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bericht - Yoga Vidya

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ericht<br />

Buchbesprechung<br />

<strong>Yoga</strong> Vasishtha<br />

In der Übersetzung von Swami Venkatesananda<br />

Das <strong>Yoga</strong> Vasishta, eines der bedeutendsten Werke indischer<br />

Philosophie, ist ein Lehrgespräch zwischen dem legendären<br />

Rishi Vasishta und dem Königssohn Rama.<br />

Der junge Rama soll allmählich von seinem Vater die Regierungsgeschäfte<br />

übernehmen, befindet sich jedoch in einer spirituellen<br />

Krise. Er sieht, dass alle äußeren Werte vergänglich<br />

sind- Jugend, Gesundheit, Wohlstand, Ansehen, Macht- und<br />

stellt sich die großen Fragen menschlicher Existenz: Was ist<br />

Glück? Was ist die Welt? Was ist der Sinn des Lebens?<br />

Der weise Vasishta erklärt ihm den <strong>Yoga</strong>weg, insbesondere<br />

den Weg des reinen Vedanta, wonach dieses ganze Universum<br />

so wie wir es normalerweise wahrnehmen, eine Illusion ist. Die<br />

höchste vedantische Weisheit kommt in Form fantastischer Geschichten,<br />

die sich teilweise in Paralleluniversen abspielen.<br />

Vasishta will Rama und damit uns aus unserem normalen Alltagsbewusstsein<br />

aufrütteln, uns die Relativität der Welt der Er-<br />

Der Kongress wurde, wie alle zwei Jahre üblich, zusammen mit<br />

der Society for Meditation and Meditation Research (SMMR)<br />

veranstaltet. Einige Gedanken aus den Eröffnungsansprachen:<br />

Altes Wissen ist zum Forschungsgegenstand geworden und<br />

hat sich in vielen Fällen bewahrheitet. Auf verschiedenen Wegen<br />

prüfend, finden Wissenschaftler der verschiedensten Disziplinen<br />

zu essentiellen Gemeinsamkeiten – wir befinden uns<br />

in einer ganz spannenden Phase der Anerkennung auch spiritueller<br />

Ansätze in der Medizin und der Psychotherapie. Immer<br />

mehr Menschen wollen <strong>Yoga</strong> und Meditation praktizieren.<br />

Weltweit sind es etwa 300 Millionen, schätzt Amadio Bianchi,<br />

Vorsitzender des World Movement for <strong>Yoga</strong> und der International<br />

<strong>Yoga</strong> and Ayurveda School C.Y. sowie einiger anderer internationaler<br />

Vereinigungen. Sukadev meint, dass etwa drei<br />

Millionen Deutsche meditieren, Tendenz steigend. Mittlerweile<br />

können Ärzte und Therapeuten auch im Westen offen von Meditation<br />

und <strong>Yoga</strong> in ihrer beruflichen Tätigkeit reden. Früher<br />

war das nicht möglich. Bis in die 90er Jahre lief all das unter<br />

der Rubrik „Stressbewältigung“. Physiotherapie kann heute<br />

problemlos Hatha <strong>Yoga</strong>-Aspekte beinhalten. In der Psychotherapie<br />

gewinnt die Spiritualität mehr und mehr an Bedeutung.<br />

Die Menschen sind auf der Suche nach dem Sinn, nach<br />

Inhalten, die ihnen etwas bedeuten und die von Dauer sind.<br />

38<br />

Bericht vom <strong>Yoga</strong>-Kongress 2011 von Christine Endris<br />

scheinungen drastisch vor Augen führen. Trotz oder gerade wegen<br />

seiner hohen Philosophie ist das <strong>Yoga</strong> Vasishta eine Anleitung<br />

für gelebte Spiritualität im Alltag.<br />

Swami Venkatesananda, der Übersetzer dieser Ausgabe vom<br />

Sanskrit ins Englische, war einer der frühen Schüler Swami Sivanandas.<br />

Seine Übersetzungen und Kommentare wichtiger<br />

Schriften sind gerade für den<br />

westlichen Aspiranten besonders<br />

hilfreich und anschaulich.<br />

Band 1 in deutscher Übersetzung<br />

erschienen im <strong>Yoga</strong> <strong>Vidya</strong><br />

Verlag; Hardcover, 359 Seiten,<br />

ISBN 978-3-931854-90-4,<br />

19,80 €, Band 2 folgt in Kürze<br />

„Meditation und <strong>Yoga</strong> –<br />

altes Wissen schafft neue Wissenschaft.“<br />

Therapeuten sind Partner ihrer Patienten. Sie sollten in hohem<br />

Maße einfühlsam arbeiten.<br />

Meditation und seelische Gesundheit<br />

Prof. Dr. Martin Mittwede sagte dazu in seinem Vortrag „Meditation<br />

und seelische Gesundheit“: „Spiritualität, die Traditionen<br />

alter Meister, die Aufhebung der Getrenntheit, z.B. Bewusstes/Unbewusstes,<br />

sind für den Menschen wichtig. Wir<br />

sind alle auf dem gleichen Weg und müssen Fragende bleiben.<br />

Als <strong>Yoga</strong>lehrende sollen wir „mit liebevoller Hingabe“ (Patanjali)<br />

an <strong>Yoga</strong> herangehen und uns stets eine Methodenoffenheit<br />

bewahren. Das Motto „Wer übt, der erreicht auch das Ziel“<br />

kann leicht zu Allmachtsgefühlen verführen – nicht unbedingt<br />

zur Erleuchtung! Unserem Selbst können wir nichts hinzufügen<br />

und nichts wegnehmen. Wir müssen nichts tun – alles ist<br />

schon da! Wir sind in der Quelle der Kraft! Prof. Mittwede beschreibt<br />

die Erleuchtung als den Punkt, wo es „erst richtig los<br />

geht!“ Die Höhen und Tiefen des Lebens gibt es nach wie vor,<br />

wir können damit jedoch besser umgehen. Ananda heißt grundlose,<br />

ewige Freude. Mit folgenden Sätzen wurde die Erleuchtung<br />

schon beschrieben: Ich bin in meinem natürlichen Sein. –<br />

Es ist, als habe meine Seele Fühler ausgestreckt und die Seele

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