Favoriten des Monats - P-Magazin
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26_KlAnGlich KlAnGlich_27<br />
Mehr als eine Plattenbörse<br />
Der Musikflohmarkt in der Centralstation am 21. Dezember<br />
„Don’t disturb me when I’m crate digging vinyl.“<br />
Ein Statement, das für eine ganz bestimmte Spezies<br />
Mensch steht – den Musikliebhaber und -sammler!<br />
Plattenbörsen vereinen geneigte Musikhörer, DJs<br />
und Plattennerds dieser Welt. Die größten und beeindruckendsten,<br />
jährlichen Treffen werden auf internationalem<br />
Terrain veranstaltet: in Utrecht, London,<br />
Paris und New york. über den Handel und Konsum<br />
hinaus finden hier auch Ausstellungen, Autogrammstunden,<br />
Konzerte und DJ-Sets großen Anklang.<br />
„Think big“ lautet hier die Devise! Plattenbörsen,<br />
die in Deutschland stattfinden, sind zumeist wesentlich<br />
überschaubarer und beschränken sich bis auf<br />
Memorabilia auf das Angebot von Langspielplatten,<br />
CDs und DVDs. Gewohnte Kost für den Plattenteller.<br />
Nicht so der Musikflohmarkt in der Centralstation.<br />
Zum bereits vierten Mal wird er am Montag, dem 21.<br />
Dezember, ab 18 Uhr, inmitten unserer beschaulichen<br />
Stadt veranstaltet. Der von centralstation-Booker<br />
christian Jung ins leben gerufene Musikflohmarkt<br />
hat mehr zu bieten als die gewöhnliche Plattenbörse.<br />
Ob Schallplatten, Musikkassetten (ja, die gab es auch<br />
mal!), cDs, DVDs, instrumente und Audio/hifi jeglicher<br />
Art, Autogrammkarten, Fachliteratur, Fotos, Poster,<br />
Konzertplakate, t-Shirts oder sonstige Devotionalien<br />
angeboten werden: Es darf alles verkauft werden,<br />
was im Entferntesten mit Musik zu tun hat. hauptsache,<br />
die Ware passt auf den 1 mal 2 Meter großen<br />
Verkaufstisch <strong>des</strong> Anbietenden.<br />
Wie kam die idee, einen solchen Musikflohmarkt in<br />
Darmstadt anzubieten? christian erläutert: „Die idee<br />
entstand, weil es ja schon andere Flohmärkte wie den<br />
Kindersachenflohmarkt in der centralstation gibt. Und<br />
für mich als Musiker [Gitarrist und Sänger bei Krakeel,<br />
Anm. d. Red.] und Booker ist es natürlich naheliegend,<br />
einen Musikflohmarkt ins leben zu rufen. ich bin tagtäglich<br />
umgeben von Menschen, die jede Menge Musik-<br />
Devotionalien irgendwo herumfliegen haben, die sie<br />
nicht mehr brauchen oder verkaufen oder tauschen<br />
wollen.“<br />
Ein weiterer Punkt, der diesen Flohmarkt so besonders<br />
macht und den christian sehr schätzt, ist, dass hier<br />
nicht die Profis (gemeint sind händler), sondern das<br />
gemeine, musikinteressierte Volk verkauft – was viel<br />
prickelnder sei. Recht hat er! Die speziellen Musikflohmärkte<br />
und Plattenbörsen sind viel zu oft zu professionell.<br />
Wenn man dort etwas Außergewöhnliches<br />
findet, dann ist es meist teuer bis unbezahlbar.<br />
Feier-Atmosphäre beim Flohmarkt-Stöbern liefert in<br />
der centralstation auch dieses Mal wieder DJ terri tory<br />
tiler [aka Ortlieb Kissen, Anm. d. Red.]. Besonderheit:<br />
Er legt nicht nur die hintergrundmusik auf, sondern<br />
sucht sich bei den Ständen kuriose Platten, die er<br />
übers Mikrofon anmoderiert und dann vorspielt. Den<br />
Gästen und Standbetreibern gefällt‘s! Ab 21 Uhr gibt es<br />
diesmal zudem live-Musik in der Rocklounge von den<br />
Darmstädtern Okta logue [ehemals Zaphire Oktalogue,<br />
Anm. d. Red.], die mit psychedelisch-progressivem<br />
Bluesrock die hörer begeistern werden.<br />
Die Zahl der Standbetreiber und die Besucherzahl <strong>des</strong><br />
Musikflohmarkts steigt von Mal zu Mal, doch Darm-<br />
stadts Markt für Musik sei „unbedingt noch ausbaufähig“,<br />
sagt christian. in Bezug auf die Stände wünscht<br />
er sich, dass noch mehr Musikinstrumente und -zubehör<br />
angeboten wird: „Wir sind offen für alle Anregungen.<br />
Und ich bin selbst auch immer bei den Musikflohmärkten<br />
vor Ort, um mit den Gästen und Standbetreibern<br />
zu reden und mir ihre ideen anzuhören“. christians<br />
persönlicher Musikgeschmack ist vielfältig – und er<br />
variiert. Eine stete Konstante sind aber Rock, indie-<br />
Bands und der Soul. Gerade bei letzterem ist er immer<br />
auf der Suche nach alten Raritäten aus den Sechzigern<br />
und Siebzigern. Und natürlich nach altem Musikzubehör,<br />
denn der analoge Sound hat’s ihm angetan!<br />
Vielleicht wird er ja auf dem Musikflohmarkt in der<br />
centralstation fündig. Und ihr natürlich auch!<br />
(Gunnar Schulz)<br />
Stöbern, feilschen, feiern!<br />
Musikflohmarkt zum late night-Shopping<br />
„himmlisches Einkaufsvergnügen“<br />
centralstation / Mo, 21. Dezember / 18 Uhr<br />
Eintritt frei!<br />
Support: DJ terri tory tiler<br />
Ab 21 Uhr: Okta logue live in der Rocklounge<br />
Abendkasse Rocklounge: 3 Euro<br />
Für Standbetreiber und solche, die es noch werden<br />
wollen: Aufbau <strong>des</strong> Flohmarkts von 17 bis 18 Uhr<br />
Standgebühr: 10,26 Euro (inklusive Gebühren)<br />
Online-tickets für tische unter<br />
www.centralstation-darmstadt.de<br />
illustrationen: Jan Rathje<br />
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