Verträge über Namensrechte an Sportstätten ... - sportrecht.org
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etabliert. 127 Dies zeigt sich inzwischen auch <strong>an</strong> den längeren Laufzeiten der Naming-<br />
Right-<strong>Verträge</strong>. Waren es zu Beginn 2001 bei der AOL-Arena in Hamburg noch 5<br />
Jahre, so sind inzwischen Laufzeiten von 10 bis 15 Jahren keine Seltenheit mehr.<br />
In einer Zeit, in der einzelne Fußballspieler für 94 Mio. € den Klub wechseln, ist m<strong>an</strong><br />
von Seiten der Vereinsführung liberaler geworden, was Geldbeschaffungsmaßnahmen<br />
<strong>an</strong>bel<strong>an</strong>gt.<br />
Auch in der Öffentlichkeit und vor allem in der F<strong>an</strong>gemeinde hat sich die <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs<br />
skeptische Stimmung gedreht. So sehr der potentielle Südkurvenbesucher auch am<br />
Fritz-Walter-Stadion geh<strong>an</strong>gen haben mag, inzwischen verstehen die Meisten, dass der<br />
Profisport in seiner heutigen Form ohne den Einsatz neuer Fin<strong>an</strong>zierungsinstrumente<br />
nicht erhalten werden k<strong>an</strong>n. Zu viele Vereine in Europa leben bereits <strong>über</strong> ihren<br />
Verhältnissen.<br />
Wieder <strong>an</strong>dere versuchen zwar noch, den traditionellen Namen ihres Stadions zu<br />
erhalten, auf Dauer wird m<strong>an</strong> sich wohl dennoch der zusätzlichen „Fin<strong>an</strong>zspritze“<br />
bedienen. Beispielhaft wäre hier der SV Werder Bremen zu nennen, der seine aktuellen<br />
Ausbauarbeiten am „Weserstadion“ noch <strong>an</strong>derweitig <strong>über</strong><br />
„Kooperationsvereinbarungen mit mehreren Partnern“ fin<strong>an</strong>zieren konnte. 128 Wie l<strong>an</strong>ge<br />
m<strong>an</strong> sich in Bremen und <strong>an</strong>dernorts noch dem Name-Sponsoring verschließen k<strong>an</strong>n,<br />
bleibt abzuwarten.<br />
Vor allem aber auch im Bereich der 2. und 3. Bundesliga wird es wohl verstärkt zu<br />
Partnerschaften der Vereine mit regionalen Unternehmen kommen.<br />
Was die weitere Entwicklung in Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>geht, so ist zu beobachten, dass die<br />
Vergabe der <strong>Namensrechte</strong> <strong>an</strong> Gebäuden nicht nur auf den Sportbereich begrenzt<br />
bleiben wird. Längst hat m<strong>an</strong> auch im Kulturbereich erk<strong>an</strong>nt, dass auf diesem Wege<br />
z.B. Stadt- oder Mehrzweckhallen ohne Hilfe der Kommune fin<strong>an</strong>zierbar gemacht<br />
werden können. 129<br />
Ähnlich wie bei der B<strong>an</strong>denwerbung, ohne die kaum eine moderne Sportstätte<br />
auskommt, wird es in Zukunft kaum mehr Stadien geben, die nicht den Namen eines<br />
Unternehmens tragen.<br />
Bayreuth, den 17.06.2009 __________________<br />
127 Nuschke, S. 137.<br />
128 Nuschke, S. 138.<br />
129 Wittneben, GRUR 2006, 814 (818); Klingmüller, SpuRt 2002, 59 (61).<br />
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