Thema - Schwerhoerigen-Netz
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ERÄTEVERSORGUNG<br />
Bei Hörgeräten besteht keine Preisauszeichnungspflicht.<br />
Die Preise einzelner<br />
Hörgeräte müssen Sie daher erfragen.<br />
Service und Preise differieren von Geschäft<br />
zu Geschäft zum Teil erheblich.<br />
Beim Vergleich der Angebote lernen Sie<br />
verschiedene Fachgeschäfte, deren Service<br />
und Hörgeräte-Akustiker kennen<br />
und treffen dann die Entscheidung für<br />
den Akustiker Ihrer Wahl.<br />
WIE FINDE ICH DAS RICHTIGE<br />
HÖRGERÄT?<br />
Sie haben das Hörgeräte-Fachgeschäft<br />
gewählt, sind im Besitz Ihrer ärztlichen<br />
Verordnung für eine Hörhilfe und auf<br />
der Suche nach dem für Sie geeigneten<br />
Hörgerät. Der Akustiker wird Sie nun<br />
fachgerecht beraten und konkrete Leistungen<br />
erbringen. Die Beratung wird<br />
durch Inanspruchnahme der Leistung<br />
verbindlich. Gegebenenfalls wird erneut<br />
eine Hörprüfung durchgeführt. Schildern<br />
Sie die für Sie wichtigsten Hörwünsche<br />
im privaten Leben, im Beruf<br />
und/oder beim Hobby. Bereits hier stellt<br />
sich heraus, über welche Funktionen das<br />
Hörgerät verfügen muss. Auch die Entscheidung<br />
zur Bauart – Im-Ohr-Gerät<br />
(IO) oder Hinter-dem-Ohr-Gerät(HdO) –<br />
ergibt sich nun. Sie sollten ausführlich<br />
über Ihre Erwartungen sprechen und<br />
diese wenn nötig korrigieren, wenn die<br />
Der Akustiker hat Ihnen mindestens drei<br />
Hörgeräte empfohlen, darunter sollte<br />
mindestens ein Gerät sein, bei dem Sie<br />
keine Zuzahlung leisten müssen (Hörgeräte<br />
zum Festbetrag).<br />
Der Akustiker wird Ihnen nun das Hörgerät<br />
Nr. 1 anpassen, und Sie werden das<br />
Hörgerät „Probe tragen“. Auch Ohrpassstücke<br />
werden nun notwendig. Nach der<br />
Erstanpassung und dem obligatorischen<br />
Hörtest mit Hörgerät sollten Sie zusammen<br />
mit dem Akustiker die Einstellung<br />
nochmals unter anderen Bedingungen<br />
überprüfen: z.B. im Gespräch außerhalb<br />
des schallisolierten Raumes, in welchem<br />
die Anpassung erfolgte. Verlassen Sie<br />
auch kurz das Geschäft und testen Sie<br />
die Hörwahrnehmung auf der Straße. Ist<br />
der Klang unangenehm, werden die<br />
Geräusche als zu laut empfunden, dann<br />
sollte gleich eine „Nachbesserung“ bis<br />
hin zur Einstiegsanpassung vorgenommen<br />
werden. Je komplizierter die Hörschädigung<br />
ist, desto mehr Zeit benötigt<br />
der Akustiker für die Anpassung. Informieren<br />
Sie sich genau und umfassend<br />
über Funktionen und Bedienung des<br />
Hörgerätes und üben Sie diese mit dem<br />
Akustiker ein.<br />
Ist die Erstanpassung abgeschlossen,<br />
dann beginnt die Ausprobe – so wird das<br />
Probetragen der Hörgeräte genannt –,<br />
am besten mit einem Hörtagebuch.<br />
Dokumentieren Sie Ihre Hörwahrneh-<br />
Gesetze, Bestimmungen und Kosten:<br />
die Regelungen sind bundesweit<br />
uneinheitlich und ohne Beratung oft<br />
nicht zu durchschauen.<br />
mung und bewerten Sie diese in den<br />
unterschiedlichsten Hörsituationen. Beziehen<br />
Sie Freunde und Angehörige in<br />
die Ausprobe mit ein, bewerten Sie gemeinsam<br />
die Hörerfolge. Nutzen Sie<br />
auch Einrichtungen der Selbsthilfe, Beratungsstellen<br />
oder die Erfahrung von<br />
Audiotherapeuten.<br />
Werten Sie diese Hörerfahrung beim<br />
nächsten Akustikerbesuch aus und gegebenenfalls<br />
erfolgt die erste Feinanpassung.<br />
Das Probetragen der Hörgeräte<br />
sollte mindestens eine Woche umfassen.<br />
Dann folgt die Ausprobe des zweiten<br />
vom Akustiker empfohlenen Hörgerätes,<br />
danach des dritten Hörgerätes mit gleichem<br />
Prozedere. Legen Sie eine Pause<br />
ein, bevor Sie zum nächsten Hörgerät<br />
wechseln. Auch der Akustiker dokumentiert<br />
den Hörerfolg nach Hörgeräteeinstellung,<br />
Anpassmessung, Sprachverständnis<br />
und Hörgewinn.<br />
Nach dem Probetragen werden Sie ein<br />
ausführliches Gespräch mit dem Akustiker<br />
führen und sich für ein Hörgerät entscheiden<br />
– oder weitersuchen (müssen).<br />
Der HNO-Arzt wird nach erfolgreicher<br />
Ausprobe die Versorgung befürworten.<br />
Nach der so genannten Einstiegsanpassung<br />
sind häufig weitere Feinanpassungen<br />
erforderlich, bis die optimale Hörgeräte-Einstellung<br />
erreicht ist. Beachten<br />
Sie auch, dass bei langjähriger unversorgter<br />
Schwerhörigkeit das Hören mit<br />
Hörgerät erst erlernt werden muss.<br />
Hörwünsche nicht realistisch sind. �<br />
DSBreport 3/06<br />
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