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1 und WPS - Buderus

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48<br />

3 Auslegung von Wärmepumpen<br />

Dimensionierung für die Sperrzeitüberbrückung<br />

Bei monovalentem <strong>und</strong> monoenergetischem Betrieb<br />

muss die Wärmepumpe größer dimensioniert werden, um<br />

trotz der Sperrzeiten den erforderlichen Wärmebedarf<br />

eines Tages decken zu können.<br />

Theoretisch berechnet sich der Faktor für die Auslegung<br />

der Wärmepumpe wie folgt:<br />

24 h<br />

f = -------------------------------------------------------------<br />

24 h – Sperrzeit pro Tag<br />

In der Praxis zeigt sich aber, dass die benötigte Mehrleistung<br />

geringer ist, da nie alle Räume beheizt werden <strong>und</strong><br />

die tiefsten Außentemperaturen nur selten erreicht<br />

werden.<br />

Folgende Dimensionierung hat sich in der Praxis bewährt:<br />

Gesamte Sperrdauer<br />

[h]<br />

Dimensionierungsfaktor<br />

f<br />

2 1,05<br />

4 1,10<br />

6 1,15<br />

Tab. 17 Dimensionierungsfaktor zur Berücksichtigung<br />

von Sperrzeiten in der Heizlast<br />

Deshalb genügt es, die Wärmepumpe ca. 5 % (2 Sperrst<strong>und</strong>en)<br />

bis 15 % (6 Sperrst<strong>und</strong>en) größer zu dimensionieren.<br />

Im bivalenten Betrieb stellen die Sperrzeiten keine<br />

Beeinträchtigung dar, da ggf. der zweite Wärmeerzeuger<br />

startet.<br />

3.6 Auslegung gemäß Betriebsart<br />

Da zu groß bemessene Wärmepumpen deutlich erhöhte<br />

Investitionskosten bedeuten <strong>und</strong> häufig auch ein unangemessenes<br />

Betriebsverhalten (Takten) zeigen, ist die passende<br />

Auslegung hier – anders als bei konventionellen<br />

Gas- oder Öl-Heizkesseln – besonders wichtig. Für die<br />

Auslegung einer Wärmepumpenanlage muss die<br />

gewünschte Betriebsart berücksichtigt werden.<br />

Folgende Betriebsarten sind üblich:<br />

Monovalente Betriebsart:<br />

• Die Wärmepumpe deckt die gesamte Heizlast für Heizung<br />

<strong>und</strong> Warmwasserbereitung.<br />

Monoenergetische Betriebsart:<br />

• Die Wärmepumpe deckt den überwiegenden Teil der<br />

Heizlast für Heizung <strong>und</strong> Warmwasserbereitung. Ein<br />

elektrischer Zuheizer übernimmt Bedarfsspitzen.<br />

Bivalent-parallele Betriebsart:<br />

• Die Wärmepumpe deckt den überwiegenden Teil der<br />

Heizlast für Heizung <strong>und</strong> Warmwasserbereitung. Ein<br />

zweiter Wärmeerzeuger (z. B. Öl- oder Gas-Heizkessel)<br />

übernimmt Bedarfsspitzen.<br />

Gr<strong>und</strong>legende Informationen zu den Betriebsarten finden<br />

Sie auf Seite 8.<br />

3.6.1 Monovalente Betriebsart<br />

Die Wärmepumpe muss so ausgelegt sein, dass sie<br />

selbst am kältesten Wintertag die gesamte Heizlast für<br />

Heizung <strong>und</strong> Warmwasserbereitung deckt. Ist die Wärmepumpe<br />

aufgr<strong>und</strong> von Sperrzeiten der EVU nicht permanent<br />

verfügbar, muss zusätzlich der passende<br />

Dimensionierungsfaktor berücksichtigt werden.<br />

Beispiel zur Berechnung der Wärmepumpenleistung<br />

bei monovalenter Betriebsart<br />

Rahmenbedingungen:<br />

Ein Gebäude hat eine Wohnfläche von 120 m 2 <strong>und</strong> eine<br />

spezifische Heizlast von 50 W/m 2 . Die Normaußentemperatur<br />

beträgt –12 °C. Zu berücksichtigen sind<br />

4 Personen mit 80 l Warmwasserbedarf pro Tag, also<br />

200 W pro Person (� Seite 44). Die tägliche Sperrzeit<br />

der EVU wird mit 4 St<strong>und</strong>en angesetzt. Eingebaut werden<br />

soll eine Wärmepumpe im Betrieb Sole-Wasser 0/35.<br />

Berechnung der Wärmepumpenleistung:<br />

• Die Heizlast für die Heizung QH beträgt:<br />

QH 120 m 2 50 W/m 2<br />

= × = 6000 W<br />

• Die zusätzliche Wärmeleistung zur Warmwasserbereitung<br />

Q WW beträgt:<br />

QWW = 4 × 200 W = 800 W<br />

• Die Summe der Heizlasten für Heizung <strong>und</strong> Warmwasserbereitung<br />

QHL beträgt somit:<br />

QHL = QH + QWW QHL = 6000 W + 800 W = 6800 W<br />

• Für die Sperrzeiten wird ein Dimensionierungsfaktor<br />

(� Tabelle 17) berücksichtigt, der die Leistung in diesem<br />

Fall um ca. 10 % erhöht. Die gesamte von der<br />

Wärmepumpe zu erbringende Leistung Q WP beträgt<br />

also:<br />

QWP = 1,1 × QHL QWP = 1,1 × 6800 W =<br />

7480 W<br />

Benötigt wird eine Wärmepumpe mit ca. 7,5 kW Leistung.<br />

Verwendet werden können also die Wärmepumpen<br />

<strong>WPS</strong> 8-1 oder <strong>WPS</strong> 8 K-1, die jeweils eine Leistung von<br />

7,6 kW haben.<br />

Sole-Wasser-Wärmepumpe – 6 720 803 662 (2012/07)

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