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Klebstoffe - Chemie und ihre Didaktik, Universität Wuppertal

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<strong>Chemie</strong><br />

Nr.7<br />

<strong>Klebstoffe</strong><br />

Andreas Hirth<br />

Dieter Wöhrle<br />

ISSN 1610-8558


Zum Titelbild<br />

Die Seepocke<br />

Die Seepocke, eine Krebsart, die in Küstengewässern heimisch ist,<br />

kann sich als frei schwimmende Larve an praktisch alle marinen<br />

Hartsubstanzen heften. Die Anheftung erfolgt dabei mit einem<br />

Sekret der so genannten „Zementdrüsen“. Bei diesem Sekret handelt<br />

es sich um einen 2-Komponenten-Reaktionsklebstoff mit hoher<br />

Resistenz gegen Wasser <strong>und</strong> enormer Langzeitbeständigkeit. Bei der<br />

Anheftung ist die Beschaffenheit des Untergr<strong>und</strong>es völlig<br />

unerheblich. Auch während des Wachstums <strong>und</strong> bei den<br />

verschiedenen Häutungen bleibt der Krebs stets fest mit dem<br />

Untergr<strong>und</strong> verb<strong>und</strong>en, weil eine ständige Neusekretion von<br />

<strong>Klebstoffe</strong>n die Haftung garantiert.<br />

Dr. Andreas Hirth<br />

Prof. Dr. Dieter Wöhrle<br />

Institut für Organische <strong>und</strong><br />

Makromolekulare <strong>Chemie</strong><br />

U niversität Bremen<br />

woehrle@chemie.uni - bremen.de<br />

dr.hirth@uni - bremen.de<br />

ISSN 1610- 8558


INHALT<br />

Allgemeiner Teil<br />

1. Kleben – alte Kunst <strong>und</strong> junge Wissenschaft 1<br />

2. Kleben – die Natur macht es vor! 2<br />

2.1 Beispiel Feldwespe 2<br />

2.2 Beispiel Gummibaum 3<br />

2.3 Beispiel Honigbiene 3<br />

3. Geschichte des Klebens 4<br />

4. Wie „klebt“ ein „Klebstoff“ 5<br />

4.1 Adhäsionskräfte 6<br />

4.2 Kohäsionskräfte 7<br />

5. Definition von Kleben / Klebstoff 7<br />

6. Einteilung der <strong>Klebstoffe</strong> 8<br />

7. Vorteile <strong>und</strong> Nachteile der <strong>Klebstoffe</strong> 9<br />

8. Einsatz von <strong>Klebstoffe</strong>n 9<br />

9. Art <strong>und</strong> Anwendungsgebiete einiger wichtiger Klebstoff-Typen 10<br />

Experimenteller Teil<br />

Versuche zu Adhäsion <strong>und</strong> Kohäsion<br />

1. Wasser <strong>und</strong> Glycerin als Klebstoff 17<br />

2. Benetzung unterschiedlicher Werkstoffe 18<br />

3. Kamm-Modell 19<br />

4. Schälung einer Papierklebung 20<br />

Thermie eines Reaktionsklebstoffs<br />

5. Wärmefreisetzung beim Aushärten von Reaktionsklebstoffen 21<br />

Klebeversuche<br />

6. Klebeversuch mit Schmelzkleber 22<br />

7. Lösemittel als Klebstoff 23<br />

Herstellung einiger <strong>Klebstoffe</strong><br />

8. Papierleim aus Milch 24<br />

9. Herstellung eines Metallklebers 25<br />

10. Herstellung eines „Allesklebers“ 27<br />

Kurzzeichen wichtiger Kunststoffe 28<br />

Literatur 29<br />

Regeln für die praktische Arbeit im Laboratorium 30


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 1<br />

1. KLEBEN – ALTE KUNST<br />

UND JUNGE WISSENSCHAFT<br />

Schon in der jüngeren<br />

Steinzeit, also ca. 8000 v. Chr.<br />

bedienten sich die Menschen<br />

eines Birkenharzes zum<br />

Befestigen von Speer- <strong>und</strong><br />

Beilspitzen (siehe Abbildung).<br />

Bei der Entdeckung des<br />

Gletschermannes „Ötzi“<br />

wurden Ausrüstungs- <strong>und</strong><br />

Kleidungsstücke gef<strong>und</strong>en,<br />

wie zum Beispiel ein aus<br />

einem Eibenstämmchen<br />

gefertigtes Beil, dessen Klinge mit dem Klebstoff Birkenpech sowie Lederstreifen<br />

befestigt ist.<br />

Um 5000 v. Chr. benutzte man in Babylon tierisches Blut, Eiweiß, verschiedene<br />

Pflanzenharze oder Asphalt als <strong>Klebstoffe</strong>. Beim Bau vor ca. 3500 Jahren wurde das<br />

Kleben sogar „professionalisiert“:<br />

Der Beruf des Leimkochers (Kellopsos) entstand. Die Kunst des Leimsiedens, wurde<br />

später von den Griechen <strong>und</strong> Römern übernommen. Ein Indiz dafür, dass die Kunst des<br />

Klebens zur Zeit der Römer schon recht weit entwickelt war, mag ein Eichenholzkästchen<br />

aus der Römerzeit sein, das um 1886 in Breslau gef<strong>und</strong>en wurde: Auf dem Deckel dieses<br />

Eichenholzkästchens waren fünf metallische Münzen aufgeklebt. Der vermutlich auf einer<br />

Eiweiß-Kalk-Verbindung basierende Klebstoff muss eine für damalige Verhältnisse<br />

extreme Haftkraft besessen haben, da vier der fünf aufgeklebten Münzen noch nach fast<br />

zwei Jahrtausenden auf der Holzunterlage haften.<br />

Mitte des 14. Jahrh<strong>und</strong>erts bedienten sich die Azteken beim Bauen der Klebwirkung des<br />

Blutes, die auf das Blutalbumin zurückzuführen ist. Sie mischten Tierblut unter den<br />

„Zement“. Noch heute sind diese Werke der aztekischen Baukunst recht gut erhalten <strong>und</strong><br />

zeugen von der Qualität des Bindemittels.<br />

Um 1830 wurde Naturkautschuk als Klebrohstoff eingesetzt. Mit der Erfindung der<br />

Vulkanisierbarkeit von Kautschuk 1841 durch Goodyear setzt die Geschichte der<br />

synthetisch hergestellten Kunststoffe <strong>und</strong> somit der synthetischen <strong>Klebstoffe</strong> ein. Damit<br />

wurde erstmals in der Geschichte der Menschheit ein Naturstoff chemisch verändert <strong>und</strong><br />

so ein halb-synthetischer Werkstoff mit neuen mechanischen bzw. technologischen<br />

Eigenschaften hergestellt (Kunststoff). 1864 gelang es W. Parks, das halb-synthetische<br />

Celluloid herzustellen. Die ersten „echten“ Kunststoffe, die aus den Laboratorien der


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 2<br />

Chemiker stammten <strong>und</strong> zu denen es in der Natur keine Parallelen mehr gab, waren die<br />

Phenolharze. Ihre technische Nutzung begann 1902 <strong>und</strong> ist eng mit dem Namen<br />

Baekeland verb<strong>und</strong>en, der 1905 das erste Phenolharz unter dem Produktnamen Bakelite<br />

vertrieb. Mit der Herstellung dieser Werkstoffe war der entscheidende Schritt in der<br />

Kunststoffentwicklung getan: von der Nutzung von Naturstoffen über die chemische<br />

Modifizierung hin zu den vollsynthetischen Kunststoffen. In den folgenden Jahrzehnten<br />

nahm die Entwicklung der synthetischen Kunststoffe <strong>und</strong> <strong>Klebstoffe</strong> einen rasanten<br />

Aufschwung. Kunstkautschuke wie Polychloropren, Buna (Polybutadien) <strong>und</strong> Siliconkautschuk<br />

wurden synthetisiert. Es folgten die Epoxidharze <strong>und</strong> die Polyurethane, nach<br />

dem zweiten Weltkrieg die Methacrylat- <strong>und</strong> Cyanacrylat-<strong>Klebstoffe</strong><br />

(Sek<strong>und</strong>enklebstoffe).<br />

Etwas Etymologie zum Abschluss: Der Begriff „kleben“ stammt aus dem<br />

althochdeutschen „kliban“ (norddeutsch „Klei“ = toniger Schlick) <strong>und</strong> „leimen“ aus dem<br />

indogermanischen „leimo“ = Lehm.<br />

2. KLEBEN – DIE NATUR MACHT ES VOR!<br />

Die Geschichte der Menschheit bietet so viele Beispiele klebtechnischer Anwendungen in<br />

den unterschiedlichsten Entwicklungsstadien, dass man das Kleben für eine Erfindung des<br />

Homo sapiens halten könnte, wobei die Natur immer wieder Ausgangspunkt <strong>und</strong> Vorbild<br />

für die Anwendung der Fügetechnik Kleben durch den Menschen war. Die folgenden<br />

Beispiele einiger klebtechnischer Lösungen aus dem Tier- <strong>und</strong> Pflanzenreich zeigen, wie<br />

der Mensch von der Natur lernen <strong>und</strong> so die Technologie des Klebens weiterentwickeln<br />

konnte <strong>und</strong> kann.<br />

2.1 Beispiel Feldwespe<br />

Streift man mit „klebtechnischem Blick“ durch das Reich der Insekten, stößt man auf die<br />

in Mitteleuropa heimische Feldwespe: Mit <strong>ihre</strong>n Kauwerkzeugen zerkleinert sie Holz,<br />

wobei sie die langen Fasern der Cellulose des Holzes durch Schabbewegungen<br />

mechanisch grob zerkleinert. Anschließend frisst sie diese Späne, fügt wässriges<br />

Verdauungssekret hinzu <strong>und</strong> verkürzt damit chemisch nochmals die Faserlänge der<br />

Cellulose. Der Nestbauklebstoff ist jetzt fertig zur Weiterverarbeitung. Beim Trocknen<br />

verdunstet das Wasser aus der Masse, die Cellulosefasern verfilzen <strong>und</strong> der Klebstoff wird<br />

fest. Mit dieser Klebtechnik kann die Feldwespe recht beständige Nester konstruieren.<br />

Diese Technik hat sich der Mensch bei der Verschönerung seiner Wohnungen zu Nutze<br />

gemacht: Die Klebfähigkeit von Tapetenkleister beruht auf demselben Prinzip.


2.2 Beispiel Gummibaum<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 3<br />

Beim Lösungs- bzw. Dispersionsmittel Wasser kann die Langzeitbeständigkeit der<br />

Klebungen ein Problem werden. Auch hier bietet die Natur wieder eine Lösung an,<br />

diesmal aus dem Pflanzenreich: Die Gummimilch der Gummibaum-Gewächse ist eine<br />

Dispersion von Polymeren (Naturlatex) in Wasser. Die Dispersion ist also eine<br />

Möglichkeit, das umweltfre<strong>und</strong>liche Lösungsmittel Wasser zu benutzen <strong>und</strong> trotzdem eine<br />

langzeitbeständige Klebung zu erreichen. In der Holz verarbeitenden Industrie wird dieser<br />

„Trick“ der Natur schon lange genutzt.<br />

2.3 Beispiel Honigbiene<br />

Während die Feldwespe sich also eines Klebstoffs bedient, dessen Wirkprinzip auf dem<br />

Lösungsmittel Wasser beruht, verwendet die Honigbiene dagegen einen Nestklebstoff, der<br />

völlig ohne Lösungsmittel auskommt: Wachs, das bei Körpertemperatur der Biene flüssig<br />

ist. Erst nach Abkühlung erstarrt der Klebstoff in seiner beständigen Form. So erfüllt der<br />

Bienenklebstoff die Idealforderung an moderne <strong>Klebstoffe</strong> (Schmelzklebstoffe):<br />

lösungsmittelfrei <strong>und</strong> trotzdem zum Auftrag flüssig.


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 4<br />

3. GESCHICHTE DES KLEBENS<br />

vor<br />

3 Mrd.<br />

Jahren<br />

Vor<br />

8000<br />

Jahren<br />

Vor<br />

3500<br />

Jahren<br />

8000<br />

v. Chr.<br />

5000<br />

v. Chr.<br />

2000<br />

v. Chr.<br />

1000<br />

v. Chr.<br />

1500<br />

Klebähnliche Vorgänge bei Urzellen: Sie erwerben eine klebrige<br />

Außenhülle, wodurch sie sich mit Nachbarzellen zu Klumpen <strong>und</strong><br />

Kolonien verbinden. Muscheln stellen hochfeste Verbindungen zu<br />

unterschiedlichsten Untergründen her; Sonnentau <strong>und</strong> Spinnen<br />

produzieren klebrige Sekrete; Bienen verarbeiten Wachsplättchen;<br />

Vögel stellen die ersten „geklebten“ Verb<strong>und</strong>werkstoffe beim<br />

Nestbau her.<br />

Ab dieser Zeit sind Klebanwendungen durch den Menschen<br />

bekannt: Kollagen wird von Höhlenmenschen am Toten Meer<br />

benutzt. Bei Ausgrabungen wird es als Zierrat auf Schädeln, als<br />

Dichtmasse für Behälter <strong>und</strong> als Klebstoff identifiziert.<br />

Tierblut <strong>und</strong> Eiweiß als Bindemittel zum Untergr<strong>und</strong> bei<br />

Höhlenmalereien; Hüttenbauten aus Holz, Reisig <strong>und</strong> Schilf, die<br />

mit Lehm verstärkt werden.<br />

Waffen bei fortgeschrittenen Jägerkulturen: Baumharze dienen der<br />

verstärkenden Klebwirkung beim Befestigen von Feuerstein- oder<br />

Knochenspitzen in Holzschäften; „Kleister“ durch Verkochen<br />

pflanzlicher Bestandteile; „Leime“ durch Verkochen tierischer<br />

Bestandteile.<br />

In Mesopotamien <strong>und</strong> Ägypten: Nutzung von Asphalt (natürliche<br />

Vorkommen) als Klebstoff (Mosaike) <strong>und</strong> in Verbindung mit<br />

Harzen als Dichtstoff zur Bootsabdichtung.<br />

1937<br />

1940<br />

1941<br />

1943<br />

Auf den Forschungsarbeiten von 0. Bayer, Leverkusen, basieren<br />

die Polyaddition von Polyurethanen (PUR) aus Diisocyanaten <strong>und</strong><br />

Polyolen.<br />

IG Farben erhält Patent für Methacrylat-<strong>Klebstoffe</strong> (heute<br />

„Agomet“ der Degussa, Hanau).<br />

Großtechnische Produktion gesättigter <strong>und</strong> ungesättigter<br />

Polyester-Harze<br />

Herstellung temperaturbeständiger Siliconkautschuke; in den USA<br />

erste Verwendung von Phenolharz-Polyvinylacetaten mit<br />

Formulierungen für Metall-Holz-Verklebungen im englischen<br />

Flugzeugbau; Epoxidharz-Formulierungen für Metall/Metall-<br />

Verbindungen im deutschen Flugzeugbau.<br />

1946 Industrielle Herstellung von Epoxidharzen.<br />

Vorderasien: Gelatineleim zur Möbelherstellung. 1953 V. Kneble (USA) führt anaerob härtende <strong>Klebstoffe</strong> auf<br />

Dimethylacrylat-Basis unter dem Namen „Loctite“ ein.<br />

China: Hautleime bei Lackarbeiten: Saft des Lackbaums verbindet<br />

bei Verdunstung bis zu 30 verschiedene Schichten.<br />

Kautschuk wird von den Spaniern aus Mittelamerika, wo es<br />

Azteken <strong>und</strong> Mayas schon lange verwenden, nach Europa<br />

gebracht; Casein, schon bei den Römern bekannt, wird als erster<br />

„Kunststoff“ bei der Papierbeschichtung <strong>und</strong> Buchbinderei<br />

verwendet.<br />

1958<br />

1967<br />

1700 Leimsiedereien. 1968<br />

1841 Vulkanisierbarkeit des Kautschuks wird entdeckt (Goodyear). 1970<br />

1905<br />

1921<br />

1922<br />

1928<br />

1930<br />

1931<br />

1936<br />

Baekeland bringt unter dem Namen „Bakelite“ das erste<br />

Phenolharz auf den Markt.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der makromolekularen <strong>Chemie</strong> durch Max<br />

Staudinger.<br />

BASF erhält Patent zur Herstellung von in organischen<br />

Lösungsmitteln löslichen Harnstoff-Formaldehyd-Harzen.<br />

In den USA erstmals Produktion von Polyvinylchlorid (PVC);<br />

Produktion von Polymethylmethacrylat (PMMA) als „Plexiglas“<br />

bei Röhm & Haas.<br />

Erste technische Herstellung von Polyvinylacetat (PVAC),<br />

Polystyrol (PS) <strong>und</strong> Polyacrylnitril (PAN).<br />

Erste stabile Kunststoff-Dispersion auf Basis von Acrylsäureestern<br />

(BASF, Röhm & Haas) <strong>und</strong> Vinylacetat (Wacker, Hoechst);<br />

Produktionsaufnahme von Polychloroprenen.<br />

P.Castan (de Tre Fröres, Schweiz) benutzt die Polyaddition zum<br />

Aufbau von Kunststoffen <strong>und</strong> erfindet Epoxidharze, die ihm 1939<br />

patentiert werden.<br />

C.Ellis (Ellis-Foster Comp. USA) entdeckt die rasche<br />

Härtbarkeit ungesättigter Polyester mit Styrol durch Peroxide.<br />

Erste Cyanacrylat-<strong>Klebstoffe</strong> „Eastman 910“ in den USA <strong>und</strong><br />

1960 „Sicomet“ in Deutschland auf dem Markt.<br />

Erste temperaturfeste Polyimid-<strong>Klebstoffe</strong> (bis 300 °C) in den<br />

USA.<br />

Beginn der feuchtigkeitshärtenden Polyurethan Entwicklungen<br />

~Sikaflex“ <strong>und</strong> „Betaseal“ zum Klebdichten von Kfz-Front- <strong>und</strong><br />

Heckscheiben.<br />

Rasche Weiterentwicklung der Polyurethan-<strong>Chemie</strong> mit<br />

vielfältigen 1- <strong>und</strong> 2-K-Formulierungen; erste UVIichthärtende<br />

Acrylat-Formulierungen; Entwicklung von MS-Polymeren in<br />

Japan, Anwendung bei erdbebensicheren Bauweisen.<br />

1980 Reaktive Schmelzklebstoffe.<br />

1984<br />

1988<br />

ab<br />

1990<br />

1993<br />

1995<br />

2000<br />

Entwicklung anisotrop leitfähiger <strong>Klebstoffe</strong>. Die Leitfähigkeit<br />

entsteht durch einen direkten Kontakt der Fügeteile über einzelne,<br />

sich in der Klebstoffmatrix nicht berührende Füllstoffpartikel (z.B.<br />

goldbeschichtete Polystyrolkugeln/Durchmesser 5 mm), die<br />

elektrisch leitfähig sind.<br />

Entwicklung von hochfesten <strong>Klebstoffe</strong>n zum Kleben beölter<br />

Stahlbleche unter Großserienbedingungen (z.B. Automobilbau).<br />

Hierbei handelt es sich um spezielle heißhärtende 1 -K-<br />

Epoxidharzklebstoffe.<br />

Entwicklung von diversen <strong>Klebstoffe</strong>n mit multiplen<br />

Härtungsmechanismen. Z.B. Cyanacrylate, die zunächst durch<br />

UV-Bestrahlung an- <strong>und</strong> dann über Luftfeuchtigkeit aushärten.<br />

Entwicklung aerob härtender <strong>Klebstoffe</strong>, deren Härtung durch<br />

Sauerstoffzutritt eingeleitet wird. Diesen <strong>Klebstoffe</strong>n sind<br />

Hydroperoxidbildner wie z.B. Hydrazon beigefügt, die oxidativ<br />

Peroxide bilden <strong>und</strong> die Polymerisation starten.<br />

Entwicklung von silanvernetzenden PolyurethanPrepolymeren (S-<br />

PUR), die die Palette der 1-K-feuchtigkeitshärtenden<br />

gummielastischen <strong>Klebstoffe</strong> ergänzen. Sie zeigen eine<br />

verbesserte Balance zwischen Reaktivität <strong>und</strong> Lagerstabilität, ein<br />

Ausbleiben der Blasenbildung <strong>und</strong> besitzen keinen isocyanatbasierten<br />

Reaktionsmechanismus mehr.<br />

Entwicklung wiederlösbarer Klebstoffsysteme für Reparatur <strong>und</strong><br />

Recycling basierend auf den Methoden Temperatur-, Spannung-,<br />

Strom- <strong>und</strong>/oder pH-Wert-Anderung.


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 5<br />

4. WIE „KLEBT“ EIN „KLEBSTOFF“<br />

Egal, ob man sich darüber ärgert, dass ein Kaugummi an der Schuhsohle sein Unwesen<br />

treibt <strong>und</strong> den schönen Teppich ruiniert, oder ob du deine Jacke mit Hilfe eines „power<br />

strips-Hakens“ an der Tür aufhängen – alles klebt.<br />

Der Pritt-Stift zum Kleben von Papier, der Kleister, mit dem man Tapeten an die Wand<br />

klebt, der Sek<strong>und</strong>enkleber, mit dem man einen abgebrochen Henkel wieder an die Tasse<br />

kleben kann, sind heute genauso alltäglich, wie das Kleben (anstelle des Schweißens) von<br />

Flugzeugrümpfen <strong>und</strong> Flügeln.<br />

Zurück zu unserem anfänglichem Ärgernis dem Kaugummi. Kaugummi ist auch eine Art<br />

von Klebstoff, der mit der Zeit aushärtet –<strong>und</strong> dann nur noch sehr aufwendig <strong>und</strong> teuer<br />

mit Hochdruckreinigern von der Straße entfernt werden kann. Die Frage, die uns hier<br />

interessiert ist, wieso Kaugummi <strong>und</strong> andere Substanzen kleben <strong>und</strong> worin die<br />

Unterschiede im Klebvermögen begründet sind. Am Kaugummi kann man erkennen,<br />

welche Bedingungen ein Klebstoff erfüllen muss:<br />

Er muss an fremden Oberflächen kleben bleiben.<br />

Der Kaugummi besteht nicht nur aus einer einzigen Klebstoffteilchenschicht<br />

(monomolekularen Schicht) <strong>und</strong> muss deshalb auch in sich kleben.<br />

Die Fachbegriffe hierfür lauten Adhäsion für die Haftung an dem Werkstoff <strong>und</strong><br />

Kohäsion für die Haftung in sich. Um den Vorgang des Klebens verstehen zu können,<br />

musst Du Dich nun kurz mit der Adhäsion <strong>und</strong> der Kohäsion beschäftigen. Die unten<br />

stehende Abbildung zeigt schematisch, welche Kräfte wirken, wenn zwei Werkstoffe<br />

miteinander verklebt werden.<br />

Kohäsionskräfte<br />

Adhäsionskräfte<br />

Werkstück 1<br />

Klebstoff<br />

(Klebstoffteilchen)<br />

Werkstück 2


4.1 Adhäsionskräfte<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 6<br />

Dies sind Anziehungskräfte mit geringer Reichweite (1µm), die immer an Grenzflächen<br />

von festen Stoffen auftreten. Sie treten aber meist nicht sichtbar in Erscheinung (wenn<br />

man zwei Holzstücke aneinander hält, wirken keine spürbaren Kräfte), da die meisten<br />

Oberflächen so uneben sind, dass der Abstand der Moleküle, der zum Ausbilden dieser<br />

Kräfte nötig wäre, zu groß ist (Deshalb haften zwei Holzstücke nicht aneinander).<br />

Man unterscheidet:<br />

Mechanische Adhäsion Spezifische Adhäsion<br />

Mechanische Verankerung des<br />

Klebstoffs in Oberflächenporen<br />

vergleichbar einem Puzzle<br />

(schwache Kräfte)<br />

Zwischenmolekulare oder<br />

chemische Bindungskräfte<br />

(Van-der-Waals-Kräfte, Dipol-<br />

Dipol-Wechselwirkungen usw.).<br />

Die Adhäsionskräfte sind zwischen Klebstoff <strong>und</strong> Werkstoffoberfläche wirksam. Damit<br />

die Kräfte auch wirksam werden können, muss sich der Klebstoff der Oberfläche<br />

anpassen können, um den Abstand zwischen Klebstoff- <strong>und</strong> Werkstoffoberfläche gering<br />

zu halten.<br />

Voraussetzungen für <strong>Klebstoffe</strong>:<br />

1. Er muss flüssig sein, um in alle Spalten zu gelangen (Schmelze, Lösung)<br />

2. Die Oberflächen müssen gut gesäubert werden <strong>und</strong> eventuell zur<br />

Oberflächenvergrößerung aufgeraut werden, damit sich möglichst viele<br />

Adhäsionsbindungen ausbilden können.<br />

Die Qualität einer Verklebung hängt somit nicht nur von der Qualität des Klebstoffs ab,<br />

sondern u.a. auch von der Oberflächenbeschaffenheit der zu verklebenden Materialien. Da<br />

man aber keine monomolekulare Klebstoffschicht auftragen kann, muss der Klebstoff<br />

noch eine innere Festigkeit besitzen, die sogenannten Kohäsionskräfte.


4.2 Kohäsionskräfte<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 7<br />

Das sind zwischenmolekulare Kräfte, die innerhalb des Klebstoffs wirken <strong>und</strong> ihm die<br />

innere Festigkeit verleihen. Diese Kräfte werden beeinflusst durch:<br />

1. Molekulargewicht (Je größer das Molekulargewicht, desto stärker sind die<br />

Kohäsionskräfte <strong>und</strong> desto höher die Klebstofffestigkeit)<br />

2. Anzahl <strong>und</strong> Größe der Seitengruppen<br />

3. Polarität (Je polarer der Klebstoff ist, desto höher ist die Festigkeit)<br />

Diese Kräfte können sich optimal ausbilden, wenn der Klebstoff dünn <strong>und</strong> gleichmäßig<br />

aufgetragen wird. Da sowohl Adhäsions- als auch Kohäsionskräfte erst während des<br />

Klebens ausgebildet werden, kann die Festigkeit der Klebung beeinflusst werden durch<br />

Werkstoffoberflächenbehandlung, Art der Klebstoffauftragung, Aushärtetemperatur,<br />

Aushärtezeit. Bei guten <strong>Klebstoffe</strong>n sind die Kohäsionskräfte mindesten so groß wie die<br />

Adhäsionskräfte. Wenn sich im Laufe der Zeit die Adhäsionskräfte lösen, spricht man von<br />

einem Adhäsionsbruch, der Klebstoff löst sich von der Werkstoffoberfläche ab.<br />

5. DEFINITION VON KLEBEN / KLEBSTOFF<br />

Herstellung einer festen Verbindung zweier Teile durch einen synthetischen Werkstoff<br />

(Klebstoff), der durch physikalisches Abbinden oder chemische Reaktion verfestigt wird<br />

(Aushärten) <strong>und</strong> die Teile infolge der Oberflächenhaftung (Adhäsion) sowie der<br />

zwischenmolekularen Kräfte (Kohäsion) miteinander verbindet.<br />

Definition eines Klebstoffs (DIN-NORM 16920)<br />

Klebstoff ist ein nicht metallischer Werkstoff, der Körper durch<br />

Oberflächenhaftung <strong>und</strong> innere Festigkeit (Adhäsion <strong>und</strong> Kohäsion)<br />

verbinden kann, ohne dass sich das Gefüge der Körper wesentlich ändert.


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 8<br />

6. EINTEILUNG DER KLEBSTOFFE<br />

<strong>Klebstoffe</strong> lassen sich nach zwei Kriterien klassifizieren, zum Einen nach <strong>ihre</strong>m<br />

Verfestigungsmechanismus (Kap.11) <strong>und</strong> zum Anderen nach <strong>ihre</strong>r chemischen Basis. Die<br />

beiden nachstehenden Abbildungen geben hierzu einen Überblick. Im Weiteren werden in<br />

diesem Skript <strong>Klebstoffe</strong> auf organischer Basis betrachtet.


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 9<br />

7. VORTEILE UND NACHTEILE DER KLEBSTOFFE<br />

Einige Vorteile:<br />

Kleben verbindet die unterschiedlichsten Materialien miteinander.<br />

Klebungen ersetzen Bohrungen <strong>und</strong> die dadurch entstehenden Schäden.<br />

Kleben verhindert Flüssigkeitsansammlungen zwischen den Fügeteilen <strong>und</strong> verhindert<br />

so die Korrosion.<br />

Einige Nachteile:<br />

Klebebindungen sind thermisch nicht sehr stabil.<br />

<strong>Klebstoffe</strong> können altern d.h. Klebebindungen sind nicht für unsere Kindeskinder<br />

geschaffen.<br />

8. EINSATZ VON KLEBSTOFFEN<br />

Nur einige Beispiele<br />

Medizin: Pflaster, Zahnarzt, Knochenkleben, W<strong>und</strong>verklebung …<br />

Handwerk: Schuhe, Möbel, Fußboden, Verpackung, Buchbinden, …<br />

Büro/Haushalt: Papier, Tapete, Klebehaken, Reparaturen, …<br />

Automobilindustrie: Karosserieteile, Motorteile, Scheiben, …<br />

Flugzeugbau/Raumfahrt: Fügeverbindungen, Hitzeschutzkacheln, Innenausbau, …<br />

Bei Flugzeugen wie Airbus sind 30 % aller Teile per<br />

Klebetechnik verb<strong>und</strong>en.<br />

Nahrungsmittel: Klebeetiketten, Verpackung, …<br />

Elektrotechnik: Haushaltsgeräte, Montage elektrischer Schaltungen, …<br />

�<br />

�<br />

�<br />

Der Pro Kopf Verbrauch in Büro <strong>und</strong> Haushalt an <strong>Klebstoffe</strong>n beträgt 6 kg pro Jahr ! !


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 10<br />

9. ART UND ANWENDUNGSGEBIETE<br />

EINIGER WICHTIGER KLEBSTOFF-TYPEN<br />

physikal.<br />

abbindende<br />

<strong>Klebstoffe</strong><br />

Klebstoff-Typ mit Beispiel <strong>und</strong><br />

Reaktionsbedingungen<br />

*<br />

Lösungs-<br />

/Dispersionsmittel<br />

Anwendung für<br />

Schmelz-K.:<br />

SB, PA, EVA, Polyester<br />

1 w ohne<br />

Papier, Textilien, Leder,<br />

Kunststoffe<br />

Plastisol-K.:<br />

PVC+Weichmacher+<br />

Haftvermittler<br />

1 w ohne Metalle, Keramik<br />

Haft-K.:<br />

Kautschuke, Polyacrylate<br />

1 k<br />

verdunsten vor dem<br />

Kleben<br />

Bänder, Folien,<br />

Etiketten<br />

Kontakt-K.:<br />

PUR, SB, Polychloropren<br />

1 k<br />

verdunsten vor dem<br />

Kleben<br />

Holz, Gummi,<br />

Kunststoffe, Metalle<br />

Dispersions-K.:<br />

PUR, VA-, VC-,<br />

VDC-Copolymere<br />

1 w<br />

verdunsten vor dem<br />

Kleben<br />

Papier, Kunststoffe,<br />

Metalle<br />

Nass-K.:<br />

PVAC, EVA, Polyacrylate<br />

1 k<br />

verdunsten beim<br />

Kleben<br />

Papier, Holz, Kunststoffe,<br />

Keramik<br />

Leime:<br />

Glutin<br />

1 w<br />

verdunsten beim<br />

Kleben<br />

Holz, Papier, Pappe<br />

Leime:<br />

Stärke, Dextrin, Casein, PVAL,<br />

PVP, Celluloseether<br />

1 k<br />

verdunsten beim<br />

Kleben<br />

Papier, Pappe<br />

Reaktions-K. Reaktionsprodukte<br />

chem.<br />

abbindende<br />

EP+Säureanhydride 2 w<br />

<strong>Klebstoffe</strong> EP+Polyamine 2 k<br />

Polyisocyanate+Polyole 2 k<br />

Cyanacrylate 1 k<br />

Metalle, Keramik,<br />

Kunststoffe<br />

Metalle, Keramik,<br />

Kunststoffe<br />

Metalle, Keramik,<br />

Kunststoffe<br />

Metalle, Keramik,<br />

Kunststoffe, Gummi<br />

Methacrylate 1 k Metalle<br />

UP+Styrol od. Methacrylate 2 k<br />

SI-Harze+Feuchtigkeit 1 k<br />

PI, Polybenzimidazole 2 w<br />

UF-, MF-, PF-Harze 2 wk<br />

bleiben in der<br />

Klebschicht<br />

verdunsten beim<br />

Kleben<br />

verdunsten beim<br />

Kleben<br />

verdunsten beim<br />

Kleben<br />

Legende: *=Zahl der Kompenten u. Abbindetemperatur (w=warm, k=kalt)<br />

Metalle, Keramik,<br />

Kunststoffe<br />

Keramik<br />

Metalle<br />

Holz


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 11<br />

Einteilung nach der Art des Abbindens, d.h. durch welche Reaktion der Klebstoff hart<br />

wird:<br />

Physikalisch abbindende<br />

<strong>Klebstoffe</strong><br />

Das Polymer liegt schon vor der<br />

Anwendung vor.<br />

a) Nassklebstoffe<br />

Einige Klebstofftypen:<br />

Chemisch abbindende<br />

<strong>Klebstoffe</strong><br />

Reaktionsklebstoffe<br />

a) Nassklebstoffe d) Haftklebstoffe<br />

Erst bei der Anwendung des Klebstoffs<br />

wird durch chemische Reaktionen das<br />

Polymer hergestellt. Die niedermole -<br />

kularen, reaktionsfähigen Stoffe gehen<br />

in hochmolekulare Polymere über.<br />

b) Kontaktklebstoffe e) Einkomponentenklebstoffe<br />

c) Schmelzklebstoffe f) Zweikomponentenklebstoffe<br />

Sie enthalten Lösungs- oder Dispersionmittel (ca. 75-85%). Der Klebstoff wird auf eine<br />

Werkstückoberfläche aufgetragen, das andere Werkstück wird in das Klebstoffbett gelegt.<br />

Wenn das Lösungsmittel verdunstet ist, hat der Klebstoff abgeb<strong>und</strong>en. Nachteile: Es<br />

können nur kleine Oberflächen verklebt werden, oder die Werkstücke müssen<br />

lösungsmitteldurchlässig sein, da sonst die Aushärtung sehr lange dauert.<br />

Bsp.: Klebstifte, Alleskleber extra, Holzkleber.<br />

Lösemittelhaltige <strong>Klebstoffe</strong> enthalten z.B. Polyvinylacetat (PVAC),<br />

Polyacrylate oder Copolymere aus Ethylen <strong>und</strong> Vinylacetat (EVA)<br />

CH2 CH<br />

O<br />

C O<br />

CH2 CH<br />

C<br />

O<br />

O<br />

CH2 CH2<br />

CH2 CH<br />

CH3<br />

n<br />

CH3<br />

n<br />

CH3<br />

Polyvinylacetat Polymethylacrylat Copolymer aus Ethylen<br />

<strong>und</strong> Vinylacetat<br />

x y<br />

In auf Wasser basierenden <strong>Klebstoffe</strong>n wie Leimen findet man Stärke, Celloloseether oder<br />

Casein.<br />

O<br />

C O<br />

n


O<br />

CH2OH<br />

OH<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 12<br />

CH2OH<br />

OH<br />

O<br />

O O<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

CH2OH<br />

O<br />

RO<br />

OH<br />

O<br />

OH<br />

ROCH 2<br />

CH2OH<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

OR<br />

H O<br />

4<br />

6<br />

O<br />

CH2<br />

5<br />

OH<br />

3<br />

O<br />

OH<br />

Stärke<br />

RO<br />

O<br />

2<br />

O<br />

CH2OH<br />

OH<br />

O<br />

1 Amylose<br />

ROCH 2<br />

OR<br />

Celluloseether z.B. R= –CH 3<br />

O<br />

OH<br />

O<br />

O<br />

n<br />

Amylopektin<br />

Casein ist wichtigster Eiweiß-Bestandteil (Protein: -NH-CH(R)-CO-, R sind<br />

unterschiedliche Reste an den a-Aminocarbonsäuren) der Milch. Kuhmilch enthält etwa<br />

3% Casein in kolloidaler, milchig opaleszierender Lsg., u. zwar als Calciumcaseinat mit<br />

weiteren Begleit-Ionen (Calcium, Magnesium, Phosphat, Citrat). Zur Isolierung von<br />

Casein entrahmt man Milch bis auf einen Fettgehalt von 0,05–0,2%, mischt die<br />

auf 45 °C vorgewärmte Milch mit Säuren (Schwefelsäure, Milchsäure,<br />

Salzsäure, Essigsäure) u. stellt auf pH 4,6 – den isoelektr. Punkt des Caseins–<br />

ein, worauf das Casein gerinnt. Bei der Herst. von Käse nimmt man die<br />

Ausflockung des Casein dagegen mit Lab vor. Nach Trennung der festen von<br />

den flüssigen Bestandteilen (Molke) wird das Casein verschiedenen Wasch- u.<br />

Trocknungsvorgängen durch Abpressen unterworfen u. schließlich bei<br />

50–80°C getrocknet, bis der Wassergehalt auf weniger als 10% abgesunken ist.<br />

Aus 30 L Magermilch erhält man ca. 1 kg Casein.


) Kontaktklebstoffe<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 13<br />

Der Klebstoff wird auf beide Werkstoffoberflächen gegeben <strong>und</strong> getrocknet, danach fügt<br />

man die beiden Oberflächen mit Druck zusammen. Prinzip der Autoadhäsion: Die<br />

Klebung erfolgt durch die gegenseitige Diffusion der Polymere in die jeweils andere<br />

Werkstückoberfläche hinein. Die Eindringtiefe in die Klebschicht kann so groß werden,<br />

dass beim Zerreißen einer auf Diffusion beruhenden Verklebung die Moleküle nicht mehr<br />

aus der Klebschicht herausgezogen werden, sondern <strong>ihre</strong> Ketten zerreißen.<br />

Bsp. Polyurethane, UHU Alleskleber Kraft, Flicken von Fahrradschläuchen,<br />

selbstklebende Briefumschläge. Chemische Bestandteile sind Copolymere aus Styrol <strong>und</strong><br />

Butadien (SB), Polychlorpren oder Polyurethan (PUR)<br />

CH2 CH CH2 CH CH<br />

x<br />

Copolymer aus Styrol <strong>und</strong> Butadien<br />

c) Schmelzklebstoffe<br />

Heissklebepistole<br />

Erweichungs-<br />

bereich in o C:<br />

Verarbeitungs-<br />

temperatur in o C:<br />

O O<br />

CH2 CH2 C CH CH2<br />

y<br />

Cl<br />

Vorteil: Lösungsmittelfrei <strong>und</strong> fest.<br />

n<br />

Polychloropren<br />

Nachteil: Nicht für wärmeempfindliche Gegenstände geeignet.<br />

Beispiele sind Polyamide (PA), Polyester, Copolymere aus<br />

Styrol <strong>und</strong> Butadien bzw. Ethylen <strong>und</strong> Vinylacetat.<br />

O O<br />

C (CH2)x C N (CH2)y N<br />

C (CH2)x C O (CH2)y O<br />

H H<br />

n<br />

Polyamid Polyester<br />

95-175<br />

120-240<br />

50-230<br />

150-240<br />

n<br />

n


d) Haftklebstoffe<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 14<br />

Dauerklebrige Substanzen, die schon nach leichtem Andruck haften.<br />

CH 3<br />

Zum Beispiel: Klebefolien, Aufkleber, Klebehaken UHU fix & film, Tesafilm,<br />

Haftnotizen.<br />

CH 2 C CH 2 C CH<br />

CH3<br />

CH2 x y<br />

CH3<br />

Butylkautschuk<br />

e) Einkomponentenklebstoff<br />

CH 2<br />

CH 3<br />

C<br />

CH3<br />

x<br />

n<br />

H 3C<br />

CH 2<br />

C CH<br />

Naturkautschuk<br />

Die „zweite“ Reaktionskomponente, die das Abbinden des Klebstoffs einleitet ist z.B. die<br />

Luftfeuchtigkeit beim Sek<strong>und</strong>enkleber oder das UV Licht bei Zahnarztklebstoffen.<br />

Kautschuke <strong>und</strong> Polyacrylate sind Vertreter dieser Gruppe<br />

Cyanacrylate, die auch als Sek<strong>und</strong>enklebstoffe bezeichnet werden, sind Vertreter dieser<br />

Klebstoffgruppe. Die stark elektronenziehende Cyan-Gruppe bewirkt eine positive<br />

Polarisierung der Doppelbindung der Ester-Gruppe. Aus der umgebenden<br />

Luftfeuchtigkeit kann Wasser als Nucleophil die Polymerisation, d.h. die<br />

Härtungsreaktion zur festen Klebung, initiieren. Die Endfestigkeit wird allerdings erst<br />

nach St<strong>und</strong>en erreicht.<br />

H 3 C<br />

CN<br />

H2C C<br />

C O<br />

H2C O<br />

f) Zweikomponentenklebstoff<br />

H 2 C<br />

HC<br />

CN<br />

H2C C<br />

C O<br />

H2C O<br />

Cyanacrylsäureethylester Cyanacrylsäureallylester<br />

CH 2<br />

n


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 15<br />

Zwei Reaktionskomponenten werden in einem bestimmten Verhältnis gemischt, oft dient<br />

als zweite Komponente ein Härter der zur Vernetzung des linearen Polymers der ersten<br />

Komponente führt.<br />

Ein Beispiel hierfür ist das Fibrinogen-Thrombin-Zweikomponentensystem. Es wird in<br />

der Medizin verwendet. Dabei werden Fibrinogen <strong>und</strong> Thrombin mit Hilfe einer<br />

Doppelspritze auf die W<strong>und</strong>e gegeben <strong>und</strong> bilden dort Fibrin (Gerüst für neue<br />

Haut/Gewebe). Nach 24 Std. wird dies fest, bleibt aber elastisch <strong>und</strong> wird deshalb<br />

hauptsächlich bei Organbluten eingesetzt.<br />

Als synthetische 2-K-Kleber sind Epoxidharze (EP) bekannt geworden. Die eine<br />

Komponente ist ein Prepolymer auf der Basis von Bisphenol-A. Die zweite Komponente,<br />

der Härter ist ein Polyamin <strong>und</strong> wird durch Mischen dazu gegeben. Je nach Art der beiden<br />

Komponenten erfolgt die Härtung nach dem Zusammenfügen der Werkstücke innerhalb<br />

wenigen St<strong>und</strong>en bis einigen Tagen. Durch Erwärmen wird die Härtung beschleunigt.<br />

CH 2 O C<br />

N<br />

CH3<br />

CH 3<br />

Prepolymer Diepoxid<br />

Symbol:<br />

CH 2<br />

CH 2<br />

N N<br />

O CH2 CH<br />

OH<br />

CH2 O<br />

+ Polyamin z.B.<br />

n<br />

CH 3<br />

C<br />

CH 3<br />

O CH 2<br />

H 2N CH 2 CH 2 NH CH 2 CH 2 NH CH 2 CH 2 NH 2<br />

N CH 2 CH 2 N CH 2 CH 2 N<br />

N<br />

N<br />

N<br />

N N<br />

N N<br />

Fazit:<br />

Es gibt keine Alleskleber, sondern man muss immer den<br />

geeigneten Klebstoff für das jeweilige Werkstück auswählen.


EXPERIMENTE<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N 16<br />

Wasser <strong>und</strong> Glycerin als Klebstoff (V1) 17<br />

Benetzung unterschiedlicher Werkstoffe (V2) 18<br />

Kamm-Modell (V3) 19<br />

Schälung einer Papierklebung (V4) 20<br />

Wärmefreisetzung beim Aushärten von Reaktionsklebstoffen (V5) 21<br />

Klebeversuch mit Schmelzkleber (V6) 22<br />

Lösemittel als Klebstoff (V7) 23<br />

Papierleim aus Milch (V8) 24<br />

Herstellung eines Metallklebers (V9) 25<br />

Herstellung eines „Allesklebers“ (V10) 27


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

„Wasser <strong>und</strong> Glycerin als Klebstoff“<br />

Auch Wasser <strong>und</strong> Glycerin kann man als Klebstoff verwenden. Sie werden hierfür<br />

jedoch in der Praxis nicht eingesetzt. Überlege warum!<br />

Zeitbedarf: ca. 15 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

2 Objektträger aus Glas. Glycerin (wasserfrei)<br />

2 Stäbchen aus Polyethen. Leitungswasser<br />

2 Stäbchen aus Polyamid.<br />

Kristallisierschale, Pasteur-Pipetten.<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Versuch 1:<br />

Man gibt etwas Wasser auf einen Objektträger, verteilt es auf der Oberfläche, legt<br />

einen zweiten Objektträger etwas versetzt auf die nasse Seite <strong>und</strong> drückt die beiden<br />

Glasscheiben fest aneinander (Vorsicht Glas!!)<br />

Anschließend versucht man die beiden Objektträger voneinander zu trennen, indem man<br />

sie senkrecht auseinander zieht.<br />

Versuch 2:<br />

Wiederhole Versuch 1 <strong>und</strong> versuche diesmal die beiden Scheiben voneinander zu<br />

trennen, indem Du sie gegeneinander verschiebst.<br />

Versuch 3:<br />

Wiederhole Versuch 1 <strong>und</strong> verwende diesmal an Stelle der Objektträger<br />

Kunststoffstäbchen aus Polyethen <strong>und</strong> Polyamid.<br />

Versuch 4:<br />

Wiederhole Versuch 1 <strong>und</strong> 2 <strong>und</strong> verwende jedoch an Stelle des Wassers Glycerin.<br />

Versuch 5:<br />

Wiederhole Versuch 1, tauche die beiden Objektträger jedoch in einer<br />

Kristallisierschale unter Wasser <strong>und</strong> versuche sie erst dann voneinander zu trennen.<br />

Beobachtung: Notiere!!<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

-17-<br />

V1


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

„Benetzung unterschiedlicher Werkstoffe“<br />

<strong>Klebstoffe</strong> können nur dann Adhäsion zu einer Oberfläche ausbilden, wenn sie diese Oberfläche<br />

freiwillig benetzen. Dazu muss die Oberfläche natürlich sauber sein, also frei von Fettrückständen,<br />

Fingerabdrücken oder sonstigen Verunreinigungen. Ob eine Flüssigkeit eine saubere Oberfläche<br />

benetzt oder nicht, lässt sich oft schon mit dem bloßen Auge entscheiden. Bei einer optimalen<br />

Benetzung spreitet die Flüssigkeit auf der Oberfläche, verteilt sich also in einer dünner werdenden<br />

Schicht selbstständig über immer größere Flächen. Bei guter Benetzung erhält man einen relativ<br />

flachen Tropfen mit großer Berührungsfläche zur Oberfläche. Bei schlechter Benetzung besitzt der<br />

Tropfen die Form einer mehr oder weniger abgeflachten Kugel <strong>und</strong> perlt von der Oberfläche ab.<br />

Zeitbedarf: 20 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

Glaspipette, Gummihütchen, Glasplatte Aceton<br />

Aluminiumstreifen, Stahlstreifen gefärbtes Wasser<br />

PTFE-Streifen (Teflon), PVC-Streifen<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die verschiedenen Materialstreifen werden mit einem Papiertuch <strong>und</strong> etwas Lösungsmittel<br />

gereinigt (Vorsicht, Lösungsmittel nicht auf die Haut bringen, Schutzhandschuhe!).<br />

Auf die gereinigten Oberflächen aller Werkstoffe werden mit einer Pipette Wassertropfen<br />

unterschiedlicher Größe aufgetragen. Es soll die Form <strong>und</strong> das Verhalten der Wassertropfen<br />

beobachtet werden.<br />

Beobachtung: Notiere!!<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

_______________________________________________________________<br />

Erklärung:<br />

Alle Stoffe besitzen gegenüber Wasser eine unterschiedliche Grenzflächenspannung. Das bedeutet,<br />

die Wassermoleküle werden von den jeweiligen Molekülen im Feststoff unterschiedlich stark<br />

angezogen. Ist die Anziehung zwischen Wassermolekülen <strong>und</strong> Feststoffmolekülen größer als die<br />

Anziehungkräfte der Wassermoleküle untereinander, wechselwirken die Wassermoleküle bevorzugt mit<br />

der Feststoffoberfläche <strong>und</strong> der Tropfen bildet eine große Berührungsfläche aus bzw. das Wasser<br />

spreitet sogar.<br />

Im umgekehrten Fall, wenn also die Anziehungskräft zwischen den Wassermolekülen größer sind als<br />

zwischen Wasser- <strong>und</strong> Feststoffmolekül, wechselwirken bevorzugt die Wassermoleküle untereinander<br />

<strong>und</strong> der Tropfen behält seine r<strong>und</strong>e Form.<br />

-18-<br />

V2


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

„Kamm-Modell“<br />

Veranschaulichung zur Wirkungsweise eines Klebstoffs-<br />

Die Klebewirkung eines Allesklebers lässt sich durch einen Modellversuch mit zwei<br />

Kämmen <strong>und</strong> etwas Wasser verdeutlichen.<br />

Zeitbedarf: 10 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

Zwei Kämme, Petrischale, Pasteur-Pipetten, OHP, Leitungswasser<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Lege die zwei Kämme gemäß der Abbildung in eine Petrischale <strong>und</strong> stelle die Petrischale auf<br />

einen Overhead-Projektor. Gib nun wenige Tropfen Wasser in den schmalen (ca. 5 mm)<br />

Zwischenraum zwischen den beiden Kämmen <strong>und</strong> beobachte das Verhalten des Wassers.<br />

Diskutiere die Versuchsbeobachtung. Verwende die Begriffe Adhäsion <strong>und</strong> Kohäsion!<br />

-19-<br />

V3


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

„Schälung einer Papierklebung<br />

„Leuchtende Briefumschläge“<br />

Experiment zu Adhäsion<br />

Beim Kontakt eines Feststoffes mit einem anderen Feststoff, einer Flüssigkeit oder<br />

einem Gas treten an der Grenzfläche der beiden Stoffe automatisch anziehende<br />

Wechselwirkungen zwischen den Teilchen auf, aus denen diese Stoffe bestehen. Diese<br />

Anziehungskraft zwischen den beiden Stoffen wird Adhäsion genannt <strong>und</strong> ist das<br />

Wirkprinzip aller <strong>Klebstoffe</strong>.<br />

Eine Ursache für das Auftreten von Adhäsion (es gibt darüber hinaus noch andere<br />

Ursachen) ist die elektrostatische Anziehungskraft zwischen den beiden Grenzflächen.<br />

Diese wird hervorgerufen, indem geladene Teilchen aus dem einen Stoff durch die<br />

Kontaktfläche in den anderen Stoff wandern. So kommt es auf einer Seite der<br />

Grenzfläche zur Verarmung an Ladungsträgern, auf der anderen Seite zu einer<br />

Anreicherung. Beide Grenzflächen laden also entgegengesetzt auf <strong>und</strong> ziehen sich an.<br />

Dieses Phänomen nennt man elektrische Doppelschicht.<br />

Zeitbedarf: 10 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

Papierstreifen<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Aus zwei bereitgestellten Kartons nimmt man je einen vorbeschichteten,<br />

selbstklebenden Papierstreifen <strong>und</strong> klebt die beiden Streifen vollflächig<br />

aufeinander. Danach wird die Klebung im Dunkeln aufgerissen (geschält).<br />

Beobachten Sie dabei die Schälfront <strong>und</strong> notieren Sie Ihre Beobachtung.<br />

Beobachtung: Notiere!!<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

____________________________________________________________<br />

Erklärung:<br />

Beim Schälen der Klebung werden die Grenzflächen der beiden geklebten Stoffe wieder<br />

voneinander getrennt. Der Überschuss an Ladungsträgern in der einen Grenzfläche baut<br />

sich ab, indem die Ladungsträger durch die Luft in die andere Grenzschicht übertreten.<br />

Beim Durchgang durch die Luft kommt es zum Zusammenstoss mit Gasatomen aus der<br />

Luft, die so zum Leuchten angeregt werden (gleiches Prinzip wie bei<br />

Leuchtstofflampen).<br />

-20-<br />

V4


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Wärmefreisetzung beim<br />

Aushärten von Reaktionsklebstoffen<br />

Experiment zum Aushärten von <strong>Klebstoffe</strong>n<br />

Beim Aushärten von Reaktionsklebstoffen kommt es zu einer chemischen Reaktion<br />

zwischen Harzteilchen <strong>und</strong> Härterteilchen. Dabei entstehen große, fadenförmige<br />

Moleküle oder vernetzte Strukturen, die sog. Polymere. Bei jeder chemischen Reaktion<br />

zwischen Harz <strong>und</strong> Härterteilchen wird eine chemische Bindung gebildet <strong>und</strong> dabei eine<br />

bestimmte Wärmemenge freigesetzt. Man spricht von einer exothermen Reaktion.<br />

Zeitbedarf: 50 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

50 ml Mischbecher aus PE<br />

Holzspatel<br />

Waage (auf 0,1 g genau)<br />

kleines Reagenzglas<br />

Thermometer<br />

Millimeterpapier<br />

Papiertücher<br />

Versuchsdurchführung:<br />

2-Komponenten-Epoxidharzklebstoff mit kurzer<br />

Aushärtungszeit (Weicon Minutenklebstoff, oder<br />

Araldit 2012)<br />

2-Komponenten-Epoxidharzklebstoff mit langer<br />

Aushärtungszeit (Scotchweld 2216 B/A oder<br />

Teromix 6700)<br />

Wasser von Raumtemperatur<br />

Nach Anweisung aus den Datenblättern mischt man in den<br />

Kunststoffmischbechern jeweils 20 g der beiden Epoxidharzklebstoffe an. Nach<br />

ausreichendem Vermischen mit dem Holzspatel (ca. 2 min) stellt man in jede<br />

Mischung ein Reagenzgläschen, welches zu etwa ¼ mit Wasser gefüllt ist. In<br />

jedes Reagenzgläschen wird ein Thermometer gestellt (Vorsicht, Kippgefahr, an<br />

Stativstange befestigen) <strong>und</strong> im Abstand von 3 min die Temperatur notiert. Die<br />

Messung erfolgt über einen Zeitraum von 30 min<br />

-21-<br />

V5


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Klebeversuche mit Schmelzkleber<br />

Zeitbedarf: 5-10 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

Brenner, Schmelzklebepatrone, Papierstreifen, 2 Holzbrettchen<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Versuch 1<br />

Mit dem Brenner wird ein Stück Schmelzklebepatrone erhitzt. Der flüssige Kleber wird<br />

auf einen Papierstreifen aufgetragen, welcher zu einem Ring zusammengeklebt wird. An<br />

den Ring werden solange Gewichte gehängt, bis der Ring reißt.<br />

Was zerreist <strong>und</strong> was nicht?<br />

Versuch 2<br />

Der Schmelzklebstoff wird in der Brennerflamme angeschmolzen <strong>und</strong> dann etwas von<br />

der Flüssigkeit auf die Holzbrettchen getropft. Beide Holzbrettchen werden zusammen<br />

gepresst.<br />

Modell<br />

Modellzeichnung einer Klebefuge Atomare Struktur einer Klebefuge im<br />

Beispiel für einen Schmelzklebstoff: Polyester, Erweichungsbereich zwischen 50 <strong>und</strong><br />

200 °C, Verarbeitungsbereich zwischen 150 <strong>und</strong> 250 °C.<br />

Diskutiere die Besonderheiten in der Klebefuge<br />

-22-<br />

V6


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Lösemittel als Klebstoff<br />

Kunststoffe können durch Erhitzen oder Schmelzen in einen diffusionsfähigen Zustand<br />

überführt werden. In diesem Zustand können zwei Werkstücke durch einfaches<br />

Zusammenpressen verkleben, da die Grenzflächen der Stoffe durch Diffusion der<br />

Makromoleküle ineinander übergehen. Bei anderen Kunststoffen ist es möglich, durch<br />

geeignete Lösemittel die Oberfläche anzulösen oder aufzuquellen. Die Kunststoff-<br />

Moleküle werden dabei so beweglich, dass sie, wenn Teile mit einer solchen angelösten<br />

Oberfläche zusammengepresst werden, ineinander diff<strong>und</strong>ieren können. Verdampft das<br />

Lösemittel, entsteht eine feste Verklebung. Bei einigen Kunststoffen ist diese Art der<br />

Verklebung die einzige Möglichkeit, Werkstücke dauerhaft zu verbinden. Beispielsweise<br />

ist es nicht möglich, Polyvinylchlorid mit handelsüblichen Allesklebern oder mit den<br />

meisten Zwei-Komponenten-Klebern zu verbinden.<br />

Zeitbedarf: 10 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

Styropor, Aceton (Lösemittel)<br />

Versuchsdurchführung:<br />

Die Oberflächen zweier Werkstücke aus Styropor werden mit etwas Aceton angelöst.<br />

Die zu verklebenden Teile werden dann einige Minuten zusammengepresst.<br />

Beobachtung:<br />

Nach dem Verdunsten des Lösemittels haften die Werkstücke aneinander. Versucht<br />

man, die Stücke wieder voneinander zu trennen, hält meist die Klebestelle <strong>und</strong> die<br />

Werkstücke brechen an einer anderen Stelle.<br />

Auswertung <strong>und</strong> Interpretation:<br />

Durch das Anlösen der Werkstück-Oberflächen erhalten die Kunststoff-Moleküle die<br />

Möglichkeit, sich gegen- <strong>und</strong> ineinander verschieben zu können. Presst man die<br />

Werkstücke aneinander, diff<strong>und</strong>ieren die Moleküle ineinander. Der Anpressdruck muss<br />

solange aufrechterhalten werden, bis das Lösemittel verdunstet ist, was bei großen<br />

Klebeflächen auch durch die eingeschränkte Diffusion des Lösemittels<br />

verfahrenstechnische Probleme mit sich bringen kann. Weiterhin besteht hier, wie bei<br />

allen anderen Klebungen mit organischen Lösemitteln, eine Umweltbelastung durch<br />

Lösemitteldämpfe.<br />

-23-<br />

V7


Zeitbedarf: ca. 45 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

„Papierleim aus Milch“<br />

2 Bechergläser (500ml / 250 ml) Magermilch (1,5% Fett)<br />

Glas Essig oder Zitronensaft<br />

Kaffeefilter Salmiakgeist (10%-ig) [ACHTUNG: ÄTZEND]<br />

Thermometer<br />

Große Schnappdeckelgläser<br />

Versuchsdurchführung:<br />

1. Erwärme 250 ml Milch in einem 500 ml Becherglas auf genau 50 °C. Kontrolliere<br />

die Temperatur mit dem Thermometer(nicht mit dem Thermometer rühren).<br />

2. Gib unter Rühren langsam ca. 50 ml Essig zu der Milch.<br />

3. Filtriere den flockigen, festen, weißen Niederschlag (Säurecasein = Milcheiweiß)<br />

mit einem Kaffeefilter ab.<br />

4. Fülle in ein Schnappdeckelglas ca. 2 cm hoch Caseinbruch (der feste Rückstand<br />

aus 3). Hierzu gibst Du vorsichtig unter Rühren soviel Salmiakgeist, bis er sich<br />

zu einer leimigen, zähen Flüssigkeit gelöst hat.<br />

5. Verschließe das Schnappdeckelglas <strong>und</strong> schüttle kräftig, bis schaumiger Leim<br />

entsteht.<br />

Klebetest: (Protokollier deine Ergebnisse!)<br />

Material: Leim, Pritt-Stift, Papier, Holzstücke, Filmdosen, Sand, Bleigewichte<br />

a. Ein Blatt Papier halbieren <strong>und</strong> auf jedem Blatt einen 1 cm breiten Streifen mit<br />

Deinem Leim bestreichen, zusammendrücken <strong>und</strong> trocknen lassen, eventuell mit<br />

einem Fön nachhelfen. Verfahre mi t einem zweiten Blatt unter Verwendung des<br />

Pritt-Stifts genauso.<br />

b. Loche die verleimten Blätter (vier Löcher) (Klebestelle in der Mitte / Lochung unten)<br />

Klebe auf die Löcher zu Stabilisierung „Lochverstärker“.<br />

c. Hänge die Filmdosen mit Hilfe einer Büroklammer in die Löcher <strong>und</strong> erhöhe das<br />

Gewicht nach <strong>und</strong> nach.<br />

d. Verfahre ebenso mit einem Blatt, das Du mit dem Pritt-Stift verklebt hast<br />

Wiederhole mit anderem Material, das verklebt werden soll.<br />

-24-<br />

V8


Zeitbedarf: 30 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Herstellung eines Metallklebers<br />

„Glyptal-Harz“<br />

100 ml-Weithals-Erlenmeyerkolben, Glasstab Glycerin<br />

Handschuhe, Dreibein, Asbestnetz, Brenner Phthalsäureanhydrid<br />

Becherglas ( oder besser elektr. Heizplatte) Aceton (Lösemittel)<br />

Tiegelzange, 50 ml-Becherglas, Pinsel<br />

Werkstückproben<br />

Versuchsdurchführung:<br />

In einen 100 ml Weithals-Erlenmeyerkolben gibt man zu 2,3 g Glycerin 3,7 g<br />

Phthalsäureanhydrid <strong>und</strong> mischt diese gut durch.<br />

Nun erhitzt man mit dem Brenner (nicht auf voll aufdrehen - geradeso zwischen blauer <strong>und</strong><br />

gelber Flamme) oder Heizplatte auf ca. 250 bis 280 °C, dann setzt die Reaktion unter<br />

Rauchbildung <strong>und</strong> Bildung von weißen Nadeln am oberen Rand des Gefäßes ein.<br />

Das Ende der Reaktion erkennt man daran, dass nur noch wenig Blasen aufsteigen <strong>und</strong> die<br />

Flüssigkeit viskoser wird (nicht zu lange warten, da sonst das Harz schon fest wird).<br />

Kurz vor Ende des Erkaltens muss das Lösemittel Aceton (10 ml) zugeben, da das Harz sich<br />

sonst zu schnell verfestigt. Man darf das Aceton aber auch nicht zu früh zugeben, da es<br />

sonst schlagartig verdampft.<br />

Überprüfe die Klebeigenschaften deines Klebers an verschiedenen Materialien<br />

Ergebnisse:<br />

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-25-<br />

V9


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Herstellung eines Metallklebers<br />

-Chemischer Hintergr<strong>und</strong>-<br />

Die Hydroxid-Gruppe des Glycerins greift das C-Atom des Anhydrids nucleophil an. Es<br />

bildet sich ein Zwischenprodukt aus. Durch die Spaltung einer Kohlenstoff-Sauerstoff-<br />

Bindung wird der Ring aufgebrochen. Im nächsten Schritt wandert das Proton an die<br />

Carboxylat-Gruppe. Es entsteht ein Phthalsäuremonoester (A), welcher noch weiter<br />

verestert wird. Durch Polykondensation, d.h. unter Abspaltung von Wasser <strong>und</strong> weiterem<br />

Verbrauch von Phthalsäureanhydrid entsteht ein Polyesterharz, das sog. Glypthalharz.<br />

Dieses bildet lineare Ketten, kann aber bei einem Überschuß von Phthalsäureanhydrid auch<br />

dreidimensional vernetzte Gebilde ergeben.<br />

H 2C<br />

H 2C<br />

=<br />

OH<br />

CH<br />

OH<br />

R OH<br />

Polykondensation<br />

HO<br />

O<br />

HO<br />

HO<br />

Glycerin<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

OH + O<br />

O<br />

-H 2O<br />

O<br />

COOH<br />

O<br />

Phthalsäreanhydrid<br />

Phthalsäureanhydrid<br />

-H 2 O<br />

-26-<br />

HO<br />

HO<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Glyptalharz<br />

O<br />

O<br />

O<br />

COOH<br />

Phthalsäuremonoester<br />

V9


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Herstellung eines Allesklebers<br />

Hier wird ein Klebstoff auf Kunststoffbasis hergestellt, der zu den<br />

Nassklebstoffen zählt. Es ist ein gebräuchlicher „Vielzweckkleber“, der auch<br />

als „UHU-Alleskleber“ bekannt ist.<br />

Zeitbedarf: 40 min<br />

Geräte/Chemikalien:<br />

Becherglas Essigsäureethylester<br />

Glasstab Polyvinylacetat<br />

Heizplatte Pipette<br />

Versuchsdurchführung:<br />

2g Polyvinylacetat <strong>und</strong> 7,5 ml Essigsäureethylester werden in ein 100 ml Becherglas<br />

gegeben.<br />

Das Becherglas wird nun auf eine Heizplatte gestellt <strong>und</strong> unter Rühren mit dem Glassstab<br />

ca. 20 min erhitzt.<br />

Das Polyvinylacetat löst sich langsam in dem Essigsäureethylester, es entsteht eine zähe<br />

Flüssigkeit.<br />

Aufgabe:<br />

Führe nun einige Klebeversuche mit Papier, Kunststoff, Styropor <strong>und</strong> Deinem „UHU“ durch.<br />

Wie sind die Klebeeigenschaften des Klebstoffs bei den verschiedenen Materialien?<br />

Ergebnisse:<br />

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-27-<br />

V10


EP Epoxid<br />

E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Kurzzeichen wichtiger Kunststoffe<br />

EVA Ethylen-Vinylacetat<br />

EVAL Ethylen-Vinylalkohol<br />

MC Methylcellulose<br />

MF Melamin-Formaldehyd<br />

PA Polyamid<br />

PA 6 Polymeres aus e-Caprolactam<br />

PA 66 Polykondensat aus Hexamethylendiamin u. Adipinsäure<br />

PC Polycarbonat<br />

PE Polyethylen<br />

PET Polyethylenterephthalat<br />

PF Phenol-Formaldehyd<br />

PI Polyimid<br />

PMMA Polymethylmethacrylat<br />

PP Polypropylen<br />

PS Polystyrol<br />

PTFE Polytetrafluorethylen<br />

PUR Polyurethan<br />

PVAC Polyvinylacetat<br />

PVAL Polyvinylalkohol<br />

PVC Polyvinylchlorid<br />

SB<br />

SI Silicon<br />

Polystyrol mit Elastomer auf der Basis von Butadien<br />

modifiziert<br />

SMS Styrol – a-Methylstyrol<br />

UF Harnstoff-Formaldehyd<br />

UP ungesätt. Polyester<br />

-28-


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Literatur<br />

Zur Erstellung des Scripts verwendete Literatur:<br />

� Produktinformationen von UHU GmbH, 77815 Bühl/Baden.<br />

� "Die Kunst des Klebens", Videomitschnitt von Quarks & Co., WDR 2000.<br />

� "Praxis der Naturwissenschaften" Heft 7, 1989, S. 1-32 (Themenheft).<br />

� "<strong>Chemie</strong> in unserer Zeit" Heft 4, 1980, 124 - 133.<br />

� "Nachrichten aus <strong>Chemie</strong>, Technik <strong>und</strong> Laboratorium" Heft 12, 1995.<br />

� Falbe, J.; Regitz, M.; Römpp <strong>Chemie</strong>lexikon, Georg Thieme Verlag,<br />

Stuttgart,1989.<br />

� Informationen des Fonds der Chemischen Industrie, 27 Kleben / <strong>Klebstoffe</strong><br />

(Zu beziehen unter www.vci.de/fonds)<br />

-29-


E X P E R I M E N T E M I T K L E B S T O F F E N<br />

Regeln für die praktische Arbeit im Laboratorium<br />

Vor Beginn der praktischen Tätigkeit wird eine kurze Sicherheitsbelehrung durchgeführt. Dabei wird u.<br />

a. über den Standort des Verbandskastens, der Feuerlöschgeräte, der Not- <strong>und</strong> Augenduschen sowie<br />

über die dem Arbeitsplatz nächstgelegenen Fluchtwege informiert. Jeder Praktikant bestätigt mit seiner<br />

Unterschrift die Teilnahme an der Sicherheitsbelehrung. Zur Sicherheitsbelehrung gehören auch die<br />

Kenntnis der Regeln für die praktische Tätigkeit im Laboratorium, sowie die Kenntnis des<br />

Notfallmeldeplans der <strong>Universität</strong> Bremen.<br />

1. Jeder hat seine experimentellen Arbeiten mit solcher Sorgfalt auszuführen, dass niemand gefährdet<br />

wird.<br />

2. Das Tragen einer ordnungsgemäßen Schutzbrille sowie eines einwandfreien Laborkittels ist in<br />

den Praktikumsräumen Pflicht.<br />

3. Rauchen, Essen <strong>und</strong> Trinken ist in den Praktikumsräumen nicht gestattet.<br />

4. Die praktische Tätigkeit darf erst nach erfolgter <strong>und</strong> bestätigter Sicherheitseinweisung erfolgen. Die<br />

Betreuer sind über einen Unfall unverzüglich zu informieren.<br />

5. Vor Beginn der praktischen Arbeit sind die Arbeitsanweisungen genau zu studieren.<br />

Bei Unklarheiten stehen die Betreuer bereit. Die Chemikalien <strong>und</strong> die Ausrüstung dürfen nur für<br />

den im Script angegebenen Zweck verwendet werden. Es dürfen keine Chemikalien oder<br />

Ausrüstungsgegenstände mitgenommen werden.<br />

6. Versuche, insbesondere solche mit stark riechenden oder giftigen Substanzen sowie konzentrierten<br />

Säuren werden nur im Abzug durchgeführt. Man beachte: Nur geschlossene Abzüge garantieren<br />

ein einwandfreies Funktionieren!<br />

7. Alle Gefäße, die Chemikalien <strong>und</strong>/oder Lösemittel enthalten, müssen eindeutig gekennzeichnet<br />

sein.<br />

8. Chemikalienabfälle werden in den dafür vorgesehenen Behältern gesammelt.<br />

Verantwortungslos handelt, wer organische Lösungsmittel oder Sonderabfälle in den Ausguss gießt.<br />

9. Halogenierte <strong>und</strong> halogenfreie Lösungsmittel werden getrennt gesammelt.<br />

10. Unnötiger Verbrauch von Wasser, Strom <strong>und</strong> Chemikalien ist zu vermeiden.<br />

11. Waagen, <strong>und</strong> andere allgemeine Geräte sind sorgfältig zu behandeln <strong>und</strong> nach Gebrauch zu<br />

reinigen.<br />

12. Arbeitsplätze <strong>und</strong> Abzüge sind stets sauber zu halten <strong>und</strong> nach Beendigung des Praktikums wieder<br />

richtig einzuräumen.<br />

13. Jeder Arbeitsplatz enthält z.T. sehr teure Geräte. Um auch zukünftigen Praktikanten ein optimales<br />

Arbeiten im Praktikum zu gewährleisten, ist die Glasausrüstung mit äußerster Sorgfalt zu<br />

behandeln. Sollte es trotzdem einmal zum Glasbruch kommen, so ist der Betreuer zu informieren,<br />

damit das Gerät nachgerüstet werden kann. Kosten entstehen dabei in keinem Fall.<br />

-30-

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