Romy Bär hat den Korb immer im Blick. Die Jung- Nationalspielerin nimmt es zur Not auch mit zwei Bulgarinnen auf. SSSHOO
TTI NNGSS TTT AAAR Stadthalle Lüttich, 29. Dezember 2008: Romy Bär debütiert in der A-Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Belgien. Doch statt der meist üblichen Kurz- Einsätze, die man bei einem Nationalmannschafts-Debüt erwartet, erhält Romy Bär von DBB-<strong>Bund</strong>estrainer Imre Szittya viel Spielzeit. Einen Vertrauensvorschuss, den die 21-jährige voll zurückzahlt: 18 Punkte stehen nach Spielende für die Nummer 24 zu Buche. Dass diese Leistung keine Eintagsfliege war, stellt Romy Bär bereits am nächsten Tag unter Beweis: Wieder heißt der Gegner Belgien und wieder ist es Romy Bär, die entscheidenden Anteil am Sieg der deutschen Damen-Nationalmannschaft hat. Obwohl Romy Bär in der Vergangenheit die Jugendnationalmannschaften des Deutschen <strong>Basketball</strong> <strong>Bund</strong>es durchlaufen hat, war das erste A-Kader-Länderspiel ein ganz besonderes Ereignis. Ihre Leistung hat nicht nur viele andere, sondern auch sie selbst überrascht: „Ich weiß schon, was ich kann, aber dass es gleich in den ersten Spielen so gut geklappt hat, hätte ich nicht gedacht. Es liegt mir generell, Verantwortung zu übernehmen, aber es war nicht vorher mit Imre (Szittya, DBB-Damen-<strong>Bund</strong>estrainer, Anm. d. Red.) abgesprochen, dass die Angriffe über mich gehen. Da hätte ich mir glaube ich in die Hose gemacht“, lacht sie. Verantwortung übernehmen war dann auch das Stichwort für die beim TV Saarlouis aktive Spielerin: In der zweiten Phase der EM-Qualifikation war es an Romy Bär, die DBB-Damen zu führen. Da Leistungsträgerinnen wie Dorothea Richter, Linda Fröhlich, Natalie Gohrke, und Margret Skuballa für die zusätzliche Qualifikationsrunde nicht zur Verfügung standen oder wie Anne Breitreiner noch eine Verletzung auskurieren mussten, verteilte sich die Last im DBB-Team neu. Eine schwierige Aufgabe für eine junge Spielerin, die neu in eine zum Teil lange eingespielte Mannschaft gekommen ist. „Von Seiten der Mannschaft habe ich da allerdings nicht bemerkt, dass es jemanden gestört hat. Im Gegenteil: die Unterstützung aus dem Team war sehr groß!“, sagt die Allrounderin. Wichtig war dabei für Romy Bär, dass mit Stina Barnert eine junge Vereinskameradin aus Saarlouis ebenfalls in der A- Nationalmannschaft debütierte. „Es war gut, dass noch jemand dabei war, der genau wie ich neu in die Mannschaft gekommen ist. Da konnten wir uns viel austauschen. Außerdem standen Stina und ich auch viel zusammen auf dem Feld, da merkt man schon, dass wir uns fast blind verstehen“, erklärt Romy Bär die Bedeutung ihrer Mannschaftskameradin. Wer die Newcomerin in der deutschen Damen-Nationalmannschaft nach den letzten Tests noch nicht auf der Rechnung hatte, Story ÜBERNIMMT VERANTWORTUNG Romy Bär will hoch hinaus: Über große Ziele & hohe Erwartungen von Elisabeth Kozlowski „Dass ich auf internationalem Level so gut mithalten konnte, gibt mir viel Selbstbewusstsein.“ musste dies spätestens nach der 47:73-Niederlage in der Ukraine nachholen. Mit 21 Punkten ragte Romy Bär heraus; und doch konnte sie die deutliche Niederlage nicht verhindern. Dass sich ihre Leistungen schnell herumgesprochen haben, hat die junge Spielerin spätestens in den Rückspielen der Europameisterschaft- Qualifikation gemerkt. „In der zweiten Runde konnte ich nicht mehr so viel machen. Da habe ich schon öfter mal gespürt, dass die Defense der anderen Teams ein bisschen mehr auf mich aufgepasst hat.“ Doch als schlimm empfindet Romy Bär das nicht. Eher im Gegenteil. „Es war schon toll, mich mit guten Spielerinnen aus Europa, zum Beispiel mit der Ukrainerin Oleksandra Gorbundova, zu messen. Da will ich ja irgendwann auch einmal hin. Zuerst dachte ich, dass ich von diesem Level noch ganz schön weit entfernt Die Mitspielerinnen immer im Blick: Auch DBB-<strong>Bund</strong>estrainer Imre Szittya schätzt an Romy Bär vor allem ihr Spielverständnis und ihre Übersicht. Foto: DBB DBB-Journal 08 / April 2009 21