Simon Schmitz - Deutscher Basketball Bund
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licht es, durch Minutenangaben sowie<br />
durch das Eintragen der Korbwürfe in chronologischer<br />
Reihenfolge, den Spielverlauf<br />
nachzuvollziehen.<br />
1960<br />
Einzelne Spieler begehen eine Vielzahl von<br />
Fouls.<br />
Reaktion: Ein Spieler scheidet nach dem<br />
Begehen seines fünften Fouls aus dem<br />
Spiel aus.<br />
1966<br />
Die Schiedsrichter verfügen zwar weltweit<br />
über einheitliche Regeln, nicht aber über<br />
einheitliche Mechanics (Laufwege, Signale).<br />
Reaktion: Herausgabe der Broschüre<br />
„Technik des Schiedsrichterns“. Einheitliche<br />
Mechanics ermöglichen eine bessere<br />
Zusammenarbeit der Schiedsrichter.<br />
1974<br />
Es werden zu viele Fouls begangen, hauptsächlich<br />
aus taktischen Gründen zum Spielende<br />
hin.<br />
Reaktion: Einführung der Mannschaftsfoulregel<br />
(zunächst 10 Fouls pro Halbzeit;<br />
heute 4 pro Viertel).<br />
1976<br />
Es werden zu viele Fouls am Werfer begangen.<br />
Reaktion: Einführung der Bonuswurf-Regel.<br />
1980<br />
Das zu oft disziplinlose Verhalten der Trainer<br />
hat viele technische Fouls zur Folge.<br />
Reaktion: Ein Trainer hat nach dem dritten<br />
(heute: zweiten) technischen Foul gegen<br />
sich die Halle zu verlassen.<br />
1984<br />
Zu viel Spielgeschehen nah der Zone, zu<br />
viel Konzentration auf das Centerspiel, zu<br />
wenig Aktionen im korbfernen Bereich.<br />
Reaktion: Einführung der Drei-Punkte-<br />
Regel. Aufwertung der Stärken kürzerer<br />
Spieler.<br />
1986<br />
<strong>Basketball</strong> kommt im kommerziellen Bereich<br />
an und Geldgeber erwarten Erfolge.<br />
Viele Spielbeteiligte kommen mit der<br />
neuen Drucksituation nicht klar. Eine Vielzahl<br />
von absichtlichen und disqualifizierenden<br />
Fouls ist die Folge.<br />
Reaktion: Bei absichtlichen (heute: unsportlichen)<br />
und disqualifizierenden Fouls<br />
gibt es zusätzlich zu den Freiwürfen auch<br />
noch Ballbesitz.<br />
1990<br />
Weiterhin gibt es überharte Spiele, zu viele<br />
Begegnungen beinhalten Raufereien. Hieran<br />
beteiligen sich zunehmend auch Ersatzspieler.<br />
Reaktion: Der Mannschaftsbankbereich<br />
wird definiert und eingezeichnet. Sein unerlaubtes<br />
Verlassen wird bestraft. Bei Konflikten<br />
auf dem Spielfeld kommt mit der<br />
Disqualifikation die schwerste Strafe zur<br />
Anwendung.<br />
1994<br />
Insbesondere Fehler bei der Freiwurf-Gewährung/-Nichtgewährung<br />
verlangen nach<br />
einer einheitlichen Regelung der gegebenenfalls<br />
durchzuführenden Korrektur.<br />
Reaktion: Die Regel „korrigierbarer Fehler“<br />
wird eingeführt.<br />
1998<br />
Die führende Mannschaft hat zum Spielende<br />
hin nur wenig Interesse, den Ball<br />
nach gegnerischen Korberfolgen schnell<br />
wieder einzuwerfen.<br />
Reaktion: Während der letzten zwei Spielminuten<br />
wird die Spieluhr auch bei Feldkörben<br />
gestoppt.<br />
1998<br />
Spielabläufe werden von Schiedsrichtern<br />
sehr unterschiedlich interpretiert. Einige<br />
agieren sehr moderat und unterstützen<br />
den Spielfluss durch möglichst wenig Eingriffe,<br />
andere orientieren sich stark am engen<br />
Wortlaut der Regeln, was viele Entscheidungen<br />
zur Folge hat.<br />
Reaktion: Die FIBA formuliert Grundsätze<br />
als Hilfe für die Entscheidung bei Kontakten.<br />
So finden u.a. folgende Schlagwörter<br />
Einzug in die Regeln „Vor-/Nachteil-Prinzip“,<br />
„Aufrechterhaltung von Geist und<br />
Sinn der Regeln“, „Integrität des Spiels“,<br />
„Gleichgewicht zwischen Spielkontrolle<br />
und Spielfluss“. Die Umsetzung des Spielgedankens<br />
wird eindeutiger Arbeitsauftrag<br />
für den modernen Schiedsrichter.<br />
2000<br />
Das Spiel soll schneller und korbreicher<br />
werden.<br />
Reaktion: Die Angriffszeit wird auf 24<br />
Sekunden verkürzt.<br />
2003<br />
Der Sprungball wird als störendes Element<br />
empfunden, weil er eine schnelle Spieldurchführung<br />
stört.<br />
Reaktion: Der mit einem Pfeil angezeigte<br />
„wechselnde Ballbesitz“ ersetzt die Sprungbälle.<br />
Jochen Böhmcker<br />
Unparteiisch<br />
BBL-Schiedsrichterin und ehemalige<br />
Nationalspielerin Petra Kremer hat die<br />
Zeit genau im Blick. Viele FIBA-<br />
Regeländerungen drehen sich um die<br />
exakte Einhaltung der Zeitregelungen.<br />
Fotos (2): DBB/Schöning<br />
DBB-Journal 08 / April 2009 37