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emotionen – erfahrungen - Ferdinand-von-Steinbeis Schule - Ulm

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steinbeis<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 1<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

6. Jahrgang • Ausgabe 6<br />

2010<br />

aktuell


2 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

„Auf der Arbeit<br />

beruht die<br />

materielle Existenz<br />

der deutschen Nation,<br />

auf der Arbeit<br />

ihr moralischer Bestand,<br />

auf der Arbeit<br />

ihr Glück und ihr Frieden.“


<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 3<br />

Ausgabe 6<br />

Impressum<br />

steinbeis aktuell<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Gewerbliche <strong>Schule</strong><br />

Egginger Weg 26<br />

89077 <strong>Ulm</strong><br />

Telefon: 0731 161-3800<br />

Telefax: 0731 161-1628<br />

E-Mail: sekretariat@fss.schule.ulm.de<br />

Internet: www.fss.schule.ulm.de<br />

Herausgeber:<br />

Lorenz Schulte<br />

Wolfgang Ritt<br />

Redaktion:<br />

Niko Karan, Christian Schulz,<br />

Karin Daiß<br />

Titelbilder:<br />

Wolfgang Ritt, Kurt Blässing,<br />

Collage: Siggi Gmeiner<br />

Letzte Umschlagseite:<br />

Thomas Riemann mit Klasse 3BKGD3<br />

Bildbearbeitung:<br />

Doris Ludwig<br />

Druck:<br />

Walter Burkhardt<br />

mit Berufsfachschule Drucktechnik<br />

Grafik und Layout:<br />

Willi Studnitz<br />

aktuell<br />

Zeitschrift der<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Die Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Herausgeber und<br />

der Redaktion wieder.<br />

Hergestellt in den Druckwerkstätten<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

<strong>Ulm</strong>


4 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Schulleitung, Verwaltung<br />

Schulleiter<br />

Oberstudiendirektor Lorenz Schulte<br />

Stellvertretender Schulleiter<br />

Studiendirektor Wolfgang Ritt<br />

Sachgebietsleitung Projekt<br />

Schulverwaltungsassistenz<br />

Klaus Große<br />

Sekretariat / Verwaltung:<br />

Sekretariat Schulleitung<br />

Frau Schürch<br />

Telefon 0731 161-3800<br />

Sekretariat Verwaltung<br />

Frau Unseld<br />

Telefon 0731 161-3825<br />

Frau Gugler<br />

Telefon 0731 161-3805<br />

Frau Braig<br />

Telefon 0731 161-3805<br />

Fax: 0731 161-1628<br />

sekretariat@fss.schule.ulm.de<br />

Öffnungszeiten des Sekretariats:<br />

Montag bis Freitag 07:00 bis 12:00 Uhr<br />

und Montag, Dienstag, Donnerstag<br />

13:00 bis 15:00 Uhr<br />

Abteilungen:<br />

Abteilung 1<br />

Bautechnik<br />

Wolfgang Janisch<br />

Abteilung 2<br />

Nahrung<br />

Bernhard Kebbel<br />

Abteilung 3<br />

Farbtechnik/Holztechnik<br />

Matthias Vogt<br />

Abteilung 4<br />

Körperpflege/<br />

Druck- und Medientechnik<br />

Stefan Altstetter<br />

Abteilung 5<br />

Gesundheitswesen<br />

Beate Jung<br />

Abteilung 6<br />

Berufsoberschule<br />

Hartmut Dehm


Vorwort<br />

„Bildungsdeutschland nach vorne<br />

bringen“, so lautet in diesem Jahr die<br />

Devise des Präsidenten der Kultusministerkonferenz,<br />

Dr. Ludwig Spaenle,<br />

der erreichen möchte, dass die Bedeutung<br />

guter Bildung noch stärker<br />

als bisher in das Bewusstsein der<br />

Gesellschaft vordringt. Genau dies ist<br />

auch das Ansinnen unserer nun in der<br />

6. Auflage vorliegenden Schulzeitung<br />

„steinbeis aktuell“, mit der die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

einerseits<br />

ihre Leistungsfähigkeit, andererseits<br />

aber auch einen kritischen Blick auf die<br />

aktuellen bildungspolitischen Themen<br />

aus schulischer Sicht legen möchte. Die<br />

Qualitätsentwicklung unserer <strong>Schule</strong>n,<br />

lebenslanges Lernen, die Stärkung<br />

mathematisch-naturwissenschaftlicher<br />

Kompetenzen, die Anschlussfähigkeit<br />

<strong>von</strong> Abschlüssen im Laufe einer Bildungsbiografie,<br />

all dies sind Themen,<br />

die für die Zukunft <strong>von</strong> großer Bedeutung<br />

sind und zu denen jeder auf seine<br />

Weise seinen Anteil beitragen kann.<br />

Die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ist<br />

ganz besonders stark in der beruflichen<br />

Erstausbildung und in der beruflichen<br />

und naturwissenschaftlich-technischen<br />

Weiterbildung. Vielfache Anschlussmöglichkeiten<br />

wurden <strong>von</strong> den abgebenden<br />

Schularten bis zum Meister<br />

oder bis zum Abitur geschaffen. Es gilt<br />

jedoch im bildungspolitischen Konsens<br />

bei gut gemeinten Anschlussmöglichkeiten<br />

aufzupassen, dass das Bildungsniveau<br />

der einzelnen Schularten und<br />

somit die berufliche Reife oder die<br />

Studierfähigkeit unserer Schüler nicht<br />

leidet. Welche Beiträge die <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

hierfür im nun zu<br />

Ende gehenden Schuljahr geleistet hat<br />

und welche Aufgaben noch bevorstehen,<br />

auch darüber wollen wir an dieser<br />

Stelle wieder berichten. Der Einstieg der<br />

<strong>Schule</strong> in den landesweiten Prozess zur<br />

„Operativ Eigenständigen <strong>Schule</strong> OES“<br />

stellt das Kollegium vor eine große<br />

inhaltliche wie auch organisatorische<br />

Herausforderung, die nach der Leitbildgebung<br />

der <strong>Schule</strong> in den vergangenen<br />

beiden Jahren nun einen zentralen Stellenwert<br />

in der <strong>Schule</strong>ntwicklung eingenommen<br />

hat. Die inhaltliche Arbeit und<br />

die konkrete Zielsetzung der <strong>Schule</strong><br />

sollen hierbei im Zentrum der Anstrengungen<br />

stehen. So ist eines <strong>von</strong> vielen<br />

guten Beispielen der Umgang mit der<br />

Projektkompetenz als eigenständigem<br />

Unterrichtsfach. Aber es sind auch die<br />

Einführung des Schulversuchs „Vorqualifizierungsjahr<br />

Arbeit/Beruf“ in diesem<br />

Schuljahr mit den Herausforderungen<br />

im pädagogischen Bereich sowie die<br />

vielfältigen außerschulischen Aktivitäten<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

in den unterschiedlichen Schularten.<br />

Hierüber möchten wir berichten, um<br />

unseren ganz individuellen Beitrag<br />

für eine gute und gelingende <strong>Schule</strong><br />

zum Wohle unserer Schülerinnen und<br />

Schüler zu leisten. Viele Beiträge, gerade<br />

im Kernbereich unserer beruflichen<br />

Ausbildung in der Berufsschule und in<br />

den Meisterschulen werden besonders<br />

durch die vielfältigen Meisterstücke<br />

und Projektarbeiten unserer Schülerinnen<br />

und Schüler immer wieder<br />

dokumentiert. Auf die Prämierung <strong>von</strong><br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 5<br />

Meisterstücken oder die Auszeichnung<br />

der <strong>Schule</strong> mit dem Betonwerksteinpreis<br />

2010 sind wir in diesem Jahr<br />

besonders stolz. Außergewöhnliche<br />

Projekte, wie z. B. das „Schmetterlingsprojekt“,<br />

und auch große Feiern, wie<br />

der 40. Geburtstag unserer Technischen<br />

Oberschule mit Rückblick, aktuellem<br />

Bezug sowie der professionellen musikalischen<br />

Umrahmung der Feier, all<br />

dies sind besonders lichte Momente,<br />

bei denen Schülerinnen und Schüler<br />

zusammen mit ihren Lehrerinnen und<br />

Lehrern die Erfolge der pädagogischen<br />

Arbeit an der <strong>Schule</strong> genießen.<br />

Wir freuen uns, wenn es mit der<br />

vorliegenden 6. Ausgabe der „steinbeis<br />

aktuell“ wieder gelingt, mit Ihnen in<br />

Gespräche über unsere Arbeit einzusteigen.<br />

Die vielfältigen positiven<br />

Rückmeldungen Ihrerseits waren uns<br />

auch heuer wieder Ansporn für unsere<br />

Arbeit. Mein besonderer Dank gilt<br />

deshalb wieder unseren Kolleginnen<br />

und Kollegen, die mit einem guten,<br />

abwechslungsreichen und praxisnahen<br />

Unterricht und ihren vielfältigen<br />

Beiträgen dafür sorgen, dass wir berichten<br />

und so ein vielfältiges Zeugnis<br />

unserer Arbeit ablegen können. Dies<br />

geht natürlich nicht ohne unsere Profis,<br />

die Kolleginnen und Kollegen aus der<br />

Fachschaft Medien- und Drucktechnik,<br />

die für das hoch professionelle<br />

Erscheinungsbild und für den Druck<br />

unserer Zeitung zuverlässig sorgen.<br />

So darf ich Ihnen, unseren geneigten<br />

Lesern, eine gute Lektüre mit unserer<br />

neuen „steinbeis aktuell“ wünschen.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Lorenz Schulte


6 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Start in die systematische Qualitätsentwicklung<br />

an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Berufliche <strong>Schule</strong>n sind nicht „Anhängsel<br />

oder Juniorpartner“ der Ausbildungsbetriebe<br />

und der Kammern, sie<br />

haben sich zu „selbstbewussten, kompetenten<br />

und anerkannten Bildungsdienstleistern<br />

in der Region“ entwickelt.<br />

Damit leisten Berufliche <strong>Schule</strong>n mit<br />

ihrer Vielfalt an unterschiedlichen<br />

Bildungsgängen einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Durchlässigkeit im Schulsystem.<br />

Ob Erstausbildung, Weiterbildung<br />

oder Studienberechtigungen, Berufliche<br />

<strong>Schule</strong>n sind immer dabei und<br />

erschließen Welten. Maßgeschneiderte<br />

Karrierewege zu Berufsabschlüssen<br />

und zahlreiche Zugangsmöglichkeiten<br />

zu Hochschulen und zu Universitäten<br />

runden das Bildungsangebot ab. So reichen<br />

auch die Angebote der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

<strong>von</strong> der Berufsvorbereitung<br />

über die Ausbildung an<br />

Berufsschulen oder Berufsfachschulen<br />

bis zu den beruflichen Weiterbildungsangeboten<br />

an den Meisterschulen.<br />

Einen weiteren unverzichtbaren Anteil<br />

in der allgemeinen beruflichen Bildung<br />

und somit zur Studierfähigkeit<br />

leistet unsere Berufsoberschule.<br />

Hieraus ergeben sich für uns Lehrerinnen<br />

und Lehrer viele Herausforderungen,<br />

die sich gegenwärtig und<br />

auch künftig stellen, so z. B. aus den<br />

neuen Berufsbildern und den hiermit<br />

neu eingeführten lernfeldorientierten<br />

Lehrplänen. Diese werden außer in einigen<br />

Splitterberufen (Schornsteinfeger,<br />

Betonstein-Terrazzohersteller, Betonwerker),<br />

deren neue Rahmenlehrpläne<br />

noch in der Vorbereitung sind, auch an<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> in<br />

allen Berufen umgesetzt. Oder in der<br />

Berufsvorbereitung, in der die Schülerinnen<br />

und Schüler wegen der intensiven<br />

Vorselektion in das leistungsorientiertere<br />

Berufseinstiegsjahr (BEJ)<br />

über das Berufsvorbereitungsjahr in der<br />

Normalform (BVJ) bis zum Vorqualifizierungsjahr<br />

Arbeit und Beruf (VAB)<br />

mit immer größeren Defiziten pädagogisch<br />

zu begegnen ist, um gerade auch<br />

Leistungsschwächere mitzunehmen<br />

und für die Berufe ausbildungsreif<br />

zu machen. Oder in der beruflichen<br />

Weiterbildung in den Meisterschulen,<br />

die stets mit aktuellen Inhalten und<br />

immer eng an die Anforderungen des<br />

Handwerks und der Industrie gekoppelt<br />

für eine optimale Vorbereitung der<br />

Schülerinnen und Schüler zur Meisterprüfung<br />

vor der zuständigen Kammer<br />

sorgen. Oder in der Beruflichen Oberschule,<br />

um hier unsere Schülerinnen<br />

und Schüler an den Anforderungen der<br />

Hochschulen orientiert studierfähig zu<br />

machen. Dies alles geschieht mit einer<br />

systematischen Qualitätsentwicklung<br />

in der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

im Unterricht für unsere Schülerinnen<br />

und Schüler, um ihnen die<br />

bestmögliche Vorbereitung für ihre<br />

berufliche Zukunft zu garantieren.<br />

Eine ganz wesentliche und deshalb<br />

<strong>von</strong> der baden-württembergischen Landesregierung<br />

im Schulgesetz verankerte<br />

Verpflichtung ist die Herausforderung<br />

zur systematischen Qualitätsentwicklung<br />

und Qualitätssicherung im<br />

Rahmen der Operativ Eigenständigen<br />

<strong>Schule</strong> (OES). Dies bedeutet nicht, wie<br />

zeitweilig verkannt wird, dass wir an<br />

unseren öffentlich-rechtlichen <strong>Schule</strong>n<br />

keine Qualität hätten! Ganz im<br />

Gegenteil. Alleine schon aufgrund der<br />

oben beschriebenen Aufgabenfülle<br />

ist eine nachhaltige Qualitätsentwicklung<br />

dringend erforderlich, denn<br />

nur der, der in seinen Mühen und in<br />

seinen Bestrebungen nachlässt, wird<br />

sich der Qualitätsentwicklung und<br />

Qualitätssicherung verschließen.<br />

Ganz im Sinn <strong>von</strong> Sir Ralf Dahrendorf,<br />

der einmal sagte: „Höre nie auf<br />

anzufangen, fange nie an aufzuhören“,<br />

wird sich die systematische Qualitätsentwicklung<br />

mit dem notwendigen<br />

Formalismus auch an unserer <strong>Schule</strong><br />

in den nächsten Jahren so manifestiert<br />

haben, dass sie eine Selbstverständlichkeit<br />

im täglichen Geschehen ist. Wir<br />

sind hierfür auf einem guten Weg.<br />

„Das Konzept OES der Landesregie-<br />

rung beschreibt den Rahmen der Qualitätsentwicklung<br />

und Qualitätssicherung<br />

für die beruflichen <strong>Schule</strong>n. Es zielt<br />

darauf, die Prozesse der Qualitätsentwicklung<br />

zu fördern und die pädagogische<br />

und fachliche Erstverantwortung<br />

der beruflichen <strong>Schule</strong>n weiter zu<br />

stärken!“ Soweit die amtliche Beschreibung<br />

dieses Qualitätsentwicklungsprozesses<br />

im Rahmen <strong>von</strong> OES. Dies gibt<br />

uns einen großen Gestaltungsfreiraum,<br />

der bei einer Größe <strong>von</strong> 135 Kolleginnen<br />

und Kollegen und annähernd 2600<br />

Schülerinnen und Schülern erst einmal<br />

gefunden werden muss. Festgelegt sind<br />

3 Qualitätsbereiche, die Unterrichtsqualität,<br />

die Schulführung und der <strong>von</strong><br />

uns gewählte Bereich, die Professionalisierung<br />

der Lehrkräfte. Was liegt<br />

also näher, als in Klausur zu gehen und<br />

sich über das weitere Vorgehen für die<br />

eigene Qualitätsentwicklung zunächst<br />

im Führungskreis zu verständigen. Mit<br />

den Erfahrungen aus STEBS (Stärkung<br />

der Eigenständigkeit Beruflicher <strong>Schule</strong>n,<br />

einem Vorläufer <strong>von</strong> OES) und der<br />

abgeschlossenen Leitbildentwicklung<br />

in den vergangenen 2 Jahren im Koffer,<br />

wagten wir uns mit unseren beiden<br />

Prozessbegleitern, deren Qualität an<br />

dieser Stelle ausdrücklich gelobt sei,<br />

nach einer vorbereitenden Abstimmung<br />

in eine Klausurtagung: alle 6 Abteilungsleitungen,<br />

die Schulleitung und<br />

in paritätischer Besetzung einzelne<br />

Kolleginnen und Kollegen aus den<br />

Abteilungen sowie Mitglieder der Personalvertretung<br />

fuhren am 12.01.2010<br />

an die Akademie nach Weingarten, um<br />

sich über Verfahrensweisen und Inhalte<br />

des OES-Prozesses an der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

zu beraten.<br />

„Gehe so mit deinen Untertanen<br />

um, wie du willst, dass Höhere mit dir<br />

umgehen!“ Gemäß diesem Ausspruch<br />

<strong>von</strong> Seneca machten wir uns zunächst<br />

Gedanken über unser eigenes Führungsverständnis.<br />

Jeder <strong>von</strong> uns, ob<br />

als Klassenlehrer mit den Schülerinnen<br />

und Schülern oder als Funktionsträger<br />

innerhalb des erweiterten Aufgabenbereichs<br />

der Schulleitung, wir haben<br />

alle Erfahrungen damit, was es heißt,<br />

geführt zu werden und auch selber zu<br />

führen. Was erwarten wir <strong>von</strong> einem<br />

Vorgesetzten? Welches Führungsverhalten<br />

haben wir als besonders<br />

positiv erlebt? Wie können wir uns als<br />

Vorgesetzte in Veränderungsprozesse<br />

einbringen? Welche Bedeutung hat die<br />

Stellung der Abteilungsleiter/innen,<br />

die in der Verwaltungsvorschrift vom<br />

25. Mai 2005 neu definiert wurde?<br />

Nicht abschließend, aber als besonders<br />

prägnante Arbeitsergebnisse, seien<br />

an dieser Stelle die Wahrhaftigkeit, die


Ehrlichkeit und die Offenheit genannt.<br />

Der Führende soll dem Streben einen<br />

Sinn geben, Überzeugungen schaffen,<br />

Visionen darstellen, Fehler tolerieren,<br />

aus Fehlern Lernchancen geben,<br />

Leistungen loben und anerkennen,<br />

berechenbar in den Leistungsanforderungen<br />

bleiben und wenn nötig<br />

auch Konsequenzen ziehen können.<br />

Er soll Verantwortungen übertragen,<br />

Vertrauen geben und partnerschaftlich<br />

mit seinen Kolleginnen und Kollegen<br />

umgehen können. Er muss strategisch<br />

denken, langfristig planen, für<br />

Transparenz sorgen, aber auch bei<br />

persönlicher Überzeugung standhaft in<br />

seinen Entscheidungen bleiben können.<br />

Aus diesem Verständnis heraus müssen<br />

zunächst Regeln für das gemeinsame<br />

Handeln implementiert werden. Wie<br />

können Veränderungsprozesse an unserer<br />

<strong>Schule</strong> erreicht werden? Sinnvoll<br />

ist es, Veränderungsprozesse in Gang<br />

zu setzen, die auch vom Kollegium als<br />

dringend notwendig, eben als sinnvoll<br />

erachtet werden. Lehrkräfte und Schüler<br />

müssen einen schnellen positiven Nutzen<br />

für sich und ihr Handeln erkennen<br />

können. Um das gesamte Kollegium mit<br />

ins Boot zu holen, müssen Veränderungsprozesse<br />

über gemeinsame Abteilungskonferenzen<br />

in kleineren Vorgesprächen<br />

<strong>von</strong> initiierenden Kollegen mit<br />

der jeweiligen Abteilungsleitung und<br />

der Schulleitung abgestimmt werden.<br />

Schließlich gilt es, die Rahmenbedingungen<br />

abzuklären. Gibt es eine<br />

Lehrerfortbildung, um den Veränderungsprozess<br />

zu unterstützen? Können<br />

finanzielle Hilfsmittel zur Durchführung<br />

des zu erzielenden Veränderungsprozesses<br />

bereitgestellt werden? Gibt<br />

es einen besonderen Raumbedarf?<br />

Profitieren auch andere Schülergruppen,<br />

Kolleginnen und Kollegen <strong>von</strong><br />

diesem Veränderungsprozess, der<br />

zunächst als einzelnes Projekt in einer<br />

Abteilung durchgeführt wird? Ist das<br />

Einzelprojekt gar für die ganze <strong>Schule</strong><br />

<strong>von</strong> großer Bedeutung, und wie können<br />

diese Erfolge an der ganzen <strong>Schule</strong> in<br />

allen 6 Abteilungen vom Kuhberg bis<br />

ans andere Ende der Stadt in die Pionierkaserne<br />

und umgekehrt installiert<br />

werden? Wie erfolgt die Abstimmung<br />

der Meilensteine, also der zu erreichenden<br />

Ziele, und die qualitative<br />

Messung, sprich die Qualitätsprüfung<br />

in Form der Selbstevaluation? Woran<br />

und an welchen messbaren Größen<br />

kann die Qualität eines Projekts<br />

überhaupt festgestellt werden? Viele<br />

Fragen also, die vorab zu klären sind<br />

<strong>–</strong> darüber berieten sich die Klausurmitglieder<br />

der <strong>Schule</strong> bei dieser Tagung.<br />

Über eine Matrixorganisation, die<br />

zunächst die Aufgaben und Zuständigkeiten<br />

eines jeden im Veränderungsprozess<br />

befindlichen Kollegen im Detail<br />

klärt, wurden die notwendigen Formulare<br />

für einen Projektantrag sowie für<br />

die einzelnen Besprechungen der Kolleginnen<br />

und Kollegen in Arbeitsgruppen,<br />

die Projektprotokolle, miteinander<br />

abgestimmt. So mussten zunächst<br />

einmal die Aufgaben der Abteilungsleitung,<br />

der Projektkoordinatoren, der<br />

Projektleitungen und der das jeweilige<br />

Projekt initiierenden Kolleginnen und<br />

Kollegen klar abgestimmt werden. Welche<br />

Kompetenzen, Pflichten und Rechte<br />

hat jeder Einzelne? Wann werden diese<br />

überschritten? Nicht zu unterschätzen<br />

ist hierbei auch die Rolle der Schulleitung,<br />

die mit einem großen Vertrauensvorschuss<br />

Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten<br />

unter der Beteiligung<br />

des Kollegiums transparent bei der Projektbeauftragung<br />

kooperativ teilt und<br />

die Bedingungen für ein Gelingen des<br />

Projekts miteinander im Rahmen des<br />

Möglichen aushandelt und gemeinsam<br />

festlegt. Allen Beteiligten wurde bereits<br />

bei dieser Fragestellung klar, dass<br />

die <strong>von</strong> der Schulleitung im Zusammenhang<br />

der maximalen Transparenz<br />

bereits vor Weihnachten einberufenen<br />

Sitzungen zu den Abteilungskonferenzen<br />

Ende Januar, Anfang Februar,<br />

also direkt nach der Klausurtagung,<br />

dringend erforderlich sind und für den<br />

Veränderungsprozess an der <strong>Schule</strong><br />

einen neuen Stellenwert erhalten.<br />

Nach dieser zeitintensiven, aber<br />

dringend notwendigen Abstimmung<br />

wurde gegen Schluss der Tagung noch<br />

einmal der Fokus auf das Führen im<br />

Zusammenhang mit Projekten, dem so<br />

genannten transformationalen Führen<br />

gelegt. In diesem Zusammenhang gingen<br />

alle Beteiligten auf den Nutzen <strong>von</strong><br />

Projekten zur weiteren <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />

ein und die Vermittlung <strong>von</strong> persönlichen<br />

Überzeugungen. Wie erkennt<br />

man als Führungsperson Potenziale und<br />

überträgt verantwortungsvoll Verantwortung?<br />

Welche Freiräume können<br />

den Kolleginnen und Kollegen zur<br />

Durchführung und zur Unterstützung<br />

ihrer Projekte geschaffen werden? Wie<br />

kann die Selbstverantwortung im Kollegium<br />

gestärkt werden, und wie können<br />

wir die Chancen durch OES für die<br />

<strong>Schule</strong> verdeutlichen? Woran können<br />

die Erfolge deutlich gemacht werden?<br />

Wie können sie gemessen werden?<br />

Wie geht man mit Misserfolgen um?<br />

Die Zauberformel, die sich aus<br />

dieser Diskussion ergab, mag in einer<br />

Fragestellung zusammengefasst<br />

werden: „Welcher Nutzen entsteht<br />

durch ein Veränderungsprojekt für<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 7<br />

unsere Schülerinnen und Schüler, für<br />

uns Lehrende und unsere vielfältigen<br />

Partner bei der täglichen Arbeit unter<br />

Berücksichtigung unseres Leitbildes?“<br />

Erst wenn diese Frage eindeutig<br />

geklärt werden kann, erst dann sollten<br />

wir uns über die Rahmenbedingungen<br />

weiter Gedanken machen.<br />

Zurück an der <strong>Schule</strong> vermittelten<br />

wir, die jeweiligen Abteilungsleitungen,<br />

jeweils ein/e Projektkoordinator/-in<br />

sowie der Schulleiter, in den einzelnen<br />

6 Abteilungskonferenzen die Inhalte<br />

aus der Klausurtagung, wobei der<br />

Fokus auf die Bereiche gelegt wurde,<br />

die für das Kollegium sofort <strong>von</strong> großer<br />

Bedeutung sind. Dies ist zum einen das<br />

Erkennen des Sinns im eigenen Handeln,<br />

eingebettet im Prozess <strong>von</strong> OES,<br />

in dessen Mittelpunkt die Sicherung<br />

und Entwicklung der Unterrichts- und<br />

Schulqualität steht, zum anderen aber<br />

auch der hierfür notwendige Formalismus,<br />

an den sich künftig vom<br />

einzelnen Kollegen/-in angefangen bis<br />

zur Schulleitung jeder/jede an unserer<br />

<strong>Schule</strong> halten wird. Bereits bei diesen<br />

Abteilungskonferenzen wurden erste<br />

notwendige Veränderungsprozesse<br />

angesprochen, die in der nächsten<br />

Zeit über die Abteilungsleitungen<br />

zusammen mit den Projektkoordinatoren<br />

und der Schulleitung mit einem<br />

Projektantrag vereinbart werden.<br />

Die einzelnen Veränderungsthemen<br />

in Form <strong>von</strong> eingereichten Projektanträgen<br />

lauten bis zum Zeitpunkt der<br />

Dokumentenabgabe vor Drucklegung:<br />

• neuer Internetauftritt für das 3BKGD<br />

• Verbesserung der Prüfungsergebnisse<br />

bei der Meisterprüfung<br />

der Schornsteinfeger<br />

• Erstellung, Organisation und Koordination<br />

<strong>von</strong> Lernfeldklassenarbeiten<br />

in den Bereichen Behandlungsassis-<br />

tenz inklusive Labortechnologie sowie<br />

Betriebsorganisation und -verwaltung<br />

bei den Medizinischen Fachangestellten<br />

• Etablierung der Projektkompetenz<br />

als eigenständiges Unterrichtsfach<br />

in der Berufsfachlichen Kompetenz<br />

des ersten Ausbildungsjahres<br />

bei den Medizinischen und Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten<br />

• Gestaltung des Einschulungstages<br />

für die neuen Auszubildenden bei<br />

Medizinischen und Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten<br />

in einzelnen Stationen<br />

• Einführung und Umsetzung der<br />

neuen Lehrplaninhalte im Fach<br />

Technische Physik im 1BKFHT<br />

• Aufbau einer neuen Kommunikationsplattform<br />

im Intranet unter


8 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Anbindung und Zugriff <strong>von</strong> außen<br />

für die gesamte <strong>Schule</strong><br />

• Verhaltensprobleme bei Schülerinnen<br />

und Schülern in den berufsvorbereitenden<br />

Klassen<br />

....<br />

Geplante Projekte:<br />

• Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

mit den Betrieben im Be-<br />

reich Druck- und Medientechnik<br />

• Umsetzung der lernfeldorientierten<br />

Lehrpläne im Bereich der Körperpflege<br />

• Stollenprojekt (Fachschaft<br />

Nahrung/Mehl)<br />

• Das Fach Projektkompetenz in<br />

den Fachschaften Malz und Mehl<br />

• Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

nach der Befragung zur<br />

personenbezogenen Gefährdungsbeurteilung<br />

des Landes Baden-<br />

Württemberg<br />

....<br />

Viele weitere Aufgaben werden uns<br />

nach dem jetzt erfolgten Einstieg in<br />

die systematische Qualitätsentwicklung<br />

in den nächsten Jahren noch beschäftigen.<br />

So werden die Einführung<br />

eines systematischen Individualfeedbacks,<br />

die Einführung <strong>von</strong> Mitarbeitergesprächen<br />

und der Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz an der <strong>Schule</strong> eine<br />

große Rolle spielen. Die Teambildung,<br />

die Evaluation unseres Projekt- und<br />

Prozessmanagements und die Weiterentwicklung<br />

unseres schulinternen<br />

Informations- und Kommunikationsmanagements<br />

werden unabdingbar für<br />

unsere weitere Entwicklungsarbeit sein.<br />

Zu guter Letzt möchte ich mich<br />

für das engagierte Mitarbeiten bei<br />

meinen Abteilungsleitungen (1...6)<br />

Herrn Janisch, Herrn Kebbel, Herrn<br />

Vogt, Herrn Altstetter, Frau Jung und<br />

Herrn Dehm, bei dem Projektkoordinationsteam<br />

Frau Nusser, Herrn Schulz<br />

und Herrn Burkhardt sowie bei meinem<br />

Stellvertreter Herrn Ritt bedanken,<br />

ohne deren großartiges Engagement<br />

die Initiierung eines derart großen Veränderungsprozesses<br />

so nicht möglich<br />

gewesen wäre. Mein Dank gilt allen<br />

Kolleginnen und Kollegen, die sich<br />

bei der Klausurtagung und vor allem<br />

nach dieser mit Begeisterung <strong>von</strong> uns<br />

anstecken ließen und jetzt die Speerspitze<br />

bei den eingereichten Projekten<br />

zur kontinuierlichen Qualitätsentwicklung<br />

an unserer <strong>Schule</strong> bilden. Herzlichen<br />

Dank auch an alle Kolleginnen<br />

und Kollegen, die sich in diesem Jahr<br />

im Unterstützungssystem des Landes<br />

Baden-Württemberg ausbilden lassen<br />

und uns als so genannte Multiplikatoren<br />

für unsere Veränderungsprozesse<br />

an der <strong>Schule</strong> zu Verfügung stehen.<br />

Mein außerordentlicher Dank gilt<br />

unseren beiden Prozessbegleitern Herrn<br />

Knoblauch, Fachberater für <strong>Schule</strong>ntwicklung<br />

des Regierungspräsidiums<br />

Tübingen, sowie Frau Schneider <strong>von</strong><br />

der Sophie-Scholl-<strong>Schule</strong> Leutkirch,<br />

die uns mit ihrem Rat davor bewahren,<br />

die Fehler zu machen, die anderen<br />

<strong>Schule</strong>n schmerzvoll widerfahren<br />

sind und korrigiert werden mussten.<br />

Die Richtung stimmt, hieß es in einem<br />

Kommentar der hiesigen Südwest-<br />

Presse am 11. Februar 2010, und er<br />

meinte damit, dass die Stadt <strong>Ulm</strong> Wort<br />

gehalten hat in Sachen Bildungsoffensive.<br />

Als es sich abzeichnete, dass<br />

die globale Krise auch die Stadt <strong>Ulm</strong> in<br />

eine finanzielle Schieflage bringen wird<br />

und dadurch Sparzwänge erforderlich<br />

werden, wurde die Losung ausgegeben,<br />

dass das Sparen bei Bildung und Erziehung<br />

ein Tabu sei. Es ist wichtig und<br />

richtig, dass die kommunale Förderung<br />

der Bildung sich nicht nur alleine auf<br />

ein gigantisches Bauprogramm reduziert.<br />

<strong>Ulm</strong>er Gelder sollen vorrangig<br />

auch in Maßnahmen fließen, die Kinder<br />

fördern, Eltern entlasten oder Rand-<br />

und Risikogruppen integrieren. Das<br />

Konzept setzt hierbei auf drei Schwerpunkte,<br />

zusammengefasst unter dem<br />

Kürzel BBE, hinter dem sich Bildung,<br />

Betreuung und Erziehung verbergen.<br />

Erstes Ziel der zweiten <strong>Ulm</strong>er Bildungsoffensive<br />

ist ein durchgängiges,<br />

durchschaubares Bildungssystem vom<br />

Kindergarten bis zum <strong>Schule</strong>nde mit<br />

Einstieg in den Beruf. Das zweite ist die<br />

Ich schließe deshalb mit einem Zitat<br />

<strong>von</strong> Philip B. Crosby (*1926), einem<br />

amerikanischen Unternehmensberater:<br />

„Qualität beginnt beim Menschen,<br />

nicht bei den Dingen. Wer hier einen<br />

Wandel herbeiführen will, muss<br />

zuallererst auf die innere Einstellung<br />

aller Mitarbeiter abzielen.“<br />

Lorenz Schulte<br />

Erweiterungsbau für die FSS und die RBS:<br />

Ein langer Weg der Vorbereitung <strong>–</strong> nun darf es losgehen!<br />

Vereinbarkeit <strong>von</strong> Familie und Beruf,<br />

die sich im Ausbau der Betreuungsangebote<br />

und in der Schaffung weiterer<br />

Ganztagesangebote ausdrückt. Drittens<br />

gilt es, durch gezielte Förderung, die<br />

sich vor allem an Migranten und so genannte<br />

bildungsferne Familien wendet,<br />

die Chancengleichheit dieser Kinder<br />

zu erhöhen. In diesem Rahmen sieht<br />

sich auch die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> besonders mit ihrem Konzept<br />

für die Umsetzung der bestehenden<br />

Bildungspläne in den Klassen VAB (Vorqualifizierungsjahr<br />

Arbeit und Beruf)<br />

und in den Kooperationsklassen BVJ<br />

mit der Pestalozzischule verpflichtet.<br />

Genauso richtig ist es aber auch nach<br />

wie vor, dass die Stadt <strong>Ulm</strong> als Schulträger<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> angesichts der Sanierungsnotwendigkeit<br />

der abgewirtschafteten<br />

Gebäude S1 und S2 sowie der Pionierkaserne<br />

jetzt nicht abtaucht und<br />

auf finanziell bessere Zeiten hofft. So<br />

danken wir den Damen und Herren<br />

des <strong>Ulm</strong>er Gemeinderats sowie Herrn<br />

Oberbürgermeister Ivo Gönner, Herrn


Finanzbürgermeister Gunter Czisch<br />

sowie Frau Bürgermeisterin Sabine<br />

Mayer-Dölle für die einstimmige politische<br />

Willensbildung im Fachbereichsausschuss<br />

Bildung und Soziales vom 2.<br />

Februar 2010 für einen Erweiterungsbau<br />

sowie für die Sanierung der beiden<br />

Gewerblichen <strong>Schule</strong>n auf dem Kuhberg,<br />

der Robert-Bosch-<strong>Schule</strong> sowie<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>.<br />

„Dass es sich hierbei um ein Vorzeigeobjekt<br />

handelt, bei dem es nicht<br />

nur auf die Räume ankommt, sondern<br />

auch auf pädagogische Konzepte“,<br />

wie die Stadträtin Lisa Schanz meint,<br />

ist für uns Selbstverständlichkeit und<br />

Verpflichtung zugleich. So richtet die<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ihren<br />

Fokus, neben den besonderen Anforderungen<br />

an einen lernfeldorientierten<br />

Unterricht in der Berufsschule und<br />

dem damit verbundenen erhöhten<br />

Raumbedarf, auf ein neues, an der<br />

<strong>Schule</strong> konzipiertes Konzept für die<br />

berufsvorbereitenden Klassen zum<br />

Übergang <strong>von</strong> der <strong>Schule</strong> in den Beruf.<br />

Beim lernfeldorientierten Unterricht,<br />

bei dem ehemalige Fächer wie Technologie,<br />

Technische Mathematik oder<br />

Arbeitsplanung jetzt in der berufsfachlichen<br />

und in der berufspraktischen<br />

Kompetenz aufgehen, wird weniger<br />

im theoretischen Frontalunterricht,<br />

sondern in Gruppen unterrichtet,<br />

bei denen sich die Schüler ihr Wissen,<br />

angeleitet durch ihre Fachlehrer,<br />

selbstständig und praxisbezogen in<br />

Klassenzimmern, in Werkstätten, in<br />

Fachräumen und mit Zugriff auf PC,<br />

Werkzeuge und Maschinen aneignen.<br />

In den berufsvorbereitenden Bildungsgängen<br />

BVJ, BEJ, VAB hingegen<br />

möchte die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> künftig neue und vielleicht auch<br />

ungewöhnlichere Wege beschreiten, die<br />

mit dem Kultusministerium hinsichtlich<br />

eines Schulversuchs für eine Weiterentwicklung<br />

des Berufsvorbereitungsjahres<br />

abzustimmen sind, bzw. in der<br />

Schulart VAB bereits schon heute im<br />

Ansatz realisiert werden können.<br />

Häufig sind Aggressionen und Unterrichtsstörungen<br />

in den BVJ-Klassen<br />

Ausdruck für nicht kanalisierte und destruktiv<br />

eingesetzte Energien. Während<br />

andere Schülergruppen ihre Energie<br />

in Sportvereinen konstruktiv ausleben<br />

können, sind für unsere BVJ-Schüler<br />

die Anforderungen der Sportvereine,<br />

wie z. B. das Zahlen der Mitgliedsbeiträge<br />

oder der Besitz <strong>von</strong> Sportschuhen,<br />

häufig nicht erfüllbar. Darüber<br />

hinaus wohnen diese Schülerinnen<br />

und Schüler häufig sehr beengt und<br />

bewegen sich in ihrer Freizeit zu wenig.<br />

Über den Weg des Sports erleben<br />

die Schüler eigenes Können und<br />

erfahren, dass hartes Training, Anstrengungsbereitschaft<br />

sowie Leistungswille<br />

nötig sind, um ein Ziel<br />

zu erreichen. Der Grundgedanke, die<br />

Förderung der eigenen Leistungsbereitschaft<br />

bei den Jugendlichen über<br />

den Sport, wurde im Berliner Projekt<br />

mit exemplarischem Erfolg belegt.<br />

Von den Stärken ausgehend, werden<br />

die Schülerinnen und Schüler in einem<br />

„BVJ/BEJ-Fitness“ über den Weg des<br />

Sports in ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />

gefördert, indem man bei ihren<br />

Fähigkeiten ansetzt. Verhaltensveränderungen<br />

sind nur durch Erfolge und<br />

erreichbare Ziele dauerhaft zu festigen.<br />

Dem Sport immanent sind Grundstrukturen,<br />

welche die Ausbildung der<br />

Schlüsselqualifikationen per se verlangen,<br />

wie z. B. Durchhaltevermögen,<br />

realistische Selbsteinschätzung, die<br />

eigenen Fähigkeiten bzw. Grenzen kennen,<br />

Zuverlässigkeit, Kooperations- und<br />

Teamfähigkeit, Ausdauer, Fairness usw.<br />

Hier setzt die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> mit ihrem neuen Konzept an,<br />

das neben den anderen entscheidenden<br />

Faktoren für einen Erweiterungsbau<br />

den Gemeinderäten in einer Beschlussvorlage<br />

und in der Vorberatung im<br />

Schulbeirat und im Fachausschuss<br />

Bildung und Soziales vorgestellt wurde.<br />

Die Gebäude der Robert-Bosch- und<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

auf dem Kuhberg sind zwischen 33<br />

und 45 Jahren alt. Eine Sanierung ist<br />

überfällig. Beide <strong>Schule</strong>n zusammen<br />

haben mehr als 6000 Schüler, schon<br />

jetzt ist die Raumsituation eng. Die<br />

bislang in der Pionierkaserne untergebrachte<br />

Abteilung Gesundheitswesen<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

muss auf den Kuhberg umziehen. Denn<br />

die frühere Kaserne, ein ehemaliger<br />

Festungsbau aus dem 19. Jh., wurde<br />

aufgrund der Bausubstanz bereits<br />

1978 dem Schulbetrieb entwidmet.<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 9<br />

D. h., die Pionierkaserne entspricht<br />

gebäudetechnisch nicht den Anforderungen,<br />

die für einen Schulbetrieb<br />

erforderlich sind. Die ständige<br />

Modernisierung des Schulgebäudes<br />

ist auf die Dauer zu kostspielig.<br />

So hat in der Vorbereitung der politischen<br />

Entscheidung das Regierungspräsidium<br />

Tübingen einen Bedarf <strong>von</strong><br />

3383 qm für beide <strong>Schule</strong>n berechnet,<br />

da<strong>von</strong> entfallen auf die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />

<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> 2328 qm und auf die<br />

Robert-Bosch-<strong>Schule</strong> 1055 qm. Eine<br />

Bezuschussung der Programmfläche<br />

wurde für ca. 4000 qm in Aussicht<br />

gestellt. Im Modernisierungs-Plan<br />

für den Kuhberg ist auch der Bau<br />

einer zentralen Mensa vorgesehen,<br />

<strong>von</strong> der die Anna-Essinger-<strong>Schule</strong>n<br />

dann ebenfalls profitieren werden.<br />

Die Kosten für alle Erweiterungen<br />

liegen bei geschätzten 15 Millionen<br />

Euro. Weil die Gewerblichen <strong>Schule</strong>n<br />

zu über 80 Prozent <strong>von</strong> auswärtigen<br />

Schülern besucht werden, hat das Land<br />

einen Zuschuss <strong>von</strong> neun Millionen<br />

Euro in Aussicht gestellt. Das heißt,<br />

für die Stadt blieben sechs Millionen<br />

zu finanzieren. Die Kosten für die anschließend<br />

geplante Schulsanierung in<br />

Höhe <strong>von</strong> rund 20 Millionen Euro muss<br />

die Stadt dann jedoch alleine schultern.<br />

Nach der Zustimmung der Stadträte<br />

folgt jetzt die Ausschreibung mit einem<br />

Architektenwettbewerb, so dass ein<br />

tatsächlicher Baubeginn nicht vor der<br />

zweiten Jahreshälfte 2011 zu erwarten<br />

ist. Wohin genau der Erweiterungsbau<br />

kommen wird, ist im Rahmen des Architektenwettbewerbs<br />

noch zu bestimmen.<br />

Lorenz Schulte<br />

Monika Schilling<br />

(mit Beiträgen zum Päd. Konzept)


10 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

40 Jahre<br />

Technische Oberschule<br />

an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />

<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong><br />

Es war ein schönes Fest, an dem<br />

weit über 200 Ehemalige und Aktive<br />

aus der Zeit seit 1969 teilnahmen.<br />

Alte Freundschaften wurden<br />

aufgefrischt, zukünftige Klassentreffen<br />

wurden ins Auge gefasst.<br />

Im Vorfeld der Feier vom 28. November<br />

2009 war viel Planung nötig,<br />

um das Jubiläum in einem würdigen<br />

Rahmen zu begehen. Es kostete allerhand<br />

Mühe, aus 40 Jahren Technische<br />

Oberschule Fotos für eine Bilderschau<br />

zusammenzutragen. Das Organisationsteam<br />

listete alle Schülerinnen und<br />

Schüler nach Jahrgängen geordnet<br />

namentlich auf und bereicherte die Zusammenstellungen<br />

durch die Bilder. Zusätzlich<br />

wurden die seit dem Jahr 2000<br />

erstellten Projektarbeiten aufgeführt.<br />

Ein weiterer Teil war die Zusammenstellung<br />

der ehemaligen und aktiven<br />

Lehrer, natürlich ebenfalls mit den<br />

dazugehörenden Bildern. Parallel dazu<br />

suchte das Sekretariat im Archiv der<br />

<strong>Schule</strong> nach den Anschriften der früheren<br />

<strong>Steinbeis</strong>-Schüler, eine Arbeit, die<br />

sehr aufwändig, aber auch erfolgreich<br />

war. An dieser Stelle nochmals herzlichen<br />

Dank für die geleistete Arbeit.<br />

Der erste Teil des Festes mit Ansprachen,<br />

Musikbeiträgen <strong>von</strong> Kollegen<br />

und Schülern und einer Gesprächsrunde<br />

fand in der Aula der <strong>Schule</strong> statt.<br />

Schulleiter Oberstudiendirektor Schulte<br />

stellte in seiner Rede die Entwicklung<br />

der Technischen Oberschule <strong>von</strong> den<br />

Anfangszeiten bis zum aktuellen Stand<br />

dar. Studiendirektor Dehm, Abteilungsleiter<br />

der Berufsoberschule, gab<br />

einen Ausblick in die Zukunft mit dem<br />

ab dem Schuljahr 2009/2010 gültigen<br />

neuen Konzept der Berufsoberschulen<br />

im Land Baden-Württemberg. Oberstudienrat<br />

Michael Zimmer leitete eine<br />

kleine Podiums-Gesprächsrunde mit<br />

ehemaligen Schülern der TO und befragte<br />

sie über ihre damalige Schulzeit<br />

und über ihren weiteren beruflichen<br />

Werdegang. Zwischendurch unterhielt<br />

Oberstudienrat Siegfried Gmeiner mit<br />

Kollegen, ehemaligen und aktiven<br />

Schülern die Besucher mit klassischen<br />

und modernen Musikstücken. Der<br />

große Beifall des Publikums bestätigte<br />

die Qualität der Darbietungen <strong>–</strong> ein<br />

Beweis, dass technisch und naturwissenschaftlich<br />

orientierte junge<br />

Menschen auch im musischen Bereich<br />

einiges zu bieten im Stande sind.<br />

Im Anschluss traf man sich in den<br />

Räumen der Technischen Oberschule<br />

zum gemütlichen Zusammensein<br />

und zum Austausch <strong>von</strong> Erinnerungen.<br />

Für Essen und Trinken war<br />

gesorgt, so dass das Fest in fröhlicher<br />

Runde ablaufen konnte.<br />

Hartmut Dehm<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>, <strong>Ulm</strong><br />

40 Jahre<br />

Technische<br />

Oberschule<br />

Samstag, 28. November, 17:00 Uhr, Aula<br />

Programm<br />

Musik<br />

W. A. Mozart: Allegro aus Serenade KV 525<br />

Klavier zu 4 Händen:<br />

Hans-Martin Braunwarth (TO Abi 2004)<br />

Kirchenmusiker<br />

Kollege Siegfried Gmeiner (TO Abi 1985)<br />

Physik-/Chemielehrer<br />

Ansprache<br />

Oberstudiendirektor Lorenz Schulte,<br />

Schulleiter<br />

Musik: Richard Strauss Hornkonzert No 1<br />

Allegro<br />

Tuba: Peter Laib (TO Abi 2006)<br />

Musikstudent Hauptfach Tuba<br />

Ansprache<br />

Studiendirektor Hartmut Dehm,<br />

Abteilungsleiter Berufsoberschule<br />

Musik:<br />

„<strong>Ferdinand</strong>o“<br />

Tenorhorn: Berthold Gihr (TO12-2)<br />

Flügelhorn: Florian Sigg (TO13-2)<br />

Talkrunde auf dem Podium<br />

mit ehemaligen TO Schülern<br />

Moderation:<br />

Kollege Michael Zimmer (Deutschlehrer)<br />

Auf dem Podium die ehemaligen Schüler:<br />

Alexander Faul (TO Abi 2006)<br />

Student der Elektronik<br />

Reinhold Strauß (TO Abi 1982)<br />

Maschinenbauingenieur,<br />

Berufsschullehrer an der<br />

Robert-Bosch-<strong>Schule</strong><br />

Vera Keplinger (TO Abi 1987)<br />

Betriebswirtschaftlerin<br />

und Wirtschaftspädagogin<br />

Markus Keuler (TO Abi 1996)<br />

Wirtschaftsjurist<br />

Martin Müller (TO Abi 2002)<br />

Maschinenbauingeneur<br />

Musik<br />

„TO Alice“<br />

drei TO-Chemielehrer<br />

Kollege Bernd Kebbel (Gitarre)<br />

ehem. Kollege Heinz Hindler (Kontrabass)<br />

Kollege Siegfried Gmeiner (Klavier)<br />

Auszug aus der<br />

Ansprache <strong>von</strong> OStD Schulte<br />

„Wissen und Macht des Menschen,<br />

liebe ehemalige Schülerinnen und<br />

Schüler unserer Technischen Ober-<br />

schule <strong>Ulm</strong> an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />

<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> mit Partnern und<br />

Angehörigen, fallen zusammen, weil<br />

Unkenntnis der Ursache, die Wirkung<br />

verfehlen lässt.“ Dieser Satz des<br />

englischen Philosophen Francis Bacon,<br />

der in Kurzform „Wissen ist Macht“<br />

lautet, war nie so wahr wie heute. In<br />

Zeiten des demografischen Wandels<br />

und auf dem Weg zur Wissensgesellschaft<br />

befindet sich die Arbeitswelt<br />

in stetem Umbruch. „Lebenslanges<br />

Lernen“ ist mehr als eine Worthülse<br />

<strong>–</strong> Weiterbildung ist unabdingbar für<br />

das eigene persönliche Vorankommen,<br />

unabdingbar für Firmen und ihre Mitarbeiter,<br />

für Forschung und Lehre. (...)<br />

Ca. 1600 ehemalige Absolventinnen<br />

und Absolventen haben wir in<br />

den vergangenen Wochen auf der<br />

Basis unseres zum Großteil natürlich<br />

veralteten Datenbestandes angeschrieben.<br />

Fast 200 sind heute unserer<br />

Einladung gefolgt. Wir freuen uns,<br />

Sie nun heute zum 40. Geburtstag<br />

der Technischen Oberschule an der<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

in <strong>Ulm</strong> begrüßen zu dürfen. (...)<br />

Seit dem im Jahre 1976 in Kraft<br />

getretenen Schulgesetz werden die<br />

Berufsaufbauschulen (als Mittelstufe)<br />

und die Technische Oberschule (als<br />

Oberstufe) unter der Bezeichnung Berufsoberschulen<br />

zusammengefasst. (...)<br />

Die Schularten fanden im Laufe der<br />

Zeit immer mehr Zuspruch, so dass<br />

im Jahre 1969 auch unser damaliger<br />

Schulleiter Herr OStD Eisele einen<br />

Antrag an das damalige Oberschulamt<br />

Nordwürttemberg zur Einrichtung<br />

einer Technischen Oberschule in <strong>Ulm</strong><br />

stellte. Dieser Antrag wurde am 4.<br />

Juni 1969 durch Ministerialdirektor<br />

Dr. Steinle im Kultusministerium<br />

genehmigt und (...) so konnte dann<br />

am 16. Juni 1969 eine Technische<br />

Oberschule in <strong>Ulm</strong> an der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

errichtet werden.


Der Start der Technischen Oberschule<br />

wurde sofort zum Schuljahresbeginn<br />

1969 <strong>von</strong> Herrn Eisele vollzogen.<br />

Bis zum heutigen Tag haben an<br />

der Technischen Oberschule in <strong>Ulm</strong><br />

genau 1667 Schülerinnen und Schüler<br />

eine fachgebundene oder eine allgemeine<br />

Hochschulreife erreicht. Diese<br />

doch stolze Zahl an erfolgreichen<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

führe ich auf eine hohe Attraktivität<br />

dieser Schulart und auf die Begeisterungsfähigkeit<br />

unserer Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen<br />

früher sowie auch heute zurück.<br />

Auszug aus der Ansprache<br />

<strong>von</strong> StD Dehm:<br />

In den letzten Jahren wurden viele<br />

Änderungen im Bereich der Berufsoberschulen<br />

durchgeführt und so<br />

die klassische, ja fast konservative<br />

Ausbildung mit einem technischnaturwissenschaftlichen<br />

Profil an der<br />

TO <strong>–</strong> feste Fächer ohne Wahlmöglichkeit<br />

und die typischen Prüfungsfächer<br />

Deutsch, Englisch, Mathematik<br />

und Physik <strong>–</strong> weiterentwickelt. (...)<br />

Die Einrichtung der Projektarbeit<br />

war eine gute Entscheidung. Durch<br />

das selbstständige Erarbeiten eines<br />

speziellen Themas <strong>–</strong> meist wurde ein<br />

Generalthema festgelegt <strong>–</strong> konnten die<br />

Schüler durch gemeinsames Erarbeiten<br />

der thematischen Sachverhalte<br />

und Erlernen der Spielregeln für die<br />

Darstellung eines solchen Projektes<br />

und deren Präsentation Erfahrungen<br />

für ein erfolgreiches wissenschaftliches<br />

Arbeiten im Studium erlernen.<br />

Ab 2006 begann die Erarbeitung<br />

einer weiteren Neuerung. Ziel war es,<br />

die Anbindung der Berufskollegs im<br />

Lande an die Berufsoberschulen mit<br />

dem Quereinstieg in die Stufe 2 der<br />

BOS zu erreichen und so zwischen<br />

verschiedenen Bildungsabschlüssen<br />

Übergänge zu schaffen. (...)<br />

Betroffen <strong>von</strong> den Änderungen sind<br />

neben den Berufsoberschulen <strong>–</strong> Technische<br />

Oberschule, Wirtschaftsober-<br />

schule und Berufsoberschule-Soziales<br />

<strong>–</strong> sämtliche Berufskollegs, also neben<br />

dem bisher schon beteiligten einjährigen<br />

Berufskolleg zur Fachhochschulreife<br />

alle zweijährigen Berufskollegs<br />

des Landes. Dazu mussten<br />

alle Lehrpläne dieser Schularten<br />

überarbeitet und an das Konzept der<br />

Durchlässigkeit angepasst werden. (...)<br />

Was hat sich nun mit Beginn des<br />

Schuljahres 2009/2010 geändert?<br />

Die Projektarbeit wurde ins erste<br />

Jahr verlegt und zählt nicht mehr<br />

zum Notendurchschnitt des Abiturs.<br />

Wir werden trotzdem das Thema<br />

der Projektarbeit und auch die Note<br />

im Abschlusszeugnis angeben, um<br />

damit unsere Schüler zu motivieren,<br />

gute Projektarbeiten zu fertigen.<br />

Das Fach Biologie wurde reduziert<br />

und wird nur noch in der Abschlussklasse<br />

unterrichtet. Sicher ein Verlust,<br />

zählt doch dieses Fach zu den Naturwissenschaften<br />

und damit zu unserem<br />

Profil. Das Fach Physik wurde <strong>von</strong> 5<br />

Wochenstunden auf 6 Stunden erhöht.<br />

Die Lehrpläne wurden entspre-<br />

chend geändert und so gestaltet,<br />

dass ein Quereinstieg der Berufskollegschüler<br />

einfacher sein soll.<br />

Französisch bleibt weiterhin als<br />

zweijähriges Wahlfach mit den<br />

bisherigen Bedingungen, wenngleich<br />

Quereinsteiger über diesen<br />

Weg die Allgemeine Hochschulreife<br />

nicht erreichen können. (...)<br />

Bei all diesen Änderungen ist es<br />

sehr wichtig, unser sehr gutes Bildungsniveau<br />

zu erhalten und unsere<br />

Schüler auf einen erfolgreichen<br />

Start ins Studium vorzubereiten.<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 11<br />

Tag der<br />

Menschenrechte<br />

Zum Tag der Menschenrechte 2009<br />

bot die Amnesty International Ortsgruppe<br />

<strong>Ulm</strong> <strong>Schule</strong>n die Möglichkeit<br />

eines Gastvortrags durch ihre Mitglieder<br />

an. Herr Liebscher erklärte sich<br />

umgehend dazu bereit, einen Repräsentanten<br />

der namhaften Menschenrechtsorganisation<br />

einzuladen und<br />

so wurde ein Termin für Januar 2010<br />

festgelegt, an dem uns Herr Fiechtner<br />

besuchen sollte. Er ist bereits seit<br />

vielen Jahren ein engagiertes Mitglied<br />

der <strong>Ulm</strong>er ai-Ortsgruppe und hat<br />

sich unter anderem einen Namen als<br />

Gründer und Mitglied der interkulturellen<br />

Autorengruppe79 gemacht.<br />

Gemeinsam wurde beschlossen,<br />

dass im Rahmen des Geschichtsunterrichts<br />

ein Besuch in den Klassen<br />

1BKFHT2 und 3 (Berufskolleg Fachhochschulreife<br />

Technik) stattfinden<br />

sollte, nachdem beide Klassen bereits<br />

im November mit Herrn Liebscher eine<br />

Studienexkursion zur KZ-Gedenkstätte<br />

Dachau unternommen hatten.<br />

Herr Fiechtner hielt seinen eloquenten<br />

Vortrag vor einem gefesselten<br />

Publikum und in völlig freier Form,<br />

wobei er nicht nur einen sehr anschaulichen<br />

Einblick in die wechselvolle<br />

Geschichte der Menschenrechte quer<br />

durch die Verfassungen bekannter<br />

Länder der westlichen Hemisphäre<br />

vermittelte, sondern in seinen Ausführungen<br />

auch ganz dezidiert auf die<br />

heutige Situation der Menschenrechte<br />

einging. Auf den Vortrag folgte eine<br />

kurze Fragerunde, welche die Schüler<br />

zu verschiedenen Diskussionen nutzten.<br />

Abschließend dankte Herr Liebscher<br />

dem Besucher und verabschiedete ihn.<br />

Norbert Liebscher


12 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

CHidZ <strong>–</strong><br />

Chemie in der Zeitung<br />

Projekt im Chemieunterricht<br />

der Technischen Oberschule<br />

Tod durch Kohlenmonoxidvergiftung<br />

beim Grillen. Jugendliche sterben <strong>von</strong><br />

mit Methanol<br />

gepanschtem<br />

Wodka. Fatale<br />

Verwechslung<br />

<strong>von</strong> Chemikalien<br />

in der<br />

Apotheke.<br />

Explosion beim Brand einer Friteuse.<br />

Römer nutzen schon Kalk zur Entsäuerung<br />

des Weines. Chemieunfall<br />

in der Berufsschule Heidenheim.<br />

Chlorgasunfall im <strong>Ulm</strong>er SSV-Bad.<br />

Explosion beim Schnüffeln <strong>von</strong> Deospray.<br />

Anschlag mit Buttersäure.<br />

Immer wieder kommt es vor, dass<br />

chemische Substanzen oder Reaktionen<br />

Gegenstand oder Thema <strong>von</strong> Berichten<br />

in der Tageszeitung sind, oft im<br />

Zusammenhang mit Unfällen. Solche<br />

Zeitungsberichte werden im Chemieunterricht<br />

der Technischen Oberschule<br />

seit einem Jahr in dem Projekt CHidZ =<br />

„Chemie in der Zeitung“ immer wieder<br />

aufgegriffen. Innerhalb dieses Projekts<br />

bearbeitet ein Schüler oder eine Schülerin<br />

einen Zeitungsbericht und beleuchtet<br />

die angesprochene Substanz bzw.<br />

die chemischen Vorgänge mit einem<br />

Kurzreferat. Hierbei ist es auch Aufgabe<br />

der Schüler, ihre Erläuterungen durch<br />

ein selbst gewähltes und erarbeitetes<br />

Experiment zu veranschaulichen und<br />

zu ergänzen. Abschließend wird über<br />

den Artikel und die Ausführungen eine<br />

Seite für die Projektwandzeitung im<br />

Chemiesaal angefertigt. Die handlungsorientierte<br />

und selbst organisierte<br />

Vorgehensweise fördert neben<br />

der Fachkompetenz auch Handlungs-,<br />

Methoden- und Medienkompetenz<br />

der Schülerinnen und Schüler.<br />

Die Aufarbeitung des Themas basiert<br />

auf dem Kenntnisstand, der bisher im<br />

Unterricht erreicht wurde. Oft ergeben<br />

sich spannende Querbezüge zu<br />

momentan behandelten Themen, und<br />

es werden interessante, Fächer übergreifende<br />

Fragestellungen zu Technik,<br />

Biologie, Physik, Sicherheitstechnik,<br />

Brandschutz und anderen Gebieten<br />

angeschnitten. Nicht selten werden<br />

durch die Kurzreferate spannende<br />

Diskussionen in der Klasse angeregt.<br />

Da den Zeitungsartikeln naturgemäß<br />

eine gewisse Brisanz innewohnt, sind<br />

die Motivation und das Interesse der<br />

Schüler sehr groß. Es zeigte sich bisher<br />

auch, dass gerade das Experimentieren<br />

den Schülerinnen und Schülern der<br />

Technischen Oberschule Freude bereitet<br />

und eine Herausforderung darstellt, die<br />

gerne angenommen wird. Ein Highlight<br />

war in dieser Beziehung sicher die<br />

Demonstration einer Fettbrandexplosion<br />

auf dem Schulhof. Diesen Versuch<br />

führte der Schüler Stefan Arb durch,<br />

der gelernter Schornsteinfeger ist und<br />

sich in seiner Freizeit als Feuerwehrmann<br />

engagiert. Die ca. 4 m hohe<br />

Stichflamme bei der Explosion demonstrierte<br />

eindrücklich die katastrophale<br />

Wirkung, die das unsachgemäße<br />

Löschen eines Fettbrandes mit Wasser<br />

haben kann. Auf weitere Beiträge zum<br />

Projekt CHidZ kann man gespannt sein.<br />

Siegfried Gmeiner


Anlässlich der 5. Betonwerksteintage<br />

International in Berlin (28.-<br />

29.01.2010) verlieh der Dachverband<br />

des Betonstein- und Terrazzoherstellerhandwerks<br />

unserer Meisterschule<br />

Betonstein und Terrazzo für besondere<br />

Leistungen im Bereich „Innovation“<br />

den „Betonwerksteinpreis 2010“. In<br />

seiner Ansprache würdigte der Vorsitzende<br />

der Bundesfachgruppe BFTN<br />

beim ZDB (Zentralverband Deutsches<br />

Baugewerbe), Herr Dipl.-Ing. Wolfram<br />

Reinhardt, besonders die Leistungen bei<br />

der Aus- und Weiterbildung. Ausdrück-<br />

UrkUnde<br />

und<br />

Preis <strong>–</strong><br />

natürlich aus<br />

Beton<br />

lich hob er das ständige Bemühen um<br />

eine hohe Qualität bei der Lehrlingsausbildung<br />

der Betonstein- und Terrazzohersteller<br />

bzw. der Betonfertigteilbauer<br />

hervor. Vor allem aber würdigte er die<br />

Anstrengungen aller Beteiligten an der<br />

einzigen Meisterschule in Deutschland<br />

für dieses Handwerk. Die alljährlich in<br />

<strong>Ulm</strong> gefertigten Meisterstücke gäben in<br />

ihrer Vielfalt an Farbe und Gestaltung<br />

regelmäßig Zeugnis vom kreativen<br />

Umgang mit dem Werkstoff Beton<br />

und trügen somit zu einem positiven<br />

Image dieses oft gescholtenen Bau-<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 13<br />

materials bei. Wir, die Lehrer in den<br />

o.g. Berufen, sind stolz auf diesen<br />

verliehenen Preis. Er wird uns darin<br />

bestärken, in unseren Anstrengungen<br />

um eine moderne qualitätsgerechte<br />

Aus- und vor allem Weiterbildung<br />

auch zukünftig nicht nachzulassen.<br />

Wolfgang Janisch<br />

Unsere Kollegen Janisch und<br />

Wiedenmayer im Gespräch mit dem<br />

Bundesfachgruppenvorsitzenden Reinhardt<br />

am Stand der Meisterschule <strong>Ulm</strong>


14 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Unsere OES-Koordinatoren<br />

in der schulischen Qualitätsentwicklung der FSS<br />

Planung, Gestaltung und Umsetzung<br />

des an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> seit Beginn des Schuljahres<br />

2009/2010 laufenden OES-Prozesses<br />

verlangen die Schaffung entsprechender<br />

Strukturen. Dazu müssen zusätzlich<br />

erfahrene und kompetente Personen<br />

mit Funktionen und Aufgaben betraut<br />

werden, die eine verantwortliche,<br />

koordinierende Schlüsselrolle<br />

bei der schulischen Qualitäts(weiter)<br />

entwicklung einnehmen wollen.<br />

Eine derartige Koordinationsfunktion<br />

setzt voraus, dass diese Personen<br />

mit kommunikativem, integrierendem<br />

und aktivierendem Geschick mit und<br />

zwischen Schulleitung, Abteilungsleitungen,<br />

Projektleitung, Projektteams<br />

und Kollegium agieren.<br />

Die organisatorische Einbindung<br />

unserer drei OES-Koordinatoren war<br />

notwendig prozesshaft und hat sich<br />

ganz besonders während der bisherigen<br />

Weiterentwicklung <strong>von</strong> OES an unserer<br />

<strong>Schule</strong> präzisiert. Ein kleiner Ausdruck<br />

dafür ist schon die Neubenennung des<br />

Teams <strong>–</strong> hießen wir zunächst noch PLT<br />

(Projektleitungsteam), sind wir nun<br />

PKT (Projektkoordinierungsteam).<br />

Gerade im Rahmen der Projektanträge,<br />

der Projektarbeit sowie der Erzielung<br />

erfolgreicher Ergebnisse derselben<br />

finden sich <strong>–</strong> wie es auch das schulweit<br />

kommunizierte Funktionendiagramm<br />

zeigt <strong>–</strong> entscheidende, damit verbundene<br />

Aufgaben und Befugnisse auf<br />

der Sach- nicht weniger als auf der<br />

Beziehungsebene. Die Mitwirkung bei<br />

den Drehscheibentagen der außerschulischen<br />

Unterstützungssysteme, das<br />

regelmäßige Gespräch mit der Schulleitung,<br />

die Vorbereitung, Durchführung<br />

und Protokollierung der Sitzungen<br />

mit unseren Prozessbegleitern sowie<br />

die Dokumentation der wichtigen und<br />

wertvollen Resultate der vielen schulischen<br />

Wirksamkeiten und Gestaltungen<br />

im OES-Kontext bilden einen wichtigen<br />

Mittelpunkt der Arbeit. Das sich<br />

daraus ergebende<br />

Rollen- und<br />

Selbstverständnis<br />

der drei OES-<br />

Koordinatoren<br />

bewegt sich deshalb<br />

im Dreieck <strong>von</strong> Qualifikation,<br />

Verantwortung und Befugnissen.<br />

Frau Helga Nusser (Abteilung<br />

Gesundheit), Herr Walter Burkhardt<br />

(Abteilung Körperpflege/Drucktechnik)<br />

sowie Herr Christian Schulz (Abteilung<br />

Berufsoberschule) hatten schon erste<br />

Rent An American <strong>–</strong><br />

deutsch-amerikanische Freundschaft<br />

Bereits seit mehreren Jahren<br />

fungiert Herr Liebscher an unserer<br />

<strong>Schule</strong> als Bindeglied zum Projekt<br />

„Rent an American <strong>–</strong> die USA zu Gast<br />

in deutschen Klassenzimmern“ des<br />

Amerikanischen Instituts Tübingen.<br />

Heuer war es wieder so weit, einem<br />

Aufruf zu folgen und sich für einen<br />

Besuch amerikanischer Studenten an<br />

unserer <strong>Schule</strong> einzusetzen. Nachdem<br />

wir bereits sehr gute Erfahrungen mit<br />

dem Projekt gemacht hatten, sollte es<br />

dieses Jahr wieder zu einem Treffen<br />

kommen, um unseren Schülern den<br />

direkten Kontakt mit „echten“ Amerikanern<br />

zu ermöglichen und kulturelle<br />

Erfahrungen aus erster Hand anzubahnen.<br />

Um möglichst viele Schüler<br />

zu erreichen, beschloss ein spontan<br />

gebildetes Team unserer Fachschaft<br />

der Englischlehrer Frau Springfeld,<br />

Herr Korn und Herr Liebscher, dieses<br />

Jahr gleich zwei Studenten einzuladen<br />

und in einen Schultag zu integrieren.<br />

Nach den üblichen Vorbereitungen<br />

war es am 4. Dezember 2009 dann<br />

so weit, dass zwei Studentinnen aus<br />

Tennessee unserer <strong>Schule</strong> einen Besuch<br />

abstatteten, sehr zur Freude unserer<br />

Schülerinnen und Schüler in den<br />

Klassen des Berufskollegs (BK) und<br />

in der Berufsfachschule Bautechnik<br />

(2BFB), denn die beiden jungen Frauen<br />

erwiesen sich als recht aufgeschlossen<br />

und zugänglich und boten neben<br />

einer schönen Präsentation Nashvilles<br />

und Tennessees viele Möglichkeiten<br />

zu persönlichen Gesprächen. Auch<br />

Erfahrungen in der für STEBS erforderlichen<br />

Ausbildung zu Moderatoren und<br />

bei der Erarbeitung unseres Schulleitbildes<br />

gesammelt, bevor sie jetzt auch<br />

für den OES-Prozess Energien bündeln<br />

und <strong>–</strong> wie sie hoffen<br />

<strong>–</strong> nachhaltig zu<br />

eindrücklichen Resultaten<br />

verhelfen.<br />

Zweifellos stehen<br />

aber dafür nicht<br />

allein die Schulleitung, die Abteilungsleitungen<br />

oder das hier vorgestellte<br />

Team im Fokus <strong>von</strong> Interesse, Mitarbeit<br />

und Erfolg, sondern vorab das<br />

Gesamtkollegium unserer <strong>Schule</strong>.<br />

Christian Schulz für das PKT<br />

<strong>von</strong> unserer Seite wurde alles unternommen,<br />

um den Besuch der beiden<br />

Studentinnen zum Erfolg werden zu<br />

lassen. Die Schülerinnen und Schüler<br />

der 2BFB2 hatten eigens ein gemeinsames<br />

Frühstück vorbereitet und im BK<br />

ging es nach der Kulturpräsentation<br />

mit einem echten Weißwurstfrühstück<br />

in die zweite Runde der vormittäglichen<br />

Stärkung <strong>von</strong> Geist und Seele.<br />

Da der Wunsch der Schüler immer<br />

dringender wurde, den beiden Studentinnen<br />

nun auch weitere Einblicke in<br />

die Kultur des Gastlandes zu bieten,<br />

beschlossen einige <strong>von</strong> ihnen, nach<br />

dem Unterricht dem <strong>Ulm</strong>er Weihnachtsmarkt<br />

noch einen Besuch abzustatten.<br />

Dort hatten sich bereits Schüler der FSS<br />

und anderer <strong>Schule</strong>n eingefunden und<br />

man unterhielt sich ausführlich über<br />

das Projekt „Rent an American“, wobei<br />

in manchem Schüler der Berufsaufbauschule<br />

(BAG) der Eifer geweckt<br />

wurde, im nächsten Jahr auch das BK<br />

zu besuchen und selbst an „Rent an<br />

American“ teilzunehmen. Mit einem<br />

Besuch des ‚Museums der Brotkultur’<br />

klang dieser gelungene Tag dann aus.<br />

Norbert Liebscher


Eine Wolke am Himmel <strong>–</strong> Theaterstück zum Thema<br />

sexuelle Übergriffe an Jugendlichen<br />

Das Thema des sexuellen Missbrauchs<br />

<strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen<br />

geht uns alle an. Es findet zunehmend<br />

Beachtung in der Politik und in anderen<br />

gesellschaftlichen Bereichen. Im<br />

schulischen Alltag sind die Wahrnehmung<br />

dieser Problematik sowie die Prävention<br />

wichtig. Deshalb besuchten die<br />

Kolleginnen Daiß, Schilling und Weiß<br />

am 17. November 2009 mit den Klassen<br />

VAB (Vorqualifizierungsjahr Arbeit und<br />

Beruf) und BEJ-K (Berufseinstiegsjahr<br />

Körperpflege) unserer <strong>Schule</strong> das<br />

in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund<br />

<strong>Ulm</strong> und dem Stadtjugendring<br />

entwickelte Theaterstück „Eine<br />

Wolke am Himmel“. Dankend dürfen wir<br />

erwähnen, dass die Teilnahme an dieser<br />

außerunterrichtlichen Veranstaltung<br />

durch die großzügige Unterstützung<br />

des Fördervereins der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />

<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> ermöglicht wurde.<br />

Die beiden Hauptdarstellerinnen<br />

Julia (Isabel Gauß) und Maren (Sabine<br />

Menne) verbindet seit Jahren eine<br />

tiefe Freundschaft. Maren bemerkt<br />

eine zunehmende Verhaltensänderung<br />

ihrer besten Freundin. Sie findet<br />

allerdings lange Zeit nicht heraus, was<br />

ursächlich hinter dieser Veränderung<br />

steht. Erst als Julia die Schuldgefühle<br />

über den Missbrauch durch ihren<br />

Onkel Klaus (Jörg Zenker) übermannen<br />

(„Ich bin schuldig“), findet sie den<br />

Mut, ihrer Freundin Maren <strong>von</strong> diesen<br />

Missbrauchshandlungen zu erzählen.<br />

Durch die dargestellte Theater-<br />

Film-Ebene bot das Stück, aufgeführt<br />

vom <strong>Ulm</strong>er Kinder- und Jugendtheater<br />

„DIE BÜHNE“ im Roxy, einen<br />

lebensnahen theaterpädagogischen<br />

Zugang zu dieser Problematik.<br />

Additiver Teil des <strong>von</strong> Sven Wisser<br />

inszenierten (Textfassung, Regie,<br />

Gesamtkonzeption) Theaterstücks war<br />

die sich anschließende Diskussionsrunde,<br />

in der die Schauspieler für Fragen,<br />

Kritik und Anregungen durch das<br />

Publikum zur Verfügung standen. In<br />

dieser interaktiven Fragerunde wurde<br />

deutlich, welche Brisanz diese Thematik<br />

für die Schülerinnen der Klassen<br />

VAB und BEJ-K unserer <strong>Schule</strong> hat.<br />

Sie beteiligten sich sehr interessiert an<br />

der angebotenen Diskussionsrunde.<br />

Zurück im pädagogischen Alltagsgeschehen<br />

des Klassenzimmers<br />

wurde das Thema des sexuellen<br />

Missbrauchs nachhaltig durch die<br />

Pädagoginnen aufgearbeitet.<br />

Abschließend lässt sich das folgende<br />

<strong>von</strong> Sozialministerin Dr. Monika<br />

Stolz, der Schirmherrin des Projektes,<br />

gezogene Resümee zitieren: „Dieses<br />

sensible und oftmals immer noch<br />

verdrängte Thema bedarf zum Wohle<br />

unserer Kinder der stetigen Wachsamkeit<br />

und Aufmerksamkeit.“<br />

Karin Daiß, Monika Weiß<br />

Auf den Spuren der<br />

Erinnerung<br />

Ein Besuch der Klasse<br />

K2FR3 in der<br />

KZ-Gedenkstätte Dachau<br />

„Geschichtsunterricht abseits vom<br />

Klassenzimmer“, dies war der Wunsch<br />

der letztjährigen Klasse K2FR3 (2.<br />

Lehrjahr Friseure). So besuchte die<br />

Klasse am 16. Juli 2009 gemeinsam<br />

mit Herrn Ventimiglia und ihrer Gemeinschaftskundelehrerin<br />

Frau Daiß<br />

das am 22. März 1933 eingerichtete<br />

Konzentrationslager in Dachau.<br />

Bereits im Unterricht hatten wir das<br />

Thema „Nationalsozialismus“ didaktisch<br />

und methodisch handlungsorientiert<br />

aufgearbeitet, so dass einem<br />

gemeinsamen Ausflug nichts mehr im<br />

Wege stand. Dachau sollte hierbei als<br />

Beispiel „für alle Konzentrationslager,<br />

die Nationalsozialisten in ihrem<br />

Herrschaftsbereich errichtet haben“<br />

(Eugen Kogon) gesehen werden.<br />

Mittels kostengünstigem Bayernticket<br />

und nach mehrfachem Umsteigen<br />

vom Bus in Zug und S-Bahn nahm<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 15<br />

die Klasse den Ausflug in Angriff. Die<br />

Hin- und Rückfahrt dauerte jeweils<br />

drei Stunden, was sehr positiv <strong>von</strong> der<br />

Klasse aufgenommen wurde, denn so<br />

hatten die Schülerinnen und Schüler die<br />

Möglichkeit zum Austausch über den<br />

Besuch des Konzentrationslagers. Mit<br />

Unterstützung <strong>von</strong> Herrn Klaus Schultz,<br />

Diakon der ökumenischen Besucherbegleitung<br />

in der KZ-Gedenkstätte<br />

Dachau, bewegten sich die Schülerinnen,<br />

Schüler und Lehrer drei Stunden<br />

über das KZ-Gelände und tauchten in<br />

die Zeit des Nationalsozialismus ein.<br />

Erst das gewissenhafte Abschreiten<br />

des kompletten Lagers machte<br />

den Schülerinnen und Schülern die<br />

Ausmaße des Massenmordes bewusst.<br />

Die aufkommenden Fragen konnten<br />

bereits vor Ort geklärt werden<br />

und die Klasse zeigte ein sehr großes<br />

Geschichtsinteresse und Geschichtsbewusstsein,<br />

was sich vor allem beim<br />

Besuch der Häftlingsunterkünfte<br />

und des Krematoriums in einzelnen<br />

Schüleräußerungen widerspiegelte.<br />

Wichtig bei der Exkursionsplanung<br />

war das Prinzip der Nachhaltigkeit des<br />

erlernten und erlebten Wissens über die<br />

KZ-Gedenkstätte. Darüber hinaus wurde<br />

ein großer Wert auf den Bezug zu<br />

den Schülerinteressen gelegt und das<br />

Prinzip der Eigenständigkeit gefördert.<br />

Eine Woche nach dem gemeinsamen<br />

Ausflug reflektierten die Fachlehrerin<br />

und die Klasse gemeinsam<br />

nochmals über den Ausflug. Fazit:<br />

Durch die Möglichkeit, pädagogische<br />

Gestaltungsfreiräume verantwortungsvoll<br />

zu gestalten, konnte dieser<br />

Ausflug zustande kommen <strong>–</strong> eine<br />

gute und vor allem vielseitige Möglichkeit,<br />

Geschichtsunterricht abseits<br />

vom Klassenzimmer zu halten.<br />

Karin Daiß


16 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Bildkomposing: Martin Blaas, 3 BKGD 3<br />

An die Lesesucht, sich in wahnhafte,<br />

unwirkliche Welten zu verlieren,<br />

dieses über 200 Jahre alte Schlagwort,<br />

erinnerte Dr. Mahler <strong>von</strong> der Schulpsychologischen<br />

Beratungsstelle <strong>Ulm</strong><br />

zum Auftakt der eintägigen Fortbildung<br />

„Computer, Internet & Co <strong>–</strong> neue<br />

Medien, neue Chancen, neue Gefahren“,<br />

um im gleichen Atemzug mit Recht die<br />

Frage zu stellen, in welchem Maße das<br />

Tagungsthema heutzutage eine völlig<br />

andere Dimension und Situation beinhalte.<br />

Dies kompetent zu beantworten<br />

war die Aufgabe dreier Referenten.<br />

Markus Greski, Polizeihauptmeister<br />

und zuständig für Polizeiliche Prävention,<br />

referierte über Team-<strong>Ulm</strong>,<br />

Communities, Cyber-Mobbing und die<br />

Rechtsfolgen. Wenn auch durchaus „die<br />

schwarze Wolke über unserer Region“,<br />

müsse dieses Online-Magazin ernst<br />

genommen werden, allein schon weil<br />

hier über 400.000 User angemeldet<br />

sind <strong>–</strong> viele mehrfach. Abends seien<br />

gleichzeitig bis zu 15.000 User online,<br />

da<strong>von</strong> 75% über 17 Jahre alt, und die<br />

elterliche Aufforderung „gafk“ (go away<br />

from keyboard) laufe meist ins Leere.<br />

An sich ist, so Greski, nicht der Chat<br />

das Problem, sondern wie ich mich<br />

<strong>–</strong> mehr oder weniger offenherzig <strong>–</strong><br />

präsentiere. Oft werde verkannt, wie<br />

sehr sich der Einzelne hier preisgebe<br />

oder unwissentlich in anderen Profilen<br />

auftauche. Das Geschäft mit der Liebe<br />

Computer,<br />

Internet & Co<br />

münde all zu oft in Pornographie oder<br />

Pädophilie <strong>–</strong> in Straftatbestände. An<br />

dieser Grenze kratzten, sogar darüber<br />

hinaus gingen Mobbing, Happy Slapping<br />

oder Snuff (eine Schlägerei oder<br />

Hinrichtungsszene wird online gestellt)<br />

sowie Dissen (Schlechtmachen).<br />

Das Team <strong>von</strong> Team-<strong>Ulm</strong>.de versucht<br />

dem entgegenzuwirken, z.B. durch<br />

Verwarnung, Löschung des Beitrags<br />

oder Sperrung des Nutzerkontos.<br />

Pascale Sorg, Familientherapeutin<br />

und Sozialarbeiterin <strong>von</strong> der Caritas<br />

<strong>Ulm</strong>, thematisierte die Internetnutzung<br />

der Jugendlichen. Seit 2002 zeigt sich<br />

ein starker Useranstieg bei den 12- bis<br />

19-Jährigen. Vielfältig sei deren Nutzung,<br />

das Internet diene der Information,<br />

Selbstdarstellung, Kommunikation,<br />

Unterhaltung, dem Ein- und Verkauf.<br />

Als Suchmaschine und für Online-<br />

Communities nutzten es über 70%, für<br />

Spiele 30%. Bei der Frage nach der Problematik<br />

solcher Aktivitäten kommt vor<br />

allem die Nutzungsfrequenz ins Spiel.<br />

Obenan stehen die 18- bis 19-Jährigen,<br />

<strong>von</strong> denen 72% täglich online gingen:<br />

Die Partizipationsmöglichkeiten, der<br />

soziale Austausch, die positive Selbstdarstellung,<br />

der Lebensweltbezug<br />

und der Zeitvertreib faszinierten.<br />

Obwohl es bisher keine verbindliche<br />

Krankheitsdiagnose für Computersucht<br />

gibt, so Sorg, lassen sich<br />

bei dieser „substanzungebundenen<br />

Störung“ fünf Merkmale beobachten:<br />

• Einengung des Verhaltensraums<br />

(PC-Nutzung statt anderer<br />

Aktivitäten)<br />

• Kontrollverlust (Reduzierung<br />

der PC-Nutzung unmöglich)<br />

• Toleranzentwicklung (wöchentliche<br />

PC-Nutzung steigt<br />

<strong>von</strong> 10 auf über 35 Stunden)<br />

• Entzugserscheinungen (Nervosität,<br />

Gereiztheit, Ungeduld)<br />

• negative soziale Konsequenzen<br />

(Ärger mit der Familie,<br />

Leistungsabfall)<br />

In Chats (35,2%), bei Spielen ohne<br />

Geldeinsatz (11,1%), nicht zuletzt<br />

bei Erotik und Sex (9,9%) „wer-<br />

den Freunde gesammelt, die ich<br />

in der Wirklichkeit nicht habe.“<br />

Daraus lassen sich einige Erklärungen<br />

ableiten, die diesen Wunsch<br />

nach Flow, Rausch, Zeitvergessenheit<br />

und Versunkensein in der virtuellen<br />

Welt <strong>–</strong> der letztlich ja auch ein Verlorensein<br />

aufzeigt <strong>–</strong> erklärbar machen:<br />

Es ist die Neugier, sind Bedürfnisse<br />

nach Bindung und Zugehörigkeit,<br />

nach Selbstwertsteigerung, nicht<br />

zuletzt nach Lustgewinn, aber auch<br />

nach Kontrolle und Orientierung.<br />

„Computersucht“ bedinge nicht<br />

selten andere Krankheiten bzw. trete<br />

oft komorbid mit ihnen auf, so mit<br />

ADHS, Depressionen, Ängsten, einer<br />

Substanzabhängigkeit sowie Persönlichkeitsstörungen.<br />

Insofern sei es<br />

sehr wichtig, auf die Anzeichen (u.a.<br />

Übermüdung, Aufmerksamkeitsdefizite,<br />

geringe Frustrationstoleranz, wenig<br />

Anstrengungsbereitschaft, Verzögerung<br />

bei der Erledigung <strong>von</strong> Arbeitsaufträgen)<br />

zu achten, zu reagieren und<br />

professionelle Hilfe bei Sucht- und<br />

Erziehungsberatungsstellen, selbst<br />

bei Psychotherapeuten zu suchen.<br />

Neben Surfern und Chattern ganz<br />

besonders genau den Gamern auf die<br />

Finger schaute in dem letzten, das<br />

Tagesthema abrundenden Referat<br />

„Computer- und Internetsucht <strong>–</strong> Wege<br />

in und aus einer Verhaltenssucht“ der<br />

Medienpädagoge und neue Mitarbeiter<br />

der Drogenhilfe <strong>Ulm</strong>/Alb-Donau e.V.<br />

Jürgen Eberle. Ihm ging es zunächst<br />

einmal darum, die gängigen und oft<br />

benutzten Spiele aufzulisten, Marktanteile<br />

zu benennen und zwei der wohl<br />

bekanntesten beispielhaft vorzustellen.<br />

Dass Blizzard Entertainment 2009<br />

weltweit über 4 Milliarden Dollar<br />

Umsatz machte, auch mit dem Massen-<br />

Mehrspieler-Online-Rollenspiel „World<br />

of Warcraft“, kann den nicht wirklich<br />

überraschen, der versteht, warum<br />

reines Spielen einen derart hohen<br />

Abhängigkeitsfaktor in sich birgt. Die<br />

enge Vernetzung der Spieler als „Gilde“<br />

stärke den emotionalen Erlebnischarak-


ter, fördere Gruppenzwang, verlange<br />

aber zeitaufwändige Leistung. Und das<br />

attraktive, letztlich jedoch unsichere<br />

Belohnungssystem innerhalb dieses<br />

Spieles erzeuge ein auch bei Glücksspielsüchtigen<br />

nachweisbares Verhalten.<br />

Am eindringlichsten konditioniere<br />

sicherlich die Möglichkeit, für sich eine<br />

alternative Persönlichkeit zu schaffen,<br />

in der man sich wohl(er) fühle.<br />

Die Computerspielserie Grand Theft<br />

Auto (GTA), derzeit eines der höchstbewerteten<br />

Spiele, ist charakterisiert<br />

durch extreme Möglichkeiten an<br />

krimineller, rassistischer und sexistischer<br />

Gewalttätigkeit, die ungewöhnlich<br />

realistisch dargestellt wird.<br />

Auf die in diesem Kontext noch<br />

offene Frage, was bzw. wer denn diese<br />

Flucht vor der Realität bedinge, verwies<br />

Eberle auf die letzte KFN-Studie zu<br />

Computerspielabhängigkeit im Kindes-<br />

und Jugendalter <strong>von</strong> 2009, aber ebenso<br />

auf die unsere Traditionen, Werte sowie<br />

Gesellschaft stark und unabsehbar<br />

beeinflussende Globalisierung, Individualisierung<br />

und Digitalisierung.<br />

Eine abschließend gültige Antwort<br />

auf die neurobiologische Perspektive,<br />

wie sehr derartige Internetspiele „unter<br />

die Haut“ gehen, gar einer „Gehirnwäsche“<br />

ähneln und damit letztlich<br />

eine Persönlichkeit verändern können,<br />

mag noch ausstehen, aber die Forschungen<br />

des Hirnforschers Gerald<br />

Hüther zeigen durchaus, so Eberle, dass<br />

langfristige virtuelle Erlebnisse eine mit<br />

realen Reizen vergleichbare Auswirkung<br />

auf Gehirn und Mensch haben.<br />

Die aufgezeigten Gefahren durch<br />

Computer&Internet geben nun keineswegs<br />

neuen Maschinenstürmern<br />

grünes Licht, sondern sind zunächst<br />

ein wichtiger Beitrag zur Stärkung<br />

der Medienkompetenz <strong>von</strong> Elternhaus<br />

und Pädagogen. Sie sind aber auch<br />

ein Appell über die Erarbeitung eines<br />

Problembewusstseins hinaus für die<br />

Schaffung <strong>von</strong> emotionaler Sicherheit,<br />

Vertrauen und positiven Beziehungen<br />

schon innerhalb der Familie. Doch wenn<br />

dies so einfach wäre, dann benötigten<br />

wir nicht die erste Hilfe zentraler<br />

Anlauf- und Vermittlerstellen, die<br />

Beratungslehrer/-innen, die Schulpsychologische<br />

Beratungsstelle <strong>Ulm</strong>, die<br />

Drogenhilfe, die Caritas oder die Polizei.<br />

Zum Weiterlesen (im Internet!):<br />

www.klicksafe.de<br />

http://www.onlinesucht.de/ +<br />

http://www.onlinesucht.de/<br />

internetsucht_preprint.pdf<br />

http://www.rollenspielsucht.de/<br />

www.kfn.de/versions/<br />

kfn/assets/fb108.pdf<br />

Christian Schulz,<br />

Beratungslehrer<br />

Verein der Freunde<br />

und Förderer der<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Hilfe im Hintergrund und Plattform für<br />

Sponsoring und Eigeninitiative<br />

An dieser Stelle wollen wir jährlich<br />

die Aktivitäten des Fördervereins<br />

dokumentieren und auch veröffentlichen.<br />

Durch unseren Verein können<br />

pädagogische Unternehmungen<br />

gefördert werden, für die sonst<br />

kein Etat zur Verfügung steht.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr ging<br />

es insgesamt doch um Unterstützungshilfen<br />

<strong>von</strong> über 15.000 Euro. Diese<br />

Fördersumme musste natürlich zuerst<br />

auch vorhanden sein. Einen großen<br />

Teil dieses Etats erbringen unsere<br />

Mitglieder durch ihre stetige Unterstützung<br />

und ebenso unsere Sponsoren.<br />

Insgesamt hatte der Förderverein<br />

Mitgliedereinnahmen in Höhe <strong>von</strong><br />

1.849 Euro. Die Spenden betrugen<br />

im gleichen Zeitraum 2.540 Euro.<br />

Wichtig ist jedoch auch, dass Eigeninitiativen<br />

für zweckbestimmte Einnahmen<br />

durchgeführt wurden. Ein Beispiel<br />

hierfür ist der Mathematik-Aufbaukurs<br />

für Schüler des Berufskollegs zum Erwerb<br />

der Fachhochschulreife aller <strong>Ulm</strong>er<br />

Beruflichen <strong>Schule</strong>n. Die Ausgaben für<br />

die Tutoren der 70 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer des letzten Jahres<br />

wurden vollständig durch den Einzelbeitrag<br />

<strong>von</strong> 60 Euro bestritten. Diese<br />

Initiative organisiert und betreut seit<br />

Jahren unser Kollege Kurt Blässing.<br />

Auch die Suche nach studentischen<br />

Tutoren muss dabei gestemmt werden.<br />

Eine weitere abteilungsinterne<br />

Aktivität ist der Laborkurs der Gesundheitsabteilung,<br />

durch den die<br />

Medizinischen Fachangestellten eine<br />

Weiterbildungsmöglichkeit erhalten.<br />

Diese Weiterbildung führen Kolleginnen<br />

dieser Abteilung durch. Soweit<br />

vorhanden, kommen die Überschüsse<br />

natürlich der Abteilung zugute.<br />

Pädagogische, Vertrauen schaffende<br />

Maßnahmen stehen besonders<br />

bei Projekten in den BVJ/BEJ/<br />

VAB-Klassen im Vordergrund. Diese<br />

unterstützt der Förderverein regelmäßig<br />

schon seit vielen Jahren.<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 17<br />

Die jährlich im Frühjahr stattfindende<br />

Putzaktion der Stadt <strong>Ulm</strong>, auch<br />

Putzete genannt, unterstützen wir<br />

regelmäßig durch die Teilnahme einiger<br />

Vollzeitklassen. So reinigten unsere<br />

Schülerinnen und Schüler den Schul-<br />

Campus vom Müll in den Grünanlagen.<br />

Der Förderverein lud anschließend die<br />

beteiligten Klassen zu einem Imbiss ein.<br />

Ein anderes Umweltprojekt, das<br />

sich insbesondere mit dem Einsparen<br />

<strong>von</strong> Energie befasst, wurde über den<br />

Förderverein organisiert. Aushänge<br />

in jedem Klassenzimmer geben<br />

unseren Schülerinnen und Schülern<br />

Hinweise zur Energieeinsparung.<br />

Für unsere Vollzeitschulen, insbesondere<br />

für unsere Fachschulen,<br />

sind regelmäßig Ausgaben für Werbemaßnahmen<br />

und Zeitungsanzeigen<br />

erforderlich. Der Förderverein konnte<br />

diese mit fast 2.200 Euro unterstützen.<br />

An dieser Stelle ergeht ein herzliches<br />

Dankeschön an alle Mitglieder<br />

und Sponsoren unseres Vereines. Die<br />

Spenden kamen im letzten Jahr <strong>von</strong><br />

der Sparkasse <strong>Ulm</strong>, der Fa. EvoBus, der<br />

Fa. Karl Höhn GmbH, der Fa. Maka, der<br />

IHK und der HK, der ’FUG <strong>–</strong> Umwelt<br />

macht <strong>Schule</strong>’ und der Friseurinnung.<br />

Unser Förderverein bietet Unterstützung<br />

für die Arbeit unserer engagierten<br />

Kolleginnen und Kollegen. Es<br />

wäre natürlich auch wünschenswert,<br />

wenn alle Kolleginnen und Kollegen<br />

oder aber auch Ausbildungsbetriebe<br />

und Geschäftspartner Mitglied in<br />

diesem Förderverein wären. Vielleicht<br />

ergreifen Sie gerade nun die Initiative,<br />

um sich bei uns als Mitglied<br />

anzumelden. Das Anmeldeformular<br />

erhalten Sie über die Schulleitung.<br />

Wolfgang Ritt


18 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Dem Leben Farbe geben<br />

Das Konzept der Sinnzentrierten<br />

Pädagogik in der <strong>Schule</strong><br />

„Ein Mensch, der Sinn anstrebt,<br />

wird einerseits glücklich und andererseits<br />

leidensfähig.“ (V. E. Frankl)<br />

Dieses Zitat formulierte Viktor E.<br />

Frankl, Arzt und Philosoph sowie<br />

international anerkannter Experte für<br />

Sinnfragen und Gründer der Logotherapie<br />

und Existenzanalyse, der<br />

sog. „Dritten Wiener <strong>Schule</strong>“ nach<br />

Sigmund Freud und Alfred Adler.<br />

Wie ist dieser Gedanke einer grundlegenden<br />

Sinn-Strebigkeit des Menschen<br />

in die Pädagogik zu übertragen? Da<br />

gilt es zunächst die Frage: „Was ist der<br />

Mensch?“ zu klären. Worin unterscheidet<br />

sich der Mensch vom Tier?<br />

Anlage (Erbgut) und Lage (schicksalhafte<br />

Bedingungen wie Umfeld, Milieu)<br />

prägen den Menschen in seinem Dasein<br />

in der Welt sowie auch die Tiere in ihrer<br />

Umwelt.<br />

Tatsächlich können sich weder Tier<br />

noch Mensch die Zeit aussuchen, in die<br />

sie geboren werden, noch die Genetik<br />

oder das Umfeld wählen. Das klingt<br />

sehr ernüchternd und könnte beim<br />

Menschen Desinteresse an den eigenen<br />

Fähigkeiten und an der Mitgestaltung<br />

der Welt auslösen: Resignation, Dau-<br />

erjammern, Antriebslosigkeit, „Null-<br />

Bock-auf-Nix“, No-future-Stimmung,<br />

Aggression, Flucht in die Sucht oder<br />

Depression sind scheinbar logische<br />

Konsequenzen. Doch wir ahnen intuitiv,<br />

dass dies noch nicht den Menschen in<br />

seinem wahren Wesen kennzeichnet.<br />

Viktor E. Frankl bestimmt in seinem<br />

Menschenbild der Logotherapie (Sinn-<br />

Lehre) den wesentlichen Unterschied<br />

zwischen Tier und Mensch im Seinsverständnis.<br />

Was ist also das entscheidend<br />

Humane? Was macht den Menschen<br />

zum Menschen?<br />

Der Mensch kann zu seiner Lage und<br />

Anlage, zu seinen Bedingungen Stellung<br />

nehmen, über sich und sein Da-<br />

Sein nachdenken und seinen persönlichen<br />

Beitrag für die Welt frei wählen.<br />

In jeder Situation hat der Mensch die<br />

Möglichkeit, in Freiheit zu entscheiden,<br />

was <strong>von</strong> ihm ausgehen soll. In konkreten<br />

Situationen muss er nicht auf<br />

Bedingungen blind reagieren, sondern<br />

er kann human agieren und Leben<br />

kreativ, sinnorientiert gestalten <strong>–</strong> trotz<br />

gegebener Bedingungen.<br />

Auf die aktuelle Schulsituation übertragen<br />

bedeutet dies: SchülerInnen,<br />

KollegInnen, DirektorInnen, Eltern,<br />

Politikerentscheidungen, Zeitgeistproblematik,<br />

Wirtschaftskrise etc. stellen<br />

zwar „schicksalhafte“ Bedingungen dar,<br />

doch jeder Einzelne ist aufgefordert,<br />

diese nach bestem Wissen und Gewissen<br />

zu gestalten. Oder in Frankls Worten<br />

gesagt: „Menschliches Verhalten<br />

wird nicht <strong>von</strong> Bedingungen diktiert,<br />

die der Mensch antrifft, sondern <strong>von</strong><br />

Entscheidungen, die er selber trifft.“<br />

So weit, so gut, es wäre aber noch zu<br />

wenig, käme nicht noch der Sinnaspekt<br />

dazu. Was ist der Sinn des Lebens? „Jeder<br />

Mensch ist zutiefst <strong>von</strong> einem Sehnen<br />

und Streben beseelt, für etwas oder<br />

jemanden gut zu sein, für eine Aufgabe<br />

oder für einen Menschen da zu sein.“<br />

So lautet das empirisch nachgewiesene<br />

Urmotivationskonzept Viktor E. Frankls.<br />

Weiß der Mensch heute darum, wofür<br />

er lebt? Jeder Mensch hat aufgrund<br />

seiner spezifischen Anlagen und seiner<br />

spezifischen Situation die Aufgabe,<br />

Einmaliges und Einzigartiges zu verwirklichen.<br />

Zu jedem Menschen gibt es<br />

eine persönliche Entsprechung auf der<br />

Welt, einen vorfindlichen Sinnanruf,<br />

der darauf wartet, <strong>von</strong> ihm persönlich<br />

wahrgenommen und verwirklicht zu<br />

werden. Genau daraus leitet Frankl die<br />

Einmaligkeit, Unersetzbarkeit und Würde<br />

jedes einzelnen Menschen ab.<br />

„Das Leben selbst ist es, das dem<br />

Menschen Fragen stellt. Er hat nicht<br />

zu fragen, er ist der vom Leben her<br />

Befragte, der dem Leben zu antworten<br />

<strong>–</strong> das Leben zu verantworten<br />

hat.“ Gerade das Bewusstsein der<br />

Verantwortlichkeit macht den Menschen<br />

hellhörig und hellsichtig in<br />

der Wahl seiner Entscheidungen.<br />

Conclusio:<br />

Der Mensch ist in seiner freien Wahl<br />

entscheidendes Sein und verantwortlicher<br />

Mitgestalter seiner Person und<br />

seiner Umwelt - und damit der Welt,<br />

unabhängig <strong>von</strong> den Bedingungen, die<br />

er vorfindet.<br />

Sinnvolles Tun<br />

macht Freude<br />

fördert mehr innere Ruhe<br />

schafft mehr innere Harmonie und<br />

verstärkt die Einsatzbereitschaft<br />

und die Belastbarkeit.<br />

Wendelin Ruchti


VAB und Kontiki <strong>–</strong> ein gelungenes Kunstprojekt<br />

An einem Montag Mitte Februar<br />

trafen zwölf gespannte Schülerinnen<br />

der VAB-Klasse im Stadtregal in <strong>Ulm</strong><br />

ein, um dort für eine knappe Woche<br />

an einem Kunstprojekt teilzunehmen.<br />

Gemeinsam mit Frau Winterer und<br />

Herrn Eberwein <strong>–</strong> Mitarbeitern der<br />

Kunstschule Kontiki <strong>–</strong> beschäftigten<br />

sich die Mädchen mit verschiedenen<br />

Portraits. Basierend auf einem geschichtlichen<br />

Rückblick lernten die<br />

Schülerinnen wesentliche Aspekte<br />

des Portraits kennen. Anhand zahlreicher<br />

praktischer Übungen wurden<br />

den Mädchen räumliche Grundlagen<br />

im Zusammenhang mit der Herstellung<br />

eines Tonkopfes verdeutlicht.<br />

Bereits am zweiten Tag begannen die<br />

Schülerinnen mit der Herstellung der<br />

Tonköpfe. Dabei konnten die Mädchen<br />

wählen, ob sie sich selbst oder<br />

eine Mitschülerin darstellen. Während<br />

die Rohform zügig erarbeitet wurde,<br />

benötigten die Schülerinnen bei der<br />

Ausgestaltung der Gesichtszüge Geduld<br />

und Durchhaltevermögen. Immer<br />

wieder stand die Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen, der anderen Person<br />

und dem Aussehen im Vordergrund.<br />

Die praktische Arbeit ermöglichte es<br />

den Schülerinnen, sich selbst und<br />

ihre Klassenkameradinnen wesentlich<br />

differenzierter und bewusster wahrzunehmen.<br />

Ausgehend <strong>von</strong> den Portraits<br />

entstanden Phasen der Selbstreflexion<br />

und nicht zuletzt der Selbstakzeptanz.<br />

Das Tonprojekt bei Kontiki stellt den<br />

Beginn einer umfassenden Unterrichtseinheit<br />

im VAB dar, deren wesentliches<br />

Ziel die Verbesserung der Eigenwahrnehmung<br />

und des Selbstschutzes ist.<br />

Die Schülerinnen lernen <strong>–</strong> aufbauend<br />

auf der praktischen Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Person <strong>–</strong> sich<br />

selbst zu schätzen und sich vor Übergriffen<br />

und Missbrauch zu schützen.<br />

Besonders erfreulich war zu beobachten,<br />

wie motiviert und konzentriert<br />

die Schülerinnen ans Werk gingen. Die<br />

Mädchen identifizierten sich rasch mit<br />

ihrem Kunstwerk und arbeiteten sehr<br />

produktorientiert. Vor allem schwache<br />

Schülerinnen zeigten ungeahnte<br />

Fähigkeiten. Im praktischen Tun wurde<br />

die existierende Leistungshierarchie<br />

der Klasse durchbrochen. Das Lob und<br />

die Anerkennung durch die Mitschülerinnen<br />

stärkte das Selbstbewusstsein<br />

der Mädchen und das Vertrauen in die<br />

eigene Handlungsfähigkeit. Ton als<br />

Material bietet sich aufgrund seiner<br />

Eigenschaften für diese Arbeit an, da<br />

eventuelle Fehler problemlos korrigiert<br />

und beliebig viele Veränderungen<br />

vorgenommen werden können. So<br />

schufen alle Teilnehmerinnen innerhalb<br />

einer knappen Woche gelungene<br />

Tonköpfe, auf die sie stolz sind. Diese<br />

werden wir im Anschluss an das Projekt<br />

ausstellen und den Eltern während<br />

eines Elternabends präsentieren.<br />

Abschließend lässt sich zu dem<br />

Kunstprojekt sagen, dass der etwas<br />

andere Unterricht allen Beteiligten<br />

und insbesondere den Schülerinnen<br />

großen Spaß bereitet hat. Auf diesem<br />

Wege möchte ich mich stellvertretend<br />

für die Schülerinnen der VAB-Klasse<br />

beim Förderverein der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

bedanken,<br />

der unser Kunstprojekt durch seine<br />

Unterstützung ermöglicht hat. Ein<br />

weiterer Dank geht an die Mitarbeiter<br />

<strong>von</strong> Kontiki, die sich mit viel Engagement<br />

und Fingerspitzengefühl<br />

auf eine völlig neue Klientengruppe<br />

eingelassen haben. Das Projekt setzte<br />

bei allen Beteiligten Lernprozesse in<br />

Gang und stellte eine positive Bereicherung<br />

des Schulalltages dar.<br />

Monika Schilling<br />

1 Anm. d. Red.:<br />

VAB = Vorqualifizierungsjahr<br />

Arbeit und Beruf<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 19<br />

Ein Mann mit<br />

37 Frauen unterwegs<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

weit gereist <strong>–</strong><br />

Abschlussfahrt nach Prag<br />

vom 2. bis 5. Juli 2009<br />

Nachdem unsere erste mehrtägige<br />

Abschlussfahrt 2008 nach Amsterdam<br />

ein großartiges Erlebnis gewesen war,<br />

konnten wir unsere nächsten Prüfungsklassen<br />

kaum bremsen. Aufgrund<br />

des guten Klassenklimas in unseren<br />

beiden Klassen G3ZF2 und G3ZF3<br />

planten wir zu Beginn des Schuljahres<br />

die Abschlussfahrt nach Prag.<br />

Nach lernintensiven Wochen im<br />

April/Mai und absolvierter schriftlicher<br />

Schulabschlussprüfung kam der heiß<br />

ersehnte Tag: Donnerstag, 2. Juli 2009.<br />

Die 36 fröhlich gelaunten Mädels<br />

sorgten bereits für gute Stimmung<br />

im Bus. Nach 9 Stunden erreichten<br />

wir endlich unser gebuchtes Hotel:<br />

Prag 7 A&O Hostel City. Trotz<br />

einiger Überraschungen war das<br />

Personal sehr freundlich und unser<br />

Stimmungsbarometer stieg.<br />

Nach der ersten Stadterkundung am<br />

Abend bei sommerlichen Temperaturen<br />

mit Karlsbrücke, Wenzelsplatz, einem<br />

Einkehrschwung bei McDonalds und<br />

dem anschließenden Discobesuch, war<br />

die Welt für unsere Mädels, einschließ-<br />

lich uns Betreuer, in Ordnung!<br />

Auf dem „Kulturprogramm“ in den<br />

nächsten beiden Tagen stand: Stadtführung,<br />

Laterna Magica, Schifffahrt<br />

auf der Moldau, Shopping, abendliches<br />

Styling mit Discobesuch.<br />

Den letzten Abend verbrachten<br />

wir alle in der größten Disco an der<br />

Karlsbrücke <strong>–</strong> KARLOVY LAZNE<br />

DISCO <strong>–</strong> ein Höhepunkt für unsere<br />

36 Mädels, sie schwebten mit funkelnden<br />

Augen, lachenden Gesichtern<br />

übers Parkett <strong>–</strong> eine lange, heiße<br />

Nacht <strong>–</strong> der letzte Abend eben.<br />

Das Resümee der Schülerinnen:<br />

„Prag ist eine wunderschöne Stadt.<br />

Corinna Leinauer-Wolff<br />

und Thomas Weberruß


20 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

MEISTERSCHULE FÜR BRAUER UND MÄLZER ULM<br />

Offizielle Meisterfeier in <strong>Ulm</strong><br />

Diese nahm die BRAUWELT zum<br />

Anlass, mit Studienrat Markus Graf,<br />

Dipl.-Ing. Brauwesen, und Dipl.-<br />

Brm. Thorsten Jauch, Hirschbrauerei<br />

Wurmlingen, Mitglied des Prüfungsausschusses,<br />

über die Aufgaben und<br />

Ziele der Meisterschule für Brauer und<br />

Mälzer an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> in <strong>Ulm</strong>/Donau zu sprechen.<br />

Die Fachschule für Brauer in <strong>Ulm</strong> geht<br />

seit zwei Jahren neue Wege. Neben<br />

dem theoretischen Wissen runden die<br />

angehenden Braumeister ihre Ausbildung<br />

durch Präsentation und Verkostung<br />

selbst kreierter „Meistersude“ vor<br />

der Prüfungskommission ab. Durch<br />

handwerkliches Können gelang es<br />

den Absolventen auch in diesem Jahr,<br />

Produkte mit hervorragender Qualität<br />

und pfiffigen Namen vorzustellen.<br />

Für die Biere „Schwarzer Peter“, „Sud<br />

66“, „Steinlager hell“ und „Straußen<br />

Märzen“ wurden sogar noch Ideen<br />

zu deren Vermarktung präsentiert.<br />

Ausgezeichnet <strong>von</strong> der Handwerkskammer<br />

<strong>Ulm</strong> wurde Alexander Schneider,<br />

Familienbrauerei Bauhöfer, <strong>Ulm</strong>/Renchen,<br />

für die hervorragenden Leistungen<br />

und den Sud „Schwarzer Peter“.<br />

Erfolgreiche, moderne Ausbildung<br />

Die Ausbildung in <strong>Ulm</strong> soll in erster<br />

Linie technologisches Wissen mit handwerklichem<br />

Können vermitteln, und das<br />

in einem immer moderner werdenden<br />

Umfeld. Deshalb wurden in den letzten<br />

Jahren zahlreiche Investitionen in Labor,<br />

Technikum sowie Versuchsbrauerei<br />

Dieser Artikel erschien in der Zeitschrift „Brauwelt“,<br />

Nr. 49, 2009, Seite 1488<br />

Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung<br />

des Autors Michael Schmitt und des Verlages<br />

Hans Carl aus Nürnberg.<br />

getätigt. Das Lehrerkollegium setzt sich<br />

aus anerkannten Fachleuten mit fachspezifischen<br />

Ausbildungen zusammen.<br />

Die nach eigenen Angaben weltweit<br />

einzige deutschsprachige, staatliche<br />

Vollzeitschule für Brauer und Mälzer<br />

konnte in den zurückliegenden Jahren<br />

wachsende Teilnehmerzahlen für<br />

ihren Meisterkurs verzeichnen. 2008<br />

verdoppelte sich die Zahl der Absolventen<br />

auf 17 und stabilisierte sich<br />

2009 bei 15. Diese Zahlen belegen die<br />

positive Resonanz der Braubranche<br />

auf die Neuerungen, die in <strong>Ulm</strong> in den<br />

letzten Jahren durchgeführt wurden.<br />

Steckbrief der Meisterausbildung<br />

Die Ausbildung zum Brau- und<br />

Malzmeister in Vollzeitunterricht dauert<br />

ein Jahr bzw. zwei Semester. Der Kurs<br />

beginnt jeweils nach den Sommerferien<br />

des Landes Baden-Württemberg.<br />

Erteilt werden wöchentlich circa 40<br />

Unterrichtsstunden in den Bereichen<br />

Technologie, Chemie, Physik, Biologie,<br />

Mathematik, Maschinenkunde,<br />

Deutsch, Rechtskunde, Buchführung,<br />

Marketing und Controlling, Arbeitspädagogik<br />

und Computertechnik. Neben<br />

diesem theoretischen Unterricht geht<br />

es im fachpraktischen Teil der Ausbildung<br />

um die Fächer Technologie der<br />

Malz-, Würze- und Bierherstellung,<br />

Mikrobiologie, Chemisch-technische<br />

Analyse und Maschinentechnik.<br />

Nach jedem Semester erhalten die<br />

Teilnehmer ein Zeugnis. Die Meisterprüfung<br />

kann nach dem 2. Semester<br />

an der Handwerkskammer <strong>Ulm</strong><br />

abgelegt werden. Voraussetzung für<br />

die Zulassung ist der Gesellenbrief<br />

und möglichst viel Praxiserfahrung.<br />

Die reinen Studiengebühren belaufen<br />

sich auf circa 350 Euro pro Semester.<br />

Günstige Unterkunft bietet das<br />

Brauerinternat, getragen <strong>von</strong> einem<br />

Förderverein der Brauindustrie. Das Internat<br />

steht in erster Linie den Lehrlingen<br />

zur Verfügung, kann aber auch <strong>von</strong><br />

Meisteranwärtern belegt werden. Es<br />

liegt in unmittelbarer Nähe zur <strong>Schule</strong>.<br />

Den Höhepunkt der Ausbildung<br />

stellen neben den Prüfungen<br />

die Meistersude dar.<br />

Berufsschule für Brauer und Mälzer<br />

Schwerpunkt der Landesfachschule<br />

für Brauwesen an der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<br />

<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> <strong>Ulm</strong>, Abteilung Nahrung,<br />

ist die Ausbildung zum Gesellen,<br />

die im dualen System erfolgt: in der<br />

Brauerei/Mälzerei und im Blockunterricht<br />

in der <strong>Schule</strong>. Pro Schuljahr befindet<br />

sich der Auszubildende zweimal<br />

sechs Wochen im Blockunterricht in<br />

<strong>Ulm</strong>. Die Auszubildenden kommen aus<br />

Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz und dem Saarland.<br />

Sogar aus Luxemburg und Namibia<br />

kommen manchmal Auszubildende<br />

nach <strong>Ulm</strong> an die <strong>Schule</strong>. Durchschnittlich<br />

legen etwa 55 Auszubildende pro<br />

Jahr in <strong>Ulm</strong> ihre Gesellenprüfung ab.<br />

Michael Schmitt


Am Mittwoch, 22. Juli 2009, war es<br />

soweit! Nach einem anstrengenden<br />

Vollzeit-Schuljahr und eben bestandener<br />

Abschlussprüfung der Berufsfachschule<br />

Drucktechnik begaben wir<br />

uns auf große Fahrt nach Offenbach.<br />

Der Druckmaschinenhersteller manroland<br />

AG, weltweit zweitgrößter<br />

Hersteller <strong>von</strong> Drucksystemen, hatte<br />

uns zu einem zweitägigen Aufenthalt<br />

an den Main eingeladen.<br />

Zu einer christlichen Zeit - um 9:00<br />

Uhr - konnten wir am Hauptbahnhof<br />

in <strong>Ulm</strong> in den ICE einsteigen. Wir<br />

genossen die rasante Fahrt in diesem<br />

Hightech-Zug mit guten Gewissen,<br />

dass die spendable Firma manroland<br />

für alle Kosten aufkommt.<br />

Mit zwei Taxen wurden wir durch Offenbach<br />

gefahren, um <strong>von</strong> dem für uns<br />

zuständigen Gebietsverkaufsleiter Herrn<br />

Michael Roth und <strong>von</strong> seinem Kollegen<br />

Reiner Licha in Empfang genommen zu<br />

werden. Gleich zur Begrüßung ließen<br />

die Gastgeber in einer nahegelegenen<br />

Pizzeria die besten Speisen auftischen.<br />

Durch das gute Essen konnten<br />

wir genug Reserven mobilisieren,<br />

um das umfangreiche Nachmittagsprogramm<br />

in Angriff zu nehmen.<br />

Zunächst durften wir an einem<br />

internen Druckversuch mit anschließender<br />

Inlineveredelung teilnehmen<br />

<strong>–</strong> verständlicherweise waren dabei<br />

Kameras nicht erwünscht. Die Firmenmitarbeiter<br />

stellten uns dann das so<br />

genannte GraphikCenter vor. In einem<br />

modernen Bau sind hier die neuesten<br />

Druckmaschinenmodelle installiert und<br />

stehen voll einsatzfähig für Kundendemos<br />

und Versuchsdrucke bereit. Hier<br />

schlägt ein Druckerherz höher, und<br />

die Augen bekommen einen seltsamen<br />

Glanz. An ewig langen und großformatigen<br />

Maschinen erhielten wir alle<br />

Antworten auf unsere neugierigen<br />

Fragen, tiefe Einblicke in die hoch<br />

entwickelte Maschinentechnologie und<br />

staunten über den computergesteuerten<br />

Leitstand mit mehreren Monitoren.<br />

Auch um unser leibliches Wohl<br />

kümmerten sich unsere Gastgeber<br />

in bemerkenswerter Weise. So konnten<br />

wir jederzeit zwischen kalten<br />

und warmen Getränken wählen und<br />

es uns richtig gut gehen lassen.<br />

Dann machten wir uns auf, um die<br />

Produktionshallen und Fertigungstrassen<br />

zu besichtigen. Hier wurden wir<br />

Zeugen bei der kompletten Entstehung<br />

<strong>von</strong> Druckmaschinen, begonnen<br />

vom Guss der gewaltigen Seitenteile<br />

und Zylinder über deren Bearbeitung<br />

bis zum Einsetzen der verschiedenen<br />

Komponenten und schließlich dem<br />

fertigen Abdruck der Maschine.<br />

Taxis wiederum brachten uns zu<br />

unserem Hotel. Die Unterkunft war<br />

überwältigend, und einige machten<br />

voller Begeisterung Gebrauch vom<br />

vielfältigen Angebot im Haus. Saunagänge<br />

und Übungen im Fitnessstudio<br />

standen auf dem Programm. Jens und<br />

Felix hatten sogar noch soviel Kraft,<br />

dass sie sich zum Jogging aufmachten.<br />

Zum Abendessen wurden wir eingeladen<br />

in die exklusive Hemingway-<br />

Lounge. Hier konnten wir verschiedene<br />

Fischspezialitäten genießen. Für<br />

so manchen unserer Truppe wurde<br />

dieser Abend zur größten Herausforderung<br />

unserer zweitägigen<br />

Exkursion, woran sie am Folgetag<br />

noch schwer zu leiden hatten.<br />

Doch auch die starken Nachwehen<br />

konnten nicht da<strong>von</strong> abhalten, kräftig<br />

beim reichlichen Frühstücksbuffet<br />

zuzulangen. Danach nahmen wir<br />

im GraphikCenter an einer weiteren<br />

Produktdemo teil. Die Begeisterung<br />

an der neuesten Technik war auch<br />

an diesem zweiten Tag ungebrochen.<br />

Bei allen dargebotenen Druckpostern<br />

durften wir uns reichlich<br />

bedienen, so dass wir schon halbe<br />

Bäume durch die Gegend trugen.<br />

Eigens für uns referierte Herr Licha<br />

<strong>von</strong> manroland mit einer Präsentation<br />

über die Gewichtung einer<br />

optimalen Maschinenwartung. Zunehmend<br />

interessanter wird dabei<br />

die Vernetzung der Druckmaschinen<br />

für eine sofortige Fehlerdiagnose<br />

durch Spezialisten in der Firma.<br />

Beim abschließenden Mittagessen<br />

reflektierten wir die viel zu<br />

schnell vergangenen zwei Tage und<br />

bedankten uns herzlich bei unseren<br />

großzügigen Gastgebern.<br />

Alle konnten viele interessante Eindrücke<br />

und schön gedruckte Poster mit<br />

nach Hause nehmen. Und ich denke,<br />

die manroland AG setzt auf die richtige<br />

Philosophie <strong>–</strong> denn die Schüler <strong>von</strong><br />

heute sind die Kunden <strong>von</strong> morgen.<br />

Walter Burkhardt<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 21<br />

Besuch bei der Firma<br />

Projekt Pfettendach<br />

manroland AG Für Technische Zeichnerinnen und<br />

Zeichner im Bauhandwerk („Bauzeichner/innen“)<br />

ist es wichtig, die<br />

Objekte, die sie zeichnerisch darstellen<br />

sollen, auch aus der Praxis zu<br />

kennen, sprich: Sie sollten sie selbst<br />

schon einmal hergestellt haben. Der<br />

praktische Unterricht in der Bauwerkstatt<br />

dient diesem Zweck, indem<br />

projekt- und lernfeldorientiert<br />

Fachkenntnisse vermittelt werden.<br />

Als Beispiel sei hier das Projekt „Pfettendach“<br />

aufgeführt, bei dem mit Hilfe<br />

<strong>von</strong> schriftlichen Arbeitsanweisungen<br />

das Modell eines Dachstuhles herzustellen<br />

war. Die Schülerinnen Sonja Ansorge<br />

und Sabrina Hörandl aus der Klasse<br />

1BFBZ (Berufsfachschule Bauzeichner)<br />

beschreiben in der folgenden Abhandlung<br />

den Arbeitsablauf aus ihrer Sicht:<br />

Wir beginnen mit einem Aufriss<br />

im Maßstab 1:2.<br />

Dann folgt das Anreißen und Ausarbeiten<br />

des Schwellenkranzes. Hier sind<br />

rechtwinklige Überblattungen auszuführen,<br />

die mit der Gestellsäge und<br />

dem Stemmeisen hergestellt werden.<br />

Die Pfosten werden angerissen<br />

und ausgesägt. An beiden Enden<br />

werden Zapfen mit der Gestellsäge<br />

und dem Stemmeisen hergestellt. Im<br />

Schwellenkranz werden die dazugehörigen<br />

Zapfenlöcher ebenfalls mit<br />

dem Stemmeisen ausgearbeitet.<br />

Die Firstpfette wird angerissen<br />

und zugesägt. Die Zapfenlöcher zu<br />

den Zapfen an den Pfosten werden<br />

mit dem Stemmeisen hergestellt.<br />

Nun werden Verstrebungen aufgezeichnet,<br />

ausgesägt und zwischen<br />

Firstpfette und Pfosten angebracht. Es<br />

werden kleine Holzstützen am Fuße<br />

der Pfosten und unter die Firstpfette<br />

genagelt. Diese Verstrebungen<br />

stabilisieren die Konstruktion.<br />

Jetzt werden mit Hilfe der<br />

Zeichnung (Aufriss) die Sparren<br />

angerissen, auf Länge gesägt<br />

und die Kerben ausgearbeitet.<br />

Nach dem Aufsetzen der Sparren<br />

folgt das Richtfest.<br />

Walter Wanner


22 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Lehrerverbände stellen sich vor<br />

Verband der Lehrerinnen<br />

und Lehrer an<br />

beruflichen <strong>Schule</strong>n in<br />

Baden-Württemberg<br />

e.V.<br />

(Berufsschullehrerverband BLV)<br />

Derzeit verspürt jede Kollegin und<br />

jeder Kollege einen sich langsam vollziehenden<br />

Wandel. Die unangefochtene<br />

Institution <strong>Schule</strong> muss sich immer<br />

mehr zum Dienstleistungsanbieter für<br />

seine Kunden verändern. Das fängt<br />

an durch unsere Qualitätsentwicklung<br />

OES und führt über Veränderungen im<br />

Unterricht, wie die breite Einführung<br />

<strong>von</strong> Lernfeldern, bis zur Abgrenzung<br />

gegenüber immer größerer Konkurrenz<br />

auf dem freien Markt der Privatschulen.<br />

Alle diese Veränderungen bringen<br />

in der Summe jeder einzelnen Lehrkraft<br />

zwangsläufig einen erheblichen<br />

Mehraufwand. Um einen sicheren<br />

Arbeitsplatz zu erhalten, müssen wir<br />

langfristig unseren Beitrag dafür<br />

leisten und Mehrbelastungen in Kauf<br />

nehmen. Auch die Einbrüche auf dem<br />

Die Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft<br />

(GEW) ist in<br />

Baden-Württemberg<br />

die stärkste und größte<br />

Interessenvertretung<br />

für den pädagogischen Bereich. Wir<br />

haben landesweit 46.000 Mitglieder,<br />

wieder mit steigender Tendenz:<br />

verbeamtete und angestellte Lehrkräfte<br />

an allen Schularten, Hochschulen und<br />

Universitäten, Erzieher und Erzieherinnen,<br />

Studentinnen und Studenten.<br />

Uns abhängig Beschäftigten wird<br />

nichts geschenkt. Zur Verteidigung und<br />

Verbesserung der Einkommen und der<br />

Arbeitsbedingungen ist es notwendig,<br />

organisiert Druck zu machen, dafür<br />

zu kämpfen. Von den (wenn auch in<br />

den vergangenen Jahren minimalen)<br />

Erhöhungen der Bezüge und Gehälter<br />

Finanzmarkt mit den vielfältigen staatlichen<br />

Absicherungen wie das Konjunkturpaket<br />

II müssen über kurz oder<br />

lang durch Vater Staat an anderer Stelle<br />

wieder eingespart werden. An diesen<br />

Tatsachen kann sich jeder einzelne<br />

Kollege selbst ausrechnen, dass die<br />

kommenden Zeiten unsere Aufgaben als<br />

Lehrer nicht einfacher machen werden.<br />

Deshalb ist es ein gutes Gefühl, sich<br />

als Mitglied in einer starken Gemeinschaft<br />

zu wissen. Der Berufsschullehrerverband<br />

(BLV) bietet einen sicheren<br />

Rundumschutz für seine Mitglieder.<br />

Neben einer berufsspezifischen Interessenvertretung<br />

wie Anhebung der<br />

Bezüge für neu eingestellte Lehrkräfte<br />

an beruflichen <strong>Schule</strong>n, der bedarfsgerechten<br />

Erhöhung der Lehrerstellen<br />

im beruflichen Bereich, der unterbrechungsfreien<br />

Beschäftigung nach<br />

dem erfolgreichen Referendariat,<br />

attraktiven Fort- und Weiterbildungsangeboten,<br />

Verkürzung überlanger<br />

Wartezeiten bei Beförderungen und<br />

Durchsetzung der Gesundheits- und<br />

Arbeitssicherheitsvorschriften bietet<br />

eine Mitgliedschaft im BLV weit mehr.<br />

der Lehrkräfte profitieren alle, aber<br />

erstritten wurden sie durch teilweise<br />

heftig geführte Tarifauseinandersetzungen,<br />

vorwiegend <strong>von</strong> unseren in<br />

ver.di organisierten Kolleginnen und<br />

Kollegen im öffentlichen Dienst.<br />

Die Lage der Referendarinnen und<br />

Referendare liegt uns am Herzen. Nach<br />

dem Willen des Kultusministeriums<br />

sollen Schulleitungen bis zu 24 Stunden<br />

„freiwillige“ Mehrarbeit im Monat<br />

anordnen dürfen, die dann niedriger<br />

bezahlt wird als bei ausgebildeten<br />

Lehrkräften. Hier wird eine Situation<br />

der Abhängigkeit für Sparmaßnahmen<br />

ausgenutzt. Dabei wird die Arbeit der<br />

Referendare ohnehin unzureichend entlohnt.<br />

Die GEW ist für die Erhöhung der<br />

Grundbezüge auf 1600 Euro und für<br />

die Weiterbeschäftigung und Bezahlung<br />

während der Sommerferien. Be-<br />

Für einen monatlichen Beitrag <strong>von</strong><br />

12 Euro bei vollbeschäftigten Wissenschaftlichen<br />

Lehrkräften und einem<br />

Monatsbeitrag <strong>von</strong> 9 Euro bei vollbeschäftigten<br />

Technischen Lehrkräften<br />

stehen den Mitgliedern eine ganze<br />

Reihe engagierter kompetenter Berater<br />

für alle individuellen Situationen zur<br />

Seite. Das verbandseigene BLV-Magazin<br />

unterrichtet regelmäßig über interessante<br />

Veranstaltungen. Neben einem<br />

Rechtsschutz steht jedem Mitglied auch<br />

eine ganze Reihe <strong>von</strong> Versicherungen<br />

wie eine kostenfreie Diensthaftpflicht<br />

mit Schlüsselversicherung zu.<br />

In Baden-Württemberg vertritt der<br />

BLV die Interessen <strong>von</strong> 10.000 Lehrerinnen<br />

und Lehrern des beruflichen<br />

Schulwesens. Helfen Sie mit durch<br />

Ihre Mitgliedschaft, diesen Verband<br />

weiter zu stärken, und verändern Sie<br />

ihre Position vom Trittbrettfahrer zu<br />

einem aktiven Mitglied. Als Verbandsbeauftragter<br />

der <strong>Schule</strong> stehe ich<br />

Ihnen jederzeit und gerne für persönliche<br />

Rückfragen zur Verfügung.<br />

Walter Burkhardt<br />

kanntlich müssen sich auch „Übernommene“<br />

in den Sommerferien arbeitslos<br />

melden und ggf. Sozialhilfe beziehen.<br />

Im Gegensatz zum Beamtenbund<br />

lehnen wir die Verlängerung der Lebensarbeitszeit<br />

(Pension / Rente mit<br />

67) ab. Seit vielen Jahren fordern wir<br />

kleinere Klassen für ein besseres Lernen<br />

und für die Entlastung der Lehrkräfte.<br />

Die <strong>von</strong> mir dargelegte Grundrichtung<br />

können die Kolleginnen und Kollegen<br />

stärken <strong>–</strong> z.B. durch die Stimme für<br />

die GEW-Liste bei den anstehenden<br />

Bezirks- und Hauptpersonalratswahlen.<br />

Axel Korn


INSPIRATIONEN <strong>–</strong><br />

EMOTIONEN <strong>–</strong><br />

ERFAHRUNGEN ...<br />

... diese drei Punkte zeichnen eine<br />

gelungene Firmenbesichtigung aus!<br />

Firma Blum, Möbelbeschläge <strong>–</strong><br />

Carbone Interieur Design <strong>–</strong> Schreinerei<br />

Marquart <strong>–</strong> 3 Topfirmen, die gerade<br />

in ihrer Unterschiedlichkeit den Reiz<br />

dieser interessanten Exkursion der<br />

Meisterklasse Schreiner in die Schweiz<br />

am 28. und 29.1.2010 ausmachten.<br />

INSPIRATIONEN:<br />

Nach einer abenteuerlichen Fahrt<br />

durch dichtes Schneetreiben war<br />

das erste Ziel der Weltmarktführer<br />

in der Beschlagtechnik für Möbel,<br />

die Fa. Blum in St. Margarethen.<br />

Intelligente Öffnungs- und Schließmechanismen<br />

inspirierten die werdenden<br />

Schreinermeister für „bewegende<br />

Lösungen“ im Möbelbau.<br />

EMOTIONEN:<br />

Innenausbaudesign für höchste<br />

Ansprüche. Das wohl beeindruckendste<br />

Erlebnis war der Nachmittag in<br />

den Gestaltungsräumen der Firma<br />

Carbone Design, dem führenden<br />

Innenarchitekten in der Schweiz.<br />

Herr Carbone und Herr Hagemann<br />

sind frühere Arbeitskollegen aus<br />

Schreinereizeiten. So war es dem<br />

Designer eine Freude, uns die vielfältigen<br />

Planungsweisen vorzustellen.<br />

In einem Dankesbrief wurden die<br />

Meisterschüler gebeten, einen Begriff<br />

niederzuschreiben, der ihre<br />

Emotionen nach der Führung durch<br />

das Innenarchitekturbüro beschreibt.<br />

Da die Begriffe die Stimmung der<br />

Klassenfahrt sehr gut wiedergeben,<br />

sollen sie hier dargestellt sein:<br />

mit dem Herz dabei sein<br />

seine Werte leben<br />

ermutigend<br />

sich treu bleiben<br />

inspirierend<br />

überzeugend<br />

begeisternd<br />

gigantisch<br />

familiär<br />

Eindrücke über die Planungsarbeit<br />

der Fa. Carbone finden sich auf der<br />

sehr interessanten Homepage HYPER-<br />

LINK "http://www.carbone-design.<br />

ch" www.carbone-design.ch .<br />

Nachdem es am 28. Januar den<br />

ganzen Tag über geschneit hatte,<br />

kam der Vorschlag, mit den angehenden<br />

Meistern eine Meisterschaft im<br />

Plastiktütenrodeln durchzuführen.<br />

Kurzentschlossen wanderten wir 3 km<br />

durch den Schnee, um nach mehreren<br />

rasanten Abfahrten die warme Dusche<br />

im Hotel genießen zu können. Der<br />

gemeinsame Abend im Gasthof zog<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 23<br />

sich noch lange hin und wurde durch<br />

die Großzügigkeit <strong>von</strong> Herrn Carbone,<br />

der die gesamten Verzehrkosten<br />

übernahm, noch überraschend gekrönt.<br />

ERFAHRUNGEN:<br />

28 Jahre Erfahrung als selbstständiger<br />

Schreinermeister mit einem<br />

zertifizierten Handwerksbetrieb sind<br />

die Basis für wertvolle Gespräche und<br />

eine beeindruckende Führung durch<br />

die Schreinerei Marquart in Romanshorn.<br />

Herr Marquart präsentierte<br />

professionell die gesamte Auftragsabwicklung,<br />

angefangen <strong>von</strong> der Kundengewinnung<br />

über die Fertigungsplanung<br />

bis zum After Sales Service.<br />

Am Freitagnachmittag ging es<br />

mit unserem Kleinbus wieder zurück<br />

nach <strong>Ulm</strong>, und alle Teilnehmer<br />

waren sich einig, dass solche Exkursionen<br />

ein wesentliches Element<br />

in jeder Meisterausbildung seien.<br />

Gregor Hagemann


24 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

„Zahnis<br />

auf den Zahn gefühlt“<br />

Eine Informationsveranstaltung<br />

für Eltern, Geschwister und Freunde<br />

Die angehenden Zahnmedizinischen<br />

Fachangestellten der Klasse G3ZF3<br />

der <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

<strong>Ulm</strong> führten am 15. Mai 2009 <strong>–</strong> ihrem<br />

letzten Unterrichtstag vor der schriftlichen<br />

Schulabschlussprüfung <strong>–</strong> für<br />

ihre Eltern, Geschwister, Freunde und<br />

Kinder eine Informationsveranstaltung<br />

„Rund um die Zähne“ durch. Die Besucher<br />

stellten viele Fragen, die kompetent<br />

beantwortet wurden, wie etwa:<br />

Ist es auch für Erwachsene möglich,<br />

festsitzende Zahnspangen <strong>–</strong> sogenannte<br />

Brackets <strong>–</strong> zu tragen? Wie groß ist<br />

das Risiko bzw. die Erfolgschance?<br />

Wie läuft eine Zahnimplantation<br />

ab und wie<br />

hoch sind die Kosten?<br />

Was versteht man eigentlich<br />

unter einer Regelversorgung?<br />

Weshalb ist eine Wurzelbehandlung<br />

oft schmerzhaft?<br />

Weshalb verfärbt<br />

sich dann der Zahn?“<br />

Ebenfalls informativ<br />

war für viele Besucher die<br />

Bedeutung der Professionellen<br />

Zahnreinigung.<br />

Aber auch die Kinder kamen nicht zu<br />

kurz: Entspannung im Behandlungsstuhl<br />

<strong>–</strong> eine intraorale Kamera ermöglichte<br />

es, die eigenen Zähne ganz groß<br />

auf dem Monitor zu sehen, natürlich<br />

das Zähneputzen unter Anleitung,<br />

Alginat anrühren, Zahnquiz und nicht<br />

zuletzt ein Rätsel. So war denn für<br />

Groß oder Klein die Tatsache beeindruckend,<br />

dass in einer Dose Pfirsiche 120<br />

Stück Würfelzucker enthalten sind!<br />

Aber auch für das leibliche Wohl<br />

wurde gesorgt. Unsere Schülerinnen<br />

verwöhnten ihre Gäste mit Kaffee und<br />

Kuchen in frühlingshafter Atmosphäre.<br />

Dies war wieder einmal eine gelungene<br />

Veranstaltung für alle Beteiligte.<br />

Corinna Leinauer-Wolff<br />

Zu Gast<br />

in der Herzklinik<br />

Dr. Haerer<br />

Im 2. Ausbildungsjahr sieht der<br />

Lehrplan für Medizinische Fachangestellte<br />

im Lernfeld 5 die Anatomie,<br />

Physiologie und Pathologie des<br />

Herz-Kreislauf-Apparates vor. Da in<br />

der Klasse G2MF4 eine Schülerin<br />

ihre Ausbildung in der Herzklinik Dr.<br />

Haerer absolviert, organisierte sie<br />

für uns eine Betriebsbesichtigung.<br />

Am 22. Januar 2010 war es dann soweit,<br />

und wir wurden <strong>von</strong> den Verwaltungs-<br />

und Funktionsleiterinnen in der<br />

Herzklinik auf das „Herzlichste“ empfangen.<br />

Nachdem wir kurz über den<br />

Aufbau der Klinik unterrichtet worden<br />

waren, teilten wir uns zur Betriebsbesichtigung<br />

in Gruppen auf. Die Mitarbeiterinnen<br />

zeigten uns alle Funktionsbereiche,<br />

in denen spezielle Herz- und<br />

Lungenuntersuchungen durchgeführt<br />

werden, wie z. B. EKG, Belastungs-<br />

EKG, Echokardiographie, Stress-Echokardiographie<br />

und Spirometrie sowie<br />

Ergospirometrie. Gerade die letztgenannten<br />

speziellen Untersuchungsmethoden<br />

waren für die Schülerinnen sehr<br />

interessant, da diese diagnostischen<br />

Methoden in den allgemeinärztlichen<br />

Praxen oft nicht durchgeführt werden.<br />

Höhepunkt unserer Betriebsbesichtigung<br />

war, bei einer Herzkatheteruntersuchung<br />

zuzuschauen. Wir konnten auf<br />

dem Monitor genau verfolgen, welche<br />

Handgriffe der behandelnde Arzt am<br />

Patienten durchführte. Dabei sahen wir,<br />

wie er eine Engstelle in den Herzkranzgefäßen<br />

mit einem Ballonkatheter<br />

aufdehnte und anschließend unter sehr<br />

großem Druck ein Stent implantierte,<br />

damit diese Engstelle dadurch offen<br />

gehalten wird. Es war für uns alle<br />

sehr beeindruckend, wie gut es dem<br />

Patienten nach diesem Eingriff ging.<br />

Alle Schülerinnen zeigten großes<br />

Interesse beim Rundgang durch die<br />

Herzklinik und stellten an das Personal


sehr viele Fragen, sodass der Ausflug<br />

zu einem äußerst spannenden und lebendigen<br />

Unterrichtsnachmittag wurde.<br />

Auch das Personal der Herzklinik hatte<br />

viel Freude daran, uns seine Arbeit<br />

vorzustellen und durch die moderne<br />

Klinik zu führen. Deshalb wird es auch<br />

Interessantes zum Verdauungstrakt<br />

Ein Schulart übergreifendes Projekt<br />

der Abteilung Gesundheit der<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> und<br />

des Gymnasiums St. Hildegard <strong>Ulm</strong><br />

• Woraus besteht eine gesunde<br />

Ernährung?<br />

• Wie lang ist ein Dünndarm?<br />

• Wie sieht ein Magen <strong>von</strong> innen aus?<br />

• Wie kann man Magen<br />

und Darm untersuchen?<br />

• Welche Krankheiten gibt es<br />

im Magen-Darm-Bereich?<br />

in Zukunft weitere Exkursionen zur<br />

Herzklinik geben, da sowohl die Berufsschülerinnen<br />

als auch das Personal der<br />

Herzklinik da<strong>von</strong> profitieren werden.<br />

Verena Griesinger<br />

Diese und noch viele andere Fragen<br />

standen am 25. November 2009<br />

beim Projekt der Klasse G3MF2 <strong>–</strong> das<br />

sind angehende Medizinische Fachangestellte<br />

im 3. Ausbildungsjahr <strong>–</strong><br />

zum Thema „Aufbau, Funktion und<br />

Krankheiten des Verdauungstraktes“<br />

auf dem Programm. Zu Besuch kam<br />

an diesem Projekttag die Klasse 7c des<br />

Gymnasiums St. Hildegard mit ihrer<br />

Lehrerin Frau Morhart. Die Berufsschülerinnen<br />

der Klasse G3MF2 hatten<br />

in einer 6-wöchigen Arbeitsphase<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 25<br />

unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin<br />

Frau Griesinger einzelne Stationen<br />

zu dieser Thematik vorbereitet.<br />

Am interessantesten war es natürlich<br />

für die Gastschülerinnen, einen<br />

echten Magen und Darm anzuschauen<br />

und anzufassen. Durch entsprechende<br />

Präparate, die Schülerinnen der<br />

Klasse G3MF2 angefertigt hatten, war<br />

dies für die Besucherinnen möglich.<br />

Weiterhin ging es in sehr lebendigen<br />

Arzt-Patient-Rollenspielen um<br />

die Diagnostik und Therapie einzelner<br />

Magen-Darm-Krankheiten,<br />

z.B. Gastritis oder Magenkrebs. Dabei<br />

konnten die St. Hildegard-Schülerinnen<br />

ihr Gelerntes anhand <strong>von</strong> gut<br />

vorbereiteten Rätseln erproben.<br />

Wichtig waren auch die präventiven<br />

Stationen zur gesunden Ernährung,<br />

um Fehl- und Überernährung sowie<br />

deren Folgen zu vermeiden. Das <strong>von</strong><br />

den Berufsschülerinnen vorbereitete<br />

gesunde Pausenfrühstück mit<br />

viel Obst, Gemüse und Vollkornbrot<br />

schmeckte allen vorzüglich und sollte<br />

natürlich die Gäste zur Nachahmung<br />

für das tägliche Pausenbrot anleiten.<br />

Insgesamt war das Schulart übergreifende<br />

Projekt für beide Seiten ein<br />

interessant gestalteter und gelungener<br />

Lernprozess, da sich die Berufsschülerinnen<br />

dadurch auch auf ihre<br />

bevorstehende Abschlussprüfung gut<br />

vorbereiten konnten, während die<br />

Gastschülerinnen in ihrer kommenden<br />

Lehrplaneinheit über den Verdauungstrakt<br />

da<strong>von</strong> profitieren werden.<br />

Verena Griesinger


26 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Schriftgrafik-Projekt,<br />

Klasse 3BKGD2<br />

Eine Gruppe der 2.<br />

Klasse des Berufskollegs<br />

für Grafik-Design<br />

(3BKGD) hat sich im<br />

Schriftgrafik-Unterricht<br />

mit Design-<br />

Geschichte und Stühlen beschäftigt.<br />

Das Erscheinungsbild eines Stuhls ist<br />

<strong>von</strong> Merkmalen geprägt, die seine<br />

Entstehungszeit widerspiegeln.<br />

Die Gruppe untersuchte besondere<br />

Stühle <strong>von</strong> bekannten Designern des<br />

20. Jahrhunderts <strong>–</strong> z.B. den „Wiener<br />

Kaffeehausstuhl“ aus dem Jahr 1859,<br />

den „Freischwinger“ <strong>von</strong> 1926 oder<br />

den Lounge Chair <strong>von</strong> Charles Eames<br />

<strong>von</strong> 1956. Alle ausgewählten Beispiele<br />

sind heute Ikonen des Möbeldesigns.<br />

Im Wiener Museum für Angewandte<br />

Kunst, MAK, besuchten wir während<br />

der Wien-Exkursion des Berufskollegs<br />

für Grafik-Design die ständige Design-<br />

Sammlung. Dort sahen die Schülerinnen<br />

und Schüler viele Stuhlklassiker im<br />

Original und darunter auch<br />

die meisten „unserer“ Stühle.<br />

Besonders sehenswert war<br />

die große Sammlung an<br />

Thonet-Stühlen, eben die<br />

als „Wiener Kaffeehausstühle“<br />

bekannten Beispiele<br />

aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Schon in <strong>Ulm</strong> hatte ich nach einer<br />

Möglichkeit gesucht, einige der<br />

Stuhlklassiker zu zeigen. So ergab sich<br />

der Kontakt zum Einrichtungshaus<br />

Pfaehler in der Innenstadt. Frau Carola<br />

Seifert, Geschäftsführerin <strong>von</strong> „pfaehler<br />

einrichtung“, hat sich für das Thema<br />

interessiert und uns angeboten, zum<br />

Anlass des 60-jährigen Firmenjubiläums<br />

im September 2009 unsere Plakate<br />

im Ladengeschäft zu präsentieren.<br />

Durch diese Begebenheit gelang<br />

eine Präsentation der Plakate in einem<br />

besonders geeigneten Rahmen und bis<br />

heute hängen sie immer noch dort!<br />

Marcela Quijano<br />

Arbeiten aus dem Schriftgrafik-<br />

Unterricht, <strong>von</strong> links nach rechts:<br />

Barbara Eglseder<br />

Christoph Singer<br />

Felix Maucher<br />

Fabian Stehle<br />

Duc-Hieu Pham<br />

Johannes Lenzgeiger<br />

Martin Blaas<br />

Christoph Bergleiter<br />

Leopold Lenzgeiger<br />

Marion Mohr<br />

Sascha Gamp


Schmetterlingsrausch<br />

Der Schmetterlingsgarten in Sayn,<br />

der eine Vielzahl an exotischen Schmetterlingen<br />

beherbergt, ist einer der größten<br />

in Deutschland. Sayn ist außerdem<br />

bekannt für seine bemalten Fassaden,<br />

die in der ganzen Stadt unterschiedlichste<br />

Varianten zum Thema „Schmetterling“<br />

zeigen. Seit 2005 werden<br />

jedes Jahr <strong>von</strong> einer Jury Künstler und<br />

Gruppen aus vielen verschiedenen Ländern<br />

wie Costa Rica, Italien, USA oder<br />

Kasachstan eingeladen, um ihre Entwürfe<br />

im großen Format umzusetzen.<br />

Sayn liegt bei Bendorf am rechten<br />

Ufer des Mittelrheins, am Fuß des<br />

Westerwalds. Burg Sayn ist Stammsitz<br />

der Familie Sayn-Wittgenstein, eines<br />

rheinischen Adelsgeschlechts. Im fürstlichen<br />

Schlosspark <strong>von</strong> Sayn befindet<br />

sich ein Garten der Schmetterlinge.<br />

Dem Besucher wird die Gelegenheit<br />

geboten, sich unter hunderten <strong>von</strong><br />

Schmetterlingen aus drei Kontinenten<br />

(Afrika, Asien und Amerika) zu<br />

bewegen und so das versteckte Leben<br />

dieser Schmuckstücke der Natur zu<br />

entdecken. Der Schmetterling ist heute<br />

für die Wissenschaftler ein Schlüsselindikator<br />

für den kritischen Zustand der<br />

Artenvielfalt. Zur Bestandsaufnahme<br />

der Schmetterlinge in Deutschland<br />

wurde 2005 unter der Schirmherrschaft<br />

<strong>von</strong> Gabriela Fürstin zu Sayn-<br />

Wittgenstein die Aktion „Abenteuer<br />

Schmetterling“ ins Leben gerufen.<br />

Marcela Quijano, Lehrerin für<br />

Grafik-Design, und Gerlinde Blaese,<br />

Leiterin des Schmetterlingsgartens<br />

und Initiatorin der Fassadenmalerei,<br />

kennen sich seit ihrer gemeinsamen<br />

Schulzeit in Kolumbien. Durch diesen<br />

Kontakt ergab sich für die damalige<br />

erste Klasse des Berufskollegs für<br />

Grafik-Design die Möglichkeit der<br />

Gestaltung und praktischen Umsetzung<br />

eines Entwurfs für die Bemalung<br />

einer vierzig Meter langen und<br />

zweieinhalb Meter hohen Wand.<br />

Bereits im Sommer 2009 begannen<br />

die Vorbereitungen und<br />

Entwürfe für die Schmetterlingsmalaktion<br />

im Oktober:<br />

„Alles fing an mit Studien <strong>von</strong><br />

Pflanzen. Im Fach ‚Freies Zeichnen’<br />

gingen wir in die Natur, um verschiedene<br />

Pflanzen zu beobachten und zu<br />

zeichnen. Wir vergrößerten die Pflanzen<br />

mit dem Kopierer, um Silhouetten<br />

zu erhalten. Nach den Pflanzenstudien<br />

kamen die Schmetterlinge dran. Wir<br />

durchstöberten Bücher und das Internet<br />

und fertigten Zeichnungen und Ko-<br />

pien an, die uns später<br />

als Vorlagen für unsere<br />

Schablonen dienten.“<br />

Die erste Entwurfsphase<br />

und Ideenfindung<br />

zeigte sich als langwierig<br />

und schwierig,<br />

da im Gegensatz zu<br />

einem malerischen<br />

Ansatz eine graphische<br />

Lösung, angedacht war<br />

und die Schmetterlinge<br />

im Kontext zur Pflanzenwelt<br />

stehen sollten.<br />

Außerdem mussten die<br />

Entwürfe der einzelnen<br />

Gruppen, welche sich<br />

inhaltlich, formal und<br />

farblich sehr stark <strong>von</strong>einander<br />

unterschieden,<br />

in einen einheitlichen<br />

Gesamtzusammenhang<br />

gebracht werden.<br />

„Alle fertigen Entwürfe<br />

wurden aufgehängt.<br />

Die Klasse<br />

musste sich auf einen<br />

Vorschlag einigen,<br />

was schwer war, da die Meinungen<br />

deutlich auseinandergingen. Alle<br />

waren auch schon leicht genervt, weil<br />

es ein einziges Hin und Her war. Ewig<br />

wurde diskutiert: Was ist gut, was ist<br />

schlecht? Welche Farben sollen wir<br />

nehmen? Sollen die Pflanzen grün,<br />

bunt, grau oder schwarz werden?<br />

Am Ende entschieden wir uns dafür,<br />

die Schmetterlinge ganz bunt und<br />

im Kontrast dazu die Pflanzen als<br />

schwarze Silhouetten zu malen.“<br />

Nach einer längeren Phase der<br />

Auseinandersetzung mit den technischen<br />

Umsetzungsmöglichkeiten<br />

(Vergrößern, Projektion, Schablonenschneiden…)<br />

konnten wir mit Hilfe<br />

der Kollegen aus der Malerabteilung<br />

(Vielen herzlichen Dank Herr Gassebner!)<br />

kurz vor den Sommerferien eine<br />

„Probewand“ an der FSS im Eingangsbereich<br />

Nordost, Ebene 0 bemalen,<br />

um unseren Entwurf auszuprobieren.<br />

„Mit dem Ergebnis war aber wirklich<br />

keiner zufrieden. Es sah aus wie<br />

<strong>von</strong> Kindergartenkindern gemalt, so<br />

gut wie jeder schämte sich für diese<br />

Leistung und die Lust auf Sayn verschwand<br />

immer mehr, weil alle <strong>von</strong><br />

einer riesigen Blamage ausgingen.“<br />

Trotzdem machte sich fast die ganze<br />

Klasse 2 des Berufskollegs für Grafik-<br />

Design am Anfang dieses Schuljahres<br />

auf den Weg nach Sayn, um das<br />

Projekt in die Praxis umzusetzen.<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 27<br />

„Am 29. September um acht Uhr<br />

geht es los. Der Bus holt uns an der<br />

Bushaltestelle ab, wo wir ein paar<br />

Leitern, Bänke und unser Gepäck<br />

einladen, dann fahren wir auf die<br />

Autobahn Richtung Koblenz. Um ca.<br />

15:00 Uhr kommen wir am ‚Pilgerheim’<br />

an, das für die nächsten zwei<br />

Tage unser Zuhause sein wird.<br />

Nach unserer Ankunft werden wir<br />

<strong>von</strong> Frau Blaese begrüßt und dürfen<br />

den Schmetterlingsgarten besuchen,<br />

in dem überall wunderschöne Schmetterlinge<br />

umherfliegen, auch Wachteln,<br />

Schildkröten und ein Leguan sind zu<br />

bestaunen. Dann geht es weiter mit<br />

dem Bus zu ‚unserer Wand’, die wir<br />

gleich noch für die nächsten Tage<br />

vorbereiten wollen. Unsere Jungs<br />

bauen ein Absperrungsgitter auf, da<br />

die Mauer sich an einer sehr stark<br />

befahrenen Straße befindet und dann<br />

wuseln fast 30 Menschen rum und<br />

versuchen, ein Raster auf die Wand<br />

zu übertragen. Hier kommt es zu<br />

ersten Streitereien, da das Raster<br />

nicht mit unseren Entwürfen übereinstimmt,<br />

alle sind müde und gereizt,<br />

und es wird allmählich schon dunkel.<br />

Deshalb brechen wir die Aktion ab<br />

und stürmen in einem chinesischen<br />

Restaurant ein köstliches Buffet, was<br />

die Stimmung sehr verbessert.“<br />

Nach einer mehr oder weniger<br />

kurzen Nacht fing am nächsten<br />

Tag die malerische Umsetzung des<br />

Entwurfs aus der <strong>Schule</strong> statt:


28 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

„Das Wetter<br />

glorreich:<br />

Himmel<br />

grau,<br />

Nieselwolken…<br />

Nach<br />

Kämpfen um<br />

die Kommunenduschen<br />

und dem<br />

ersten köstlichen Frühstück am ‚Ort<br />

der Sünder’ folgt unser hastiger Aufbruch.<br />

Busfahrer Heiko chauffiert uns<br />

zu ‚unserer Mauer’, wo der Arbeitstag<br />

beginnt. Angefangene Vorzeichnungen<br />

prangen an der sonst noch kahlen<br />

Wand. Auftragserteilung durch die<br />

Lehrerinnen, raus aus dem Bus <strong>–</strong> ready<br />

to rumble. Vorzeichnungen werden<br />

zunächst abgeschlossen, bevor die<br />

ersten Gruppen anfangen, ihre Gräser<br />

und Halme einzuschwärzen. Pinsel,<br />

Eimer und Farben sind ruckizucki<br />

am Maler. Im Laufe des Vormittags<br />

wird’s bunt, die Schmetterlinge werden<br />

gemalt, und der Schriftzug entsteht.<br />

Passanten loben und staunen, Autos<br />

hupen. Es wird gemischt, gemalt,<br />

Pinsel werden brüderlich getauscht.<br />

Die Hausbesitzer organisieren ein<br />

geheimes Kuchenpäuschen, und man<br />

pinselt, pinselt, pinselt. Nach einer<br />

kurzen Mittagspause malen wir weiter<br />

bis gegen 18:00 Uhr. Die Pflanzen<br />

und auch ein paar Schmetterlinge sind<br />

schon fertig, als wir abends im edlen<br />

Ambiente des ‚Hotel Rheinblick’ zu<br />

einem Abschiedsbankett geladen sind.“<br />

Der letzte Tag war sehr anstrengend<br />

und angespannt, da wir nun unter<br />

Zeitdruck standen, die Wand musste bis<br />

zum Mittag fertig sein, und es waren<br />

noch einige Korrekturen anzubringen,<br />

da wir eine qualitativ ansprechende<br />

Arbeit hinterlassen wollten. Trotzdem<br />

gelang uns ein äußerst zufrieden stellendes<br />

Ergebnis, das, nachdem der Bauzaun<br />

entfernt war, fotografiert und <strong>von</strong><br />

der örtlichen Presse begutachtet wurde.<br />

Auch die Schirmherrin des ‚Gartens der<br />

Schmetterlinge’, Fürstin zu Sayn-Wittgenstein<br />

kam, um unser Projekt zu bewundern.<br />

Sie zeigte ihre Begeisterung.<br />

Zufrieden, aber abgekämpft kam<br />

die 2. Klasse des Berufskollegs für<br />

Grafik-Design spätabends in <strong>Ulm</strong><br />

an. Es wird seither diskutiert, ob<br />

man nicht die „Schulschmetterlinge“<br />

bei Gelegenheit noch einmal<br />

malerisch überarbeiten sollte ...<br />

Mona, Katja, Weronika, Lena, Diana<br />

(Schülerinnen der Klasse 3BKGD2)<br />

Barbara Möritz, Marcela Quijano<br />

Viele Köche verderben nicht immer den Brei<br />

Die erste Kooperationsklasse 1<br />

steht vor den Abschlussprüfungen<br />

Die Zukunft ist noch ungewiss, der<br />

schwerste Brocken steht noch bevor.<br />

Die ehemaligen Förderschüler der Pestalozzischule<br />

fordern die Lehrkräfte in<br />

ungeahnter Weise. Bereitschaft, handwerkliches<br />

Geschick, Ausdauer und Zuverlässigkeit<br />

sind höchst unterschiedlich<br />

verteilt. Selbstverständlichkeiten, die<br />

man <strong>von</strong> Berufsschülern sonst gewohnt<br />

war, entstehen durch intensives pädagogisches<br />

Arbeiten mit dem Einzelnen.<br />

Das Vorhaben, Förderschülern eine<br />

gute berufliche Perspektive durch<br />

eine Kooperation mit der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

zu ermöglichen,<br />

verläuft nun für die erste Klasse in der<br />

wichtigsten Phase im zweiten Schuljahr.<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

im kooperativen BVJ lernen in den<br />

Berufsfeldern Holztechnik und Farbtechnik.<br />

Die Arbeit des Klassenlehrers<br />

Herrn Schlüter und des Werkstattlehrers<br />

Herrn Schoßer werden ergänzt durch<br />

einen Lehrer der Pestalozzischule,<br />

Herrn Henke, der mit 8 Stunden in der<br />

Klasse unterrichtet. Um einen möglichst<br />

guten beruflichen Anschlussweg<br />

zu erreichen, werden die Jugendlichen<br />

intensiv <strong>von</strong> der Agentur für Arbeit, einer<br />

Jugendbegleiterin und dem Projekt<br />

„Schaltzentrale Zukunft“ unterstützt.<br />

Diese recht breit angelegte pädagogische<br />

Begleitung erfordert ein erhöhtes<br />

Maß an Kommunikation. Der ständige<br />

Austausch <strong>von</strong> Informationen über<br />

besondere Vorkommnisse, die Planung<br />

gemeinsamer Unterrichtsvorhaben und<br />

die Vorbereitungen für die Prüfung<br />

müssen schulübergreifend koordiniert<br />

und geplant werden. Hier einheitlich<br />

und für die Schüler als Einheit erkennbar<br />

zu arbeiten war am Anfang nicht<br />

immer ganz einfach. Doch <strong>von</strong> diesem<br />

intensiven Austausch profitieren die<br />

Schülerinnen und Schüler und die Lehrkräfte<br />

der beteiligten <strong>Schule</strong>n. Durch<br />

den sanften Sprung <strong>von</strong> der 9. Klasse in<br />

das BVJ im gewohnten Klassenverband<br />

war es schnell möglich, zielgerichtet zu<br />

arbeiten. Die Jugendlichen profitieren<br />

da<strong>von</strong>, dass sie sich schon kennen.<br />

Angesichts der oft geringen handwerklichen<br />

Fertigkeiten konnte die<br />

Gruppenteilung in zwei 6er-Gruppen<br />

die Ergebnisse und Fähigkeiten der<br />

Jugendlichen erheblich verbessern. Sie<br />

ermöglichte eine engere Begleitung.<br />

Viele Jugendliche dieses Jahrgangs<br />

können den Hauptschulabschluss<br />

schaffen. Das wäre für sie ein großer<br />

Erfolg, nehmen sie sich doch immer<br />

noch sehr als Sonderschüler wahr. Ein<br />

in der Regel nur durchschnittlicher<br />

Hauptschulabschluss oder das Erreichen<br />

des normalen BVJ-Abschlusses<br />

wird ihnen aber nicht alle geäußerten<br />

beruflichen Wünsche ermöglichen.<br />

Realistische Anschlusswege positiv<br />

wahrzunehmen und für sich zu<br />

übernehmen, ist für die jungen Frauen<br />

und Männer teilweise sehr schwierig.<br />

Einigen ist es immerhin durch den<br />

großen Umfang an fachpraktischem<br />

Unterricht gelungen, berufliche Vorstellungen<br />

zu festigen, die erreichbar sind.<br />

Zudem wurde und wird durch zwei<br />

Blockpraktika mit anschließender<br />

Beratung durch den Reha-Berater<br />

versucht, mögliche Anschlusswege<br />

auszuloten. Durch die Praktika<br />

entwickelten sich bei einigen Schülern<br />

berufliche Vorstellungen, die<br />

zukunftsträchtig erscheinen.<br />

Das Modell der Kooperation empfinden<br />

alle Beteiligten äußerst positiv.<br />

Die Jugendlichen erleben sich als<br />

gestandene Berufsschüler, können<br />

aber trotzdem die oft noch enge<br />

Bindung zur alten <strong>Schule</strong> aufrecht<br />

erhalten und profitieren <strong>von</strong> den in<br />

einem langen Zeitraum entstandenen<br />

Beziehungen zu ihren Mitschülern.<br />

Die unterschiedlichen Blickrichtungen<br />

der beteiligten Lehrkräfte lassen in der<br />

täglichen Arbeit mit den Jugendlichen<br />

Herangehensweisen entstehen, die<br />

vielfältiger sind als sie es bei nur einer<br />

Fachrichtung wären. Wir kochen weiter<br />

gerne gemeinsam an unserer Suppe.<br />

Stefan Henke, Bernd Schoßer<br />

1 Anm: d. Red.:<br />

Die Zusammenarbeit <strong>von</strong> Förderschule<br />

und Berufsvorbereitungsjahr<br />

der Beruflichen <strong>Schule</strong> findet in einer<br />

zweijährigen Kooperationsklasse statt.<br />

Im ersten Schuljahr an der Förderschule<br />

bewegen sich die Schülerinnen<br />

und Schüler noch in dem ihnen<br />

bisher vertrauten Umfeld und werden<br />

hauptsächlich <strong>von</strong> ihrem Klassenlehrer<br />

oder ihrer Klassenlehrerin unterrichtet.<br />

Nur den fachpraktischen Unterricht<br />

erteilen die Berufsschullehrer.<br />

Im zweiten Schuljahr im Berufsvorbereitungsjahr<br />

an der Beruflichen <strong>Schule</strong><br />

führt die Klassenlehrkraft der Förderschule<br />

den Unterricht in den Fächern<br />

Mathematik und Deutsch weiter. Den<br />

gesamten sonstigen Unterricht erteilen<br />

die Lehrkräfte der Berufsschule.


Grafik-Design-Schüler gewinnen<br />

1. Preis bei Filmwettbewerb<br />

Der Drehbuchautor und Kameramann<br />

Duc-Hieu Pham, Schüler der dritten<br />

Klasse (3BKGD3) im Berufskolleg für<br />

Grafik-Design der FSS, formuliert<br />

seine These für seinen Film „Butterfly“<br />

so: „Der ‚AugenBlick‘ wird im Film<br />

nicht als Hauptthema hervorgehoben,<br />

sondern der ‚AugenBlick‘ wird als<br />

Aktion dargestellt. Der Zuschauer soll<br />

mitspielen und mitbeteiligt werden.<br />

Der ‚AugenBlick‘ kann täuschen.“<br />

Der Jugend-Kurzfilm-Wettbewerb<br />

„Cineration 2009“ war ein Projekt<br />

des Stadtjugendrings <strong>Ulm</strong> e.V.<br />

Wettbewerbsthema war der ‚Augen-<br />

Blick‘, und die Filmlänge wurde auf<br />

maximal 10 Minuten beschränkt. Das<br />

Alter der Teilnehmer war in die Kategorien<br />

12-16 und 17-24 Jahre eingeteilt.<br />

Außerdem musste der<br />

Film im Jahr 2009<br />

entstanden sein.<br />

Werner Krauß,<br />

Lehrer für Fotodesign<br />

am BK Grafik-Design,<br />

machte seine dritte<br />

Klasse (3BKGD3) auf<br />

die Möglichkeit einer<br />

Teilnahme an diesem<br />

Wettbewerb aufmerksam.<br />

Eine Gruppe <strong>von</strong><br />

drei Schülern, Leopold<br />

Lenzgeiger, Johannes<br />

Lenzgeiger und Duc-<br />

Hieu Pham, begeisterte<br />

sich für dieses Filmprojekt<br />

„Butterfly“ und<br />

nahm es in Angriff.<br />

Mit großer Freude beschreibt Leopold<br />

Lenzgeiger die Arbeitsschritte der Film-<br />

produktion: „Wir hatten<br />

viele gute Einfälle, haben<br />

uns dann aber, trotz des<br />

Hinweises des Lehrers auf<br />

die Schwierigkeiten bei<br />

der Realisation, für Hieus<br />

Idee entschieden. Erzählt<br />

wird der Augenblick einer<br />

Todeserwartung und der<br />

überraschenden Auferstehung<br />

<strong>–</strong> so gesehen spielt<br />

der Film mit den Erwartungen<br />

des Zuschauers.<br />

Es geht nicht nur um<br />

einen erzählten Moment,<br />

sondern vielmehr darum,<br />

diesen Augenblick im Zuschauer herzustellen.<br />

Ich entwarf ein Storyboard<br />

<strong>–</strong> damit begann die Produktion des<br />

Films. Drehort und Material mussten<br />

beschafft sowie<br />

Schauspieler<br />

ausgewählt<br />

werden.“<br />

Johannes<br />

Lenzgeiger, der<br />

in „Butterfly“<br />

den Vater spielt,<br />

fügt noch hinzu:<br />

„Kurz vor Projektende<br />

haben<br />

wir drei an<br />

einem schönen<br />

Tag den Bauern,<br />

den Besitzer der<br />

für die Dreharbeitenausgesuchten<br />

Wiese<br />

in Ottobeuren<br />

im Allgäu, um<br />

Dreherlaubnis gefragt und dann<br />

spontan gedreht. Der Kameramann<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 29<br />

war aus Augsburg noch rechtzeitig mit<br />

dem Zug gekommen. Da die Schauspielerinnen<br />

erst am Nachmittag<br />

kommen wollten, haben wir meine<br />

Szenen vorab gedreht. Am Nachmittag<br />

nahmen wir dann „grad so“ noch die<br />

Szenen mit den anderen Schauspielern<br />

auf. „’Grad so?!’ deshalb, weil<br />

beide Kamera-Akkus, die wir für die<br />

Aufnahmegeräte mitgenommen hatten,<br />

nicht lange genug durchgehalten<br />

haben, um die Schluss-Szene öfter<br />

als einmal zu drehen <strong>–</strong> und weil das<br />

Aufladekabel nicht funktioniert hat.“<br />

Die Filmproduzenten wurden für ihre<br />

Versuche und Anstrengungen sowohl<br />

mit neuen Erfahrungen als auch einem<br />

Preis belohnt. Die Jury begründete<br />

ihr Urteil wie folgt: „Butterfly hat es<br />

geschafft, das Thema AUGENBLICK<br />

für den Zuschauer erfahrbar zu machen,<br />

und zwar sowohl in formaler,<br />

künstlerischer als auch in inhaltlicher<br />

Hinsicht. Der Film beschränkt<br />

sich außerdem auf wenige Mittel,<br />

mit denen die Filmemacher sehr klug<br />

und gekonnt umgegangen sind.“<br />

Somit bestätigt der 1. Preis für<br />

den Film „Butterfly“ beim Jugend-<br />

Kurzfilm-Wettbewerb „Cineration<br />

2009“, der am 14. November 2009 im<br />

Xinedome in <strong>Ulm</strong> an den Drehbuchautor<br />

und die Filmmacher überreicht<br />

wurde, die eingangs aufgestellte<br />

These. „Der ‚AugenBlick‘ wird nicht<br />

als Hauptthema hervorgehoben,<br />

sondern der ‚AugenBlick‘ wird als<br />

Aktion dargestellt. Der Zuschauer soll<br />

mitspielen und mitbeteiligt werden.<br />

Der ‚AugenBlick‘ kann täuschen.“<br />

Die Schüler<br />

Leopold Lenzgeiger, Johannes<br />

Lenzgeiger und Duc-Hieu Pham<br />

aus der 3BKGD3 sowie<br />

Michael Zimmer


30 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Abschlussprojekt<br />

Säulenmöbel <strong>–</strong><br />

Berufsfachschule<br />

Holztechnik<br />

Sehenswerte Kleinmöbel fertigten<br />

unsere Schreinerazubis in<br />

der einjährigen Berufsfachschule<br />

Holztechnik im Rahmen einer ganzheitlichen<br />

Projektaufgabe am Ende<br />

des ersten Ausbildungsjahres.<br />

Um die Grundlagen der Möbelkonstruktion<br />

einheitlich im Klassenverband<br />

erarbeiten zu können, waren<br />

bei diesem fiktiven Kundenauftrag<br />

die Außenmaße sowie die Grundkonstruktion<br />

fest vorgegeben. Aufgrund<br />

einiger negativer Erfahrungen im<br />

Vorjahr wären zu viele Freiräume bei<br />

der Planung und Ausführung nicht<br />

mehr sinnvoll zu betreuen gewesen.<br />

Die Schüler sollten ihrem Möbelstück<br />

durch eine eigene Flächengestaltung<br />

und mit einer individuellen<br />

Stegablage ein persönliches Design<br />

geben. Hierzu erarbeiteten sie im<br />

Theorie- sowie im Praxisunterricht<br />

verschiedene Alternativen und diskutierten<br />

sie im Gruppenrahmen.<br />

Im CAD-Unterricht zeichneten sie<br />

verschiedene Teilschnitte und druckten<br />

sie aus, um sie im Rahmen des weiteren<br />

Lernfeldunterrichtes im Klassenzimmer<br />

nach DIN fertig zu stellen, das heißt,<br />

fehlende Verbindungsmittel einzuzeichnen,<br />

zu schraffieren und zu bemaßen.<br />

Mit der erstellten Fertigungszeichnung<br />

begann nun die praktische<br />

Umsetzung der Planungsarbeit. In etwa<br />

20 Werkstatttagen konnten unsere<br />

angehenden Schreiner nun erleben,<br />

wie viele Teilschritte und Fertigkeiten<br />

nötig sind, um ein handwerklich<br />

erstelltes Möbel zu fertigen.<br />

Beim abschließenden Fotoshooting<br />

waren alle stolz auf ihre geleistete<br />

Arbeit und überzeugt, dass diese<br />

Projektaufgabe der wichtigste Baustein<br />

im ersten Ausbildungsjahr war.<br />

Gregor Hagemann<br />

Silberner Würfel für<br />

Meisterschülerin<br />

Seit einigen Jahren schreibt der<br />

Landesfachverband Schreinerhandwerk<br />

Baden-Württemberg jährlich einen<br />

Gestaltungswettbewerb aus, an dem<br />

sich Schreinergesellinnen und -gesellen,<br />

Schülerinnen und Schüler der<br />

Meisterschulen z.B. mit themenbezogenen<br />

Projekt- oder Semesterarbeiten,<br />

Absolventinnen und Absolventen<br />

der Meisterschulen mit ihrem Meisterstück<br />

sowie Betriebe des Schreinerhandwerks<br />

beteiligen können.<br />

Das Thema des Gestaltungswettbewerbs<br />

im Jahr 2009 lautete: „Möbel<br />

verwandeln“. Gesucht waren Möbel,<br />

die sich verwandeln lassen, die<br />

Räume verwandeln oder die Stimmung<br />

der Nutzer positiv wandeln.<br />

Frau Solveig Fröhling, Absolventin<br />

der Meisterschule für Tischler im<br />

Sommer 2007, hat sich mit ihrem<br />

Meisterstück, einer Schmuckschatulle,<br />

an diesem Wettbewerb beteiligt. Die<br />

Schmuckschatulle aus Palisander und<br />

schwarz lackierter MDF-Platte 1 bot sich<br />

als Wettbewerbsbeitrag insofern an,<br />

als das Möbel selbst wandelbar ist, weil<br />

es über ein reichhaltiges Innenleben<br />

verfügt, das zum Vorschein kommt,<br />

wenn man die Klappe öffnet und/oder<br />

die Schubkästen bedient. Zudem trägt<br />

der Schmuck, der in diesem Schatzkästchen<br />

aufbewahrt wird, dazu bei,<br />

dass Menschen sich verwandeln.<br />

Eine Fachjury wählte aus den<br />

Wettbewerbsbeiträgen die interessantesten<br />

Arbeiten aus und vergab Preise:<br />

„Goldene Würfel“ vergab die Jury für


herausragende Arbeiten, „silberne<br />

Würfel“ erhielten alle Teilnehmer, deren<br />

Arbeiten für die Ausstellung ausgewählt<br />

wurden. Frau Fröhling hat für<br />

ihre Arbeit einen „silbernen Würfel“<br />

erhalten. Zusammen mit 10 weiteren<br />

Wettbewerbsbeiträgen war ihr Meisterstück<br />

vom 18. November bis 13.<br />

Dezember 2009 im Haus der Wirtschaft<br />

in Stuttgart ausgestellt und damit<br />

einem breiten Publikum zugänglich.<br />

Die <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

gratuliert Frau Fröhling zu diesem<br />

Die Projektkompetenz<br />

als eigenständiges Unterrichtsfach<br />

Ein Projekt im Rahmen <strong>von</strong> OES<br />

in der Abteilung Gesundheit<br />

Die Idee zu diesem Projekt entstand<br />

aus einer gewissen Unzufriedenheit<br />

seitens der Schülerinnen, aber auch der<br />

Lehrkräfte des 1. Ausbildungsjahres.<br />

Extreme Unterschiede in den Vor<strong>erfahrungen</strong><br />

der Schülerinnen bei der<br />

Erstellung <strong>von</strong> Projekten machten es<br />

für die unterrichtenden Lehrkräfte<br />

extrem schwierig, zu einer sinnvollen<br />

und vor allem gerechten Projektkompetenznote<br />

zu gelangen. Zeitprobleme<br />

und Stofffülle gaben das ihre dazu.<br />

Die Schülerinnen sahen keine<br />

einheitlichen Bewertungskriterien<br />

und keinen Raum, um sich konzentriert<br />

die Fähigkeiten zur Erstellung<br />

<strong>von</strong> Projekten anzueignen.<br />

Ziele des Projektes:<br />

• verbesserte Projektkompetenz<br />

gem. Rahmenlehrplan<br />

• Entlastung der im Lernfeld<br />

unterrichtenden Kolleginnen<br />

und Kollegen im Fachunterricht<br />

des 1. Ausbildungsjahres<br />

Erfolg. Frau Fröhling hat sich inzwischen<br />

selbstständig gemacht und<br />

betreibt in <strong>Ulm</strong> eine kleine Werkstatt,<br />

in der sie individuelle Werkstücke<br />

fertigt, die <strong>–</strong> wie ihr Meisterstück<br />

<strong>–</strong> durch sorgfältige Materialauswahl<br />

und Verarbeitung bestechen.<br />

Brigitte Erd<br />

1 Mitteldichte Holzfaserplatte<br />

(medium density fiberboard) nach<br />

DIN EN 316 bzw. DIN EN 622<br />

• einheitlicher Wissensstand der<br />

Schülerinnen in Projektkompetenz<br />

zu Beginn des 2. Ausbildungsjahres<br />

Rahmenbedingungen:<br />

Von den 7 Stunden der Berufsfachlichen<br />

Kompetenz wird im 1.<br />

Ausbildungsjahr eine Stunde für<br />

Projektkompetenz verwendet. Diese<br />

Stunde wird wöchentlich in<br />

Gruppenteilung unterrichtet.<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 31<br />

Inhalte:<br />

Die Kompetenzen zur Projekterstellung<br />

werden in direktem Bezug zur<br />

Fachkunde (Behandlungsassistenz) mit<br />

entsprechenden Themen unterrichtet.<br />

Beispiele dafür sind: Patientenbetreuung,<br />

Hygienemaßnahmen in der<br />

ärztlichen und zahnärztlichen Praxis.<br />

Zentrale Punkte dabei sind:<br />

• freies, souveränes Sprechen und<br />

sicheres Auftreten vor der Gruppe<br />

• fachkompetente Vorträge<br />

• Fachtexte bearbeiten und auf<br />

wesentliche Inhalte kürzen<br />

• Plakaterstellung<br />

• Durchführen und Dokumentieren<br />

<strong>von</strong> Interviews<br />

• sinnvoller Einsatz und Umgang<br />

mit Power Point<br />

• Erlernen <strong>von</strong> Präsentationstechniken<br />

• Ausarbeitung eines Großprojektes<br />

mit strukturierter Dokumentation<br />

Eigens dafür eingerichtet wurde ein<br />

Projektkompetenzraum, in dem alle<br />

notwendigen Gerätschaften, Medien<br />

und Materialien für die Schülerinnen<br />

zu jeder Zeit frei zugänglich sind.<br />

Die erworbenen Kompetenzen<br />

sollen den Schülerinnen wie auch<br />

den Lehrkräften helfen, im 2.<br />

und 3. Ausbildungsjahr Projekte<br />

im Fachunterricht nach festgelegten<br />

Standards zu erstellen.<br />

Thomas Weberruß


32 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Betonwerkstein-Meisterstück 2009<br />

Wissen Sie,<br />

was eine Kräuterschnecke ist?<br />

Die „Kräuterschnecke“<br />

Sie ist jedenfalls kein Gartenschädling,<br />

eher ein „Nützling“ <strong>–</strong> aber mühsam<br />

herzustellen. Der Meisterschüler<br />

Konstantin Egermann erklärte dazu:<br />

„Als ich auf der Suche nach einem<br />

geeigneten Meisterstück war, hatte ich<br />

viele Ideen, und die Entscheidung fiel<br />

mir nicht leicht. Letztlich habe ich mich<br />

für eine Kräuterschnecke entschieden,<br />

weil ich nicht nur ein dekoratives, sondern<br />

auch nutzbares Objekt herstellen<br />

wollte. Da ich selbst ein großer Gartenfan<br />

bin und auch gern selbst koche,<br />

hegte ich schon lange den Wunsch,<br />

eine Kräuterschnecke zu bauen. Ich<br />

wollte aber eine individuelle, moderne<br />

Kräuterschnecke, fließend in der<br />

Form, aus einem Stück gefertigt und<br />

keine aus einzelnen Steinen zusammengesetzte.<br />

Um die Kräuterschnecke<br />

filigraner wirken zu lassen, wählte ich<br />

eine nur 5 cm schmale Wandung und<br />

zog die Schnecke etwas in die Höhe.<br />

Das hat auch einen praktischen Nutzen,<br />

da so unten mehr Feuchtigkeit als oben<br />

vorhanden ist und so die Kultivierung<br />

unterschiedlicher Kräuter möglich<br />

ist. Weißer Zement und weiß-rote<br />

Gesteinskörnung bilden einen guten<br />

Kontrast zum Grün der Pflanzen. Als<br />

i-Tüpfelchen fügte ich mittig das Edelstahlrohr<br />

mit einer Vogeltränke hinzu.“<br />

Technische Daten: max. Ø: 1,15 m;<br />

Höhe: außen 30 cm, innen 90 cm;<br />

Gewicht: ca. 350 kg;<br />

Gesteinskörnung: Cris Carb in den<br />

Korngrößen: 0-4, 4-8 und 8-16 mm;<br />

Rose Corail: 4-8 und 8-16 mm;<br />

Oberflächenbearbeitung: oben feingeschliffen,<br />

die Seiten sandgestrahlt.<br />

Und nun? Wie gefällt Ihnen<br />

diese Gartenschnecke?<br />

Wolfgang Janisch


Aus unserer<br />

Statistik<br />

Seit 1985/86<br />

bearbeitet Studiendirektor<br />

Kurt Blässing<br />

die amtliche<br />

Statistik für die FSS.<br />

Seit 1993 ist er auch<br />

für die Zusammenfassung<br />

und Weiterbearbeitung der<br />

amtlichen Statistiken aller Beruflichen<br />

<strong>Schule</strong>n im Regierungspräsidium<br />

Tübingen als Fachberater zuständig.<br />

Einige interessante Aspekte der<br />

Statistik in diesem Zeitraum:<br />

1. Schülerzahlen und<br />

Unterrichtsversorgung<br />

In den vergangenen 25 Jahren ist die<br />

Anzahl der Schüler <strong>von</strong> 3.722 (3.092<br />

Teilzeitschüler und 630 Vollzeitschüler)<br />

um 32 % zurückgegangen. Dieser Trend<br />

wird sich in den nächsten Jahren auf<br />

Grund der demografischen Entwicklung<br />

langsam fortsetzen. Bemerkenswert<br />

dabei ist, dass die Anzahl der Schülerinnen<br />

und Schüler im Vollzeitbereich nur<br />

um etwa 10% abgenommen hat. Die<br />

Wirtschaft konnte in den letzten Jahren<br />

die Ausbildungsplätze für die geburtenstarken<br />

Jahrgänge nicht in ausreichendem<br />

Maß zur Verfügung stellen.<br />

Deshalb fanden viele Jugendliche keinen<br />

Ausbildungsplatz. Diesem Umstand<br />

wurde durch die Einführung neuer<br />

Schularten (Berufsvorbereitungsjahr <strong>–</strong><br />

Berufseinstiegsjahr) Rechnung getragen.<br />

Dort werden die Schüler in Vollzeit<br />

mit einem erheblichen Praxisanteil und<br />

einem mehrwöchigen Betriebspraktikum<br />

unterrichtet. Aus diesem Grund<br />

Treffen der Technischen Lehrer<br />

Es ist eine lang gepflegte Tradition,<br />

dass sich die Technischen Lehrer der<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> immer<br />

wieder mal zu einem zwanglosen Austausch<br />

treffen. In jüngster Zeit geriet<br />

dieser Brauch fast in Vergessenheit,<br />

hätte nicht Kollege Eugen Bergmann<br />

daran erinnert. Darüber hinaus hat<br />

er spontan zusammen mit seinem<br />

Kollegen Hartmut Jäger am 25. Februar<br />

2010 die Gastgeberrolle übernommen.<br />

Sinn und Zweck des Treffens ist es,<br />

sich zum einen als Kollegen besser<br />

kennen zu lernen, aber auch mal hinter<br />

die Kulissen anderer Abteilungen zu<br />

schauen. So war das Interesse der<br />

anwesenden Kolleginnen und Kollegen<br />

groß, Backstube, Küche und Konditorei<br />

im Gebäude S4 kennen zu lernen.<br />

ist die Anzahl der an der gesamten<br />

<strong>Schule</strong> geleisteten Unterrichtsstunden<br />

pro Woche trotz stark abnehmender<br />

Schülerzahlen nur gering zurückgegangen:<br />

<strong>von</strong> 1985 (2.609 Stunden)<br />

bis 2009 (2.414 Stunden) um 7,5%.<br />

2. Die Lehrerversorgung<br />

an der <strong>Schule</strong><br />

Obwohl die Anzahl der Lehrkräfte<br />

<strong>von</strong> 155 auf 135 abgenommen hat, ist<br />

die Anzahl der Beamten in etwa gleich<br />

geblieben. (1985: 93 <strong>–</strong> 2009:<br />

98). Der Rückgang der Gesamtzahl<br />

der Lehrkräfte liegt in der<br />

Abnahme der nebenberuflichen<br />

Lehrkräfte. Insbesondere im<br />

Berufsfeld Gesundheit konnten<br />

ärztliche Fachkräfte hauptamtlich<br />

fest eingestellt werden,<br />

die den jeweils nur wenige<br />

Stunden umfassenden Unterricht<br />

einer größeren Anzahl<br />

nebenberuflicher Lehrkräfte<br />

übernommen haben.<br />

3. Altersdurchschnitt<br />

der Lehrkräfte<br />

Zu Beginn der 80er Jahre<br />

wurden die Beruflichen <strong>Schule</strong>n<br />

durch Einführung neuer<br />

Schularten stark ausgebaut. In<br />

dieser Zeit vergrößerte sich das<br />

Lehrerkollegium durch junge<br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

erheblich. Dies führte zu einer<br />

Absenkung des Altersdurchschnitts<br />

auf 41 Jahre. In den<br />

Folgejahren sind wenige Kolleginnen<br />

und Kollegen dazu<br />

gekommen, jedoch sind die<br />

starken Jahrgänge <strong>von</strong> 1936<br />

bis 1939 in den Ruhestand getreten.<br />

Dies führte schrittweise<br />

zu einer Erhöhung des Alters-<br />

Trotz Terminüberschneidung mit<br />

der Bildungsmesse übernahm unser<br />

Schulleiter Herr Schulte die Begrüßung<br />

und brachte damit seine Wertschätzung<br />

gegenüber uns Technischen Lehrern<br />

zum Ausdruck. Leider war Kollege<br />

Bergmann kurzfristig erkrankt, so<br />

dass die Vorbereitung an Herrn Jäger<br />

hängen blieb. Kollege Jäger führte<br />

uns durch die Werkstätten und klärte<br />

uns über die derzeitige Situation im<br />

Bäckerhandwerk auf. Unterstützt wurde<br />

er <strong>von</strong> seiner Kollegin Frau Sonja Stock.<br />

Mit dem Servieren <strong>von</strong> ofenfrischem<br />

Leberkäse wurde der Höhepunkt der<br />

Veranstaltung erreicht. Eigens dazu<br />

hatte Hartmut Jäger auch frische Semmeln<br />

gebacken. Erwähnen muss man<br />

auch den Einsatz <strong>von</strong> Anton Bogenrieder.<br />

Der Kollege hat nicht nur für die<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 33<br />

durchschnitts auf 49 Jahre im Schuljahr<br />

2009. Seit etwa 1998 ist der Altersdurchschnitt<br />

konstant, weil ständig<br />

junge Kolleginnen und Kollegen nachrücken.<br />

Dieser Altersdurchschnitt wird<br />

sich vermutlich in den nächsten Jahren<br />

wieder senken, da dann die Lehrkräfte,<br />

die zu Beginn der 80er Jahre eingestellt<br />

wurden, in den Ruhestand treten.<br />

Kurt Blässing<br />

Getränke bei diesem Treffen gesorgt,<br />

sondern war trotz Trümmerbruchs des<br />

großen Zehs mit Krücken voll mit dabei!<br />

Bei bester Stimmung konnte man<br />

Erfahrungen austauschen oder einfach<br />

nett miteinander plaudern. Schließlich<br />

verwöhnte uns Kollege Jäger noch mit<br />

ganz frischen Berlinern und Kaffee und<br />

stellte so eindrucksvoll seine kulinarische<br />

Angebotspalette unter Beweis.<br />

Alle Anwesenden waren sich einig,<br />

diese Tradition weiter zu pflegen, in<br />

der Hoffnung, dass beim nächsten<br />

Mal noch mehr TL-Kollegen mit dabei<br />

sein können. Kollege Ulrich Hummel<br />

<strong>von</strong> den Brauern und Mälzern erklärte<br />

sich auch gleich bereit, für das nächste<br />

Mal in die Gastgeberrolle zu treten.<br />

Walter Burkhardt


34 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen<br />

Ich komme ursprünglich aus...<br />

Stuttgart<br />

und bin jetzt angekommen...<br />

an der FSS <strong>Ulm</strong> in den Abteilungen<br />

Bautechnik und Farbtechnik als<br />

Studienreferendar.<br />

Zwischenzeitlich war ich in...<br />

Stuttgart bei der Daimler AG und<br />

bei der ACCIONA Infraestructuras<br />

S.A. in Spanien<br />

und habe dort gearbeitet als...<br />

Projekt- und Bauleiter.<br />

Ich freue mich auf...<br />

eine neue berufliche<br />

Herausforderung<br />

und wünsche mir...<br />

Offenheit, Professionalität und<br />

auch Humor bei der Arbeit.<br />

An den Leitzielen der FSS <strong>Ulm</strong><br />

gefällt mir am besten...<br />

„Wir nutzen pädagogische<br />

Gestaltungsfreiräume<br />

verantwortungsvoll.“<br />

Peter Schade<br />

Ich komme ursprünglich aus...<br />

<strong>Ulm</strong><br />

und bin jetzt angekommen...<br />

an der FSS <strong>Ulm</strong> in den Abteilungen<br />

BOS, Bautechnik und Körperpflege<br />

als Studienreferendarin.<br />

Zwischenzeitlich war ich in...<br />

Freiburg, Verona, New Delhi<br />

und habe dort gearbeitet als...<br />

Lehrerin an der Deutschen <strong>Schule</strong><br />

New Delhi, Lehrerin für Deutsch als<br />

Zweitsprache<br />

Ich freue mich auf...<br />

eine interessante Ausbildung an<br />

Seminar und <strong>Schule</strong> und auf eine<br />

bereichernde Zusammenarbeit mit<br />

meinen KollegInnen.<br />

und wünsche mir...<br />

interessierte SchülerInnen.<br />

An den Leitzielen der FSS <strong>Ulm</strong><br />

gefällt mir am besten...<br />

„Wir nehmen unsere Schüler ernst<br />

und sorgen für ein angenehmes<br />

Arbeits- und Lernklima.“<br />

Petra Ströbele


Seit März 2009 unterrichte<br />

ich als nebenberufliche<br />

Lehrkraft<br />

an der Meisterschule<br />

für Schornsteinfeger.<br />

Meine Ausbildung<br />

als Schornsteinfeger<br />

schloss ich 1982 ab.<br />

Nach dem Besuch<br />

der Meisterschule an der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong><br />

und der Meisterprüfung<br />

1986 folgten Weiterbildungsmaßnahmen<br />

zum Betriebswirt<br />

des Handwerks 1990 und zum Gebäudeenergieberater<br />

(HWK) 2003. Mein<br />

Berufsziel „Bezirksschornsteinfegermeister“<br />

erreichte ich 1995. Daneben<br />

engagierte ich mich in der Verbandsarbeit<br />

der Schornsteinfegerinnung<br />

Stuttgart. Die Erfahrungen bei der<br />

überbetrieblichen Ausbildung, bei Mitarbeiterschulungen<br />

und Weiterbildungen<br />

für Bezirksschornsteinfegermeister<br />

sind mir bei der neuen Herausforderung<br />

als nebenberuflicher Lehrer eine wertvolle<br />

Hilfe. Danken möchte ich meinen<br />

damaligen Lehrern, die mich heute<br />

als Kollegen tatkräftig unterstützen.<br />

Walter Baum<br />

Seit Februar<br />

2010 unterrichte<br />

ich als<br />

nebenberufliche<br />

Lehrkraft an<br />

der Meisterschule<br />

für<br />

Schornsteinfeger.<br />

Meine Meisterprüfung habe ich<br />

1988 abgelegt und wurde 1996 zum<br />

Bezirksschornsteinfegermeister bestellt.<br />

2003 absolvierte ich die Zusatzausbildung<br />

zum Gebäudeenergieberater.<br />

In meiner ehrenamtlichen Tätigkeit<br />

in den Berufsverbänden lag mir die<br />

berufliche Weiterbildung und Qualitätssicherung<br />

besonders am Herzen.<br />

Der Umgang mit Menschen und<br />

die Weitergabe <strong>von</strong> Wissen hat mir<br />

immer große Freude bereitet. Bedanken<br />

möchte ich mich bei den<br />

Kollegen im Fachbereich, die mich<br />

herzlich aufgenommen und hervorragend<br />

unterstützt haben.<br />

Stefan Eisele<br />

Vorstellung neuer Kolleginnen und Kollegen<br />

Mein Lebensweg<br />

begann unter italienischem<br />

Vorzeichen.<br />

Das verraten mein<br />

Name Giovanni<br />

Seccia und mein<br />

Akzent. Ich wurde<br />

1968 in Barletta<br />

geboren, einer Stadt<br />

in der Nähe <strong>von</strong> Bari im Südosten<br />

Italiens. Nach dem Abitur schloss ich<br />

mich der katholischen Missionsgesellschaft<br />

der Comboni-Missionare an.<br />

In Neapel absolvierte ich den ersten<br />

Abschnitt des Theologiestudiums, dann<br />

war ich im Noviziat in der Nähe <strong>von</strong><br />

Mailand und wurde zur Fortsetzung<br />

des Studiums nach Innsbruck geschickt.<br />

Nach einigen Jahren trat ich aus der<br />

Ordensgemeinschaft aus, schloss<br />

allerdings mein Theologiestudium ab.<br />

Es folgten ein Jahrespraktikum in<br />

einer Pfarrei in der Nähe <strong>von</strong> Reutte<br />

und mein Referendariat als Religionslehrer<br />

in Nordbaden. 2002<br />

bekam ich eine Stelle am Gewerblichen<br />

Schulzentrum Heilbronn.<br />

Im württembergischen Unterland<br />

lernte ich dann meine Frau kennen.<br />

Da sie hier in <strong>Ulm</strong> aufgewachsen ist,<br />

wollten wir zurück zur Familie.<br />

In meiner Freizeit engagiere ich mich<br />

u.a. im Eine-Welt-Bereich und verbringe<br />

viel Zeit mit meinem Sohn Damiano.<br />

Giovanni Seccia<br />

<strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong> | 35<br />

In das Boot<br />

der <strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong> bin<br />

ich im Januar<br />

2010 „direkt“<br />

eingestiegen.<br />

Mit viel Spaß<br />

paddle ich seither<br />

im Bereich Druck- und Medientechnik<br />

als „Ersatzfrau“ in<br />

einem angenehmen Team mit.<br />

Geboren wurde ich in Berlin; aufgewachsen<br />

und zur <strong>Schule</strong> gegangen bin<br />

ich in und um Calw. Nach dem Abitur<br />

und einer Berufsausbildung als Mediengestalterin<br />

absolvierte ich das Studium<br />

der Druckereitechnik. Bei Linotype-Hell<br />

in Frankfurt/Main und später bei den<br />

Heidelberger Druckmaschinen arbeitete<br />

ich mehrere Jahre im Servicebereich<br />

und führte v. a. bei den Kunden<br />

Schulungen durch. Da ich meinen<br />

Beruf gerne ausübe, suchte ich nach<br />

der Elternzeit nach Arbeitsmöglichkeiten<br />

im Schulungsbereich. Diese fand<br />

ich an <strong>Schule</strong>n in Biberach und <strong>Ulm</strong>.<br />

Petra Neubert<br />

Seit September<br />

2009 arbeite<br />

ich an der<br />

<strong>Ferdinand</strong><strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<br />

<strong>Schule</strong>. An der<br />

Pädagogischen<br />

Hochschule in Schwäbisch Gmünd<br />

studierte ich die Fächer Mathematik<br />

und Geographie für das Lehramt an<br />

Realschulen. Meinen Vorbereitungsdienst<br />

absolvierte ich an der Grund-,<br />

Haupt- und Realschule in Steinheim<br />

am Albuch. Nach einer ersten Stelle<br />

als Krankheitsvertretung in Ellwangen<br />

und Wasseralfingen wechselte<br />

ich an das Maria-Ward Gymnasium<br />

in Günzburg. Meinen ursprünglichen<br />

Wunsch, an einer Gewerblichen <strong>Schule</strong><br />

zu unterrichten, konnte ich mit dem<br />

Wechsel an die FSS verwirklichen, an<br />

der mich die Kolleginnen und Kollegen<br />

sowie die Schülerinnen und Schüler<br />

freundlich aufgenommen haben.<br />

Nun freue ich mich auf neue Aufgaben<br />

und Herausforderungen.<br />

Sven Grees


36 | <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Steinbeis</strong>-<strong>Schule</strong>

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