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Begeistert von der Feuerwehr Großes Interesse an der Bautzener ...

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Ausgabe 4 | 2011<br />

Klär<strong>an</strong>lage Dreikretscham läuft zuverlässig<br />

Auskünfte <strong>von</strong> Reinhard Thomas, Technischer Bereichsleiter im Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung<br />

Herr Thomas, vor gut einem Jahr<br />

zogen wir eine Zwischenbil<strong>an</strong>z<br />

bei <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Klär<strong>an</strong>lage<br />

in Dreikretscham. Sie erwähnten<br />

damals das Wort Halbzeit.<br />

Wie ist heute <strong>der</strong> St<strong>an</strong>d <strong>der</strong><br />

Dinge?<br />

Die Erweiterung <strong>der</strong> Klär<strong>an</strong>lage ist<br />

abgeschlossen, die Technik funktioniert<br />

zuverlässig. Bauseitig war<br />

alles im August fertig. D<strong>an</strong>ach ging<br />

die Anlage in Probebetrieb. Der<br />

dauerte vier Wochen und hat die<br />

Arbeitsfähigkeit <strong>der</strong> neuen Technik<br />

bewiesen. D<strong>an</strong>ach absolvierte<br />

die gesamte Anlage eine 72-stündige<br />

Leistungsfahrt, also einen<br />

Härtetest. In dieser Zeit musste die<br />

Technik unter Beweis stellen, dass<br />

alle Aggregate störungsfrei laufen<br />

und die gesetzlichen Grenzwerte<br />

einhalten. Am 4. November ging<br />

diese Leistungsfahrt erfolgreich zu<br />

Ende. Am 21. November übergab<br />

d<strong>an</strong>n die Baufirma die gesamte Anlage<br />

<strong>an</strong> den Abwasserzweckverb<strong>an</strong>d<br />

Bautzen als Auftraggeber. Die Abwasserbeseitigung<br />

Bautzen ist <strong>der</strong><br />

Geschäftsbesorger im Auftrag des<br />

Abwasserzweckverb<strong>an</strong>des Bautzen.<br />

Wir tragen also auch die Ver<strong>an</strong>twortung<br />

für die Klär<strong>an</strong>lage Dreikretscham.<br />

W<strong>an</strong>n ging die Anlage in Dreikretscham<br />

in den Dauerbetrieb?<br />

Das passierte nahtlos, gleich nach<br />

dem Probebetrieb.<br />

Zwischen dem Probebetrieb und<br />

<strong>der</strong> Leistungsfahrt, <strong>der</strong> großen<br />

Bewährungsprobe, vergingen<br />

aber noch einige Wochen. Was<br />

passierte in dieser Zeit?<br />

Es ist immer so, dass sich erst im<br />

Probebetrieb zeigt, welche Stellen<br />

o<strong>der</strong> Aggregate vielleicht noch optimiert<br />

werden könnten. Das haben<br />

wir in dieser Zeit erledigt. Das<br />

traf zum Beispiel auf den Datenübertragungsweg<br />

zwischen <strong>der</strong><br />

Klär<strong>an</strong>lage Bautzen und <strong>der</strong> Klär<strong>an</strong>lage<br />

Dreikretscham zu.<br />

Was meinen Sie damit?<br />

Die Datenfernübertragung zur<br />

Schaltwarte <strong>der</strong> Klär<strong>an</strong>lage in Auritz.<br />

Denn hier können wir online<br />

am Bildschirm die Arbeit <strong>der</strong> gesamten<br />

Anlage in Dreikretscham<br />

verfolgen und überwachen. Und<br />

wir können die einzelnen Pumpen,<br />

Rührwerke, Gebläse und weitere<br />

Technik <strong>von</strong> Auritz aus per Mausklick<br />

steuern. Dreimal wöchentlich<br />

fahren wir aber auch selbst nach<br />

Dreikretscham und erledigen Arbeiten<br />

vor Ort.<br />

Blick über die Klär<strong>an</strong>lage Dreikretscham: Im Vor<strong>der</strong>grund das neu<br />

errichtete Klärbecken, im Hintergrund das Betriebsgebäude mit<br />

Anbau sowie rechts die beiden Schlammstapelbehälter.<br />

Mal <strong>an</strong>genommen, dort gibt es<br />

mitten in <strong>der</strong> Nacht eine Störung<br />

und niem<strong>an</strong>d ist da…<br />

D<strong>an</strong>n meldet ein Sensor die Störung<br />

sofort per SMS <strong>an</strong> unseren Bereitschaftsdienst.<br />

Der ist rund um<br />

die Uhr erreichbar. Je nach Schwere<br />

<strong>der</strong> Störung muss <strong>der</strong> Bereitschaftsdienst<br />

d<strong>an</strong>n entscheiden,<br />

ob er sofort zur Anlage fährt o<strong>der</strong><br />

ob das bis zum nächsten Arbeitstag<br />

Zeit hat.<br />

Warum war die Erweiterung <strong>der</strong><br />

Anlage in Dreikretscham überhaupt<br />

nötig?<br />

Da müssen wir etwas weiter ausholen.<br />

Die Anlage in Dreikretscham<br />

gibt es jetzt seit gut 15 Jahren. Gebaut<br />

wurde sie damals für den Bedarf<br />

<strong>von</strong> 2.500 Einwohnern. Aber<br />

<strong>von</strong> Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> st<strong>an</strong>d fest, dass die<br />

Reinhard Thomas, Technischer Bereichsleiter<br />

im Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung<br />

überwacht in <strong>der</strong> Leitwarte unter<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>em auch die Klär<strong>an</strong>lage Dreikretscham,<br />

<strong>der</strong>en Schema auf dem rechten<br />

Bildschirm zu sehen ist.<br />

Anlage je<strong>der</strong>zeit erweitert werden<br />

k<strong>an</strong>n – schrittweise bis auf eine<br />

Größe, um die Abwässer <strong>von</strong> bis<br />

zu 10.000 Einwohnerwerten (EW)<br />

klären zu können. Schließlich befinden<br />

sich im Einzugsgebiet dieser<br />

Klär<strong>an</strong>lage mehrere Ortsteile <strong>von</strong><br />

Bautzen und Göda sowie das Industriegebiet<br />

Salzenforst, und <strong>von</strong><br />

Jahr zu Jahr wurden und werden<br />

auch mehr Haushalte <strong>an</strong> das Abwassernetz<br />

<strong>an</strong>geschlossen. Außerdem<br />

brauchen potenzielle Investoren<br />

in Salzenforst die Gewissheit,<br />

dass ihre Abwässer geklärt werden.<br />

Im Jahre 2004 stieß die Anlage<br />

deshalb zum ersten Mal <strong>an</strong> ihre<br />

Grenzen.<br />

Deshalb beg<strong>an</strong>nen damals die Pl<strong>an</strong>ungen<br />

für die Erweiterung <strong>der</strong><br />

Dreikretschamer Klär<strong>an</strong>lage für die<br />

Abwässer <strong>von</strong> 5.000 EW. Den Auf-<br />

trag gaben wir <strong>an</strong> die <strong>Bautzener</strong><br />

Ingenieurgesellschaft Exner &<br />

Schramm, die schon in den 90er<br />

Jahren den ersten Bauabschnitt<br />

gepl<strong>an</strong>t und betreut hatte. 2005<br />

legten die Ingenieure ihre Vari<strong>an</strong>ten<br />

für die mögliche zweite Ausbaustufe<br />

vor, d<strong>an</strong>ach konnten die<br />

Pl<strong>an</strong>er ins Detail gehen.<br />

2007 lag d<strong>an</strong>n auch die wasserrechtliche<br />

Genehmigung vor,<br />

gleichzeitig lief <strong>der</strong> Antrag auf För<strong>der</strong>mittel.<br />

2009 kam d<strong>an</strong>n die<br />

schon sehnsüchtig erwartete Zusage<br />

des Freistaates, auf dem Wege<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung etwa 70<br />

Prozent <strong>der</strong> Gesamtkosten <strong>von</strong><br />

knapp zwei Millionen Euro zu übernehmen.<br />

Nachdem die Fin<strong>an</strong>zierung<br />

st<strong>an</strong>d, wurden ab August<br />

2009 die Bauarbeiten öffentlich<br />

ausgeschrieben.<br />

7<br />

Was wurde denn alles neu gebaut?<br />

Zu bauen waren ein zweites Klärbecken,<br />

ebenso ein zweiter Behälter<br />

für den nach <strong>der</strong> Klärung übrig<br />

bleibenden Schlamm. Auch Leitungen,<br />

die das <strong>an</strong>kommende Abwasser<br />

auf beide Klärbecken verteilen,<br />

mussten verlegt werden. Außerdem<br />

wurde am Betriebsgebäude, <strong>von</strong><br />

dem aus die gesamte Anlage gesteuert<br />

werden k<strong>an</strong>n, <strong>an</strong>gebaut<br />

und mo<strong>der</strong>nisiert. Allein das Klärbecken<br />

misst im Durchmesser<br />

knapp 20 Meter, <strong>an</strong> <strong>der</strong> tiefsten<br />

Stelle reicht <strong>der</strong> Trichter fast zehn<br />

Meter in die Tiefe. Der Auftrag zum<br />

Bau ging im November 2009 <strong>an</strong> ein<br />

Unternehmen aus dem Chemnitzer<br />

Raum. Im April 2010 konnten die<br />

Baggerarbeiten beginnen. Wir hätten<br />

das alles gern etwas schneller<br />

gehabt, doch <strong>der</strong> viele Schnee des<br />

vorletzten Winters sowie das extrem<br />

nasse Frühjahr 2010 machten<br />

uns einen Strich durch die Rechnung.<br />

Mussten nicht auch neue Abwasserleitungen<br />

zur Klär<strong>an</strong>lage gebaut<br />

werden?<br />

Nein, <strong>der</strong> vorh<strong>an</strong>dene Zulaufk<strong>an</strong>al<br />

wurde bereits in <strong>der</strong> 1. Ausbaustufe<br />

ausreichend für 10.000 Einwohnerwerte<br />

gepl<strong>an</strong>t und gebaut.<br />

Was än<strong>der</strong>t sich jetzt nach <strong>der</strong><br />

Inbetriebnahme in Dreikretscham<br />

für die Einwohner?<br />

Gar nichts. Es än<strong>der</strong>n sich we<strong>der</strong><br />

Gebühren noch Beiträge. Nur <strong>der</strong><br />

Weg einiger Abwässer ist jetzt ein<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er.

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