Ausgabe Juni 2010 - STADTmagazin Rapperswil-Jona
Ausgabe Juni 2010 - STADTmagazin Rapperswil-Jona
Ausgabe Juni 2010 - STADTmagazin Rapperswil-Jona
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
werden. Die Invalidenversicherung<br />
übernimmt etwa 30 % der<br />
Kosten. Den grossen Rest müssen<br />
alle Schulen durch Spendengelder<br />
zusammen bringen.<br />
Die Patenfamilie<br />
Die Stiftung Ostschweizerische<br />
Blindenführhundeschule sucht<br />
immer Familien, aber auch allein<br />
stehende Personen, die einen<br />
Welpen für ein bis eineinhalb<br />
Jahre aufnehmen und bei sich<br />
betreuen möchten, bis er dann<br />
in die Blindenführhundeschule<br />
zur Ausbildung zurückkehrt.<br />
Das wichtigste für eine Patenschaft<br />
ist Zeit, erfordert doch<br />
der Junghund am Anfang viel<br />
Aufmerksamkeit. Unterstützt<br />
werden Sie von der Schule mit<br />
viel Information und regelmässig<br />
stattfi ndenden Junghundetrainings.<br />
Die Gastfamilie (Junghundetrainer)<br />
lernen den Hunden<br />
zuerst, stubenrein und wohnungssicher<br />
zu werden. In der<br />
sogenannten Prägephase wird<br />
den zukünftigen Blindenführ-<br />
Noa & Luna<br />
Tiere<br />
hunden auch gezeigt, wie man<br />
Tram, Bus oder Auto fährt. Sehr<br />
wichtig sind aber auch Unterordnungs-<br />
und Appellübungen und<br />
das Trainieren der meist italienisch<br />
klingenden Befehle der zukünftigen<br />
Führhunde. Im Alter<br />
von etwa eineinhalb bis zwei<br />
Jahren, kommt dann der Tag, an<br />
dem die Hunde in die «Lehre»<br />
gehen dürfen. Nach der bestandenen<br />
Prüfung, wird der Hund<br />
an eine blinde Person abgegeben,<br />
bei welcher er ein halbes<br />
Jahr auf Probe ist. Zusammen<br />
mit dem Ausbilder wird dann in<br />
dieser Zeit die nähere und weitere<br />
Umgebung ausgekundschaftet.<br />
Wege die für den Blinden<br />
wichtig sind, werden so geübt,<br />
dass sie später vom Führhunde-<br />
Halsgasse 31<br />
8640 <strong>Rapperswil</strong><br />
Schweizermode<br />
für Hunde<br />
Mo, Di: geschlossen / Mi, Do, Fr: 13.30 – 18.30<br />
Sa: 10.00 – 16.00 / So: 13.00 – 17.00<br />
www.zampetta.ch<br />
Gespann jederzeit selbständig<br />
zurückgelegt werden können.<br />
Diese Einführung dauert 3 Wochen<br />
und fi ndet am Wohnort des<br />
Sehbehinderten statt.<br />
Blindenhund –<br />
intelligenter Ungehorsam<br />
Ganz besonders faszinierend ist<br />
die Fähigkeit des sogenannten<br />
intelligenten Ungehorsams von<br />
Blindenführhunden. Die Hunde<br />
werden gezielt dazu angeleitet,<br />
in gefährlichen Situationen ungehorsam<br />
zu sein und Kommandos<br />
zu verweigern. Doch kann dieses<br />
unorthodoxe Erziehungsziel konform<br />
gehen mit einer exzellenten<br />
Hundeerziehung? Die Antwortet<br />
lautet klar ja, denn der Blindenhund<br />
wird eben genau daraufhin<br />
erzogen, nämlich intelligenten<br />
Ungehorsam zu leisten. Wie das?<br />
Sein Instinkt sagt ihm direkt und<br />
ohne Umwege, wenn eine Situation<br />
gefährlich sein könnte. In<br />
der Ausbildung zum Blindenhund<br />
wiederum hat er gelernt, dieser<br />
instinktiven Reaktion eine tatsächliche<br />
reale Handlung zuzuordnen.<br />
Möchte der Mensch z.B.<br />
eine befahrene Strasse überqueren,<br />
weicht der Blindenhund instinktiv<br />
zurück. Zu dieser Instinktreaktion<br />
gesellt sich sofort die<br />
Wir suchen ein neues Zuhause!<br />
Tierheim Surber, Schauenbergstr. 100, 8046 Zürich, Tel. 044 371 86 17, www.tierheim-surber.ch<br />
Verweigerung des Kommandos<br />
und das Zurückhalten des Hundeführers.<br />
Dieser wiederum vertraut<br />
seinem Partner blind und<br />
negiert das ursprüngliche Kommando.<br />
Somit ist der vermeintliche<br />
Ungehorsam des Blindenhundes<br />
eigentlich gar kein<br />
Ungehorsam, sondern ein Zeichen<br />
von Verbundenheit mit seinem<br />
Hundeführer und gesunder<br />
Selbstständigkeit. Seine instinktiven<br />
Reaktionen kanalisiert der<br />
Blindenhund «intelligent», vermeintlich<br />
eigenständig, dabei<br />
aber eigentlich automatisiert angelernt.<br />
Der Kreis schliesst sich<br />
und wir fi nden: faszinierend!<br />
Weitere Informationen über die<br />
Ausbildung der Blindenführhunde<br />
und die OBS unter:<br />
www.o-b-s.ch. Sind Sie am Aufziehen<br />
eines Patenhundes interessiert,<br />
kontaktieren Sie die<br />
Stiftung Ostschweizerische Blindenführhunde.<br />
Noa & Luna, die Mischlingsschwestern<br />
sind geboren am 15.06.08, sind kastriert<br />
und ca. 50 cm gross. Noa ist<br />
kurzhaar, ihre Schwester etwas rauhaar.<br />
Noa kann sehr gut klettern, es<br />
sind sehr sanfte und sensible girls, die<br />
sich ein eher ruhiges und ländliches<br />
Zuhause wünschen.<br />
Für tolle Lebensplätze würden wir versuchen<br />
die beiden auch einzeln abzugeben.<br />
45