Klebstoffe - Chemie und ihre Didaktik, Universität Wuppertal
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<strong>Chemie</strong><br />
Nr.7<br />
<strong>Klebstoffe</strong><br />
Andreas Hirth<br />
Dieter Wöhrle<br />
ISSN 1610-8558
Zum Titelbild<br />
Die Seepocke<br />
Die Seepocke, eine Krebsart, die in Küstengewässern heimisch ist,<br />
kann sich als frei schwimmende Larve an praktisch alle marinen<br />
Hartsubstanzen heften. Die Anheftung erfolgt dabei mit einem<br />
Sekret der so genannten „Zementdrüsen“. Bei diesem Sekret handelt<br />
es sich um einen 2-Komponenten-Reaktionsklebstoff mit hoher<br />
Resistenz gegen Wasser <strong>und</strong> enormer Langzeitbeständigkeit. Bei der<br />
Anheftung ist die Beschaffenheit des Untergr<strong>und</strong>es völlig<br />
unerheblich. Auch während des Wachstums <strong>und</strong> bei den<br />
verschiedenen Häutungen bleibt der Krebs stets fest mit dem<br />
Untergr<strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en, weil eine ständige Neusekretion von<br />
<strong>Klebstoffe</strong>n die Haftung garantiert.<br />
Dr. Andreas Hirth<br />
Prof. Dr. Dieter Wöhrle<br />
Institut für Organische <strong>und</strong><br />
Makromolekulare <strong>Chemie</strong><br />
U niversität Bremen<br />
woehrle@chemie.uni - bremen.de<br />
dr.hirth@uni - bremen.de<br />
ISSN 1610- 8558
INHALT<br />
Allgemeiner Teil<br />
1. Kleben – alte Kunst <strong>und</strong> junge Wissenschaft 1<br />
2. Kleben – die Natur macht es vor! 2<br />
2.1 Beispiel Feldwespe 2<br />
2.2 Beispiel Gummibaum 3<br />
2.3 Beispiel Honigbiene 3<br />
3. Geschichte des Klebens 4<br />
4. Wie „klebt“ ein „Klebstoff“ 5<br />
4.1 Adhäsionskräfte 6<br />
4.2 Kohäsionskräfte 7<br />
5. Definition von Kleben / Klebstoff 7<br />
6. Einteilung der <strong>Klebstoffe</strong> 8<br />
7. Vorteile <strong>und</strong> Nachteile der <strong>Klebstoffe</strong> 9<br />
8. Einsatz von <strong>Klebstoffe</strong>n 9<br />
9. Art <strong>und</strong> Anwendungsgebiete einiger wichtiger Klebstoff-Typen 10<br />
Experimenteller Teil<br />
Versuche zu Adhäsion <strong>und</strong> Kohäsion<br />
1. Wasser <strong>und</strong> Glycerin als Klebstoff 17<br />
2. Benetzung unterschiedlicher Werkstoffe 18<br />
3. Kamm-Modell 19<br />
4. Schälung einer Papierklebung 20<br />
Thermie eines Reaktionsklebstoffs<br />
5. Wärmefreisetzung beim Aushärten von Reaktionsklebstoffen 21<br />
Klebeversuche<br />
6. Klebeversuch mit Schmelzkleber 22<br />
7. Lösemittel als Klebstoff 23<br />
Herstellung einiger <strong>Klebstoffe</strong><br />
8. Papierleim aus Milch 24<br />
9. Herstellung eines Metallklebers 25<br />
10. Herstellung eines „Allesklebers“ 27<br />
Kurzzeichen wichtiger Kunststoffe 28<br />
Literatur 29<br />
Regeln für die praktische Arbeit im Laboratorium 30
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 1<br />
1. KLEBEN – ALTE KUNST<br />
UND JUNGE WISSENSCHAFT<br />
Schon in der jüngeren<br />
Steinzeit, also ca. 8000 v. Chr.<br />
bedienten sich die Menschen<br />
eines Birkenharzes zum<br />
Befestigen von Speer- <strong>und</strong><br />
Beilspitzen (siehe Abbildung).<br />
Bei der Entdeckung des<br />
Gletschermannes „Ötzi“<br />
wurden Ausrüstungs- <strong>und</strong><br />
Kleidungsstücke gef<strong>und</strong>en,<br />
wie zum Beispiel ein aus<br />
einem Eibenstämmchen<br />
gefertigtes Beil, dessen Klinge mit dem Klebstoff Birkenpech sowie Lederstreifen<br />
befestigt ist.<br />
Um 5000 v. Chr. benutzte man in Babylon tierisches Blut, Eiweiß, verschiedene<br />
Pflanzenharze oder Asphalt als <strong>Klebstoffe</strong>. Beim Bau vor ca. 3500 Jahren wurde das<br />
Kleben sogar „professionalisiert“:<br />
Der Beruf des Leimkochers (Kellopsos) entstand. Die Kunst des Leimsiedens, wurde<br />
später von den Griechen <strong>und</strong> Römern übernommen. Ein Indiz dafür, dass die Kunst des<br />
Klebens zur Zeit der Römer schon recht weit entwickelt war, mag ein Eichenholzkästchen<br />
aus der Römerzeit sein, das um 1886 in Breslau gef<strong>und</strong>en wurde: Auf dem Deckel dieses<br />
Eichenholzkästchens waren fünf metallische Münzen aufgeklebt. Der vermutlich auf einer<br />
Eiweiß-Kalk-Verbindung basierende Klebstoff muss eine für damalige Verhältnisse<br />
extreme Haftkraft besessen haben, da vier der fünf aufgeklebten Münzen noch nach fast<br />
zwei Jahrtausenden auf der Holzunterlage haften.<br />
Mitte des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts bedienten sich die Azteken beim Bauen der Klebwirkung des<br />
Blutes, die auf das Blutalbumin zurückzuführen ist. Sie mischten Tierblut unter den<br />
„Zement“. Noch heute sind diese Werke der aztekischen Baukunst recht gut erhalten <strong>und</strong><br />
zeugen von der Qualität des Bindemittels.<br />
Um 1830 wurde Naturkautschuk als Klebrohstoff eingesetzt. Mit der Erfindung der<br />
Vulkanisierbarkeit von Kautschuk 1841 durch Goodyear setzt die Geschichte der<br />
synthetisch hergestellten Kunststoffe <strong>und</strong> somit der synthetischen <strong>Klebstoffe</strong> ein. Damit<br />
wurde erstmals in der Geschichte der Menschheit ein Naturstoff chemisch verändert <strong>und</strong><br />
so ein halb-synthetischer Werkstoff mit neuen mechanischen bzw. technologischen<br />
Eigenschaften hergestellt (Kunststoff). 1864 gelang es W. Parks, das halb-synthetische<br />
Celluloid herzustellen. Die ersten „echten“ Kunststoffe, die aus den Laboratorien der
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 2<br />
Chemiker stammten <strong>und</strong> zu denen es in der Natur keine Parallelen mehr gab, waren die<br />
Phenolharze. Ihre technische Nutzung begann 1902 <strong>und</strong> ist eng mit dem Namen<br />
Baekeland verb<strong>und</strong>en, der 1905 das erste Phenolharz unter dem Produktnamen Bakelite<br />
vertrieb. Mit der Herstellung dieser Werkstoffe war der entscheidende Schritt in der<br />
Kunststoffentwicklung getan: von der Nutzung von Naturstoffen über die chemische<br />
Modifizierung hin zu den vollsynthetischen Kunststoffen. In den folgenden Jahrzehnten<br />
nahm die Entwicklung der synthetischen Kunststoffe <strong>und</strong> <strong>Klebstoffe</strong> einen rasanten<br />
Aufschwung. Kunstkautschuke wie Polychloropren, Buna (Polybutadien) <strong>und</strong> Siliconkautschuk<br />
wurden synthetisiert. Es folgten die Epoxidharze <strong>und</strong> die Polyurethane, nach<br />
dem zweiten Weltkrieg die Methacrylat- <strong>und</strong> Cyanacrylat-<strong>Klebstoffe</strong><br />
(Sek<strong>und</strong>enklebstoffe).<br />
Etwas Etymologie zum Abschluss: Der Begriff „kleben“ stammt aus dem<br />
althochdeutschen „kliban“ (norddeutsch „Klei“ = toniger Schlick) <strong>und</strong> „leimen“ aus dem<br />
indogermanischen „leimo“ = Lehm.<br />
2. KLEBEN – DIE NATUR MACHT ES VOR!<br />
Die Geschichte der Menschheit bietet so viele Beispiele klebtechnischer Anwendungen in<br />
den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien, dass man das Kleben für eine Erfindung des<br />
Homo sapiens halten könnte, wobei die Natur immer wieder Ausgangspunkt <strong>und</strong> Vorbild<br />
für die Anwendung der Fügetechnik Kleben durch den Menschen war. Die folgenden<br />
Beispiele einiger klebtechnischer Lösungen aus dem Tier- <strong>und</strong> Pflanzenreich zeigen, wie<br />
der Mensch von der Natur lernen <strong>und</strong> so die Technologie des Klebens weiterentwickeln<br />
konnte <strong>und</strong> kann.<br />
2.1 Beispiel Feldwespe<br />
Streift man mit „klebtechnischem Blick“ durch das Reich der Insekten, stößt man auf die<br />
in Mitteleuropa heimische Feldwespe: Mit <strong>ihre</strong>n Kauwerkzeugen zerkleinert sie Holz,<br />
wobei sie die langen Fasern der Cellulose des Holzes durch Schabbewegungen<br />
mechanisch grob zerkleinert. Anschließend frisst sie diese Späne, fügt wässriges<br />
Verdauungssekret hinzu <strong>und</strong> verkürzt damit chemisch nochmals die Faserlänge der<br />
Cellulose. Der Nestbauklebstoff ist jetzt fertig zur Weiterverarbeitung. Beim Trocknen<br />
verdunstet das Wasser aus der Masse, die Cellulosefasern verfilzen <strong>und</strong> der Klebstoff wird<br />
fest. Mit dieser Klebtechnik kann die Feldwespe recht beständige Nester konstruieren.<br />
Diese Technik hat sich der Mensch bei der Verschönerung seiner Wohnungen zu Nutze<br />
gemacht: Die Klebfähigkeit von Tapetenkleister beruht auf demselben Prinzip.
2.2 Beispiel Gummibaum<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 3<br />
Beim Lösungs- bzw. Dispersionsmittel Wasser kann die Langzeitbeständigkeit der<br />
Klebungen ein Problem werden. Auch hier bietet die Natur wieder eine Lösung an,<br />
diesmal aus dem Pflanzenreich: Die Gummimilch der Gummibaum-Gewächse ist eine<br />
Dispersion von Polymeren (Naturlatex) in Wasser. Die Dispersion ist also eine<br />
Möglichkeit, das umweltfre<strong>und</strong>liche Lösungsmittel Wasser zu benutzen <strong>und</strong> trotzdem eine<br />
langzeitbeständige Klebung zu erreichen. In der Holz verarbeitenden Industrie wird dieser<br />
„Trick“ der Natur schon lange genutzt.<br />
2.3 Beispiel Honigbiene<br />
Während die Feldwespe sich also eines Klebstoffs bedient, dessen Wirkprinzip auf dem<br />
Lösungsmittel Wasser beruht, verwendet die Honigbiene dagegen einen Nestklebstoff, der<br />
völlig ohne Lösungsmittel auskommt: Wachs, das bei Körpertemperatur der Biene flüssig<br />
ist. Erst nach Abkühlung erstarrt der Klebstoff in seiner beständigen Form. So erfüllt der<br />
Bienenklebstoff die Idealforderung an moderne <strong>Klebstoffe</strong> (Schmelzklebstoffe):<br />
lösungsmittelfrei <strong>und</strong> trotzdem zum Auftrag flüssig.
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 4<br />
3. GESCHICHTE DES KLEBENS<br />
vor<br />
3 Mrd.<br />
Jahren<br />
Vor<br />
8000<br />
Jahren<br />
Vor<br />
3500<br />
Jahren<br />
8000<br />
v. Chr.<br />
5000<br />
v. Chr.<br />
2000<br />
v. Chr.<br />
1000<br />
v. Chr.<br />
1500<br />
Klebähnliche Vorgänge bei Urzellen: Sie erwerben eine klebrige<br />
Außenhülle, wodurch sie sich mit Nachbarzellen zu Klumpen <strong>und</strong><br />
Kolonien verbinden. Muscheln stellen hochfeste Verbindungen zu<br />
unterschiedlichsten Untergründen her; Sonnentau <strong>und</strong> Spinnen<br />
produzieren klebrige Sekrete; Bienen verarbeiten Wachsplättchen;<br />
Vögel stellen die ersten „geklebten“ Verb<strong>und</strong>werkstoffe beim<br />
Nestbau her.<br />
Ab dieser Zeit sind Klebanwendungen durch den Menschen<br />
bekannt: Kollagen wird von Höhlenmenschen am Toten Meer<br />
benutzt. Bei Ausgrabungen wird es als Zierrat auf Schädeln, als<br />
Dichtmasse für Behälter <strong>und</strong> als Klebstoff identifiziert.<br />
Tierblut <strong>und</strong> Eiweiß als Bindemittel zum Untergr<strong>und</strong> bei<br />
Höhlenmalereien; Hüttenbauten aus Holz, Reisig <strong>und</strong> Schilf, die<br />
mit Lehm verstärkt werden.<br />
Waffen bei fortgeschrittenen Jägerkulturen: Baumharze dienen der<br />
verstärkenden Klebwirkung beim Befestigen von Feuerstein- oder<br />
Knochenspitzen in Holzschäften; „Kleister“ durch Verkochen<br />
pflanzlicher Bestandteile; „Leime“ durch Verkochen tierischer<br />
Bestandteile.<br />
In Mesopotamien <strong>und</strong> Ägypten: Nutzung von Asphalt (natürliche<br />
Vorkommen) als Klebstoff (Mosaike) <strong>und</strong> in Verbindung mit<br />
Harzen als Dichtstoff zur Bootsabdichtung.<br />
1937<br />
1940<br />
1941<br />
1943<br />
Auf den Forschungsarbeiten von 0. Bayer, Leverkusen, basieren<br />
die Polyaddition von Polyurethanen (PUR) aus Diisocyanaten <strong>und</strong><br />
Polyolen.<br />
IG Farben erhält Patent für Methacrylat-<strong>Klebstoffe</strong> (heute<br />
„Agomet“ der Degussa, Hanau).<br />
Großtechnische Produktion gesättigter <strong>und</strong> ungesättigter<br />
Polyester-Harze<br />
Herstellung temperaturbeständiger Siliconkautschuke; in den USA<br />
erste Verwendung von Phenolharz-Polyvinylacetaten mit<br />
Formulierungen für Metall-Holz-Verklebungen im englischen<br />
Flugzeugbau; Epoxidharz-Formulierungen für Metall/Metall-<br />
Verbindungen im deutschen Flugzeugbau.<br />
1946 Industrielle Herstellung von Epoxidharzen.<br />
Vorderasien: Gelatineleim zur Möbelherstellung. 1953 V. Kneble (USA) führt anaerob härtende <strong>Klebstoffe</strong> auf<br />
Dimethylacrylat-Basis unter dem Namen „Loctite“ ein.<br />
China: Hautleime bei Lackarbeiten: Saft des Lackbaums verbindet<br />
bei Verdunstung bis zu 30 verschiedene Schichten.<br />
Kautschuk wird von den Spaniern aus Mittelamerika, wo es<br />
Azteken <strong>und</strong> Mayas schon lange verwenden, nach Europa<br />
gebracht; Casein, schon bei den Römern bekannt, wird als erster<br />
„Kunststoff“ bei der Papierbeschichtung <strong>und</strong> Buchbinderei<br />
verwendet.<br />
1958<br />
1967<br />
1700 Leimsiedereien. 1968<br />
1841 Vulkanisierbarkeit des Kautschuks wird entdeckt (Goodyear). 1970<br />
1905<br />
1921<br />
1922<br />
1928<br />
1930<br />
1931<br />
1936<br />
Baekeland bringt unter dem Namen „Bakelite“ das erste<br />
Phenolharz auf den Markt.<br />
Gr<strong>und</strong>lagen der makromolekularen <strong>Chemie</strong> durch Max<br />
Staudinger.<br />
BASF erhält Patent zur Herstellung von in organischen<br />
Lösungsmitteln löslichen Harnstoff-Formaldehyd-Harzen.<br />
In den USA erstmals Produktion von Polyvinylchlorid (PVC);<br />
Produktion von Polymethylmethacrylat (PMMA) als „Plexiglas“<br />
bei Röhm & Haas.<br />
Erste technische Herstellung von Polyvinylacetat (PVAC),<br />
Polystyrol (PS) <strong>und</strong> Polyacrylnitril (PAN).<br />
Erste stabile Kunststoff-Dispersion auf Basis von Acrylsäureestern<br />
(BASF, Röhm & Haas) <strong>und</strong> Vinylacetat (Wacker, Hoechst);<br />
Produktionsaufnahme von Polychloroprenen.<br />
P.Castan (de Tre Fröres, Schweiz) benutzt die Polyaddition zum<br />
Aufbau von Kunststoffen <strong>und</strong> erfindet Epoxidharze, die ihm 1939<br />
patentiert werden.<br />
C.Ellis (Ellis-Foster Comp. USA) entdeckt die rasche<br />
Härtbarkeit ungesättigter Polyester mit Styrol durch Peroxide.<br />
Erste Cyanacrylat-<strong>Klebstoffe</strong> „Eastman 910“ in den USA <strong>und</strong><br />
1960 „Sicomet“ in Deutschland auf dem Markt.<br />
Erste temperaturfeste Polyimid-<strong>Klebstoffe</strong> (bis 300 °C) in den<br />
USA.<br />
Beginn der feuchtigkeitshärtenden Polyurethan Entwicklungen<br />
~Sikaflex“ <strong>und</strong> „Betaseal“ zum Klebdichten von Kfz-Front- <strong>und</strong><br />
Heckscheiben.<br />
Rasche Weiterentwicklung der Polyurethan-<strong>Chemie</strong> mit<br />
vielfältigen 1- <strong>und</strong> 2-K-Formulierungen; erste UVIichthärtende<br />
Acrylat-Formulierungen; Entwicklung von MS-Polymeren in<br />
Japan, Anwendung bei erdbebensicheren Bauweisen.<br />
1980 Reaktive Schmelzklebstoffe.<br />
1984<br />
1988<br />
ab<br />
1990<br />
1993<br />
1995<br />
2000<br />
Entwicklung anisotrop leitfähiger <strong>Klebstoffe</strong>. Die Leitfähigkeit<br />
entsteht durch einen direkten Kontakt der Fügeteile über einzelne,<br />
sich in der Klebstoffmatrix nicht berührende Füllstoffpartikel (z.B.<br />
goldbeschichtete Polystyrolkugeln/Durchmesser 5 mm), die<br />
elektrisch leitfähig sind.<br />
Entwicklung von hochfesten <strong>Klebstoffe</strong>n zum Kleben beölter<br />
Stahlbleche unter Großserienbedingungen (z.B. Automobilbau).<br />
Hierbei handelt es sich um spezielle heißhärtende 1 -K-<br />
Epoxidharzklebstoffe.<br />
Entwicklung von diversen <strong>Klebstoffe</strong>n mit multiplen<br />
Härtungsmechanismen. Z.B. Cyanacrylate, die zunächst durch<br />
UV-Bestrahlung an- <strong>und</strong> dann über Luftfeuchtigkeit aushärten.<br />
Entwicklung aerob härtender <strong>Klebstoffe</strong>, deren Härtung durch<br />
Sauerstoffzutritt eingeleitet wird. Diesen <strong>Klebstoffe</strong>n sind<br />
Hydroperoxidbildner wie z.B. Hydrazon beigefügt, die oxidativ<br />
Peroxide bilden <strong>und</strong> die Polymerisation starten.<br />
Entwicklung von silanvernetzenden PolyurethanPrepolymeren (S-<br />
PUR), die die Palette der 1-K-feuchtigkeitshärtenden<br />
gummielastischen <strong>Klebstoffe</strong> ergänzen. Sie zeigen eine<br />
verbesserte Balance zwischen Reaktivität <strong>und</strong> Lagerstabilität, ein<br />
Ausbleiben der Blasenbildung <strong>und</strong> besitzen keinen isocyanatbasierten<br />
Reaktionsmechanismus mehr.<br />
Entwicklung wiederlösbarer Klebstoffsysteme für Reparatur <strong>und</strong><br />
Recycling basierend auf den Methoden Temperatur-, Spannung-,<br />
Strom- <strong>und</strong>/oder pH-Wert-Anderung.
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 5<br />
4. WIE „KLEBT“ EIN „KLEBSTOFF“<br />
Egal, ob man sich darüber ärgert, dass ein Kaugummi an der Schuhsohle sein Unwesen<br />
treibt <strong>und</strong> den schönen Teppich ruiniert, oder ob du deine Jacke mit Hilfe eines „power<br />
strips-Hakens“ an der Tür aufhängen – alles klebt.<br />
Der Pritt-Stift zum Kleben von Papier, der Kleister, mit dem man Tapeten an die Wand<br />
klebt, der Sek<strong>und</strong>enkleber, mit dem man einen abgebrochen Henkel wieder an die Tasse<br />
kleben kann, sind heute genauso alltäglich, wie das Kleben (anstelle des Schweißens) von<br />
Flugzeugrümpfen <strong>und</strong> Flügeln.<br />
Zurück zu unserem anfänglichem Ärgernis dem Kaugummi. Kaugummi ist auch eine Art<br />
von Klebstoff, der mit der Zeit aushärtet –<strong>und</strong> dann nur noch sehr aufwendig <strong>und</strong> teuer<br />
mit Hochdruckreinigern von der Straße entfernt werden kann. Die Frage, die uns hier<br />
interessiert ist, wieso Kaugummi <strong>und</strong> andere Substanzen kleben <strong>und</strong> worin die<br />
Unterschiede im Klebvermögen begründet sind. Am Kaugummi kann man erkennen,<br />
welche Bedingungen ein Klebstoff erfüllen muss:<br />
Er muss an fremden Oberflächen kleben bleiben.<br />
Der Kaugummi besteht nicht nur aus einer einzigen Klebstoffteilchenschicht<br />
(monomolekularen Schicht) <strong>und</strong> muss deshalb auch in sich kleben.<br />
Die Fachbegriffe hierfür lauten Adhäsion für die Haftung an dem Werkstoff <strong>und</strong><br />
Kohäsion für die Haftung in sich. Um den Vorgang des Klebens verstehen zu können,<br />
musst Du Dich nun kurz mit der Adhäsion <strong>und</strong> der Kohäsion beschäftigen. Die unten<br />
stehende Abbildung zeigt schematisch, welche Kräfte wirken, wenn zwei Werkstoffe<br />
miteinander verklebt werden.<br />
Kohäsionskräfte<br />
Adhäsionskräfte<br />
Werkstück 1<br />
Klebstoff<br />
(Klebstoffteilchen)<br />
Werkstück 2
4.1 Adhäsionskräfte<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 6<br />
Dies sind Anziehungskräfte mit geringer Reichweite (1µm), die immer an Grenzflächen<br />
von festen Stoffen auftreten. Sie treten aber meist nicht sichtbar in Erscheinung (wenn<br />
man zwei Holzstücke aneinander hält, wirken keine spürbaren Kräfte), da die meisten<br />
Oberflächen so uneben sind, dass der Abstand der Moleküle, der zum Ausbilden dieser<br />
Kräfte nötig wäre, zu groß ist (Deshalb haften zwei Holzstücke nicht aneinander).<br />
Man unterscheidet:<br />
Mechanische Adhäsion Spezifische Adhäsion<br />
Mechanische Verankerung des<br />
Klebstoffs in Oberflächenporen<br />
vergleichbar einem Puzzle<br />
(schwache Kräfte)<br />
Zwischenmolekulare oder<br />
chemische Bindungskräfte<br />
(Van-der-Waals-Kräfte, Dipol-<br />
Dipol-Wechselwirkungen usw.).<br />
Die Adhäsionskräfte sind zwischen Klebstoff <strong>und</strong> Werkstoffoberfläche wirksam. Damit<br />
die Kräfte auch wirksam werden können, muss sich der Klebstoff der Oberfläche<br />
anpassen können, um den Abstand zwischen Klebstoff- <strong>und</strong> Werkstoffoberfläche gering<br />
zu halten.<br />
Voraussetzungen für <strong>Klebstoffe</strong>:<br />
1. Er muss flüssig sein, um in alle Spalten zu gelangen (Schmelze, Lösung)<br />
2. Die Oberflächen müssen gut gesäubert werden <strong>und</strong> eventuell zur<br />
Oberflächenvergrößerung aufgeraut werden, damit sich möglichst viele<br />
Adhäsionsbindungen ausbilden können.<br />
Die Qualität einer Verklebung hängt somit nicht nur von der Qualität des Klebstoffs ab,<br />
sondern u.a. auch von der Oberflächenbeschaffenheit der zu verklebenden Materialien. Da<br />
man aber keine monomolekulare Klebstoffschicht auftragen kann, muss der Klebstoff<br />
noch eine innere Festigkeit besitzen, die sogenannten Kohäsionskräfte.
4.2 Kohäsionskräfte<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 7<br />
Das sind zwischenmolekulare Kräfte, die innerhalb des Klebstoffs wirken <strong>und</strong> ihm die<br />
innere Festigkeit verleihen. Diese Kräfte werden beeinflusst durch:<br />
1. Molekulargewicht (Je größer das Molekulargewicht, desto stärker sind die<br />
Kohäsionskräfte <strong>und</strong> desto höher die Klebstofffestigkeit)<br />
2. Anzahl <strong>und</strong> Größe der Seitengruppen<br />
3. Polarität (Je polarer der Klebstoff ist, desto höher ist die Festigkeit)<br />
Diese Kräfte können sich optimal ausbilden, wenn der Klebstoff dünn <strong>und</strong> gleichmäßig<br />
aufgetragen wird. Da sowohl Adhäsions- als auch Kohäsionskräfte erst während des<br />
Klebens ausgebildet werden, kann die Festigkeit der Klebung beeinflusst werden durch<br />
Werkstoffoberflächenbehandlung, Art der Klebstoffauftragung, Aushärtetemperatur,<br />
Aushärtezeit. Bei guten <strong>Klebstoffe</strong>n sind die Kohäsionskräfte mindesten so groß wie die<br />
Adhäsionskräfte. Wenn sich im Laufe der Zeit die Adhäsionskräfte lösen, spricht man von<br />
einem Adhäsionsbruch, der Klebstoff löst sich von der Werkstoffoberfläche ab.<br />
5. DEFINITION VON KLEBEN / KLEBSTOFF<br />
Herstellung einer festen Verbindung zweier Teile durch einen synthetischen Werkstoff<br />
(Klebstoff), der durch physikalisches Abbinden oder chemische Reaktion verfestigt wird<br />
(Aushärten) <strong>und</strong> die Teile infolge der Oberflächenhaftung (Adhäsion) sowie der<br />
zwischenmolekularen Kräfte (Kohäsion) miteinander verbindet.<br />
Definition eines Klebstoffs (DIN-NORM 16920)<br />
Klebstoff ist ein nicht metallischer Werkstoff, der Körper durch<br />
Oberflächenhaftung <strong>und</strong> innere Festigkeit (Adhäsion <strong>und</strong> Kohäsion)<br />
verbinden kann, ohne dass sich das Gefüge der Körper wesentlich ändert.
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 8<br />
6. EINTEILUNG DER KLEBSTOFFE<br />
<strong>Klebstoffe</strong> lassen sich nach zwei Kriterien klassifizieren, zum Einen nach <strong>ihre</strong>m<br />
Verfestigungsmechanismus (Kap.11) <strong>und</strong> zum Anderen nach <strong>ihre</strong>r chemischen Basis. Die<br />
beiden nachstehenden Abbildungen geben hierzu einen Überblick. Im Weiteren werden in<br />
diesem Skript <strong>Klebstoffe</strong> auf organischer Basis betrachtet.
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 9<br />
7. VORTEILE UND NACHTEILE DER KLEBSTOFFE<br />
Einige Vorteile:<br />
Kleben verbindet die unterschiedlichsten Materialien miteinander.<br />
Klebungen ersetzen Bohrungen <strong>und</strong> die dadurch entstehenden Schäden.<br />
Kleben verhindert Flüssigkeitsansammlungen zwischen den Fügeteilen <strong>und</strong> verhindert<br />
so die Korrosion.<br />
Einige Nachteile:<br />
Klebebindungen sind thermisch nicht sehr stabil.<br />
<strong>Klebstoffe</strong> können altern d.h. Klebebindungen sind nicht für unsere Kindeskinder<br />
geschaffen.<br />
8. EINSATZ VON KLEBSTOFFEN<br />
Nur einige Beispiele<br />
Medizin: Pflaster, Zahnarzt, Knochenkleben, W<strong>und</strong>verklebung …<br />
Handwerk: Schuhe, Möbel, Fußboden, Verpackung, Buchbinden, …<br />
Büro/Haushalt: Papier, Tapete, Klebehaken, Reparaturen, …<br />
Automobilindustrie: Karosserieteile, Motorteile, Scheiben, …<br />
Flugzeugbau/Raumfahrt: Fügeverbindungen, Hitzeschutzkacheln, Innenausbau, …<br />
Bei Flugzeugen wie Airbus sind 30 % aller Teile per<br />
Klebetechnik verb<strong>und</strong>en.<br />
Nahrungsmittel: Klebeetiketten, Verpackung, …<br />
Elektrotechnik: Haushaltsgeräte, Montage elektrischer Schaltungen, …<br />
�<br />
�<br />
�<br />
Der Pro Kopf Verbrauch in Büro <strong>und</strong> Haushalt an <strong>Klebstoffe</strong>n beträgt 6 kg pro Jahr ! !
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 10<br />
9. ART UND ANWENDUNGSGEBIETE<br />
EINIGER WICHTIGER KLEBSTOFF-TYPEN<br />
physikal.<br />
abbindende<br />
<strong>Klebstoffe</strong><br />
Klebstoff-Typ mit Beispiel <strong>und</strong><br />
Reaktionsbedingungen<br />
*<br />
Lösungs-<br />
/Dispersionsmittel<br />
Anwendung für<br />
Schmelz-K.:<br />
SB, PA, EVA, Polyester<br />
1 w ohne<br />
Papier, Textilien, Leder,<br />
Kunststoffe<br />
Plastisol-K.:<br />
PVC+Weichmacher+<br />
Haftvermittler<br />
1 w ohne Metalle, Keramik<br />
Haft-K.:<br />
Kautschuke, Polyacrylate<br />
1 k<br />
verdunsten vor dem<br />
Kleben<br />
Bänder, Folien,<br />
Etiketten<br />
Kontakt-K.:<br />
PUR, SB, Polychloropren<br />
1 k<br />
verdunsten vor dem<br />
Kleben<br />
Holz, Gummi,<br />
Kunststoffe, Metalle<br />
Dispersions-K.:<br />
PUR, VA-, VC-,<br />
VDC-Copolymere<br />
1 w<br />
verdunsten vor dem<br />
Kleben<br />
Papier, Kunststoffe,<br />
Metalle<br />
Nass-K.:<br />
PVAC, EVA, Polyacrylate<br />
1 k<br />
verdunsten beim<br />
Kleben<br />
Papier, Holz, Kunststoffe,<br />
Keramik<br />
Leime:<br />
Glutin<br />
1 w<br />
verdunsten beim<br />
Kleben<br />
Holz, Papier, Pappe<br />
Leime:<br />
Stärke, Dextrin, Casein, PVAL,<br />
PVP, Celluloseether<br />
1 k<br />
verdunsten beim<br />
Kleben<br />
Papier, Pappe<br />
Reaktions-K. Reaktionsprodukte<br />
chem.<br />
abbindende<br />
EP+Säureanhydride 2 w<br />
<strong>Klebstoffe</strong> EP+Polyamine 2 k<br />
Polyisocyanate+Polyole 2 k<br />
Cyanacrylate 1 k<br />
Metalle, Keramik,<br />
Kunststoffe<br />
Metalle, Keramik,<br />
Kunststoffe<br />
Metalle, Keramik,<br />
Kunststoffe<br />
Metalle, Keramik,<br />
Kunststoffe, Gummi<br />
Methacrylate 1 k Metalle<br />
UP+Styrol od. Methacrylate 2 k<br />
SI-Harze+Feuchtigkeit 1 k<br />
PI, Polybenzimidazole 2 w<br />
UF-, MF-, PF-Harze 2 wk<br />
bleiben in der<br />
Klebschicht<br />
verdunsten beim<br />
Kleben<br />
verdunsten beim<br />
Kleben<br />
verdunsten beim<br />
Kleben<br />
Legende: *=Zahl der Kompenten u. Abbindetemperatur (w=warm, k=kalt)<br />
Metalle, Keramik,<br />
Kunststoffe<br />
Keramik<br />
Metalle<br />
Holz
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 11<br />
Einteilung nach der Art des Abbindens, d.h. durch welche Reaktion der Klebstoff hart<br />
wird:<br />
Physikalisch abbindende<br />
<strong>Klebstoffe</strong><br />
Das Polymer liegt schon vor der<br />
Anwendung vor.<br />
a) Nassklebstoffe<br />
Einige Klebstofftypen:<br />
Chemisch abbindende<br />
<strong>Klebstoffe</strong><br />
Reaktionsklebstoffe<br />
a) Nassklebstoffe d) Haftklebstoffe<br />
Erst bei der Anwendung des Klebstoffs<br />
wird durch chemische Reaktionen das<br />
Polymer hergestellt. Die niedermole -<br />
kularen, reaktionsfähigen Stoffe gehen<br />
in hochmolekulare Polymere über.<br />
b) Kontaktklebstoffe e) Einkomponentenklebstoffe<br />
c) Schmelzklebstoffe f) Zweikomponentenklebstoffe<br />
Sie enthalten Lösungs- oder Dispersionmittel (ca. 75-85%). Der Klebstoff wird auf eine<br />
Werkstückoberfläche aufgetragen, das andere Werkstück wird in das Klebstoffbett gelegt.<br />
Wenn das Lösungsmittel verdunstet ist, hat der Klebstoff abgeb<strong>und</strong>en. Nachteile: Es<br />
können nur kleine Oberflächen verklebt werden, oder die Werkstücke müssen<br />
lösungsmitteldurchlässig sein, da sonst die Aushärtung sehr lange dauert.<br />
Bsp.: Klebstifte, Alleskleber extra, Holzkleber.<br />
Lösemittelhaltige <strong>Klebstoffe</strong> enthalten z.B. Polyvinylacetat (PVAC),<br />
Polyacrylate oder Copolymere aus Ethylen <strong>und</strong> Vinylacetat (EVA)<br />
CH2 CH<br />
O<br />
C O<br />
CH2 CH<br />
C<br />
O<br />
O<br />
CH2 CH2<br />
CH2 CH<br />
CH3<br />
n<br />
CH3<br />
n<br />
CH3<br />
Polyvinylacetat Polymethylacrylat Copolymer aus Ethylen<br />
<strong>und</strong> Vinylacetat<br />
x y<br />
In auf Wasser basierenden <strong>Klebstoffe</strong>n wie Leimen findet man Stärke, Celloloseether oder<br />
Casein.<br />
O<br />
C O<br />
n
O<br />
CH2OH<br />
OH<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 12<br />
CH2OH<br />
OH<br />
O<br />
O O<br />
O<br />
OH<br />
O<br />
OH<br />
CH2OH<br />
O<br />
RO<br />
OH<br />
O<br />
OH<br />
ROCH 2<br />
CH2OH<br />
O<br />
OH<br />
O<br />
O<br />
OR<br />
H O<br />
4<br />
6<br />
O<br />
CH2<br />
5<br />
OH<br />
3<br />
O<br />
OH<br />
Stärke<br />
RO<br />
O<br />
2<br />
O<br />
CH2OH<br />
OH<br />
O<br />
1 Amylose<br />
ROCH 2<br />
OR<br />
Celluloseether z.B. R= –CH 3<br />
O<br />
OH<br />
O<br />
O<br />
n<br />
Amylopektin<br />
Casein ist wichtigster Eiweiß-Bestandteil (Protein: -NH-CH(R)-CO-, R sind<br />
unterschiedliche Reste an den a-Aminocarbonsäuren) der Milch. Kuhmilch enthält etwa<br />
3% Casein in kolloidaler, milchig opaleszierender Lsg., u. zwar als Calciumcaseinat mit<br />
weiteren Begleit-Ionen (Calcium, Magnesium, Phosphat, Citrat). Zur Isolierung von<br />
Casein entrahmt man Milch bis auf einen Fettgehalt von 0,05–0,2%, mischt die<br />
auf 45 °C vorgewärmte Milch mit Säuren (Schwefelsäure, Milchsäure,<br />
Salzsäure, Essigsäure) u. stellt auf pH 4,6 – den isoelektr. Punkt des Caseins–<br />
ein, worauf das Casein gerinnt. Bei der Herst. von Käse nimmt man die<br />
Ausflockung des Casein dagegen mit Lab vor. Nach Trennung der festen von<br />
den flüssigen Bestandteilen (Molke) wird das Casein verschiedenen Wasch- u.<br />
Trocknungsvorgängen durch Abpressen unterworfen u. schließlich bei<br />
50–80°C getrocknet, bis der Wassergehalt auf weniger als 10% abgesunken ist.<br />
Aus 30 L Magermilch erhält man ca. 1 kg Casein.
) Kontaktklebstoffe<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 13<br />
Der Klebstoff wird auf beide Werkstoffoberflächen gegeben <strong>und</strong> getrocknet, danach fügt<br />
man die beiden Oberflächen mit Druck zusammen. Prinzip der Autoadhäsion: Die<br />
Klebung erfolgt durch die gegenseitige Diffusion der Polymere in die jeweils andere<br />
Werkstückoberfläche hinein. Die Eindringtiefe in die Klebschicht kann so groß werden,<br />
dass beim Zerreißen einer auf Diffusion beruhenden Verklebung die Moleküle nicht mehr<br />
aus der Klebschicht herausgezogen werden, sondern <strong>ihre</strong> Ketten zerreißen.<br />
Bsp. Polyurethane, UHU Alleskleber Kraft, Flicken von Fahrradschläuchen,<br />
selbstklebende Briefumschläge. Chemische Bestandteile sind Copolymere aus Styrol <strong>und</strong><br />
Butadien (SB), Polychlorpren oder Polyurethan (PUR)<br />
CH2 CH CH2 CH CH<br />
x<br />
Copolymer aus Styrol <strong>und</strong> Butadien<br />
c) Schmelzklebstoffe<br />
Heissklebepistole<br />
Erweichungs-<br />
bereich in o C:<br />
Verarbeitungs-<br />
temperatur in o C:<br />
O O<br />
CH2 CH2 C CH CH2<br />
y<br />
Cl<br />
Vorteil: Lösungsmittelfrei <strong>und</strong> fest.<br />
n<br />
Polychloropren<br />
Nachteil: Nicht für wärmeempfindliche Gegenstände geeignet.<br />
Beispiele sind Polyamide (PA), Polyester, Copolymere aus<br />
Styrol <strong>und</strong> Butadien bzw. Ethylen <strong>und</strong> Vinylacetat.<br />
O O<br />
C (CH2)x C N (CH2)y N<br />
C (CH2)x C O (CH2)y O<br />
H H<br />
n<br />
Polyamid Polyester<br />
95-175<br />
120-240<br />
50-230<br />
150-240<br />
n<br />
n
d) Haftklebstoffe<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 14<br />
Dauerklebrige Substanzen, die schon nach leichtem Andruck haften.<br />
CH 3<br />
Zum Beispiel: Klebefolien, Aufkleber, Klebehaken UHU fix & film, Tesafilm,<br />
Haftnotizen.<br />
CH 2 C CH 2 C CH<br />
CH3<br />
CH2 x y<br />
CH3<br />
Butylkautschuk<br />
e) Einkomponentenklebstoff<br />
CH 2<br />
CH 3<br />
C<br />
CH3<br />
x<br />
n<br />
H 3C<br />
CH 2<br />
C CH<br />
Naturkautschuk<br />
Die „zweite“ Reaktionskomponente, die das Abbinden des Klebstoffs einleitet ist z.B. die<br />
Luftfeuchtigkeit beim Sek<strong>und</strong>enkleber oder das UV Licht bei Zahnarztklebstoffen.<br />
Kautschuke <strong>und</strong> Polyacrylate sind Vertreter dieser Gruppe<br />
Cyanacrylate, die auch als Sek<strong>und</strong>enklebstoffe bezeichnet werden, sind Vertreter dieser<br />
Klebstoffgruppe. Die stark elektronenziehende Cyan-Gruppe bewirkt eine positive<br />
Polarisierung der Doppelbindung der Ester-Gruppe. Aus der umgebenden<br />
Luftfeuchtigkeit kann Wasser als Nucleophil die Polymerisation, d.h. die<br />
Härtungsreaktion zur festen Klebung, initiieren. Die Endfestigkeit wird allerdings erst<br />
nach St<strong>und</strong>en erreicht.<br />
H 3 C<br />
CN<br />
H2C C<br />
C O<br />
H2C O<br />
f) Zweikomponentenklebstoff<br />
H 2 C<br />
HC<br />
CN<br />
H2C C<br />
C O<br />
H2C O<br />
Cyanacrylsäureethylester Cyanacrylsäureallylester<br />
CH 2<br />
n
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 15<br />
Zwei Reaktionskomponenten werden in einem bestimmten Verhältnis gemischt, oft dient<br />
als zweite Komponente ein Härter der zur Vernetzung des linearen Polymers der ersten<br />
Komponente führt.<br />
Ein Beispiel hierfür ist das Fibrinogen-Thrombin-Zweikomponentensystem. Es wird in<br />
der Medizin verwendet. Dabei werden Fibrinogen <strong>und</strong> Thrombin mit Hilfe einer<br />
Doppelspritze auf die W<strong>und</strong>e gegeben <strong>und</strong> bilden dort Fibrin (Gerüst für neue<br />
Haut/Gewebe). Nach 24 Std. wird dies fest, bleibt aber elastisch <strong>und</strong> wird deshalb<br />
hauptsächlich bei Organbluten eingesetzt.<br />
Als synthetische 2-K-Kleber sind Epoxidharze (EP) bekannt geworden. Die eine<br />
Komponente ist ein Prepolymer auf der Basis von Bisphenol-A. Die zweite Komponente,<br />
der Härter ist ein Polyamin <strong>und</strong> wird durch Mischen dazu gegeben. Je nach Art der beiden<br />
Komponenten erfolgt die Härtung nach dem Zusammenfügen der Werkstücke innerhalb<br />
wenigen St<strong>und</strong>en bis einigen Tagen. Durch Erwärmen wird die Härtung beschleunigt.<br />
CH 2 O C<br />
N<br />
CH3<br />
CH 3<br />
Prepolymer Diepoxid<br />
Symbol:<br />
CH 2<br />
CH 2<br />
N N<br />
O CH2 CH<br />
OH<br />
CH2 O<br />
+ Polyamin z.B.<br />
n<br />
CH 3<br />
C<br />
CH 3<br />
O CH 2<br />
H 2N CH 2 CH 2 NH CH 2 CH 2 NH CH 2 CH 2 NH 2<br />
N CH 2 CH 2 N CH 2 CH 2 N<br />
N<br />
N<br />
N<br />
N N<br />
N N<br />
Fazit:<br />
Es gibt keine Alleskleber, sondern man muss immer den<br />
geeigneten Klebstoff für das jeweilige Werkstück auswählen.
EXPERIMENTE<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 16<br />
Wasser <strong>und</strong> Glycerin als Klebstoff (V1) 17<br />
Benetzung unterschiedlicher Werkstoffe (V2) 18<br />
Kamm-Modell (V3) 19<br />
Schälung einer Papierklebung (V4) 20<br />
Wärmefreisetzung beim Aushärten von Reaktionsklebstoffen (V5) 21<br />
Klebeversuch mit Schmelzkleber (V6) 22<br />
Lösemittel als Klebstoff (V7) 23<br />
Papierleim aus Milch (V8) 24<br />
Herstellung eines Metallklebers (V9) 25<br />
Herstellung eines „Allesklebers“ (V10) 27
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
„Wasser <strong>und</strong> Glycerin als Klebstoff“<br />
Auch Wasser <strong>und</strong> Glycerin kann man als Klebstoff verwenden. Sie werden hierfür<br />
jedoch in der Praxis nicht eingesetzt. Überlege warum!<br />
Zeitbedarf: ca. 15 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
2 Objektträger aus Glas. Glycerin (wasserfrei)<br />
2 Stäbchen aus Polyethen. Leitungswasser<br />
2 Stäbchen aus Polyamid.<br />
Kristallisierschale, Pasteur-Pipetten.<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Versuch 1:<br />
Man gibt etwas Wasser auf einen Objektträger, verteilt es auf der Oberfläche, legt<br />
einen zweiten Objektträger etwas versetzt auf die nasse Seite <strong>und</strong> drückt die beiden<br />
Glasscheiben fest aneinander (Vorsicht Glas!!)<br />
Anschließend versucht man die beiden Objektträger voneinander zu trennen, indem man<br />
sie senkrecht auseinander zieht.<br />
Versuch 2:<br />
Wiederhole Versuch 1 <strong>und</strong> versuche diesmal die beiden Scheiben voneinander zu<br />
trennen, indem Du sie gegeneinander verschiebst.<br />
Versuch 3:<br />
Wiederhole Versuch 1 <strong>und</strong> verwende diesmal an Stelle der Objektträger<br />
Kunststoffstäbchen aus Polyethen <strong>und</strong> Polyamid.<br />
Versuch 4:<br />
Wiederhole Versuch 1 <strong>und</strong> 2 <strong>und</strong> verwende jedoch an Stelle des Wassers Glycerin.<br />
Versuch 5:<br />
Wiederhole Versuch 1, tauche die beiden Objektträger jedoch in einer<br />
Kristallisierschale unter Wasser <strong>und</strong> versuche sie erst dann voneinander zu trennen.<br />
Beobachtung: Notiere!!<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
-17-<br />
V1
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
„Benetzung unterschiedlicher Werkstoffe“<br />
<strong>Klebstoffe</strong> können nur dann Adhäsion zu einer Oberfläche ausbilden, wenn sie diese Oberfläche<br />
freiwillig benetzen. Dazu muss die Oberfläche natürlich sauber sein, also frei von Fettrückständen,<br />
Fingerabdrücken oder sonstigen Verunreinigungen. Ob eine Flüssigkeit eine saubere Oberfläche<br />
benetzt oder nicht, lässt sich oft schon mit dem bloßen Auge entscheiden. Bei einer optimalen<br />
Benetzung spreitet die Flüssigkeit auf der Oberfläche, verteilt sich also in einer dünner werdenden<br />
Schicht selbstständig über immer größere Flächen. Bei guter Benetzung erhält man einen relativ<br />
flachen Tropfen mit großer Berührungsfläche zur Oberfläche. Bei schlechter Benetzung besitzt der<br />
Tropfen die Form einer mehr oder weniger abgeflachten Kugel <strong>und</strong> perlt von der Oberfläche ab.<br />
Zeitbedarf: 20 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
Glaspipette, Gummihütchen, Glasplatte Aceton<br />
Aluminiumstreifen, Stahlstreifen gefärbtes Wasser<br />
PTFE-Streifen (Teflon), PVC-Streifen<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Die verschiedenen Materialstreifen werden mit einem Papiertuch <strong>und</strong> etwas Lösungsmittel<br />
gereinigt (Vorsicht, Lösungsmittel nicht auf die Haut bringen, Schutzhandschuhe!).<br />
Auf die gereinigten Oberflächen aller Werkstoffe werden mit einer Pipette Wassertropfen<br />
unterschiedlicher Größe aufgetragen. Es soll die Form <strong>und</strong> das Verhalten der Wassertropfen<br />
beobachtet werden.<br />
Beobachtung: Notiere!!<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
_______________________________________________________________<br />
Erklärung:<br />
Alle Stoffe besitzen gegenüber Wasser eine unterschiedliche Grenzflächenspannung. Das bedeutet,<br />
die Wassermoleküle werden von den jeweiligen Molekülen im Feststoff unterschiedlich stark<br />
angezogen. Ist die Anziehung zwischen Wassermolekülen <strong>und</strong> Feststoffmolekülen größer als die<br />
Anziehungkräfte der Wassermoleküle untereinander, wechselwirken die Wassermoleküle bevorzugt mit<br />
der Feststoffoberfläche <strong>und</strong> der Tropfen bildet eine große Berührungsfläche aus bzw. das Wasser<br />
spreitet sogar.<br />
Im umgekehrten Fall, wenn also die Anziehungskräft zwischen den Wassermolekülen größer sind als<br />
zwischen Wasser- <strong>und</strong> Feststoffmolekül, wechselwirken bevorzugt die Wassermoleküle untereinander<br />
<strong>und</strong> der Tropfen behält seine r<strong>und</strong>e Form.<br />
-18-<br />
V2
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
„Kamm-Modell“<br />
Veranschaulichung zur Wirkungsweise eines Klebstoffs-<br />
Die Klebewirkung eines Allesklebers lässt sich durch einen Modellversuch mit zwei<br />
Kämmen <strong>und</strong> etwas Wasser verdeutlichen.<br />
Zeitbedarf: 10 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
Zwei Kämme, Petrischale, Pasteur-Pipetten, OHP, Leitungswasser<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Lege die zwei Kämme gemäß der Abbildung in eine Petrischale <strong>und</strong> stelle die Petrischale auf<br />
einen Overhead-Projektor. Gib nun wenige Tropfen Wasser in den schmalen (ca. 5 mm)<br />
Zwischenraum zwischen den beiden Kämmen <strong>und</strong> beobachte das Verhalten des Wassers.<br />
Diskutiere die Versuchsbeobachtung. Verwende die Begriffe Adhäsion <strong>und</strong> Kohäsion!<br />
-19-<br />
V3
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
„Schälung einer Papierklebung<br />
„Leuchtende Briefumschläge“<br />
Experiment zu Adhäsion<br />
Beim Kontakt eines Feststoffes mit einem anderen Feststoff, einer Flüssigkeit oder<br />
einem Gas treten an der Grenzfläche der beiden Stoffe automatisch anziehende<br />
Wechselwirkungen zwischen den Teilchen auf, aus denen diese Stoffe bestehen. Diese<br />
Anziehungskraft zwischen den beiden Stoffen wird Adhäsion genannt <strong>und</strong> ist das<br />
Wirkprinzip aller <strong>Klebstoffe</strong>.<br />
Eine Ursache für das Auftreten von Adhäsion (es gibt darüber hinaus noch andere<br />
Ursachen) ist die elektrostatische Anziehungskraft zwischen den beiden Grenzflächen.<br />
Diese wird hervorgerufen, indem geladene Teilchen aus dem einen Stoff durch die<br />
Kontaktfläche in den anderen Stoff wandern. So kommt es auf einer Seite der<br />
Grenzfläche zur Verarmung an Ladungsträgern, auf der anderen Seite zu einer<br />
Anreicherung. Beide Grenzflächen laden also entgegengesetzt auf <strong>und</strong> ziehen sich an.<br />
Dieses Phänomen nennt man elektrische Doppelschicht.<br />
Zeitbedarf: 10 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
Papierstreifen<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Aus zwei bereitgestellten Kartons nimmt man je einen vorbeschichteten,<br />
selbstklebenden Papierstreifen <strong>und</strong> klebt die beiden Streifen vollflächig<br />
aufeinander. Danach wird die Klebung im Dunkeln aufgerissen (geschält).<br />
Beobachten Sie dabei die Schälfront <strong>und</strong> notieren Sie Ihre Beobachtung.<br />
Beobachtung: Notiere!!<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
____________________________________________________________<br />
Erklärung:<br />
Beim Schälen der Klebung werden die Grenzflächen der beiden geklebten Stoffe wieder<br />
voneinander getrennt. Der Überschuss an Ladungsträgern in der einen Grenzfläche baut<br />
sich ab, indem die Ladungsträger durch die Luft in die andere Grenzschicht übertreten.<br />
Beim Durchgang durch die Luft kommt es zum Zusammenstoss mit Gasatomen aus der<br />
Luft, die so zum Leuchten angeregt werden (gleiches Prinzip wie bei<br />
Leuchtstofflampen).<br />
-20-<br />
V4
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Wärmefreisetzung beim<br />
Aushärten von Reaktionsklebstoffen<br />
Experiment zum Aushärten von <strong>Klebstoffe</strong>n<br />
Beim Aushärten von Reaktionsklebstoffen kommt es zu einer chemischen Reaktion<br />
zwischen Harzteilchen <strong>und</strong> Härterteilchen. Dabei entstehen große, fadenförmige<br />
Moleküle oder vernetzte Strukturen, die sog. Polymere. Bei jeder chemischen Reaktion<br />
zwischen Harz <strong>und</strong> Härterteilchen wird eine chemische Bindung gebildet <strong>und</strong> dabei eine<br />
bestimmte Wärmemenge freigesetzt. Man spricht von einer exothermen Reaktion.<br />
Zeitbedarf: 50 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
50 ml Mischbecher aus PE<br />
Holzspatel<br />
Waage (auf 0,1 g genau)<br />
kleines Reagenzglas<br />
Thermometer<br />
Millimeterpapier<br />
Papiertücher<br />
Versuchsdurchführung:<br />
2-Komponenten-Epoxidharzklebstoff mit kurzer<br />
Aushärtungszeit (Weicon Minutenklebstoff, oder<br />
Araldit 2012)<br />
2-Komponenten-Epoxidharzklebstoff mit langer<br />
Aushärtungszeit (Scotchweld 2216 B/A oder<br />
Teromix 6700)<br />
Wasser von Raumtemperatur<br />
Nach Anweisung aus den Datenblättern mischt man in den<br />
Kunststoffmischbechern jeweils 20 g der beiden Epoxidharzklebstoffe an. Nach<br />
ausreichendem Vermischen mit dem Holzspatel (ca. 2 min) stellt man in jede<br />
Mischung ein Reagenzgläschen, welches zu etwa ¼ mit Wasser gefüllt ist. In<br />
jedes Reagenzgläschen wird ein Thermometer gestellt (Vorsicht, Kippgefahr, an<br />
Stativstange befestigen) <strong>und</strong> im Abstand von 3 min die Temperatur notiert. Die<br />
Messung erfolgt über einen Zeitraum von 30 min<br />
-21-<br />
V5
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Klebeversuche mit Schmelzkleber<br />
Zeitbedarf: 5-10 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
Brenner, Schmelzklebepatrone, Papierstreifen, 2 Holzbrettchen<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Versuch 1<br />
Mit dem Brenner wird ein Stück Schmelzklebepatrone erhitzt. Der flüssige Kleber wird<br />
auf einen Papierstreifen aufgetragen, welcher zu einem Ring zusammengeklebt wird. An<br />
den Ring werden solange Gewichte gehängt, bis der Ring reißt.<br />
Was zerreist <strong>und</strong> was nicht?<br />
Versuch 2<br />
Der Schmelzklebstoff wird in der Brennerflamme angeschmolzen <strong>und</strong> dann etwas von<br />
der Flüssigkeit auf die Holzbrettchen getropft. Beide Holzbrettchen werden zusammen<br />
gepresst.<br />
Modell<br />
Modellzeichnung einer Klebefuge Atomare Struktur einer Klebefuge im<br />
Beispiel für einen Schmelzklebstoff: Polyester, Erweichungsbereich zwischen 50 <strong>und</strong><br />
200 °C, Verarbeitungsbereich zwischen 150 <strong>und</strong> 250 °C.<br />
Diskutiere die Besonderheiten in der Klebefuge<br />
-22-<br />
V6
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Lösemittel als Klebstoff<br />
Kunststoffe können durch Erhitzen oder Schmelzen in einen diffusionsfähigen Zustand<br />
überführt werden. In diesem Zustand können zwei Werkstücke durch einfaches<br />
Zusammenpressen verkleben, da die Grenzflächen der Stoffe durch Diffusion der<br />
Makromoleküle ineinander übergehen. Bei anderen Kunststoffen ist es möglich, durch<br />
geeignete Lösemittel die Oberfläche anzulösen oder aufzuquellen. Die Kunststoff-<br />
Moleküle werden dabei so beweglich, dass sie, wenn Teile mit einer solchen angelösten<br />
Oberfläche zusammengepresst werden, ineinander diff<strong>und</strong>ieren können. Verdampft das<br />
Lösemittel, entsteht eine feste Verklebung. Bei einigen Kunststoffen ist diese Art der<br />
Verklebung die einzige Möglichkeit, Werkstücke dauerhaft zu verbinden. Beispielsweise<br />
ist es nicht möglich, Polyvinylchlorid mit handelsüblichen Allesklebern oder mit den<br />
meisten Zwei-Komponenten-Klebern zu verbinden.<br />
Zeitbedarf: 10 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
Styropor, Aceton (Lösemittel)<br />
Versuchsdurchführung:<br />
Die Oberflächen zweier Werkstücke aus Styropor werden mit etwas Aceton angelöst.<br />
Die zu verklebenden Teile werden dann einige Minuten zusammengepresst.<br />
Beobachtung:<br />
Nach dem Verdunsten des Lösemittels haften die Werkstücke aneinander. Versucht<br />
man, die Stücke wieder voneinander zu trennen, hält meist die Klebestelle <strong>und</strong> die<br />
Werkstücke brechen an einer anderen Stelle.<br />
Auswertung <strong>und</strong> Interpretation:<br />
Durch das Anlösen der Werkstück-Oberflächen erhalten die Kunststoff-Moleküle die<br />
Möglichkeit, sich gegen- <strong>und</strong> ineinander verschieben zu können. Presst man die<br />
Werkstücke aneinander, diff<strong>und</strong>ieren die Moleküle ineinander. Der Anpressdruck muss<br />
solange aufrechterhalten werden, bis das Lösemittel verdunstet ist, was bei großen<br />
Klebeflächen auch durch die eingeschränkte Diffusion des Lösemittels<br />
verfahrenstechnische Probleme mit sich bringen kann. Weiterhin besteht hier, wie bei<br />
allen anderen Klebungen mit organischen Lösemitteln, eine Umweltbelastung durch<br />
Lösemitteldämpfe.<br />
-23-<br />
V7
Zeitbedarf: ca. 45 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
„Papierleim aus Milch“<br />
2 Bechergläser (500ml / 250 ml) Magermilch (1,5% Fett)<br />
Glas Essig oder Zitronensaft<br />
Kaffeefilter Salmiakgeist (10%-ig) [ACHTUNG: ÄTZEND]<br />
Thermometer<br />
Große Schnappdeckelgläser<br />
Versuchsdurchführung:<br />
1. Erwärme 250 ml Milch in einem 500 ml Becherglas auf genau 50 °C. Kontrolliere<br />
die Temperatur mit dem Thermometer(nicht mit dem Thermometer rühren).<br />
2. Gib unter Rühren langsam ca. 50 ml Essig zu der Milch.<br />
3. Filtriere den flockigen, festen, weißen Niederschlag (Säurecasein = Milcheiweiß)<br />
mit einem Kaffeefilter ab.<br />
4. Fülle in ein Schnappdeckelglas ca. 2 cm hoch Caseinbruch (der feste Rückstand<br />
aus 3). Hierzu gibst Du vorsichtig unter Rühren soviel Salmiakgeist, bis er sich<br />
zu einer leimigen, zähen Flüssigkeit gelöst hat.<br />
5. Verschließe das Schnappdeckelglas <strong>und</strong> schüttle kräftig, bis schaumiger Leim<br />
entsteht.<br />
Klebetest: (Protokollier deine Ergebnisse!)<br />
Material: Leim, Pritt-Stift, Papier, Holzstücke, Filmdosen, Sand, Bleigewichte<br />
a. Ein Blatt Papier halbieren <strong>und</strong> auf jedem Blatt einen 1 cm breiten Streifen mit<br />
Deinem Leim bestreichen, zusammendrücken <strong>und</strong> trocknen lassen, eventuell mit<br />
einem Fön nachhelfen. Verfahre mi t einem zweiten Blatt unter Verwendung des<br />
Pritt-Stifts genauso.<br />
b. Loche die verleimten Blätter (vier Löcher) (Klebestelle in der Mitte / Lochung unten)<br />
Klebe auf die Löcher zu Stabilisierung „Lochverstärker“.<br />
c. Hänge die Filmdosen mit Hilfe einer Büroklammer in die Löcher <strong>und</strong> erhöhe das<br />
Gewicht nach <strong>und</strong> nach.<br />
d. Verfahre ebenso mit einem Blatt, das Du mit dem Pritt-Stift verklebt hast<br />
Wiederhole mit anderem Material, das verklebt werden soll.<br />
-24-<br />
V8
Zeitbedarf: 30 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Herstellung eines Metallklebers<br />
„Glyptal-Harz“<br />
100 ml-Weithals-Erlenmeyerkolben, Glasstab Glycerin<br />
Handschuhe, Dreibein, Asbestnetz, Brenner Phthalsäureanhydrid<br />
Becherglas ( oder besser elektr. Heizplatte) Aceton (Lösemittel)<br />
Tiegelzange, 50 ml-Becherglas, Pinsel<br />
Werkstückproben<br />
Versuchsdurchführung:<br />
In einen 100 ml Weithals-Erlenmeyerkolben gibt man zu 2,3 g Glycerin 3,7 g<br />
Phthalsäureanhydrid <strong>und</strong> mischt diese gut durch.<br />
Nun erhitzt man mit dem Brenner (nicht auf voll aufdrehen - geradeso zwischen blauer <strong>und</strong><br />
gelber Flamme) oder Heizplatte auf ca. 250 bis 280 °C, dann setzt die Reaktion unter<br />
Rauchbildung <strong>und</strong> Bildung von weißen Nadeln am oberen Rand des Gefäßes ein.<br />
Das Ende der Reaktion erkennt man daran, dass nur noch wenig Blasen aufsteigen <strong>und</strong> die<br />
Flüssigkeit viskoser wird (nicht zu lange warten, da sonst das Harz schon fest wird).<br />
Kurz vor Ende des Erkaltens muss das Lösemittel Aceton (10 ml) zugeben, da das Harz sich<br />
sonst zu schnell verfestigt. Man darf das Aceton aber auch nicht zu früh zugeben, da es<br />
sonst schlagartig verdampft.<br />
Überprüfe die Klebeigenschaften deines Klebers an verschiedenen Materialien<br />
Ergebnisse:<br />
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-25-<br />
V9
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Herstellung eines Metallklebers<br />
-Chemischer Hintergr<strong>und</strong>-<br />
Die Hydroxid-Gruppe des Glycerins greift das C-Atom des Anhydrids nucleophil an. Es<br />
bildet sich ein Zwischenprodukt aus. Durch die Spaltung einer Kohlenstoff-Sauerstoff-<br />
Bindung wird der Ring aufgebrochen. Im nächsten Schritt wandert das Proton an die<br />
Carboxylat-Gruppe. Es entsteht ein Phthalsäuremonoester (A), welcher noch weiter<br />
verestert wird. Durch Polykondensation, d.h. unter Abspaltung von Wasser <strong>und</strong> weiterem<br />
Verbrauch von Phthalsäureanhydrid entsteht ein Polyesterharz, das sog. Glypthalharz.<br />
Dieses bildet lineare Ketten, kann aber bei einem Überschuß von Phthalsäureanhydrid auch<br />
dreidimensional vernetzte Gebilde ergeben.<br />
H 2C<br />
H 2C<br />
=<br />
OH<br />
CH<br />
OH<br />
R OH<br />
Polykondensation<br />
HO<br />
O<br />
HO<br />
HO<br />
Glycerin<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
OH + O<br />
O<br />
-H 2O<br />
O<br />
COOH<br />
O<br />
Phthalsäreanhydrid<br />
Phthalsäureanhydrid<br />
-H 2 O<br />
-26-<br />
HO<br />
HO<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
O<br />
Glyptalharz<br />
O<br />
O<br />
O<br />
COOH<br />
Phthalsäuremonoester<br />
V9
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Herstellung eines Allesklebers<br />
Hier wird ein Klebstoff auf Kunststoffbasis hergestellt, der zu den<br />
Nassklebstoffen zählt. Es ist ein gebräuchlicher „Vielzweckkleber“, der auch<br />
als „UHU-Alleskleber“ bekannt ist.<br />
Zeitbedarf: 40 min<br />
Geräte/Chemikalien:<br />
Becherglas Essigsäureethylester<br />
Glasstab Polyvinylacetat<br />
Heizplatte Pipette<br />
Versuchsdurchführung:<br />
2g Polyvinylacetat <strong>und</strong> 7,5 ml Essigsäureethylester werden in ein 100 ml Becherglas<br />
gegeben.<br />
Das Becherglas wird nun auf eine Heizplatte gestellt <strong>und</strong> unter Rühren mit dem Glassstab<br />
ca. 20 min erhitzt.<br />
Das Polyvinylacetat löst sich langsam in dem Essigsäureethylester, es entsteht eine zähe<br />
Flüssigkeit.<br />
Aufgabe:<br />
Führe nun einige Klebeversuche mit Papier, Kunststoff, Styropor <strong>und</strong> Deinem „UHU“ durch.<br />
Wie sind die Klebeeigenschaften des Klebstoffs bei den verschiedenen Materialien?<br />
Ergebnisse:<br />
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-27-<br />
V10
EP Epoxid<br />
E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Kurzzeichen wichtiger Kunststoffe<br />
EVA Ethylen-Vinylacetat<br />
EVAL Ethylen-Vinylalkohol<br />
MC Methylcellulose<br />
MF Melamin-Formaldehyd<br />
PA Polyamid<br />
PA 6 Polymeres aus e-Caprolactam<br />
PA 66 Polykondensat aus Hexamethylendiamin u. Adipinsäure<br />
PC Polycarbonat<br />
PE Polyethylen<br />
PET Polyethylenterephthalat<br />
PF Phenol-Formaldehyd<br />
PI Polyimid<br />
PMMA Polymethylmethacrylat<br />
PP Polypropylen<br />
PS Polystyrol<br />
PTFE Polytetrafluorethylen<br />
PUR Polyurethan<br />
PVAC Polyvinylacetat<br />
PVAL Polyvinylalkohol<br />
PVC Polyvinylchlorid<br />
SB<br />
SI Silicon<br />
Polystyrol mit Elastomer auf der Basis von Butadien<br />
modifiziert<br />
SMS Styrol – a-Methylstyrol<br />
UF Harnstoff-Formaldehyd<br />
UP ungesätt. Polyester<br />
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E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Literatur<br />
Zur Erstellung des Scripts verwendete Literatur:<br />
� Produktinformationen von UHU GmbH, 77815 Bühl/Baden.<br />
� "Die Kunst des Klebens", Videomitschnitt von Quarks & Co., WDR 2000.<br />
� "Praxis der Naturwissenschaften" Heft 7, 1989, S. 1-32 (Themenheft).<br />
� "<strong>Chemie</strong> in unserer Zeit" Heft 4, 1980, 124 - 133.<br />
� "Nachrichten aus <strong>Chemie</strong>, Technik <strong>und</strong> Laboratorium" Heft 12, 1995.<br />
� Falbe, J.; Regitz, M.; Römpp <strong>Chemie</strong>lexikon, Georg Thieme Verlag,<br />
Stuttgart,1989.<br />
� Informationen des Fonds der Chemischen Industrie, 27 Kleben / <strong>Klebstoffe</strong><br />
(Zu beziehen unter www.vci.de/fonds)<br />
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E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />
Regeln für die praktische Arbeit im Laboratorium<br />
Vor Beginn der praktischen Tätigkeit wird eine kurze Sicherheitsbelehrung durchgeführt. Dabei wird u.<br />
a. über den Standort des Verbandskastens, der Feuerlöschgeräte, der Not- <strong>und</strong> Augenduschen sowie<br />
über die dem Arbeitsplatz nächstgelegenen Fluchtwege informiert. Jeder Praktikant bestätigt mit seiner<br />
Unterschrift die Teilnahme an der Sicherheitsbelehrung. Zur Sicherheitsbelehrung gehören auch die<br />
Kenntnis der Regeln für die praktische Tätigkeit im Laboratorium, sowie die Kenntnis des<br />
Notfallmeldeplans der <strong>Universität</strong> Bremen.<br />
1. Jeder hat seine experimentellen Arbeiten mit solcher Sorgfalt auszuführen, dass niemand gefährdet<br />
wird.<br />
2. Das Tragen einer ordnungsgemäßen Schutzbrille sowie eines einwandfreien Laborkittels ist in<br />
den Praktikumsräumen Pflicht.<br />
3. Rauchen, Essen <strong>und</strong> Trinken ist in den Praktikumsräumen nicht gestattet.<br />
4. Die praktische Tätigkeit darf erst nach erfolgter <strong>und</strong> bestätigter Sicherheitseinweisung erfolgen. Die<br />
Betreuer sind über einen Unfall unverzüglich zu informieren.<br />
5. Vor Beginn der praktischen Arbeit sind die Arbeitsanweisungen genau zu studieren.<br />
Bei Unklarheiten stehen die Betreuer bereit. Die Chemikalien <strong>und</strong> die Ausrüstung dürfen nur für<br />
den im Script angegebenen Zweck verwendet werden. Es dürfen keine Chemikalien oder<br />
Ausrüstungsgegenstände mitgenommen werden.<br />
6. Versuche, insbesondere solche mit stark riechenden oder giftigen Substanzen sowie konzentrierten<br />
Säuren werden nur im Abzug durchgeführt. Man beachte: Nur geschlossene Abzüge garantieren<br />
ein einwandfreies Funktionieren!<br />
7. Alle Gefäße, die Chemikalien <strong>und</strong>/oder Lösemittel enthalten, müssen eindeutig gekennzeichnet<br />
sein.<br />
8. Chemikalienabfälle werden in den dafür vorgesehenen Behältern gesammelt.<br />
Verantwortungslos handelt, wer organische Lösungsmittel oder Sonderabfälle in den Ausguss gießt.<br />
9. Halogenierte <strong>und</strong> halogenfreie Lösungsmittel werden getrennt gesammelt.<br />
10. Unnötiger Verbrauch von Wasser, Strom <strong>und</strong> Chemikalien ist zu vermeiden.<br />
11. Waagen, <strong>und</strong> andere allgemeine Geräte sind sorgfältig zu behandeln <strong>und</strong> nach Gebrauch zu<br />
reinigen.<br />
12. Arbeitsplätze <strong>und</strong> Abzüge sind stets sauber zu halten <strong>und</strong> nach Beendigung des Praktikums wieder<br />
richtig einzuräumen.<br />
13. Jeder Arbeitsplatz enthält z.T. sehr teure Geräte. Um auch zukünftigen Praktikanten ein optimales<br />
Arbeiten im Praktikum zu gewährleisten, ist die Glasausrüstung mit äußerster Sorgfalt zu<br />
behandeln. Sollte es trotzdem einmal zum Glasbruch kommen, so ist der Betreuer zu informieren,<br />
damit das Gerät nachgerüstet werden kann. Kosten entstehen dabei in keinem Fall.<br />
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