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Das Schicksal eines schlesischen Schmiedes. - horstjacobowsky.de

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für mich wie böhmische Dörfer, kein Wort konnte ich verstehen.<br />

Unbehelligt konnten wir weiter fahren. Der Pole verlies mit seinem<br />

Gefährt die Strecke in Richtung von Senitz. Für seine Hilfe bedankte<br />

ich mich, ging zu Fuß weiter in Richtung Zobten. In einem Kleingarten<br />

hinter Breslau verbrachte ich eine Nacht. Frühmorgens ging ich -<br />

Straßen vermei<strong>de</strong>nd - über Feldwege weiter, erreichte am Abend die<br />

Stadt Zobten. In einer alten Scheune verbrachte ich unbehelligt die<br />

Nacht. Es war schon heller Tag als ich am nächsten Morgen erwachte.<br />

Der Magen knurrte als ich erwachte. Zu kaufen gab es nichts, Geld<br />

hatte ich auch nicht. Vor einem Einkaufsla<strong>de</strong>n stand eine Abfalltonne.<br />

Darin fand ich tatsächlich etwas Essbares. Eine Frau, die mich<br />

beobachtet hatte, ahnte das ich Hunger hatte und ein ehemaliger<br />

Soldat war. Sie nahm mich mit und gab mir reichlich zu essen. Wir<br />

unterhielten uns angeregt über die schlimme Zeit, sie gab mir noch<br />

etwas zu Essen auf <strong>de</strong>n Weg und so verabschie<strong>de</strong>te ich mich von<br />

einem hilfsbereiten Menschen. In Jordansmühl wollte ich die nächste<br />

Nacht verbringen. In einer alten, verlassenen Mühle fand ich eine mir<br />

geeignet erscheinen<strong>de</strong> Übernachtungsstätte. Die Nacht schlief ich<br />

wie ein Murmeltier, die Strapazen <strong>de</strong>r letzten Tage for<strong>de</strong>rten ihren<br />

Tribut. Dennoch machte ich mich am nächsten Tag sehr früh in<br />

Richtung Hei<strong>de</strong>rsdorf auf <strong>de</strong>n Weg. Eine Schnitte von <strong>de</strong>r alten Dame<br />

stillte <strong>de</strong>n Hunger und <strong>de</strong>n Durst löschte ich mit Wasser aus einer<br />

Pumpe, wie sie so häufig überall in Schlesien zu fin<strong>de</strong>n war. Die<br />

Hoffnung, bald wie<strong>de</strong>r in Senitz zu sein, steigerte meine Stimmung<br />

prächtig. Ich sang meine Lieblingslie<strong>de</strong>r. Am späten Nachmittag<br />

erreichte ich Hei<strong>de</strong>rsdorf. Hier kannte ich mich aus wie in <strong>de</strong>r<br />

bekannten Westentasche. <strong>Das</strong> Dorf nahm ich genau in Augenschein.<br />

Die bekannte Hei<strong>de</strong>rsdorfer Zuckerfabrik war total zerstört.<br />

Hei<strong>de</strong>rsdorf war Frontstadt, sehr stark zerstört. Die Rosschlächterei<br />

Niklaus hatte auch einen Volltreffer abbekommen. Eilig hatte ich es<br />

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