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von Heidrun Bleiziffer

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Titel<br />

Studentische Forschung<br />

in pflegebezogenen Studiengängen<br />

<strong>von</strong> Karin Kersting<br />

Forschung mit und <strong>von</strong> Studierenden als Möglichkeit der Einsozialisierung in den wissenschaftlichen Diskurs<br />

ist m.E. grundlegend für die Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe. Denn der Erwerb eines wissenschaftlichen<br />

Habitus ist für die Gesundheitsfachberufe <strong>von</strong> besonderer Bedeutung:<br />

Die AbsolventInnen der Pflegepädagogik<br />

werden später Auszubildende der Pflege<br />

für ein Berufsfeld qualifizieren, in dem die<br />

Verwissenschaftlichung noch am Anfang steht. Sie<br />

werden mit KollegInnen aus der Praxis konfrontiert<br />

werden, für die diese wissenschaftliche Fundierung<br />

pflegerischen Handelns noch fremd ist, ggf. als praxisfern<br />

wahrgenommen wird. Möglicherweise müssen<br />

sie mit daraus resultierenden Widerständen seitens<br />

der PraktikerInnen oder auch anderer Mitglieder<br />

des therapeutischen Teams rechnen. Das heißt, die<br />

zukünftigen PflegelehrerInnen selbst müssen eine<br />

große Selbstverständlichkeit hinsichtlich der Generierung,<br />

Prüfung, Anwendung und Vermittlung wissenschaftlichen<br />

Wissens erwerben und diese Selbstverständlichkeit<br />

an die nachwachsende Generation<br />

weitergeben. Alle Studierende der pflegebezogenen<br />

Studiengänge (BA Pflegepädagogik, demnächst auch<br />

der Studiengänge BA Pflege und BA Hebammenwesen)<br />

führen in kleinen Gruppen unter Anleitung und<br />

Begleitung der ProfessorInnen eigenständig qualitative<br />

(oder quantitative) Forschungsprojekte durch.<br />

Die Studierenden werden auf dem Weg durch den<br />

Forschungsprozess lernen<br />

• auf einem wissenschaftlichen Niveau zu argumentieren,<br />

• Praxis mit Hilfe <strong>von</strong> Forschung systematisch zu<br />

analysieren und zu reflektieren und<br />

• in der Umkehrung auch Forschungszugänge und<br />

- instrumente hinsichtlich konkreter Erkenntnisinteressen<br />

und der praktischen Umsetzung zu<br />

prüfen, zu modifizieren und anzuwenden.<br />

• Sie üben wissenschaftliche Diskurse ein und erwerben<br />

das Selbstverständnis, ihre fachlichen<br />

Entscheidungen auf diesem Wege fundiert zu begründen,<br />

zu vertreten und das dem pflegerischen<br />

Nachwuchs zu vermitteln.<br />

22<br />

Die Planung und Durchführung eigener empirischer<br />

Projekte erschließt den Studierenden Chancen<br />

und Möglichkeiten sowie Fallstricke und Grenzen<br />

<strong>von</strong> empirischer Forschung. Sie erwerben damit<br />

Fachkompetenz in zweierlei Hinsicht: zum einen<br />

bezogen auf das Fachwissen des zu erforschenden<br />

Gegenstandes/der Fragestellung und zum anderen<br />

bezogen auf die Ausgestaltung, Begründung<br />

und Durchführung der Schritte des Forschungsprozesses:<br />

Formulierung des Erkenntnisinteresses,<br />

Eingrenzung und Präzisierung der Fragestellung,<br />

Entwicklung des Forschungsdesigns, Erarbeitung<br />

<strong>von</strong> Kriterien der Probandenauswahl, Klärung <strong>von</strong><br />

forschungsethischen Aspekten, Entwicklung der Erhebungsinstrumente,<br />

Datenfixierung und -verwaltung,<br />

-auswertung, -darstellung und am Ende eine<br />

adressatengerechte didaktische Aufbereitung und<br />

Präsentation <strong>von</strong> Ergebnissen.<br />

Die Studierenden erwerben Methodenkompetenz,<br />

denn sie lernen es, wissenschaftliche Methoden und<br />

Vorgehensweisen auf die je eigene Fragestellung/<br />

Problemstellung hin zu prüfen, anzuwenden und im<br />

Diskurs innerhalb der eigenen Forschungsgruppe<br />

und auch in größeren Forschungskolloquien argumentativ<br />

zu begründen. Damit erwerben sie zugleich<br />

notwendig personale und soziale Kompetenz. Denn<br />

sie werden in der engen Zusammenarbeit innerhalb<br />

der Forschungsteams/ Forschungsgruppen Kommunikations-,<br />

Argumentations-, Solidaritäts- und<br />

Kritikfähigkeit einüben.<br />

Modularer und zeitlicher Aufbau<br />

1.bis 3. Semester: Die große Bandbreite der Forschungsthemen<br />

und zum Teil auch die Brisanz der<br />

die Studierenden interessierenden Fragen ergeben<br />

sich zum einen aus den Inhalten der verschiedenen<br />

Module und zum anderen aus den (zum Teil<br />

langjährigen) beruflichen Erfahrungen der Studie-

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