GELSENWASSERprivat - Gelsenwasser AG
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<strong>GELSENWASSERprivat</strong><br />
kundenmagazin für das münsterland • ausgabe 1/2007<br />
Niedrigenergiehaus<br />
behaglichkeit<br />
mit system<br />
Mini-BHKW<br />
klein, aber oho!
start editorial<br />
liebe leserinnen und leser,<br />
darauf haben wir alle lange gewartet: Die Erdgaspreise bewegen sich bergab! Nachdem sich unsere<br />
Bezugs- und Netzkosten vergünstigt haben, geben wir diesen Vorteil unverzüglich und in vollem Umfang<br />
an Sie weiter. Um ganze acht Prozent konnten wir die Preise senken, eine schöne Ersparnis für Ihre<br />
Haushaltskasse. Und der Beweis, dass die Ölpreisbindung tatsächlich keine Einbahnstraße ist. Ich würde<br />
mich freuen, wenn’s so weitergeht!<br />
Und noch eine positive Veränderung. Wir haben die Gestaltung von privat überarbeitet, um noch<br />
übersichtlicher und frischer daherzukommen. Die Neuigkeiten aus der Welt des Erdgases und die<br />
Geschichten aus Ihrer Region sind optisch neu verpackt – natürlich ohne ihren informativen Charakter zu<br />
verändern. Ich bin gespannt, wie Ihnen das neue Heft gefällt, und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.<br />
erfahren<br />
3 news<br />
Herzlichst Ihr<br />
Paul Goedde-Menke, Vertriebsleiter<br />
4 mini-bHkW<br />
Mini-Blockheizkraftwerke erzeugen Wärme und Strom, und das auch noch<br />
energiesparend und umweltschonend.<br />
6 gebäudeenergiepass<br />
<strong>GELSENWASSERprivat</strong> sagt, was auf Immobilienbesitzer zukommt.<br />
7 kundenservice<br />
Ein neues Erdgas-Tarifsystem belohnt energiesparendes Verhalten.<br />
8 energie<br />
Niedrigenergiehäuser helfen, Energie zu sparen. Das ist unumstritten.<br />
Aber wie lebt es sich in einem solchen Haus?<br />
erkunden<br />
10 stadtporträt<br />
Die idyllische Kleinstadt Laer stand vor allem wegen ihres Kinderreichtums<br />
im Mittelpunkt der Öffentlichkeit, sie hat aber noch viel mehr zu bieten.<br />
12 Veranstaltungstipp<br />
Die traditionsreiche Jacobi-Kirmes in Ascheberg ist die größte Dorfkirmes<br />
im Münsterland – und öffnet vom 28. bis 30. Juli wieder ihre Tore.<br />
erleben<br />
14 rezept<br />
Die Spargelsaison ist eröffnet. Wir empfehlen Spargel-Schinken-Pizza.<br />
15 rätsel, adressen, impressum
Fotos: <strong>Gelsenwasser</strong><br />
neue zuschüsse<br />
Die KfW Förderbank bietet im<br />
Rahmen ihres CO 2 -Gebäudesanierungsprogramms<br />
jetzt<br />
auch Barzuschüsse für Privatpersonen.<br />
Das neue Angebot<br />
richtet sich ausschließlich an<br />
Eigentümer von selbst genutzten<br />
oder vermieteten Ein-<br />
und Zweifamilienhäusern sowie<br />
Eigentumswohnungen.<br />
Der Zuschuss ist vor allem für<br />
diejenigen interessant, die für<br />
Energiespar-Investitionen in<br />
ihrem Altbau keinen Kredit<br />
aufnehmen wollen oder können.<br />
Die Höhe des Zuschusses<br />
hängt davon ab, wie niedrig<br />
der Energieverbrauch nach<br />
der Sanierung ist. Bis maximal<br />
17,5 Prozent Zuschuss gibt<br />
es (höchstens 8.750 Euro<br />
pro Wohneinheit), wenn der<br />
Energieverbrauch nach der<br />
Sanierung mindestens<br />
30 Prozent unter dem Neubau-Niveau<br />
liegt.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
NRW-Landesgartenschau 2008<br />
Traumhafte Aussichten<br />
Rietberg blüht auf. Im wahrsten Sinne des Wortes. Vom 25. April bis zum 12. Oktober 2008 richtet<br />
die Stadt an der Ems die nächste Landesgartenschau aus. Unter dem Motto „Träume wachsen<br />
lassen“ werden 171 Tage lang auf dem rund 40 Hektar großen Gelände Blumen über Blumen in<br />
bunter Farbenpracht, Landschafts- und Gartenarchitektur mit Fantasie sowie zahlreiche Ausstellungen<br />
rund ums Grün präsentiert. Zusätzlich locken über 1.000 kulturelle Bühnenveranstaltungen<br />
sowie Spiel-, Sport- und Abenteuerbereiche für die ganze Familie. Die GELSENWASSER <strong>AG</strong><br />
unterstützt die Landesgartenschau unter anderem mit einem Wasserspielplatz. Der Dauerkartenverkauf<br />
hat bereits begonnen. Wer sich bis zum 31. Mai 2007 seine Karte sichert, kann bis<br />
zu 33 Prozent sparen. Weitere Informationen: www.landesgartenschau-rietberg.de.<br />
Gewinnen Sie zwei Familien-Dauerkarten: Schicken Sie eine Postkarte an:<br />
GELSENWASSER <strong>AG</strong>, Marketing, „Rietberg“, Willy-Brandt-Allee 26, 45891 Gelsenkirchen<br />
zaHlenspiel<br />
Förderprogramm<br />
„Fair + Mehr“ kommt an<br />
Mit attraktiven Zuschüssen unterstützte<br />
<strong>Gelsenwasser</strong> im letzten<br />
Jahr seine Erdgaskunden beim Energiesparen.<br />
Unter dem Motto „Fair + Mehr“<br />
gab es zum Beispiel erstmals die Möglichkeit,<br />
anhand von Wärmebildaufnahmen<br />
zu Aktionspreisen energetische Schwachstellen<br />
am Haus aufzudecken oder sich<br />
den Einbau einer Solaranlage als Ergänzung<br />
zur Erdgasheizung bezuschussen zu<br />
lassen. Das Förderprogramm fand regen<br />
Zuspruch. Insgesamt wurden die Kunden<br />
mit rund 140.000 Euro bei ihren Vorha-<br />
☛ Weitere Informationen<br />
Unter www.gelsenwasser.de erfahren<br />
Sie alles über „Fair + Mehr“.<br />
news start<br />
bis zu 4.000.000 Heizungsanlagen sind nach angaben des zentralverbandes sanitär<br />
Heizung klima (zVsHk) technisch veraltet und müssten durch moderne, energiesparende<br />
Wärmetechnik ersetzt werden. Jährlich kämen 300.000 Heizungen hinzu, die die<br />
altersgrenze von 25 Jahren überschreiten. tatsächlich sind nach zVsHk-einschätzung sogar<br />
nur 10 prozent der 18 millionen anlagen auf dem neusten stand der technik.<br />
ben unterstützt. Das Geld kam hauptsächlich<br />
dem lokalen Handwerk zugute.<br />
Wegen der großen Resonanz und der<br />
bleibenden Aktualität wird das Programm<br />
mit vielen Förder- und Beratungsangeboten<br />
auch in diesem Jahr fortgeführt.
Energie sparen<br />
Klein,<br />
aber oho!<br />
Mini-Blockheizkraftwerke erzeugen<br />
Wärme und Strom, und das<br />
auch noch energiesparend und<br />
umweltschonend.<br />
In nahezu allen Lebensbereichen steigen<br />
die Kosten. Und fast jeder macht<br />
sich heute Gedanken darüber, wo gespart<br />
werden kann. Das gilt vor allem<br />
auch für die Nutzung von Energie. Warum<br />
sollte man in diesem Zusammenhang<br />
nicht auch an ein Minikraftwerk<br />
für zu Hause denken?<br />
Rundumversorger. Die Grundidee<br />
liefern Blockheizkraftwerke (BHKW),<br />
die nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung funktionieren. Die auch als<br />
„Strom erzeugende Heizungen“ bezeichneten<br />
Anlagen produzieren mit einem<br />
Verbrennungsmotor Strom. Die Abwärme,<br />
die gleichzeitig am wassergekühlten<br />
Motor, am Generator und am Abgas-<br />
Wärmetauscher entsteht, heizt zugleich<br />
das Gebäude und versorgt es mit
Fotos: Ecopower, Otag, Senertec, Waldhäusl (1)<br />
so funktionierts:<br />
warmem Wasser. Der eingesetzte Brennstoff,<br />
am besten Erdgas, wird also optimal<br />
genutzt.<br />
Bei herkömmlichen Kraftwerken wird<br />
die eingesetzte Energie nur teilweise in<br />
elektrischen Strom umgewandelt. Die<br />
gleichzeitig entstehende Wärme entweicht<br />
oft ungenutzt. Die gekoppelte<br />
Erzeugung von Strom und Wärme durch<br />
Blockheizkraftwerke dagegen nutzt die<br />
eingesetzte Energie nahezu vollständig;<br />
bis zu 90 Prozent werden in<br />
Strom und Wärme umgesetzt.<br />
Gerade für Neubauprojekte sind<br />
Blockheizkraftwerke heutzutage<br />
oftmals eine interessante Alternative.<br />
Über ein Nahwärmenetz<br />
versorgen sie dann die ganze<br />
Siedlung.<br />
Problemlos installiert. Seit<br />
rund zehn Jahren gibt es BHKW<br />
auch mit geringerer Leistung für<br />
Einfamilienhäuser. Die sogenannten<br />
Mini-BHKW sind kleine,<br />
kompakte Anlagen. Sie werden<br />
anschlussfertig geliefert und<br />
Ein Verbrennungsmotor (ähnlich<br />
dem Automotor), der zum Beispiel<br />
mit Erdgas arbeitet, treibt einen<br />
Generator an. Der Generator<br />
erzeugt Strom. Die im Motor<br />
und im Generator entstehende<br />
Wärme kann ebenso wie die<br />
Wärme des Abgases für Heiz-<br />
zwecke genutzt werden. Dazu<br />
wird die Wärme über Wärmetauscher<br />
aus dem Kühlkreislauf<br />
von Motor und Generator sowie<br />
dem Abgas ausgekoppelt.<br />
Quelle: www.technik-wissen.de<br />
Kraftwerke für zu Hause:<br />
ecopower vom gleichnamigen<br />
Hersteller, der Dachs (Senertec)<br />
und der lion von Otag (v. oben)<br />
können problemlos in jedem Haus installiert<br />
werden. Mit vielen Vorteilen:<br />
Der CO 2 -Ausstoß, der nach Angaben der<br />
Energieagentur NRW bei einem Einfamilienhaus<br />
durchschnittlich cirka zehn<br />
Tonnen im Jahr beträgt, fällt rund 40<br />
Prozent geringer aus. Und auch ökonomisch<br />
lohnt die Anschaffung. Zwar sind<br />
die Investitionen deutlich höher als für<br />
übliche Heizkessel – eine Neuanlage<br />
kostet rund 20.000 Euro –, aber durch<br />
die Parallelerzeugung von<br />
Strom und Wärme rechnet<br />
sich die Technik. Denn der<br />
erzeugte Strom ist wesentlich<br />
günstiger als aus dem<br />
Netz gekaufter. Überschüssiger<br />
Strom kann ins<br />
öffentliche Netz eingespeist<br />
werden, wofür es<br />
dann noch zusätzlich Geld<br />
vom Versorger gibt.<br />
Ein weiteres Plus: Der<br />
Staat unterstützt die Mini-<br />
BHKW durch umfassende<br />
Zuschüsse und Steuererleichterungen,<br />
wie zum<br />
Beispiel die Erstattung der<br />
Mineralölsteuer. Außerdem<br />
werden sie zur Heizungserneuerung<br />
über zinsgünstige<br />
Kredite der KfW Bankengruppe<br />
gefördert.<br />
technik erfahren<br />
Gut für die Umwelt. Über reduzierte<br />
Emissionen und geringere Energiekosten<br />
freut sich zum Beispiel Franz-<br />
Josef Zurmühlen. Der Inhaber des<br />
gleichnamigen Hotels mit zehn Zimmern<br />
und angeschlossenem Restaurant in<br />
Sendenhorst beheizt seit zwei Jahren<br />
die etwa 500 Quadratmeter mit seinem<br />
„Dachs“, ein Mini-BHKW der Firma<br />
Senertec. „Wir wollten etwas Gutes für<br />
die Umwelt und gegen die hohen Energiekosten<br />
tun“, erinnert sich Zurmühlen.<br />
Für sein Haus, das zwischen 50.000 und<br />
60.000 kWh verbrauche, sei das Mini-<br />
BHKW die optimale Anschaffung gewesen.<br />
Sein Fazit: „Ich bin sehr zufrieden<br />
und kann das Gerät nur empfehlen. Wir<br />
haben die Zahlungen für Strom quasi<br />
halbiert. Und die Mineralölsteuer erhalte<br />
ich obendrein zurück.“<br />
Weitere Informationen<br />
www.bhkw-info.de, www.ea-nrw.de,<br />
www.bhkw-anlagen.com<br />
Mini-Blockheizkraftwerke eignen<br />
sich für Ein- und kleinere Mehrfamilienhäuser,<br />
Schulen und Hotels, kleine Verwaltungsgebäude<br />
und Gewerbebetriebe.<br />
Informationen gibt es bei den Herstellern,<br />
dem Heizungsinstallateur und natürlich<br />
bei den Energieberatern (Infos<br />
siehe Seite S. 15).
erfahren gesetzesänderung<br />
Energiepass<br />
Eine Frage der Klasse<br />
Die Energieeffizienz von Altbauten steht bald im Fokus des Gesetzgebers. Der Energiepass<br />
soll helfen, Gebäude zu bewerten, sie umweltfreundlicher und miteinander vergleichbar zu<br />
machen. <strong>GELSENWASSERprivat</strong> beantwortet die wichtigsten Fragen zum Thema.<br />
Die meisten Deutschen wollen Energie<br />
effizient nutzen: So entscheiden<br />
sie etwa anhand des Benzinverbrauchs<br />
eines Gebrauchtwagens oder<br />
der Energieklasse eines Kühlschranks,<br />
ob sie die Produkte kaufen. Beim Kauf<br />
von Altbauten war das bis jetzt nicht<br />
so einfach. Bald müssen auch Eigentümer<br />
von alten Immobilien interessierten<br />
Mietern, Käufern oder Pächtern<br />
den sogenannten Energieausweis mit<br />
Angaben zur Energieeffizienz des<br />
Hauses vorlegen. Das sieht die<br />
erneuerte Energiesparverordnung<br />
(EnEV) vor, die noch<br />
dieses Jahr in Kraft treten<br />
soll.<br />
Welcher Ausweis? Es<br />
gibt zwei verschiedene<br />
Verfahren, Altbauten zu<br />
bewerten. Der bedarfsorientierte<br />
Ausweis: Er bewertet<br />
den Primärenergiebedarf<br />
des Gebäudes. In diese rechnerische<br />
Größe fließen<br />
wichtige Faktoren ein: Dazu<br />
zählen etwa die Qualität der<br />
Außenwände, der Fenster, des<br />
Dachs und der Heizungsanlage.<br />
Werden in dem Haus etwa Solarkollektoren<br />
zur Bereitstellung der Endenergie<br />
genutzt, wirkt sich das positiv<br />
auf die Energieeffizienzklasse aus –<br />
Strom hingegen negativ. Der verbrauchsorientierte<br />
Ausweis: Hier<br />
wird der Energieverbrauch der aktuellen<br />
Bewohner ermittelt, etwa wie viel<br />
sie im vergangenen Jahr geheizt haben.<br />
Leider geht aus dieser Variante nicht<br />
hervor, ob Dämmung und Heizanlagen<br />
ausreichen oder wie stark der Wärmeverlust<br />
von dem Zustand des Gebäudes<br />
abhängt. Unabhängig von der Ausstellungsvariante<br />
müssen im Ausweis Empfehlungen<br />
zur Modernisierung gegeben<br />
werden.<br />
Wer braucht ihn? Einen bedarfsorientierten<br />
Energiepass benötigen Eigentümer<br />
von vor 1978 errichteten Wohngebäuden<br />
bis einschließlich vier Wohneinheiten.<br />
Das gilt nicht, wenn sie die<br />
Immobilie lediglich selbst nutzen.<br />
Entsprach das Gebäude bereits der<br />
Wärmeschutzverordnung von 1978<br />
oder wurde entsprechend modernisiert,<br />
können Eigentümer zwischen dem<br />
bedarfsorientierten und einem verbrauchsorientierten<br />
Pass wählen. Diese<br />
Weitere Informationen<br />
www.gebaeudeenergiepass.de<br />
Förderung KfW: www.kfw.de<br />
Wahlregelung soll auch gelten, wenn<br />
Inhaber ihre Immobilie so saniert haben,<br />
dass sie dem Stand vom 11. August<br />
1977 entspricht – oder wenn sie ihren<br />
Bauantrag im November 1977 oder später<br />
gestellt haben. Wahlfreiheit besteht<br />
zudem grundsätzlich bei Nichtwohngebäuden<br />
und bei Gebäuden mit mehr als<br />
vier Wohnungen.<br />
Wann muss er sein? Ab dem 1. Januar<br />
2008 ist der Energiepass gesetzlich<br />
vorgeschrieben. Eigentümer, die ihren<br />
Altbau bis zur geplanten Gesetzesverabschiedung<br />
in diesem Jahr freiwillig<br />
bewerten lassen, dürfen ihn sogar lediglich<br />
verbrauchsorientiert ausstellen<br />
lassen. Der Ausweis gilt wie bei der gesetzlichen<br />
Einführung zehn Jahre.<br />
Was kostet er? Die Kosten hängen<br />
von den Energiepassausstellern, der<br />
Ausweisart und der Eigenleistung<br />
des Eigentümers ab: „Der bedarfsorientierte<br />
Pass soll voraussichtlich<br />
zwischen 80 und 120 Euro kosten, der<br />
verbrauchsorientierte zwischen 40 und<br />
60 Euro“, sagt Michael Marten vom<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung. „Hilft der Eigentümer<br />
beim Zusammenstellen der Unterlagen,<br />
wie etwa der Heizkostenabrechnung,<br />
und steigt die Zahl der Aussteller,<br />
werden natürlich auch die Preise<br />
der Ausweise günstiger“, so Marten. Es<br />
lohnt sich auch, auf die Unterstützung<br />
der KfW Förderbank zurückzugreifen.<br />
Fotos: Daniel Ferling
Neue Tarife<br />
Eine alltägliche Verkehrssituation:<br />
Sie stehen mit Ihrem Auto an einer<br />
roten Ampel. Neben Ihnen wartet ein<br />
anderer Verkehrsteilnehmer - schon<br />
sehr ungeduldig. Sobald es grün wird,<br />
gibt er Vollgas - um an der nächsten<br />
Ampel wieder hart in die Bremse zu<br />
treten. Und bei grün geht das gleiche<br />
Spiel von vorne los. Sie dagegen fahren<br />
mit gleichmäßigem Tempo und nutzen<br />
die grüne Welle. Auf diese Weise sparen<br />
Sie viel Energie, unnötige Kosten<br />
und belasten zudem die Umwelt deutlich<br />
weniger als der andere, forsche<br />
Verkehrsteilnehmer.<br />
Genauso unwirtschaftlich wie der<br />
Raser arbeiten auch viele Heizungen.<br />
Wenn Sie Ihr Wohnzimmer etwa auf 20<br />
Grad erwärmen, springt der Heizkessel<br />
Weitere Informationen<br />
Internet: www.gelsenwasser.de<br />
Kundenservice-Center: 01801 99 99 91*<br />
Oder bei Ihrem Energieberater!<br />
mit hoher Leistung an und verbraucht<br />
dabei viel Energie. Ist die Temperatur<br />
erreicht, schaltet er erst einmal wieder<br />
ab. Viel energiesparender ist es, wenn<br />
Sie – wie beim Autofahren auch – Ihre<br />
persönliche grüne Welle nutzen. Stellen<br />
Sie also am besten Ihre Heizung auf<br />
den tatsächlichen Bedarf ein und lassen<br />
Sie sie bei einer Kesselleistung mit<br />
niedriger Kilowatt-(kW-) Stufe durchgehend<br />
arbeiten. Hohe Benutzungsstunden<br />
sind in jedem Fall von Vorteil.<br />
Vorteile. Zum 1. April 2007 hat <strong>Gelsenwasser</strong><br />
ein neues Tarifsystem eingeführt,<br />
das energieeffizientes Verhalten<br />
belohnt. Die tatsächlich genutzte Nennwärmebelastung<br />
der Heizungsanlage<br />
wird stärker als bislang berücksichtigt.<br />
Der Grundpreis wird ab jetzt pro kW<br />
Nennwärmebelastung berechnet. So<br />
konnte der verbrauchsabhängige Arbeitspreis<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Und wer seine Heizungsanlage optimal<br />
* 3,9 Cent/Minute Deutsche Telekom <strong>AG</strong><br />
kundenservice erfahren<br />
grüne Welle für GELSENWASSER-Kunden<br />
Zum 1. April 2007 hat <strong>Gelsenwasser</strong> ein neues Tarifsystem eingeführt. Es ergänzt die<br />
Energiesparinitiative „Fair + Mehr“, indem es energiesparendes Verhalten belohnt.<br />
beispiel: 20.000 kWh/13 kW (bruttopreise)<br />
midi alt best neu!<br />
(Preis 01.01.2007) (Preis 01.04.2007)<br />
Grundpreis 13 kW 102,12 € 182,52 €<br />
(8,51 € x 12) (15,21 € x 12)<br />
Arbeitspreis 1.318,00 € 1.110,00 €<br />
(20.000 kWh x 6,59 Cent) (20.000 kWh x 5,55 Cent)<br />
Summe 1.420,12 € 1.292,52 €<br />
einstellt, kann dann noch von den<br />
„Plus“-Tarifen profitieren. Den Kunden<br />
wurde in einem persönlichen Anschreiben<br />
der für sie günstigste Tarif angeboten.<br />
Im Internet steht außerdem ein<br />
Tarifrechner zur Verfügung.<br />
Heute arbeiten noch viele Heizungen<br />
mit zu hoher kW-Zahl. Lassen Sie daher<br />
von Ihrem Installateur oder Energieberater<br />
prüfen, ob Ihre Heizung besser eingestellt<br />
werden kann. Sollte Ihr Heizkessel<br />
zu alt sein, um energiesparend zu<br />
arbeiten, sollten Sie an ein neues Gerät<br />
denken, das effektiver heizt.
erfahren schlagwort<br />
Niedrigenergiehaus<br />
Wird’s da wirklich warm?<br />
Seit zehn Jahren lebt Peter-Ludwig Spangenberg nun in seinem Niedrigenergiehaus.<br />
<strong>GELSENWASSERprivat</strong> fuhr im Januar nach Gevelsberg, um zu erfahren, wie der pensionierte<br />
Energieexperte dort lebt und ob er für weniger Energieverbrauch mehr frösteln muss.<br />
Der Mann im Haus mit der Nummer<br />
eins verbraucht wenig Energie.<br />
Sein Haus hilft ihm dabei: „Ich wollte<br />
ein Vorbild für meine Kunden und für<br />
meine Mitarbeiter sein“, erläutert Peter-<br />
Ludwig Spangenberg, der bis zu seiner<br />
Pensionierung Vertriebschef des Energieversorgers<br />
im Ennepe-<br />
Ruhr-Kreis war. Also baute er<br />
im Frühjahr 1996 ein Niedrigenergiehaus<br />
mit dem Ziel,<br />
komfortabel zu leben und<br />
gleichzeitig aber deutlich weniger<br />
Energie zu verbrauchen,<br />
als die damals gültige Wärmeschutzverordnungvor-<br />
schrieb. „Dazu gehörte, dass mein Haus<br />
mindestens 40 Prozent gegenüber dem<br />
zulässigen Energieverbrauch einspart.<br />
So wurde errechnet, dass es nicht mehr<br />
als 86 Watt pro Quadratmeter Wohnfläche<br />
verbrauchen darf. Gleichzeitig sollte<br />
es so wenig CO 2 wie möglich in die At-<br />
Wissenswertes<br />
mosphäre abgeben“, berichtet Spangenberg.<br />
Muss er daher einen Kompromiss<br />
machen und auf wohlige Temperaturen<br />
verzichten? Ein Gang durchs Haus gibt<br />
Aufschluss. Sofort fällt auf, dass alle<br />
Wände heizkörperlos sind. Dennoch zei-<br />
Niedrigenergiehäuser (NEH) helfen, Energie einzusparen und reichen oft schon an die<br />
weiterentwickelten Passivhäuser heran. Seit Einführung der Energieeinsparverordnung vor<br />
fünf Jahren gelten NEH laut „Spiegel“ quasi als Standard, allerdings ohne objektive Kriterien.<br />
Heute seien beim Wohnungsbau die Kürzel „KfW 60“ oder „KfW 40“ gebräuchlicher: Wer sein<br />
Haus unter einem Jahresenergiebedarf von 60 beziehungweise 40 Kilowattstunden pro<br />
Quadratmeter baut, kann Kredite der KfW Förderbank in Anspruch nehmen.
Fotos: Armin Höhner<br />
gen die Thermometer in dem 200 Quadratmeter<br />
großen Haus Temperaturen<br />
um 20 Grad Celsius an. Im ersten Stock<br />
misst man im Bad 21, im Schlafzimmer<br />
18, im Wohnzimmer exakt 20 Grad. Dafür<br />
sorgt unter anderem eine eigens für<br />
Niedrigenergiehäuser entwickelte Fußbodenheizung,<br />
die mit warmem Wasser<br />
gespeist wird. Lediglich die Luftfeuchtigkeit<br />
liegt in Haus eins mit 40 Prozent<br />
im unteren Bereich der Empfehlung.<br />
Kein Frösteln also.<br />
Abgedichtet. Im Sommer ist es<br />
manchmal sogar eher zu warm: Die<br />
Fenster sind nämlich spezialverglast und<br />
ihre Fugen so gut abgedichtet, dass das<br />
Haus praktisch luftdicht ist. Zudem sind<br />
die Mauern 34 Zentimeter dick und sehr<br />
gut isoliert. So gut die Dämmung im<br />
Winter ist: „Im Sommer können die<br />
Temperaturen bei starker Sonneneinstrahlung<br />
schon mal auf 30 Grad im<br />
ganzen Haus ansteigen“, sagt der Energieexperte.<br />
Auf dem Weg zu seinen Wunschtemperaturen<br />
läutete er im ersten Jahr nach<br />
dem Einzug täglich Sturm bei seinen<br />
Fachleuten, „denn es genügte nicht, lediglich<br />
das Rädchen am Thermostat zu<br />
drehen – oh nein. Die Temperaturregelung<br />
ist eine Wissenschaft für sich“, sagt<br />
Spangenberg schmunzelnd und nippt an<br />
seinem Tee.<br />
Tatsächlich ist das Zusammenspiel<br />
zwischen Frischluft, Heizung und Warmwasser<br />
eine komplexe Angelegenheit,<br />
im Prinzip aber auch ganz einfach. Neben<br />
den Rohren für warmes Wasser erstrecken<br />
sich im Haus auch Lüftungsleitungen:<br />
Sie transportieren die warme<br />
Abluft aus allen Räumen. Zusammen<br />
mit der Luft, die sich unter den sonnenwarmen<br />
Dachziegeln staut, zieht diese<br />
in ein Zentralgerät für kontrollierte<br />
Raumwärmebelüftung. Das befindet<br />
sich unter dem Dach und gewinnt 92<br />
Prozent der in der abgesaugten Luft<br />
enthaltenen Wärme zurück.<br />
Das System ist so eingestellt, dass es<br />
die verbrauchte Luft zweimal pro Stunde<br />
abpumpt, dafür dem Innenraum aber<br />
frische Luft zufügt. So herrscht in allen<br />
Räumen ein angenehmes, natürliches<br />
In Haus eins versteckt sich ein ausgeklügeltes<br />
Heizsystem. Hausbesitzer<br />
Spangenberg weiß aber nicht nur die<br />
Steuerzentrale zu bedienen.<br />
Raumklima. Es ist deshalb auch nicht<br />
vorgesehen, dass ein Fenster auf Kipp<br />
gestellt wird. „Außer, wenn ich beim<br />
Kochen viel Knoblauch gebraucht habe“,<br />
gesteht Hobbykoch Spangenberg<br />
schmunzelnd.<br />
Um das warme Wasser etwa für die<br />
Fußbodenheizung oder die Dusche aufzubereiten,<br />
nutzt Haus eins die Solaranlage<br />
auf der Südseite des Daches und<br />
den 21-Kilowatt-Erdgasbrenner, von<br />
dessen Leistung Spangenberg allerdings<br />
nur ein Siebtel benötigt. Heute würde<br />
übrigens gleich ein deutlich kleineres<br />
Gerät eingebaut.<br />
Wärmespeicher. Zentrale Bedeutung<br />
hat der 1.000 Liter fassende Wassertank<br />
im Keller. In ihm wird sowohl die<br />
Wärme der Sonne gespeichert als auch<br />
die Energie des Erdgases. Über 30 Prozent<br />
der benötigten Energie stammen<br />
aus der großen Solaranlage. Ohne Erdgas<br />
kommt Spangenberg nicht aus: „Ich verbrauche<br />
etwa 44 Watt pro Quadratmeter<br />
insgesamt“, erläutert er. Der Verbrauch<br />
liegt damit auch heute noch weit unter<br />
den Vorgaben der inzwischen deutlich<br />
verschärften Wärmeschutzverordnung.<br />
Doch das Sparen hatte auch seinen<br />
Preis: Für die Heizungsanlage allein hat<br />
Spangenberg damals 86.000 D-Mark bezahlt;<br />
mehr als das Dreifache dessen,<br />
was ihn eine übliche Heizanlage gekostet<br />
hätte. Würde er sich wieder für ein<br />
Niedrigenergiehaus entscheiden? Spangenberg<br />
nickt. Allerdings rät er anderen,<br />
ein solches Haus erst gut zu planen, bevor<br />
sie zu bauen beginnen. Dann lehnt<br />
er sich gemütlich zurück, gießt sich Tee<br />
nach – und lässt sein Haus die Heizarbeit<br />
verrichten.<br />
das prinzip<br />
Die Lüftungsleitungen transportieren<br />
die Abluft aus allen<br />
Räumen zum Wärmelufttauscher.<br />
Dort strömt auch die<br />
Frischluft hin. Hier wird sie<br />
quasi von der warmen Abluft<br />
aufgewärmt. Zudem sorgen<br />
eine gut isolierte Gebäudehülle<br />
und abgedichtete Fenster<br />
dafür, dass die Wärme im<br />
Haus bleibt.<br />
Gute Wärmedämmung<br />
Wärmeschutz-<br />
Verglasung<br />
Frischluft<br />
Zuluft<br />
Zuluft<br />
energie erfahren<br />
Abluft<br />
Abluft<br />
Zuluft<br />
Zuluft<br />
Luft-Luft-<br />
Wärmetauscher<br />
Fortluft
erkunden stadtporträt<br />
Gemeinde Laer<br />
kinder, Kinder, Kinder<br />
Auf den ersten Blick ist Laer eine<br />
Kleinstadt wie jede andere. Eine<br />
idyllische Gemeinde im Kreis Steinfurt.<br />
6.900 Einwohner, drei Schützenvereine,<br />
drei Kirchen, eine Grundschule. Wären<br />
da nicht die sechs Kindergärten. Denn in<br />
den Jahren 2002 und 2003 zählte Laer<br />
im Münsterland zu den kinderreichsten<br />
Städten Deutschlands. Auf 1.000 Einwohner<br />
kamen hier statistisch gesehen<br />
13,5 Kinder. Im Bundesdurchschnitt<br />
waren es nur 8,7.<br />
Medienrummel. Ein Umstand,<br />
der der kleinen Stadt einen ungeahnten<br />
Medienrummel bescherte.<br />
Alle namhaften Blätter des Landes<br />
widmeten Laer einen Artikel. Fernsehteams<br />
reisten an, um sich ein<br />
Bild von der guten Kinderbetreuung<br />
vor Ort zu machen. Denn während<br />
10<br />
Vielfalt in Laer: ruhiges<br />
Wohnen und schöne Sehens-<br />
würdigkeiten<br />
Vor einigen Jahren wurde Laer mit Kinderreichtum gesegnet. Nun wird<br />
der Stadt ein Bevölkerungsrückgang prognostiziert. Der eigene Entwicklungsplan<br />
aber sagt rosige Zeiten voraus.<br />
Aktionen für Kinder sind in Laer ganz wichtig: Schulkochen und Froschkönigsfest.<br />
im Rest der Republik Eltern verzweifelt<br />
einen Krippenplatz für ihre unter dreijährigen<br />
Kinder suchten, hatte jedes<br />
Kleinkind in Laer einen Kitaplatz sicher.<br />
Als 2003 andere Kommunen noch über<br />
die offene Ganztagsgrundschule diskutierten,<br />
wurde sie in Laer bereits eröffnet.<br />
Und während Altkanzler Gerhard<br />
Schröder Familienpolitik noch als „Gedöns“<br />
abtat, wurde damit in Laer schon<br />
ein Wahlkampf gewonnen. 1999 schrieb<br />
sich der Grünenpolitiker Hans-Jürgen<br />
Schimke das Thema auf<br />
die Fahne und schaffte<br />
es auf den Bürgermeisterstuhl.<br />
Heute, fünf Jahre<br />
nachdem der Kinderse-<br />
Bürgermeister Hans-<br />
Jürgen Schimke<br />
gen begann, ist Schimke noch immer im<br />
Amt. Zwar kann sich Laer als elftjüngste<br />
Gemeinde NRWs bezeichnen, aber „heute<br />
erleben wir eine Rolle rückwärts“,<br />
sagt Schimke.<br />
Zukunftsfähig. Die vergangene Hochrechnung<br />
der Bezirksregierung prognostizierte<br />
Laer keine gute Entwicklung.<br />
Die Stadt werde im Jahr 2050 mit groß-<br />
Weitere Informationen<br />
www.laer.de<br />
en Abwanderungsverlusten kämpfen,<br />
so die Prognose. Bürgermeister Schimke<br />
steht diesen Zahlen sehr skeptisch gegenüber.<br />
„Grundlage dieser Hochrechnung<br />
sind zwei schlechte Jahre, in de-
Fotos: Inge Behler, Barbara Pranger, Detlev Prange (3)<br />
nen ein neues Baugebiet noch in der<br />
Entwicklung war. Unser eigener Dorfentwicklungsplan<br />
spricht da eine andere<br />
Sprache.“ Demnach wird die Einwohnerzahl<br />
in den kommenden Jahren noch<br />
weiter steigen.<br />
Aber warum ist Kinderreichtum für<br />
Städte so wichtig? Schimke: „Er macht<br />
eine Gemeinde zukunftsfähig.“ Vom<br />
Kleinbetrieb bis zum Großinvestor, alle<br />
schauen auf die Entwicklungsprogno-<br />
sen einer Stadt, ehe sie sich für einen<br />
Standort entscheiden. Eine sinkende<br />
Einwohnerzahl bedingt eine sinkende<br />
Nachfrage. Irgendwann fehlt es an Verbrauchern,<br />
Arbeitsplätze fallen weg und<br />
Menschen wandern ab.<br />
„Es ist aber nicht so, dass allein eine<br />
gute Betreuungsqualität die Geburtenrate<br />
nach oben schnellen lässt“, sagt<br />
Schimke. Warum die Zahl der Kinder in<br />
seiner Gemeinde so stark gestiegen ist,<br />
radfahren rund um laer<br />
Neben den großen regionalen Wegen wie die der „100-Schlösser-Route“ oder<br />
die der „Aa-Vechte-Tour“ gibt es seit einigen Jahren vier eigens auf Laer<br />
zugeschnittene Radwanderwege, wie Laer –<br />
Havixbeck – Billerbeck – Darfeld – Laer. Weitere<br />
Informationen und Kartenmaterial erhalten Sie<br />
über die Homepage von Laer (www.laer.de).<br />
stadtporträt erkunden<br />
hat für ihn mehrere Gründe. „Zum einen<br />
expandierte unsere Stadt bereits in den<br />
90er-Jahren und wir haben das Betreuungsangebot<br />
ausgebaut.“ Dieses Angebot<br />
spiele dann bei der Entscheidung für<br />
das zweite oder dritte Kind eine wichtige<br />
Rolle. Zum anderen „haben Familien<br />
in Laer Tradition und sind gesellschaftlich<br />
angesehen.“<br />
Vom Klapperstorch. Und dann gibt<br />
es da noch zwei weitere Ursachen für<br />
die steigende Geburtenrate: „Wenn unsere<br />
Gemeinde ab 22 Uhr die Straßenlaternen<br />
auf Notbeleuchtung umschaltet,<br />
um Strom zu sparen, herrscht Schummerlicht.<br />
Zudem wurden<br />
in der Umgebung extrem<br />
viele Störche gezählt“, verrät<br />
Schimke mit einem Augenzwinkern.<br />
11
Fotos: Tina Nitsche (4), Gemeinde Ascheberg<br />
Ascheberg<br />
Volksfest mit Charakter<br />
Im Rheinland und anderen närrischen<br />
Hochburgen ist sie längst vorbei, die<br />
Ascheberger dagegen dürfen sich jetzt<br />
allmählich schon darauf freuen: Ihre<br />
fünfte Jahreszeit bricht an. Denn was<br />
den Jecken ihr Karneval, ist den Westfalen<br />
die Jacobi-Kirmes in Ascheberg.<br />
Und wie es einem lieb gewonnenen Ereignis<br />
gebührt, kündigen Vorboten es<br />
frühzeitig an. In diesem Fall sind es die<br />
kleineren Schwestern, die Benediktus-<br />
Kirmes in Herbern (13. bis 15. Juli) und<br />
die St.-Anna-Kirmes in Davensberg<br />
(21. und 22. Juli).<br />
Tradition. Vom 28. bis 30. Juli ist es<br />
dann auch in Ascheberg so weit. Die<br />
Jacobi-Kirmes, größte Dorfkirmes im<br />
Münsterland und für viele das Highlight<br />
des Jahres, kann beginnen. Wie<br />
im vergangenen Jahr und fast schon<br />
zur guten Tradition geworden, wirft<br />
der Bürgermeister zum Auftakt dann<br />
wieder die heiß begehrten Freifahrtchips<br />
in die ungeduldig wartende<br />
Kindermenge.<br />
Überhaupt ist die Jacobi-Kirmes<br />
mit guten Traditionen aus mehr als<br />
150 Jahren behaftet und nicht<br />
einfach nur ein herkömmlicher<br />
Jahrmarkt. „Die Jacobi-Kirmes ist<br />
fest mit dem Dorfleben verwoben,<br />
sie bewirkt ein Gemein-<br />
Vergnügen bis in die nacht<br />
schaftsgefühl, wie man es heute kaum<br />
mehr findet“, sagt Rolf Kehrenberg.<br />
Der Marktmeister ist seit 1993 für<br />
die Kirmes zuständig, er bestimmt,<br />
welche Schausteller dabei sein dürfen,<br />
und er weiß, worauf es ankommt, damit<br />
die Veranstaltung ein Erfolg wird.<br />
So wie im vergangenen Jahr. „In den<br />
drei Tagen haben mehrere Zehntausend<br />
Besucher richtig Spaß gehabt, teilweise<br />
bis in den frühen Morgen. Und auch die<br />
Schausteller waren zufrieden“, erinnert<br />
Veranstaltungstipp erkunden<br />
Die Jacobi-Kirmes gehört zu Ascheberg wie der Dom zu Köln. Die traditionsreiche<br />
Veranstaltung ist die größte Dorfkirmes im Münsterland und auch in diesem Juli wieder<br />
Anziehungspunkt für die Menschen der Region.<br />
Ruhe vor dem Sturm: die St. Lambertus-<br />
Kirche<br />
sich Kehrenberg. So sei der Inhaber einer<br />
Achterbahn für Kinder erstmals in<br />
Ascheberg dabei und gleich so begeistert<br />
gewesen, dass er sich noch während<br />
der Veranstaltung auch für dieses<br />
Jahr beworben habe.<br />
Schnell ausgebucht. Und das Geheimnis<br />
des Erfolgs? „Die richtige Mischung<br />
machts“, sagt der Marktmeister.<br />
Die zu finden, ist aber gar nicht so einfach.<br />
Schließlich erhalten von etwa 600<br />
Bewerbern nur rund 130 den Zuschlag.<br />
So kann Kehrenberg aus dem Vollen<br />
schöpfen und sich die besten Geschäfte<br />
heraussuchen. Gern würde er mehr zulassen,<br />
doch der Platz reicht dafür einfach<br />
nicht aus. Das sei halt neben den<br />
vielen Vorteilen der Nachteil einer innerörtlichen<br />
Kirmes. Auch in diesem<br />
Jahr werden große Fahrgeschäfte, Kinderkarussells<br />
und Los- und Ausspielungsgeschäfte<br />
die Besucher in den<br />
Ortskern von Ascheberg locken. Viele<br />
Imbiss- und Süßwarenstände und natürlich<br />
Ausschankbetriebe lassen Hunger<br />
und Durst gar nicht erst zu. Außerdem<br />
bieten mehr als 30 Marktbeschicker<br />
Waren aller Art an. „Sind das nicht<br />
beste Voraussetzungen für ein<br />
richtiges Volksfest?“,<br />
fragt Rolf Kehrenberg<br />
mit Vorfreude.<br />
Die Jacobi-Kirmes findet vom 28. bis 30. Juli im Ortskern, rund um die St. Lambertus-Kirche, statt. Die<br />
offizielle Eröffnung am Samstag ist um 18 Uhr, auch wenn sich die Karussells schon ab 15 Uhr drehen.<br />
Gefeiert wird bis in die Nachtstunden. Ein Highlight jenseits der Fahrgeschäfte ist der schon traditionelle<br />
Feuerwehrtag am Montag, an dem eine Schauübung mit anschließendem Umzug über die Kirmes zu sehen ist.<br />
Im öffentlichen Verkehrsraum sind nach Angaben des Veranstalters ausreichend Parkplätze vorhanden.<br />
1
erleben rezept<br />
Kalorienarmer Genuss<br />
Die Zeit des speziellen Geschmacks<br />
Die Spargelsaison ist eröffnet und von nun an gilt: „Bis Johanni nicht vergessen:<br />
Sieben Wochen Spargel essen!“<br />
Von April bis zum Johannestag am<br />
24. Juni könnten Liebhaber des<br />
Stangengemüses theoretisch täglich davon<br />
essen. Praktisch lässt es sich gut mit<br />
anderen Lebensmitteln kombinieren, ist<br />
lecker, kalorienarm und gesund. Spargel<br />
ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen<br />
wie dem Provitamin A, Vitamin B1,<br />
B2, B6, C und Folsäure. Besonders vitaminreich<br />
sind die grünen Stangen. Der<br />
botanische Name des Spargels, Asparagus<br />
offi cinalis, bedeutet übersetzt etwa<br />
Spargelarznei. Schließlich ist er schon<br />
seit Jahrhunderten für seine heilende<br />
Wirkung bekannt: Er regt den Stoff-<br />
14<br />
wechsel an, reinigt das Blut und entschlackt<br />
den Körper. Schwefelhaltige<br />
ätherische Öle und Vanillin machen seinen<br />
speziellen Geschmack aus. Und gerade<br />
der scheint sein Erfolgsrezept zu<br />
sein: Die Deutschen jedenfalls haben ihn<br />
gern auf ihren Tellern.<br />
Erfolgsrezept. Im vergangenen Jahr<br />
ernteten deutsche Spargelbauern knapp<br />
82.000 Tonnen des Gemüses, so viel<br />
wiegen etwa 90.000 Kleinwagen. Nordrhein-Westfalen<br />
gehört übrigens neben<br />
Niedersachsen und Brandenburg zu den<br />
bedeutendsten Spargelländern.<br />
„frühlingsgenuss in Weiß und grün“<br />
heißt das Spargelrezeptbuch aus dem Gräfe und Unzer Verlag, in dem<br />
die Autorin Marlisa Szwillus besondere Spargelrezepte vorstellt.<br />
eines von drei zu verlosenden büchern könnte ihnen gehören:<br />
Schicken Sie einfach eine Postkarte an: GELSENWASSER <strong>AG</strong>, Marketing,<br />
„Spargel“, Willy-Brandt-Allee 26, 45891 Gelsenkirchen.<br />
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für 4 Personen<br />
zutaten:<br />
500 g grüner Spargel<br />
Salz<br />
3 EL Zitronensaft<br />
100 g gekochter Schinken<br />
250 g Mozzarella<br />
250 g stückige Tomaten<br />
1 TL italienische<br />
Kräutermischung<br />
~260 g Pizzateig (z. B. aus<br />
dem Kühlregal)<br />
3 EL Olivenöl<br />
zubereitungszeit: 50 Min.<br />
Spargel waschen, das untere<br />
Drittel schälen und die Enden<br />
abschneiden. 2 Minuten in<br />
Salzwasser mit Zitronensaft<br />
offen garen. Abschrecken und<br />
abtropfen lassen.<br />
Backofen samt Backblech auf<br />
250 Grad vorheizen.<br />
Schinken und Mozzarella und<br />
den abgekühlten Spargel klein<br />
schneiden. Tomaten mit der<br />
Kräutermischung, Salz und<br />
Pfeffer würzen.<br />
Den Pizzateig auf Backpapier<br />
ausrollen. Die Tomaten auf<br />
den Teig streichen.<br />
Spargel, Schinken, Käse und Öl<br />
mischen, auf den Tomaten<br />
verteilen und leicht pfeffern.<br />
Den Ofen auf 200 Grad zurückschalten.<br />
Pizza mit dem<br />
Papier auf das heiße Blech legen<br />
und etwa 20 Minuten<br />
(Mitte, Umluft 180 Grad) goldbraun<br />
backen.<br />
Fotos: Fleurop, GU Verlag, Philips
ätseln und gewinnen<br />
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Herzlichen glückwunsch!<br />
Hauptgewinner der letzten ausgabe und gewinner eines sitzsacks sind S. Bettinger (Selm-Bork),<br />
H. P. Kerutt (Nordkirchen), B. Blakert, M. Stiegemann (beide Havixbeck). Je eine lebkuchentruhe<br />
ging an C. Knobel (Sendenhorst), E. Meng, U. Neeland (beide Nottuln), D. Brüggemann (Nordwalde),<br />
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Marketing<br />
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Oder per E-Mail: erdgasraetsel@gelsenwasser.de<br />
Teilnehmen können nur Personen, die im Versorgungsgebiet wohnen. Mitarbeiter der GELSENWASSER <strong>AG</strong> können nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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(Mo. bis Fr. 7 bis 19 Uhr)<br />
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Gasgeruch? Dann rufen Sie bitte den Entstörungsdienst<br />
an (24 Stunden am Tag).<br />
Betriebsdirektion Lüdinghausen<br />
Ascheberger Straße 28<br />
59348 Lüdinghausen<br />
telefon: 02591 24-0<br />
impressum<br />
Herausgeber: GELSENWASSER <strong>AG</strong>,<br />
Willy-Brandt-Allee 26, 45891 Gelsenkirchen<br />
V.i.s.d.p.: Gregor Zens<br />
projektverantwortliche: Alexa Langenstück<br />
Verlag: corps. Corporate Publishing Services GmbH,<br />
Kasernenstraße 69, 40213 Düsseldorf<br />
redaktion: Wilfried Lülsdorf, Michael Drosten,<br />
Daniel Ferling, Birgit Gehrmann, Wibke Roth<br />
Objektleitung: Simon Flohr<br />
art-direction: Katharina Höhner<br />
titelbild: mauritius images/Image Source<br />
bildredaktion: Holger Lorenz<br />
lithografie: TiMe Production, Mülheim a. d. Ruhr<br />
druck: Weiss Druck, Monschau<br />
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