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Begleitverletzungen beim schweren Beckentrauma

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572<br />

Unfallchirurg<br />

2000 · 103:572–581 © Springer-Verlag 2000<br />

Zusammenfassung<br />

Die Prognose schwerer Beckenverletzungen<br />

wird <strong>beim</strong> Vorliegen peripelviner <strong>Begleitverletzungen</strong><br />

entscheidend verschlechtert. Zusätzliche<br />

Verletzungen der Urogenitalorgane,<br />

Gefäße, Nerven und intraabdominellen Organe<br />

treten hier am Häufigsten auf. Im Zeitraum<br />

von 1992–1997 wurden 126 Patienten<br />

mit einem <strong>schweren</strong> <strong>Beckentrauma</strong> behandelt;<br />

39 davon erlitten peripelvine <strong>Begleitverletzungen</strong><br />

und sind Gegenstand dieser Untersuchung;<br />

16 (41%) der 39 Patienten wiesen<br />

eine Typ-B-Beckenfraktur und eine 23<br />

(59%) eine Typ-C-Fraktur auf. Am Häufigsten<br />

trat die Mitverletzung eines intraabdominellen<br />

Organs (58,9%), gefolgt von Urogenitalverletzungen<br />

(46,6%) auf.Verletzungen der<br />

pelvinen Nerven kamen in 25,6% und Gefäßverletzungen<br />

in 15,3% der Fälle vor.Von den<br />

extrapelvinen <strong>Begleitverletzungen</strong> überwog<br />

die Thoraxverletzung (56,4%), gefolgt vom<br />

Schädel-Hirn-Trauma (SHT) (33,3.%). Der<br />

durchschnittliche Hannover Polytraumascore<br />

betrug 35,6 Punkte, der durchschnittliche Injury<br />

Severity Score (ISS) 27,6 Punkte. Es wurden<br />

21 Osteosynthesen (53%) am Beckenring<br />

durchgeführt, 8 bei Typ-B-Frakturen<br />

(50%) und 13 bei Typ-C-Verletzungen (56%).<br />

Bei den Typ-B-Verletzungen wurde der vordere<br />

Beckenring 4mal mit einer Zuggurtung,<br />

2mal mit einem Fixateur und einmal mit einer<br />

Platte stabilisiert. Bei Typ-C-Verletzungen<br />

erfolgte die Stabilisierung 6mal nur mit einem<br />

Fixateur externe. In 4 Fällen wurde der<br />

dorsale Beckenring zusätzlich mit Sakralstäben<br />

versorgt. Bei 3 Patienten mußte zusätzlich<br />

eine Acetabulumfraktur von ventral stabilisiert<br />

werden. All überlebenden 28 Patienten<br />

konnten durchschnittlich nach 18 (7–59)<br />

Monaten nach dem Schema der ,,Deutschen<br />

Gesellschaft für Unfallchirurgie” klinisch und<br />

radiologisch nachuntersucht werden; 53,4%<br />

der B-Frakturen wiesen ein sehr gutes bis gu-<br />

| Der Unfallchirurg 7•2000<br />

Originalien<br />

A. Siegmeth · Th. Müllner · Ch. Kukla · V.Vécsei<br />

Universitätsklinik für Unfallchirurgie,Wien<br />

<strong>Begleitverletzungen</strong><br />

<strong>beim</strong> <strong>schweren</strong> <strong>Beckentrauma</strong><br />

tes Ergebnis, 47,6% ein mäßiges bis schlechtes<br />

auf. Beim Typ C lag in 15,4 % ein gutes<br />

und in 84,6% ein mäßiges bis schlechtes Ergebnis<br />

vor; 80% der Patienten mit Typ-B-<br />

Frakturen hatten ein gutes, 20% ein mäßiges<br />

radiologischen Ergebnis; 23% der Patienten<br />

mit Typ-C-Frakturen wiesen ein gutes, 77%<br />

ein mäßiges bis schlechtes radiologisches Ergebnis<br />

auf; 3 Patienten hatten Miktionsstörungen<br />

nach einer Urethraverletzung. Alle 10<br />

Patienten mit einer primär erlitten Nervenverletzung<br />

wiesen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung<br />

sensible und motorische Defizite<br />

des Plexus lumbosakralis bzw. auf. Die<br />

Mortalitätsrate betrug 28%. 7 Patienten<br />

verstarben in der Akutphase, vier während<br />

der Intensivbehandlung. Das Management<br />

komplexer Beckenverletzungen ergibt sich<br />

aus der Kombination der Therapie der Beckenringverletzung<br />

und der Begleitverletzung.<br />

Bei hämodynamischer Instabilität müssen<br />

Verletzungen der parenchymatösen Organe<br />

oder großer Gefäße notfallmäßig versorgt<br />

werden.Verletzungen kleiner Gefäße<br />

können angiographisch embolisiert werden.<br />

Blasenrupturen werden primär, Urethrarupturen<br />

postprimär versorgt. Der Fixateur externe<br />

wird in der Akutphase zur Primärtherapie der<br />

Beckenringverletzung bzw. zur Blutungskontrolle<br />

durch externe Kompression angelegt.<br />

Transpubische Instabilitäten können mit dem<br />

Fixateur externe zur Ausheilung gebracht<br />

werden. Symphysenrupturen erfordern eine<br />

interne Osteosynthese. Bei Typ-C-Frakturen<br />

wird die erforderliche dorsale Stabilisierung<br />

erst postprimär am 4. bis 5.Tag durchgeführt.<br />

Schlüsselwörter<br />

Beckenfraktur·Peripelvine Begleitverletzung ·<br />

Komplexe Beckenverletzung·Gefäßverletzung·Nervenverletzung·Urogenitalverletzung<br />

Eine Verletzung des knöchernen Beckens<br />

und seines Inhaltes ist in der Regel<br />

eine Folge starker externer Gewalteinwirkung.<br />

Dementsprechend hoch ist die<br />

Anzahl von <strong>Begleitverletzungen</strong> unterschiedlichen<br />

Schweregrades. Die Inzidenz<br />

der Beckenfrakturen liegt derzeit<br />

bei ca.3 bis 8% aller Frakturen. Beim<br />

Schwerverletzten steigt der Anteil auf<br />

25% an [23, 36].<br />

Das klinische und radiologische Ergebnis<br />

einer Beckenringverletzung wird<br />

zu einem hohen Prozentsatz durch das<br />

Vorliegen peripelviner <strong>Begleitverletzungen</strong><br />

bestimmt. Diese Verletzungskombination<br />

tritt bei ca. 10% der Patienten mit<br />

Beckenfrakturen auf, erhöht aber signifikant<br />

die Letalitätsrate [6, 32]. In der<br />

Mulitcenterstudie der Arbeitsgemeinschaft<br />

Becken der Deutschen Gesellschaft<br />

für Unfallchirurgie stieg die Letalitätsrate<br />

von 7,2% für isolierte Beckenverletzungen<br />

auf 21,3% für Patienten mit<br />

zusätzlichen peripelvinen <strong>Begleitverletzungen</strong><br />

[30].<br />

Massenblutungen aus großen Gefäßen<br />

oder Parenchymorganen führen<br />

in der Akutphase zum Tod. Nervenläsionen,<br />

Urogenitalverletzungen und pelvine<br />

Weichteilschäden verschlechtern das<br />

klinische Endergebnis [32]. Die Häufigkeit<br />

peripelviner <strong>Begleitverletzungen</strong><br />

variiert in der Literatur zwischen<br />

1,4%–71,8% [37].<br />

Wir haben unser Krankengut von<br />

39 Patienten mit Beckenringverletzungen<br />

des Typ B bzw. C nach der AO-Klas-<br />

Dr. A. Siegmeth<br />

Universitätsklinik für Unfallchirurgie,<br />

Währinger Gürtel 18–20,<br />

1090 Wien, Österreich


Unfallchirurg<br />

2000 · 103:572–581 © Springer-Verlag 2000<br />

A. Siegmeth · Th. Müllner · Ch. Kukla ·<br />

V.Vécsei<br />

Accompanying injuries in severe<br />

pelvic trauma<br />

Abstract<br />

There has been a marked increase in the incidence<br />

of pelvic fractures over the last few<br />

years. Associated injuries to the urogenital<br />

and vascular system as well as nerve injuries<br />

worsen the prognosis. Over a five year period<br />

126 patients with severe pelvic trauma were<br />

treated. Out of these 39 (30.9%) sustained<br />

additional peripelvic injuries and represent<br />

the study sample.Type B injuries according to<br />

the AO classification occurred in 16 (41%)<br />

patients, type C fractures in 23 (59%)<br />

patients.The spleen, liver and kidney were the<br />

most frequently injured organs (58.9%),<br />

followed by urogenital lesions (46.6%), nerve<br />

injuries (25.6%) and vascular lesions (15.3%).<br />

The most common extrapelvic lesions were<br />

thoracic injuries in 56.4% and severe head<br />

injuries (GCS


574<br />

Tabelle 1<br />

Unfallursachen<br />

Unfallursache (n=39) n %<br />

Verkehrsunfall 24 61,0<br />

Sturz/Sprung aus großer Höhe 10 26<br />

Überrolltrauma 2 5<br />

Quetschung 3 8<br />

strebt. Der ventrale Beckenring wird bei<br />

transsymphysärer Instabilität mit einer<br />

Zuggurtung stabilisiert, eine transpubische,<br />

transalare oder transazetabuläre<br />

Instabilität wird verplattet. Nur in Ausnahmefällen<br />

wird eine Typ-B-Verletzung<br />

mit einem Fixateur ausbehandelt.<br />

Dorsal kommen perkutan eingebrachte<br />

Sakralstäbe zur Anwendung.<br />

Tabelle 2<br />

Übersicht über das Patientengut<br />

| Der Unfallchirurg 7•2000<br />

Originalien<br />

Nachuntersuchung<br />

Die Schockraumprotokolle, Krankenblätter<br />

und Röntgenbilder aller Patienten<br />

wurden retrospektiv ausgewertet.<br />

Die überlebenden Patienten wurden in<br />

Anlehnung an das Schema der Arbeitsgruppe<br />

Becken der Deutschen Gesellschaft<br />

für Unfallchirurgie bewertet [30]<br />

(Tabelle 1). Neben der Bewertung des<br />

klinischen (1–4 Punkte ) und radiologischen<br />

(1–3 Punkte) Ergebnisses, wurden<br />

die Schmerzen (keine, leichte, mittlere,<br />

starke) bezogen auf das Becken gewertet.<br />

Der Beckenoutcome berechnet sich<br />

aus der Summe der Einzelergebnisse des<br />

klinischen und radiologischen Ergebnisses.<br />

Weiters wurden alle überlebenden<br />

Patienten bezüglich dem Vorliegen<br />

neurologischer und/oder urologischer<br />

Beschwerden untersucht.<br />

Ergebnisse<br />

Im Untersuchungszeitraum wurden 126<br />

Patienten mit Beckenfrakturen vom Typ<br />

B bzw. C behandelt; 39 (31%) von diesen<br />

erlitten eine oder mehrer peripelvine<br />

Begleitverletzung(en). Es handelte sich<br />

um 27 Männer und 12 Frauen mit einem<br />

Durchschnittsalter von 41 (19–83) Jahren.<br />

Die Hauptunfallursache war der<br />

Verkehrsunfall (Tabelle 2). Die Darstellung<br />

der Patienten erfolgt in Tabelle 3. 33<br />

Patienten wurden primär vom Unfallort<br />

an die Klinik transportiert, 6 nach auswärtiger<br />

Primärversorgung, einer davon<br />

im ARDS zur weiteren Intensivtherapie.<br />

Der durchschnittliche Hannover Polytraumascore<br />

lag bei 35,6 (6–84) Punkten.<br />

Der durchschnittliche Injury Severity<br />

Score (ISS) war 27.6 (9–57) Punkte. Der<br />

durchschnittliche Spitalsaufenthalt be-<br />

Fall Alter Geschlecht Fraktur Pelvine Versorgungsart Extrapelvine Osteosynthese Phase Kommentar<br />

[Jahre] Begleitverletzung Zeitpunkt Begleitverletzung<br />

1, Zu 46 M B 1.1 Darmruptur, Darmnaht, Zuggurtung -V Zutransfer nach<br />

Blasenruptur Blasennaht III Versorgung<br />

der Darmruptur<br />

2, Zu 24 M B 1.1 Leber Konservativ SHT III°, Humerus Symphysen- V Zutransfer nach<br />

fx, Unterarm fx, verplattung Versorgung<br />

der Unterarm fx<br />

3, Pr 33 W B 1.1 Mesenterialruptur Laparatomie: Schenkelhalsfraktur Zuggurtung 1a Synthese nach<br />

Blutstillung 1a Laparatomie<br />

4, Zu 30 M B 1.2 Nerven – Femurfraktur Zuggurtung III<br />

5, Pr 27 M B 2.1. Urehtra Urethraschienung – Keine Stabile Fraktur<br />

sekundäreNaht<br />

6, Zu 21 M B 2.1 Milzruptur, Splenektomie, SHT III°, Unterarm fx, Keine Exitus am 8.Tag<br />

Leberriß Blutstillung 1a Thoraxtrauma<br />

7, Pr 19 M B 2.2 Gefäße, Urethra, Embolisation, SHT III°, Fixateur externe V Nervenläsion spät<br />

Nerven Urethraschienung Ellbogenluxation erkannt (Lange<br />

1a Beatmungsdauer)<br />

8, Pr 27 M B 2.3 Milz, Nerven Laparatomie: SHT III° Keine Schweres SHT,<br />

Splenektomie keine OS am<br />

1a Becken möglich<br />

9, Pr 79 M B 2.3 Urethra Partielle Ruptur mit SHT III° Keine Schweres SHT<br />

Schienung deshalb keine<br />

1a Synthese am<br />

Becken möglich<br />

10, Pr 19 M B 2.3 Milz Splenektomie SHT III°, Thoraxtrau- Keine Polytrauma keine<br />

1a ma, Unterschenkel Synthese am<br />

fx IIIC, Unteram fx., Becken möglich<br />

11, Pr 62 M B 2.3 Blase, Leber Naht, Blutstillung; SHT III°, Thoraxtrau- Keine Wegen SHT keine<br />

1a ma, Pertrochantäre Synthese am<br />

fx, Humerus fx, Acetabulum<br />

Acetabulum fx<br />

12, Zu 48 M B 2.3 Leber, Milz, Niere, Blutstillung III Thoraxtrauma, Keine V<br />

Nerven Tibiakopf fx<br />

13 Pr 23 M B 2.3 Milz Splenektomie III Thoraxtrauma Keine Stabil<br />

14, Pr 40 M B 3.1 Pankreas, Leber Laparatomie: Naht, Zwerchfellruptur Zuggurtung Synthese nach<br />

Drainage III III Laparatomie<br />

15, Pr 43 M B 3.1 Nerven Verspätet –Zuggurtung<br />

diagnostiziert III


Fortsetzung Tabelle 2<br />

16, Pr 26 W B 3.2 Milz, Leber Laparatomie: Thoraxtrauma, – Psychotische Patien-<br />

Blutstillung 1a Hüftluxation tin, ungeeignet<br />

Skapulla fx f. Becken OP<br />

17, Pr 83 W C 1.2 Decollement Fixateur externe 1a – Fixateur externe 1a Exitus Phase Ia<br />

18, Pr 21 M C 1.2 Urethra Urethraschiene SHT III°, Thorax- Fixateur externe III<br />

sekundäre Naht trauma, Femur fx bds,<br />

Radius fx<br />

19, Zu 27 M C 1.2 Gefäße, Nerven, Embolisation, – Zuggurtung,<br />

Scrotum Orchidopexie 1a Sakralstäbe III<br />

20, Pr 30 M C 1.2 Nerven Verspätet Thoraxtrauma, Fixateur externe,<br />

diagnostiziert SHT II° Sakralstäbe<br />

21,Pr 78 W C 1.2 Blasenruptur Verspätet – – Schambeindiagnostiziert:<br />

astfraktur stabil<br />

Naht am 13.Tag<br />

22, Zu 35 W C 1.2 Mesenterialruptur Laparatomie: Hauptbronchus- – – Exitus im<br />

Blutstillung, 1a ruptur Schockraum<br />

Offene Reanimation nach 90 min<br />

23, Pr 55 M C 1.2 Gefäße Beckenzwinge Thoraxtrauma, – – Exitus im<br />

1a Femur fx bds, Schockraum nach<br />

Unterschenkel fx bds, 30 min<br />

Acetabulum fx<br />

24, Pr 40 W C 1.3 Milz, Leber Splenektomie, SHT III°, Thorax- Fixateur externe III Paraparese<br />

Blutstillung 1a trauma, BWS fx<br />

25, Zu 56 M C 1.3 Urethra Urethraschiene Serienrippe, Fixateur externe III<br />

sekundäre Naht Fersenbein fx Sakrumverplattung V<br />

26, Zu 37 M C 1.3 Blase Auswärts versorgt – – Pat lehnt<br />

Operation ab<br />

27, Pr 22 M C 1.3 Gefäße Beckenzwinge Thoraxtrauma, – – Exitus im<br />

1a Femur fx Schockraum nach<br />

30 min<br />

28, Pr 88 W C 1.3 Blasenruptur Verstirbt vor SHT III°, – – Exitus im<br />

Versorgung Thoraxtrauma Schockraum nach<br />

120 min<br />

29, Pr 39 W C 1.3 Milz, Leber, Niere Laparatomie: SHT III°, Thoraxtrauma, Femur fx – Exitus im<br />

Blutstillung, 1a; Schockraum nach<br />

Offene Reanimation 70 min<br />

30, Pr 40 M C 1.3 Nerven Verspätet Thoraxtrauma, Zuggurtung Thoraxtrauma,<br />

diagnostiziert Gesichtsschädel fx, Acetabulum- V Primär Extension<br />

Hüftluxation, verplattung V<br />

Pilon tibiale fx<br />

31, Zu 52 M C 2.2 Urethra Primär auswärts Schenkelhals fx, Fixateur externe Zutransfer nach 6d<br />

versorgt ARDS wegen ARDS, Exitus<br />

im MOF am 29.Tag<br />

32, Pr 29 M C 2.2 Milz, Decollement Splenektomie; Offene – – – Exitus im Schock-<br />

Reanimation 1a raum nach 90 min<br />

33, Pr 40 M C 2.3 Milz Konservativ Thoraxtrauma, Extension Pneumonie auf<br />

Acetabulum fx Intensivstation<br />

34, Zu 54 W C 3.1 Milz Auswärts Laparatomie SHT III° Verplattung Ilium V<br />

und Splenektomie; 1a und Acetabulum<br />

35, Zu 32 M C 3.1 Leber, Gefäße, Laparatomie 1a aus- SHT II°, Thorax- Verschraubung III Primär Extension<br />

Nerven wärts, Relaparatomie, trauma, Femur fx Verplattung V<br />

Embolisation Nervenläsion<br />

verspätet<br />

diagnostiziert<br />

36, Pr 34 W C 3.2 Urethra Inkomplette Acetabulum fx, Verplattung V Primär Extension,<br />

Ruptur: mit Schienung Unterschenkel fx Acetabulum und verspätete Operaausbehandelt<br />

Komplexe Sacrum tion wegen<br />

Fußverletzung Pneumonie<br />

37, Pr 55 M C 3.2 Decollement, Weichteilversorgung Thoraxtrauma, Fixateur externe Exitus im MOF am<br />

Scrotum Knieluxation 31.Tag<br />

38, Zu 42 W C 3.3 Nerven Verspätet Thoraxtrauma, 1.Verplattung von V Primär schwer<br />

diagnostiziert Acetabulum fx Acetabulum und schockiert, schweres<br />

Schambein V Thoraxtrauma<br />

2. Sacralstäbe<br />

39, Pr 48 W C 3.3 Gefäße, Milz, Laparatomie 1a: Thoraxtrauma; Fixateur externe 1a Exitus im MOF am<br />

Decollement, Splenektomie, Acetabulum fx 77.Tag<br />

Embolisation<br />

Pr Primärtransport an die Klinik, Zu Zutransfer von auswärts, m männlich, w weiblich, bds beidseits<br />

Der Unfallchirurg 7•2000 | 575


576<br />

Abb. 1 � Schmerzen bei der Nachuntersuchung<br />

trug 49,5 Tage; 21 Patienten wurden<br />

durchschnittlich 28,2 (1–77) Tage auf der<br />

Intensivstation behandelt.Alle 28 Überlebende<br />

konnten durchschnittlich nach<br />

18 (7–59) Monaten nachuntersucht werden.<br />

Schmerzen<br />

46% der Patienten mit Typ-B-Verletzungen<br />

gaben keine bzw. leichte Schmerzen<br />

bezogen auf das Becken an(Abb. 1). Ein<br />

Patient gab starke Schmerzen an. Er erlitt<br />

zusätzlich einen hinteren Hüftverrenkungsbruch<br />

mit einer kompletten Ischiadikusparese,<br />

wobei das Hüftgelenk<br />

erst 2 Tage später offen reponiert werden<br />

konnte. In der Gruppe mit Typ-C-<br />

Verletzungen gaben jeweils 33.3% leichte,<br />

mittlere bzw. starke Schmerzen an; 4<br />

der fünf Patienten mit starken Beckenschmerzen<br />

erlitten eine zusätzliche Acetabulumfraktur;<br />

3 von diesen mit einer<br />

Begleitverletzung der Nerven im Beckenbereich.<br />

Klinische Ergebnisse<br />

9 Patienten mit Typ-B-Verletzungen hatten<br />

ein sehr gutes bis gutes Ergebnis, bei<br />

Typ C nur 5 Patienten.Viermal führte ei-<br />

Abb. 2 � Klinischer Outcome<br />

| Der Unfallchirurg 7•2000<br />

Originalien<br />

Tabelle 3<br />

Nachuntersuchungsschema der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie<br />

Punkte<br />

Radiologisches Resultat (maximal 3 Punkte)<br />

3 Posteriore anatomische Heilung<br />

Fehlstellung vorderer Beckenring Symphyse 10 mm und/oder<br />

Maximale Fehlstellung Scham-/Sitzbein >l5 mm<br />

Klinisches Resultat (maximal 4 Punkte)<br />

4 Keine Schmerzen<br />

Kein neurologisches Defizit<br />

Kein urologisches Defizit<br />

Keine funktionellen Einschränkungen<br />

3 Schmerzen nach intensiver Belastung, keine Analgetika<br />

Leichte funktionelle Einschränkungen (gelegentliches Hinken)<br />

Leichte sensible Nervenstörungen, subjektiv nicht störend<br />

2 Nach Belastung immer Schmerzen, gelegentlich Analgetika<br />

Deutliche Funktionsbehinderung (Hinken, Gehstock)<br />

Motorische Nervenstörungen nicht behindernd und/oder ausgedehntere<br />

Sensibilitätsstörungen ohne Verlust der Schutzsensibilität<br />

Miktionsstörungen ohne Restharnbildung und/oder erektile Dysfunktion oder andere<br />

Sexualstörungen, die subjektiv nicht behindernd empfunden werden<br />

1 Dauerschmerzen, Ruheschmerzen, häufig Analgetika<br />

Dauerhafte beckenbedingte Benutzung von Gehstützen oder Rollstuhl<br />

Behindernde motorische Nervenstörungen und/oder sensible Störungen mit Verlust der<br />

Schutzsensibilität<br />

Miktionsstörungen mit Restharnbildung und/oder subjektiv behindernder erektilen<br />

Dysfunktion oder anderen Sexualstörungen. Blasen- oder Mastdarminkontinenz<br />

ne Typ-B-Fraktur, 7mal eine Typ-C-<br />

Fraktur zu einem mäßigen bis schlechten<br />

Ergebnis (Abb. 2).<br />

Radiologische Ergebnisse<br />

Bei den Typ-B-Frakturen wiesen 80%<br />

ein gutes und 20% ein mäßiges Ergebnis<br />

auf. Typ-C-Verletzungen führten in<br />

23% zu einem guten und in jeweils 38,5%<br />

zu einem mäßigen bzw. schlechten Ergebnis<br />

(Abb. 3).<br />

Beckenoutcome<br />

ßiges bis schlechtes auf. Beim Typ C lag<br />

diese Rate bei 15,4% gutem und 84,6%<br />

mäßigem bis schlechtem Ergebnis<br />

(Abb. 4).<br />

Hier zeigte sich ein deutlicher Unterschied<br />

zwischen B- und C-Verletzungen;<br />

53,4% der B-Frakturen wiesen ein sehr<br />

gutes bis gutes Ergebnis, 47,6% ein mä- Abb. 3 � Radiologischer Outcome


Urologische Ergebnisse<br />

Zwei Patienten gaben Miktionsstörungen<br />

an. Einer erlitt eine komplette Urethraruptur<br />

(Abb. 5), die primär mit einer<br />

Schienung, nach 10 Wochen sekundär<br />

mit direkter Naht behandelt wurde;<br />

4 Wochen später wurde eine Urethraplastik<br />

wegen einer Striktur durchgeführt,<br />

die nur teilweise eine Besserung<br />

erbrachte. Eine offene Scrotumverletzung<br />

führte ebenfalls zu einer subjektiv<br />

störenden Miktionsschwäche und einer<br />

erektilen Dysfunktion.<br />

Zwei apallische Patienten mit einer<br />

Blasen- bzw. Urethraruptur mußten mit<br />

einer permanenten suprapubischen<br />

Harnableitung entlassen werden.<br />

Neurologische Störungen<br />

10 Patienten wiesen neurologische<br />

Ausfälle peripherer Nerven an der unteren<br />

Extremität auf; 7mal lag eine motorisch<br />

und /oder sensible Störung des<br />

N. ischiadicus, 2mal eine Hypästhesie<br />

im Versorgungsgebiet des N. cutanaeus<br />

femoris lateralis und einmal im Ausbreitungsgebiet<br />

des N. pudendus vor.<br />

Zwei Patienten entwickelten auf<br />

der Intensivstation ein dialysepflichtiges<br />

Nierenversagen, einer eine schwere<br />

Pilzsepsis. Ein Patient wurde wegen<br />

frontaler posttraumatischen Hygrome<br />

2mal bohrlochtrepaniert. Er entwickelte<br />

ein apallisches Syndrom und heterotope<br />

Ossifikationen an beiden Hüften,<br />

Ellbogen und Knien. Nach einem ilioin-<br />

Abb. 5a–d �<br />

Patient S.C., 22 Jahre, männlich. a Unfallbild:<br />

Polytrauma mit komplexer Beckenringverletzung.<br />

b Primärversorgung mit<br />

Fixateur externe wegen hämodynamischer<br />

Instabilität; Versorgung der Extremitätenverletzungen.<br />

c Retrograde Urethrozystographie<br />

mit Darstellung der Urethraruptur.<br />

d Ausheilungsbild nach Abnahme des Fixateurs<br />

(Rekonstruktion der Urethra 6 Wochen<br />

postoperativ)<br />

Abb. 4 � Beckenoutcome<br />

guinalen Zugang trat einmal ein tiefer<br />

Infekt auf, der mit mehreren Revisionen<br />

unter Belassung der Implantate zur Abheilung<br />

gebracht werden konnte. Eine<br />

Patientin wurde primär wegen einer<br />

Milzruptur splenektomiert bzw. angiographisch<br />

embolisiert. Bei ihr lag weiters<br />

ein schweres Beckendécollement<br />

vor. Sie entwickelte eine Sepsis ausgehend<br />

von den Weichteilen, die sich später<br />

intraabdominell fortsetzte. Trotz unzähliger<br />

Revisionen über ein Laparostoma<br />

verstarb sie am 77. Tag im septischen<br />

Multiorganversagen.<br />

Bei 7 Patienten wurden rekonstruktive<br />

Eingriffe nach dem Trauma durchgeführt;<br />

3mal wurde eine Narbenhernie<br />

nach Laparatomie verschlossen, einmal<br />

zusätzlich ein Kolostoma rückoperiert.<br />

Einmal erfolgte nach 8 Monaten eine Arthrolyse<br />

und Neurolyse im Bereich des<br />

Hüftgelenks bzw. am N. ischiadicus nach<br />

einem hinteren Hüftverrenkungsbruch.<br />

Eine Totalendoprothese wurde 11 Monate<br />

nach einer Acetabulumtrümmerfraktur<br />

implantiert. Wegen einer Urethrastriktur<br />

mußte einmal eine Urethraplastik<br />

durchgeführt werden. Ein Patient<br />

stürzte während des Aufenthalts im Rehabzentrum<br />

und erlitt eine mediale<br />

Schenkelhalsfraktur, die mit einer DHS ®<br />

stabilisiert folgenlos ausheilte.<br />

Todesfälle<br />

11 Patienten überlebten ihre <strong>schweren</strong><br />

Verletzungen nicht; 7 davon verstarben<br />

innerhalb der ersten 2 h nach Einlieferung<br />

im Schockraum. Bei 2 von diesen<br />

lag eine schwere offene Beckenverletzung<br />

mit Décollement und massiver<br />

Blutung vor, bei den 5 anderen schwere<br />

extrapelvine <strong>Begleitverletzungen</strong>; 4 Patienten<br />

verstarben auf der Intensivstation<br />

im Multiorganversagen; 3 von diesen<br />

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waren polytraumatisiert, ein weiterer<br />

wurde bereits im ARDS zutransferiert<br />

(Tabelle 4).<br />

Diskussion<br />

Nervenverletzungen<br />

Mit Nervenverletzungen ist bei instabilen<br />

Beckenfrakturen und Azetabulumfrakturen<br />

in bis zu 50% der Fälle zu<br />

rechnen [6, 14, 22, 31]. Die Gefahr eines<br />

neurologischen Schaden steigt mit der<br />

Schwere der Beckenringverletzung bzw.<br />

mit dem Vorliegen einer Sakrumfraktur.<br />

Bedeutung erlangen diese <strong>Begleitverletzungen</strong>,<br />

die am Häufigsten die Segmente<br />

L4-S2 betreffen, nicht nur wegen ihrer<br />

Abb. 6a–c � Patient W.G., 31 Jahre, männlich.<br />

a Unfallbild: Oberer und unterer Schambeinastbruch<br />

links, Sprengung des linken SI-Gelenks;<br />

Patient wurde intubiert eingeliefert.<br />

b Primäre ventrale Fixateurmontage und<br />

Sakralstäbe dorsal.<br />

c Ausheilungsbild mit kompletter Ischiadikusparese<br />

links<br />

| Der Unfallchirurg 7•2000<br />

Originalien<br />

Häufigkeit, sondern auch wegen der<br />

schlechten funktionellen Ergebnisse. Ursächlich<br />

für ihre Entstehung sind im direkten<br />

Druck dislozierter Knochenfragmente,<br />

durch Einklemmung, aber auch<br />

durch Überdehnung bei großer Gewalteinwirkung<br />

auf das Becken zu sehen<br />

[14].<br />

Nervenverletzungen entziehen sich<br />

nicht selten der primären Diagnostik, da<br />

die Patienten oft intubiert und sediert<br />

eingeliefert werden, andere Symptome<br />

<strong>beim</strong> Schwerverletzten im Vordergrund<br />

stehen und die Schäden oft nur diskret<br />

sind [6, 28, 35]. In unserem Krankengut<br />

wurden 10 Patienten mit Nervenverletzungen<br />

identifiziert. Davon wurden 7<br />

primär intubiert und sediert eingeliefert,<br />

bei 3 wurde die Diagnose einer Nervenverletzungen<br />

erst im Rahmen der<br />

weiteren Versorgung gestellt (Abb. 6).<br />

Primär sollte so früh wie möglich<br />

eine komplette neurologische Untersuchung<br />

bei jedem Patienten mit einer<br />

<strong>schweren</strong> Beckenverletzung, bzw. radiologischen<br />

Hinweisen auf eine Nervenverletzung<br />

(Sakrumfraktur) durchgeführt<br />

werden. Besonders muß hier auf<br />

die digitale Untersuchung des Anus hingewiesen<br />

werden, da ein Klaffen des<br />

Sphinkters bzw. ein Tonusverlust auf eine<br />

neurologische Läsion hindeutet.<br />

Beim Vorliegen einer Sakrumfraktur<br />

mit neurologischer Symptomatik<br />

und mittels CT nachgewiesenen komprimierenden<br />

Knochenfragmenten,<br />

sollte eine dorsale Dekompression der<br />

Nervenwurzeln erfolgen. Die allgemeine<br />

Verletzungsschwere verbietet oft einen<br />

primären Eingriff von dorsal, so daß oft<br />

wertvolle Zeit vergeht. Für das Endergebnis<br />

nach einer Beckenverletzung hat<br />

das Vorliegen einer Nervenverletzungen<br />

insofern Bedeutung, als daß sie immer<br />

zu einer deutlichen Verschlechterung<br />

des Ergebnis führt. So erreichte kein Patient<br />

mit einer Nervenverletzungen ein<br />

gutes oder sehr gutes Ergebnis. Prognostisch<br />

ist anzumerken, daß die Erholungstendenz<br />

für die proximalen Muskelgruppen<br />

und die tibialen Anteile des<br />

N. ischiadicus besser gegenüber den distalen<br />

bzw.peronealen Anteilen ist. Ein<br />

Endzustand ist i.allg. nach 2 Jahren erreicht<br />

[41].<br />

Urogenitalverletzungen<br />

Verletzungen im Bereich der Urethra<br />

treten in bis zu 15% bei Beckenfrakturen<br />

auf. Umgekehrt sind 50–90% aller Urethraverletzungen<br />

mit Beckenbrüchen<br />

vergesellschaftet [10, 16, 20, 42]. Leitsymptome<br />

sind Skrotal- bzw. Vulvahämatome,<br />

Hämaturie, sowie die Unmöglichkeit<br />

zur spontanen Miktion. Die retrograde<br />

Urethrozystographie weist über<br />

den Kontrastmittelaustritt auf den Ort<br />

der Läsion hin. Bei Verdacht auf eine<br />

Urethraruptur ist eine ultraschallgezielte<br />

Harnblasenpunktion indiziert, da wegen<br />

des hämatombedingten Blasenhochstands<br />

eine Blindpunktion zu riskant<br />

ist. Zeigt sich nach der Urethrographie<br />

eine partielle Ruptur, so wird nach<br />

2–3 Wochen erneut röntgenisiert. Üblicherweise<br />

sind die Läsionen dann abgeheilt.<br />

Findet sich in seltenen Fällen eine<br />

Striktur, so kann diese endoskopisch<br />

mittels Urethrotomia interna eröffnet<br />

werden [41].<br />

Bei kompletter Harnröhrenruptur<br />

ist die Versorgung stets an die Stabilisierung<br />

des vorderen Beckenrings gebunden,<br />

da eine Instabilität des Beckenbodens<br />

zu einem schlechten Ergebnis<br />

führt. Hinsichtlich des Operationszeitpunktes<br />

bzw. der Technik konnte Koraitim<br />

zeigen, daß die primäre Naht in 56%<br />

zu einer Impotenz und in 21% zu einer<br />

Inkontinenz führt. Die Strikturrate liegt<br />

hierbei bei 49%, bei alleiniger suprapubischer<br />

Zystostomie ohne sekundäre<br />

Naht bei 97%. Die primäre Schienung<br />

weist eine Strikturrate von 53% und eine<br />

Impotenzinzidenz von 36% auf [16].<br />

Koraitim [10] empfiehlt bei inkompletten<br />

Rupturen eine intermittierende<br />

suprapubische Zystostomie, in allen anderen<br />

Fällen soll die Urethra primär geschient<br />

werden und nach 4–6 Wochen<br />

rekonstruiert werden. Mark et al. berichten<br />

über 92 Patienten die im Rahmen einer<br />

Beckenringfraktur eine Urethraruptur<br />

erlitten hatten. 62% waren bei der<br />

Nachuntersuchung impotent, wobei die<br />

Selbstinjektionstherapie bei 89% einen<br />

Erfolg zu verzeichnen hatte, was auf eine<br />

Nervenschädigung schließen läßt [20].<br />

Die Häufigkeit von Blasenverletzungen<br />

bei Beckenverletzungen wird<br />

mit 10–25% angegeben [6, 11, 33, 42].<br />

Die Therapie der intraperitonealen<br />

Harnblasenruptur ist stets eine operative,<br />

die extraperitoneale Ruptur kann unter<br />

bestimmten Voraussetzungen (kleine<br />

Läsion, keimfreier Urin) konservativ<br />

behandelt werden [5, 9]. Um die Infektionsgefahr<br />

zu minimieren, muß bei der<br />

Blasennaht der vordere Beckenring sta


ilisiert werden [42]. Nach der Naht<br />

wird der Harn für 2–3 Wochen suprapubisch<br />

und über einen Dauerkatheter abgeleitet.<br />

Gefäßverletzungen<br />

Beckenfrakturen können zu einem<br />

großen Blutverlust führen, da das Retroperitoneum<br />

bis zu 6 l Blut aufnehmen<br />

kann [13]. Neben dem Knochen als<br />

Hauptblutungsquelle sind der venöse<br />

präsakrale und prävesikale Plexus, als<br />

auch Blutungsquellen aus dem Stromgebiet<br />

der A. iliaca interna (A. pudenda<br />

und A. obturatoria), sowie die A. iliolumbalis<br />

und A. glutaea superior anzusprechen<br />

[26]. Die Angabe zur Häufigkeit<br />

derartiger Blutungen variiert je nach<br />

Krankengut zwischen 0,6 und 27% [15,<br />

18, 25, 26]. Besonders hoch ist das Risiko<br />

bei Überrolltraumen und bei offenen<br />

Beckenverletzungen [6, 12, 39] Auch un-<br />

Tabelle 4<br />

Todesfälle<br />

sere 6 Patienten mit einer Gefäßverletzung<br />

wiesen eine Typ-C-Fraktur auf.<br />

Zur Therapie schwerer Blutungen<br />

im Beckenbereich werden mehrere<br />

Möglichkeiten angegeben. Präklinisch<br />

wird in der angloamerikanischen Literatur<br />

die Schockhose (,,MAST”) angegeben.<br />

In Europa fand sie wegen Berichten<br />

über das Auftreten von Kompartmentsyndromen<br />

bis zum Extremitätenverlust<br />

keine Anwendung [1, 43]. Baumgärtel<br />

gab 1996 erste Erfahrungen mit einem<br />

pneumatischen Notfallbeckengürtel an<br />

[2]. Sehr verbreitet ist die notfallmäßige<br />

Anlage eines ventralen Fixateur externe<br />

zur Verkleinerung des Beckeninhaltes<br />

bzw. zur Kompression [22, 29]. Vorteile<br />

sind die leichte Verfügbarkeit und<br />

schnelle Montierbarkeit. Nachteil ist die<br />

ungenügende vertikale Stabilität einfacher<br />

Konstruktionen bei Typ-C-Frakturen,<br />

da nur eine einfache Montage zur<br />

Notfallbehandlung in Frage kommt.<br />

Die Beckenzwinge stellt eine weitere<br />

gute Möglichkeit zur raschen Stabilisierung<br />

dar [29]. Nicht verwendet werden<br />

kann die Zwinge bei Ilium und transiliakalen<br />

Frakturen.Auch ist die exakte<br />

Anwendung schwieriger als <strong>beim</strong> Fixateur.<br />

Bei zu dorsaler bzw. distaler Anlage<br />

kann das gluteale Gefäß- und Nervenbündel<br />

mitverletzt werden. Bei ausgedehnten<br />

Sakrumfrakturen [29] kann die<br />

Zwinge durch die Kompression eine<br />

Nervenschädigung erzeugen.<br />

Verletzungen im Bereich der<br />

großen Gefäße machen eine chirurgische<br />

Intervention notwendig, massive<br />

Blutungen aus kleinen arteriellen Gefäßen<br />

können angiographisch embolisiert<br />

werden [13, 18, 27]. Moreno et al.<br />

wiesen bei 7 Angiographien 3 aktive Blutungsquellen<br />

bei 32 Patienten mit positiver<br />

Peritoneallavage nach, von denen 2<br />

erfolgreich embolisiert wurden. Hierbei<br />

waren je einmal die A. pudenda interna<br />

Fall Beckenfraktur Alter Pelvine Zusätzliche Notfallmaßnahmen Todesurssache Todeszeitpunkt<br />

[Jahre] Begleitverletzung Verletzungen<br />

17 C1.2 83 Décollement an - Manuelle externe Protrahierter Schock 60 min nach Eintreffen<br />

Becken und Kompression Fixateur Oberschenkel<br />

externe<br />

32 C 2.2. 29 Décollement, – Laparatomie Protrahierter Schock 90 min nach Eintreffen<br />

Milzruptur offene Reanimation<br />

22 C 1.2 35 Mesenterialabriß Haupbronchus- Laparatomie Protrahierter Schock 90 min nach Eintreffen<br />

ruptur offene Reanimation<br />

23 C 1.2 55 Gefäßverletzung Thoraxtrauma<br />

Bds. Femur und<br />

Unterschenkel fx<br />

Beckenzwinge Akutes Verbluten 30 min nach Eintreffen<br />

27 C 1.3 22 Gefäßverletzung Thoraxtrauma, Reanimation Akutes Verbluten 30 min nach Eintreffen<br />

Femur fx<br />

28 C 1.3 88 Blasenruptur SHT III° Reanimation SHT 120 min nach Eintreffen<br />

Thoraxtrauma Bds.<br />

Unterschenkel fx<br />

29 C 1.3 39 Milzruptur, SHT III° Laparatomie Akutes Verbluten 70 min nach Eintreffen<br />

Leberruptur, Thoraxtrauma<br />

Nierenruptur Femur fx<br />

31 C2.2 52 Urethra Schenkelhalsfx, Zutransfer im ARDS Multiorganversagen 29.Tag<br />

6 B 2.1 21 Leberruptur, SHT III° Laparatomie, Multiorganversagen 8.Tag<br />

Milzruptur Thoraxtrauma<br />

39 C 3.3. 48 Gefäßverletzung, Thoraxtrauma Laparatomie Multiorganversagen 77.Tag<br />

Decollement Zwerchfellruptur Embolisation<br />

37 C 3.2 55 Décollement Thoraxtrauma Weichteilversorgung Multiorganversagen 31.Tag<br />

Offene Genital- Acetabulum fx<br />

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bzw. die A. glutaea inferior die Hauptblutungsquelle<br />

[25]. Klein führte die Angiographie<br />

bei 24 hämodynamisch instabilen<br />

Patienten ohne anderer dokumentierter<br />

Blutungsquelle durch; 6 von<br />

8 Blutungsquellen konnte er erfolgreich<br />

embolisieren [15].<br />

Vorteile der Angiographie sind das<br />

Nichteröffnen des Retroperitoneums<br />

und das fehlende Operationstrauma.<br />

Nachteile sind der hohe Zeit-und Personalaufwand<br />

und daß nur arterielle Blutungen<br />

gestoppt werden können.<br />

In unserem Krankengut überlebte<br />

alle 4 embolisierten Patienten die Primärphase,<br />

eine Patientin verstarb am 77.<br />

Tag im septischen Multiorganversagen.<br />

Die direkte chirurgische Blutstillung<br />

wird von Tscherne et al. derzeit propagiert.<br />

Er empfiehlt nach Anlage einer Beckenzwinge<br />

die Laparatomie, Naht bzw.<br />

Ligatur der eröffneten Gefäße und<br />

Tuchtamponade des kleinen Beckens<br />

[41]. Nach Stabilisierung erfolgt nach<br />

24–48 h die Revision mit Tücherwechsel<br />

und weitere chirurgische Blutstillung.<br />

Eine definitive ossäre Stabilisierung<br />

lehnt er in der Akutphase <strong>beim</strong> instabilen<br />

Patienten ab.<br />

Intraabdominelle<br />

<strong>Begleitverletzungen</strong><br />

In der Literatur wird die Häufigkeit intraabdomineller<br />

<strong>Begleitverletzungen</strong><br />

<strong>beim</strong> <strong>Beckentrauma</strong> mit 16–55% angegeben<br />

[19, 32, 34, 36, 37]. Obligat ist daher<br />

bei jedem Beckenverletzten eine abdominelle<br />

Ultraschalluntersuchung. Zeigt<br />

diese freie intraabdominelle Flüssigkeit<br />

und ist der Patient hämodynamisch instabil,<br />

wird sofort laparatomiert. Leberoder<br />

Nierenhämatome, in seltenen Fällen<br />

auch eine Milzruptur, können <strong>beim</strong><br />

stabilen Patienten unter engmaschiger<br />

Kontrolle konservativ behandelt werden<br />

[3, 24].<br />

Nierenverletzungen sind eher selten.<br />

Hämatome können im Rahmen der<br />

routinemäßigen Ultraschalluntersuchung<br />

aufgedeckt werden. In über 95%<br />

werden diese konservativ behandelt [8].<br />

Darmverletzungen werden oft übersehen,<br />

da sie primär selten klinische Symptome<br />

machen bzw. keine freie Flüssigkeit<br />

nachweisbar ist [3]. Perineale Verletzungen<br />

mit Läsionen des Anorektums,<br />

sowie bei Frauen auch der Vagina, werden<br />

als offene Beckenverletzungen bezeichnet.<br />

Ihre Häufigkeit wird mit 5%<br />

| Der Unfallchirurg 7•2000<br />

Originalien<br />

angegeben. Eine Kontamination mit perinealen<br />

Keimen ist sehr häufig und<br />

führt zu einer Mortalitäsrate von<br />

30–40% [17, 21].Wunden im Perinealbereich<br />

bzw. Blutaustritt aus dem Anus<br />

oder den Genitalen weisen auf solche<br />

Verletzungen hin. Die Beckenübersichtsaufnahme<br />

zeigt bei einer Rektumverletzung<br />

freie Luft [21]. Als weitere Diagnoseschritte<br />

sind eine Rektoskopie oder<br />

ein Gastrografin-Einlauf möglich.<br />

Eine Kolostomie mit rektalem<br />

,,wash-out” und ein eventuelles Nachdébridement<br />

senken das Risiko einer<br />

pelvinen Sepsis [17, 21, 41].<br />

Décollementverletzungen<br />

Die Zunahme der Hochrasanztraumen<br />

und die nötige Kraft, um eine Verletzung<br />

im Bereich des Beckenringes zu bewirken,<br />

verdeutlicht, daß auch der umgebende<br />

Haut-Weichteil-Verband einem<br />

großen Trauma ausgesetzt ist [7]. Die<br />

Einschätzung des geschlossenen Weichteilschadens<br />

ist sehr schwierig und initial<br />

oft nicht möglich. Eine besondere Rolle<br />

kommt der Décollementverletzung im<br />

Zusammenhang mit Überrolltraumen<br />

zu. Pohlemann berichtet über eine Mortalitätsrate<br />

von 25% bei Décollementverletzungen<br />

[28, 30], die neben dem Verbluten<br />

auch durch die hohe Sepsisrate<br />

bedingt ist. Gezieltes Suchen nach Rektum<br />

und Vaginalverletzungen, großzügige<br />

Indikation zur Anlage eines Anus<br />

praeter, ausreichendes Débridement<br />

und Nachdébridement und das frühzeitige<br />

Erkennen von Kompartementsyndromen,<br />

minimieren das Risiko dieser<br />

Verletzungskombinationen [12, 41].<br />

Bei genauerer Betrachtung der elf<br />

Todesfälle kann festgestellt werden, daß<br />

die Décollementverletzung in der Akutphase<br />

durch unstillbare Blutungen aus<br />

den Weichteilen zum Tode führen kann.<br />

Während der Intensivtherapie wirkt der<br />

Weichteilschaden als “Sepsisquelle “ und<br />

verursacht dann ein Multiorganversagen.<br />

Die akute Gefäßblutung muß innerhalb<br />

kürzester Zeit (


13 Hölting T, Buhr H, Richter G, Roeren T, Friedl W,<br />

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Preisauschreibung<br />

Tübinger Förderpreis<br />

“Sporttraumatologie”<br />

Die Firma Essex Pharma lobt zusammen<br />

mit der Deutschen Gesellschaft für<br />

Unfallchirurgie auch im Jahre 2000 den<br />

Tübinger Förderpreis "Sporttraumatologie"<br />

aus, der jüngeren Unfallchirurgen<br />

bzw. Orthopäden für preiswürdige<br />

Arbeiten zur Thematik der Sportverletzung<br />

bzw. des Sportschadens zugute<br />

kommen soll.Der Preis ist mit DM 5000,bedacht<br />

und soll anlässlich der Jahrestagung<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Unfallchirurgie 2000 vom 10.-13. September<br />

in Hannover verliehen werden.<br />

Einsendeschluss ist der 31.07.2000. Die<br />

Arbeiten sind an nachstehende Adresse<br />

zu senden:<br />

Prof. Dr. K. Weise<br />

Berufsgenossenschaftliche<br />

Unfallklinik<br />

Schnarrenbergstraße 95<br />

72076 Tübingen<br />

Tel.: 07071/6061001,<br />

Fax: 07071/6061002, e-mail:<br />

weise@bgu-tuebingen.de<br />

Die Arbeiten werden von einem Preisrichterkollegium<br />

unter Leitung des Präsidenten<br />

der Deutschen Gesellschaft für<br />

Unfallchirurgie, Herrn Prof. Dr. Haas aus<br />

Berlin beurteilt werden.<br />

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