Simon Schmitz - Deutscher Basketball Bund
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Was macht eigentlich<br />
Ein Leben<br />
Es war einmal in Tel Aviv, und eigentlich<br />
ging es auch gar nicht um ihn. Wenn es<br />
ein Märchen über die sportliche Karriere<br />
von Deutschlands Vorzeige-Center Klaus<br />
Zander geben würde, ungefähr so würde es<br />
wohl beginnen. Denn damals, 1980, vor<br />
10.000 begeisterten Zuschauern in der<br />
Hauptstadt Israels, inmitten der besten<br />
<strong>Basketball</strong>spieler der damaligen Zeit, erlebte<br />
der heute 52-Jährige die größten Augenblicke<br />
seiner langen und erfolgreichen Karriere.<br />
für die Domstadt<br />
Klaus Zanders Vereinstreue und Können bleiben bis heute unerreicht<br />
32 DBB-Journal 08 / April 2009<br />
von Thomas Werner<br />
Er war, als erster <strong>Deutscher</strong> überhaupt, in den<br />
Kader der Europaauswahl berufen worden<br />
und wirkte, an der Seite solcher Legenden<br />
wie Dino Meneghin (Europas <strong>Basketball</strong>er des<br />
Jahres 1983, wurde 2003 in die Hall of Fame<br />
aufgenommen) am Abschiedsspiel des israelischen<br />
Topstars Tal Brody mit, der mit seinem<br />
letzten Team Maccabi Tel Aviv die FIBA<br />
Allstar-Mannschaft zum Duell gefordert<br />
hatte.<br />
Für Zander sind die Szenen so gegenwärtig<br />
wie unvergesslich. „Es war, als käme man in<br />
eine andere <strong>Basketball</strong>-Welt. Immerhin kam<br />
ich ja nur aus Deutschland, wo <strong>Basketball</strong> zu<br />
diesem Zeitpunkt mehr oder weniger keine<br />
Rolle spielte.“ Mit ziemlicher Sicherheit der<br />
Höhepunkt seiner Laufbahn, auch wenn demgegenüber<br />
solche Erfolge wie die Teilnahme<br />
an den Olympischen Spielen in Los Angeles<br />
1984 gegenüber stehen. Insgesamt brachte<br />
„Ich bereue nicht,<br />
nie den Verein<br />
gewechselt zu haben.“<br />
er es auf 147 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft.<br />
Oder die insgesamt vier<br />
Deutschen Meisterschaften und drei Pokalsiege.<br />
„Die sind natürlich in einem Atemzug<br />
zu nennen“, gibt der 2,10 Meter lange Zander<br />
jedoch zu.<br />
Sein Anteil an diesen Titel war niemals klein.<br />
Es war nicht Zanders Art, im Pulk mit zu<br />
schwimmen oder Niederlagen einfach weg zu<br />
stecken. In 15 Jahren <strong>Bund</strong>esliga, die er stets<br />
in Köln verbrachte, ging er voran und opferte<br />
sich für den Erfolg seiner Mannschaft auf.<br />
Wie sehr ihm der Verein aus seiner Heimatstadt<br />
am Herzen liegt, zeigen die Stationen<br />
seiner Laufbahn, denn es gibt nur eine. Egal<br />
ob beim ASV, Saturn oder Galatasaray Köln,<br />
der Abwehrspezialist blieb der Domstadt<br />
treu. Und Zander bereut nicht, den Schritt ins<br />
Ausland nie gemacht oder irgendwo anders<br />
vielleicht mehr Geld bekommen zu haben. Er<br />
spielt die Besonderheit seiner Vereinstreue<br />
sogar runter. „In der damaligen Zeit war es<br />
nicht üblich, oft zu wechseln. Heute denke ich<br />
zwar oft darüber nach, welche<br />
Veränderungen ein Wechsel in mein Leben<br />
gebracht hätte, aber ich bereue nichts.“<br />
Zu groß war und ist seine Verbundenheit.<br />
Auch ein Transfer innerhalb der <strong>Bund</strong>esliga<br />
kam nicht in Frage. Wer weiß, möglicherweise<br />
wäre es in Spielen gegen Köln auch zu<br />
Gewissenskonflikten gekommen. Hinzu kamen<br />
die damaligen Strukturen. Die Spieler<br />
Auch lange nach seiner Zeit als aktiver Spieler lässt der<br />
<strong>Basketball</strong> den einstigen Vorzeigeathleten Klaus Zander<br />
nicht los. Was die eigenen sportlichen Betätigungen angeht,<br />
zeigt der Körper dem 52-jährigen ehemaligen Center<br />
mittlerweile allerdings die Grenzen auf, weshalb er<br />
auch bei der Deutschen Meisterschaft der Ü 45-Mannschaften<br />
in Bad Dürkheim Ende April nur als moralische<br />
Unterstützung fungieren will.<br />
Foto: Schöning