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Simon Schmitz - Deutscher Basketball Bund

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Es war einmal<br />

Die Vereinigung der zwei<br />

„<br />

Es gab niemals auch nur irgendwelche<br />

politischen Akzente in unseren Diskussionen.<br />

Das ist bemerkenswert und hat<br />

ermöglicht, dass die Vereinigung von <strong>Deutscher</strong><br />

<strong>Basketball</strong> <strong>Bund</strong> (DBB) und <strong>Deutscher</strong><br />

<strong>Basketball</strong>-Verband (DBV) nach innen und<br />

nach außen völlig geräuschlos vonstatten<br />

ging”, erinnert sich DBB-Ehrenpräsident<br />

Manfred Ströher an die nach dem EM-<br />

Triumph 1993 wohl bewegendste Zeit seiner<br />

Präsidentschaft (1986-1994).<br />

Man schrieb den Spätherbst 1989, als nach<br />

einer ganzen Reihe sich letztlich überstürzender<br />

Ereignisse in Osteuropa die Mauer in<br />

Berlin – 28 Jahre schreckliches Symbol für die<br />

Teilung nicht nur Deutschlands, sondern<br />

auch Europas – fiel. Ströher zögerte nach<br />

dem 9. November 1989 nicht lange und wies<br />

seinen Generalsekretär Manfred Pelzer an,<br />

einen Termin mit den Kollegen des DBV zu<br />

vereinbaren. Dazu kam es bereits wenige<br />

Tage später am 4. Dezember 1989 im Berliner<br />

Hotel Esplanade. Ströher und Pelzer trafen<br />

sich mit dem DBV-Präsidiumsmitglied und<br />

damaligen FIBA-Schatzmeister Hans-Joachim<br />

38 DBB-Journal 08 / April 2009<br />

deutschen <strong>Basketball</strong>-Verbände<br />

DBB-Ehrenpräsident Manfred Ströher erinnert sich<br />

Otto und mit DBV-Generalsekretär Ulrich<br />

Kummer. „Die sofortige und unkomplizierte<br />

Wiederaufnahme unserer gegenseitigen<br />

Sportbeziehungen war schnell gefunden“,<br />

erinnert sich Ströher an die freundschaftlichen<br />

Gespräche.<br />

Offizielle Beschlüsse oder Vereinbarungen<br />

wurden in den folgenden Wochen und Monaten<br />

von den beiden Präsidien vorbereitet,<br />

„Doch schon vorher gab es<br />

zahlreiche Sportbegegnungen<br />

zwischen West und Ost.“<br />

ehe es am 24. März 1990 zur ersten gemeinsamen<br />

Vorstandssitzung von DBB und DBV in<br />

der Landessportschule Berlin kam. Doch<br />

schon vorher gab es zahlreiche Sportbegegnungen<br />

zwischen West und Ost, denn der<br />

Hunger auf die gemeinsame Korbjagd war zu<br />

groß, um die offiziellen Vorgänge abzuwarten.<br />

Im Rahmen der gemeinsamen Sitzung in<br />

Berlin wurde ausführlich über die zukünftige<br />

Zusammenarbeit auf nationaler Ebene gesprochen.<br />

Als Ergebnis standen schließlich 18<br />

Punkte in einer gemeinsamen Vereinbarung<br />

auf dem Papier (einzusehen im DBB-Archiv in<br />

Hagen – Anm. d. Red.). Außerdem wurde der<br />

sogenannte „Deutsche Arbeits-Ausschuß<br />

<strong>Basketball</strong>“ ins Leben gerufen, dem Ströher,<br />

Pelzer, Kummer, DBV-Präsident Gerd Hoffmann<br />

sowie die beiden Berliner Landesverbandspräsidenten<br />

Heinz-Michael Sendzik<br />

(West) und Peter Dominik (Ost) angehörten.<br />

„Es war nicht schwierig, mit unseren<br />

Freunden aus der DDR zusammen zu arbeiten.<br />

Kontakte hatte es immer gegeben. Mit<br />

den Herren Otto und Kummer haben wir uns<br />

seit 1964 (Ständige Konferenz in Bad Kreuznach)<br />

regelmäßig im Ausland getroffen. Auch<br />

dabei hat die Politik nie eine Rolle gespielt“,<br />

fährt Ströher fort. Im Mai 1990 wurde der<br />

ehemalige DDR-Nationalspieler Volkhard<br />

Uhlig DBV-Präsident. Ihn hatte 20 Jahre zuvor<br />

die Einstellung der <strong>Basketball</strong>-Förderung in<br />

der DDR auf dem Höhepunkt seiner Karriere<br />

als einer der besten Spieler Europas<br />

„erwischt“. Uhlig wurde von „verbliebenen<br />

Enthusiasten“ des <strong>Basketball</strong>s<br />

in der DDR gebeten, sich wieder mehr<br />

zu engagieren und als DBV-Präsident<br />

die Vereinigung vorzubereiten. „Die<br />

Verhandlungen zur Vereinigung fanden<br />

in sehr fairer, unaufgeregter<br />

Atmosphäre statt. Das Ergebnis konnte<br />

sich sehen lassen, vor allem im<br />

Hinblick auf die Tatsache, dass in der<br />

DDR praktisch 20 Jahre <strong>Basketball</strong>abstinenz<br />

herrschte“, schreibt Uhlig in<br />

seinem Bericht als kooptiertes DBB-<br />

Präsidiumsmitglied beim <strong>Bund</strong>estag<br />

2006 in Rust.<br />

Nach der Unterzeichnung der Vereinbarung zwischen<br />

DBB und DBV am 24. März 1990 freuten<br />

sich (v. li.): DBV-Vizepräsident Dr. Gerhard<br />

Eichler, DBB-Präsident Manfred Ströher, DBV-<br />

Präsident Gerd Hoffmann und DBB-Vizepräsident<br />

Walther Tröger.<br />

Foto: privat

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