von Heidrun Bleiziffer
von Heidrun Bleiziffer
von Heidrun Bleiziffer
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Foto: Andreas Voßeler<br />
SpektrumJuni 2012<br />
Innovative Lehre ̶<br />
Die Zukunft im Blick<br />
1
2<br />
Hochschule Ludwigshafen am<br />
Rhein, 24. Mai, 14:56 Uhr,<br />
Inhalt Juni 2012<br />
auf dem Weg zur Aula<br />
Titel 4-28<br />
Zukunft der Lehre im Blick<br />
Ernstfall Praxis<br />
Hochschule & Leitbild<br />
Fragen zu Studium und Lehre?<br />
Weinmarketing-Cup 2012<br />
Tranferbasierte Lehre<br />
Studentische Forschung in pflegebezogenen<br />
Studiengängen<br />
Präsentation studentischer<br />
Forschungsprojekte im FB IV<br />
Welche Art Professor möchte ich sein?<br />
Einblicke in den studentischen Alltag<br />
Aktuell<br />
Haniel-Preise im Ostasieninstitut überreicht 29–33<br />
Unser Mann in London<br />
Sommerfest der Vielfalt 2012<br />
Intern 34-35<br />
Personalentwicklung an der HS<br />
Ludwigshafen<br />
Impressum<br />
Spektrum, Zeitschrift der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, erscheint viermal im<br />
Jahr, zu Beginn und am Ende eines Semesters.<br />
(Als PDF-Version auf: www.hs-lu.de/spektrum)<br />
Die Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Der Nachdruck <strong>von</strong> Beiträgen ist<br />
nach Absprache möglich.<br />
Herausgeber<br />
Der Präsident der Hochschule Ludwigshafen am Rhein; Ernst-Boehe-Straße 4;<br />
67059 Ludwigshafen<br />
Redaktion<br />
Dr. Jörg-M. Rudolph (v.i.S.d.P), Dozent, FB Marketing und Personalmanagement ,<br />
International Business Management (East Asia); E-Mail: Spektrum@hs-lu.de<br />
Korrektorat<br />
Katrin Koch; E-Mail: info@korrekturschleife.de<br />
Satz, Grafik und Layout<br />
Maria-Luise Haag; E-Mail: maria-luise.haag@hs-lu.de<br />
Anzeigen und Vertrieb<br />
Andreas Friesenhahn, Persönlicher Referent des Präsidenten; Tel.: 0621 / 5203 - 310;<br />
E-Mail: andreas.friesenhahn@hs-lu.de<br />
Druck<br />
Zschiesche GmbH, Repro Druck Verlag; Schulstraße 6; 08112 Wilkau-Haßlau;<br />
www.druckerei-zschiesche.com<br />
Bildnachweis<br />
Wenn nicht anders vermerkt: Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Du kannst nicht ein Haus lieben,<br />
das ohne Gesicht ist und in dem<br />
deine Schritte keinen Sinn<br />
haben. Antoine de Saint-Exupéry<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
es ist offensichtlich immer mehr zu einem Standard geworden, da<strong>von</strong><br />
auszugehen, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit<br />
„ihrem“ Unternehmen und seiner „Vision“ sowie den Produkten<br />
identifizieren (sollen). Im Blickpunkt stehen dabei der Gemeinschaftsgedanke<br />
und immer mehr auch die Mitarbeiterbindung im<br />
Kontext des Bemühens um eine – wie Fredmund Malik (2005) es ausdrückt – „besonders moderne, progressive<br />
und humane Unternehmenskultur“.<br />
Eine Identifikation, die sich auf eine enge sprachliche und wissenschaftliche Auslegung bezieht, erscheint<br />
nicht unproblematisch. Denn im strengen Sinne bedeutet Identifikation: Sich gleichsetzen mit einer anderen<br />
Person bzw. Gruppe oder die Übernahme <strong>von</strong> Motiven und Idealen.<br />
Wenn wir an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein im Zusammenhang mit unserer Fusion zweier Fachhochschulen<br />
im Jahr 2008 <strong>von</strong> Identifikation sprechen, geht es vorrangig um den grundlegenden Prozess<br />
der Entwicklung einer gemeinsamen Identität für unsere Institution. Und hierbei nicht nur um das reine Zusammenwachsen<br />
als vielmehr um das (Weiter-)Entwickeln <strong>von</strong> Gemeinsamem und Neuem. Es sind hierbei<br />
die Mitarbeiter und Studierenden sowie externe Unterstützer gleichermaßen angesprochen.<br />
Um den Akzent <strong>von</strong> Antoine de Saint-Exupéry aufzunehmen: Unser gemeinsames Haus braucht ein Gesicht.<br />
Und dieses verändert sich auch im Laufe der Zeit. Es müssen sich die Menschen, die unsere Hochschule<br />
ausmachen, in Konzepten und Handlungen wiederfinden können. Die eigenen Schritte in und für die<br />
Organisation sollten dabei als sinnvoll empfunden werden können.<br />
Im Kontext der organisationalen Identität und der damit verbundenen Forschung geht es häufig um folgende<br />
Identitätsfragen: Wer sind wir? Was ist unser Auftrag? Wo wollen wir hin?<br />
Diese Fragestellungen leiten den im letzten Jahr gestarteten Strategieprozess unserer Hochschule, in dem<br />
alle Gruppen und Gremien der Hochschule einbezogen werden. Wir laden alle – innerhalb und außerhalb<br />
der Hochschule – ein, sich an dem Diskussionsprozess der nächsten Monate zu beteiligen.<br />
Mit dem neuen Namen „Hochschule Ludwigshafen am Rhein“ haben wir Anfang 2012 einen ersten sichtbaren<br />
gemeinsamen Akzent gesetzt, der für das Gemeinsame und Neue steht und vielleicht als ein Identitätsbaustein<br />
bezeichnet werden kann. Sicherlich braucht es aber deutlich mehr als einen gemeinsamen<br />
Namen, um eine emotionale Bindung zu „seinem Haus“ zu haben bzw. entwickeln zu können.<br />
In der heutigen Ausgabe erhalten Sie wieder einen breiten Eindruck über die vielfältigen Aktivitäten an<br />
unserer Hochschule. Sie stehen exemplarisch für das Engagement <strong>von</strong> Studierenden und Mitarbeitern, für<br />
das man gar nicht dankbar genug sein kann. Die sehr positiven Rückmeldungen, die wir hinsichtlich der<br />
Reputation unserer Hochschule erhalten, sind das erfreuliche Ergebnis dieses Engagements.<br />
Ich wünsche Ihnen wieder viel Spaß beim Lesen und möchte Sie gerne ermuntern, unserem Redaktionsteam<br />
ein Feedback zu geben.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr Peter Mudra<br />
3
Titel<br />
Zukunft im Blick<br />
Studium 2020<br />
<strong>von</strong> Imke Buß, Peter Weitkamp und Petra Schorat-Waly<br />
Die Tagung „Studium 2020“ vom Januar 2012 in Berlin brachte Menschen zusammen, die innovative Lehre<br />
gestalten und die Zukunft der Hochschulen prägen möchten. Interessante Einblicke konnten in die Frage der<br />
Lerngestaltung und Konzeption <strong>von</strong> (Weiterbildungs-) Studiengängen gewonnen werden. Die folgenden drei<br />
Beiträge reflektieren die Ergebnisse der Tagung und sollen Ihnen einen Einblick in die aktuelle hochschulpolitische<br />
Diskussion bieten.<br />
Die große Frage, die sich durch die gesamte<br />
Tagung in Berlin zog, beschäftigt sowohl<br />
Lehrende als auch Studierende: Wie sehen<br />
die didaktischen Konzepte der Zukunft aus und wie<br />
kann den heterogenen Anforderungen der Studierenden<br />
begegnet werden? Zu den Fragen diskutierten<br />
u.a. Prof. Dr. Rolf Arnold (TU Kaiserslautern),<br />
Prof. Dr. Rolf Schulmeister (Universität Hamburg)<br />
und Prof. Dr. Dieter Euler (Univ. St Gallen).<br />
Dabei stand bei Dieter Euler die Frage im Mittelpunkt,<br />
wie Studierende motiviert werden könnten.<br />
Nehmen wir unsere eigenen Studienstrukturen und<br />
die Lehrveranstaltungen „aufs Korn“ und fragen<br />
uns, was die Studierenden am Studium begeistert.<br />
Die eigenen Interessen einzubringen? Viel Kontaktstudium?<br />
Ein schulisch anmutendes System?<br />
Ein Blick auf die Studienziele zeigt: Studierende<br />
sollen heute fachlich und überfachlich qualifiziert<br />
sein, und sie sollen in der Gesellschaft verantwortlich<br />
handeln. Sie sollen aus Sicht der Lehrenden und<br />
Arbeitgeber interessiert, eigenverantwortlich und<br />
motiviert ihr Studium gestalten. Dieter Euler machte<br />
hier nun deutlich, wie die Situation heute vielfach<br />
aussieht: Durch großen Prüfungsumfang sowie<br />
(externen und internen) Druck wird häufig mit Bewältigungsstrategien<br />
nur oberflächlich gelernt. Die<br />
überfachlichen Kompetenzen werden nur auf die<br />
Karriere zugeschnitten und das Studium wird zu<br />
einem Abarbeiten der Module im Studienverlauf.<br />
Doch wie kann dieses Verhalten – im Sinne <strong>von</strong><br />
Lehrenden und Lernenden gleichermaßen – durchbrochen<br />
werden?<br />
Die Antwort mutet einfach an, ist jedoch in den aktuellen<br />
Strukturen nicht leicht umzusetzen: Wir sollten<br />
Lehrenden und Studierenden „Luft geben, um<br />
Feuer zu entfachen“! Eine Studie der Universität St.<br />
4<br />
Gallen 1 zeigt hier: Am Beginn ihres Studiums haben<br />
die Studierenden zumeist sehr positive Einstellungen<br />
zum Lernen und zum gewählten Studienfach.<br />
Da aber die Erwartungen an ein interessantes Stu
dium in den Augen der Studierenden häufig nicht<br />
erfüllt werden, klingt die Begeisterung schnell ab.<br />
Das Interesse und den Spaß am Studium zu wecken,<br />
aufrecht zu erhalten und auszubauen, die Erwartungen<br />
und Erfahrungen der Studierenden mit Kompetenz-Erleben<br />
und Selbstwirksamkeit zu verbinden<br />
sind somit wichtige Anforderungen an die Studienstruktur<br />
und die Ausgestaltung der Module. So<br />
macht auch Wikesmann2 deutlich, dass Flexibilität<br />
Darstellung (Näherungswerte) nach Schulmeister; Hinweis: Misserfolgsangst und Prokrastination weisen<br />
eine umgekehrte Polierung auf, hohe Werte weisen also auf ein niedriges Maß z.B. an Misserfolgsangst<br />
hin, niedrige auf ein hohes.<br />
(Original unter http://mediendidaktik.uni-duisburg-essen.de/system/files/Studium2020_Schulmeister.<br />
pdf; 15.03.2012).<br />
Titel<br />
des Studiums und die Partizipation der Studierenden<br />
am Lernprozess sowie an lern- und studienbezogenen<br />
Entscheidungen positive Auswirkungen auf die<br />
intrinsische Motivation haben.<br />
Möglichkeiten zur langfristigen Veränderung können<br />
u.a. eine flexible Studienstruktur, Wahlmöglichkeiten,<br />
eine die Studierenden aktiv einbeziehende<br />
Gestaltung der Lehrveranstaltungen, die Betreuung<br />
und Anregung <strong>von</strong> Selbststudium und die Einführung<br />
<strong>von</strong> Feedbackkulturen<br />
über die<br />
Prüfungssituationen<br />
hinaus sein. (ib)<br />
Diversität an Hochschulen:<br />
mehr als Gender<br />
und soziale Herkunft<br />
Eine der zentralen Herausforderungen<br />
für<br />
Hochschulen bei der<br />
Gestaltung <strong>von</strong> Lehrund<br />
Lernprozessen ist<br />
die zunehmende Diversität<br />
der Studierenden.<br />
Während der Tagung<br />
wurde immer wieder<br />
betont, dass dabei unter<br />
Diversität mehr zu<br />
verstehen ist als Gender<br />
oder ethnische und<br />
soziale Unterschiede.<br />
Die zunehmende Individualisierung<br />
der<br />
Lebensläufe und Berufsbiographien<br />
führt<br />
dazu, dass der „Normalstudierende“heute<br />
zunehmend zum<br />
„Auslaufmodell“ wird.<br />
Die Hochschulen stehen<br />
vor der Aufgabe,<br />
sich der Vielfalt zu öffnen,<br />
um zukunftsfähig<br />
zu bleiben. Ein auf der<br />
Tagung vorgestelltes<br />
Forschungsprojekt, das<br />
eher den Normalstu-<br />
5
Titel<br />
dierenden unter die Lupe nehmen wollte, hat mit<br />
seinen Ergebnissen nicht nur vorübergehend für<br />
mediale Aufmerksamkeit und kontroverse Diskussionen<br />
gesorgt, sondern eine bisher wenig beachtete<br />
Vielfalt ins Licht gerückt.<br />
Das Forschungsprojekt ZEITLast der Universität<br />
Hamburg beansprucht für sich, mittels der Zeitbudget-Methode<br />
und einer Datenbank-basierten<br />
Onlineerhebung die studentische Arbeitsbelastung<br />
(workload) unverfälscht erhoben zu haben.<br />
Neben etwa der Feststellung <strong>von</strong> verbreitetem studentischen<br />
„Bulimie-Lernen“ kurz vor der Prüfungsphase<br />
kam die Studie u. a. zu dem überraschenden<br />
Ergebnis, dass die Studierenden im Mittel lediglich<br />
20 bis 27 Stunden wöchentlich (je nach Studiengang)<br />
für ihr Studium aufwenden. 3<br />
Sollte diese berechnete Arbeitsbelastung der Wirklichkeit<br />
entsprechen, so bleiben die Studierenden<br />
hiermit im Durchschnitt deutlich unter den Anforderungen<br />
eines Hochschulstudiums nach den<br />
Bologna-Vorgaben, die <strong>von</strong> den Studierenden eine<br />
40-Stunden-Woche über 45 Wochen im Jahr (und<br />
somit sieben Wochen für Urlaub oder Krankheit)<br />
fordert.<br />
Eine pauschale Bewertung dieses Ergebnisses greift<br />
aber zu kurz. Beachtenswert ist die Erkenntnis,<br />
dass die Arbeitsbelastung bei den befragten Studierenden<br />
extrem unterschiedlich ausfällt: Das individuelle<br />
Lernkonto erstreckt sich zwischen 9 und 53<br />
Stunden in der Woche. In weiteren Untersuchungen<br />
wurde zudem festgestellt, dass es zwischen der für<br />
das Lernen aufgewendeten Zeit und dem Lernerfolg<br />
anhand <strong>von</strong> Klausurnoten keinen korrelativen Zusammenhang<br />
gibt.<br />
Die selbstverständliche Annahme, wer fleißig sei,<br />
habe auch Erfolg im Studium, findet damit keine Bestätigung.<br />
Bestimmte Prüfungsformen (Klausuren,<br />
insbesondere Multiple Choice) unterstützen nach<br />
Ansicht der Forschungsgruppe vielmehr oberflächliches<br />
Lernen erst kurz vor der Prüfung. Metzger und<br />
Schulmeister fassen in einer Veröffentlichung zur<br />
Studie zusammen:<br />
Dies deutet darauf hin, dass die Kalkulation<br />
<strong>von</strong> Workload, gemessen im ECTS, allenfalls<br />
zur Planung <strong>von</strong> Studiengängen, Modulen<br />
6<br />
und Unterricht geeignet zu sein scheint, nicht<br />
jedoch als Maß für Leistung oder gar Lernerfolg;<br />
zu unterschiedlich sind die individuellen<br />
Vorkenntnisse, Lernstile, Lernstrategien etc.<br />
Vielmehr scheint das ECTS zu einer ‚Punktejagd‘<br />
zu verführen, bei der die Aufmerksamkeit<br />
weg <strong>von</strong> den sozialen Normen (Selbstverpflichtung<br />
und Selbstverwirklichung) und hin<br />
auf die Norm des Marktes fokussiert wird. 4<br />
Vielfalt findet sich in der Art des Lernens wie auch<br />
der Einstellung dazu sowie schließlich in bestimmten<br />
Persönlichkeitsmerkmalen, die auf den Lernerfolg<br />
positiven wie negativen Einfluss haben können.<br />
Über einen Test zu Lernverhalten und -motivation<br />
bei BWL-Studierenden wurden fünf unterschiedliche<br />
Lerntypen identifiziert, die nach Aspekten wie<br />
Misserfolgsangst, Prokrastination und Kompetenzerwarten<br />
differenziert werden können (s. Abbildung<br />
S. 4-5).<br />
Betrachtet man den Klausurerfolg der hier aufgeführten<br />
Lerntypen, so kommt die Forschergruppe<br />
zu der Erkenntnis, dass Studierende mit „angstbestimmtem<br />
Lernverhalten“ (20% der Befragten) oft<br />
sehr viel Zeit für ihr Studium aufwenden, bei Prüfungen<br />
aber dennoch wenig erfolgreich sind.<br />
Ganz anders Studierende, die ein „selbstbestimmtes<br />
Lernverhalten“ (16,6% der Befragten) an den Tag<br />
legen: Sie haben in den Klausuren am besten abgeschnitten,<br />
dabei aber insgesamt am wenigsten Zeit<br />
für das Studium aufgewendet. Sie lernen strategisch,<br />
konzentriert und effizient, haben wenig Selbstzweifel<br />
und daher ihre Ängste unter Kontrolle.<br />
Auch wenn die Ergebnisse <strong>von</strong> ZEITLast nicht<br />
uneingeschränkt auf Fachhochschulen übertragbar<br />
sind (es wurden nur Studiengänge an Universitäten<br />
untersucht) und die Studie eher weitere<br />
Fragen aufwirft als Lösungen zu nennen, so sollten<br />
wir als Hochschule das Verständnis <strong>von</strong> Diversität<br />
und Vielfalt zu erweitern versuchen und<br />
den Blick für die Unterschiede im Lernverhalten<br />
zu öffnen. Welche Art des Lernens erachten wir<br />
als zielführend für den Studienerfolg und wollen<br />
wir daher im Studium fördern? Und was würde<br />
dies für das Lehren und das Prüfen bedeuten?<br />
(pw)
Anforderungen an Studiengänge 2020: Flexibel, offen<br />
und kreativ.<br />
Bei der Entwicklung <strong>von</strong> neuen Studienangeboten<br />
ist zu beachten, dass diese den heterogener werdenden<br />
Bildungsbiografien der Studierenden angepaßt<br />
sind. Die Heterogenität zeichnet sich u.a. durch die<br />
unterschiedlichen Voraussetzungen des Hochschulzugangs<br />
aus, wie zum Beispiel Meister im Handwerk,<br />
dem Eintrittsalter (unter 25 Jahre), dem Absolvieren<br />
einer Berufsausbildung vor dem Studium, oder etwa<br />
auch unterschiedlicher familiärer und finanzieller<br />
Rahmenbedingungen, die dazu führen, dass die Studierenden<br />
de facto „Teilzeit“ studieren. 5<br />
Um dieser Studierendenschaft gerecht zu werden,<br />
muss die Hochschule den Studieneinstieg erleichtern<br />
und Kompetenzen anrechnen. Es ist zum Beispiel<br />
denkbar, dass Studierende Portfolios mit ihren außerhochschulisch<br />
erworbene Kompetenzen erstellen,<br />
diese als Leistungspunkte (credit points) geltend<br />
machen und anschließend in sogenannten Empty<br />
box- oder Containermodulen sichtbar machen.<br />
Die „Open University“ (OU, größte staatliche Universität<br />
in Großbritannien, bietet Kurse, Zertifikate,<br />
Diplome und Universitätsabschlüsse wie den<br />
Bachelor, Master u.a. im Fernstudium an) hat ein<br />
einfaches und allgemein akzeptiertes System entwickelt,<br />
um Kompetenzen anzurechnen. 6 Die meisten<br />
undergraduate Kurse und Module können an der<br />
OU ohne formale Zugangsbestimmungen belegt<br />
werden. Fakultativ angebotene „Opening courses“<br />
erleichtern hier den Studieneinstieg. Die OU empfiehlt<br />
allen Studenten ohne akademische Vorbildung<br />
Flexibles Studieren mit individuellen Geschwindigkeiten<br />
Lerndesign Präsenzlernen, Blended Learning 8<br />
Online-Studium mit tutorieller Unterstützung<br />
Veranstaltungsformen Kompaktveranstaltungen, Abendveranstaltungen, wöchentlicher oder zweiwöchentlicher<br />
Rhythmus mit ein-, zwei- oder mehrstündigen Veranstaltungen<br />
Studiendauer individuell bestimmbare Studienlänge<br />
Studienniveau Einstufung im Bachelor entsprechend der individuellen Leistungsvoraussetzungen<br />
und Kompetenzen<br />
Titel<br />
einen solchen Kurs zu belegen. In einem „opening<br />
course“ erworbene Kompetenzen können ebenso<br />
wie an anderen Hochschulen erworbene Qualifikationen<br />
später angerechnet werden. 7<br />
Die Hochschule im Jahr 2020 sollte es ihren Studierenden<br />
ermöglichen, flexibel mit individueller Geschwindigkeit<br />
zu studieren. Die Flexibilität bezieht<br />
sich in diesem Zusammenhang sowohl auf die Veranstaltungsform<br />
als auch auf die Studiendauer und<br />
das Studienniveau, wie Prof. Dr. Hanft auf der Tagung<br />
mit folgendem Schaubild verdeutlichte.<br />
Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang<br />
die „flexible studies“ der Stanford University.<br />
Studierende dort wurden gefragt wann, wie viel<br />
und wie sie studieren möchten. Dabei kam heraus,<br />
dass Studenten am liebsten im Herbst (drei Monate),<br />
im Winter (einen Monat) und im Frühling (drei<br />
Monate) studieren. Der Sommer sollte, auf Wunsch<br />
der Studierenden, nicht obligatorisch sein. Er kann<br />
sowohl genutzt werden, um das Studium schneller<br />
zu beenden als auch zu Zwecken der Erwerbstätigkeit<br />
oder zum Reisen.<br />
Des Weiteren wurde es den Studenten ermöglicht<br />
selbst zu entscheiden, wie viele Kurse sie in einem<br />
Semester belegen. Danach richten sich auch die Studiengebühren.<br />
Außerdem werden die meisten Kurse<br />
in verschiedenen Veranstaltungen angeboten. Studenten<br />
können zum Beispiel wählen, ob sie einen<br />
Kurs dreimal die Woche je 60 Minuten, zwei Mal<br />
die Woche je 90 Minuten oder in einer 3 stündigen<br />
Abendveranstaltung einmal in der Woche belegen<br />
möchten. 9<br />
Hanft A.: „Studium 2020 – Zusammenfassung der Ergebnisse im Spiegel internationaler Entwicklungen“, Vortrag auf der Tagung „Studium<br />
2020 – Positionen und Perspektiven“, 26.-27.01.2012, BBAW Berlin, URL: http://studium2020.de/, Stand: 10.04.2012.<br />
7
Titel<br />
Eine flexible Angebotsgestaltung kann auch bedeuten<br />
zukünftig Modul- und Zertifikatsangebote<br />
unterhalb eines ganzen Studiengangs anzubieten.<br />
Dies kann die Vereinbarkeit <strong>von</strong> Beruf und Studium<br />
fördern. Auch Arbeitgeber haben ein Interesse an<br />
solchen Angeboten, um die Weiterbildung ihrer Angestellten<br />
voranzutreiben. In Deutschland sprechen<br />
die zurzeit noch starren Rahmenbedingungen für<br />
Teilzeit-Studiengänge der BaföG-Regelungen gegen<br />
eine Flexibilisierung. Hier ist die Hochschulpolitik<br />
gefordert die staatliche Unterstützung für Studenten<br />
hierfür zur öffnen. 10<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das<br />
Studium im Jahr 2020 für eine heterogene Studierendenschaft<br />
öffnet: Die Studierfähigkeit der Studenten<br />
wird beispielsweise durch „opening courses“ gefördert<br />
und anderweitig erworbene Kompetenzen werden<br />
angerechnet. Die Studienprogramme werden<br />
flexibel gestaltet und modular angelegt. (psw)<br />
Anmerkungen<br />
1) Vgl. Institut für Wirtschaftspädagogik Universität St. Gallen:<br />
Entwicklung <strong>von</strong> Einstellungen und Motivation Studierender;<br />
Auf der Homepage (zuletzt abgerufen am 06.02.2012): http://<br />
www.iwp.unisg.ch/Arbeitsbereiche/Hochschulentwicklung/<br />
Forschung+und+Entwicklung/Forschungsprojekt+Einstellungen.<br />
aspx<br />
2) Vgl. Wilkesmann/Virgillito (2012): Empirische Untersuchungen<br />
zur Hochschulwirklichkeit. In: Kerres/Hanft/Wilkesmann: Studium<br />
2020. Münster.<br />
3) Der 10. Studierendensurvey (2008) kam dagegen auf eine Arbeitsbelastung<br />
<strong>von</strong> 33 bis 36 Stunden, die 19. Sozialerhebung des<br />
Deutschen Studentenwerks und HIS (2009) auf 36 Stunden pro<br />
Woche.<br />
4) Metzger, Christiane; Schulmeister, Rolf: Die tatsächliche Workload<br />
im Bachelorstudium. Eine empirische Untersuchung durch Zeitbudget-Analysen.<br />
Aus: Nickel, Sigrun (Hrsg.): Der Bologna-Prozess<br />
aus Sicht der Hochschulforschung. Analysen und Impulse für die<br />
Praxis. Gütersloh: Centrum für Hochschulentwicklung (2011), S.<br />
68-78; Zitat S. 75.<br />
5) Kerres M.; Hanft A.; Wilkesmann U.: Lifelong Learning an Hochschulen<br />
– Neuausrichtung des Bildungsauftrages <strong>von</strong> Hochschulen.<br />
In: Hochschulentwicklung/ -politik, 6/2010, S.183 - 186.<br />
6) Detaillierte Informationen über die Anrechenbarkeit <strong>von</strong> Kompetenzen<br />
und Hochschulabschlüssen liefert die Open University auf<br />
folgenden Internetseiten: URL: http://www8.open.ac.uk/study/<br />
explained/study-explained/building-your-qualification/what-arecourse-levels<br />
und URL: http://www8.open.ac.uk/study/credittransfer/my-previous-study,<br />
Stand: 10.04.2012.<br />
7) The Open University, Study explained – Openings Course, URL:<br />
http://www8.open.ac.uk/study/explained/study-explained/ourrange-courses/openings-courses<br />
Stand, 10.04.2012.<br />
8<br />
8) Blended learning wird auch integriertes Lernen genannt und<br />
kombiniert die Vorteile <strong>von</strong> Präsenzveranstaltungen mit E-Learning.<br />
Es ermöglicht ein weitgehend ortsunabhängiges und zeitlich<br />
flexibles Studium.<br />
9) Hanft A.: „Studium 2020 – Zusammenfassung der Ergebnisse im<br />
Spiegel internationaler Entwicklungen“, Vortrag auf der Tagung<br />
„Studium 2020 – Positionen und Perspektiven“, 26.-27.01.2012,<br />
BBAW Berlin, URL: http://studium2020.de/, Stand: 10.04.2012;<br />
Mehr Informationen über das akademische Jahr der Stanford<br />
University und den Regelungen zum Sommersemester finden Sie<br />
auf folgenden Internetseiten: Stanford University, Stanford Academic<br />
Chalendar, 2011-12 , URL: http://studentaffairs.stanford.<br />
edu/registrar/academic-calendar-1112 , Stand, 10.04.2012.<br />
10) Kerres M., Hanft A., Wilkesmann U.: Lifelong Learning an Hochschulen<br />
– Neuausrichtung des Bildungsauftrages <strong>von</strong> Hochschulen.<br />
In: Hochschulentwicklung/ -politik, 6/2010, S.183 - 186.<br />
Imke Buß<br />
Dipl.-Handelslehrerin;<br />
Leiterin Stabsstelle Studium<br />
und Lehre - Bereich<br />
Hochschuldidaktik;<br />
Etwicklung, Hochschuldidaktik<br />
und Career Service<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 254<br />
imke.buss@hs-lu.de<br />
Peter Weitkamp<br />
Qualitätsmanagement<br />
in der Stabsstelle Studium<br />
und Lehre<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 369<br />
peter.weitkamp@hs-lu.de<br />
Petra Susanne<br />
Schorat-Waly,<br />
Evaluationsbeauftragte<br />
in der Stabsstelle Studium<br />
und Lehre<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 358<br />
petra.schorat-waly@hs-lu.de
Ernstfall Praxis:<br />
GiP-Studierende bearbeiten Fallstudien<br />
<strong>von</strong> Eveline Häusler<br />
Im vierten Semester wählen die Studierenden<br />
des Studiengangs B.Sc. Gesundheitsökonomie<br />
im Praxisverbund GiP aus jeweils mehreren, zusammen<br />
mit externen Partnern entwickelten Aufgabenstellungen<br />
eine Fallstudie aus, die sie im Team<br />
bearbeiten. Wie nachfolgende Übersicht über die<br />
Titel<br />
Sektorenübergreifende Versorgung in der Psychiatrie, Marketingkonzept für ein Rehabilitationszentrum, Entgeltverhandlungen<br />
für ein Krankenhaus – so sieht der „Ernstfall Praxis“ für angehende Gesundheitsökonomen<br />
aus dem Fachbereich I - Management, Controlling, HealthCare aus.<br />
Fallstudie und Partner Beschreibung<br />
Regionalbudget Psychiatrieverband Nordwestpfalz.<br />
Sektorenübergreifende Versorgung:<br />
Wege aus der stationären Krankenhausbehandlung<br />
mit oder ohne Regionalbudget?<br />
Praxispartner:<br />
Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie<br />
AdöR, Klingenmünster<br />
Marketingkonzept Reha Zentrum<br />
Praxispartner:<br />
Berufsgenossenschaftliche (BG) Unfallklinik Ludwigshafen<br />
a.Rh.<br />
Hochschulpartner:<br />
FH Oberösterreich, Studiengang Prozessmanagement<br />
im Gesundheitswesen<br />
Budgetverhandlung Krankenhaus<br />
Praxispartner:<br />
Wolfgang Weber, Leiter Finanz- und Rechnungswesen,<br />
Deutsches Krebsforschungszentrum<br />
(DKFZ), Heidelberg<br />
Tabelle: GiP-Fallstudien Sommersemester 2012<br />
im laufenden Semester angebotenen Fallstudien<br />
(Tabelle) zeigt, adressieren die Fallstudien ökonomische<br />
ebenso wie medizinische und versorgungsbezogene<br />
Aspekte. Dementsprechend erfolgt die<br />
Betreuung auf Hochschulseite interdisziplinär durch<br />
Frau Prof. Dr. med. Elke Raum und die Verfasserin.<br />
• Aufzeigen <strong>von</strong> Chancen und Risiken einer sektorenübergreifenden<br />
(Neu-) Gestaltung <strong>von</strong> stationären,<br />
teilstationären und ambulanten Leistungen unter<br />
Berücksichtigung des künftigen pauschalierenden<br />
Psychiatrie-Entgeltsystems für die Region Nordwestpfalz.<br />
• Beurteilung, ob die Einführung eines Regionalbudgets<br />
unter den gegebenen Bedingungen realisierbar ist.<br />
• Entwicklung eines Marketingkonzepts für das neu<br />
zu schaffende Reha Zentrum an der BG Unfallklinik<br />
Ludwigshafen. Es wird die Sichtweise der Abteilung<br />
Unternehmensentwicklung sowie der Stabstellen<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement<br />
der BG Unfallklinik Ludwigshafen eingenommen.<br />
• Studierende entwickeln Kompetenzen zur Arbeit in<br />
internationalen Teams. Beinhaltet E-Learning-Komponenten<br />
(unterstützt durch L. Fehling).<br />
• Vorbereitung, Durchführung und Abschluss der Budgetverhandlungen<br />
für ein mittelgroßes Krankenhaus,<br />
zu dem den Studierenden ein umfangreicher Datensatz<br />
vorliegt.<br />
• Die Studierenden bilden je ein Verhandlungsteam für<br />
das Krankenhaus und die als Vertragspartner beteiligten<br />
Krankenkassen.<br />
Quelle: Häusler/Raum, Fallbeispiele zum Management im Gesundheitswesen, Leitfaden, B.Sc. Gesundheitsökonomie im Praxisverbund GiP,<br />
Sommersemester 2012, Hochschule Ludwigshafen am Rhein; Eigene Darstellung.<br />
9
Titel<br />
Krankenhausbudgetverhandlungen in A 301<br />
Wie hoch Professionalität und Effektivität sind,<br />
mit denen die Studierenden die Fallstudien bearbeiten,<br />
ließ sich, stellvertretend für alle Gruppen, am<br />
10. Mai 2012 im A 301 beobachten. Hier fand ab<br />
17.00 Uhr die erste Verhandlungsrunde der Fallstudie<br />
„Budgetverhandlung Krankenhaus“ statt. Im<br />
Rahmen <strong>von</strong> sogenannten Budgetverhandlungen<br />
vereinbaren Krankenhäuser zusammen mit den<br />
Krankenkassen das Umsatzvolumen der kommenden<br />
Periode. Da die Absatzpreise gesetzlichen Regulierungen<br />
unterliegen, geht es in den Verhandlungen<br />
vor allem um Art und Anzahl der Leistungen. Die<br />
erste Verhandlungsrunde nutzte das Krankenhaus-<br />
Team, um die vorab schriftlich vorgelegte Forderung<br />
inhaltlich zu untermauern. Auf der anderen Seite<br />
hinterfragten die Verhandlungsführer der Kranken-<br />
Letzte Vorbereitungen zur gleich beginnenden ersten „Verhandlungsrunde“ − Budget Krankenhaus.<br />
10<br />
kassen die geforderten Leistungen kritisch. Mit medizinischen,<br />
betriebswirtschaftlichen und auch juristischen<br />
Argumenten wurde z.B. darüber diskutiert,<br />
ob das Krankenhaus die geforderten Leistungen mit<br />
den vorhandenen Kapazitäten überhaupt erbringen<br />
kann und wie sich die geplanten steigenden Patientenzahlen<br />
für die Leistung „Behandlung bei angeborenen<br />
Stoffwechselstörungen bei Kindern unter 6<br />
Jahren“ angesichts der der sinkenden Zahl <strong>von</strong> Kindern<br />
in der Bevölkerung rechtfertigen lassen. Die<br />
Krankenkassen erlangten weiterführende Informationen,<br />
auf deren Basis sie ihr Vertragsangebot formulieren<br />
werden. Nach zweieinhalb Stunden gingen<br />
die Verhandlungsparteien auseinander, ohne dass erkennbar<br />
gewesen wäre, welche Partei (Krankenhaus<br />
oder Krankenkassen) letztendlich den besseren Deal<br />
machen wird. Hierfür bleibt der abschließende Verhandlungstermin<br />
am 21. Mai 2012 abzuwarten.
Breites Angebot für technologieorientierte Existenzgründer<br />
TZL - TechnologieZentrum Ludwigshafen am Rhein GmbH und chem2biz bieten<br />
Unterstützung in der Gründungs- und Wachstumsphase<br />
Die Zielgruppe der Förderung sind Personen, die ein innovatives<br />
technologieorientiertes Unternehmen gründen möchten. Das<br />
Leistungsangebot des TZL beinhaltet Beratung, Vermietung, Services<br />
und Networking. Für angehende Unternehmensgründer<br />
werden mietvergünstigte<br />
Büroräume, so genannte Inkubatorräume, mit<br />
besonderen Konditionen bereit-gestellt.<br />
Außerdem stehen Seminar- und Besprech-<br />
ungsräume zur Verfügung. Die Beratung<br />
umfasst Themen wie Business Plan,<br />
Finanzierung und Fördermittel, Unternehmensstrategie<br />
sowie Öffentlichkeitsarbeit. Unter bestimmten<br />
Voraussetzungen können Förderinstrumente des Landes Rheinland-Pfalz bzw.<br />
der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) in die<br />
Finanzierungsplanung einbezogen werden. Gesellschafter des TZL sind das<br />
rheinland pfälzische Wirtschaftsministerium sowie die Stadt Ludwigshafen.<br />
chem2biz<br />
Die Initiative chem2biz, die das TZL in Kooperation mit der BASF SE betreibt,<br />
bietet Unternehmensgründern und Unternehmern aus den<br />
chemiebasierten Bereichen<br />
Chemie, Nanotechnologie, neue<br />
Werkstoffe, Biotechnologie sowie<br />
Prozess- und Verfahrenstechnik<br />
besondere Möglichkeiten: Die BASF vermietet den Unternehmern auf ihrem<br />
Ludwigshafener Werksgelände Infrastruktur in Form <strong>von</strong> Labor- und<br />
Büroflächen und stellt technisches Fachwissen zur Verfügung.<br />
Didaktischer Ansatz der Fallstudien hat sich bewährt<br />
Aufgrund der seit 2009 gesammelten Erfahrungen<br />
lässt sich eine insgesamt positive Bilanz der Veranstaltungsform<br />
„Fallstudien“ im Studiengang GiP<br />
ziehen. Aus Sicht der Studierenden stellen die jeweils<br />
zum Sommersemester angebotenen Fallbeispiele<br />
eine dreifache Herausforderung dar:<br />
• Fachlich: Im Unterschied zu herkömmlichen<br />
Übungsaufgaben lässt sich bei den Fallbeispielen<br />
die Lösung nicht unmittelbar aus dem Text der<br />
Aufgabenstellung herleiten. Vielmehr sind eigenständige<br />
Recherchen notwendig. Die Platzierung<br />
im vierten Semester macht es für die Studierenden<br />
zudem erforderlich, sich selbständig in Themengebiete<br />
einzuarbeiten, die im Studium noch<br />
nicht behandelt wurden.<br />
• Organisatorisch: Die Studierenden sind gefordert,<br />
die Fallstudie eigenständig als Projekt zu planen<br />
(Aufgaben-, Zeit- und Ressourcenplanung) und<br />
in einem Team mit gemeinsamer Ergebnisverantwortung<br />
zu bearbeiten.<br />
• Zeitlich: Die Fallstudien sind mit einem hohen<br />
Workload versehen, der infolge eingebauter Zwischenschritte<br />
kontinuierlich zu erbringen ist. Die<br />
Arbeitsbelastung je Studentin oder Student ist auf<br />
(durchschnittlich) 105 Std. ausgelegt.<br />
TZL – TechnologieZentrum Ludwigshafen am Rhein GmbH<br />
Donnersbergweg 1<br />
67059 Ludwigshafen<br />
www.tz-lu.de<br />
Tel.: 0621 5953-0<br />
Fax: 0621 5953-120<br />
www.chem2biz.de<br />
Bei den drei bisher abgeschlossenen Durchläufen hat<br />
sich gezeigt, dass die Studierenden die Herausforderungen<br />
angenommen und erfolgreich in einen Zugewinn<br />
an fachlichen und überfachlichen Kompetenzen<br />
umgesetzt haben. Auf Seiten der betreuenden<br />
Dozentinnen und Dozenten liegt der Schwerpunkt<br />
darauf, den vielfältigen fachlichen wie organisatorischen<br />
Unterstützungsbedarf korrekt einzuschätzen<br />
und flexibel darauf einzugehen. Nicht zuletzt gilt<br />
es, Praxispartner für ein ressourcenintensives und<br />
hinsichtlich des Resultats durchaus risikobehaftetes<br />
Projekt zu gewinnen. Allen Praxispartnern, die bisher<br />
bereit waren, geeignete Fragestellungen, eigene<br />
Arbeitszeit oder die <strong>von</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
sowie betriebliche (Echt-) Daten in die<br />
Fallstudien einzubringen, sei an dieser Stelle herzlich<br />
gedankt.<br />
Dr. rer.pol. Eveline Häusler<br />
Diplom-Kauffrau;<br />
Stiftungsprofessur für Management<br />
und Controlling<br />
im Gesundheitsbereich;<br />
Fachbereich Management,<br />
Controlling;<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 135<br />
e.haeusler@hs-lu.de<br />
11
Titel<br />
Hochschule & Leitbild<br />
<strong>von</strong> Johannes Kals<br />
Entwickeln sich Hochschulen wie französische Gärten oder wie Wildblumenwiesen? Der Vergleich mit einer<br />
Wildblumenwiese liegt näher als der mit einem Garten, in dem jeder Weg gerade, jeder Baum beschnitten und<br />
jede Blume geplant ist. Doch was treibt dann die Entwicklung?<br />
Die pragmatische Antwort ist die Budgetierung<br />
<strong>von</strong> Ministerium, Hochschulleitung<br />
und Fachbereichen, doch letztlich wirken<br />
die gemeinsamen Werte und Normen der Unternehmens-<br />
sprich: Hochschulkultur. Was wollen wir alle<br />
zusammen als Hochschule Ludwigshafen am Rhein?<br />
Leitbild und Hochschulkultur<br />
Die folgenden Fragen, die sich vor allem an beamtete<br />
Lehrende richten, strukturieren das Vorgehen:<br />
• Mit welcher organisatorisch-sozialen Einheit identifizieren<br />
sich die Lehrenden?<br />
• Welcher Zeithorizont dominiert das Denken der<br />
Lehrenden?<br />
• Welche Inhalte können zukünftig stärker prägen?<br />
Die nebenstehende Abbildung zeigt in einem Schalenmodell<br />
mögliche Identifikationsebenen.<br />
Die Hochschule ist eine Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts und wird als Non-Profit-Organisation<br />
über Steuern <strong>von</strong> den Bürgern des Landes und teils<br />
des Bundes bezahlt. Denken wir nun Rheinland-<br />
Pfalz und Deutschland in Europa, so werden<br />
Gelehrte (Doktoren) als Beamte zu Sachwaltern<br />
<strong>von</strong> etwas Größerem. Doch auch Europa<br />
ist nur ein Teil der globalisierten Welt,<br />
die Kosmopoliten („Bürger des Kosmos“)<br />
erfordert. Klimawandel, Finanzsystem,<br />
Märkte verlangen: Wer die Zukunft denken<br />
möchte, muss für die ganze Welt<br />
denken. Lokal im Rhein-Necker-Dreieck<br />
verwurzelt, ist dieser Anspruch der HS<br />
LU in zahlreichen Partnerschaften dokumentiert.<br />
Die Grafik auf der folgenden Seite macht<br />
Vorschläge, auf welchen Zeithorizont die<br />
Aufmerksamkeit der Lehrenden in ihrer eigenen<br />
Planung hauptsächlich gerichtet sein könnte.<br />
Mit welchem zeitlichen Horizont beschäftigen sich<br />
Lehrende am meisten: Gut das Semester zu durch-<br />
12<br />
laufen? Sich zweckmäßige Veranstaltungen in der<br />
jeweiligen Prüfungsordnung zu sichern? Richtet sich<br />
das Sehnen auf die Pensionierung? Oder darauf, einen<br />
Beitrag zu einem guten Leben für die Studierenden<br />
sowie die eigenen Kinder und Enkel zu leisten?<br />
In der bequemen Situation der beamteten Lehrenden<br />
scheint es angemessen, das langfristige Gemeinwohl<br />
im Auge zu haben.<br />
Globale, langfristige Werte können durch Nachhaltigkeit<br />
inhaltlich gefüllt werden. Nachhaltigkeit bedeutet,<br />
Ressourcen so zu bewirtschaften, dass deren<br />
Substanz langfristig – letztlich unbegrenzt - erhalten<br />
bleibt. Eine eigene laufende Vorlesung zum Energiemanagement<br />
sowie geplante Veranstaltungen zur<br />
Nachhaltigkeit stehen auf diesem Fundament.<br />
Schalenmodell zur organisatorisch-sozialen<br />
Identifikation <strong>von</strong> Lehrenden.<br />
Welt<br />
Deutschland<br />
Europa<br />
Bundesland<br />
Region<br />
Hochschule<br />
Fachbereich<br />
Studiengang<br />
Ich
Veranstaltungen zum Energiemanagement und zur<br />
Nachhaltigkeit<br />
Der Megatrend Energie sollte vor einigen Jahren<br />
bei der Einführung des Masters Controlling in einer<br />
Produktions-Veranstaltung behandelt werden. Doch<br />
es fand sich kein geeignetes Buch, das übergreifend<br />
Energiemanagement aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht darstellt.<br />
Diese Lücke hat der Verfasser dann mit einem<br />
eigenen Buch zum „betrieblichen Energiemanagement“<br />
geschlossen. Ausgewählte Inhalte<br />
sind Stoff der Veranstaltung im Master, wie es<br />
die graphisch aufbereitete Gliederung in der<br />
Abbildung unten zeigt.<br />
Der Fachbereich I hat im Frühjahr 2012 mit der<br />
Reakkreditierung des Bachelor Controlling ein<br />
Wahlpflichtfach „Management and Sustainability“<br />
beschlossen. Als Modulverantwortlicher war es vertretbar,<br />
die Inhalte flexibel zu formulieren, denn die<br />
Veranstaltungen sind erst im fünften Semester angesiedelt.<br />
Es wird spannend sein, die Entwicklung der<br />
Nachhaltigkeit zu verfolgen, um dann eine Auswahl<br />
zu treffen, welche Inhalte den Studierenden für ihre<br />
Berufsfähigkeit und Bildung dienen können.<br />
Das erprobte Thema Energiemanagement findet<br />
über praktische Abschlussarbeiten bei Studierenden<br />
Inhaltsübersicht zur Vorlesung<br />
Energiebilanzen<br />
Betriebliche Funktionen:<br />
• Facility Management<br />
• Logistik<br />
• Enegiebeschaffung<br />
• Produktion<br />
• Instandhaltung<br />
Mögliche Zeithorizonte <strong>von</strong> Lehrenden.<br />
Studierende;<br />
Kinder, Enkel<br />
Pensionierung<br />
Laufzeit<br />
Prüfungsordnung<br />
Semester<br />
Titel<br />
und Unternehmen viel Resonanz, ist im persönlichen<br />
Lehr- und Betreuungsportfolio derzeit die<br />
„Cash Cow“. Nachhaltigkeit könnte ein „Star“ sein.<br />
Als Forschungsschwerpunkt ist das Thema ja bereits<br />
in der Hochschule etabliert. Die Abbildung zur Dif-<br />
Wirtschaftlichkeit / Strategische Planung / ethische Fundierung<br />
Organisatorische Umsetzung: DIN ISO 9.000, 14.000, 16.000, 26.000 Serien<br />
Hintergründe: naturwissenschaftlich (Klimawandel) technisch (Nutzung regenerativer Energien)<br />
volkswirtschaftlich (Allokation, Pigou-Steuer, Industrielle Revolution)<br />
13
Volkswirtschaftliche<br />
und globale Ebene<br />
Ludwigshafener Ansatz:<br />
Unternehmung<br />
und Region<br />
14<br />
Sicher ist sicher !<br />
Ein erfolgreich abgeschlossenes Studium bietet die beste Einstiegschance in das spätere Berufsleben.<br />
Aber auch hier gilt: Sicher ist sicher!<br />
Die Bewerbung<br />
In einem persönlichen Gespräch bekommen Sie Tipps für eine systematische Bewerbungsstrategie. Desweiteren führen<br />
wir einen professionellen Bewerbungsmappen-check und eine gezielte Interviewvorbereitung durch oder bereiten Sie in<br />
einem Seminar auf ein „Assessment Center“ vor. Holen Sie sich Sicherheit für ihre letzte große Prüfung!<br />
..l9kiiikkkkkkköllä‘‘‘‘‘‘‘‘‘‘‘‘<br />
äö-ääääää#ä‘‘‘‘‘‘l….-----------------------<br />
Der Arbeitsvertrag<br />
Der erste Arbeitsvertrag – endlich! Jetzt geht es richtig los und der Start in eine erfolgreiche Berufskarriere beginnt. Sie<br />
freuen sich und die Euphorie ist groß. Dann kommt die pdf oder der dicke Umschlag mit einem Arbeitsvertrag in<br />
zweifacher Ausfertigung mit jeweils 12 DIN-A4-Seiten. Wie gehen Sie nun mit dem „Wälzer“ um? Guter Rat ist gewöhnlich<br />
teuer sagt man, aber nicht bei uns. Holen Sie sich Sicherheit bei einer kostenfreien Rechtsberatung!<br />
Die Veränderungen<br />
Stichwort: Finanzen und Versicherung. Alles, worum man sich als Student kaum Gedanken machen musste, wird jetzt<br />
unerlässlich. Worum muss man sich definitiv kümmern? Der erste Rat: Man braucht nicht viel. Holen Sie sich die<br />
Sicherheit nichts vergessen zu haben!<br />
Holen Sie sich deswegen alle wichtigen Informationen rund um den Jobeinstieg, <strong>von</strong> unseren<br />
erfahrenen Beratern.<br />
Differenzierung der Nachhaltigkeit und Vorschlag für einen Hochschulansatz<br />
Ökologisch Wirtschaftlich Sozial<br />
Umwelt-/ Naturschutz<br />
Energiewirtschaft<br />
Ökoeffizienz, Umweltschutz,Energiemanagement<br />
Persönliche Ebene Umweltschutzhandeln<br />
des Einzelnen,<br />
beruflich und privat<br />
ferenzierung der Nachhaltigkeit (vorstehend) zeigt<br />
einen Entwurf für eine Abgrenzung und Positionierung<br />
der Hochschule Ludwigshafen am Rhein. Es ist<br />
zu beobachten, dass über alle Fachbereiche hinweg<br />
zahlreiche Aspekte der Nachhaltigkeit in Veranstaltungen<br />
Eingang gefunden haben. Oft scheinen es<br />
Graswurzel-Entwicklungen bei einzelnen Dozenten<br />
zu sein, die inhaltlich Nachhaltigkeitsthemen behandeln,<br />
manchmal ohne die Bezeichnung zu wählen.<br />
Neue Blüten bereichern die Blumenwiese.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Reza Abadi<br />
Kolpingstr. 4, 68165 Mannheim<br />
0621-16797700 oder 0172-6230117<br />
reza.abadi@akademikerfinanz.de<br />
BIP versus „Bruttosozialglück“<br />
Performance Management,<br />
langfristiger Shareholder<br />
Value<br />
Professionelle Ethik und<br />
private Existenzsicherung<br />
Prof. Dr. rer. oec.<br />
Johannes Kals<br />
Diplom-Kaufmann;<br />
Professor für Betriebswirtschaftslehre<br />
im Fachbereich<br />
Management, Controlling,<br />
HealthCare;<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 152<br />
johannes.kals@hs-lu.de<br />
Gerechtigkeit in der Gesellschaft<br />
und in der Staatengemeinschaft<br />
Stakeholderansatz soziale<br />
Arbeit, Branchenansätze wie<br />
Gesundheitswesen<br />
Persönliche Ethik und soziales<br />
Handeln
Fragen zu Studium und Lehre?<br />
Ein Ansprechpartner in Fragen Studium und Lehre? Den gibt es nun auch an der Hochschule Ludwigshafen am<br />
Rhein. Im Sommersemester 2012 wurden bestehende und neue Einheiten zusammengefasst und unter Leitung<br />
<strong>von</strong> Imke Buß eine Stabsstelle Studium und Lehre gegründet. Diese soll nun die Aktivitäten in in den Bereichen<br />
Qualitätssicherung, Prüfungsordnungen und Didaktik in einer Stabsstelle der Hochschule bündeln und eine<br />
koordinierte Weiterentwicklung unterstützen.<br />
Die Umstrukturierung wurde auch durch das<br />
Ausscheiden des hochschulweiten Evaluationsbeauftragten<br />
Thomas Wagner und die<br />
Neubesetzung der Stelle mit Petra Schorat-Waly angestoßen.<br />
Wir danken Herrn Wagner für sein großes Engagement<br />
bei der Entwicklung und Implementierung <strong>von</strong><br />
wichtigen Instrumenten der Qualitätssicherung, so<br />
z.B. die Lehrveranstaltungsbefragung.<br />
Frau Schorat-Waly<br />
und der für das vom<br />
Land geförderte Projekt„Qualitätssicherung<br />
in Studium und<br />
Lehre“ zuständige<br />
Peter Weitkamp stellen<br />
das neue Team<br />
im Bereich Qualitätssicherung<br />
dar.<br />
Qualitätssicherung,<br />
Hochschuldidaktik<br />
Akkreditierung und<br />
Hochschuldidaktik<br />
sind in ihren Entwicklungen<br />
verzahnt,<br />
Imke Buß<br />
so dass ein zentraler<br />
Stabsbereich Synergien<br />
nutzt.<br />
Das Projekt Qualitätssicherung<br />
wird<br />
<strong>von</strong> Vizepräsident Prof. Dr. Dallmann verantwortet<br />
und hat eine Laufzeit <strong>von</strong> 2011-2015. In dieser Zeit<br />
stellt das Land der Hochschule Mittel zur Verfügung,<br />
um der Aufgabe nachzukommen, ein hochschulweites<br />
Qualitätssicherungssystem zu implementieren.<br />
Dieses ist sowohl im § 5 Hochschulgesetz als auch<br />
über die Vorgaben der Akkreditierungsagenturen<br />
notwendig. Doch nicht nur die gesetzlichen Vorgaben<br />
sind der Grund für die Einführung: durch die<br />
Evaluationsordnung gedeckt werden aktuell zahlreiche<br />
Befragungen durchgeführt, die jedoch häufig<br />
nicht in strukturierte Qualitätsregelkreislaufe und<br />
Maßnahmen münden.<br />
Die Aktivitäten zusammenzuführen und mit den<br />
Studiengängen zu einem System weiterzuentwickeln<br />
– dies ist eine Aufgabe des QS-Teams. Als Nächstes<br />
stehen die Entwicklung eines beispielshaften Systems<br />
sowie eines Lehrleitbildes im Jahr 2012 auf<br />
der Tagesordnung. Die Angebote zur Unterstützung<br />
Stabsstelle<br />
Studium und Lehre<br />
Imke Buß<br />
Programmentwicklung:<br />
Prüfungsordnungen,<br />
Akkreditierungen,<br />
Bologna-Prozess<br />
Imke Buß<br />
Titel<br />
Qualitätssicherung<br />
in Studium und Lehre<br />
Projekt QS:<br />
Peter Weitkamp<br />
Evaluationsbeauftragte:<br />
Petra Schorat-Waly<br />
der Studiengänge (z.B. durch eine Interne Evaluation<br />
vor einer Akkreditierung) können Sie gerne bei<br />
Herrn Weitkamp erfragen. Die Unterstützung bei<br />
der Programmentwicklung (Prüfungsordnungen,<br />
Akkreditierungen etc.) und die Hochschuldidaktik<br />
wird weiterhin ein Kernbereich der Stabsstelle<br />
Studium und Lehre sein. Die aktuellen Angebote<br />
in der Hochschuldidaktik – so unter anderem das<br />
neue Programm für Neuberufene oder die Weiterbildungsangebote<br />
– finden Sie immer aktuell auf der<br />
Homepage. ib<br />
15
Titel<br />
Weinmarketing-Cup 2012<br />
Ein Wettbewerb im Studiengang Weinbau & Oenologie<br />
<strong>von</strong> Edith Rüger-Muck und Anne Lena Wegmann<br />
Im Sommersemester 2012 wurde am Weincampus Neustadt das erste Mal der Weinmarketing-Cup vergeben<br />
und damit ein neuer Wettbewerb innerhalb der Veranstaltung „Marketing-Management“ im dualen Studiengang<br />
Weinbau & Oenologie ins Leben gerufen.<br />
In knapp vier Wochen hatten insgesamt acht<br />
Teams des 2. Semesters eine umfangreiche<br />
Fallstudie bearbeitet, die aus der Zusammenarbeit<br />
der Hochschule Ludwigshafen am Rhein mit<br />
der Winzergenossenschaft entstand. An der Konzeption<br />
waren Jürgen Grallath, geschäftsführender<br />
Vorstand/Sprecher der Winzergenossenschaft, und<br />
Prof. Edith Rüger-Muck sowie Dipl.-Psychologin<br />
Lena Wegmann seitens der Hochschule Ludwigshafen<br />
am Rhein beteiligt.<br />
Winzergenossenschaft Deutsches Weintor<br />
Der attraktive Standort der Winzergenossenschaft<br />
liegt in Schweigen-Rechtenbach in der Südpfalz,<br />
direkt am namensgebenden historischen Bau des<br />
Deutschen Weintors. Durch die Nähe zum Elsass<br />
lockt es zahlreiche deutsche sowie französische<br />
Gäste an. Die Winzergenossenschaft umfasst über<br />
400 Winzer mit 600 ha Ertragsrebfläche und wird<br />
vom geschäftsführenden Vorstand Jürgen Grallath,<br />
Frank Jentzer und Marian Kopp geleitet. Der Standort<br />
zeichnet sich u.a. durch ein exklusives Restaurant<br />
unter Leitung <strong>von</strong> RNF-Telekoch Marc Kunkel<br />
aus. Zum Restaurant gehören mehrere großzügige<br />
Veranstaltungsräume und eine Sommer-Terrasse<br />
mit Traumblick auf Schwarzwald und angrenzendes<br />
Elsass. Mit zum Standort gehört auch ein offizielles<br />
Trauzimmer und eine beliebte Vinothek.<br />
Weinmarketing-Cup 2012<br />
Ziel des neuen Wettbewerbs im Rahmen der Vorlesung<br />
„Marketing-Management“ ist es, ein höheres<br />
Bewusstsein bei Betrieben und Studierenden für<br />
Marketingherausforderungen in der Weinwirtschaft<br />
zu schaffen. So haben die Studierenden in ihren Praxisphasen<br />
noch zu selten Berührung mit Aufgabenstellungen<br />
im Bereich Marketing. Im Studiengang<br />
selbst wird dagegen auf eine ausgewogene Mischung<br />
16<br />
der Inhalte Weinbau, Oenologie und BWL/Marketing<br />
Wert gelegt, die jeweils ein Drittel des Studiums<br />
ausmachen.<br />
Die übergeordnete Aufgabe der Fallstudie bestand<br />
darin, die bestehende<br />
Zielgruppe und das aktuelle<br />
Produkt-/ Dienstleistungsangebot<br />
der Winzergenossenschaft<br />
Deutsches<br />
Weintor für den Standort<br />
Schweigen-Rechtenbach<br />
unter die Lupe zu nehmen<br />
und ein neues Kommunikationskonzept<br />
für<br />
Events zu erarbeiten.<br />
Die Eventreihe sollte zum<br />
Claim „Da steckt Leben<br />
drin!“ passen. Deutsches<br />
Weintor ist in der Eventgestaltung<br />
selbst seit Jahren<br />
sehr aktiv und hat<br />
eigens für seine Events<br />
einen Eventbaukasten<br />
zusammengestellt. Die<br />
Eventplanung wird vom<br />
Vorstand und vom Restaurantleiter<br />
Marc Kunkel<br />
jeweils saisonal passend<br />
festgelegt und eng mit<br />
den gastronomischen Angeboten<br />
verknüpft.<br />
In der zu bearbeitenden<br />
Fallstudie für die Studierenden<br />
stand vor allem<br />
das Thema Neukundengewinnung, insbesondere die<br />
effiziente Ansprache <strong>von</strong> jüngeren Zielgruppen im<br />
Fokus. Insgesamt war der Vorstand begeistert <strong>von</strong>
den hoch professionell ausgearbeiteten Präsentationen<br />
der Teams. Diese gingen über das zu erarbeitende<br />
Kommunikationskonzept mit integrierter inhaltlicher<br />
Eventgestaltung sowie einer Medienplanung für<br />
ein vorgegebenes Marketingbudget weit hinaus. Fast<br />
alle Teams hatten die günstige Lage des Standorts<br />
direkt an der deutsch-französischen Grenze in ihren<br />
Kommunikationskonzepten berücksichtigt und auch<br />
für französische Gäste Angebote entwickelt.<br />
Ein Team hatte seine Vorschläge proaktiv durch eine<br />
aufwändige Umfrage gestützt, andere Teams schlugen<br />
Umbaumaßnahmen am Standort vor und hatten<br />
diese in anschaulichen Zeichnungen visualisiert<br />
(z.B. Kinderspielplatz in Form des Weintors). Jürgen<br />
Da steckt Leben drin: Vorstand der Winzergenosschenschaft Deutsches<br />
Weintor, v.l.: Frank Jentzer (Kaufmännischer Vorstand), Thomas<br />
Weiter (Vorsitzender des Vorstands), Jürgen C. Grallath und Marian<br />
Kopp (beide Geschäftsführender Vorstand).<br />
Titel<br />
Grallath betonte, dass die Entscheidung der Jury<br />
nicht leicht gefallen sei, da in allen Präsentationen<br />
ein großartiger Einsatz, tolle Ideen und viel Herzblut<br />
stecken. So fiel schließlich die Auswahl auf das<br />
Siegerteam, das in siner 30-minütigen Präsentation<br />
die Jury begeisterte. „Überzeugt hat uns letztendlich<br />
das ganzheitlich stimmige, innovative Marketingkonzept<br />
und der mitreißende Vortragsstil des Teams<br />
bei der Abschlusspräsentation.“<br />
Am 24. April 2012 nahm das Siegerteam mit Jonas<br />
Bosch, Georges <strong>von</strong> der Decken, Ann-Kathrin<br />
Ertel, Julian Thesen und Aurelia Warther stolz den<br />
Pokal <strong>von</strong> den beiden Vorständen <strong>von</strong> Deutsches<br />
Weintor, Herrn Jürgen Grallath und Herrn Marian<br />
Kopp, sowie <strong>von</strong> Frau Professorin Edith Rüger-<br />
Muck entgegen. Neben Pokal und Urkunde konnten<br />
sich die Sieger außerdem über ein eigens graviertes<br />
Schmuckstück mit dem Emblem einer Weintraube<br />
freuen. Auch die Teams der Plätze Zwei und Drei<br />
gingen nicht leer aus und wurden für ihre ausgezeichnete<br />
Leistung mit großzügigen Menügutscheinen<br />
im Feinschmecker-Restaurant der Genossenschaft<br />
belohnt. „Wir sind hoch erfreut, mit der Winzergenossenschaft<br />
Deutsches Weintor auf Anhieb einen<br />
so engagierten Partner in der Praxis gefunden zu haben,<br />
mit denen die Studierenden die theoretischen<br />
Konzepte der Marketing-Vorlesung in die Praxis<br />
kreativ umsetzen konnten“, so Prof. Rüger-Muck.<br />
Das Siegerteam hatte maßgeschneiderte Angebote<br />
für einzelne Zielgruppen entwickelt: u.a. wurde ein<br />
Pop-Festival unter dem Motto „Wein elektrisiert –<br />
Wine meets House“ für die „Jungen“ konzipiert, für<br />
die etwas „Etablierteren“ ein Event „Vom Rebbogen<br />
zum Torbogen“ sowie eine Weinolympiade mit<br />
mehreren zu meisternden Disziplinen, ideal für die<br />
Durchführung <strong>von</strong> Firmenevents. Auch eine eigens<br />
für Deutsches Weintor konzipierte Anzeige in Form<br />
des Wahrzeichens mit einzelnen zu belegenden Themenfeldern<br />
beeindruckte die Jury. Insgesamt wurde<br />
schon am Tag der Abschlusspräsentation klar, dass<br />
der Vorstand plant, einige Vorschläge baldmöglichst<br />
in die Tat umzusetzen.<br />
Vielen Dank an alle Mitwirkenden<br />
Die Autorinnen möchten sich im Namen des dualen<br />
Studiengangs bedanken bei den Vorstandsmit-<br />
17
Titel<br />
Ohne Wein und ohne Pokal, trotzdem Siegerteam des Weinmarketing-Cup, v.l.: Georges <strong>von</strong> der Decken, Jonas Bosch, Julian Thesen, Ann-<br />
Kathrin Ertel und Aurelia Warther.<br />
gliedern Herrn Jürgen Grallath, Herrn Jentzer und<br />
Herrn Kopp sowie beim Geschäftsführer des Restaurants<br />
Marc Kunkel und der Leiterin der Vinothek,<br />
Frau Ganz, für die hervorragende Organisation bei<br />
Konzeption und Durchführung der Fallstudie. Ein<br />
besonderer Dank geht an Herrn Marc Kunkel, der<br />
bei den Besuchen der Hochschule im Rahmen der<br />
Auftaktveranstaltung und der Abschlusspräsentationen<br />
nicht nur den Studierenden mit Rat und Tat<br />
beiseite stand und professionell den Standort präsentierte,<br />
sondern auch seine Kochkunst mit einer großen<br />
Auswahl an kulinarischen Leckereien unter Beweis<br />
stellte und so Jury und Studierende verwöhnte.<br />
Wir suchen Betriebe<br />
Möchten auch Sie als Betrieb eine Fallstudie mit uns<br />
für eine Marketing-Vorlesung entwickeln? Haben<br />
Sie aktuelle Herausforderung im Bereich Marketing?<br />
Freuen Sie sich auf Ideen <strong>von</strong> Studierenden? Dann<br />
nehmen Sie hierzu gerne Kontakt auf zu unserer<br />
Autorin.<br />
18<br />
Prof. Dr. Edith Rüger-Muck<br />
Professorin für Marketing im<br />
Dualen Studiengang<br />
Weinbau & Oenologie;<br />
Tel.: 06321 / 671 - 553<br />
edith.rueger-muck@hs-lu.de<br />
Anne Lena Wegmann<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
Marketing im<br />
Dualer Studiengang<br />
Weinbau und Önologie;<br />
Tel.: 06321 / 671 - 524<br />
annelena.wegmann@dlr.rlp.de
Das MLP CampusGirokonto –<br />
4% * p. a. Zinsen machen 100% Laune.<br />
Mit dem MLP CampusGirokonto macht der Blick aufs Girokonto ab sofort richtig Spaß: Sie erhalten 4% * p. a. auf<br />
Ihr Guthaben und genießen attraktive Leistungen, die Ihnen so viel fi nanzielle Flexibilität einräumen, wie Sie<br />
brauchen. Und das weltweit und kostenlos. Weitere Informationen fi nden Sie unter www.mlp-campusgirokonto.de<br />
Tel 0621 • 59293 • 0<br />
MLP Finanzdienstleistungen AG, Geschäftsstelle Ludwigshafen I<br />
Ludwigsplatz 1, 67059 Ludwigshafen<br />
* Die Verzinsung <strong>von</strong> 4 % p. a. – ab dem ersten Euro für bis zu 1.000 Euro Guthaben – wird vierteljährlich gutgeschrieben. Der Zinssatz kann angepasst werden.<br />
Optional: Auslandsreisekrankenversicherung<br />
für<br />
nur 5,88 Euro im Jahr!<br />
19
Titel<br />
Transferbasierte Lehre:<br />
Unternehmen & Studierende lernen gemeinsam<br />
<strong>von</strong> Martin Selchert<br />
Das Web − egal ob „1.0“ oder in Form Sozialer Netzwerke − fordert Unternehmen heraus, sich richtig zu positionieren.<br />
Die dafür notwendigen Konzepte und Methoden bieten Studierendenteams des Masterstudiengangs<br />
Wirtschaftsinformatik in kostenlosen Lernprojekten an. Und 100% der Unternehmen sagen: Jederzeit<br />
gerne wieder!<br />
Grundkonzept für eine E-Commerce-Strategie: Antworten auf Fragen des Web 1.0 und 2.0<br />
Das alles erfordert neue Konzepte, neues<br />
Wissen und Zeit – und manchmal fehlt es<br />
an einem oder mehreren dieser Zutaten,<br />
um die E-Commerce Strategy aus dem Stadium des<br />
guten Vorsatzes zur Umsetzung zu bringen. Da wäre<br />
Unterstützung hilfreich – und die bietet die Hochschule<br />
Ludwigshafen am Rhein mit dem Transferangebot,<br />
über das Sie sich unter dem Link http://<br />
web.fh-ludwigshafen.de/index.nsf/de/wasisttransfe<br />
informieren können.<br />
20<br />
Attraktives Angebot<br />
• Welche Inhalte sind<br />
für meine Zielgruppe<br />
überhaupt attraktiv?<br />
• Wie begeistere ich<br />
meine Mitarbeiter,<br />
sich hier zu engagieren?<br />
Überzeugende<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
• Was soll man bei Internet-<br />
Aktivitäten selber machen,<br />
was fremd beziehen?<br />
• Wie rechnet sich die<br />
Wirtschaftlichkeit unserer<br />
Internet-Aktivitäten?<br />
Nachhaltiger<br />
Wettbewerbsvorsprung<br />
• Was macht der<br />
Wettbewerb?<br />
• Wie können wir uns<br />
vom Wettbewerb<br />
nachhaltig abheben?<br />
Funktionierendes<br />
Geschäftssystem<br />
• Welche Internet-<br />
Plattform ist geeignet?<br />
• Wie müssen Prozesse<br />
und Verantwortungen<br />
angepasst werden?<br />
Quelle: Selchert<br />
Transfer wird an unserer Hochschule vom Transferbüro<br />
geleistet, <strong>von</strong> Professoren, <strong>von</strong> Instituten<br />
– und <strong>von</strong> Studierenden. Denn Studierende sind<br />
in der umgekehrten Situation: Sie lernen viele neue<br />
Konzepte und Inhalte kennen und wollen die gerne<br />
anwenden, damit Erfahrung sammeln. Gerade eine<br />
„Hochschule für angewandte Wissenschaft“ wie die<br />
Hochschule Ludwigshafen am Rhein setzt daher die<br />
Form der transferbasierten Lehre ein, die nicht nur<br />
praxisrelevante Inhalte vermittelt, sondern Praxis
erfahrungen in das Studium integriert – und das,<br />
ohne die Studienzeit zu verlängern. Im Kern geht es<br />
darum, dass Unternehmen und Studierende zusammen<br />
lernen, neue Herausforderungen zu bewältigen<br />
– etwa eine E-Commerce Strategie zu entwickeln.<br />
Ganz praxisnah werden hier Teams gebildet mit Studierenden<br />
des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik<br />
und Unternehmensmitarbeitern. Diese Teams<br />
greifen eine im Unternehmen aktuelle Frage auf und<br />
entwickeln in einem dreimonatigen Projekt eine Lösung<br />
– vom Kick-off Workshop über Zwischenstufen<br />
bis zur finalen Präsentation. Diese Projekte sind<br />
für das Unternehmen kostenlos; die Studierenden<br />
erhalten als Vergütung wertvolle praktische Erfahrung.<br />
Vorteile dieser innovativen Lehrform gegenüber<br />
klassischen Abschlussarbeiten: Sie haben es mit einem<br />
hoch motivierten Team zu tun, das die Stärken<br />
der Einzelnen bündeln kann. Zudem ist das Projekt<br />
Teil eines regulären Veranstaltungsmoduls, so dass<br />
eine wöchentliche Rückmeldung und Besprechung<br />
in Lernveranstaltungen mit anderen Studierenden<br />
und dem betreuenden Professor stattfindet. Schließlich:<br />
In keiner anderen Form lernen Sie so viele Studierende<br />
so intensiv in einem für Ihr Unternehmen<br />
relevanten Thema kennen – und können dann passende<br />
Kandidaten als zukünftige Kollegen direkt<br />
ansprechen.<br />
Das klingt zu schön, um wahr zu sein: Und doch<br />
handelt es sich um ein erfolgreich erprobtes Lehrund<br />
Lernkonzept. Wir haben mittlerweile über drei<br />
Jahre Erfahrung und können mit etwas Stolz auf unsere<br />
Studierenden sagen: 100% aller teilnehmenden<br />
Unternehmen bestätigen uns, dass sie immer wieder<br />
gerne an solchen Lernprojekten teilnehmen werden!<br />
Prof. Dr. Martin Selchert<br />
Professor für Marketing,<br />
Management und<br />
E-Business im FB Dienstleistungen<br />
& Consulting;<br />
Transferbeauftragter der<br />
Hochschule<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 261<br />
martin.selchert@hs-lu.de<br />
Hier einige Beispiele:<br />
Entwicklung einer Web 2.0 Strategie<br />
Titel<br />
Ziel: Entwicklung<br />
einer Web<br />
2.0 Strategie,<br />
um mit<br />
aktuellen<br />
und zukünftigen<br />
Kunden<br />
des Unternehmens Themen aus dem Bereich der<br />
Kernkompetenzen <strong>von</strong> HPC offen zu diskutieren<br />
Sponsor: Stefan Lohnert, CEO<br />
Integrierte E-Commerce Strategie<br />
che Kundenbindung<br />
Sponsor: Christian Heck, Inhaber<br />
Digitale Markenbildung mit Fokus HR<br />
Ziel: Entwicklung<br />
einer integrierten<br />
Strategie<br />
für eine<br />
intensivierte<br />
und<br />
ganzheitli-<br />
Ziel: Frühzeitig<br />
mit<br />
zukünftigenMitarbeitern<br />
in<br />
relevanten<br />
Austausch eintreten und das Unternehmen brainon<br />
über Web 2.0 erlebbar machen<br />
Sponsor: Carsten Buschmann, CEO<br />
Wenn Sie ein Thema im Bereich „E-Commerce<br />
Strategie“ haben und an einem möglichen transferbasierten<br />
Lernprojekt interessiert sind, dann melden<br />
Sie sich – wir freuen uns auf den direkten Austausch<br />
mit Ihnen!<br />
21
Titel<br />
Studentische Forschung<br />
in pflegebezogenen Studiengängen<br />
<strong>von</strong> Karin Kersting<br />
Forschung mit und <strong>von</strong> Studierenden als Möglichkeit der Einsozialisierung in den wissenschaftlichen Diskurs<br />
ist m.E. grundlegend für die Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe. Denn der Erwerb eines wissenschaftlichen<br />
Habitus ist für die Gesundheitsfachberufe <strong>von</strong> besonderer Bedeutung:<br />
Die AbsolventInnen der Pflegepädagogik<br />
werden später Auszubildende der Pflege<br />
für ein Berufsfeld qualifizieren, in dem die<br />
Verwissenschaftlichung noch am Anfang steht. Sie<br />
werden mit KollegInnen aus der Praxis konfrontiert<br />
werden, für die diese wissenschaftliche Fundierung<br />
pflegerischen Handelns noch fremd ist, ggf. als praxisfern<br />
wahrgenommen wird. Möglicherweise müssen<br />
sie mit daraus resultierenden Widerständen seitens<br />
der PraktikerInnen oder auch anderer Mitglieder<br />
des therapeutischen Teams rechnen. Das heißt, die<br />
zukünftigen PflegelehrerInnen selbst müssen eine<br />
große Selbstverständlichkeit hinsichtlich der Generierung,<br />
Prüfung, Anwendung und Vermittlung wissenschaftlichen<br />
Wissens erwerben und diese Selbstverständlichkeit<br />
an die nachwachsende Generation<br />
weitergeben. Alle Studierende der pflegebezogenen<br />
Studiengänge (BA Pflegepädagogik, demnächst auch<br />
der Studiengänge BA Pflege und BA Hebammenwesen)<br />
führen in kleinen Gruppen unter Anleitung und<br />
Begleitung der ProfessorInnen eigenständig qualitative<br />
(oder quantitative) Forschungsprojekte durch.<br />
Die Studierenden werden auf dem Weg durch den<br />
Forschungsprozess lernen<br />
• auf einem wissenschaftlichen Niveau zu argumentieren,<br />
• Praxis mit Hilfe <strong>von</strong> Forschung systematisch zu<br />
analysieren und zu reflektieren und<br />
• in der Umkehrung auch Forschungszugänge und<br />
- instrumente hinsichtlich konkreter Erkenntnisinteressen<br />
und der praktischen Umsetzung zu<br />
prüfen, zu modifizieren und anzuwenden.<br />
• Sie üben wissenschaftliche Diskurse ein und erwerben<br />
das Selbstverständnis, ihre fachlichen<br />
Entscheidungen auf diesem Wege fundiert zu begründen,<br />
zu vertreten und das dem pflegerischen<br />
Nachwuchs zu vermitteln.<br />
22<br />
Die Planung und Durchführung eigener empirischer<br />
Projekte erschließt den Studierenden Chancen<br />
und Möglichkeiten sowie Fallstricke und Grenzen<br />
<strong>von</strong> empirischer Forschung. Sie erwerben damit<br />
Fachkompetenz in zweierlei Hinsicht: zum einen<br />
bezogen auf das Fachwissen des zu erforschenden<br />
Gegenstandes/der Fragestellung und zum anderen<br />
bezogen auf die Ausgestaltung, Begründung<br />
und Durchführung der Schritte des Forschungsprozesses:<br />
Formulierung des Erkenntnisinteresses,<br />
Eingrenzung und Präzisierung der Fragestellung,<br />
Entwicklung des Forschungsdesigns, Erarbeitung<br />
<strong>von</strong> Kriterien der Probandenauswahl, Klärung <strong>von</strong><br />
forschungsethischen Aspekten, Entwicklung der Erhebungsinstrumente,<br />
Datenfixierung und -verwaltung,<br />
-auswertung, -darstellung und am Ende eine<br />
adressatengerechte didaktische Aufbereitung und<br />
Präsentation <strong>von</strong> Ergebnissen.<br />
Die Studierenden erwerben Methodenkompetenz,<br />
denn sie lernen es, wissenschaftliche Methoden und<br />
Vorgehensweisen auf die je eigene Fragestellung/<br />
Problemstellung hin zu prüfen, anzuwenden und im<br />
Diskurs innerhalb der eigenen Forschungsgruppe<br />
und auch in größeren Forschungskolloquien argumentativ<br />
zu begründen. Damit erwerben sie zugleich<br />
notwendig personale und soziale Kompetenz. Denn<br />
sie werden in der engen Zusammenarbeit innerhalb<br />
der Forschungsteams/ Forschungsgruppen Kommunikations-,<br />
Argumentations-, Solidaritäts- und<br />
Kritikfähigkeit einüben.<br />
Modularer und zeitlicher Aufbau<br />
1.bis 3. Semester: Die große Bandbreite der Forschungsthemen<br />
und zum Teil auch die Brisanz der<br />
die Studierenden interessierenden Fragen ergeben<br />
sich zum einen aus den Inhalten der verschiedenen<br />
Module und zum anderen aus den (zum Teil<br />
langjährigen) beruflichen Erfahrungen der Studie-
enden in verschiedenen Feldern der Pflegepraxis.<br />
Insbesondere aus dem erlebten Spannungsfeld zwischen<br />
Anspruch und Wirklichkeit im Pflegebereich<br />
resultieren vielfältige Fragestellungen, die später in<br />
verschiedenen Forschungsprojekten aufgegriffen<br />
werden.<br />
Ab dem 2. Semester finden allgemeine Einführungsveranstaltungen<br />
in Wissenschaft und Forschung sowie<br />
Einführungsveranstaltungen in die qualitative<br />
und quantitative Sozial-, Pflege- und Gesundheitsforschung<br />
statt. Im Rahmen der qualitativen Forschung<br />
wird zudem exemplarisch ein für die spätere<br />
Tätigkeit in der Pflegepädagogik und Pflegepraxis<br />
relevantes Forschungsprojekt schrittweise vorgestellt:<br />
Entstehungsidee und theoretische Grundlegung,<br />
Konkretisierung der Fragestellung und Forschungsdesign,<br />
Entwicklung der Erhebungs- und<br />
Auswertungsinstrumente, Organisation und Durchführung<br />
des Projektes, Möglichkeiten der Ergebnisaufbereitung<br />
und -präsentation, Stellenwert für<br />
Wissenschaft, Ausbildung und Praxis und Möglichkeiten<br />
der Erforschung weiterführender Fragestellungen.<br />
Auf dieses Projekt wird im weiteren Verlauf<br />
der Forschungsprojekte immer wieder als Beispiel<br />
für die Veranschaulichung einzelner Aspekte forschungsmethodologischer<br />
und -methodischer Vorgehensweise<br />
zurückgegriffen.<br />
Die ersten Diskussionen <strong>von</strong> Forschungsthemen<br />
und die Bildung der ForscherInnengruppen finden<br />
am Ende des 3. Semesters statt. In der vorlesungsfreien<br />
Zeit werden erste Forschungskolloquien angeboten,<br />
in denen die Gruppen offen ihre Ideen zur<br />
forschungsmethodischen Vorgehensweise zur Diskussion<br />
stellen und weiter daran arbeiten. Im Verlaufe<br />
des 4. Semesters werden die Forschungsprojekte<br />
schrittweise weiter konkretisiert, die Erhebungen<br />
durchgeführt und die Daten ausgewertet. Dies wird<br />
begleitet durch wöchentliche Seminare und weitere<br />
Forschungskolloquien, in denen am Material einzelner<br />
Gruppen beispielhaft Auswertungsschritte eingeübt<br />
werden, ergänzend/begleitend entsprechend<br />
relevantes Wissen vermittelt wird, je nach Stand der<br />
einzelnen Forschungsgruppen auch in Form <strong>von</strong><br />
kollegialer und/oder individueller Beratung, direkt<br />
bezogen auf die Projekte und Fragen der Studierenden.<br />
Zu Beginn des 5. Semesters werden die einzelnen<br />
Projekte abgeschlossen, die Forschungsberichte<br />
als Prüfungsleistung eingereicht und jede Forschergruppe<br />
erhält eine differenzierte Rückmeldung <strong>von</strong><br />
der Betreuerin. Am Ende des 6. Semesters werden<br />
ausgewählte Forschungsprojekte einer interessierten<br />
Fachöffentlichkeit vorgestellt. Es besteht die<br />
Möglichkeit, weiterführende Fragestellungen der<br />
Forschungsprojekte im Rahmen der Bachelorarbeit<br />
aufzugreifen.<br />
Von unserer Autorin erschien 2011 in 2. Auflage<br />
„Coolout“ in der Pflege“<br />
Eine Studie zur moralischen Desensibilisierung<br />
Aus dem Widerspruch zwischen pflegerischem Anspruch<br />
und der Wirklichkeit des Pflegealltags entwickeln<br />
PflegeschülerInnen und examinierte Pflegekräfte<br />
Strategien der Kälte. Sie lernen hinzunehmen, wogegen<br />
sie angehen müssten, weil es dem widerspricht,<br />
was sie verwirklichen<br />
wollen.<br />
Prof. Dr. Karin Kersting<br />
Dipl.-Pädagogin;<br />
Fachbereich Sozial- und<br />
Gesundheitswesen;<br />
Studiengangsleitung<br />
B.A. Pflegepädagogik;<br />
Pflegewissenschaft;<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 537<br />
karin.kersting@hs-lu.de<br />
Titel<br />
Thema des Buches<br />
sind das<br />
Scheitern des<br />
pflegerischen<br />
Anspruchs in<br />
der Praxis und<br />
die Strategien,<br />
die dabei<br />
helfen, auch<br />
im Scheitern<br />
an diesem Anspruchfestzuhalten.<br />
23
Titel<br />
Präsentation studentischer<br />
Forschungsprojekte im FB IV<br />
Auch in diesem Jahr findet am Fachbereich IV Gesundheitswesen wieder eine Vorstellung der studentischen<br />
Forschungsprojekte statt. Als Termine sind bereits festgelegt der 5. sowie der 12. Dezember 2012. Diese Unternehmungen<br />
sind ein Schwerpunkt in den Studiengängen Bachelor Pflegepädagogik (B.A.) sowie Diplom<br />
Pflegeleitung und Diplom Pflegepädagogik. Die Präsentationen sind öffentlich, Zuhörer herzlich willkommen!<br />
Der Zweck der Vorhaben ist es, alle Studierende im<br />
Rahmen eines konkreten Projektes den Forschungsprozess<br />
in seinen einzelnen Schritten selbst einmal<br />
durchzuführen. Die Betreuung der Forschungsgruppen<br />
erfolgt durch Prof. Dr. Ingeborg Löser-Priester<br />
(quantitative Forschungsprojekte) und Prof. Dr. Karin<br />
Kersting (qualitative Forschungsprojekte).<br />
24<br />
Folgende studentische Forschungsprojekte sind<br />
im Dezember 2011 vorgestellt worden:<br />
• Individuelle Bewältigungsstrategien <strong>von</strong> Menschen<br />
mit infauster Prognose, die in Hospizen,<br />
auf Palliativstationen oder in ihrer häuslichen<br />
Umgebung betreut werden. (Qualitative Studie)<br />
• Was ist der Pflege Kern? (Quantitative Studie)<br />
• Film, entstanden im Rahmen eines studentischen<br />
Projektes im Seminar „Pflege alter<br />
Menschen“ (Prof. Dr. Karin Kersting, Prof. Dr.<br />
Ingeborg Löser-Priester): „Demenz (k)ein Tabuthema“<br />
• Altersspezifische Wahrnehmungen <strong>von</strong> Arbeitsbelastungen<br />
in den Pflegeberufen (Krankenhaus)<br />
• Altersspezifische Wahrnehmungen <strong>von</strong> Arbeitsbelastungen<br />
in den Pflegeberufen (Alten-<br />
und Pflegeheim)<br />
• Berufspolitisches Engagement <strong>von</strong> Pflegekräften<br />
zur Verbesserung der Rahmenbedingungen<br />
in der Pflege<br />
Die letzten Präsentationen fanden im Dezember<br />
2011 statt und hatten ein erfreulich großes Publikum:<br />
Die drei Veranstaltungen besuchten 250 Teilnehmer,<br />
darunter Vertreter/innen <strong>von</strong> Bildungseinrichtungen<br />
im Gesundheitswesen sowie Praxisstellen, aber auch<br />
Auszubildende und Studierende aus unterschiedlichen<br />
Semestern sowie künftige Studierende. ts<br />
Studien zum Themenkreis „Anspruch und Wirklichkeit<br />
in der Pflege. Studien zur moralischen<br />
Desensibilisierung im Pflegealltag“ (Folgeprojekte<br />
zu den „Coolout-Studien“ <strong>von</strong> Prof. Dr. Karin<br />
Kersting):<br />
• 1. Pflege zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />
– Erfahrene und ältere Pflegekräfte<br />
• 2. PraxisanleiterInnen in der Pflege zwischen<br />
Anspruch und Wirklichkeit<br />
• 3. „Kalt“ erwischt! Akademisierte PflegepädagogInnen<br />
zwischen Anspruch und Wirklichkeit<br />
in ihrem Berufsalltag<br />
• Gibt es einen praktischen Pessimismus <strong>von</strong><br />
Pflegenden gegenüber Neuerungen?
Welche Art Professor möchte ich sein?<br />
Der Weg zum eigenen Lehrkonzept<br />
<strong>von</strong> Jörg Kühnapfel<br />
Irgendwann war es dann geschafft: Die Berufung lag in einem unauffälligen Umschlag im Briefkasten. Und<br />
trotz einiger Jahre Erfahrung als Lehrbeauftragter krabbelte da diese Frage aus dem gleichen Couvert: „Welche<br />
Impulse möchtest Du in Deiner Lehre setzen? Wie willst Du tun, wozu Du berufen wurdest?“ Berufung! Dieses<br />
Wort verpflichtet nachgerade zur Reflektion! Also los:<br />
Gerne möchte ich Stoff vermitteln, <strong>von</strong> dem<br />
ich glaube, dass die Studierenden ihn brauchen<br />
können. Damit möchte ich möglichst<br />
viele, aber vor allem jenen Teil der Studierenden erreichen,<br />
die nicht nur aufwandsoptimiert ein Zertifikat<br />
anstreben, sondern echtes Interesse an der Ökonomie<br />
haben.<br />
Aber wie gelingt es mir, Begeisterung für Themen<br />
wie die „dynamische Amortisationsrechnung“ oder<br />
das „strenge Niederstwertprinzip zur Bewertung<br />
<strong>von</strong> Umlaufvermögen“ zu wecken?<br />
Letzte Woche erst erläuterte ich die Bewertung <strong>von</strong><br />
Fremdwährungsver-<br />
bindlichkeiten, und<br />
in der zweiten Reihe<br />
saß eine Studentin,<br />
die sich offensichtlich<br />
den Kopf darüber<br />
zerbrach. Die Stirn<br />
zeigte eine tiefe Falte<br />
und ich konnte sehen,<br />
wie sie allen Mut zusammen<br />
nahm und<br />
mich auf einen Fehler aufmerksam machte. Ich war<br />
wirklich dankbar. Für Menschen wie sie bin ich Professor<br />
geworden, für Menschen, die eine substantielle<br />
Ausbildung ernst nehmen.<br />
In welchem Umfeld lehre ich?<br />
Meine „Kunden“ sind die Studierenden, klar. Aber<br />
kann ich ihrem Urteil vertrauen? Ist ein „Der Müller/<br />
Meier/Schulze ist ein prima Prof.!“ gleichbedeutend<br />
mit objektiv zielgerichteter, also nachhaltig rekapitulierbares<br />
und transformierbares Wissen vermittelnder<br />
Lehre? Oder lassen sich Studierende in ihrem<br />
Urteil <strong>von</strong> gutem Entertainment blenden? „Es war<br />
wieder lustig, leider habe ich das Thema vergessen.“<br />
Selbstredend wäre ich gerne beliebt, das bestätigt<br />
und streichelt die Seele. Aber wichtiger wäre, einen<br />
ehemaligen Studierenden nach Jahren zu treffen und<br />
<strong>von</strong> diesem zu hören: „Von Ihnen habe ich etwas<br />
gelernt.“ Vermutlich ist das Interesse an ökonomischen<br />
Fragestellungen der Schlüssel zu einer guten<br />
Note. Wenn dem so ist, muss Lehre genau da ansetzen:<br />
Der Nukleus des Erfolges ist die Leidenschaft.<br />
Welche Impulse in der Lehre setzen?<br />
Mir fehlen die Referenzmodelle. Wie lehrt der ideale<br />
Professor? Wie mein Statistik-Prof., der ellenlange<br />
Formeln an die Tafeln schrieb? Wie mein Mikro-<br />
Prof., der wunderlich daher kam und deswegen oft<br />
verspottet wur-<br />
de, aber durch<br />
den sich dem, der<br />
zuzuhören und<br />
mitzudenken verstand,<br />
wunderbare<br />
Gedankengebäude<br />
erschlossen? Oder<br />
wie der Bilanzen-<br />
Prof., streng, robust,<br />
ohne Humor,<br />
aber präzise und klar? Ich habe vorerst meinen Stil<br />
gefunden: Charts per iPAD, ausgearbeitete Vorlesung,<br />
Praxisbeispiele, so viel Dialog wie möglich,<br />
Gastreferenten.<br />
„Mein Ziel habe ich erreicht,<br />
wenn es mir gelingt, bei meinen<br />
Studentinnen und Studenten für<br />
ökonomische Themen Leidenschaft<br />
zu wecken.“<br />
Titel<br />
Aber es bleibt Frontalunterricht und ich hoffe, dass<br />
er sich weiter entwickeln wird: eine Evolution des<br />
Formats.<br />
Mein Ziel habe ich erreicht, wenn es mir gelingt,<br />
bei meinen Studentinnen und<br />
Studenten für ökonomische Themen Leidenschaft<br />
zu wecken. Das klingt ehrgeizig, aber es<br />
gibt pragmatische Zwischenziele: Der Blick in den<br />
Wirtschaftsteil der FAZ, die Nutzung der Online-<br />
Bibliothek der Hochschule, Blättern im „Wohlstand<br />
25
Titel<br />
der Nationen“, verstehen, warum weder<br />
die Börse noch der Samstagseinkauf im<br />
Supermarkt ökonomischen Gesetzen<br />
folgt, im Kollegenkreis bei der Diskussion<br />
über den Customer Lifetime Value<br />
mitreden oder sogar dem nervigen Gruppenleiter<br />
erklären können, dass die ganze<br />
Berechnung ohne Berücksichtigung eines<br />
Abzinsungsfaktors verkehrt ist.<br />
Aber wie komme ich dahin? Kraft bunter<br />
Charts, dreiteiliger Anzüge und mit wohlfeilen<br />
Worten? Ja, das ist das Konzept,<br />
denn welches sind die Alternativen? Mit E-<br />
Learning habe ich mich sieben Jahre lang<br />
beruflich beschäftigt. Es ist ein zähes Thema,<br />
sofern es über gefilmte Vorlesungen<br />
hinausgehen soll. Gruppenarbeit, Dialogübungen,<br />
Vorträge erfahrener Menschen<br />
aus meinem Netzwerk – all das findet bereits<br />
statt und ergänzt das Lehrkonzept.<br />
Was ich darüber hinaus anbieten möchte,<br />
sind Veranstaltungen für die Begeisterten.<br />
Das beginnt mit Demonstrationen, was<br />
die Online-Bibliothek so alles kann (erste<br />
Veranstaltungen fanden bereits mit überraschend<br />
hohen Teilnehmerzahlen statt)<br />
und soll mit Themenabenden zu aktuellen<br />
betriebs- und volkswirtschaftlichen Fragen<br />
weiter gehen. Ob das das Zeitbudget der<br />
Studierenden überfordern wird? Ich glaube<br />
nicht. Die Aufwandsoptimierer bleiben<br />
diesen Zusatzangeboten fern, aber<br />
die Neugierigen werden vielleicht auf den<br />
Fernsehabend verzichten und kommen.<br />
Hoffentlich.<br />
Wenn ich mir etwas wünschen dürfte …<br />
Falsch geraten. Es kommt kein Katalog <strong>von</strong> Dingen,<br />
die ich bräuchte, um bessere Arbeit abzuliefern.<br />
Ich wünsche mir stattdessen, dass mir Gott meine<br />
Leidenschaft und den Lebenssinn erhält – und wer<br />
außer ihm mich noch dabei unterstützen möchte, ist<br />
mehr als willkommen. Ich wünsche mir viele Studentinnen<br />
und Studenten, für die BWL keine Residuallösung<br />
ist, sondern Berufung. Und ich wünsche mir<br />
einen besseren Kaffeeautomaten vor der Kantine.<br />
26<br />
Das Bessere ist der Feind des Guten - Kaffeeautomaten in einem der letzten<br />
Tests - links das monierte „Kantinen-Modell“.<br />
Prof. Dr. Jörg Kühnapfel<br />
FB Marketing und<br />
Personalmanagement;<br />
Professor für General<br />
Management, insb.<br />
Vertriebscontrolling;<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 210<br />
joerg.kuehnapfel@hs-lu.de
Einblicke in den studentischen Alltag<br />
<strong>von</strong> André Schnepper<br />
In diesen Tagen ist es wieder soweit. Zehntausende <strong>von</strong> Studierenden, die nach dem Zufallsprinzip ausgewählt<br />
wurden, werden aufgerufen, anonym Angaben zu ihren persönlichen Lebensverhältnissen zu machen. Wie viel<br />
Geld erhältst du <strong>von</strong> deinen Eltern? Gehst du neben deinem Studium einer Erwerbsarbeit nach? Und wie wirkt<br />
sich die Erwerbstätigkeit auf dein Studium aus?<br />
Diese und viele andere Fragen rund um das<br />
Studium sind Gegenstand der Sozialerhebung,<br />
die alle drei Jahre vom Deutschen<br />
Studentenwerk zusammen mit der HIS GmbH und<br />
dem BMBF durchgeführt wird. Ziel ist es dabei,<br />
nicht nur wissenschaftliches Interesse zu befriedigen,<br />
sondern den Verantwortlichen in Politik, Hochschulen<br />
und Studentenwerken Informationen für<br />
ihre Arbeit an die Hand zu geben.<br />
Wie aber ist denn nun die wirtschaftliche und soziale<br />
Lage der Studierenden in Deutschland? Werfen<br />
wir hierzu einen Blick auf die Ergebnisse der letzten<br />
Sozialerhebung, die 2010 veröffentlicht wurden. Als<br />
eine der ersten breitangelegten Studien, die nach der<br />
Einführung der neuen Studiengänge erhoben wurden,<br />
liefert sie erste Einblicke in die Welt der Bachelorstudierenden,<br />
aber auch zahlreiche Informationen<br />
zu Studierenden in anderen Studiengängen.<br />
Woher kommen die Studierenden?<br />
Obwohl sich in den letzten Jahren eine erhöhte Studierneigung<br />
feststellen lässt, ist der Anteil der Kinder<br />
aus Familien ohne akademischen Hintergrund<br />
immer noch sehr gering. Während <strong>von</strong> 100 Kindern<br />
mit Akademikereltern 71 ein Studium begannen,<br />
schafften es aus nicht-akademischem Elternhaus<br />
nur 24.<br />
Diese Entwicklung belegt, dass Kinder aus Familien<br />
ohne akademische Tradition in mehrfacher Hinsicht<br />
im deutschen Bildungssystem deutlich unterrepräsentiert<br />
und <strong>von</strong> einer „Mehrfachselektion“ betroffen<br />
sind. Die Sozialerhebung zeigt ferner, dass die<br />
Einführung der Bachelorstudiengänge vorerst keine<br />
soziale Öffnung der Universitäten mit sich gebracht<br />
hat. Ein wenig anders sieht es an den Fachhochschulen<br />
aus, wo sich der Anteil der Studierenden aus der<br />
niedrigsten Herkunftsgruppe im Vergleich zu den<br />
auslaufenden Studiengängen um drei Prozentpunkte<br />
auf insgesamt 20 Prozent erhöht hat.<br />
Titel<br />
Wo<strong>von</strong> leben sie?<br />
Im Jahr 2009 verfügten die Studierenden bundesweit<br />
im Durchschnitt über 812 Euro pro Monat.<br />
Während 17 Prozent sogar mehr als 1.000 Euro zur<br />
Verfügung hatten, mussten rund 20 Prozent mit weniger<br />
als 600 Euro monatlich auskommen. Wichtigste<br />
Einnahmequelle ist weiterhin der Zuschuss der<br />
Eltern. Sie tragen bei 87 Prozent der Studierenden<br />
zum Einkommen bei. Insgesamt umfasst ihr Anteil<br />
an der Finanzierung bei Studierenden aus sozial<br />
schwachem Elternhaus 26 Prozent, bei den Kommilitonen<br />
aus der höchsten Herkunftsgruppe hingegen<br />
63 Prozent.<br />
Auch wenn immerhin fast ein Viertel der Studierenden<br />
im Untersuchungszeitraum eine BaföG-Förderung<br />
erhielt, ist die zweitwichtigste Finanzierungsquelle<br />
nach wie vor die eigene Erwerbstätigkeit, der<br />
Zweidrittel der Studierenden nachgehen. Betrachtet<br />
man allein die Bachelorstudierenden, so jobben allerdings<br />
‚nur‘ etwas mehr als die Hälfte. Der hier zu<br />
Tage tretende Unterschied zwischen den neuen und<br />
alten Studiengängen dürfte vor allem auf die geringere<br />
Regelstudienzeit und das damit verbundene<br />
geringere Durchschnittsalter der Bachelorstudierenden<br />
zurückzuführen sein.<br />
Wie hoch ist ihre Arbeitsbelastung?<br />
Ein weiterer Unterschied zwischen den alten und<br />
neuen Studiengängen besteht hinsichtlich der Arbeitsbelastung.<br />
Hervorzuheben ist, dass die zeitliche<br />
Belastung durch das Studium <strong>von</strong> 61 Prozent der<br />
Bachelorstudierenden (52 Prozent der Diplom-/Magisterstudierenden)<br />
als hoch bzw. zu hoch bewertet wird.<br />
Als Ursache sind insbesondere die hohen zeitlichen<br />
wie inhaltlichen Vorgaben bzw. die fehlende Flexiblität<br />
anzusehen. Die tatsächliche Zeit, die für das Studium<br />
aufgewendet wird, ist in den meisten Fällen dagegen<br />
kaum höher. Im Durchschnitt, das heißt über alle Fächergruppen<br />
hinweg, liegt der studienbedingte Mehr-<br />
27
Titel<br />
aufwand lediglich<br />
bei einer Stunde<br />
pro Woche. An<br />
Universitäten<br />
wenden Bachelorstudierende<br />
durchschnittlich<br />
37,4 Stunden und<br />
an Fachhochschulen<br />
36,6 Stunden<br />
pro Woche für<br />
ihr Studium auf.<br />
Bei rund einem<br />
Drittel übersteigt<br />
der Aufwand nach<br />
eigenen Angaben<br />
jedoch regelmäßig<br />
die 40-Stunden-<br />
Marke, 15 Prozent<br />
(Universität) bzw.<br />
12 Prozent (HS)<br />
verbringen sogar<br />
mehr als 50 Stunden<br />
wöchentlich<br />
mit dem Studium.<br />
Wie bei den alten<br />
Studiengängen gibt es natürlich auch bei den Bachelorstudiengängen<br />
fächerspezifizische Unterschiede. Diese<br />
gleichen sich jedoch an, wenn neben dem Studium<br />
noch einer Erwerbsarbeit nachgegangen wird. In diesem<br />
Fall beträgt die Arbeitsbelastung im Durchschnitt<br />
deutlich über 40 Stunden, wobei der Anteil für das<br />
Studium um mehrere Stunden geringer als bei den<br />
nicht-erwerbstätigen Studierenden ausfällt.<br />
Was könnte besser laufen?<br />
Die Ergebnisse der 19. Sozialerhebung sind inzwischen<br />
drei Jahre alt. Doch noch immer hat sich insbesondere<br />
das Gefühl der psychischen Überlastung<br />
bei vielen Studierenden nicht verflüchtigt. Zwar<br />
wurde an vielen Hochschulen inzwischen mit der<br />
Überprüfung der oftmals eilig eingeführten und<br />
stark überfrachteten neuen Studienstruktur begonnen,<br />
doch noch immer steigt die Zahl der hilfesuchenden<br />
Studierenden bei den psychosozialen Beratungsstellen.<br />
Hieran wird deutlich: Der überzogene<br />
Druck ist nach wie vor im Kessel.<br />
28<br />
Einnahmeverteilung 2009 - Studierende nach Höhe der monatlichen Einkommen<br />
Bezugsgruppe „Normalstudent“, in %<br />
5<br />
4 4<br />
2 2<br />
bis 400<br />
401 bis 500<br />
13<br />
501 bis 600<br />
18<br />
601 bis 700<br />
19<br />
701 bis 800<br />
15<br />
801 bis 800<br />
Ganz klar, was besser laufen könnte: Für 38% auf jeden Fall eine Erhöhung der Einnahmen auf die Gauß‘sche<br />
Normalmaß-Spitze, nämlich 701 bis 800€ pro Monat.<br />
11<br />
Einnahmen in €<br />
7<br />
901 bis 1.000<br />
1.001 bis 1.100<br />
Um ihn zu reduzieren, müssen unter anderem die<br />
Freiräume im Studium wieder erhöht werden.<br />
Gleichzeitig ist die Politik gefragt. Denn neben einer<br />
Verbesserung der Studien- und Prüfungsordnungen<br />
bedarf es auch einer Weiterentwicklung des BaföGs<br />
hin zu einer an den Bolognazielen orientierten und<br />
den tatsächlichen Lebenshaltungskosten entsprechenden<br />
Studienfinanzierung, um möglichst vielen<br />
jungen Menschen die Chance auf die Erreichung<br />
eines Hochschulabschlusses zu geben.<br />
André Schnepper<br />
Vizepräsident des Deutschen<br />
Studentenwerks<br />
(DSW);<br />
promoviert derzeit am<br />
Historischen Seminar der<br />
Universität Münster<br />
Foto: Kay Herschelmann<br />
Quelle: Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung, Die wirtschaftliche und<br />
soziale Lage der Studierenden in der<br />
Bundesrepublik Deutschland 2009, S. 14.<br />
1.101 bis 1.200<br />
1.201 bis 1.300<br />
über 1.300
Haniel-Stipendien 2012<br />
im Ostasieninstitut überreicht<br />
Zwei Stipendien für ihr in diesem Sommer beginnenden<br />
Ein-Jahres-Auslandsstudium in<br />
Japan bzw. in der VR China überreichte der<br />
Geschäftsführer der Haniel Stiftung, Dr. Rupert Antes,<br />
am 4. Mai im Ostasieninstitut der Hochschule<br />
Ludwigshafen am Rhein.<br />
Die Preisträgerinnen des jeweils 5.000 Euro betragenden<br />
Stipendiums sind Daniela Lange und Sandra<br />
Mende. Beide studieren im vierten Semester im<br />
Studiengang „International Business Management<br />
(East Asia)“, Daniela Lange mit Schwerpunkt Japan,<br />
Sandra Mende mit Schwerpunkt China.<br />
Das Preisgeld können die beiden Studentinnen gut<br />
gebrauchen, wenn sie im Sommer ihr obligatorisches<br />
Auslandsjahr beginnen, das sie in die Länder<br />
und Kulturen ihres Schwerpunktstudiums führen<br />
wird, um an dortigen Hochschulen ihr Japanisch<br />
und Chinesisch nachhaltig auszubauen.<br />
Die 1988 <strong>von</strong> der Franz Haniel & Cie. GmbH in<br />
Aktuell<br />
Duisburg mit einem Vermögen <strong>von</strong> rund fünf Millionen<br />
Euro gegründete Haniel Stiftung unterstützt<br />
seit 1995 Studierende des Studiengangs, der ein Betriebswirtschaftsstudium<br />
mit China- bzw. Japan-Expertise<br />
verbindet.<br />
220.000 Euro hat sie bislang dafür aufgewendet,<br />
sinnvoll angelegtes Geld, wie die heutigen Positionen<br />
der einst Geförderten in deutschen, japanischen<br />
und chinesischen Unternehmen belegen.<br />
Die Stiftung hat deshalb den Vorschlag der Studiengangsleitung<br />
positiv aufgenommen, im kommenden<br />
Jahr auch in umgekehrter Richtung VR China − HS<br />
Ludwigshafen fördernd aktiv zu werden.<br />
Zum WS 2013 werden erstmals chinesische Studenten<br />
im Japanzweig des Studiengangs International<br />
Business Management (East Asia) ausgebildet, was<br />
nicht nur für den Studiengang und seine weitere Internationalisierung,<br />
sondern auch für die Hochschule<br />
Ludwigshafen am Rhein ein Gewinn sein wird. red<br />
Die Preisträgerinnen<br />
des 5000E-Stipendiums<br />
Sandra Mende<br />
(links) und Daniela<br />
Lange mit ihren<br />
Urkunden sowie Dr.<br />
Rupert Antes (Geschäftsführer<br />
der<br />
Haniel Stiftung, 2.<br />
v.r.), Studiengangsleiter<br />
Prof. Dr. Frank<br />
Rövekamp (links),<br />
Prof. Dr. Hans-<br />
Ulrich Dallmann<br />
(Vizepräsident<br />
der Hochschule<br />
Ludwigshafen am<br />
Rhein, 3. v.r.) sowie<br />
Dr. Jörg-M. Rudolph<br />
(China-Dozent,<br />
recht s). Foto: Grigorij<br />
Kutuzov<br />
29
Unser Mann in London:<br />
Oliver Upmann, Finanzdienstleistungen und Corporate<br />
Finance (Bachelor), nimmt an den Judo Paralympics<br />
in London teil – 4.500 Mitglieder unserer Hochschule<br />
drücken ihm die Daumen für Sieg!<br />
Olivers Verein ist der 1. Mannheimer Judo-Club,<br />
wo er in der Gewichtsklasse bis 100kg trainiert.<br />
Erfolge<br />
2012 ? Platz Paralympics, London<br />
2011 3. Platz Europameisterschaft<br />
2011 7. Platz Worldgames<br />
2010 5. Platz Weltmeisterschaft<br />
2005 1. Platz Junioren Weltmeisterschaft Colorado<br />
(Judo der Sehgeschädigten)<br />
Oliver ganz rechts als 3. bei der EM 2011 in London.<br />
30
Von der Stirne heiß ...<br />
Erster Poetry Slam an der HS Ludwigshafen<br />
Die Atmosphäre war also<br />
perfekt, als um 20 Uhr<br />
alle Besucher ihre Plätze<br />
eingenommen hatten und die<br />
Moderatoren, Friederike Stöhrer<br />
und Michael Baumgartl, den Poetry<br />
Slam offiziell eröffneten.<br />
Die wenigsten unter uns können<br />
sich im ersten Moment<br />
etwas Konkretes unter einem<br />
Poetry Slam, zu Deutsch „Dichterschlacht“,<br />
vorstellen. Es ist<br />
jedoch ganz einfach: Bei dieser<br />
„Dichter-Schlacht“ treffen mehrere<br />
Künstler aufeinander, um<br />
in einen lyrischen Wettstreit zu<br />
treten. Auch das Reglement ist<br />
einfach: Jeder „Slamer“ erhält<br />
eine Vortragszeit <strong>von</strong> je sieben<br />
Minuten, in denen er das Publikum<br />
mit seinen teils prosaischpoetischen<br />
Zeilen oder auch<br />
literarischen Werken <strong>von</strong> seinem Talent zu überzeugen<br />
sucht. Das Publikum entscheidet über das Weiterkommen<br />
der Slamer.<br />
Und so trug es sich letztlich auch zu!<br />
Acht Künstler gaben ihre selbst verfassten Texte<br />
zum Besten, darunter zynischer Realismus, Ethik à<br />
la Immanuel Kant, die Facebook-Generation und<br />
wie die Realität ohne Internet aussehen würde. Aber<br />
auch Liebe, Hass und Savoir-vivre wurden gleichermaßen<br />
witzig wie geistreich und stellenweise stark<br />
emotional thematisiert – eben der ganz normale<br />
Wahnsinn.<br />
Mit einer charmanten Erzählung über das junge<br />
Mutter-Dasein und der lyrischen Darstellung einer<br />
kompletten Facebook-Konversation zwischen<br />
Grimms Märchenfiguren konnte sich Jule Weber<br />
aus Heppenheim behaupten und zog unter dem<br />
Aktuell<br />
Am 24. Mai 2012 war es soweit: Der erste Poetry Slam an der Hochschule Ludwigshafen am Rhein, ein Erlebnis<br />
für Jung und Alt. Die Mensa erstrahlte in neuem Licht, Tischreihen, an denen noch vor einigen Stunden<br />
hunderte <strong>von</strong> Studenten zu Mittag aßen, waren einer Bühne und etlichen akkurat positionierten Stuhlreihen<br />
gewichen.<br />
In der Mensa: Fest gemauert in der Erden / Steht die Form aus Lehm gebrannt. / Heute muß<br />
die Glocke werden / Frisch, Gesellen, seid zur Hand. / Von der Stirne heiß / Rinnen muß der<br />
Schweiß, / Soll das Werk den Meister loben / Doch der Segen kommt <strong>von</strong> oben. ...<br />
Applaus des Publikums in die Finalrunde, aus der<br />
sie dann auch als Siegerin des Gesamtwettbewerbs<br />
hervorging.<br />
Initiator des Poetry Slams war das 6. Semester des<br />
Marketing-Studiengangs der Hochschule Ludwigshafen<br />
am Rhein. So wurde die Veranstaltung im<br />
Rahmen einer zu erbringenden Studienleistung unter<br />
Prof. Dr. Klaus Blettner konzipiert, organisiert<br />
und letztlich erfolgreich durchgeführt. Tatkräftig unterstützt<br />
wurden die Studierenden dabei vom AStA<br />
(Allgemeiner Studierendenausschuss), dem Mensa-<br />
Team und den großzügigen Sponsoren Kreissparkasse<br />
Rheinpfalz, suchdialog, Deutsche Akademikerfinanz<br />
und CAD.<br />
Der Erlös der Veranstaltung wird der „Mannheimer<br />
Straßenschule“ gespendet.<br />
Im kommenden Semester geht es weiter. cp<br />
31
Aktuell<br />
Sommerfest der Vielfalt 2012<br />
Von Ann-Kristin Schulz<br />
Unter das Motto „Diversity“ hatte der Studierendenausschuss das <strong>von</strong> ihm in Kooperation mit der Hochschule Ludwigshafen<br />
am Rhein organisierte Sommerfest gestellt. Es fand am 23. Mai 2012 auf dem Hochschulcampus statt.<br />
Zur heißen Musik des DJ MostWanted konnten viele Studierende (aber nur wenige Lehrende)<br />
nur noch in der Hüpfburg abhotten.<br />
Die Idee dieses Festes kam <strong>von</strong> unserem<br />
Hochschulpräsidenten, der dabei vielleicht<br />
eher an ein Treffen der ProfessorInnen,<br />
HochschulmitarbeiterInnen, Hochschulpartner und<br />
der Studierenden dachte. Für die Umsetzung war<br />
dann der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA)<br />
verantwortlich.<br />
Die Organisation des Festes begann mit dem ersten<br />
Treffen am Mittwoch, dem 18. April, knapp einen<br />
Monat vorher. Die Projektgruppe bestand aus 20<br />
Mitgliedern, die alle viele interessante Ideen hatten<br />
und sich am Sommerfest beteiligen wollten. Es war<br />
jedoch schnell klar, dass nicht alles umsetzbar war<br />
und dennoch wurden fleißig Angebote eingeholt.<br />
Abgesehen <strong>von</strong> BigFM und RPR1 oder auch Redbull,<br />
die leider weniger Interesse zeigten (vielleicht<br />
beim nächsten Mal!), konnte jedoch alles umgesetzt<br />
werden. Innerhalb <strong>von</strong> drei Wochen stand das Programm.<br />
Einzige Sorge: Ob wohl das Wetter hält?<br />
Für alle Fälle gab es ein großes Festzelt mit Sitzgelegenheiten,<br />
welches aber aufgrund des tollen Wetters<br />
weniger genutzt wurde.<br />
32<br />
Trotz schlechterem Wetterbericht<br />
(ab 17:00 Uhr, 85 % Regenwahrscheinlichkeit)<br />
blieb der Spiegelberg<br />
komplett trocken, größeres Problem<br />
am Tag selbst war eher die fehlende<br />
Sonnencreme.<br />
Das Sommerfest begann Dienstagnachmittag<br />
mit dem Aufbau <strong>von</strong><br />
Festzelt, Live-Kicker, Hüpfburg und<br />
Technik und endete mit dem letzten<br />
Abbau am Donnerstagmorgen.<br />
Unser DJ MostWanted, auch bekannt<br />
<strong>von</strong> unseren HS-Partys, fing<br />
Mittwoch ab 11:30 Uhr <strong>von</strong> ganz<br />
oben auf dem Spiegelberg an aufzulegen<br />
und spielte zwar eher für den<br />
Studierenden-Geschmack; wie ich<br />
mir aber auch <strong>von</strong> MitarbeiterInnen<br />
sagen ließ, waren musikalisch alle zufrieden.<br />
Die Treppen unseres Spiegelbergs wurden mit Kissen<br />
bestückt und mit Shishas ausgestattet, so dass jeder,<br />
der Lust hatte, sich hinsetzen und relaxen konnte.<br />
Von hier aus hatte man auch einen guten Blick<br />
über das Fest und konnte die Sonne genießen.<br />
Für die beiden Highlights des Sommerfestes sorgten<br />
eine Hüpfburg für Erwachsene und ein Menschen-<br />
Livekicker. Welches dieser beiden Spaß-Events besser<br />
ankam, lässt sich nur schwer sagen, da beide nach<br />
kurzer Zeit voll belegt waren. Hier auch nochmal<br />
Glückwunsch an das Hochschul-Team, welches leider<br />
(!) gegen den AStA gesiegt hatte.<br />
Neben diesen beiden Attraktionen wurde ebenfalls<br />
eine Essens- und Getränke-Meile aus Pavillons aufgebaut.<br />
Neben gegrillten Steaks, Würstchen und<br />
Mais gab es auch leckere Salate zu essen. Ich glaube,<br />
was an diesem Tag am Wenigsten verbraucht wurde,<br />
waren Softgetränke. Dafür war unser Vorrat an<br />
Bier und Cocktails komplett leer, was zeigt, dass die<br />
Cocktails super ankamen – Dankeschön an alle Helfer!
Hochschulpräsident Peter Mudra als Sturmspitze im Life-Kicker (drei<br />
direkt verwandelte Tore des Monats!).<br />
Auch für eine Kinderbetreuung war gesorgt, so dass<br />
auch ganz Kleine ihren Spaß auf dem Fest hatten<br />
und „die Großen“ alles in Ruhe genießen und zum<br />
Beispiel mal an unserem selbst gemachten Glücksrad<br />
drehen konnten.<br />
Bratwurst (Pfälzer Art), Schweinesteaks (US Art) und darauf einen<br />
Bubble Tee (Taiwaner Art) – der internationale Teil des Sommerfestes.<br />
Besonderer Dank geht auch an unsere externen<br />
Standorte. Ich war sehr froh darüber, dass unsere<br />
Standorte bei diesem Fest auf unserem Campus am<br />
Spiegelberg zusammen gekommen waren und somit<br />
auch das Gefühl <strong>von</strong> Zusammengehörigkeit gesteigert<br />
wurde. Die Campuserweiterung rückt schließlich<br />
immer näher.<br />
Danke an das Ostasien-Institut für den leckeren<br />
Bubble Tea und Eure Unterstützung bei der Organisation<br />
selbst, danke auch an den Fachbereich 4 für<br />
die Kuchenspende und den Verkauf sowie ein besonderes<br />
Danke an unsere Önologen, die extra <strong>von</strong><br />
Neustadt zu uns kamen, um ihre Weinlounge aufzubauen<br />
und Wein anzubieten. Es hatte keine fünf<br />
Minuten gedauert und die Weinlounge war bis zum<br />
Abbau voll besetzt.<br />
Ann-Kristin Schulz,<br />
Studierende im FB<br />
Management Controlling<br />
und Health Care<br />
Aktuell<br />
33
Intern<br />
Personalentwicklung an der Hochschule<br />
Ludwigshafen am Rhein<br />
<strong>von</strong> <strong>Heidrun</strong> <strong>Bleiziffer</strong><br />
Alles an einer Hochschule dreht sich um den Aufbau, die Weiterentwicklung und die Vertiefung <strong>von</strong> Kompetenzen.<br />
Studierende erwerben fachliche, methodische und kommunikative Kompetenzen. WissenschaftlerInnen<br />
entwickeln Methoden und Instrumente und generieren neues Wissen. Eine Hochschule hat den Zweck,<br />
die Entwicklung <strong>von</strong> Kompetenzen auf allen Ebenen zu unterstützen.<br />
Aber wie sieht es mit den Kompetenzen<br />
der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in<br />
den Fachbereichen, Verwaltung und Forschungseinrichtungen<br />
aus? Mit der Einrichtung des<br />
Bereiches Personalentwicklung im Jahr 2011 hat die<br />
Hochschule damit begonnen, eine gezielte Personalentwicklung<br />
aufzubauen. Hierbei wird sich in den<br />
nächsten Monaten und Jahren die Frage stellen, wie<br />
die Hochschule Ludwigshafen am Rhein eine Personalentwicklung<br />
so gestalten kann, dass Personalentwicklung<br />
alle Beteiligten unterstützt, den individuellen<br />
und gesellschaftlichen Zukunftsanforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Ein kurzer Einblick in die bereits etablierten Programme<br />
der Personalentwicklung:<br />
Einführungsveranstaltungen für neue MitarbeiterInnen<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten im<br />
Rahmen einer Einführungsveranstaltung als Starthilfe<br />
einen informativen Einblick in die Geschichte<br />
und Organisation unserer Hochschule.<br />
Im Rahmen der Veranstaltung stellen sich Ansprechpartner/innen<br />
verschiedener Organisationseinheiten<br />
vor und stehen für Fragen zur Verfügung. Die<br />
MitarbeiterInnen haben gleichzeitig die Gelegenheit,<br />
erste Erfahrungen untereinander auszutauschen<br />
und Wünsche oder Anregungen an die Hochschule<br />
zu formulieren. Die eintägige Veranstaltung findet<br />
vierteljährlich statt und soll den neuen Mitarbeiter/<br />
innen helfen, sich schneller im Hochschulalltag zurecht<br />
zu finden.<br />
Stimmen der TeilnehmerInnen aus den ersten Veranstaltungen:<br />
„Gerne bedanke ich mich bei Ihnen für den sehr<br />
informativen und professionellen gestrigen Einführungstag.<br />
Sehr hilfreich, erfrischend und motivierend“.<br />
Prof. Dr. Marc Dreßler (12.04.2011)<br />
34<br />
Präsident und Kanzler (Krawattenträger) und die TeilnehmerInnen<br />
der Veranstaltung am 21. Mai 2012.<br />
„Es war sehr hilfreich einen solchen Überblick über<br />
die HS zu bekommen und gleichzeitig auch schon<br />
die verantwortlichen Personen kennenzulernen. So<br />
findet man sich gleich besser in der Hochschule zurecht“.<br />
Claudia Wingerter (15.04.2011)<br />
Qualifizierung<br />
Die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
steht im Blickpunkt der Angebote des<br />
Bereiches. Die Angebote richten sich an die Auszubildenden,<br />
MitarbeiterInnen in Verwaltung und<br />
Fachbereichen als auch an Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler.
Neben der Beratung und Unterstützung bei der Teilnahme<br />
an externen Veranstaltungsmaßnahmen organisiert<br />
der Bereich Personal- und Organisationsentwicklung<br />
zahlreiche Inhouse-Schulungen. Hier<br />
sind u. a. Schulungen im IT-Bereich, Sprachkurse,<br />
Projektmanagement, Arbeitsschutz- und –sicherheit<br />
sowie vielfältige Themen in Verwaltung und Fachbereichen<br />
zu nennen.<br />
Einführung <strong>von</strong> Mitarbeitergesprächen<br />
Gespräche zwischen MitarbeiterInnen<br />
und Führungskraft werden häufig<br />
durch Tagesereignisse bestimmt.<br />
In der Hektik des Alltages vergisst<br />
man oft über wichtige personelle und<br />
organisatorische Dinge zu sprechen,<br />
die nicht „zwischendurch“ besprochen<br />
werden können. Das Mitarbeitergespräch<br />
soll als Instrument der<br />
Personalführung in regelmäßigen<br />
Abständen stattfinden und strukturiert<br />
im Dialog zwischen Führungskraft<br />
und MitarbeiterIn auf gleicher<br />
Augenhöhe durchgeführt werden.<br />
Es soll als Chance dienen, dass sich<br />
Führungskraft und MitarbeiterInnen<br />
in einer Atmosphäre ohne Zeit- und<br />
Termindruck zu bestimmten Themen<br />
austauschen können. Dies kann<br />
die Arbeitsorganisation, Führung<br />
und Zusammenarbeit aber auch Weiterbildungsbedarf<br />
betreffen.<br />
Gemeinsam mit dem Personalrat wurde im Jahr<br />
2011 eine Arbeitsgruppe gegründet, die mit der<br />
Einführung eines neuen Ansatzes, welcher sich auf<br />
die Kommunikation zwischen Führungskraft und<br />
Mitarbeitern und systematischen Feedbackansätzen<br />
bezieht, befassen soll. Die Arbeitsgruppe hat ein<br />
Konzept zur Einführung der Mitarbeitergespräche<br />
erstellt. Mit der Einführung der Mitarbeitergespräche<br />
wird im Sommer 2012 begonnen.<br />
Schulungsprogramm für Auszubildende<br />
Für die Hochschule ist auch eine Förderung der Auszubildenden<br />
neben der theoretischen Ausbildung in<br />
der Berufsschule sehr wichtig. Deshalb wurde spezi-<br />
<strong>Heidrun</strong> <strong>Bleiziffer</strong><br />
Personal-, Organisationsentwicklung<br />
und Campusmanagement<br />
Tel.: 0621 / 5203 - 270<br />
heidrun.bleiziffer@hs-lu.de<br />
Intern<br />
ell für die Auszubildenden ein Schulungsprogramm<br />
entwickelt, das <strong>von</strong> der Unterweisung im Arbeitsschutz<br />
über ein Kommunikations- und Präsentationstraining<br />
bis hin zu Vorbereitungskursen für die<br />
Prüfungen führt.<br />
Begrüßungstag<br />
Der Begrüßungstag für neue Auszubildende dient<br />
als Informations- und Kennenlerntag. Dabei soll ein<br />
Blick über den Tellerrand der eigenen Ausbildungsstelle<br />
gewagt und gleichzeitig Kontakt zu anderen<br />
Auszubildenden aufgebaut werden.<br />
Im ersten Teil findet ein Rundgang durch die einzelnen<br />
Abteilungen statt. Danach erhalten die Auszubildenden<br />
<strong>von</strong> Vertretern der Hochschulleitung<br />
ausführliche Informationen zu Struktur und Aufbau<br />
der Hochschule, ergänzt durch Informationen (Personalrat,<br />
Jugendvertretung und Ausbilder) zur Ausbildung<br />
und den Ansprechpartnern in der Hochschule.<br />
Die anschließende Tour durch Ludwigshafen vermittelt<br />
einen Überblick über die Standorte der<br />
Hochschule. Nach dem offiziellen Teil ergibt sich<br />
die Gelegenheit, auch die „älteren“ Auszubildenden<br />
kennen zu lernen und Erfahrungen auszutauschen.<br />
Der nächste Begrüßungstag findet am 01. August<br />
2012 statt.<br />
Die Angebote des Bereiches richten sich an alle Auszubildenden,<br />
MitarbeiterInnen in Verwaltung und<br />
Fachbereichen als auch an Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler.<br />
Gerne stehen wir Ihnen für Fragen und Anregungen<br />
rund um den Bereich Personalentwicklung zur<br />
Verfügung.<br />
35
Betriebswirtschaft<br />
� 14 Bachelorstudiengänge<br />
� 1 berufsbegleitend<br />
� 5 Duale Studiengänge<br />
� 17 Postgraduate<br />
Masterprogramme,<br />
7 berufsbegleitend<br />
3 als Fernstudium<br />
Studienangebote<br />
Gesundheitswesen<br />
� 4 Bachelorstudiengänge<br />
� 2 Duale Studiengänge<br />
� 1 Postgraduate<br />
Hochschule Ludwigshafen am Rhein<br />
� 84 Professoren � 169 Mitarbeiter<br />
� 3566 Studierende 2005 � 539 Erstsemester 2005<br />
� 4287 Studierende 2011 � 905 Erstsemester 2011<br />
� 832 36 Absolventen 2011 � 490 Absolventen 2005