bei Transporterhebebühnen<br />
ist zudem ein großer Auszugsbereich<br />
der Tragarme notwendig, um die Fahrzeugaufnahmepunkte<br />
problemlos zu<br />
erreichen. Auch die richtige Traglast der<br />
Hebebühne ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor.<br />
Für Pkw genügt meistens<br />
eine Traglast von drei Tonnen, sobald jedoch<br />
Transporter und schwere SUV angehoben<br />
werden sollen, empfiehlt sich eine<br />
Traglast von mindestens 3,5 Tonnen. Für<br />
vollwertige Transporterarbeitsplätze, an<br />
denen Aggregate oder Getriebe demontiert<br />
und montiert werden, ist eine Traglast<br />
von mindestens fünf Tonnen ratsam.
Für welchen Antrieb sich der Werkstattbetreiber<br />
bei der Anschaffung einer<br />
Säulenhebebühne entscheidet, hängt<br />
vom Einsatzgebiet und Budget ab. Der<br />
elektromechanische Antrieb hat den<br />
Vorteil, dass keine störende Verbindung<br />
beziehungsweise Querabstützung oben<br />
zwischen den Säulen notwendig ist.<br />
Zudem lassen sich elektromechanische<br />
Bühnen einfacher und schneller montieren<br />
und sind kostengünstiger. Allerdings<br />
haben sie einen etwas höheren Energieverbrauch<br />
und sie sind empfindlich<br />
gegenüber Umwelteinflüssen wie Staub<br />
und Spritzwasser.<br />
Elektrohydraulische Säulenhebebühnen<br />
werden mit Hilfe eines Elektro<strong>motor</strong>s<br />
und einer Hydraulikpumpe angetrieben.<br />
Die Hubbewegung erzeugt ein<br />
Hydraulikzylinder. Sie sind unempfindlich<br />
gegenüber Umwelteinflüssen und<br />
können durch zusätzliche Maßnahmen<br />
wie Feuerverzinkung und Schutz der Bedieneinheit<br />
problemlos in Waschhallen<br />
und bei Bedarf auch im Freien eingesetzt<br />
werden.<br />
Ein paar Worte noch zu Viersäulenhebebühnen:<br />
Sie eignen sich dank Fahrflächen<br />
besonders gut für die Fahrwerksvermessung,<br />
für Servicearbeiten und die<br />
Fahrzeugprüfung. Im Vergleich zu anderen<br />
Hebebühnenbauarten mit Fahrflächen<br />
ist die Viersäulenhebebühne preisgünstig<br />
und besonders biegesteif. Das ist<br />
für die Achsvermessung von großer Bedeutung.<br />
Nachteilig ist jedoch ein größerer<br />
seitlicher Platzbedarf. Zudem können<br />
die Säulen bei der Fahrwerksvermessung<br />
stören und die Quertraversen den Zugang<br />
unter das Fahrzeug behindern.<br />
Bei der Anschaffung einer Viersäulenhebebühne<br />
sollte der Werkstattbetreiber<br />
auf ausreichend lange Fahrflächen achten.<br />
Denn bei der 3D-Achsvermessung ist<br />
Die Traglast einer Hebebühne ist ein wichtiger<br />
Entscheidungsfaktor. Für vollwertige Transporterarbeitsplätze<br />
ist eine Traglast von mindestens<br />
fünf Tonnen ratsam. Foto: BlitzRotary<br />
das Verschieben des Fahrzeugs um eine<br />
Viertel Radumdrehung zur Felgenschlagkompensation<br />
erforderlich.<br />
Scherenhebebühnen<br />
Scherenbühnen verbinden in idealer Weise<br />
die Vorteile der Säulen- und Unterflurhebebühnen.<br />
Sie bieten in Kfz-Werkstätten<br />
und Prüfhallen ein sehr weites<br />
Einsatzspektrum. Sie stellen keine großen<br />
Ansprüche an das Fundament und benötigen<br />
im Vergleich zu Viersäulenhebebühnen<br />
wenig Platz. Von der Bauart her gibt<br />
es bei den Scherenhebebühnenunterschiedliche<br />
Varianten: Die<br />
Scherenhebebühne mit<br />
Fahrflächen, die Doppelscherenhebebühne<br />
und<br />
die Kurzhubscherenhebebühne.<br />
Die Scherenhebebühne<br />
mit Fahrflächen<br />
ist ideal für Bereiche<br />
geeignet, wo kurze<br />
Rüstzeiten gefragt sind,<br />
etwa beim Fahrzeugservice,<br />
bei der Reparaturannahme,<br />
bei der<br />
Fahrwerksvermessung<br />
und bei der Fahrzeugprüfung.<br />
Je nach Anforderung<br />
des Betriebes<br />
können Scherenhebebühnen<br />
mit Fahrflächen<br />
bodenaufliegend oder<br />
bodeneben eingebaut<br />
werden. In letzterem<br />
Fall ist sie bei Einbau in<br />
ein Streifenfundament<br />
auch quer überfahrbar<br />
und stört nicht beim<br />
Rangieren in der Werkstatt<br />
oder Prüfhalle. Soll<br />
die Scherenbühne mit<br />
Fahrfläche auch für die<br />
Fahrwerksvermessung<br />
eingesetzt werden,<br />
muss der Betreiber auf<br />
Viersäulenhebebühnen eignen sich dank<br />
Fahrflächen besonders gut für die Fahrwerksvermessung,<br />
für Servicearbeiten und die<br />
Fahrzeugprüfung. Foto: Maha<br />
ausreichend lange Fahrflächen achten.<br />
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt für die<br />
Fahrwerksvermessung ist eine hohe Verwindungs-<br />
und Biegefestigkeit der Hebebühnenkonstruktion.<br />
Denn die Anforderungen<br />
der Fahrzeughersteller an die<br />
Nivellierung des Achsmessplatzes werden<br />
immer anspruchsvoller.<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 49
etrieb planen I bauen I einrichten<br />
Unterflur-Hebebühnen mit Fahrflächen sind<br />
bestens für die Fahrzeugannahme, für die<br />
Fahrzeugprüfung und für die Achsvermessung<br />
geeignet. Foto: J.A. Becker<br />
Die Doppelscherenhebebühne eignet<br />
sich bestens für alle Service- und allgemeinen<br />
Reparaturarbeiten rund ums<br />
Fahrzeug. Sie vereint die Vorteile der<br />
Zwei-Säulen- und diejenigen der Zwei-<br />
Stempel-Unterflurtechnik. Da keine Fundamentarbeiten<br />
für das Aufstellen der<br />
Doppelscherenhebebühne notwendig<br />
sind, lässt sie sich ideal in Mietobjekten<br />
oder als Übergangslösung einsetzen. Auf<br />
Wunsch kann sie auch bodeneben eingebaut<br />
werden. Bei bodenaufliegender<br />
Montage sollte auf eine geringe Überfahrhöhe<br />
geachtet werden. Wichtig für die<br />
einfache Aufnahme von Fahrzeugen mit<br />
unterschiedlichem Radstand ist zudem<br />
eine große Auszugslänge der Aufnahmeplatten.<br />
Kurzhubscherenhebebühnen eignen<br />
sich sehr gut für den Reifendienst und für<br />
Karosseriearbeiten. Sie sind auch als mobile<br />
Hebebühne erhältlich. Damit können<br />
sie sehr flexibel in der Werkstatt aufgestellt<br />
werden. Das ermöglicht beispielsweise<br />
das temporäre Einrichten eines<br />
weiteren Arbeitsplatzes in Spitzenzeiten.<br />
Unterflurhebebühnen<br />
Unterflur-Hebebühnen stellen das Top-<br />
Segment im Bereich der Hebetechnik dar.<br />
Sie bieten ein hochwertiges Erscheinungsbild<br />
der Werkstatt, viel Freiraum beim<br />
Arbeiten und Öffnen der Türen und ein<br />
zeitsparendes Befahren des Arbeitsplatzes<br />
selbst bei engeren Platzverhältnissen.<br />
Obwohl Unterflur-Hebebühnen im<br />
Vergleich zu Überflur-Hebebühnen teuer<br />
sind, rechnet sich die Investition über<br />
die Jahre. Denn aufgrund der geringeren<br />
Arbeitsplatzbreite lassen sich bei einer<br />
bestehenden Fläche mehr Arbeitsplätze<br />
unterbringen. Bei allen Unterflur-Hebebühnenvarianten<br />
lassen sich die Türen voll-<br />
50 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
ständig öffnen. Die häufigsten Arbeitsbereiche<br />
am Fahrzeug wie Motor-, Front- und<br />
Kotflügelbereich sind frei zugänglich. Es<br />
stören keine Säulen oder Kabelführungen<br />
am Boden. Zudem arbeiten Unterflurhebebühnen<br />
sehr leise, da die Unteröl<strong>motor</strong>en<br />
in den Kassetten eingebaut sind. Alle für<br />
das Heben notwendigen Bauteile wie Hydraulikaggregat<br />
und Leitungen werden<br />
geschützt im Boden verlegt. Damit sind<br />
sie sehr wartungsarm und unempfindlich<br />
gegenüber Schmutz und Umweltbelastungen.<br />
Außerdem sind Unterflurhebebühnen<br />
sehr langlebig, da eine unempfindliche<br />
Hydraulik zum Einsatz kommt.<br />
Dank unterschiedlicher Kassettenbauarten<br />
lassen sie sich selbst in sensible Fundamente<br />
einbauen. Auch der nachträgliche<br />
Einbau ist in den meisten Fällen problemlos<br />
möglich.<br />
Unterflur-Hebebühnen sind in zahlreichen<br />
Varianten lieferbar und lassen<br />
sich in allen Arbeitsbereichen der Kfz-<br />
Werkstatt oder der Prüfhalle einsetzen.<br />
Am gängigsten sind Zweistempel-Unterflurhebebühnen.<br />
In der Variante mit<br />
Flachträger-Aufnahme sind sie bestens für<br />
Service- und Reparaturarbeiten aller Art<br />
geeignet. Ihre flache Bauweise gestattet<br />
die Überfahrbarkeit von allen Seiten. Das<br />
erleichtert das Rangieren in der Werkstatt<br />
und gestattet extrem kurze Auffahrwege,<br />
was die Rüstzeiten verringert und damit<br />
die Produktivität der Mechaniker steigert.<br />
Dank leicht verstellbarer und unterschiedlicher<br />
Auszüge lassen sich mit Unterflur-<br />
Hebebühnen mit Flachträger alle gängigen<br />
Pkw und zahlreiche Transporter problemlos<br />
anheben.<br />
Alternativ zu den Flachträgern gibt es<br />
Zweistempel-Unterflur-Hebebühnen mit<br />
Schwenkarmen. Sie bieten einen erweiterten<br />
Aufnahmebereich, so dass vom<br />
Kleinstwagen bis zum Transporter nahezu<br />
alle Fahrzeuge angehoben werden<br />
können. Die Schwenkarme haben zudem<br />
den Vorteil, dass der Schwellerbereich<br />
und der Fahrzeugunterboden noch besser<br />
zugänglich ist. Damit lassen sich am<br />
Fahrzeugboden verbaute Baugruppen,<br />
etwa der Kraftstofffilter, noch besser erreichen.<br />
Unterflur-Hebebühnen mit Fahrflächen<br />
sind bestens für die Fahrzeugannahme,<br />
für die Fahrzeugprüfung und für die<br />
Achsvermessung geeignet. Aber auch bei<br />
der Fahrzeugreparatur und in der Waschhalle<br />
leisten sie gute Dienste. Fahrflächenhebebühnen<br />
haben allgemein den Nachteil,<br />
dass sie gepflegt werden müssen.<br />
Sonst leidet das Erscheinungsbild unter<br />
Straßenschmutz, Schleppwasser und aggressiven<br />
Winterstreumitteln. Um diesen<br />
Nachteil aufzuheben, gibt es so genannte<br />
Modulfahrflächen mit auswechselbaren<br />
Fahrflächenelementen. Hier bleibt Wasser,<br />
Streusalz und Straßenschmutz nicht mehr<br />
auf der Fahrfläche liegen, so dass der Pflegeaufwand<br />
wesentlich verringert wird.<br />
Unterflur-Hebebühnen mit Fahrschienen<br />
können dank zahlreicher Optionen<br />
sehr individuell an die Bedürfnisse des<br />
Betriebes angepasst werden. So lässt sich<br />
beispielsweise mit einem Achsspieltester<br />
und einem Radfreiheber eine Prüfhebebühne<br />
realisieren. Mit Schiebeplatten,<br />
Drehtelleraufnahmen, Radfreiheber und<br />
Abstützelementen lassen sie sich für die<br />
Fahrwerksvermessung einsetzen. Bei der<br />
Vierstempel-Fahrflächen-Hebebühne<br />
kann bei der Fahrwerksvermessung auf die<br />
Abstützelemente verzichtet werden. Sie<br />
bietet eine sehr hohe Präzision und Stabilität<br />
und stellt eine hochwertige Alternative<br />
zur Viersäulenhebebühne dar.<br />
Eine weitere Variante der Unterflurhebebühnen<br />
stellen die Einstempel-Hebebühnen<br />
dar. Sie eignen sich besonders gut<br />
für Waschhallen und Karosserie-Arbeitsplätze,<br />
da der Schwellerbereich komplett<br />
frei zugänglich ist. Für diese Unterflur-<br />
Hebebühnenvariante gibt es die klassische<br />
X-Aufnahme, eine Radgreifer-Aufnahme<br />
und eine H-Aufnahme (Flachträger). Mit<br />
der Radgreifer-Aufnahme kann das Fahrzeug<br />
sowohl an den Rädern als auch an<br />
den Schwellern angehoben werden. Sie ist<br />
sehr gut für Karosseriearbeiten geeignet,<br />
da sich die Karosserie bei der Aufnahme an<br />
den Rädern nicht verwindet.<br />
www.<strong>amz</strong>.de/<br />
Hebesysteme
Lebenszykluskosten beachten<br />
Bei der Entscheidung für die richtige Hebebühne gibt es verschiedene<br />
Faktoren zu berücksichtigen. Da wäre zunächst<br />
der Investitionszyklus zu nennen. Hier gilt es zu klären, wie<br />
oft die Hebebühne in der Werkstatt getauscht wird und ob<br />
es Situationen gibt, bei denen eine Hebebühne durch den<br />
technischen Fortschritt (zum Beispiel für die Achsvermessung)<br />
erneuert werden muss. Desweiteren spielt der Preis in<br />
vielen Fällen eine entscheidende Rolle, sobald das Prinzip der<br />
Hebetechnik feststeht. Beim Preis sollten aber nicht die Beschaffungs-<br />
sondern die Lebenszykluskosten im Vordergrund<br />
stehen. Dazu gehören Faktoren wie Serviceverfügbarkeit,<br />
Ersatzteilpreise und Betriebskosten wie zum Beispiel Strom,<br />
Ölwechsel, Schlauchwechsel et cetera. Wichtig für den Betreiber<br />
von hochfrequentierten Hebebühnen, zum Beispiel in<br />
Prüfhallen, sind außerdem Faktoren wie Hub- und Senkzeiten<br />
sowie die Eigenwartung und Serviceverfügbarkeit. Zudem<br />
sollten innovative technische Lösungen für die gesamte abzudeckende<br />
Fahrzeugpalette in die Kaufentscheidung einbezogen<br />
werden. Eine tabellarische Übersicht über die Vor- und<br />
Nachteile der einzelnen Hebesysteme haben wir für Sie unter<br />
www.<strong>amz</strong>.de/Hebesysteme zum Download bereitgestellt.<br />
Richard Linzing<br />
Die Doppelscherenhebebühne eignet sich bestens für alle Service-<br />
und allgemeinen Reparaturarbeiten. Sie vereint die Vorteile der<br />
Zwei-Säulen- und diejenigen der Zwei-Stempel-Unterflurtechnik.<br />
Foto: Maha<br />
Unterflur-Hebebühnen bieten ein hochwertiges Erscheinungsbild der<br />
Werkstatt, viel Freiraum beim Arbeiten und Öffnen der Türen und ein<br />
zeitsparendes Befahren des Arbeitsplatzes selbst bei engeren Platzverhältnissen.<br />
Foto: J.A. Becker
etrieb planen I bauen I einrichten<br />
Energie effizient nutzen<br />
_ Energieeffizienz ist ein Schlagwort, das derzeit in allen Lebensbereichen<br />
präsent ist. Und auch in der Werkstatt lässt sich durch<br />
eine Reihe von Maßnahmen Geld sparen. Bei Auto Greiss im<br />
rheinland-pfälzischen Westhofen weiß man, wie das geht.<br />
Hans-Peter Greiss ist schon seit<br />
über 30 Jahren im Geschäft.<br />
Damals setzte er auf einen<br />
Karosserie-Betrieb. Seit 2008<br />
ist seine Filiale mit Schwerpunkt<br />
Mechanik auf dem Markt. Dafür<br />
hat er neu gebaut. Das verschafft ihm<br />
gegenüber vielen alt eingesessenen<br />
Betrieben einen großen Vorteil: er kann<br />
von vornherein viel energieeffizienter<br />
bauen als das noch vor 30 Jahren der<br />
Fall war.<br />
Das große Hallendach bot sich von<br />
Anfang an für eine Fotovoltaik-Anlage<br />
an. Die hat der Unternehmer allerdings<br />
erst zwei Jahre nach dem Start des neuen<br />
Betriebes installiert. Seit Mai 2010<br />
produziert Greiss seinen eigenen Strom,<br />
den er ins Netz einspeist.<br />
Grünes Gewissen<br />
Die Kunden finden es gut, wenn ein Betrieb<br />
sein grünes Gewissen nach außen trägt. So<br />
arbeitet die Anlage nicht nur an der Stromerzeugung,<br />
sondern auch am guten Image<br />
des Betriebes. Eine solche Anlage spart erhebliche<br />
Mengen an Kohlendioxid ein. In<br />
52 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
diesem Jahr hat das Unternehmen bis zum<br />
14. November schon über 27 Tonnen Kohlendioxid<br />
eingespart. Das ist ein Ergebnis,<br />
das man zwar nicht sehen kann, für das<br />
Gewissen ist es trotzdem beruhigend. Darüber<br />
hinaus spürt Greiss die Sonne auch<br />
im Geldbeutel. Denn mit dem eingefangenen<br />
Strom hat er bis Mitte November im<br />
Jahr schon mehr als 9700 Euro durch die<br />
Stromeinspeisung verdient. Doch der effiziente<br />
Umgang mit Energie hört bei Greiss<br />
nicht unterhalb des Daches auf. Auch bei<br />
der Auswahl der Hallentore hat er daran<br />
gedacht, möglichst wenig Energie zu verschenken.<br />
Sie schließen besonders schnell<br />
und lassen so die Wärme, wo sie hin gehört:<br />
drinnen. Erzeugt wird diese Wärme<br />
von einer modernen Fußbodenheizung.<br />
Greiss setzt hierbei auf Niedertemperatur-<br />
Technik, die besonders energieeffizient<br />
ist. So hält er die ansonsten ständig steigenden<br />
Energiekosten für seinen Betrieb<br />
ganz gut in Schach.<br />
Energieberatung macht Sinn<br />
Hans-Peter Greiss war durch seine neu<br />
gebaute Werkstatt nicht auf eine Energie-<br />
Mit der Fotovoltaik-Anlage speist Auto Greiss<br />
Strom ins Netz ein - und verdient bares Geld.<br />
beratung angewiesen. Denn das Gebäude<br />
wurde vor drei Jahren mit dem neuesten<br />
Stand der Technik erbaut. Für viele andere<br />
Werkstätten, die keinen Neubau ihr Eigen<br />
nennen, macht eine solche Beratung aber<br />
Sinn. Denn zunächst muss der Unternehmer<br />
die energetischen Schwachstellen in<br />
seinem Betrieb erkennen, um etwas unternehmen<br />
zu können.<br />
Anders als im Privathaus macht zum<br />
Beispiel eine Außendämmung bei einer<br />
Werkstatt längst nicht immer Sinn. Denn<br />
durch die Tore entweicht oft so viel Wärme,<br />
dass ihre Optimierung ein weit größeres<br />
Sparpotenzial eröffnet. Auch die<br />
Art der Heizung kann entscheidend sein.<br />
Doch jede Werkstatt ist anders, sodass<br />
nur die individuelle Betrachtung wirklich<br />
sinnvoll ist. Energieberater gibt es überall.<br />
Sie sind aber häufig nicht unbedingt auf<br />
Kfz-Betriebe spezialisiert. Partslife bietet<br />
in diesem Bereich kompetente Unterstützung<br />
an, die ganz auf die Bedürfnisse der<br />
Branche zugeschnitten ist. Wer auf einen<br />
Energieberater vor Ort setzt, sollte ihn<br />
auf jeden Fall nach Referenzen in der Kfz-<br />
Branche fragen.<br />
Energiefresser finden<br />
Große Energiefresser in der Werkstatt<br />
sind neben Heizung und Toren auch Beleuchtung<br />
und Druckluft. In den meisten<br />
Betrieben brennen alle Lampen den<br />
ganzen Tag. Das kann die Stromrechnung<br />
ganz schön in die Höhe treiben. Moderne<br />
LED-Lampen können diese Kosten schon<br />
binnen Jahresfrist erheblichen reduzieren.<br />
Darauf setzt übrigens auch Greiss. Er will<br />
seinen Betrieb noch effizienter machen<br />
und dafür zunächst auf einen Helligkeitssensor<br />
setzen, der zu jeder Zeit das Licht<br />
aufs Optimum einstellt. Später kann auch<br />
noch der Tausch der Lampen gegen LEDs<br />
dazu kommen.<br />
Auch wenn in der Greissschen Werkstatt<br />
eine moderne und noch dichte Druckluftanlage<br />
installiert ist, schlummert hier<br />
in so manchem Betrieb ein Energiefresser.<br />
Denn wenn permanent Druckluft entweicht,<br />
kann das ganz schön ins Geld gehen.<br />
Hier ist die regelmäßige Prüfung und<br />
gegebenenfalls ein Austausch sinnvoll.<br />
Auto Greiss in Westhofen ist ein moderner<br />
Betrieb, der trotz der modernen<br />
Immobilie noch weiter in Maßnahmen zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz investiert.<br />
Bei älteren Immobilien steckt das Sparpotenzial<br />
quasi in allen Ecken.<br />
Dr. Frauke Weber<br />
Bei Auto Greiss in Westhofen hat die<br />
Energieeffizienz einen hohen Stellenwert.<br />
Auch das gesamte Team steht dazu.<br />
Fotos: Weber
W I E F U N K T I O N I E R T<br />
Energieeffizienberatung<br />
In fast jeder Werkstatt kann ohne großen Aufwand Energie eingespart<br />
werden. Der erste Schritt dazu ist eine so genannte Initialberatung,<br />
die zu 80 Prozent von der Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) gefördert wird. Für Unternehmen, die eine solche Leistung in<br />
Anspruch nehmen, bedeutet das einen finanziellen Aufwand von<br />
320 Euro. Eine solche Beratung beinhaltet immer zwei Beratertage à<br />
800 Euro, von denen nur zwanzig Prozent der Auftraggeber zahlen<br />
muss. Das ist relativ wenig Geld im Verhältnis zum möglichen<br />
Einsparpotenzial. Ziel einer solchen Beratung ist es, zunächst einmal<br />
sämtliche Energieverbraucher im Betrieb auf den Prüfstand zu<br />
stellen und dem Unternehmen bewusst zu machen, wo Geld gespart<br />
werden kann. Der Berater lernt den Betrieb kennen und erstellt eine<br />
Liste der Energieverbraucher. Im nächsten Schritt vergleicht er die<br />
Verbrauchszahlen mit entsprechenden Kennzahlen und macht sich<br />
so ein Bild davon, an welchen Stellen Einsparpotenzial vorhanden<br />
ist. Wer zum Beispiel gerade in eine neue Heizanlage investiert hat,<br />
braucht sich für gewöhnlich über die Energieeffizienz seines Heizkessels<br />
keine Gedanken zu machen. Oft genug führen die Maßnahmen<br />
zu mehr Energieeffizienz, über die noch niemand nachgedacht hat,<br />
die aber jedem einleuchten.<br />
Auf der Kontrollanzeige der Solaranlage lässt sich ablesen, wie viel Strom<br />
erzeugt und auch wie viel Geld verdient wurde. Foto: Greiss<br />
Die so genannte Detailberatung baut auf der Initialberatung auf und<br />
geht auf die einzelnen Prozesse ein. Auch diese Beratung wird durch<br />
die KfW gefördert, die dann sechzig Prozent der Beraterkosten trägt.<br />
Die Detailberatung dient dazu, Vorschläge für Optimierungsmaßnahmen<br />
zu erarbeiten. Kernprozesse und Technologien wie Luft-,<br />
Kälte- und Fördertechniken, Pumpensysteme oder auch die Bausubstanz<br />
kommen hierbei auf den Prüfstand. Außerdem können<br />
Optimierungskonzepte zum Beispiel für die Steuer- und Regeltechnik<br />
innerhalb eines Gebäudes erstellt werden. Zu einer solchen Beratung<br />
gehören außerdem Wirtschaftlichkeitsberechnungen sowie das<br />
Erstellen von Energiemanagement-Konzepten. Eine Detailberatung<br />
lohnt sich immer dann, wenn die Initialberatung größere Schwachstellen<br />
aufgedeckt hat, die ohne fundierte Beratung nicht angegangen<br />
werden können. Wissen muss man allerdings, dass die Beratung<br />
natürlich keinesfalls die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
beinhaltet. Dafür muss der Unternehmer noch einmal Geld in<br />
die Hand nehmen. Trotz allem: Gerade bei der Energie lässt sich<br />
oft sagen, dass das Geld auf der Straße liegt. Eine KfW-geförderte<br />
Beratung ist ihr Geld auf jeden Fall wert. Eine leicht verständliche<br />
Prioritätenliste steht am Ende einer jeden Beratung. Und wer nur<br />
die gering-investiven Maßnahmen umsetzt, spart meist schon ein<br />
Vielfaches des Beratungshonorars.<br />
www.kfw.de<br />
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Wissenslücken?<br />
Da helfen Schulungen der ATR<br />
Vom Lehrling bis zum Meister – die ATR Akademie<br />
macht Sie fit für die Herausforderungen in<br />
der modernen Kfz-Werkstatt. Wir bieten Schulungen<br />
und Seminare zu aktuellen Technikthemen,<br />
Recht, Betriebsführung und vieles mehr.<br />
Für Azubis haben wir ein kostenloses Trainings-<br />
camp im Programm.<br />
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etrieb planen I bauen I einrichten<br />
_ Transparent und energiesparend<br />
Das Aushängeschild vieler Kfz-Betriebe<br />
ist mittlerweile die Dialogannahme,<br />
denn dort kann der Serviceberater das<br />
Fahrzeug im Beisein des Kunden auf Herz<br />
und Nieren prüfen. Damit dieser gerne<br />
beim Check anwesend ist und sich wohlfühlt,<br />
sollte der Annahmeplatz hell und<br />
freundlich sein. Einen wesentlich Beitrag<br />
hierzu leistet das Werkstatttor: Vor allem<br />
in den stark frequentierten Annahme-<br />
Stoßzeiten kommt es auf ein rasches und<br />
geräuscharmes Öffnen und Schließen<br />
an. Zudem sollte das Tor viel Tageslicht in<br />
den Raum gelangen lassen, um ein angenehmes<br />
Ambiente zu schaffen und Energie<br />
zu sparen. Speziell für den Einsatz in<br />
_ Gut gedämmt und schnell<br />
Aufgrund der stetig steigenden Energiekosten<br />
suchen Bauherren und Torhersteller<br />
gleichermaßen nach Lösungen, um den<br />
notwendigen Energieaufwand beziehungsweise<br />
-verlust, etwa beim Öffnen<br />
und Schließen der Werkstatttore, so gering<br />
wie möglich halten. Schnelle Öffnungszyklen<br />
und eine gute Isolation zählen daher<br />
dem Torspezialisten Efaflex zufolge zu den<br />
wichtigsten Kriterien, wobei die Öffnungs-<br />
und Schließgeschwindigkeit den unterschiedlichen<br />
Bereichen eines Kfz-Betriebs<br />
anzupassen sei. Bei Neu- und Umbauten<br />
empfiehlt der Torhersteller unter anderem<br />
so genannte Schnelllauftore mit spiralförmiger<br />
Torblattaufnahme.<br />
Efaflex bietet Schnelllauf-Spiraltore<br />
der SST-Baureihe in drei Modellvarianten<br />
an: als Efa-SST „Premium“ für den hoch<br />
belasteten Dauereinsatz sowie als „Eco“<br />
und „Basic“-Serie für den Einsatz als zeitgemäßes,<br />
modernes Industrietor. Die<br />
SST-Tore sind mit verschiedenen Steue-<br />
Aczent Lagertechnik GmbH & Co. KG<br />
Tel.: +49(0)5531/7 04 56 96<br />
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Raster von 25 mm zur optimalen Raumausnutzung • auch in der Höhe<br />
aufstockbar • preiswert • TÜV-geprüft • ab Lager<br />
54 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Keine Experimente<br />
bei Reifenregalen –<br />
stabile Qualität<br />
made in Germany<br />
einer Dialogannahmehalle und als Werkstatteingangstor<br />
empfiehlt der Torspezialist<br />
Albany Door Systems die Schnellauf-<br />
Rolltore der 3000er-Serie, welche eine<br />
hohe Funktionalität mit modernem, transparentem<br />
Design verbinden sollen. Mehrere<br />
dieser transparenten Rolltore sind im<br />
Ford-Center Soest verbaut. Beim Umbau<br />
seines Autohauses hat sich der Inhaber<br />
für das Modell RapidRoll 3000 GL entschieden,<br />
das Albany als Außentor für stark<br />
frequentierte Öffnungen empfiehlt. Es<br />
besteht aus Kunststoffsegmenten, die von<br />
Aluminiumprofilen eingerahmt sind. Bemerkenswert<br />
bei dieser Modellreihe ist der<br />
hohe Lichteinfall, den der Torhersteller mit<br />
mehr als 70 Prozent angibt. Aufgrund des<br />
hohen Lichteinfalls soll sich überwiegend<br />
Tageslicht nutzen lassen, was die Nied-<br />
Schnell und hell: Die Geschwindigkeit der<br />
Schnellauf-Rolltore der 3000er-Serie von<br />
Albany Door Systems lässt sich programmieren.<br />
Der Lichteinfall mit mehr als 70 Prozent<br />
schafft Transparenz und spart Energie.<br />
Foto: Albany Door Systems<br />
rungs- und Sensorkombinationen, dem<br />
patentierten Torlichtgitter Efa-TLG sowie<br />
dem Aktiven-Crash-System ACS erhältlich.<br />
Beim Efa-TLG Torlichtgitter handelt es sich<br />
um doppelwandige Isolierlamellen in thermisch<br />
getrennter und isolierter Bauweise.<br />
Gemäß DIN EN 13241-1 lässt sich damit<br />
nach Unternehmensangaben eine „extrem<br />
hohe“ Wärmedämmung für fest eingebaute<br />
Tore erzielen: Sie sollen U-Werte<br />
(= Wärmedämmwert) um 0,8 W/(m 2 K) auf<br />
der gesamten Fläche erreichen.<br />
Unternehmensangaben zufolge werden<br />
die Torblatt-Lamellen der SST-Baureihe<br />
voll<strong>auto</strong>matisch im eigenen Unternehmen<br />
gefertigt, so dass sich die Lamellenstärke<br />
in Abhängigkeit von der geforderten Wärmedämmung<br />
zwischen Profilstärken von<br />
40, 60 und 80 Millimeter variieren lasse.<br />
Die Lamellenhöhe beträgt einheitlich 225<br />
Millimeter, was der Optik zugute kommen<br />
soll. Zudem seien unbegrenzte farbliche<br />
Variationen möglich.<br />
rigenergieausrichtung des Ford-Betriebs<br />
unterstreichen soll. Im Vergleich zu einem<br />
herkömmlichen Sektionaltor wickeln sich<br />
die Lamellen des Rolltors auf die Wickelwelle<br />
auf, was die Lebensdauer erhöhen<br />
soll. Außerdem wird keine Fläche unter<br />
der Hallendecke beansprucht, so dass<br />
sich laut Albany die volle Hallenhöhe als<br />
Hubhöhe nutzen lässt. Im Falle des Ford-<br />
Center Soest sind dies sechs Meter, da der<br />
Betrieb auch Wohnmobile und Transporter<br />
betreut. Zudem laufen Schnelllauf-<br />
Rolltore vergleichsweise geräusch- und<br />
wartungsarm. Die Geschwindigkeit des<br />
Tores lässt sich auf bis zu 2,3 Meter pro Sekunde<br />
programmieren. Betätigt werden<br />
die Tore per Fernbedienung oder manuell<br />
von innen, auch andere Impulsgeber wie<br />
Bewegungsmelder oder Radarsensoren<br />
sind laut Hersteller möglich. Außerdem<br />
bieten die RapidRoll-Tore einen hohen Sicherheitsstandard:<br />
Zwei Lichtschranken<br />
sollen Personen und Autos zuverlässig vor<br />
Schäden bewahren. kk<br />
www.albanydoors.com<br />
Sprinterqualitäten: Die Schnelllauf-Spiraltore<br />
der SST-Bauserie von Efaflex helfen mit<br />
kurzen Öffnungszyklen beim Energiesparen.<br />
Zudem bieten die doppelwandigen Isolierlamellen<br />
des Torblatts eine hohe Wärmedämmung.<br />
Fotos: Efaflex<br />
Bei der Entwicklung der Torblatt-Lamellen<br />
bestand den Spezialisten von Efaflex<br />
zufolge die Herausforderung darin, die<br />
Verwendbarkeit für hoch frequentierte<br />
Schnelllauftore und für möglichst viele<br />
Nutzungsjahre sicherzustellen. kk<br />
www.efaflex.com
_ Direktannahme in Leichtbauweise<br />
_ Isolierte Schnellbau- und Werkstatthallen von Hacobau ermöglichen<br />
Autohäusern, Kfz-Betrieben, Reifenhändlern sowie Prüfbetrieben<br />
eine unkomplizierte und einfache Erweiterung des Betriebes.<br />
Viele Autohäuser müssen bei der Entscheidung<br />
für eine zusätzliche Marke seitens<br />
des Herstellers eine separate Direktannahme<br />
ausweisen. Das Thema Direktannahme,<br />
beziehungsweise Dialogannahme,<br />
ist nach wie vor aktuell. Um Abstriche bei<br />
Optik und Qualität entgegen zu treten,<br />
aber trotzdem eine preisgünstige Darstellung<br />
zu erreichen, empfiehlt man bei<br />
Hacobau die isolierten Schnellbauhallen<br />
des Hauses, die bereits vor Baubeginn<br />
durch eine prüffähige Statik und Fundamentplan<br />
die Bauvorkosten erheblich minimieren<br />
sollen. Diese Unterlagen stellt<br />
Hacobau GmbH dem Kunden kostenfrei<br />
zur Verfügung. Sollte die Baugenehmigung<br />
von den Baubehörden verweigert<br />
werden, wird der Auftrag ohne Kosten<br />
storniert, versichert man dort. Zudem<br />
werden aufgrund der Leichtbauweise<br />
_ Taghelle Hallen<br />
für Kfz-Werkstätten<br />
_ Die Stahlhalle Compact 3000 der Mannheimer<br />
Graeff Container & Hallenbau GmbH eignet<br />
sich wegen ihrer transparenten Dachelemente<br />
für Kfz-Werkstätten mit anspruchsvollen<br />
Wartungs- oder Reparaturarbeiten.<br />
Die Dachschrägen der Compact 3000 sind durchgängig aus<br />
transparenten Polycarbonat-Platten gefertigt und sorgen so für<br />
beste Lichtverhältnisse im Inneren der Halle. Da die Halle bis zu<br />
einer Breite von 25,5 Meter stützenfrei errichtet wird, können<br />
Arbeits- und Prüfplätze genau so positioniert werden, wie die<br />
Arbeitsabläufe des jeweiligen Betriebs es erfordern. Ein Beispiel,<br />
das die Eigenschaften der Halle verdeutlicht, ist der Kfz-Betrieb<br />
Batur in Delmenhorst, wo man sich für eine Compact<br />
3000 entschieden hat.<br />
Als Resultat entstand ein Gebäudekomplex, der den Anforderungen<br />
des kleinen Unternehmens an großzügige, helle<br />
Werkstatträume und an einen attraktiven Verwaltungstrakt<br />
für Kundenbetreuung und Administration gerecht wird. Die<br />
Stahlhalle für Batur ist rund 520 Quadratmeter groß, mit<br />
einem überwiegenden Anteil der Fläche für den Werkstattbereich.<br />
Die Werk-<br />
Die kurze Liefer- und Bauzeit sowie das gute<br />
Preis-Leistungsverhältnis machen diese Halle<br />
zu einem überzeugenden baulichen Konzept<br />
für das Kfz-Gewerbe.<br />
Foto: Graeff GmbH<br />
keine teuren Stützfundamente benötigt,<br />
ein kostengünstiges Streifenfundament<br />
reicht vollkommen aus, lautet die Aussage.<br />
Die Stahlskelettbauweise mit Fertigteilen<br />
und hochwertigen Sandwichpaneelen<br />
soll einen schnellen Aufbau sicherstellen,<br />
so dass auch die Montagekosten gering<br />
ausfallen. Eine weitere Absenkung der<br />
Kosten lasse sich erzielen, wenn der Kunde<br />
beim Aufbau zwei Helfer stellt, die gemeinsam<br />
mit zwei Richtmeistern von Hacobau<br />
die Halle errichten. Dies nahm man<br />
beim Autohaus Manz in Schwarzenfeld<br />
zum Anlass, den Geschäftsbereich mit<br />
einer Dialogannahme zu erweitern. Im<br />
persönlichen Gespräch wurden vor Ort<br />
die räumlichen Gegebenheiten in Augenschein<br />
genommen. Unter Berücksichtigung<br />
der Vorgaben des VW-Konzerns<br />
wurde eine Dialogannahme geplant, die<br />
statt verfügt über<br />
sechs Sektionaltore,<br />
davon eines<br />
mit zusätzlicher<br />
Gehtür. Der Bürobereich<br />
ist an der<br />
vorderen Front<br />
des Gebäudes<br />
großzügig verglast<br />
und wirkt<br />
offen und einladend.<br />
jr.<br />
Die Systembauweise lässt einen Festpreis<br />
zu, sodass der Kunde vor unliebsamen Überraschungen<br />
gefeit ist. Fotos: Hacobau<br />
aus optischen Gründen die Seitenwände<br />
mit einer Sinuswelle verkleidet und<br />
mit zusätzlichen Lichtbändern im Tor<br />
und Seitenverglasung für entsprechende<br />
Helligkeit sorgt. Dazu legte die Hacobau<br />
GmbH ein schlüssiges Hallenkonzept<br />
in preisgünstiger und flexibler Systembauweise,<br />
günstiger Montage, optisch<br />
ansprechend und in kurzer Lieferzeit vor.<br />
Nach kurzem Genehmigungsbescheid<br />
durch die Baubehörden konnte die Halle<br />
errichtet werden. jr.<br />
ERSTER ALS MARKE<br />
ERSTER BEI INNOVATIONEN<br />
www.hacobau.de<br />
PEOPLE WHO KNOW USE VALVOLINE <br />
Dr John Ellis brachte die erste Handelsmarke der Erdölindustrie<br />
1866 zur Welt, als er sein Zylinderöl in die verklebten Ventile einer<br />
großen V-Dampfmaschine goß, um die Ventile zu lösen und leichter zu<br />
bewegen. Daraufhin sollte Dr Ellis bald den Namen VALVOLINE als erste<br />
Schmierstoff-Handelsmarke der Welt anmelden. Heute werden Valvoline TM<br />
Schmiermittel, Chemikalien und Autopflege-Produkte hergestellt und in<br />
mehr als 100 Ländern durch Ashland Consumer Markets, einer Division<br />
von Ashland Inc., vermarktet und verkauft.<br />
www.valvolineeurope.com<br />
Trademark of Ashland or its subsidiaries, registered in various countries © 2011, Ashland
etrieb planen I bauen I einrichten<br />
_ Für effizientes Arbeiten im Service<br />
_ Eine neue Betriebseinrichtung von Bott für Kfz- und Nfz-Servicebetriebe<br />
soll Suchzeiten vermeiden und greift auf Erfahrungen aus den<br />
Industrie- und Fahrzeugeinrichtungen zurück.<br />
Lange Suchzeiten, unnötige Wegezeiten,<br />
Überbestände oder Wartezeiten führen<br />
nicht nur in Produktion und Montage zur<br />
Ertragsschmälerung. Auch Serviceunternehmen<br />
wie Kfz-Betriebe können durch<br />
Standardisierung, Ordnung, Sauberkeit<br />
und eine effiziente Arbeitsplatzgestaltung<br />
Kostenfresser beseitigen und den<br />
Ertrag merklich erhöhen, dessen ist man<br />
sich bei Bott in Gaildorf sicher. „Wer Verschwendung<br />
eliminieren will, braucht<br />
neben den strategischen Ansätzen fle-<br />
_ Mobile Lagerräume<br />
für die Rädereinlagerung<br />
Bei der Reifeneinlagerung wird eine kühle,<br />
trockene und dunkle Umgebung vorausgesetzt,<br />
die frei von Ölen und Fetten<br />
ist. Diesen Anforderungen wird man bei<br />
ELA mit den Reifencontainern gerecht,<br />
die aus stabilem Stahl mit einer doppelflügeligen<br />
Tür ausgestattet sind und<br />
laut ELA optimale Lagerbedingungen<br />
für Reifen gewähren. „Die Container<br />
halten Licht und Feuchtigkeit als schädigende<br />
Faktoren von den Reifen fern“,<br />
erklärt Geschäftsführer Günter Albers.<br />
Auf Wunsch können die ELA-Container<br />
mit einer speziellen Diebstahlsicherung<br />
versehen werden. Zu den weiteren Ausstattungsmöglichkeiten<br />
gehören eine<br />
Elektroinstallation und Heizung. Ver-<br />
56 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
xible Produktlösungen zur Umsetzung<br />
seiner Strategie. Deshalb hat Bott jetzt<br />
eine neue Produktlinie entwickelt, die exakt<br />
nach diesem Gedankengut konzipiert<br />
wurde und dabei speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Kfz- und Nfz-Servicebetrieben<br />
abgestimmt ist“, erklärt Bernhard Teuffel,<br />
Marketingleiter bei Bott. Als Basis<br />
dafür dient das modulare Betriebseinrichtungssystem<br />
cubio, das bereits im<br />
vielfachen Einsatz in der Industrie mit<br />
seinen vielseitigen Detaillösungen zur<br />
zinkte Reifenregale geben die Basis für<br />
eine Lagertechnik mit System. In der<br />
Standard-Ausführung finden in den mobilen<br />
Lagerstätten bereits bis zu 200 Reifen<br />
Platz. Damit können saisonale Lagerengpässe<br />
ausgeglichen werden. „Durch<br />
den Einsatz der Reifencontainer können<br />
Kfz-Betriebe ihren immobilen Lagerraum<br />
selbst in Hochphasen des Reifenwechsels<br />
wie gewohnt nutzen“, erklärt Albers.<br />
„Und sollte ein Container nicht reichen,<br />
die Raumlösungen sind flexibel liefer-<br />
und stapelbar.“<br />
Beim emsländischen Familienbetrieb<br />
ELA hat man seit 1972 den Miet-Service<br />
und auch die Technik der Raumsysteme<br />
Die neue Produktlinie Bott Cubio integriert die<br />
Versorgung mit Luft, Öl und Wasser ebenso<br />
direkt am Serviceplatz wie die Wertstoffentsorgung.<br />
Auch Energieversorgung und Datenleitungen<br />
sind in der neuen Betriebseinrichtung<br />
fest integriert. Foto: Bott<br />
Kostenreduktion beiträgt. Auch im Kfz-<br />
Bereich verringert das System durch<br />
flexible Stauraumorganisation, übersichtliche<br />
Schubladeneinteilungen oder<br />
auffällige Beschriftungssysteme Suchzeiten<br />
oder setzt ihnen in den Servicebetrieben<br />
ein Ende.<br />
Mit individuellen Schaumstoffeinlagen<br />
für Werkzeuge wird Ordnung zum<br />
Standard. Wegezeiten können verkürzt<br />
werden, weil die Medienversorgung<br />
mit Öl, Luft oder Wasser und die Wertstoffentsorgung<br />
direkt bei jeder Servicezelle<br />
positioniert sind. Auch Drucker,<br />
Schonbezüge, Handschuhspender oder<br />
Papier-Abroller sind in die Betriebseinrichtung<br />
für Servicebetriebe von Bott fest<br />
integriert. Ein weiteres Augenmerk hat<br />
der Spezialist aus Gaildorf auf das optische<br />
Erscheinungsbild der Einrichtung<br />
gelegt und integrierte das komplette<br />
Equipment hinter Türen, Klappen und<br />
Schubladenblenden in ansprechendem<br />
Design. jr.<br />
Die Reifencontainer von ELA schützen<br />
die eingelagerten Pneus vor Licht und<br />
Feuchtigkeit. Foto: ELA<br />
ständig weiterentwickelt. Mit über 20.000 transportablen Einheiten zählt<br />
der Containerpark nach eigener Aussage<br />
mittlerweile zu den größten in Europa.<br />
Der firmeneigene Fuhrpark, der 50 Spezial-Lkw<br />
mit Ladekran umfasst, stellt den<br />
Transport und die Montage sicher. Das<br />
Unternehmen ist mit acht Mietcentern<br />
und 26 mobilen Fachberatern in ganz Europa<br />
vertreten. jr.<br />
www.container.de
VDO – Eine Marke des Continental-Konzerns I Continental Trading GmbH<br />
Sodener Str. 9, 65824 Schwalbach, Deutschland, replacementparts@vdo.com<br />
Wir wünschen Ihnen<br />
besinnliche Weihnachten<br />
und einen glücklichen<br />
Start ins neue Jahr.<br />
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ContiSys VCI
etrieb management<br />
Dr. Manfred Schubert, Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Technologie, ist optimistisch,<br />
dass es demnächst für bis zu zwei Autos ein<br />
Wechselkennzeichen geben wird. Damit würde<br />
ein seit langem von Bundeswirtschaftsministerium<br />
vorgetragenes Anliegen realisiert.<br />
Die Bundesregierung ermöglicht damit, individuelle<br />
Mobilitätsbedürfnisse besser zu gestalten.<br />
58 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Wilhelm Hülsdonk, Vizepräsident des<br />
Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbes<br />
(ZDK) und Bundesinnungsmeister,<br />
begrüßt, dass sich die EU-Kommission noch<br />
einmal zu spezifischen Regelungen für das<br />
Kfz-Gewerbe hat durchringen können, wobei<br />
die neue Kfz-GVO seit dem 1. Juni 2010 in<br />
Kraft ist.<br />
Profis für jeden Antrieb<br />
_ Die individuelle Mobilität der Zukunft ist ohne das Kfz-Handwerk<br />
undenkbar, egal, um welche Antriebsform und Antriebsart es sich<br />
handelt. Die 39. Bundestagung des Kfz-Gewerbes behandelte<br />
zahlreiche Facetten der Zukunft, in deren Mittelpunkt die tragende<br />
Säule des Gewerbes steht – die Werkstatt.<br />
Die Branche ist positiv gestimmt,<br />
die Hersteller kreativ und das<br />
Verbraucherinteresse unverändert.<br />
In diesem Jahr wird<br />
mit einer Verbesserung der<br />
durchschnittlichen Händlerrendite um<br />
zwei Prozent gerechnet. „Damit wären<br />
wir zumindest einmal auf dem untersten<br />
Wert des für die Händlerrendite betriebswirtschaftlich<br />
eigentlich notwendigen<br />
Zielkorridors – zwischen zwei bis vier Prozent<br />
– angekommen. Das wäre nebenbei<br />
auch Bestwert für dieses Jahrhundert“,<br />
sagte Robert Rademacher, Präsident<br />
des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbes<br />
(ZDK), anlässlich der<br />
Eröffnung der Bundestagung. „Wie kann<br />
es sein, dass wir in einem Jahr mit märchenhaften<br />
Rahmenbedingungen – gute<br />
Nachfrage sowohl seitens privater als auch<br />
gewerblicher Kunden, keine überhöhten<br />
Lagerbestände, kein Lieferdruck seitens<br />
der Hersteller, günstige Zinsen, vernünftige<br />
Lohnabschlüsse – gerade einmal auf<br />
zwei Prozent Umsatzrendite kommen?“<br />
Die Ursachen liegen zum einen im nicht<br />
befriedigenden Gebrauchtwagengeschäft.<br />
Obwohl die Preise steigen, gehen die Bruttogewinne<br />
zurück. Das liegt daran, dass<br />
viele Rückläufer immer noch zu teuer<br />
zurückkommen und günstige Zukäufe zur<br />
Abrundung des Sortiments nur sehr eingeschränkt<br />
möglich sind. Zum anderen<br />
liegen die Ursachen im Neuwagengeschäft<br />
mit seinen hohen Rabatten. Schuld<br />
sind im Wesentlichen „Kollegen“, die das<br />
Internet zur Bauernfängerei nutzen. Gängige<br />
Modelle werden mit 15 und teilweise<br />
noch mehr Prozent Nachlass eingestellt.<br />
Da das günstig angebotene Auto auf<br />
Nachfrage oft nicht mehr verfügbar sei,<br />
werden ortsansässige Händler dann mit<br />
solch „irrealen Konkurrenzangeboten“<br />
konfrontiert. Nicht selten ist der Händler<br />
gezwungen, auf solche Dumpingpreise<br />
einzugehen. Insbesondere dann, wenn<br />
der Kunde aus seinem Gebiet kommt und<br />
anschließend auch den Werkstatt-Service<br />
in Anspruch nehmen könnte. Im Ergebnis<br />
wird so vernünftigen Händlern, wenn sie<br />
nicht zu viele Geschäfte verlieren wollen,<br />
der durchschnittliche Bruttogewinn im<br />
Neuwagenbereich vermasselt, sagte Rademacher.<br />
Zusammen mit den Autoherstellern<br />
müssten Regelungen geschaffen<br />
Unter dem Slogan „Kfz-Gewerbe: Die Profis für<br />
jeden Antrieb“ fand die 39. Bundestagung des<br />
Kfz-Gewerbes in Düsseldorf statt, an der rund<br />
470 Vertreter der Verbände, Innungen, Hersteller<br />
und Überwachungsorganisationen teilnahmen.<br />
Robert Rademacher, Präsident des<br />
Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeug-<br />
gewerbes (ZDK), erinnert alle Kfz-Betriebe an<br />
die vor zwei Jahren eingerichtete Betriebe-<br />
datenbank des ZDK, in der bisher von den<br />
38.000 Betrieben erst 7000 registriert sind. Im<br />
Prinzip sollten es aber alle Kfz-Betriebe sein.<br />
Fotos: Rosarius<br />
werden, die die Händlerleistungen, wie<br />
Ausstellung von Fahrzeugen, Kundenberatungen<br />
und Probefahrten, angemessen<br />
berücksichtigen. „Jeder Hersteller, der nur<br />
etwas auf sich und seine Marke hält, darf<br />
es nicht zulassen, dass seine Produkte<br />
im Internet verramscht werden“, sagte<br />
Rademacher. Nicht nur das Image erleidet<br />
Schaden, sondern auch die für einen nachhaltigen<br />
Absatzerfolg unverzichtbare stationäre<br />
Vertriebsorganisation wird finanziell<br />
unterminiert.<br />
Elektromobilität nicht<br />
ohne das Kfz-Gewerbe<br />
Lob zollte Rademacher der Bundesregierung.<br />
Sie sprach sich dafür aus, die Forschung<br />
und Entwicklung der Batterie-Technologie<br />
zu fördern, statt mit Kaufprämien<br />
den Umsatz von Elektro<strong>auto</strong>s anzukurbeln.<br />
Sollte es gelingen, Batterien zu entwickeln,<br />
die ähnlich leistungsstärker, leichter und<br />
billiger sind als eine Lithium-Ionen-Batterie<br />
im Vergleich zur guten alten Bleibatterie,<br />
dann könnte das politische Ziel – eine<br />
Million Elektro<strong>auto</strong>s bis zum Jahre 2020<br />
– durchaus erreicht werden. Aber auch<br />
dann, wenn sich Elektro<strong>auto</strong>s erfolgreich<br />
im Markt etabliert haben sollten, wird<br />
die Zukunft des Kfz-Gewerbes noch viele<br />
Jahrzehnte von der großen Majorität der<br />
Fahrzeuge mit Verbrennungs<strong>motor</strong>en<br />
bestimmt werden. Bereits heute sind<br />
zahlreiche Kfz-Meisterbetriebe auf den<br />
Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen (Hybrid-<br />
und Elektrofahrzeuge) vorbereitet. In<br />
einem zweitägigen Schulungsseminar an<br />
der Akademie des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes<br />
(TAK) haben bisher 1000<br />
Fachkräfte die Befähigung erhalten, als<br />
„Fachkundiger für Arbeiten an HV-eigensicheren<br />
Systemen“ Servicearbeiten an<br />
Hochvoltfahrzeugen durchzuführen.<br />
Das Zusatzzeichen „Fachbetrieb für Hybrid-<br />
und Elektrofahrzeuge“ weist künftig<br />
Autofahrer auf entsprechend qualifizierte<br />
Kfz-Betriebe hin. Wilhelm Hülsdonk, ZDK-<br />
Vizepräsident und Bundesinnungsmeister,<br />
präsentierte erstmals das neue Zusatz-
zeichen. „Mit diesem Zeichen können Kfz-<br />
Innungsbetriebe werben, die eine für den<br />
Service an Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />
notwendige Betriebsausstattung haben<br />
und über qualifiziertes Fachpersonal verfügen“,<br />
sagte Hülsdonk. Vor der Vergabe des<br />
Zusatzzeichens, das nur in Verbindung mit<br />
dem Meisterschild geführt werden könne,<br />
überprüfe die zuständige Kfz-Innung, ob<br />
alle Voraussetzungen im Betrieb vorhanden<br />
seien. Das neue Zeichen ist ein Mehrwert für<br />
die Innungsbetriebe, um sich gegenüber den<br />
Verbrauchern als Garanten für die Aufrechterhaltung<br />
der individuellen Mobilität und<br />
für neue Antriebsarten zu positionieren.<br />
Servicegeschäft weckt<br />
Begehrlichkeiten<br />
Inzwischen weckt das Servicegeschäft als<br />
Hauptertragsquelle auch außerhalb der<br />
Betriebe starke Begehrlichkeiten. So wurde<br />
die Branche durch die Pläne des ADAC aufgeschreckt,<br />
eine eigene Werkstattkette zu<br />
etablieren. Sorgen bereiten vor allem die<br />
in Aussicht gestellten Rabattaktionen für<br />
Club-Mitglieder. Dadurch würden die für das<br />
Kfz-Gewerbe überlebenswichtigen Erträge<br />
aus dem Service zusätzlich unter Druck geraten.<br />
Darüber hinaus hat die TÜV Süd Auto<br />
Plus verlauten lassen, dass sie als Dienstleister<br />
für Flottenbetreiber die professionelle<br />
Aufbereitung und die Beseitigung von<br />
Kleinschäden an Leasing-Rückläufern übernehme.<br />
Eine Dienstleistung, die kostengünstiger<br />
und besser durchgeführt würde, als in<br />
einer Fachwerkstatt. Aufgrund von massiven<br />
Protesten des ZDK hin, ließ der TÜV Süd verlauten,<br />
es handele sich um ein bedauerliches<br />
Versehen. Der TÜV Süd werde nicht als Konkurrent<br />
der Kfz-Betriebe tätig, sondern als<br />
deren Dienstleister. Nur in deren Auftrag<br />
wolle man die beworbenen Arbeiten ausführen.<br />
Hülsdonk bittet um entsprechende<br />
Informationen, falls Unternehmen des<br />
TÜV Süd oder anderer Prüforganisationen<br />
Dienstleistungen anbieten, die zum Metier<br />
von Kfz-Betrieben gehören.<br />
Eine immer größere Rolle spielt das<br />
Internet im Kfz-Handwerk. Neben dem<br />
Kauf von Ersatzteilen, Reifen und Dienstleistungen<br />
können Autofahrer bei Auto-<br />
Scout24 anhand ihrer Fahrzeugdaten die<br />
Inspektionskosten abfragen. Automatisiert<br />
erhält der Autofahrer verschiedene<br />
Angebote, die nach Preisen gestaffelt sind.<br />
„Wer Werkstattleistungen verschenkt oder<br />
zu Ramschpreisen offeriert, legt die Axt an<br />
die wichtigste Ertragssäule des Betriebs“,<br />
warnte Hülsdonk. Die überlebenswichtigen<br />
Erträge aus dem Servicegeschäft<br />
dürften keinesfalls aufs Spiel gesetzt werden.<br />
Im Wettbewerb um die Kunden ermunterte<br />
Hülsdonk die Betriebsinhaber,<br />
sich auf ihre Stärken zu besinnen. „Wer<br />
sein Geschäft in seiner Region professio-<br />
nell und kundenorientiert betreibt, der hat<br />
auch im härter werdenden Wettbewerb<br />
gute Chancen, dauerhaft und erfolgreich<br />
zu bestehen.“<br />
Novellierung der technischen<br />
Fahrzeugüberwachung<br />
Die zuletzt im Jahre 2006 geänderten Vorschriften<br />
zur Fahrzeugüberwachung sollen<br />
novelliert werden, denn „um die Qualität<br />
der Hauptuntersuchung zu verbessern,<br />
müssen natürlich auch die Prüfprozesse<br />
angepasst werden“, sagte Hülsdonk. Überarbeitet<br />
werden soll der Mängelkatalog zur<br />
Kfz-Hauptuntersuchung (HU) – mit eindeutiger,<br />
klarer Mängelbeschreibung und einer<br />
gestrafften Zuordnung zu den Mängelklassen.<br />
Vorgesehen ist, dass die Sachverständigen<br />
zukünftig anhand eines einheitlichen<br />
Mängelbaums arbeiten, der verpflichtend<br />
ist. Die Systemdatenprüfung soll zu einer<br />
Schnittstellenprüfung über die OBD-Dose<br />
weiterentwickelt werden. Sie soll die Systemdatenprüfung<br />
nach einem gestuften<br />
Zeitrahmen ersetzen. Entfallen soll zudem<br />
die Rückdatierung. Innerhalb der ersten<br />
zwei überzogenen Monate soll eine „normale“<br />
HU und ab dem dritten Monat eine<br />
„vertiefende“ HU durchgeführt werden. Die<br />
Abgassonderuntersuchung (AU) soll künftig<br />
frühestens zwei Monate vor der HU durchgeführt<br />
werden dürfen. Zudem wird an eine<br />
Anpassung der AU-Gebühren gedacht.<br />
Der Servicebetrieb<br />
Regelmäßig werden Kfz-Werkstätten von<br />
Herstellern, Medien und Organisationen<br />
getestet. Die Ergebnisse erfreuen sich großer<br />
Aufmerksamkeit und sorgen immer für<br />
Diskussionen in der Branche und in der Öffentlichkeit.<br />
Bei der Bundestagung wurden<br />
unter dem Thema „Chef, der Clip is’ normal<br />
nie lose!“ die Fragen diskutiert, warum Tests<br />
negativ ausgehen, wie man sich wappnet<br />
und was zu tun ist, wenn man betroffen ist.<br />
Die <strong>amz</strong> wird im Sonderheft „Der freie Kfz-<br />
Servicemarkt“ zur Ausgabe 4/2012 nicht<br />
nur die Werkstatttests ausführlich behandeln,<br />
sondern auch über die Tätigkeiten und<br />
Aufgaben der Interessengemeinschaft für<br />
Fahrzeugtechnik und Lackierung (IFL) berichten.<br />
Die IFL hat sich zum Ziel gesetzt, Fehler<br />
und Mängel bei der Zeiterfassung für Karosserie-<br />
und Lackierarbeiten in den Kalkulationssystemen<br />
zu ermitteln und diese mit<br />
dem Automobilhersteller zu beseitigen. „Bis<br />
heute haben uns viel Fälle erreicht“, sagte<br />
Hülsdonk in seinem Eröffnungsvortrag.<br />
„Wenn Ihnen also bei der Fahrzeugreparatur<br />
bestimmter Modelle die Arbeitswerte unrealistisch<br />
erscheinen, sollten sie sich mit der<br />
IFL in Verbindung setzen.“<br />
Hans Rosarius<br />
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Stress pur<br />
_ Über Stressbewältigung sollte man sich nicht erst informieren,<br />
wenn es stressig wird, sondern sie sollte vorbeugend praktiziert<br />
werden. Deshalb gilt es, die Situation zu erkennen und zu handeln.<br />
Der Beruf stellt immer mehr<br />
Anforderungen an den Mitarbeiter.<br />
Unter erhöhtem Zeitdruck<br />
sollen Höchstleistungen<br />
erbracht werden und der Konkurrenzdruck<br />
wächst weiter. So entsteht<br />
Stress mit seinen Folgen für den Einzelnen:<br />
Die Fehlerquote steigt, die Ausgeglichenheit<br />
sinkt. Es entsteht Gereiztheit,<br />
Nervosität und der Krankenstand<br />
nimmt zu, weil das Immunsystem bei<br />
permanentem Stress geschwächt wird.<br />
Über Stressbewältigung sollte man sich<br />
nicht erst informieren, wenn es stressig<br />
wird, sondern sie sollte vorbeugend<br />
praktiziert werden. Je früher man mit<br />
der Stressbewältigung beginnt, desto<br />
effektiver sind die Bewältigungsmaßnahmen.<br />
Stress ist kein Schicksal, dem<br />
man hilflos ausgeliefert ist. Was belastet,<br />
empfindet jeder Mitarbeiter unterschiedlich.<br />
Wer die Stressoren reduzieren<br />
möchte, braucht erst mal eine Stress-<br />
Inventur. Am besten ist eine Liste mit<br />
Eintragungen, damit man genau weiß,<br />
wo der „Schuh drückt“.<br />
Selbstmanagement<br />
gegen Hektik und Stress<br />
Wer immer powert, ist bald ausgepowert.<br />
Deshalb sollten Sie regelmäßig<br />
kurze Entspannungsübungen einschieben.<br />
Das geht mental und körperlich. Bewährte<br />
Übungen sind:<br />
Notbremse ziehen: Sobald Sie merken,<br />
dass Sie reizbar oder unkonzentriert<br />
werden, ärgerliche Gedanken sich mehr<br />
und mehr in den Vordergrund schieben,<br />
sagen Sie innerlich laut und deutlich<br />
„Stopp“. Nach mehrmaliger Übung beherrschen<br />
Sie diese Technik, und Sie können<br />
sogar im Verkehrsstau gelassener<br />
bleiben.<br />
Blitzentspannung: Wenn es ganz<br />
schnell gehen soll: Atmen Sie ein paar<br />
Mal bewusst tief ein und aus. Betonen<br />
Sie besonders stark das Ausatmen. Im<br />
Stress ist es ein natürliches Bedürfnis,<br />
vermehrt einzuatmen, damit wir für<br />
„Kampf und Flucht“ mehr Sauerstoff zur<br />
Verfügung haben. Wir vergessen dabei<br />
oft das Ausatmen und haben als Ergebnis<br />
das Gefühl, außer Atem zu sein. Stellen<br />
Sie sich noch vor, wie mit dem Atmen alle<br />
Spannung entweicht.<br />
60 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Lichtpausen einlegen: Wenn Ihre Augen<br />
müde sind und Sie sich nicht mehr<br />
auf Ihre Arbeit konzentrieren können,<br />
machen Sie eine kurze Lichtpause, halten<br />
Sie die zu zwei Schalen geformten<br />
Handflächen vor die Augen und dichten<br />
Sie auch alle Ritzen nach außen mit den<br />
Händen ab. Öffnen Sie die Augen weit<br />
und schauen Sie eine Weile ins Schwarze.<br />
Atmen Sie ruhig und tief weiter, achten<br />
Sie darauf, dass Sie den ganzen Körper in<br />
einer angenehmen Position halten.<br />
Stress erkennen und reagieren<br />
Häufig sind es die negativen Gedanken,<br />
die aus der eigentlichen Stressquelle eine<br />
unerträgliche Belastung machen. Glaubenssätze<br />
gehören auf den Prüfstand,<br />
zum Beispiel dieser: „Ich muss immer<br />
perfekt sein“ – kein Mensch schafft es,<br />
permanent Hochleistung zu erbringen,<br />
und es ist ja auch gar nicht immer notwendig.<br />
Gut ist in den meisten Fällen gut<br />
genug. Wer aus übertriebenem Perfektionswillen<br />
mehr powert als nötig, stresst<br />
sich und ist nie zufrieden mit der eigenen<br />
Leistung. Daraus resultiert ein anderer<br />
weit verbreiteter Glaubenssatz: „Erfolg<br />
muss weh tun“ – nur wer sich quält, sich<br />
unendlich anstrengt, erreiche ein gutes<br />
Ergebnis, suggeriert diese Botschaft.<br />
Doch das stimmt nicht. Der Leitsatz „Ich<br />
muss stark sein“ ist ein weiteres Stoppschild,<br />
das uns verbietet, Gefühle zu zeigen,<br />
auch mal eine Schwäche zuzugeben.<br />
Lieber beißen wir uns an einer Aufgabe<br />
oder an einem Problem die Zähne aus,<br />
leiden stumm vor uns hin, statt um Rat<br />
und Unterstützung zu bitten. Wer sich<br />
von anderen helfen lässt, erleichtert sich<br />
die Arbeit. Man darf sich nicht selbst<br />
überschätzen und glauben, alles im Alleingang<br />
regeln zu können.<br />
Die Stunde<br />
hat 50 Minuten<br />
Das fängt schon bei der Arbeitsorganisation<br />
an. Versuchen Sie diese zu beeinflussen.<br />
Denn wer integriert ist, kann<br />
Einfluss nehmen und den Stress im Vorfeld<br />
wenigstens reduzieren. Planen im<br />
Team dauert zwar länger und ist umständlicher,<br />
weil jeder sein Mitsprache-<br />
Recht nutzt. Auch wenn man es nicht<br />
Welcher Stress-Typ sind Sie? Erkennen Sie sich<br />
hier wieder? Quelle: Leicher<br />
allen Recht machen kann, lohnt sich die<br />
gemeinsame Organisation von Arbeitseinsätzen.<br />
Wenn „Vorbeugen besser als<br />
heilen“ ist, dann sollte für gewöhnlich<br />
Pufferzeit zwischen Terminen geplant<br />
werden. Wer einen Termin an den anderen<br />
reiht, setzt sich selbst unter Druck,<br />
kann auch keinen Termin mehr überziehen.<br />
Als Standard-Regel gilt: Eine Stunde<br />
hat nur 50 Minuten. Sie verplanen nicht<br />
60. Als Pufferzeit für unerwartete und<br />
spontane Eventualitäten bleiben von jeder<br />
Stunde zehn Minuten reserviert. Bei<br />
einem Acht-Stunden-Tag bleiben 80 Minuten<br />
reserviert. Haben Sie die gesamte<br />
Ihrer verfügbaren Arbeitszeit verplant,<br />
müssen Sie Ihren Aufgabenkatalog zusammenstreichen,<br />
indem Sie Prioritäten<br />
setzen, reduzieren und delegieren.<br />
Möglicherweise werden Sie einwenden,<br />
dass sich die Länge der einzelnen Tätigkeiten<br />
nicht genau schätzen lässt. Das ist<br />
richtig. Sie können jedoch nach einiger<br />
Übung Erfahrungen sammeln, die als<br />
Grundlage für Ihre Zeitplanung anwendbar<br />
sind.<br />
Denken Sie auch daran, dass für eine<br />
Arbeit oft so viel Zeit benötigt wird, wie<br />
Zeit gerade zur Verfügung steht. Bei einer<br />
konkreten Vorgabezeit für Ihre Aufgaben<br />
zwingen Sie sich selbst dazu, diese auch<br />
einzuhalten. Sie arbeiten erheblich konzentrierter<br />
und unterbinden Störungen<br />
konsequent, wenn Sie sich für eine bestimmte<br />
Aufgabe auch eine bestimmte<br />
Zeit vorgenommen oder vorgegeben haben.<br />
Probieren Sie es einmal zehn Tage<br />
aus und Sie werden feststellen, dass Sie<br />
dabei immer sicherer werden.<br />
Positive Selbstgespräche<br />
Schon vor der Stresssituation tauchen<br />
oft Gedanken auf, wie „Das schaffe ich<br />
nie“, „Das wird schief gehen“, „Ich fühle
mich schrecklich“ und so weiter. Ziel<br />
der positiven Selbstgespräche ist es,<br />
sich positiv zu beeinflussen und negative<br />
Gedanken zu erkennen, um sie in<br />
positive umzuwandeln. Die Fähigkeit<br />
lebendige und individuelle Bilder in Ihrem<br />
Kopf entstehen zu lassen, hilft Ihnen,<br />
auf den verschiedensten Gebieten<br />
in Zukunft noch positiver und gelassener<br />
zu werden. Mehr noch: Gedanken<br />
besitzen bekanntlich eine gewisse<br />
Verwirklichungskraft und Energie. Und<br />
diese ist umso größer, je mehr sie durch<br />
intensive Vorstellungsbilder unterstützt<br />
werden.<br />
Spitzensportler nutzen dieses mentale<br />
Training intensiv: sie beeinflussen<br />
sich selbst mit den positiven Gedanken<br />
„Das schaffe ich.“ Sie versetzen sich<br />
dann in ihrer Vorstellung in die Wettkampfsituation<br />
und malen sich in allen<br />
Details aus, wie sie anschließend ihre<br />
Leistung erbringen werden.<br />
Stressinventur<br />
Am Arbeitsplatz machen Sie es ähnlich:<br />
n Führen Sie ermunternde Selbstgespräche,<br />
die Ihnen bei der Bewältigung<br />
helfen oder Sie selbst stärken. („Ich bin<br />
gut drauf.“)<br />
n Wählen Sie Selbstinstruktionen für<br />
die zu erwartenden Stresssituationen.<br />
(„Wenn jemand schlecht drauf ist, lächele<br />
ich.“)<br />
n Setzen Sie diese positiven Instruktionen<br />
vor und während der Hektik ein.<br />
Sprechen Sie sie je nach Situation laut<br />
oder in Gedanken vor sich hin.<br />
Man kann sich selbst auffordern und ermuntern,<br />
stressauslösende Bedingungen<br />
zu verändern. So kann man sich aufregen,<br />
wie chaotisch es heute zugeht, aber<br />
man kann sich auch sagen: „Das alles<br />
macht mir nichts aus.“ Man fordert sich<br />
selbst zur richtigen Einstellung auf.<br />
Vor der Stress-Situation macht man am besten eine Inventur: Was belastet mich? Wie häufig<br />
kommt es vor? Wie lange dauert der Stress? Mindestens eine Woche lang sollte man sich selbst<br />
beobachten, bevor am Ende die Tabelle bearbeitet wird. Das macht viel Arbeit, ist aber sinnvoll,<br />
um sich auf die Stress-Situation vorzubereiten. Dort wo die Belastung gering ist, startet man mit<br />
der Aktivität. Nach zwei bis vier Wochen müsste die erste Erleichterung spürbar sein.<br />
Dann nimmt man sich das nächste Thema vor.<br />
Rolf Leicher<br />
Stressor am Arbeitsplatz Häufigkeit Bewertung Belastung<br />
1. Unterbrechungen<br />
2. Hohe Verantwortung<br />
3. Termindruck<br />
4. Langes Arbeiten<br />
5. Wechsel von Prioritäten<br />
6. Kritik von anderen<br />
7. Arbeitsrückstände<br />
8. Fachliche Überforderung<br />
9. Besprechungen<br />
10. Änderungen im Ablauf<br />
11. Konflikte untereinander<br />
12. Informations-defizite<br />
Häufigkeit: 1 (selten), 2 (manchmal), 3 (oft)<br />
Bewertung: 1 (kaum störend), 2 (störend), 3 (sehr störend)<br />
Die Formel: Häufigkeit mal Bewertung = Belastung.<br />
Fazit: Je höher das Endergebnis, desto größer ist die Stressbelastung<br />
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Bei Gegenwind<br />
geht es voran<br />
_ Der Euro- und Bankenkrise zum Trotz – die Automobilwirtschaft<br />
bewegt sich weiter auf Wachstumskurs. Der Autoexperte Professor<br />
Willi Diez sieht den Automobilmarkt in stabiler Verfassung und<br />
rechnet derzeit nicht mit einer „tiefen Krise“.<br />
Beim „12. Tag der Automobilwirtschaft“<br />
warnte Professor Diez<br />
jedoch nachdrücklich davor, eine<br />
Krise herbeizureden und wies<br />
auch darauf hin, dass Wachstum<br />
um des Wachstums Willen für Unternehmen<br />
auch gefährlich werden kann.<br />
„Und zwar dann, wenn dieses Wachstum<br />
nicht ökonomisch und ökologisch nicht<br />
nachhaltig ist.“ Ein Gedanke, der auch<br />
dem Baden-Württembergischen Ministerpräsidenten<br />
Winfried Kretschmann<br />
nicht fremd ist. „Die Automobilindustrie<br />
befindet sich an einer historischen Weichenstellung“,<br />
sagte dieser in Nürtingen<br />
vor rund 600 Teilnehmern aus Industrie<br />
und Handel. „Wenn die deutsche Automobilindustrie<br />
in dieser Situation Schritt<br />
halten will, muss sie ihre Innovationskraft<br />
beweisen und sich an der Spitze des tech-<br />
62 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
nologischen Wandels neu für die Märkte<br />
positionieren.“ Kretschmann betrachtet<br />
das als schwierige Aufgabe. Aber wer,<br />
wenn nicht die baden-württembergische<br />
und deutsche Automobilindustrie, soll<br />
diesen Qualitätssprung schaffen, fragte<br />
der Grünen-Politiker.<br />
Vielversprechende<br />
Perspektiven<br />
Aus Sicht von Porsche-Chef Matthias Müller<br />
ist die Perspektive für die Branche vielversprechend.<br />
Das gelte auch für die Zulieferindustrie.<br />
Es gebe zwar Risiken, wie<br />
etwa die Preise für fossile Kraftstoffe, die<br />
Weltkonjunktur und die Rohstoffpreise.<br />
Dennoch werde Wachstum auch künftig<br />
möglich sein. Bis zum Ende des Jahrzehnts<br />
könne der Absatz von Pkw und leichten<br />
„Jede Woche eine gute Idee“: Burkhard<br />
Weller (Weller, von links), Harald Schuff<br />
(Mercedes-Benz), Franz-Xaver Hirtreiter<br />
(AVP), Werner Eichhorn (VW) und Prof.<br />
Stefan Reindl. Fotos: Dank<br />
Nutzfahrzeugen weltweit von derzeit<br />
mehr als 60 Millionen auf 100 Millionen<br />
Fahrzeuge steigen. „Wichtig ist, dass die<br />
Firmen die richtigen Antworten finden.“<br />
Die Branche sei eine tragende Säule am<br />
Standort Deutschland und werde dies<br />
auch künftig bleiben. „Wir haben alle<br />
Trümpfe in der Hand, um aus dem internationalen<br />
Wettbewerb als Gewinner hervor<br />
zu gehen“, betonte Müller.<br />
Auch der Volkswagen-Konzern gibt<br />
weiter Gas. Laut Volkswagen-Vertriebsleiter<br />
Werner Eichhorn will der Konzern<br />
im kommenden Jahrzehnt zur innovativsten<br />
Volumenmarke aufsteigen und<br />
seinen Absatz bis 2018 auf rund 6,6<br />
Millionen Fahrzeuge steigern. Im Visier<br />
haben die Wolfsburger dabei vor allem<br />
die BRIC-Staaten. Wichtige Elemente<br />
der Wachstumsstrategie sind der weitere<br />
Ausbau des Händlernetzes und eine<br />
Produktoffensive. In Deutschland ist es<br />
Volkswagen bei einem Marktanteil von<br />
22 Prozent gelungen, den Durchschnittsverkaufspreis<br />
um knapp 2000 Euro zu<br />
steigern und sich mit dem „Welt<strong>auto</strong>“ als<br />
größte Gebrauchtwagen-Marke zu eta-
Die Krise nicht herbeireden, meint<br />
Prof. Dr. Willi Diez, Leiter des Instituts<br />
für Automobilwirtschaft.<br />
blieren. „Der Handel hat jetzt viel mehr<br />
Spaß am GW-Geschäft“, sagte Eichhorn.<br />
Gute Leute, gute Produkte<br />
und harte Arbeit<br />
Wie er erfolgreich Autos verkauft, berichtete<br />
AVP-Geschäftsführer Franz-Xaver<br />
Hirtreiter. Sein Erfolgsmodell beruht auf<br />
guten Leuten, guten Produkten und harter<br />
Arbeit. Der Gruppe ist es gelungen,<br />
in einem geschlossenen Marktgebiet<br />
mit Synergien, Einkaufsmacht, richtiger<br />
Finanzierung und dem richtigen Hersteller<br />
(VW) im vergangenen Jahrzehnt den<br />
Umsatz von 7,5 Millionen Euro auf 320<br />
Millionen Euro zu erhöhen, auf heute<br />
11.000 Einheiten pro Jahr. Vom Mittelmaß<br />
zur Spitze führt laut Hirtreiter nur<br />
eine klare Strategie. After-Sales hat dabei<br />
den gleichen Rang wie der Verkauf. Zudem<br />
verlangt der ehemalige Redakteur<br />
von seinen Mitarbeitern einmal im Monat<br />
eine gute Idee, die sie auch woanders<br />
abkupfern können. „So kommt man auch<br />
weiter. Damit sind wir jedes Jahr um<br />
mindestens zehn Prozent gewachsen“,<br />
sagte der AVP-Chef. Dass jeder Mitarbei-<br />
ter seine Pflicht tut, reiche nicht, eine Gewinnbeteiligung<br />
sei der bessere Weg, die<br />
Mitarbeiter zu motivieren.<br />
Aus Sicht von Burkhard Weller, dem<br />
Inhaber der Wellergruppe, kommt das<br />
qualitative und quantitative Wachstum<br />
heute nicht mehr von allein. Die Profilierung<br />
über die Produkte sei fast nicht<br />
möglich, zudem werden die Akteure im<br />
Automobilhandel jeden Tag besser. „Also<br />
müssen wir hart kämpfen und viel arbeiten,<br />
um dauerhaft zu den Gewinnern<br />
zu gehören. Der Wille zu ständiger Verbesserung<br />
muss gegeben sein“, erklärte<br />
der Firmenchef. Nachdem sein Unternehmen<br />
jedes Jahr um 16 Prozent gewachsen<br />
ist, werden es in einer Zeit der<br />
Konsolidierung künftig acht Prozent sein.<br />
Als Segler gilt für ihn die Devise: Bei Gegenwind<br />
geht es voran. Wachstumschancen<br />
biete vor allem die eigene Handelsmarke.<br />
Ein wichtiges Ziel seines Hauses<br />
sei es, Kundennutzen zu generieren: „Die<br />
Frage ist: Wo können wir dem Kunden<br />
Zeit gewinnen?“ Damit er nicht wie im<br />
Hotel beim Auschecken in der Schlange<br />
stehen muss. Seine Erfolgsformel heißt:<br />
Machen!<br />
Harald Schuff, Leiter Mercedes-Benz<br />
Vertriebsorganisation Deutschland, wertete<br />
die Übernahme des Restwertrisikos<br />
durch den Hersteller als „tolles Signal an<br />
den Handel“, das die gemeinsame Strategie<br />
in Hinblick auf Profitabilität gestärkt<br />
hat. Seiner Ansicht nach beruhen 70 bis<br />
80 Prozent des Erfolgs auf qualifizierten<br />
Menschen. Wachstumschancen sieht er<br />
für Premiumpartner besonders durch<br />
neue Modelle und die Elektromobilität.<br />
In der Kundenbetreuung will sich Daimler<br />
verstärkt in die sozialen Netzwerke<br />
einbringen. „Hier liegt ein riesiges Potenzial“,<br />
sagte Schuff. Woda.<br />
„Wer, wenn nicht wir?“, fragt sich Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von<br />
Baden-Württemberg.
etrieb management<br />
Klein, aber fein<br />
_ Die Mittelstandsbank akf setzt auf mittelständische<br />
Unternehmen im Kfz-Gewerbe und ist ein Spezialist im<br />
Segment der Mittel-, Ober- und Premiumklasse.<br />
Die akf-Gruppe positioniert<br />
sich seit mehr als 40 Jahren<br />
als klassischer Finanzierungspartner:<br />
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leasing und akf servicelease<br />
offerieren ein auf mittelständische<br />
Kunden abgestimmtes Produktportfolio.<br />
Dieses reicht von Händlereinkaufsfinanzierung<br />
über Absatzfinanzierung<br />
bis zu Direktfinanzierung von<br />
Wirtschaftsgütern.<br />
Die Bank-Zentrale und ihre 14 Zweigstellen<br />
in Deutschland kooperieren mit<br />
rund 1500 Kfz-Betrieben zwischen Flensburg<br />
und Rosenheim. Über 50.000 Fahrzeuge<br />
seien im Bestand der akf-Gruppe<br />
mit ihren 184 Mitarbeitern. Das akf-Team<br />
entwickelt ständig für das Kfz-Gewerbe<br />
modifizierte Modelle für Absatz- und<br />
Einkaufsfinanzierung So werden mit der<br />
Einkaufsfinanzierung „serviceliquid“ die<br />
finanziellen Möglichkeiten des Autohandels<br />
erweitert.<br />
Und das funktioniert so: der Kraftfahrzeug-Betrieb<br />
nimmt ein Fahrzeug<br />
in Zahlung, die Bank sorgt für Liquidität<br />
– und das noch am selben Tag. Die Zinsen<br />
werden Tag-genau abgerechnet. Das<br />
Autohaus oder die freie Werkstatt haben<br />
online den Überblick über die Buchungen<br />
und eine Liquiditätsvorschau. Vorteilhaft<br />
für beide Seiten. Bank und Kfz-Betrieb<br />
profitieren.<br />
Damit die Handelspartner ihre Top-<br />
Verkäufer halten beziehungsweise neue<br />
gewinnen können, entstand das Prämienportal<br />
„webShop“. Damit will die akf<br />
bank die Verkäufer im Autohaus motivieren,<br />
verstärkt Produkte der akf bank<br />
beim Kunden zu platzieren und darüber<br />
seine Kunden noch intensiver an den<br />
Handelsbetrieb zu binden. Für die akf-<br />
Vielfältige Finanzpakete<br />
64 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
_ Die Santander Consumer<br />
Bank mit Hauptsitz in<br />
Mönchengladbach bietet<br />
eine Fülle von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen<br />
an.<br />
Von der klassischen linearen Finanzierung<br />
über die Budgetfinanzierung<br />
bis hin zur Flatrate-Finanzierung<br />
– Santander AutoFlat<br />
– reichen die Finanzdienstleistungen<br />
der Santander Consumer Bank.<br />
Mit der Produkterweiterung Santander<br />
SafeSolo kann der Handel jetzt auch dem<br />
Barzahlungskunden, also ohne eine vorherige<br />
Fahrzeug-Finanzierung, diese sinnvolle<br />
Versicherung ebenfalls anbieten. Dieses<br />
gilt auch, wenn das Fahrzeug bei einem<br />
anderen Kreditinstitut als der Santander<br />
Consumer Bank finanziert wurde. Mit der<br />
Die Santander Consumer Bank offeriert<br />
ein Feuerwerk an innovativen Finanzprodukten<br />
für das Kfz-Gewerbe.<br />
Foto: Santander Consumer Bank<br />
Die akf bank aus Wuppertal kooperiert mit<br />
rund 1500 Kfz-Betrieben in Deutschland.<br />
Foto: akf bank<br />
Gruppe gehört laut eigenem Bekunden<br />
eine enge, persönliche Beratung und Betreuung<br />
ihrer Kunden seit jeher zu den<br />
Grundpfeilern ihrer Firmenphilosophie.<br />
So will das Geldhaus mit einem Konzept<br />
zur Finanzierung für „Junge Gebrauchte“<br />
am Gebrauchtwagenmarkt teilhaben.<br />
Zudem werde das Premium-Pkw-<br />
Segment weiter ausgebaut sowie das<br />
Portfolio um neue Leistungen ergänzt.<br />
Dazu gehören dann auch Versicherungsangebote<br />
für Autos.<br />
Filipp Kaiser<br />
Santander AutoFlat erhält der Finanzierungskunde<br />
ein Rundum-Sorglos-Paket.<br />
Sie beinhaltet eine Finanzierung, eine<br />
Anschlussgarantie und die Kaufpreisversicherung<br />
Santander Safe. Zusätzlich kann<br />
der Händler individuelle Serviceleistungen<br />
anbieten. Diese sind frei wählbar – bis zu<br />
einem Gesamtbetrag von 1000 Euro. So<br />
können es Inspektionen, Reifenwechsel<br />
und -Einlagerungen oder auch saisonale<br />
Checks sein. Der Autohändler kann sich als<br />
Service-Dienstleister darstellen und seine<br />
Werkstattauslastung erhöhen. Gleichzeitig<br />
erhöhen sich so Kundenbindung und<br />
Loyalität an das Autohaus.<br />
Zudem gibt es die Budgetfinanzierung<br />
mit erhöhter Schlussrate am Ende<br />
der Laufzeit. Bei dieser Finanzierung bietet<br />
sich dem Händler eine Möglichkeit, das<br />
Fahrzeug vor Ablauf der Finanzierung in<br />
Zahlung zu nehmen und dem Kunden ein<br />
Neufahrzeug anzubieten. Das Ergebnis:<br />
der Kunde kann sofort ein neues Fahrzeug<br />
fahren und der Händler profitiert gleich<br />
doppelt – er hat ein Neufahrzeug verkauft<br />
und sich einen attraktiven Gebrauchtwagen<br />
gesichert. Ein weiteres Highlight des<br />
Geldinstituts ist der Reparaturkredit. Die<br />
Bank arbeitet mit über 21.000 Händler-<br />
Partnern in Deutschland zusammen.<br />
Filipp Kaiser
Elf Jahre Partner<br />
des Handels<br />
_ Die Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) ist seit elf<br />
Jahren als Partner des Kfz-Gewerbes aktiv. Als herstellerunabhängige<br />
Spezialbank gehört das Gebrauchtwagensegment zum Kerngeschäft<br />
des Geldhauses.<br />
Unser Anspruch ist es, mit<br />
unserem Leistungsangebot<br />
die Unabhängigkeit der Kfz-<br />
Betriebe zu fördern und die<br />
Ertragskraft des Handels zu<br />
stärken“, sagt Sprecher des Vorstands Dr.<br />
Hermann Frohnhaus. Von einer gelungenen<br />
Kooperation mit der BDK berichtet<br />
Silke Wabersich. Die Inhaberin des gleichnamigen<br />
Ford-Autohauses im hessischen<br />
Autohaus-Inhaberin Silke Wabersich: „Die BDK<br />
besitzt ein angenehmen Image. Es ist eine Autobank,<br />
die ihr Geschäft bestens versteht und<br />
umsetzt.“ Foto: Ford-Autohaus Wabersich.<br />
Echzell bei Frankfurt am Main arbeitet<br />
seit rund 18 Monaten mit den Hamburgern<br />
zusammen. Beide Unternehmen<br />
haben mindestens eines gemeinsam. Sie<br />
feiern in diesem Jahr: das Ford-Autohaus<br />
45-jähriges Jubiläum und die Bank ihr elfjähriges<br />
Bestehen. „Uns verbindet jedoch<br />
viel mehr. Wir wollen und müssen am<br />
Markt erfolgreich, sehr erfolgreich sein“,<br />
betont die Unternehmerin. Der Familienbetrieb<br />
erwirtschaftet mit seinen 16<br />
Beschäftigten jährlich einen Umsatz von<br />
rund 7,5 Millionen Euro. Silke Wabersich<br />
wickelt mit der BDK um die 30 Prozent<br />
ihres Finanzgeschäfts ab. Etwa 300 Fahrzeuge<br />
(Neu- und Gebrauchtwagen) vermarktet<br />
sie mit ihrem Ehemann, der als<br />
Kfz-Meister im Betrieb fungiert, jährlich.<br />
Vor allem bei den Gebrauchtwagen ist<br />
die BDK ihr Finanzpartner. Aber auch Neuwagen<br />
und Leasing sind Segmente, die<br />
mit dem Hamburger Geldinstitut abgewickelt<br />
werden. „Die von der BDK sind einfach<br />
wunderbar. Das Geschäft läuft. Wir<br />
beide verdienen gut. Die Bank macht ein<br />
reines Autogeschäft und hat ein hervorragendes<br />
Image. Das spüren auch unsere<br />
Kunden, die sich mit dieser Bank gut identifizieren<br />
können. Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
klingt, hört sich nach<br />
Auto an“, betont die Unternehmerin. Die<br />
BDK punktet unter anderem mit diesen<br />
Produkten (Händlerrefinanzierung und<br />
Absatzfinanzierung, Leasing für Neu- und<br />
Gebrauchtwagen sowie Versicherungen)<br />
bei ihren 4300 Kfz-Betrieben und bei<br />
deren Endkunden:<br />
EinkaufsfinanzierungPlus<br />
Sie ist für den individuellen Kreditbedarf<br />
ausgerichtet. Zum Basiszinssatz Drei-Monate-Euribor-Satz<br />
plus individueller Aufschlag.<br />
Die Zinsvergütung erfolgt auf Basis<br />
der Vermittlerquote; es werden sämtliche<br />
Leasing- und Finanzierungsverträge angerechnet.<br />
Das trifft auch für nicht bei<br />
der BDK refinanzierte Fahrzeuge zu. Die<br />
Zinsabrechnung erfolgt nach Ablauf des<br />
Quartals. Die EinkaufsfinanzierungStart<br />
dient zur Refinanzierung von Gebrauchtfahrzeugen.<br />
Die Obergrenze der Kreditlinie<br />
liegt bei 100.000 Euro, die Laufzeit beträgt<br />
maximal sechs Monate. Kondition: Drei-<br />
Monats-Euribor plus drei Prozent Aufschlag.<br />
Die einheitliche Servicegebühr liegt<br />
bei 19 Euro pro Fahrzeug. Die Kunden (Autohäuser<br />
und freie Werkstätten) benötigen<br />
keine Freistellungserklärungen, Vermieter-<br />
Verzichtserklärungen, Bankauskünfte, Bilanzen<br />
oder Bürgschaften.<br />
Glühkerzen: NGK<br />
Top-Service für<br />
das Kfz-Gewerbe<br />
Autobanken spielen eine unverzichtbare<br />
Rolle bei der Vermarktung von Pkw und<br />
Nutzfahrzeugen; sowohl bei gewerblichen<br />
wie auch privaten Kunden. Die <strong>auto</strong>mobilen<br />
Finanzdienstleistungen sind eng an<br />
das aktuelle Marktgeschehen gekoppelt,<br />
folgen aber zum Teil anderen Rahmenbedingungen,<br />
wie etwa der Entwicklung<br />
von Kapitalmarktzinsen und bestimmten<br />
Finanzprodukten. Die herstellerverbundenen<br />
Autobanken in Deutschland bauten<br />
ihren Marktanteil 2010 auf 68 Prozent aller<br />
finanzierten oder geleasten Neufahrzeuge<br />
aus (2009: 63 Prozent). Das Vertragsvolumen<br />
lag im vergangenen Jahr bei rund<br />
83,8 Milliarden Euro (minus sechs Prozent).<br />
Die durchschnittlichen Finanzierungs- und<br />
Leasingsummen der Autobanken zeigen,<br />
dass Kunden 2010 wieder verstärkt<br />
Premium-Fahrzeuge nachfragten. 2010 lag<br />
die durchschnittliche Finanzierungssumme<br />
bei 18.672 (plus 20 Prozent), die durchschnittliche<br />
Leasingsumme fast unverändert<br />
bei 24.395 Euro.<br />
Ein Faktor für den Ausbau der Marktführerschaft<br />
durch die Autobanken ist der Erfolg<br />
ihrer Mobilitätspakete, die zusätzliche<br />
Service- und Versicherungsleistungen rund<br />
um das Automobil für Kunden beinhalten<br />
(also Kfz-Versicherung, Garantieverlängerung,<br />
Wartung). Kunden, die heute einen<br />
Finanzdienstleistungsvertrag abschließen,<br />
erwerben nicht nur einen Neuwagen. Sie<br />
wollen vielmehr die Gesamtkosten ihres<br />
Fahrzeugs über einen bestimmten Nutzungszeitraum<br />
hinweg in einer monatlichen<br />
Rate überschauen.<br />
Zubehör- und<br />
Reparaturfinanzierung<br />
Die Zubehör- und Reparaturfinanzierung<br />
bietet Autofahrern die Möglichkeit, auch<br />
bei fehlenden Geldmitteln neues Zubehör<br />
anzuschaffen oder dringend erforderliche<br />
Reparaturen am Fahrzeug vornehmen zu<br />
lassen. Der deutsche Automobilmarkt ist<br />
weitgehend gesättigt. Wichtigste Herausforderung<br />
für den Handel ist daher die<br />
Kundenbindung. Das professionelle Angebot<br />
von Finanzdienstleistungen ist ein wesentliches<br />
Element dafür und zudem eine<br />
wichtige Ertragsquelle. Die BDK will dabei<br />
auch künftig ein zuverlässiger Partner des<br />
Kfz-Gewerbes sein.<br />
www.ngk-dpower.com<br />
Filipp Kaiser<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 65
etrieb management<br />
Bittsteller oder Kunde?<br />
_ Spätestens wenn es um einen Kredit geht, spielen die Banken eine<br />
wichtige Rolle zur Lösung existenzieller Probleme eines Unternehmens.<br />
Neben der Kreditwürdigkeit des Betriebes sowie den entsprechenden<br />
Konditionen ist hier das Vertrauensverhältnis zur Bank der Maßstab<br />
für eine langfristige Zusammenarbeit. Aber was ist zu tun, wenn es<br />
Probleme bei der Kreditvergabe gibt? Tipps und Tricks zum richtigen<br />
Umgang mit Banken.<br />
Wenn Kreditverhandlungen<br />
mit Banken anstehen,<br />
bekommen viele Unternehmer<br />
ein flaues Gefühl<br />
in der Magengegend.<br />
Da sich in diesem Zusammenhang die<br />
Banken als richtungsweisend für die<br />
betriebliche Zukunft erweisen können,<br />
sollen hier einige Punkte geklärt werden,<br />
die für das persönliche Kreditgespräch<br />
ausschlaggebend sind. Im Vordergrund<br />
muss die Feststellung stehen, dass man<br />
nicht als Bittsteller, sondern als Kunde<br />
bei der Bank auftritt. Auch wenn die Prüfung<br />
der Kreditwürdigkeit ein hochsensibles<br />
Thema ist, sollte nie außer acht<br />
gelassen werden, dass die Bank ihre<br />
Ware (Geld) gewinnbringend an den<br />
Mann bringen will. Deshalb kann man<br />
das Geldinstitut eher als Geldhändler<br />
66 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
betrachten, der einerseits Geld einkauft<br />
(Sparguthaben) und andererseits verkauft<br />
(Kredite). Die Interessen von Bank<br />
und Kunde ergänzen sich also. Trotzdem<br />
schleichen sich bei vielen Betrieben im<br />
Umgang mit Banken immer wieder mehr<br />
oder weniger kleine Unachtsamkeiten<br />
ein, die das Vertrauensverhältnis langfristig<br />
auf die Waagschale legen.<br />
Wahl der richtigen<br />
Bankverbindung<br />
Die Wahl der richtigen Bankverbindung<br />
kann für einen Kfz-Betrieb überlebenswichtig<br />
sein. Eine langfristige und vor<br />
allem vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
muss einer solchen Verbindung zugrunde<br />
liegen. Dabei spielt auch der persönliche<br />
Kontakt zum zuständigen Kredit-<br />
Ganz gleich, um welche Branche es sich handelt,<br />
ohne die Inanspruchnahme eines Bankinstitutes ist heutzutage<br />
die Durchführung des geschäftlichen Zahlungsverkehrs unmöglich,<br />
ganz gleich ob es sich um Neu- und Gebrauchtfahrzeuge, Umbauten<br />
sowie den Geschäftsverkehr handelt. Foto: Rodenbüsch<br />
sachbearbeiter eine große Rolle. Dieser<br />
muss den Betrieb und seine wirtschaftliche<br />
Situation genau kennen, um sich<br />
bei anstehenden Kreditverhandlungen<br />
einen Überblick verschaffen zu können.<br />
Gerade die Kreditwürdigkeits-Prüfung<br />
ist ein heikles Thema. Die Bank hat zwar<br />
einerseits an einer Kreditgewährung ein<br />
vitales Interesse, andererseits muss die<br />
Kreditwürdigkeit des Betriebes stimmen.<br />
Deshalb erscheint es sinnvoll, ein<br />
bevorstehendes Kreditgespräch sachlich,<br />
offen und selbstbewusst zu führen. Die<br />
Verhandlung darf von Zeitdruck geprägt<br />
sein, wenn sich beispielsweise schon<br />
durch eine vorschnell getätigte Investition<br />
ein finanzieller Engpass für den Betrieb<br />
eingestellt hat. Oft ist ein teures<br />
Ausrüstungsgut oder Teil der Werkstatteinrichtung<br />
angeschafft worden, aber<br />
die Finanzierung hinkt hinterher. Wenn<br />
in einem solchen Fall das Verhältnis zur<br />
Bank als lose bezeichnet werden kann<br />
und die Kreditlinie ausgereizt ist, kann<br />
sich schnell ein finanzieller Fallstrick auftun<br />
– spätestens, wenn die Bank den Kredit<br />
verweigert. Der rechtzeitige Weg zur<br />
Bank und die Klärung der Finanzierung<br />
sollten also vor dem Investitionsschritt<br />
erfolgen. Der Kreditsachbearbeiter wird<br />
in jedem Falle den Betrieb anhand seiner<br />
Zukunftsaussichten beurteilen und<br />
daran die Kreditentscheidung abwägen.<br />
Eine Einsichtnahme in die Bilanz oder Gewinn-<br />
und Verlustrechnung des Betriebes<br />
durch das Bankinstitut ist unabdingbar,<br />
damit man sich dort ein detailliertes<br />
„Kundenbild“ zur Risikoabsicherung machen<br />
und den künftigen Kreditnehmer<br />
einschätzen kann.<br />
Der gläserne Kreditnehmer<br />
Die Bank macht sich ihr Bild vom Betrieb,<br />
das steht eindeutig fest. Dabei stehen<br />
die Qualität des Managements, die Geschäfts-<br />
und Branchenentwicklung, das<br />
Produkt- und Leistungsangebot, das<br />
Marktkonzept sowie das Organisations-<br />
und Führungssystem auf dem Prüfstand.<br />
Dieses Bild wird fortwährend aufgezeichnet,<br />
aktualisiert und zum bankinternen<br />
Gebrauch überprüft. Wenn nun<br />
ein zusätzlicher Kredit, etwa für eine geplante<br />
Investition oder einen Umbau in<br />
Anspruch genommen werden soll, wird<br />
das bestehende Bild des Betriebes ergänzt<br />
und mit bestimmten Kennziffern<br />
abgerundet. Dazu werden die letzten<br />
Jahresabschlüsse herangezogen, analysiert<br />
und geschaut, wie sich Umsätze<br />
und Kosten entwickelt haben und ob ein<br />
Gewinn erwirtschaftet werden konnte.<br />
Dabei wird abgeschätzt, wie die weitere<br />
Entwicklung verlaufen wird und ob der<br />
gewünschte Kredit einschließlich der
angefallenen Zinsen aus den zukünftig<br />
erwarteten Erträgen zurückgezahlt werden<br />
kann. Hierfür werden die vom Unternehmen<br />
vorgelegten Planzahlen auf ihre<br />
Realisierbarkeit hin überprüft und mit<br />
den von der Bank als wahrscheinlich angesehenen<br />
Entwicklungstendenzen der<br />
Branche und des betreffenden Marktes<br />
verglichen. Zur Abrundung der Analyse<br />
werden Kennzahlen gebildet, die aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven die Vermögens-<br />
und Liquiditätssituation des Unternehmens<br />
widerspiegeln.<br />
Der Kreditwunsch muss also mehr<br />
oder weniger verkauft werden. Das finanzielle<br />
Vorhaben, der Betrieb selbst<br />
und die Person des Unternehmers müssen<br />
präsentiert werden. Hier gilt jedoch<br />
zu beachten, dass man als Kunde und<br />
nicht als Bittsteller auftritt. Übertriebene<br />
Aussagen gefährden zwar eine<br />
positive Entscheidung, sein Licht sollte<br />
man aber keinesfalls unter den Scheffel<br />
stellen. Deshalb ist es ratsam, zuerst die<br />
Erfolgsperspektive des beabsichtigten<br />
Projektes aufzuzeigen. Dazu kann eine<br />
Rentabilitätsvorschau dienen, aus der die<br />
Auswirkungen auf Umsatz, Kosten und<br />
Betriebsergebnis hervorgehen. Bilanzen,<br />
Gewinn- und Verlustrechnungen der vergangenen<br />
Jahre, Handelsregister- und<br />
Grundbuchauszüge sowie Liquiditätspläne<br />
vervollständigen die Unterlagen<br />
für das Kreditgespräch. Über die Höhe<br />
des nachgefragten Kreditwunsches muss<br />
beim Kreditantrag absolute Klarheit bestehen.<br />
Die Frage an den Bankangestellten:<br />
„Wie viel geben Sie mir denn?“ dokumentiert<br />
die eigene Konzeptlosigkeit. In<br />
dem Kreditbetrag müssen auch Reserven<br />
für Kostenüberschreitungen und Unvorhergesehenes<br />
enthalten sein. Bei Investitionskrediten<br />
gilt, eine lange Kreditlaufzeit<br />
bewirkt eine niedrige Tilgungsrate.<br />
Das wiederum wirkt sich positiv auf die<br />
Liquidität des Unternehmens aus.<br />
Mut zum (Bank-)Wechsel<br />
Bei allen hier aufgeführten Kriterien für<br />
den Umgang mit Banken sollte nie außer<br />
acht gelassen werden, die Bank ist ein<br />
Leistungsanbieter und der Kfz-Betrieb,<br />
respektive der Inhaber, der Kunde. Weil<br />
der Inhaber des Unternehmens nicht als<br />
Massenkunde, sondern mit seinen indi-<br />
Spätestens, wenn es um einen Kredit geht, spielen die Banken eine nicht unbedeutende Rolle für die Lösung<br />
existenzieller Probleme eines Unternehmens. Neben der Kreditwürdigkeit des Betriebes sowie den entsprechenden<br />
Konditionen ist das Vertrauensverhältnis zur Bank der Maßstab für eine langfristige Zusammenarbeit.<br />
Foto: Mercedes-Daimler<br />
viduellen Ansprüchen betrachtet wird,<br />
kann er diese entsprechend vorbringen.<br />
Auf seine Valutierungswünsche wird<br />
die Bank je nach Verhandlungstaktik<br />
des Kreditnehmers mehr oder weniger<br />
kurzfristig eingehen. Eine sachliche und<br />
realistische Einschätzung der Situation<br />
ist somit auf beiden Seiten angesagt. Bei<br />
nicht ausräumbaren Diskrepanzen sollte<br />
das Verhältnis in der Wahl zur Bankverbindung<br />
klar überdacht werden. Oft existiert<br />
für den Betrieb eine so genannte<br />
Hausbank, die alle Leistungen erbringen<br />
kann, die vom Betrieb nachgefragt werden.<br />
Solch eine Verbindung erwächst<br />
in den meisten Fällen durch die örtliche<br />
Nähe des Bankinstitutes zum Betrieb sowie<br />
einem guten Kundenservice seitens<br />
des Geldhauses.<br />
Trotzdem ist es angebracht, die dort<br />
angebotenen Konditionen von Zeit zu<br />
Zeit sorgfältig zu prüfen sowie sie mit<br />
anderen Geldinstituten zu vergleichen.<br />
Bieten andere Geldhäuser günstigere<br />
Konditionen an, kann durchaus ein Bankwechsel<br />
oder die Verbindung zu einer<br />
weiteren Partnerbank ins Auge gefasst<br />
werden. Wenn der Betrieb über mehre<br />
Bankverbindungen verfügt, können zu-<br />
dem die Zahlungseingänge beschleunigt<br />
werden. Neben den für gewöhnlich nicht<br />
permanent nachgefragten, sondern eher<br />
als Einzelfälle vorkommenden Kreditgeschäften,<br />
spielt dabei die Abwicklung<br />
des Zahlungsverkehrs eine weitere wichtige<br />
Rolle. Insbesondere die Gebühren<br />
und Konditionen für Kontobewegungen,<br />
Barein- und Auszahlungen sowie Habenzinsen<br />
für laufende Konten gehören<br />
in diesem Zusammenhang auf den<br />
Prüfstand. Die Geldanlage und die dazu<br />
erforderliche Beratung ist der nächste<br />
Prüfaspekt. Dabei darf allerdings nie vergessen<br />
werden: Die Banken bieten eigene<br />
Wertpapier-Anlagen an und betreiben<br />
eigene Wertpapiergeschäfte. Können die<br />
Berater da noch objektiv gegenüber ihren<br />
Kunden sein? Als Faustregel gilt daher:<br />
Immer mehrere Alternativen anbieten<br />
lassen und nie Geld anlegen, wenn man<br />
steuerliche Konsequenzen oder Risiken<br />
nicht überblicken kann. Das alles gilt es<br />
schon im Vorfeld der geplanten vertraglichen<br />
Bindung an eine Bank abzuklopfen.<br />
Wenn dann alles passt, dürfte einer<br />
einvernehmlichen Geschäftsbeziehung<br />
zwischen Bank und Kfz-Betrieb nichts im<br />
Wege stehen. UR.<br />
<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 67
Wir wünschen Ihnen frohe Weihnachten<br />
und ein erfolgreiches Jahr 2012<br />
ELN.de wünscht Ihnen<br />
einen schönen<br />
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68 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
Wir bedanken uns bei allen Partnern, Kunden und<br />
Freunden für das entgegengebrachte Vertrauen und<br />
freuen uns weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit.<br />
Frohe Weihnachten und ein erfolgreiches 2012<br />
wünscht Ihr HJS-Team.<br />
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Weihnachtsgrüße<br />
Das <strong>amz</strong>-Team wünscht all seinen Lesern, Kunden<br />
und Geschäftspartnern ein frohes Weihnachtsfest,<br />
einen Guten Rutsch und ein erfolgreiches Neues Jahr!<br />
ATE wünscht besinnliche<br />
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gute Fahrt ins neue Jahr!<br />
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<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 69
profile<br />
_ Turbolader-Jubiläum in Köln<br />
_ Seit 40 Jahren gehören Turbolader<br />
zu den Kernkompetenzen der Motair<br />
Turbolader GmbH.<br />
Man schreibt das Jahr 1971. Der Kölner<br />
Flugzeugbau-Ingenieur und heutige Seniorchef<br />
der Hans Hess Autoteile GmbH,<br />
Hans-Otto Hess, baut VW-Boxer zu Flugzeug<strong>motor</strong>en<br />
um. Das Besondere daran ist<br />
ein nachträglich angebauter KKK-Turbolader,<br />
der dem so genannten 1,6-Liter-Flachboxer<br />
im Vergleich zum Serienaggregat die<br />
nahezu doppelte Leistung verleiht: Hess<br />
erzielt damit beachtliche 91 PS bei 4000<br />
Umdrehungen als Spitzenleistung. 1971<br />
ist aber auch das Gründungsjahr der Motair<br />
Turbolader GmbH, die fortan aufgeladene<br />
Flug<strong>motor</strong>en entwickelt und baut<br />
und Anfang der 80er-Jahre ihren Schwerpunkt<br />
in den Automotive-Bereich verlagert.<br />
Das Unternehmen entwickelt sich<br />
dem Firmengründer zufolge zu einem<br />
der „dienstältesten“ Turboladerspezialisten<br />
Europas. Ein passender Anlass für<br />
Motair-Geschäftsführer Andreas Solibieda,<br />
das 40-jährige Jubiläum im Oktober<br />
2011 in der Kölner Unternehmenszentrale<br />
in der Widdersdorfer Straße 188<br />
zusammen mit Kunden, Lieferanten und<br />
Mitarbeitern gebührend zu feiern. Hans-<br />
Otto Hess, der zeitgleich seinen 75. Geburtstag<br />
feierte, richtete die Eröffnungs-<br />
Motoren<br />
Zylinderköpfe<br />
Turbolader<br />
Diesel-Einspritzpumpen<br />
Schalt-Getriebe<br />
Für PKW und Transporter<br />
generalüberholt im Tausch<br />
Qualitätsprodukte<br />
vom europäischen Hersteller<br />
Bezugsquellennachweis über<br />
Händler in Ihrer Nähe:<br />
VEGE-Motoren GmbH<br />
Ohmstr. 6 · 97076 Würzburg<br />
Tel. (0931) 66096-0 - Fax -70<br />
E-Mail:<br />
verkauf.de@vege<strong>motor</strong>en.com<br />
Internet: www.vege-<strong>motor</strong>en.de<br />
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Turbolader im Tausch<br />
70 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
worte persönlich an die geladenen Gäste<br />
und reflektierte die Firmengeschichte.<br />
Hess hob dabei Highlights wie komplette<br />
Umbausätze für den 240D-Motor des so<br />
genannten „/8“ von Mercedes-Benz hervor.<br />
Nachdem das Automotive-Geschäft<br />
in den 80ern florierte – Motair vertrat<br />
inzwischen einen Großteil der damals<br />
bekannten Turbolader-Hersteller – kam<br />
in den 90ern die Aufarbeitung von Turboladern<br />
hinzu. Mit dem bis dahin angesammelten<br />
Turbolader-Knowhow entwickelte<br />
sich das Unternehmen laut Hess<br />
auch auf diesem Gebiet zu einem der<br />
Marktführer in Deutschland.<br />
Mittlerweile beschäftigt Motair laut<br />
Geschäftsführer Solibieda über 20 Mitarbeiter<br />
und versteht sich gemäß des Claims<br />
„Boosting Your Turbo Business“ – Wir<br />
kurbeln Ihr Turbolader-Geschäft an – als<br />
Kompetenzpartner des Handels sowie der<br />
Werkstätten und Motoreninstandsetzer.<br />
Als Vollsortimenter vertreten die Kölner<br />
Turboladerspezialisten namhafte Marken<br />
wie Garrett, KKK und Schwitzer (Borg-<br />
Warner), Mitsubishi, Holset und IHI. Zum<br />
Leistungsspektrum gehören überdies ein<br />
Prüf- und Instandsetzungszentrum sowie<br />
das Entwickeln von Spezialapplikationen<br />
für Tuning-, Racing- und Industriezwecke.<br />
Zum Jubiläum hatte Solibieda ein interessantes<br />
Rahmenprogramm zusammen-<br />
_ 40 erfolgreiche Jahre<br />
_ Die CG Car-Garantie Versicherungs-AG (CarGarantie) blickt<br />
in diesem Jahr auf eine 40-jährige Marktpräsenz zurück.<br />
Das Freiburger Unternehmen gilt als führender<br />
Garantie-Spezialversicherer in Europa<br />
und hat seine Produktpalette kontinuierlich<br />
erweitert sowie den veränderten<br />
Marktanforderungen permanent angepasst.<br />
CarGarantie bietet dem Fachhandel<br />
heute neben umfassenden Garantieprodukten<br />
für Neu- und Gebrauchtwagen<br />
sowie im Motorradbereich auch effiziente<br />
Programme zur Stärkung der Kundenbindung<br />
an, wie beispielsweise die Serviceverträge.<br />
Die europaweiten Kooperationen<br />
mit über 30 Herstellern und Importeuren<br />
sowie mit rund 22.000 Vertragspartnern<br />
verdeutlichen, dass die Partner von Service<br />
und Angebot des Unternehmens überzeugt<br />
sind. Aktuell verfügt das Unternehmen<br />
über 1,8 Millionen Garantieverträge<br />
„40 Jahre Firmengeschichte wären nicht möglich ohne<br />
die zahlreichen partnerschaftlichen Kooperationen und die von<br />
Vertrauen geprägten Beziehungen zu unseren Kunden. Ebenso<br />
entscheidend ist das Engagement von überdurchschnittlich<br />
zuverlässigen Mitarbeitern. Dass beides für CarGarantie<br />
zutrifft, erfüllt das Unternehmen mit großer Dankbarkeit“, machen<br />
Vorstandsvorsitzender Axel Berger (links) und Vorstand<br />
Dr. Tim Veil deutlich.<br />
40 Jahre Turbolader aus Köln: 1971<br />
gründete Hans-Otto Hess die Motair<br />
Turbolader GmbH. Foto: Kuss<br />
gestellt: Neben Fachvorträgen zu aktuellen<br />
Turbolader-Themen von John Wilson, Verkaufsdirektor<br />
von Garrett, und Christian<br />
Seibert, Leiter Technik Aftermarket bei Borg<br />
Warner, gab es eine Führung durch die Turbolader-Aufbereitungsabteilung<br />
und das<br />
reich bestückte Teilelager. Am Abend stand<br />
ein festliches Beisammensein auf dem<br />
Programm, bei dem die Belegschaft ihrem<br />
Senior-Chef und Firmengründer Hans Otto<br />
Hess zum 75. Geburtstag ein Ständchen<br />
brachte.<br />
Klaus Kuss<br />
im Bestand und ist in 17 europäischen Ländern<br />
sowie in China vertreten. Die Unternehmensgeschichte<br />
war insbesondere in<br />
den letzten zehn Jahren von einem starken<br />
Wachstum geprägt. Auch im Jubiläumsjahr<br />
ist es gelungen, den Umsatz noch einmal<br />
um zehn Prozent zu steigern. Dieser Erfolg<br />
resultiert aus einer konsequenten Marktbearbeitung<br />
und einer hohen Dienstleistungsqualität.<br />
Auch die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung der Produkte, die auf<br />
Basis der Anforderungen des Marktes und<br />
der Kunden stets optimiert werden, tragen<br />
maßgeblich dazu bei. Der Erfolg der Car-<br />
Garantie wurde maßgeblich vom Handel<br />
mitbestimmt, also Händler, Hersteller oder<br />
Importeure. jr.
_ Neuer Vertriebsleiter<br />
Europa bei Klarius<br />
Bas Donders ist neuer Vertriebsleiter<br />
der Klarius-Gruppe für Europa. Er<br />
verantwortet das Umsatzwachstum<br />
in der Region für das gesamte Ersatzteilportfolio<br />
mit über 100.000 Produktreferenzen.<br />
Donders ist bereits seit 20 Jahren<br />
in der Automobilbranche tätig und war<br />
in verschiedenen Positionen in den Bereichen<br />
Vertriebsleitung, Marketing,<br />
Geschäftsentwicklung und Management<br />
tätig. Bevor er als European Sales<br />
_ Prettl übernimmt<br />
PEX Kabeltechnik<br />
Die in Pfullingen ansässige Prettl-<br />
Gruppe übernahm die geschäftlichen<br />
Aktivitäten der insolventen PEX Kabeltechnik<br />
GmbH in Nufringen. Eine<br />
entsprechende Vereinbarung wurde<br />
mit dem Insolvenzverwalter der PEX<br />
Kabeltechnik GmbH, Rechtsanwalt Dr.<br />
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Director zur Klarius-Gruppe kam, unterstützte<br />
er unter anderem die europäischen<br />
Vertriebs- und Managementteams<br />
der Automobilzulieferer Delphi<br />
und Valeo. Bas Donders verfügt über<br />
umfangreiche berufliche Erfahrungen<br />
in Europa, Osteuropa und dem Fernen<br />
Osten und wird fortan in der Klarius-<br />
Zentrale in Manchester, Großbritannien,<br />
tätig sein. jr.<br />
Wolfgang Bilgery aus Stuttgart, bereits<br />
unterzeichnet. Die Übernahme<br />
schließt das Produktionswerk in Ungarn,<br />
die PEX Hungaria Bt., mit seinen<br />
320 Mitarbeitern ein.<br />
Laut Insolvenzverwalter Wolfgang<br />
Bilgery sei mit Prettl ein Partner aus<br />
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Bas Donders ist neuer European<br />
Sales Director der Klarius-Gruppe<br />
und soll das Umsatzwachstum<br />
vorantreiben. Foto: Klarius<br />
der Industrie gefunden worden, dessen<br />
Portfolio PEX Kabeltechnik einerseits<br />
ergänze und mit dem PEX Kabeltechnik<br />
andererseits weiter wachsen könne. Die<br />
Geschäfte werden künftig unter dem<br />
Namen PEX Automotive GmbH geführt.<br />
jr.<br />
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<strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011 71
Das Kraftfahrzeug-Magazin für die Führungskräfte<br />
aus Kfz-Handel, -Werkstätten, -Teilegroß- und Einzelhandel<br />
sowie aus -Industrie und -Zulieferfirmen<br />
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Gegr. 1912 als „AUTO-Markt“<br />
Franzensbad-Wien, 99. Jahrgang 2011<br />
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des Gesamtverband<br />
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Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />
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decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion.<br />
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GERICHTSSTAND UND ERFÜLLUNGSORT: Hannover<br />
Diese Ausgabe enthält eine Beilage der Firma J. Eberspächer<br />
GmbH & Co. KG sowie das <strong>amz</strong>-Sonderheft „Produktreport<br />
2011/2012“. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />
DIE TITEL DES VERLAGSBEREICHS KFZ UND MOBILITÄT<br />
IM ÜBERBLICK:<br />
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Druck: CW Niemeyer Druck GmbH<br />
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72 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
profile<br />
_ Horn Tecalemit kauft PCL<br />
Mit Wirkung zum 1. Oktober hat die<br />
Horn GmbH & Co. KG (Horn Tecalemit)<br />
das Unternehmen Pneumatic Components<br />
Limited (PCL) mit Sitz in Sheffield,<br />
Großbritannien, übernommen. PCL gilt<br />
weltweit als Marktführer bei analogen<br />
und digitalen Systemen in der Reifenfülltechnik<br />
und angrenzenden Gebieten.<br />
Nach eigener Aussage ergänzen<br />
sich PCL und Horn Tecalemit hinsichtlich<br />
Produktprogramm, Marktauftritt<br />
und Marktzugang. Weitere erhebliche<br />
Potenziale ergeben sich zudem in den<br />
Bereichen Entwicklung, Einkauf sowie<br />
Produktionsoptimierung. Der Standort<br />
Sheffield bleibt unverändert erhalten.<br />
Am 1. Dezember erwarb Horn Tecalemit<br />
zudem den Geschäftsbereich<br />
Tankwagenmesstechnik der Bonndorfer<br />
Hectronic GmbH. Dieser Geschäftsbereich<br />
entwickelt und produziert<br />
Systeme zur eichgenauen, temperaturkompensierten<br />
Abgabe von flüssigen<br />
_ Europart unter neuer Führung<br />
Der Nfz-Teilehändler Europart hat mit<br />
Horst Geiger (50) eine neue Führung. Geiger<br />
hat als Interimslösung die Position des<br />
Vorstandsvorsitzenden der Europart-Gruppe<br />
von Hans-Peter Artmann übernommen.<br />
Den Nfz-Service-Markt und das Hagener<br />
Handelshaus kennt er schon aus seiner Zeit<br />
als verantwortlicher CEO bei der TTS Tooltechnics,<br />
zu deren Portfolio etwa Festool<br />
und Schneider Druckluft gehören. Neben<br />
Stoffen aus Tankwagen. Die Produktion<br />
dieser Systeme wird nach Flensburg verlagert.<br />
Beide Einheiten werden künftig<br />
unter dem Dach von Horn Tecalemit mit<br />
Sitz in Flensburg geführt. jr.<br />
_ Damien Germes wechselt zu NGK<br />
Ab Januar 2012 nimmt Damien Germès<br />
die neue Stellung als Executive Director<br />
und Head of Independent Aftermarket<br />
Europe bei NGK Spark Plug Europe ein. Der<br />
40-Jährige wird in seiner neuen Funktion<br />
für die Bereiche Vertrieb, Produktmanagement<br />
und Marketing Services sowie für<br />
die Aftermarket-Aktivitäten in mehr als<br />
30 europäischen Märkten verantwortlich<br />
sein. Er folgt auf Norbert Neuhaus, der<br />
bereits seit März 2011 Mitglied des Vorstands<br />
der Trost SE ist.<br />
Der gebürtige Franzose Germès ist<br />
seit mehr als 17 Jahren im Aftermarket<br />
unterwegs. Stationen in der Geschäftsführung<br />
der Valeo Service Deutschland<br />
GmbH und bei Visteon weisen ihn als<br />
Kenner der Szene aus. Im Jahr 1999 wechselte<br />
Germès nach seiner Tätigkeit im<br />
Aftermarket-Produktmanagement von<br />
Valeo Deutschland zum amerikanischen<br />
Automobil-Zulieferer Visteon, wo er in<br />
unterschiedlichen leitenden Vertriebs-<br />
und Marketing-Funktionen das europäische<br />
Independent Aftermarket-Business<br />
Horn Tecalemit ist ein Unternehmen<br />
mit über 100 Jahren Erfahrung in<br />
der Entwicklung und Fertigung von<br />
Betankungsanlagen, Ölmanagementsystemen<br />
und Pflegedienstsystemen für<br />
Tankstellen, Industriebetriebe und Kfz-/<br />
Nfz-Werkstätten. Foto: Horn Tecalemit<br />
Geiger tritt auch Dr. Martin Kleinschmitt<br />
als Interims-CFO neu in das Europart Management<br />
ein. In seine neue Verantwortung<br />
als Finanzchef bringt Kleinschmitt<br />
ebenfalls fundierte Branchenerfahrungen<br />
ein, die er bei SAF-Holland sammeln konnte.<br />
Von Bord geht dagegen Uwe Sagurna,<br />
der bisher in der Trading-Geschäftsführung<br />
das Deutschland-Geschäft verantwortete.<br />
jr.<br />
Zum 1. Januar 2012 wechselt Damien<br />
Germès als Executive Director und Head<br />
of Independent Aftermarket Europe zu<br />
NGK Spark Plug Europe. Foto: NGK<br />
verantwortete. Von 2004 bis 2006 leitete<br />
er für Visteon die europäische Unternehmenseinheit<br />
„Replacement Parts“. Seit<br />
2006 war Germès Geschäftsführer der<br />
Valeo Service Deutschland GmbH. jr.
Wir stehen jetzt online<br />
<strong>amz</strong>.de/kba
ückspiegel<br />
Studierende<br />
auf der Strecke<br />
_ Das FHWT-Racing Team erzielte bei der Formula Student<br />
Germany auf dem Hockenheimring mit ihrem Rennwagen mit<br />
Elektro<strong>motor</strong> den elften Platz.<br />
Über 100 Hochschulteams aus<br />
der ganzen Welt mit über 2700<br />
Studenten kamen zur Formula<br />
Student Germany zum<br />
Hockenheimring. Lediglich<br />
31 Startplätze gab es in diesem Jahr bei<br />
der Formula Student Electric (FSE), dem<br />
internationalen Studentenwettbewerb.<br />
Mit dabei war auch das Racing Team der<br />
Privaten Fachhochschule für Wirtschaft<br />
und Technik (FHWT). Dabei stellten sich<br />
28 Studierende der Fachrichtung Maschinenbau,<br />
Wirtschaftsingenieurwesen, Elektrotechnik<br />
und Mechatronik der Herausforderung<br />
und traten unter dem Namen<br />
„Deefholt Dynamics“ an. Die FSE ist ein<br />
internationaler Konstruktionswettbewerb<br />
für Studierende aus aller Welt, die<br />
Formel 1-Atmosphäre am Hockenheimring<br />
74 <strong>amz</strong> - <strong>auto</strong> | <strong>motor</strong> | <strong>zubehör</strong> Nr. 12-2011<br />
erleben und sich mit ihren selbstkonstruierten<br />
einsitzigen Formelrennwagen mit<br />
Elektro<strong>motor</strong> untereinander messen und<br />
zugleich Fachleuten aus Industrie und<br />
Wirtschaft ihre Leistungsfähigkeit unter<br />
Beweis stellen. „Es gewinnt aber nicht das<br />
schnellste Auto, sondern das Team mit<br />
dem besten Gesamtpaket aus Konstruktion<br />
und Rennperformance, Finanzplanung<br />
und Verkaufsargumenten“, berichtet Prof.<br />
Dr. Thomas Plegge, der das FHWT-Team<br />
betreut hat. Mit einer bloßen Anmeldung<br />
war es aber nicht getan. Aufgrund des<br />
großen Andrangs zu dieser internationalen<br />
Veranstaltung mussten alle interessierten<br />
Teams an einem so genannten „Registrierungsquiz“<br />
teilnehmen.<br />
Dabei ging es um die Sachkenntnis<br />
im Umgang mit den Wettbewerbsregeln.<br />
Bereits im Vorfeld studierten die Studierenden<br />
das 150 Seiten umfassende Regelwerk<br />
und beantworteten die gestellten 15<br />
Fragen in einer vorgegeben Zeit souverän,<br />
so dass es grünes Licht für die Teilnahme<br />
Auch das Racing Team der FHWT, das sich<br />
in diesem Jahr unter dem Namen „Deefholt<br />
Dynamics“ neu formiert hat, bemühte sich<br />
um einen Startplatz. 42 Studenten der<br />
Fachrichtung Maschinenbau, Wirtschafts-<br />
ingenieurwesen, Elektrotechnik und Mechatronik<br />
stellten sich der Herausforderung.<br />
Die elektrische und technische Abnahme<br />
sowie der Bremstest wurden jeweils im<br />
ersten Anlauf bestanden. Sogar eine Fahrt<br />
über knapp elf Kilometer wurde absolviert.<br />
Fotos: Heike Horeschi<br />
Bei Formula Student Electric (FSE) galt es,<br />
einen konkurrenzfähigen Rennwagen zu<br />
konstruieren, der mit einem Elektro<strong>motor</strong> als<br />
Antrieb ausgestattet ist. Am Ende einer langen,<br />
spannenden und ereignisreichen Woche<br />
erreichte das Team Deefholt Dynamics am<br />
Ende den elften von 31 Plätzen.<br />
gab. Sofort danach machten sie sich an<br />
die Arbeit, die sich keineswegs nur um die<br />
Konstruktion und den Bau des Rennwagens<br />
drehte. „Parallel dazu haben wir unsere<br />
eigene Pressearbeit organisiert und<br />
um Sponsoren geworben“, berichtet Maik<br />
Waßmann, im Team zuständig für das<br />
Sponsoring.<br />
In einer Rekordzeit von nur fünf Monaten<br />
war der Rennwagen startklar,<br />
schließlich drängte die Teilnahme am „ZF<br />
Racecamp.“ Für Teams, die von dem Fahrzeugkomponentenhersteller<br />
ZF gesponsert<br />
wurden, richtete das Unternehmen<br />
eine „Generalprobe“ für das Hockenheimevent<br />
am Firmenstandort in Friedrichshafen<br />
aus. „In drei Tagen wurden sämtliche für<br />
den Hockenheimring relevanten Disziplinen<br />
getestet. Dabei haben wir von dem<br />
Wissen und den Ratschlägen der Experten<br />
von der ZF Friedrichshafen AG durchaus<br />
profitiert und beste Voraussetzungen geschaffen<br />
für unsere erfolgreiche Teilnahme<br />
an der FSE auf dem Hockenheimring“,<br />
erzählt Michael Feldhaus, einer der drei<br />
Teamcaptains.<br />
Dann war es endlich soweit: Auf dem<br />
Hockenheimring kam das Ergebnis monatelanger,<br />
intensiver Arbeit zum Einsatz. Am<br />
Ende einer langen, spannenden und ereignisreichen<br />
Woche erreichte das Team „Deefholt<br />
Dynamics“ den elften von 31 Plätzen<br />
und war damit sehr zufrieden. Denn in<br />
einzelnen Disziplinen konnten die Studierenden<br />
tolle Teilerfolge erzielen. So wurde<br />
beim Cost Event der fünfte Platz und in<br />
der Kategorie Energy-Efficiency der vierte<br />
Platz erreicht. Dass dieser Erfolg zustande<br />
kam, war auch den Sponsoren Harting, DT<br />
Diesel Technic, ZF und Bard sowie Hüco zu<br />
verdanken. Die wiederum unterstützten<br />
die Studierenden gern. Schließlich sind sie<br />
die Ingenieure von morgen und tragen mit<br />
ihren Ideen zu mehr Nachhaltigkeit bei der<br />
Konstruktion von Autos bei. jr.<br />
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Glänzende<br />
Aussichten für<br />
das neue Jahr!<br />
ATE wünscht besinnliche<br />
Weihnachten und eine<br />
gute Fahrt ins Jahr 2012!<br />
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