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Winterreifen-Story - Continental ReifenMagazin

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www.reifenmagazin.com<br />

Die Zeitschrift für Kunden der <strong>Continental</strong> AG Nr.4 September 2002<br />

€ 2,95 sFr 5,80<br />

INTERVIEW<br />

Norbert Busch<br />

Die<br />

• 50 Jahre <strong>Winterreifen</strong><br />

• Der neue Semperit Winter-Grip<br />

• Werkstatt-Tipps zur Umrüstung<br />

<strong>Winterreifen</strong>-<strong>Story</strong><br />

MARKETING<br />

Die Kraft der Marke<br />

EXTRA Broschüre für Endverbraucher mit Tipps rund um den <strong>Winterreifen</strong>


E D I T O R I A L<br />

EIN LICHT AM HORIZONT<br />

Wenn die Wassermassen über bestimmte Regionen in Deutschland und Österreich hinüber<br />

brausen und vielen Menschen quasi „das Wasser bis zum Halse steht“, dann ergreift und<br />

lähmt es ganze Länder. Lahmgelegt werden große Wirtschaftsräume, Versorgungseinrichtungen,<br />

Schulen, Krankenhäuser und viele andere Bereiche. Und das kommt alles obendrauf auf unsere<br />

ohnehin schon lahmende Konjunktur und die Kaufzurückhaltung der Konsumenten im Einzelhandel.<br />

Nur zu verständlich, dass viele Menschen verzweifeln.<br />

Das Klima trägt nicht dazu bei, den Bürger zu zusätzlichen Ausgaben zu animieren. Auch unser<br />

gemeinsames Reifengeschäft wird davon betroffen sein. Wird sich nicht manch ein Endverbraucher<br />

fragen, ob es unbedingt sein muss, nun noch zusätzlich neue <strong>Winterreifen</strong> zu kaufen?<br />

Ähnliche Krisen kennen wir aus den Vorfällen in der Ernährungswirtschaft, zum Beispiel BSE, Nitrofen<br />

und ähnliches mehr. Und gelernt haben wir daraus, dass der Konsument nach einer kurzen Phase<br />

der Zurückhaltung doch wieder die Notwendigkeiten erkennt und dann erneut das normale Kauf- und<br />

Konsumverhalten die Oberhand gewinnt.<br />

So wird es auch bei uns in den nächsten Wochen sein. Wenn dann die Kälte (7°C) und die nasskalte<br />

Jahreszeit kommen, wird die Einsicht in die Notwendigkeit Oberhand gewinnen. Acht Meter<br />

Bremsdifferenz zwischen Sommer- und <strong>Winterreifen</strong> sind eine messbare Größe, deren finanzielle<br />

Folgen im Falle eines Crashs leicht zu bewerten sind.<br />

Wir können auch davon ausgehen, dass wir in einer Region leben, in der die Menschen schon<br />

schwierigere Herausforderungen überwunden haben und Leistungsreserven mobilisieren können,<br />

wenn es Grund zur Leistung gibt. Die Gründe liegen auf der Hand: Dem Schlamm entsteigen und<br />

die eigene wirtschaftliche Situation verbessern. Das Licht am Horizont kann man sehen. Auch wir<br />

haben zielgerichtet dazu beigetragen – bereits im Frühsommer mit unserem Engagement beim<br />

ReifenCheck als Exklusiv-Partner aus der Reifenindustrie sowie durch die Initiave pro <strong>Winterreifen</strong>.<br />

Der Startschuss für die Kampagne, zu deren Entstehen wir entscheidend beigetragen haben und<br />

die wir weiterhin maßgeblich unterstützen werden, fällt am 14. Oktober.<br />

Jescow von Puttkamer<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 3


12<br />

27<br />

Ohne Zahlen-Strip kein Geld<br />

I N H A L T<br />

Die neuen Eigenkapitalrichtlinien (Basel II) schreiben<br />

Banken eine risikoorientierte Kreditvergabe vor. Zwar treten<br />

sie erst 2007 in Kraft, doch die Kreditinstitute reagieren<br />

bereits jetzt. Viele Mittelständler leiden unter gekündigten<br />

Kreditlinien und verweigerten Sanierungshilfen.<br />

Conti Tech Profile ist<br />

Entwicklungspartner<br />

und Erstausrüster der<br />

europäischen Automobilindustrie.<br />

Das Unternehmen<br />

stellt Profile<br />

aus Elastomeren oder<br />

Fit für alle Wetter<br />

Werkstoffkombinationen mit Oberflächenveredlung, Verstärkungs-<br />

und Befestigungselementen her.<br />

28<br />

4<br />

Vom meckernden zum treuen Kunden<br />

Zunehmend beliebter bei<br />

Verbrauchern werden<br />

Meinungsäußerungen via<br />

E-Mail und Internet. Auf<br />

das veränderte Kommunikations-Verhalten<br />

haben<br />

sich viele Unternehmen<br />

noch nicht eingestellt. Die<br />

meisten Beschwerde-<br />

Mails landen im virtuellen<br />

Papierkorb. Die Folgen<br />

können verheerend sein.<br />

Nr. 4 • September 2002 • 4. Jhrg.<br />

3 Editorial<br />

Jescow von Puttkamer<br />

6 Dialog<br />

Leserbriefe und Kommentare<br />

9 News<br />

Aktuelle Unternehmensmeldungen<br />

12 Hintergrund<br />

Basel II: Ohne Zahlen-Strip kein Geld<br />

14 Titelstory<br />

Sicher durch Matsch und Schnee.<br />

Der neue Semperit Winter-Grip.<br />

Werkstatt-Tipps zur Umrüstung.<br />

50 Jahre <strong>Winterreifen</strong>.<br />

Klima-Prognose: Der Winter bleibt<br />

24 Das Interview<br />

Norbert Busch, Leiter Marketing<br />

und Vertrieb Reifen-Ersatzgeschäft<br />

Deutschland<br />

27 Automotive<br />

Dichtungssysteme für Cabrios.<br />

Warum wohl ??!<br />

28 Internet<br />

Online-Beschwerde-Management.<br />

Net Links<br />

30 Prisma<br />

Barum-Cup. Hannover 96-Sponsoring.<br />

Barum-Verkehrserziehung<br />

in Tschechien. Rekordfahrt. Hilfe<br />

für Tschernobyl<br />

32 Marketing<br />

Die Kraft der Marke. Die Antosch-<br />

Gruppe – ein Unternehmensportrait.<br />

Bilanz des ReifenChecks 2002.<br />

Tuning mit COKIS<br />

42 Management<br />

Testkäufe für mehr Verkaufs-<br />

Kompetenz. Schweiz: Garagisten<br />

sind im Markt etabliert<br />

46 Unwucht<br />

Kurioser Alltag<br />

47 Echo <strong>Continental</strong><br />

Die Gleitschutz-Frage<br />

49 <strong>Continental</strong> spezial<br />

Reifentipps für Autofahrer<br />

38<br />

42<br />

Einsatz brachte Erfolg<br />

Nur zögerlich nehmen die Autofahrer<br />

das Angebot des kostenlosen<br />

ReifenChecks wahr. Für kreative<br />

Reifenhändler und Autohäuser war<br />

die Aktion dennoch ein voller Erfolg.<br />

Zu erschreckenden Prüfergebnissen<br />

führte die ReifenCheck-Premiere in<br />

Österreich.<br />

Im Service und in der Beratung<br />

ist der Fachhandel stark, während<br />

im Preisverhalten die Autohäuser<br />

und Fast Fit-Betriebe eine qualifiziertere<br />

Stellung einnehmen – so<br />

das Ergebnis von Testkäufen.<br />

Undercover für mehr<br />

Verkaufs-Kompetenz<br />

M E I N L I E B E R M A N N<br />

Neulich beim Reifen-Fachhändler: Er lässt nichts unversucht, um Autofahrer Anton<br />

Glubsch zum frühzeitigen Umrüsten auf Winterpneus zu motivieren.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Jescow von Puttkamer,<br />

• Leiter <strong>Continental</strong> Reifen ERS-D/A/CH<br />

Verantwortlich (iSdP)<br />

Markus Burgdorf<br />

• Leiter Öffentlichkeitsarbeit Reifen<br />

Büttnerstraße 25,<br />

30165 Hannover<br />

Tel.: 0049-(05 11)-938-27 68<br />

Fax: 0049-(05 11)-938-24 55<br />

Konzeption, Redaktion, Layout<br />

Redaktionsbüro Pilot:Projekt, Hannover<br />

Leitung: Ute Dommel, Thomas Bungart<br />

Redaktion und Grafik: N. Fecke,<br />

C. Scholz, T. Wilkens, Th. Wilkens<br />

Redaktions-Sekretariat: Delia Thiel.<br />

Fischerstraße 13, 30167 Hannover<br />

Tel.: 0049-(0511)-700 91-0<br />

Fax: 0049-(0511)-700 91-30<br />

E-Mail: kontakt@reifenmagazin.com<br />

Internet: www.reifenmagazin.com<br />

Gesamt-Koordination <strong>Continental</strong>:<br />

Bernhard Bamberger.<br />

Koordination <strong>Continental</strong> Österreich:<br />

Dagmar Deutsch<br />

Koordination <strong>Continental</strong> Schweiz:<br />

Renata Wiederkehr<br />

Fotos<br />

Antosch, Archiv <strong>Continental</strong>, <strong>Continental</strong><br />

Suisse, T. Bungart, N. Fecke,<br />

Druck<br />

Druckhaus Pinkvoss<br />

Ausgabe Nr. 4, 4. Jahrgang 2002<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 5


6<br />

D I A L O G<br />

GESCHÄFTSBEREICH AUTO-<br />

UND FAHRWERKTECHNIK<br />

Die Ausweitung des Kerngeschäftes sorgt im Reifen-Fachhandel für kontroverse<br />

Diskussionen.<br />

Für kleine Fachbetriebe<br />

nicht rentabel<br />

Immer wieder wird im <strong>ReifenMagazin</strong><br />

die Auffassung vertreten, die<br />

Ausweitung des Geschäfts auf Auto-<br />

und Fahrwerktechnik-Service sei<br />

mit besonderen Chancen verbunden.<br />

Nach meiner Erfahrung ist diese<br />

Erweiterung für kleinere Reifen-<br />

Fachhändler aber nicht rentabel. Für<br />

große Betriebe ist das<br />

möglicherweise anders.<br />

Wenn diese für<br />

die neuen Bereiche<br />

geschultes Personal<br />

einstellen können, ist<br />

der Ausbau auf neue<br />

Geschäftsbereiche<br />

sicher seriös zu machen.<br />

Bei einem Zwei- oder Drei-<br />

Mann-Betrieb führt die Ausweitung<br />

auf andere Bereiche in der Regel<br />

aber dazu, dass den anderen Branchen<br />

die Preise kaputt gemacht<br />

werden. Die neu hinzugekommenen<br />

Produkte werden als „Lockangebote“<br />

vertrieben, was nicht allein einen<br />

negativen Effekt für die anderen<br />

Branchen zur Folge hat, sondern<br />

auch für die Betriebe selbst in<br />

die Sackgasse führt. Der Vertrieb der<br />

geschäftsfremden Produkte bedeutet<br />

einen zusätzlichen Arbeitsaufwand,<br />

der im Kerngeschäft besser<br />

investiert wäre, da der steigende Umsatz<br />

nicht zu höheren Gewinnen<br />

führt. Die aktuelle Situation ist so,<br />

dass die kleineren Betriebe, ob dies<br />

Reifenhändler sind, die nebenbei<br />

Fahrwerktechnik verkaufen, oder Tuner,<br />

die Reifen anbieten, diese Nebenprodukte<br />

als Zugabe zu ihrem<br />

Kerngeschäft für „einen Appel und ein<br />

Ei“ abgeben, um Kunden zu halten.<br />

Die Kunden rechnen mittlerweile<br />

schon damit, dass Fahrwerksprodukte<br />

bei einem Reifenhändler für Niedrigstpreise<br />

zu bekommen sind. Die<br />

immer höhere Technisierung der Reifen<br />

ist allerdings positiv, um der Entwicklung<br />

von immer mehr alternativen<br />

Vertriebsstellen entgegenzusteuern.<br />

Allerdings sollte dies nicht<br />

künstlich forciert werden, nur damit<br />

ausschließlich Fachleute die Reifen<br />

montieren können und um dadurch<br />

das Produkt Reifen künstlich zu verteuern.<br />

Solche Maßnahmen konnten<br />

in anderen Branchen schon beobachtet<br />

werden. Produkte wurden so<br />

gestaltet, dass eine so umfangreiche<br />

Ausrüstung notwendig war, dass<br />

kleinere Betriebe nicht mehr in der<br />

Lage waren, diese zu reparieren.<br />

Auch für reine Reifenhändler ist<br />

produktives Arbeiten und die Durchsetzung<br />

gegen Billiganbieter aus anderen<br />

Branchen durchaus noch möglich.<br />

Die Kunden honorieren kompetente,<br />

ehrliche Beratung und Service.<br />

Zur Ehrlichkeit gehört auch,<br />

dass Kunden im Vorfeld nicht Preise<br />

für Reifen genannt werden, de-<br />

nen am Ende jedoch plötzlich noch<br />

Aufschläge für Zusatzdienste aufaddiert<br />

werden. Da muss dem Kunden<br />

Preissicherheit geboten werden.<br />

Zum Service zählt auch die Zusammenarbeit<br />

mit Firmen anderer<br />

Branchen. Dem Kunden können beispielsweise<br />

Termine bei verlässlichen<br />

Partnern aus anderen Bereichen<br />

angeboten werden oder das<br />

Kundenauto wird direkt dort hingefahren.<br />

Der Kunde erhält so einen<br />

breiten und individuellen Service,<br />

trotz der Beschränkung des Händlers<br />

auf die eigene Kernkompetenz.<br />

Auf diese Art kann der klassische<br />

Reifenhändler wettbewerbsfähig bleiben<br />

und Stammkundschaft aufbauen,<br />

ohne sich auf Preiskämpfe einzulassen,<br />

bei denen keiner gewinnt.<br />

Frank Bieder, Frank’s Reifenshop,<br />

D-Gronau (Leine)<br />

Autoservice bietet<br />

große Chancen<br />

Ich will nicht ausschließen, dass es<br />

auch in der heutigen Zeit noch möglich<br />

ist, als Fachhändler allein vom<br />

Reifengeschäft zu existieren. Ich bin<br />

aber davon überzeugt, dass dies nur<br />

über die Parameter Menge und Preis<br />

funktionieren kann. Deshalb halte ich<br />

es für ideal zweigleisig zu fahren.<br />

Dafür bedarf es eines Kaufmanns,<br />

der sich mit dem Reifenhandel und<br />

den betrieblichen Abläufen beschäftigt<br />

und eines Kfz-<br />

Meisters, der den Autoservice<br />

betreut. Auf<br />

diese Weise erreicht<br />

man nicht nur eine betriebliche<br />

Auslastung,<br />

sondern auch eine<br />

höhere Preisflexibilität<br />

im Vergleich zum<br />

reinen Reifenhandel. Für den Kunden<br />

ist diese Lösung angenehm,<br />

da er den kompletten Reifen- und<br />

Autoservice an einem Ort erhält.<br />

Die konsequente Geschäftsausweitung<br />

ist kostenintensiv, aber ein<br />

halbherziges Engagement wäre un-<br />

glaubwürdig und würde mehr schaden<br />

als nutzen. Große Chance entstehen<br />

für den Handel auch durch<br />

die hochtechnisierten Reifen. Sie werden<br />

immer leistungsstärker, leiser<br />

und komfortabler. Der Kunde wird<br />

sofort merken, wenn ein Reifen nicht<br />

perfekt aufgezogen wurde. „Reifen<br />

rauf – Reifen runter“ reicht nicht<br />

mehr. Gut ausgebildetes Personal und<br />

die entsprechend hochwertige Ausstattung<br />

sind nötig.<br />

Gerold De Wall, De Wall Reifen &<br />

Autoservice, D-Westerstede<br />

Keine Reifen tauschen<br />

Die Bevorratungsphase für das <strong>Winterreifen</strong>geschäft<br />

ist in vollem Gange. In dieser<br />

Phase kommt es vor, dass einige Kunden<br />

die Annahme von Reifen ablehnen, die nicht<br />

im aktuellen Jahr gefertigt wurden. Der BRV<br />

hat zur Unterstützung der Argumentation<br />

gegenüber dem Endverbraucher<br />

eine Informationsbroschüre<br />

entwickelt<br />

und ein grundsätzliches<br />

Statement zum Thema<br />

Reifenalter veröffentlicht.<br />

Wir arbeiten in unseren<br />

Lagern nach dem FIFO-<br />

Prinzip: Die Ware, die als<br />

Wolfgang<br />

Thomale,<br />

Leiter Conti<br />

Sales Service<br />

KLARTEXT<br />

erstes in das Lager aufgenommen<br />

wurde, wird<br />

als erstes ausgeliefert. So<br />

halten wir den Bestand in<br />

unseren Lagern weitest-<br />

gehend aktuell und liefern möglichst „frische“<br />

Ware an unsere Kunden aus. Jede<br />

Rückgabe führt dazu, dass diese Reifen als<br />

„neueste Ware“ wieder eingebucht werden,<br />

denn eine Abwertung dieser Reifen mit<br />

DOT z. B. aus den Jahren 2001 und 2000<br />

ist ökonomisch nicht vertretbar und technisch<br />

unbegründet, denn sie werden bei<br />

der <strong>Continental</strong> ordnungsgemäß gelagert<br />

und in sehr hoher Qualität zu unseren<br />

Kunden ausgeliefert. Dies gewährleistet,<br />

dass die Lebensdauer der Reifen nicht<br />

beeinträchtigt wird.<br />

D I A L O G<br />

PATIENT MITTELSTAND<br />

Die Stellungnahmen von Franz Müntefering (SPD) und<br />

Marie-Luise Dött (CDU) in Ausgabe 3/2002 waren nicht<br />

nach jedermanns Geschmack.<br />

Ahnungslose Politiker<br />

Die Statements, die Frau Dött und<br />

Herr Müntefering in der letzten Ausgabe<br />

des <strong>ReifenMagazin</strong>s abgegeben<br />

haben, sind typische Politikerreden.<br />

Es werden Aussagen gemacht,<br />

die den Bürgern nicht weiterhelfen.<br />

Es wird überhaupt nichts<br />

Konkretes gesagt. Die Politiker sagen<br />

doch heute immer: „ja oder vielleicht“;<br />

morgen aber „möglicherweise“ oder<br />

auch „nein“. Da muss einem Bürger<br />

doch der Verdacht kommen, dass die<br />

Damen und Herren Politiker so wenig<br />

Ahnung haben, dass man sie<br />

schon fast wieder von Schuld frei<br />

sprechen muss. Die Politik müsste<br />

sich dafür einsetzen, dass die Bürger<br />

mehr Informationen bekommen.<br />

Sie müssten genauer wissen, was<br />

erlaubt ist und was nicht. Welche<br />

Rechte und Pflichten hat jeder Einzelne?<br />

Als Beispiel sei hier das Thema<br />

<strong>Winterreifen</strong> genannt.<br />

Es muss doch jeder wissen, was<br />

los ist, wenn im Winter mit Sommerbereifung<br />

gefahren wird und ein<br />

Unfall passiert. Desweiteren sollte<br />

mal genau untersucht werden, ob<br />

es für Reifenhändler nicht eine Prüfung<br />

oder ähnliches geben muss.<br />

Es kann doch nicht sein, dass jeder<br />

mit etwas Geld – neun Euro für einen<br />

Gewerbeschein – einen Reifenhandel<br />

aufmachen kann und anschließend<br />

mit dem Leben der Kunden<br />

spielen darf. Es sollte gewährleistet<br />

werden, dass ein Händler sich<br />

auch tatsächlich mit Reifen auskennt.<br />

Dies ist heute keineswegs der<br />

Normalfall. Wenn ein Kunde von uns<br />

einen nicht zulässigen Reifen montiert<br />

haben möchte, führen wir diesen<br />

Auftrag natürlich nicht aus. Sieht<br />

man diesen Kunden dann aber wenig<br />

später mit den nicht erlaubten<br />

Reifen und informiert die Polizei darüber,<br />

dass bei dem Auto die Betriebserlaubnis<br />

erloschen ist, sollte<br />

doch eigentlich etwas geschehen.<br />

Wenn diesem Autofahrer dann jedoch<br />

die Weiterfahrt zur nächsten<br />

Werkstatt erlaubt wird (die 50 Kilometer<br />

entfernt ist, am Freitagabend),<br />

zeigt dies doch deutlich, dass es<br />

selbst bei der Polizei sowohl an Informationen<br />

über die Gefahren von<br />

falschen Reifen, als auch am Willen<br />

mangelt, etwas zu unternehmen. Da<br />

muss nicht nur die Informationspolitik<br />

geändert werden. Zu dieser allgemeinen<br />

Unwissenheit kommt außerdem,<br />

dass zu viele Kollegen, nur<br />

um Geld zu verdienen, Reifen montieren,<br />

die offensichtlich für den Fahr-<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 7


8<br />

zeugtyp nicht erlaubt sind. Es ist<br />

dringend notwendig, dass etwas gegen<br />

die schwarzen Schafe unternommen<br />

wird. Hier ist ein Beispiel<br />

zu nennen: Wenn ein Händler Reifen<br />

für einen Pkw verkauft, die nur<br />

für Campingwagen zulässig und auf<br />

100 km/h begrenzt sind, darf das<br />

doch nicht ungestraft passieren. Hier<br />

muss der Gesetzgeber eingreifen.<br />

Es darf doch nicht sein, dass einige<br />

„Kollegen“ Kunden belügen und betrügen<br />

und damit immer wieder durchkommen.<br />

Dadurch werden doch nicht<br />

allein die Fahrer gefährdet, sondern<br />

auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.<br />

Es ist ungeheuer frustrierend,<br />

dies immer wieder zu beobachten<br />

und festzustellen, dass die Politiker,<br />

die für die Gesetzgebung zuständig<br />

sind, dies anscheinend überhaupt<br />

nicht interessiert. Hier besteht dringender<br />

Handlungsbedarf.<br />

Dirk Busse. ABC Reifenservice,<br />

D-Taunusstein-Hahn<br />

Spontankäufe<br />

sind passé<br />

D I A L O G<br />

Die Situation des Reifen-Fachhandels<br />

ist ein Spiegelbild der Misere<br />

des Mittelstandes. Daher verspreche<br />

ich mir von den Ergebnissen der<br />

Bundestagswahl nur wenig. Ich denke,<br />

eine andere Regierungs-Konstellation<br />

mit einer starken FDP wäre<br />

für uns besser gewesen. Denn<br />

wir müssen endlich runter von den<br />

hohen steuerlichen Belastungen,<br />

die es den kleinen und mittelständischen<br />

Betrieben nahezu unmöglich<br />

machen, ihre Eigenkapitalquote zu<br />

erhöhen. Doch auch die Verbraucher<br />

sind Opfer einer Steuerpolitik,<br />

die sie zwingt, einen Großteil ihres<br />

Geldes an der Tankstelle zu lassen.<br />

Folglich ist auch im Reifenhandel<br />

die Situation nach den ersten neun<br />

Monaten des Jahres 2002 schlechter<br />

als im Vergleichsraum des Vorjahres.<br />

Die derzeitige wirtschaftliche<br />

Situation, Stichwort Teuro, zwingt die<br />

Verbraucher zum Sparen. Industrie<br />

und Handel müssen ihre Bemühungen<br />

intensivieren, das Hightech-<br />

Produkt Reifen angemessen zu bewerben,<br />

um den Verbrauchern das<br />

Produkt schmackhaft zu machen.<br />

Denn das anstehende <strong>Winterreifen</strong>-<br />

Geschäft wird meines Erachtens<br />

geprägt sein durch lange Kundengespräche.<br />

Um die Leute zu überzeugen,<br />

dass sich die Geldausgabe<br />

lohnt, müssen wir mit guten Argumenten<br />

gefüttert werden. Denn<br />

viele Kunden haben die Spontanität<br />

vergangener Jahre völlig verloren.<br />

Reichte damals eine starke Werbung<br />

aus, sie zum Kauf zu animieren, notieren<br />

sie sich heute bei verschiedenen<br />

Händlern verschiedene Produkte<br />

und wägen das Für und Wider<br />

sorgfältig ab. Sie versuchen bisweilen<br />

auch, die Preise zu drücken.<br />

Aber bei diesen Margen ist nach<br />

unten kein Spielraum mehr.<br />

Rolf Löffler, Reifenabteilung, Firma<br />

Otto Meyer, Ebstorf<br />

»Rumgeeiert wie Heiner Lauterbach«<br />

Ja Leute, jetzt beginnt sie wieder, die kalte Jahreszeit, die Jahreszeit der vereisten und<br />

schneebedeckten Straßen, die Jahreszeit, bei der es wie bei keiner anderen um gute Bodenhaftung<br />

und exzellentes „Schuhwerk“ fürs Auto geht. Wenn ich das Jahr über auf Tournee<br />

bin, kommen mit allen Terminen schnell mal zwischen 80 und 90.000 km zusammen.<br />

Ein Großteil davon natürlich im Herbst, Winter und Frühjahr. Die Einsicht, sich „nur“ für den<br />

Winter neue und teure <strong>Winterreifen</strong> zu kaufen, war bei mir natürlich auch nicht sofort da, zumal<br />

es vorher ja auch immer irgendwie ohne gegangen ist. Dachte ich, aber: auf Kies gefurzt.<br />

Vor knapp zwei Jahren hatte ich die Situation, dass ich unbedingt zu einem Konzert musste,<br />

aber über Nacht die Autobahnen komplett zugeschneit waren.<br />

Is ja kein Thema, dachte ich mir, fährste einfach etwas früher los, bist ja ´n cleveres Kerlchen.<br />

Als dann aber auf der A 45 noch ne Vollsperrung dazu kam und mir klar wurde, dass es<br />

jetzt bis zum Konzertbeginn richtig eng werden würde, ging mir der Arsch schon son bisschen<br />

auf Grundeis. Als die Bahn dann endlich wieder freigegeben wurde, hab ich dann<br />

natürlich auch in bester Walter-Röhrl-Manier drauf gehalten! Und es ging ... nämlich nix,<br />

gar nix! Scheiß Sommerreifen. Ich bin durch die Gegend geeiert wie Heiner Lauterbach<br />

nach der Bambi-Verleihung. Einfach null Gripp, null Reserven und null Sicherheit. Zum Glück<br />

war das Konzert ein bisschen später angesetzt, so war ich da wenigstens pünktlich. Aber<br />

Atze Schröder,<br />

Comedian und<br />

Vielfahrer, über<br />

seine Erfahrungen<br />

mit Sommerreifen<br />

in der kalten<br />

Jahreszeit.<br />

damals hab ich geschworen: Im Winter nur noch mit <strong>Winterreifen</strong><br />

oder mit der Bahn fahren. Ich fahr jetzt seit zwei Jahren im<br />

Winter nur noch mit <strong>Winterreifen</strong> durch die Gegend und ich<br />

sach es euch, ich könnte mich in den Arsch beißen, dass ich es<br />

nicht schon vorher gemacht habe. Leute, spart nicht am falschen<br />

Ende. Das haben schon zu viele vor euch getan, und die<br />

brauchen jetzt nie wieder <strong>Winterreifen</strong>.<br />

Z<br />

U R<br />

S<br />

A<br />

C<br />

H E<br />

N E W S<br />

LAGERVERWALTUNG<br />

WAMOS optimiert den Service<br />

Ab sofort sind alle Handelsläger<br />

der <strong>Continental</strong> mit einem neuen<br />

Lagerverwaltungsmodul ausgestattet.<br />

Es ermöglicht effizientere<br />

Abläufe und optimierten Kundenservice.<br />

Montagmorgen, 10:10 Uhr: Auf den Hof<br />

von Reifen-Meyer, Dortmund, rollt der Lieferwagen<br />

mit den bestellten Conti-Reifen<br />

– darunter vier WinterContact TS 790 V,<br />

die binnen weniger Stunden unter einen<br />

Kunden-BMW montiert werden sollen. Das<br />

Auto steht schon bereit. Der Kunde will es<br />

in der Mittagspause abholen. Beim Entladen<br />

wird klar: Der Auftrag droht zu platzen,<br />

denn einer der Hochgeschwindigkeits-<br />

Reifen fehlt. Folgen: Frust bei Händler und<br />

Endverbraucher sowie ein Rattenschwanz<br />

administrativer Tätigkeiten. Denn die Rechnung<br />

lautete über vier Pneus.<br />

WEISSWANDREIFEN<br />

Originalgetreu<br />

Seit Beginn der Pkw-Fertigung ist <strong>Continental</strong><br />

Erstausrüstungspartner bei Mercedes. Diese Tradition<br />

verpflichtet. Deshalb stellt Conti für die<br />

Mercedes 190er-Serie, Ponton-Zylinder und die<br />

Die Form ist klassisch, das Material von heute.<br />

„Kleine Heckflosse“ Weißwandreifen her. Die<br />

Conti Classics werden exklusiv über die Daimler-Chrysler-Niederlassungen<br />

und Vertragspartner<br />

vertrieben. Auch für klassische Motorroller<br />

der Zippy-3-Modellreihe fertigt Conti Weißwandreifen,<br />

die im Fachhandel erhältlich sind.<br />

WAMOS steigert die Leistung der RDC und verbessert den Service.<br />

Dieses nicht ganz seltene Ärgernis beseitigte<br />

die <strong>Continental</strong> nun mit dem Lagerverwaltungsmodul<br />

WAMOS (Warehouse<br />

Management and Optimization System),<br />

das in Zusammenarbeit mit der ICA<br />

(Axel Timmermann und Volker Jansen)<br />

auf SAP R3-Basis speziell von <strong>Continental</strong><br />

entwickelt wurde. „Erstmals verfügen<br />

damit alle am Prozess Beteiligten von den<br />

Werken bis zu den Regionalen Distributions-Centern<br />

(RDC) über ein<br />

einheitliches System“, freut<br />

sich Udo Heiligers, der die rund<br />

zweijährige Umstellungspha-<br />

se als Projektleiter begleitete.<br />

„Damit entfallen Schnittstellen,<br />

die uns bisher die Arbeit<br />

erschwerten.“<br />

So hatten die Conti-Mitarbeiter<br />

beispielsweise keinen<br />

Einblick in die unterschiedlichen<br />

Lager-Systeme der RDC.<br />

Seit Anfang September die<br />

letzten Arbeiten abgeschlossen<br />

wurden, sind die Lagerstrategien<br />

der Dienstleister in<br />

allen Einzelheiten nachvollziehbar.<br />

Dies gibt der Conti<br />

die Möglichkeit, beratend einzugreifen.<br />

„So konnten wir die<br />

Leistungsfähigkeit der RDC<br />

deutlich steigern“, berichtet<br />

Klaus Gerken, Leiter Distribution<br />

Ersatzgeschäft Deutschland.<br />

So steigert WAMOS das<br />

Leistungsvermögen der Conti-<br />

Distribution gerade in heißen<br />

Phasen wie dem Wintergeschäft.<br />

Spürbare Verbesserungen<br />

ergeben sich aber auch<br />

auf einer anderen Ebene: Unter anderem<br />

unterstützt ein Tool die Direkttouren-Abwicklung.<br />

Begann diese früher mit dem<br />

Lieferschein, wird dieser nun erst nach<br />

Abschluss aller Arbeiten ausgedruckt.<br />

Zusammengestellt, kommissioniert und<br />

bestätigt werden die einzelnen Aufträge<br />

auf der Basis reiner Datensätze. „Dies<br />

verringert die Fehleranfälligkeiterheblich“,<br />

bilanziert<br />

Michael Kehr, verantwortlich<br />

für das<br />

Zusammenwirken<br />

von CentralOrder-<br />

Desk und RDC.<br />

„Sind von vier bestellten<br />

Reifen nur<br />

Das WAMOS-Team: Bernhard Sieg-<br />

drei im entspremund,<br />

Michael Kehr, Talis Klauss,<br />

chenden Lager Udo Heiligers und Klaus Gerken (v.l.).<br />

verfügbar, kann<br />

der vierte Pneu bereits im Vorfeld in einem<br />

anderen Lager besorgt werden.“<br />

Dies erleichtere die Abwicklung, zumal<br />

der fehlende Pneu bei Verfügbarkeit automatisch<br />

nachgeliefert werde. Darüber<br />

hinaus wird die Abweichung zwischen bestellter<br />

und auszuliefernder Ware vom System<br />

an die Zentrale gemeldet. Der Kunde<br />

kann vorab informiert werden. Unliebsame<br />

Überraschungen werden vermieden.<br />

„Der Ausbau wird sukzessive weiter voran<br />

getrieben“, verspricht Bernhard Siegmund,<br />

der von Seiten der Konzernzentrale<br />

für die IT-Koordinierung verantwortlich<br />

zeichnet. „Dazu gehört auch die Nutzung<br />

neuer SAP-Funktionen, die die Lieferqualität<br />

und den Service weiter steigern“,<br />

fügt Talis Klauss, Informations-<br />

Management <strong>Continental</strong>, hinzu.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 9


3<br />

FRAGEN AN...<br />

Leiter Marketing Europa<br />

Lars<br />

Fahrenbach<br />

Welche Bedeutung kommt dem Aufgabenbereich<br />

Marketing Europa zu?<br />

Jeder kennt den Leistungsbeitrag des Bereichs<br />

Marketing und Vertrieb Europa für das Konzernergebnis.<br />

Dabei übersieht man aber oft die Schattenseiten<br />

des Erfolgs, weil er praktizierte Denk- und<br />

Handlungsmuster verfestigt, ohne diese zu hinterfragen<br />

– auch wenn sich Umfeld und Spieler verändern.<br />

Die anspruchsvollste Aufgabe sehe ich darin,<br />

die Balance zwischen Kontinuität und Veränderung<br />

zu halten. Veränderungsprozesse dürfen nicht durch<br />

Wettbewerbsdruck diktiert werden. Wir müssen<br />

das Heft des Handelns in der Hand behalten und<br />

aus eigener Kraft Initiativen entwickeln.<br />

Welche wesentlichen Herausforderungen gilt<br />

es derzeit zu meistern?<br />

In die jetzige Funktion bin ich über mehrere Stationen<br />

des Vertriebs gekommen. Meine Erfahrung ist, dass<br />

sich Konfliktfelder weniger an Produktthemen manifestieren<br />

– denn gute Reifen sind für jeden Wettbewerbsteilnehmer<br />

ein Muss – als an der immer<br />

wiederkehrenden Unberechenbarkeit der Preiskoordination<br />

und des Managements der Komplexität<br />

von Warenverfügbarkeit. Nachhaltigen Mehrwert<br />

können wir für unsere Kunden generieren,<br />

wenn wir uns hier einen verteidigungsfähigen<br />

Wettbewerbsvorteil erarbeiten.<br />

Kommen regionale Gesichtspunkte bei europaweit<br />

gelenkten Marketing- und Werbestrategien<br />

nicht zu kurz?<br />

Mit Ihrer Frage unterstellen Sie einen Konfliktautomatismus,<br />

den ich so nicht teile. Den Nutzen einer<br />

Idee oder eines Konzeptes bewerten Kunden und<br />

nicht eine lokale Marktorganisation oder die Zentrale<br />

in Hannover. Vor diesem Hintergrund organisieren<br />

wir den strategischen Dialog zwischen den<br />

Märkten und Marketing Europa. Abgesehen davon<br />

sind unsere Marktleiter auch viel zu gut, so dass<br />

es illusorisch wäre, gegen sie eine Strategie „durchzudrücken“,<br />

die nicht lokal sinnvoll und adaptabel<br />

ist. Es wäre auch ein grundlegender Widerspruch,<br />

sich gegenüber einem Kunden kooperativ zu geben<br />

und innerhalb unseres Unternehmens analog<br />

nicht korrespondierend zu verfahren.<br />

4X4-REIFEN<br />

N E W S<br />

Getestet und für<br />

gut befunden<br />

Mit seinem durchgehend hohen Leistungsniveau<br />

überzeugte der Conti-4x4Contact im<br />

ersten AutoBild alles allrad-Reifencheck die<br />

Testfahrer.<br />

Der Conti4x4-<br />

Contact bewies<br />

Allround-Qualitäten.<br />

In der August-Ausgabe<br />

veröffentlichte die Zeitschrift<br />

AutoBild alles<br />

allrad die Ergebnisse<br />

des ersten großen<br />

deutschen 4X<br />

4-Reifentests und<br />

krönte den Conti-<br />

4X4Contact mit dem<br />

höchstmöglichen<br />

Prädikat „vorbildlich“<br />

zum Testsieger. Insgesamt<br />

mussten sechs<br />

Probanden der Dimension<br />

215/65 R 15 H in<br />

In der August-Ausgabe veröffentlichte<br />

AutoBild alles allrad<br />

Testergebnisse aus 17 Disziplinen.<br />

nicht weniger als 17 Disziplinen auf Asphalt<br />

und im leichten Gelände ihr Können<br />

unter Beweis stellen. Zu den gängigen<br />

Tests kamen dabei noch die Kriterien<br />

Traktion, Handling und Bremsen auf diversen<br />

Untergründen im leichten Gelände.<br />

Wobei es den Testpiloten vor allem auf<br />

ausgeprägte Allround-Qualitäten ankam.<br />

Das „durchgehend hohe Leistungsniveau“<br />

mit „hervorragenden Handlingeigenschaften<br />

auf nasser und trockener Piste“ sowie<br />

dem „besten Nassbremsweg“ im Test<br />

überzeugte die Jury nachhaltig und verwies<br />

die Konkurrenten des 4X4-Alleskönners<br />

der <strong>Continental</strong> auf die Plätze.<br />

AUTOMOTIVE<br />

Conti-Technik im VW-Flaggschiff<br />

Als erste Limousine der automobilen Oberklasse verfügt der Phaeton von VW<br />

serienmäßig über ein volltragendes Luftfeder-Fahrwerk.<br />

Die intelligente Dämpferregelung des<br />

<strong>Continental</strong>-Systems sorgt für individuelle<br />

Anpassung der Dämpfkraft innerhalb<br />

von zehn bis 15 Millisekunden an<br />

jedem Dämpfer. Ziel ist es, das Auf und<br />

Ab der Räder und Achsen so wirkungsvoll<br />

von der Karosserie abzukoppeln, dass<br />

diese auch bei<br />

Der neue Phaeton<br />

von Volkswagen<br />

schlechten Wegstrecken ruhig bleibt. Um<br />

dies zu erreichen, werden beim Phaeton<br />

sowohl Radbeschleunigungssensoren<br />

an den Stoßdämpfern sowie Sensoren<br />

zum Messen der Karosseriebewegungen<br />

eingesetzt. Ein Steuergerät errechnet<br />

daraus für jedes Rad individuell die<br />

optimale Dämpfkraft.<br />

Reifen<br />

Prüfungspflicht des Handels<br />

Reifen-Fachhändler sind verpflichtet,<br />

gebrauchte Reifen vor dem Verkauf<br />

auf Alter und Verkehrstüchtigkeit<br />

zu überprüfen, sonst kann der<br />

Käufer nach einem Unfall Schadenersatz<br />

verlangen. So entschied das<br />

OLG Nürnberg unter dem Aktenzeichen<br />

3 U 3149/01. Dies gilt auch,<br />

wenn der Reifen äußerlich in einwandfreiem<br />

Zustand ist. Der Fach-<br />

Händler hatte einen 18 Jahre alten<br />

Reifen montiert, der äußerlich keinen<br />

Schaden aufwies, schließlich aber<br />

bei voller Fahrt platzte. Ein Käufer,<br />

so das Gericht, dürfe jedoch auch<br />

beim Kauf eines Gebrauchtreifens<br />

darauf vertrauen, dass er ein ungefährliches<br />

Produkt erwerbe.<br />

N E W S<br />

Während der Katastrophen-Einsätze in den Überflutungsgebieten<br />

sorgten HeliMax-Ballone der Firma Nölle, Rheinberg, für Licht.<br />

Das größte Modell hat einen Durchmesser<br />

von fünfeinhalb Metern und schwebt<br />

an einem Stahlseil in bis zu 50 Metern Höhe.<br />

Mit Hochleistungs-Metalldampflampen<br />

ist es in der Lage, eine Fläche von rund<br />

Info-Grafik Pilot:Projekt<br />

Das H/V-Reifen-Segment wächst<br />

Veränderungen im Reifen-Ersatzgeschäft Deutschland: Im vergangenen<br />

Jahr überstieg die Zahl der montierten <strong>Winterreifen</strong> mit H/V-Kennung<br />

erstmals die Zahl der montierten Q-Reifen. Künftig wird sich das Verhältnis<br />

weiter zu Gunsten der High-Performance-Reifen verschieben.<br />

++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++ im<br />

Der schlauchlose Reifen<br />

Den ersten schlauchlosen Pkw-Reifen in Europa<br />

präsentierte Conti Anfang 1955 unter dem Namen<br />

<strong>Continental</strong>-»R«-Reifen. Die<br />

ersten Patente darauf erhielt<br />

das Unternehmen bereits 1943.<br />

Kriegs- und Nachkriegswirren<br />

verhinderten jedoch die rasche<br />

Umsetzung.<br />

10 <strong>ReifenMagazin</strong> 11<br />

Fritz Walter<br />

über Erfolg<br />

»Ein Team ist keins, wenn<br />

es nur zum Dienst zusammenkommt,<br />

über Geld<br />

redet und über die Alten lacht, die ein Gemeinschaftsgefühl<br />

pflegten. Wo sollen Erfolge<br />

her kommen, wenn gestandene Spieler aneinander<br />

geraten und sich Grüppchen bilden?«<br />

Recht<br />

Das aktuelle Stichwort:<br />

Corporate Governance<br />

Selbst auferlegtes Verhaltens-Regelwerk auf Basis<br />

wesentlicher gesetzlicher Vorschriften zur Unternehmensführung<br />

und -überwachung. Die Richtlinien<br />

werden von jedem Unternehmen selbst entwickelt.<br />

Ziel ist es, durch die selbst erdachten Regeln die<br />

Transparenz des Unternehmens zu erhöhen und<br />

so das Vertrauen in die Konzernführung zu stärken.<br />

HIGH TECH<br />

Leuchtballon hilft Fluthelfern<br />

sechs Quadratkilometern<br />

taghell auszuleuchten. Den<br />

Auftrieb verdankt der Ballon<br />

einer Heliumfüllung. Das<br />

hauchdünn beschichtete<br />

GESAMT<br />

S/T<br />

Q<br />

H/V<br />

13.732<br />

8.428<br />

16.134 15.981<br />

10.376<br />

10.704<br />

3.540 3.616 3.006<br />

1.764 2.142 2.271<br />

14.222<br />

9.814<br />

2.478<br />

1.930<br />

1998 1999 2000 2001<br />

16.000<br />

11.360<br />

3.010<br />

1.630<br />

2002<br />

Prognose<br />

In Mio.<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

HeliMax-Ballone machten<br />

auch nächtliche<br />

Hilfseinsätze möglich.<br />

Polyamidgewebe, aus dem<br />

die Zuschnitte für die Hülle<br />

gemacht werden, liefert<br />

ContiTech. Es verhindert,<br />

dass sich das Edelgas<br />

langsam durch die<br />

Hülle verflüchtigt und der<br />

Ballon absackt.<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0


Viele Mittelständler leiden<br />

unter gekündigten Krediten<br />

und verweigerten Sanierungshilfen.<br />

Der Grund:<br />

Viele Banken nehmen die<br />

Vergaberichtlinien nach<br />

Basel II vorweg.<br />

Deutschlands Mittelstand wird bei<br />

der Kreditvergabe stärker unter<br />

die Lupe genommen. So stößt<br />

nach einer Untersuchung der Kreditanstalt<br />

für Wiederaufbau (KfW), Frankfurt/<br />

Main bereits ein Drittel der Mittelständler<br />

auf größte Schwierigkeiten, von ihrer Hausbank<br />

ein Darlehen zu erhalten. „Die Kreditversorgung<br />

klemmt“, bestätigt Gunter<br />

Kayser, Leiter des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung.<br />

Die Ursache: Aufgrund<br />

der Rekordzahl der Firmenpleiten<br />

im Mittelstand werden die Geldinstitute<br />

zum Jahresende tausende von Krediten<br />

abschreiben müssen. „Dies bewirkt auf<br />

Dauer einen Mangel an Eigenkapital, das<br />

12<br />

H I N T E R G R U N D<br />

Kreditversorgung des Mittelstandes im Umbruch<br />

Ohne Zahlen-Strip kein Geld<br />

vorhanden sein muss, um überhaupt Kredite<br />

gewähren zu können“, erklärt Mark<br />

Wahrenburg, Professor für Bankbetriebslehre<br />

an der Uni Frankfurt. „Angesichts der<br />

geringen Gewinnspannen und der Zunahme<br />

von Risiken durch Insolvenzen ist<br />

eine vorsichtige Politik richtig und angebracht“,<br />

ergänzt Manfred Weber vom Bundesverband<br />

deutscher Banken (BdB).<br />

Hinzu kommen die Konsequenzen aus<br />

„Basel II“. Danach dürfen die Institute ab<br />

2005 die Kredite nicht mehr mit einer Eigenkapitalpauschale<br />

unterlegen, sondern<br />

mit einer Summe, die von der Zahlungs-<br />

Kreditvergabe vor „Basel II“<br />

fähigkeit des Kreditnehmers abhängt. „Derzeit<br />

werden Kredite zu acht Prozent mit<br />

Eigenkapital unterlegt“, erläutert Stefan<br />

Schumacher, Leiter Kreditmanagement<br />

Vertriebseinheit Deutschland <strong>Continental</strong>.<br />

„Diese Richtgröße wird zudem mit einem<br />

Risikofaktor gewichtet. Dazu teilen die<br />

Banken ihre Kunden in drei Klassen ein:<br />

• Öffentliche Kreditnehmer haben das<br />

geringste Ausfallrisiko (Faktor 0).<br />

• Darlehen an andere Kreditinstitute werden<br />

mit dem Faktor 20 gewichtet,<br />

• Kredite an Privatkunden und Unternehmen<br />

mit Faktor 100.“<br />

Kredit Kreditnehmer Richtgröße Gewichtung EK-Unterlegung<br />

500.000 € Kreditinstitut 8% 20% 8.000 €<br />

500.000 € Unternehmen 8% 100% 40.000 €<br />

Basel II baut für den Mittelstand hohe<br />

Finanzierungshindernisse auf.<br />

Tritt Basel II in Kraft, hängt die Höhe<br />

der Eigenkapitalunterlegung eines Kredits<br />

von seinem Ausfallrisiko ab. Um dieses<br />

Risiko zu ermitteln, untersuchen die<br />

Banken im Rahmen eines Ratings die<br />

Fähigkeit eines Kreditnehmers, seinen<br />

Zahlungsverpflichtungen langfristig nachzukommen.<br />

Vier Bereiche rücken dabei<br />

in den Fokus der Analyse. Zu den bisherigen<br />

Hard-Facts, also Bilanz und G+V-<br />

Kriterien wie<br />

• Eigenmittelquote,<br />

• Gesamtkapitalrendite,<br />

• Verschuldungsgrad,<br />

werden künftig qualitative Soft-Facts wie<br />

• mittelfristige Unternehmensplanung,<br />

• Führungsstruktur,<br />

• Controlling,<br />

• Unternehmenskonzept/-Strategie,<br />

• Marktposition,<br />

H I N T E R G R U N D<br />

Illustration: Pilot:Projekt/Th.Wilkens<br />

• Produktion,<br />

sowie die Liquiditäts-Struktur des Betriebes<br />

geprüft.<br />

Aus den Ergebnissen der einzelnen<br />

Bewertungsrubriken ermitteln die Kreditinstitute<br />

oder spezialisierte Agenturen<br />

die Bewertung der Bonität, vermittelt<br />

durch ein Rating, dessen Bandbreite von<br />

„Sehr gut“ (AAA) bis „Ungenügend“ (C)<br />

reicht. Die Rating-Zensur entscheidet darüber,<br />

mit welchem Risikofaktor die Richtgröße<br />

gewichtet wird.<br />

Da Kredite für bonitätsschwache Kunden<br />

erheblich mehr Eigenkapital binden<br />

als zuvor, werden Banken diesen Mehraufwand<br />

durch erhöhte Zinsen kompensieren.<br />

Fast alle Mittelständler befürchten<br />

daher deutlich höhere Kreditkosten.<br />

„Der Mittelstand wird dem Thema Rating<br />

sehr schnell sehr viel mehr Beachtung<br />

schenken müssen", urteilt Henry<br />

Fischer, Kaufmännischer Leiter Vertriebseinheit<br />

Deutschland <strong>Continental</strong> (VE-D).<br />

Fortan komme es entscheidend auf die<br />

überzeugende Präsentation von aussagekräftigen<br />

Zahlen und schlüssiger Fak-<br />

»Der Mittelstand<br />

wird<br />

dem Rating<br />

sehr schnell<br />

mehr beachtungschenken<br />

müssen«<br />

Henry Fischer<br />

Kaufmännischer Leiter VE-D<br />

Vergabe eines Firmen-Kredits in Höhe von 500.000 € gemäß „Basel II“<br />

Rating Richtgröße Gewichtung EK-Unterlegung<br />

AAA bis AA- 8% 20% 8.000 €<br />

A+ bis A- 8% 50% 20.000 €<br />

BBB+ bis B- 8% 100% 40.000 €<br />

B- bis C 8% 150% 60.000 €<br />

ten an: „Dazu benötigt der Mittelstand<br />

eine offene Informationspolitik. Der Unternehmer<br />

muss sowohl die Bilanz als<br />

auch den Geschäftsplan im Detail vorstellen<br />

und erläutern können".<br />

Künftig sind eine stringente Planung<br />

sowie ein effizientes Controlling die Voraussetzung<br />

für einen günstigen Kredit.<br />

Eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung<br />

belegt: Die Hälfte der<br />

analysierten Unternehmen verfügt gar<br />

nicht über Zahlen, die sie offen legen<br />

könnte.<br />

Collin Scholz<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 13


Die neuen <strong>Winterreifen</strong><br />

14<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Sicher durch Matsch<br />

und Schnee<br />

Im Winter steigen die Unfallzahlen. Doch jeder zweite Autofahrer<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz verzichtet<br />

nach wie vor auf die Umrüstung. Da eine generelle <strong>Winterreifen</strong>pflicht<br />

nicht in Sicht ist, bleibt der Fachhandel weiterhin<br />

auf gute Argumente angewiesen.<br />

Angesichts der üblichen Straßentemperaturen<br />

zwischen minus<br />

zehn und plus fünf Grad sind<br />

die mitteleuropäischen Straßen<br />

im Winter genau so oft trocken wie<br />

nass oder schneebedeckt. „Der moderne<br />

<strong>Winterreifen</strong>“, so Dr. Burkhard Wies, bei<br />

<strong>Continental</strong> für die Entwicklung von Pkw-<br />

Reifen verantwortlich, „muss deshalb<br />

über ausgewogene Eigenschaften auf Eis,<br />

Schnee, Matsch, Nässe und trockener<br />

Fahrbahn verfügen.“ Zentrales Merkmal<br />

sei die gute Traktion. Denn je kürzer der<br />

Bremsweg, desto größer sind die Sicherheitsreserven<br />

in kritischen Situationen –<br />

nicht nur für Fahrer und Beifahrer, sondern<br />

auch für weitere Verkehrsteilnehmer.<br />

„Mit Sommerreifen ist auf warmer und<br />

trockener Fahrbahn aus einer Geschwindigkeit<br />

von 80 Kilometern pro Stunde<br />

ein Bremsweg von rund 30 bis 35 Metern<br />

zu erzielen,“ erläutert Dr. Burkhard<br />

Wies. „Bei unterkühlter Fahrbahn, womöglich<br />

mit Tau oder Reif, kann sich der<br />

Bremsweg glatt verdoppeln.“ Noch dramatischer<br />

fallen die Unterschiede auf<br />

Schnee aus: „Mit <strong>Winterreifen</strong>“, so Dr. Wies,<br />

„beträgt der Bremsweg rund 70 Meter<br />

und damit schon doppelt so viel, wie unter<br />

Sommerbedingungen." Mit Sommerreifen<br />

verlängere sich dieser Bremsweg<br />

noch einmal um mehr als die Hälfte auf<br />

110 Meter. Wenn das Fahrzeug mit <strong>Winterreifen</strong><br />

nach 70 Metern steht, schlittert<br />

ein anderes mit Sommerreifen noch mit<br />

rund 50 Kilometern pro Stunde vorbei.<br />

Und das kann tödlich enden.<br />

„Moderne <strong>Winterreifen</strong> sind so konzipiert,<br />

dass sie nicht nur problemlose Fahrten<br />

bei Reifglätte und Schnee ermögli-<br />

chen, sondern ihre besonderen Eigenschaften<br />

bereits bei Temperaturen ab 7<br />

Grad Celsius zum Tragen kommen. Sommerreifen<br />

verlieren aufgrund ihrer Gummimischung<br />

bei niedrigen Temperaturen<br />

an Grip und Haftung, bei Breitreifen setzt<br />

dieser Effekt sogar schon bei 10 Grad<br />

Celsius ein.“<br />

Die Auswirkungen auf den winterlichen<br />

Straßenverkehr dokumentiert ein Vergleichstest<br />

von auto motor und sport<br />

aus dem Jahr 2000. Die Fachzeitschrift<br />

testete einen Sommerreifen-Testsieger<br />

in typischen Wintereifendisziplinen. Das<br />

eindeutige Ergebnis: Der Spezialist für<br />

die warme Jahreszeit hatte auf winterlichen<br />

Straßen keine Chance. Betrug der<br />

Bremsweg aus 40 Kilometern pro Stunde<br />

mit dem <strong>Winterreifen</strong> 22,5 Meter, so<br />

benötigte der überforderte Konkurrent<br />

unter gleichen Bedingungen satte 48,2<br />

Meter. Umgekehrt registrierte die Stoppuhr<br />

für die Beschleunigung aus dem<br />

Stand auf Tempo 40 14,7 Sekunden (<strong>Winterreifen</strong><br />

5,6 Sekunden). Und im Traktionstest<br />

verzeichneten die Prüfer nur we-<br />

SPUREN<br />

SUCHE<br />

Am Grip<br />

der Zeit<br />

Wir schreiben das Jahr 2002<br />

und die <strong>Continental</strong>-Gruppe<br />

ist Marktführer bei Winterrei-<br />

fen in Europa. Als Marke ist Conti<br />

in so bedeutenden Winterregionen<br />

wie Norwegen, der Schweiz<br />

und Deutschland, dem größten<br />

T I T E L S T O R Y<br />

2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995<br />

Mit dem TS 790 V<br />

offeriert Conti den<br />

ersten echten<br />

Winter-V-Reifen.<br />

Das Bienenwabenlamellenprofil<br />

des<br />

TS 780<br />

<strong>Winterreifen</strong>markt Europas, die<br />

klare Nummer 1. Bei Autofahrern<br />

liegt Conti an der Spitze der Käuferpräferenz<br />

und ist führend bei<br />

der Entwicklung neuer Trends und<br />

Technologien – immer am Puls der<br />

Zeit. Dabei hat sich seit der Ein-<br />

Die CLS-Lamelle kam<br />

erstmals im TS 790<br />

zum Einsatz.<br />

In jedem Jahr führen<br />

frühe Wintereinbrüche<br />

zu chaotischen<br />

Straßenverhältnissen.<br />

Fahrer von <strong>Winterreifen</strong><br />

kommen sicher<br />

ans Ziel.<br />

führung des ersten <strong>Winterreifen</strong>s fen-Tests durchführte, errang die<br />

Deutschlands Fahrzeugbestand <strong>Continental</strong> 13 Testsiege und wur-<br />

um das 47-fache vergrößert. 1952<br />

fährt jeder 74., heude<br />

achtmal Zweiter.<br />

te fast jeder 2. ein<br />

Auto. In den 30 Jahren,<br />

in denen der<br />

1994 wird Michael<br />

Schumacher als<br />

erster Deutscher<br />

Formel-1-<br />

ADAC 21 Winterrei-<br />

Weltmeister.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 15


» Die Initiative Pro<br />

«<br />

<strong>Winterreifen</strong><br />

erfreut sich<br />

weiterhin an steigendem<br />

Interesse<br />

Werner Sauerhöfer,<br />

Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.<br />

nig mehr als 20 Prozent der Zugkraft<br />

des Gegenspielers aus den Reihen der<br />

Winterspezialisten.<br />

Trotz dieser offenkundigen Leistungsdifferenzen<br />

verweigern nach wie vor rund<br />

50 Prozent aller Autofahrer in<br />

Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz ihren Fahrzeugen<br />

die Umrüstung<br />

auf <strong>Winterreifen</strong>. Und das<br />

häufig mit Argumenten<br />

aus der Mottenkiste. Die<br />

modernen Kältespezialis-<br />

1994 wird erstmals<br />

ein deutscher Rennfahrer<br />

Formel-1-Weltmeister. Michael<br />

Schumacher gewinnt mit<br />

einem Punkt Vorsprung<br />

vor Damon Hill aus Großbritannien<br />

und widmet<br />

seinen Titel Ayrton Senna,<br />

16<br />

� ContiWinterContact TS 780<br />

ADAC motorwelt: empfehlenswert (10/01)<br />

Auto: gut (Heft 22)<br />

auto touring: empfehlenswert (10/01)<br />

test: gut (10/01)<br />

Der TS 760 verfügt erstmals über die<br />

sogenannnte Tieflamelle.<br />

dem MS plus 55<br />

V nach. Vom Start<br />

weg deckt er die<br />

wichtigsten Größen<br />

in den Serien<br />

55 bis 40 mit 16,<br />

17 und 18 Zoll ab.<br />

Seine besonderen Merkmale sind ein hydrodynamisches<br />

Profildesign, ein neues,<br />

flaches Kontur-Konzept in Verbindung mit<br />

erhöhtem Lastindex (XL) und stabilen<br />

Schulterblöcken, eine optimierte, hochadaptive<br />

Silica-Mischung sowie ein modifiziertes<br />

Lamellenkonzept.<br />

„Wir erzielen einen hocheffizienten,<br />

strömungsgünstigen Entwässerungsmechanismus“,<br />

erklärt Jürgen Drack, Brandmanager<br />

Uniroyal D/A/CH, die Wirkungsweise.<br />

„Insbesondere sorgt die neue Kontur<br />

mit den stabilen Schulterblöcken für<br />

eine direkte Kraftübertragung mit geringer<br />

Profilverformung.“ Die optimierte Mischung<br />

ermögliche gemeinsam mit dem<br />

modifizierten Lamellen-Konzept eine ausgezeichnete<br />

Winterperformance bei gleichzeitig<br />

überzeugend verbessertem Nassgriff.<br />

„Der Kunde kann sich auf einen erhöhten<br />

Aquaplaningschutz, sportlich dynamisches<br />

Handling und ein Sicherheits-Plus<br />

auf winterlichen Straßen verlassen.“<br />

Was Jürgen Drack besonders<br />

freut: Wie der <strong>Continental</strong>WinterContact<br />

TS 790 V ist auch der Uniroyal MS plus<br />

55 V ein echter Winter-V-Reifen. Das heißt,<br />

er wurde so konstruiert, dass auch für<br />

schwere Fahrzeuge kein Lastabschlag<br />

berücksichtigt werden muss. Die Tempogrenze<br />

von 240 Kilometern gilt ohne<br />

Einschränkung.<br />

Neu im Konzern-Programm ist auch<br />

der Semperit Winter Grip für Wagen der<br />

Kompaktklasse. Hohe Haftung bei extremen<br />

winterlichen Straßenverhältnis-<br />

» Unser neuer Semperit<br />

«<br />

Winter-Grip bietet hohe<br />

T I T E L S T O R Y T I T E L S T O R Y<br />

� ContiWinterContact TS 790<br />

ADAC motorwelt: besonders<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

AutoBild: vorbildlich (40/01)<br />

auto motor sport: besonders<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

auto touring: besonders<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

Firmen Auto: besonders<br />

empfehlenswert (12/01)<br />

ÖkoTest: sehr gut (10/01)<br />

test: gut (10/01)<br />

ten sind längst nicht<br />

mehr lauter und unkomfortabler<br />

als ihre<br />

Artgenossen für<br />

wärmere Jahreszeiten.<br />

Auch in puncto<br />

Verschleiß stehen<br />

sie ihnen in nichts<br />

mehr nach. Und allenfallsMilchmädchen-Rechnungen<br />

kommen zu dem Ergebnis, dass der<br />

Verzicht aufs Umrüsten Kosten spart.<br />

Schließlich verlängert sich die Lebenserwartung<br />

von Sommerreifen durch die<br />

Winterpausen glatt auf das Doppelte.<br />

Dass falsch verstandene Sparsamkeit<br />

zu Lasten der eigenen Sicherheit gehen<br />

kann, bewies unter anderem der Touring<br />

Club Schweiz (TCS), der 1997 mit seinen<br />

Testpartnern Reifen der unteren Preisklasse<br />

testete. Auch wenn Reifen unbekannter<br />

Marken üblicherweise zu günstigeren<br />

Preisen angeboten werden, als<br />

der zu Saisonbeginn tödlich verunglückte.<br />

Der TS 760 löst den<br />

erfolgreichen TS 740 ab. Schon<br />

ein Jahr zuvor kam der<br />

WinterContact TS 770 auf<br />

den Markt. Die deutsche<br />

Wiedervereinigung wird<br />

1990 offiziell vollzogen. Wenige<br />

Jahre später wird der<br />

Volkswagen der DDR, der<br />

Trabant, von den Straßen<br />

Die Conti-Werbung setzte<br />

in den 90er Jahren auf<br />

Expertentests.<br />

� ContiWinterContact TS 790 V XL<br />

ADAC motorwelt: empfehlenswert (10/00)<br />

auto motor sport: empfehlenswert (24/01)<br />

test: gut (10/00)<br />

� NEU:<br />

Conti4x4 IceContact<br />

In Ausführungen mit<br />

und ohne Spikes<br />

für allradgetriebene<br />

Fahrzeuge<br />

solche bekannter Marken, rät der TCS<br />

dringend vom Erwerb ab. Der Verband<br />

empfiehlt sicherheitsbewussten Verbrauchern,<br />

ausschließlich bekannte Marken<br />

zu kaufen.<br />

Auch Ganzjahresreifen sind im Übrigen<br />

keine echte Alternative, sondern<br />

„stellen lediglich einen Kompromiss zwischen<br />

Sommer- und <strong>Winterreifen</strong> dar“,<br />

erläutert Eugen Geyer, vom Zentralen<br />

Kundendienst (ZKD). „Diese Reifen bieten<br />

weder im Winter noch im Sommer die<br />

optimale Lösung.“ Seine Überzeugung:<br />

„Da moderne <strong>Winterreifen</strong> den Ganzjahresreifen<br />

inzwischen selbst im Sommer<br />

überlegen sind, haben Ganzjahresreifen<br />

ihre Existenzberechtigung verloren.“<br />

Sonst noch was? – Ach ja: <strong>Winterreifen</strong><br />

unterliegen Geschwindigkeitsbeschränkungen.<br />

Doch V-Reifen ermöglichen auch<br />

für die kalte Jahreszeit bis zu Tempo 240.<br />

In diesem Segment bietet Conti seit zwei<br />

Jahren den <strong>Continental</strong>WinterContact TS<br />

790 V. Uniroyal zog in diesem Jahr mit<br />

Die Offene Lamelleermöglichte<br />

dem TS 750<br />

gegenüber dem<br />

TS 730 ein deutlichverbessertesWinter-/Nässeverhalten.<br />

nahezu verschwunden<br />

sein. 1989 streiten<br />

einige Kommunen<br />

mit dem Bundesverkehrsministerium<br />

über den Einsatz von<br />

Streusalz auf winterlichen<br />

Straßen. Das<br />

Haftung bei extrem winterlichen<br />

Verhältnissen<br />

Oliver Held,<br />

Brandmanager Semperit<br />

sen, sicheres Nässeverhalten sowie komfortable<br />

Fahreigenschaften sind die wesentlichen<br />

Merkmale der Neuentwicklung,<br />

die den Top-Grip SLG 2 ersetzt.<br />

Der Winter-Grip verfügt über die Geschwindigkeitsfreigaben<br />

Q und T. Er deckt<br />

mit 23 Größen die Serien 80 bis 55 mit<br />

� Uniroyal MS plus 5<br />

ADAC motorwelt: besonders<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

auto touring: besonders<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

test: gut (10/01)<br />

13, 14 und 15 Zoll ab. „Der neue Winter-<br />

Grip bietet Mobilität und Sicherheit besonders<br />

auf verschneiten oder vereisten<br />

Straßen“, berichtet Franz Diensthuber,<br />

<strong>Winterreifen</strong>entwicklung Semperit. „Um<br />

dem neuen Winter-Grip diese beson-<br />

Ministerium macht jedoch<br />

deutlich, dass es<br />

den Einsatz von Streusalz<br />

für unverzichtbar hält.<br />

Helmut Kohl besucht als<br />

erster Bundeskanzler die<br />

Schweiz zur Erörterung<br />

wirtschafts- und verkehrs-<br />

Kühle<br />

Asthetik<br />

dominiert die<br />

Werbung der<br />

80er Jahre.<br />

politischer Fragen. 1982 erklären<br />

die Wirtschaftsminister der Bundesländer,<br />

in Fragen der Ener-<br />

ders für winterliche Fahrbedingungen<br />

geeigneten Eigenschaften zu verleihen,<br />

wurden die Lamellierung, das Profil und<br />

die Mischung besonders auf einander<br />

abgestimmt.“ Speziell adaptierte Lamellendicken<br />

ergeben eine gleichmäßige Kantenausbildung.<br />

Zusammen mit einer hohen<br />

Anzahl an Verzahnungsecken führe<br />

dies zu einem optimalen Traktionsverhalten<br />

(Details auf Seite 20). Ein neuartiges,<br />

natürliches Weichmachersystem in<br />

der Laufflächenmischung gewährleistet<br />

diese Eigenschaften auch bei tiefsten<br />

Temperaturen. „Kurzfristig“, so Oliver Held,<br />

Brandmanager Semperit D/A/CH, wurde<br />

die Dimensionspalette noch um die<br />

neuen Größen 145/65 R 15 Q und 175/<br />

55 R 15 Q für den Smart erweitert.“<br />

� Uniroyal MS plus 55<br />

ADAC motorwelt: besonders<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

AutoBild: empfehlenswert (41/00)<br />

auto motor sport: besonders<br />

empfehlenswert (21/00)<br />

auto touring: empfehlenswert (10/01)<br />

Auto Zeitung: sehr empfehlenswert (21/00)<br />

test: gut (10/01)<br />

� NEU: Uniroyal MS plus 55 V<br />

Der erste Winter-V-Reifen<br />

von Uniroyal für Geschwindigkeiten<br />

bis 240 km/h<br />

Ebenfalls aufgestockt wurde das Sortiment<br />

des Semperit Sport-Grip. Hier<br />

sind in diesem Winter erstmals die Dimensionen<br />

205/60 R 16 H (für<br />

Der TS 740 war der erfolgreichste<br />

<strong>Winterreifen</strong> der<br />

80er Jahre.<br />

1994 1993 1992 1991 1990 1989 1 988 1987 1986 1985 1984 1983 1982<br />

»Die Erhöhung der<br />

Mindestprofiltiefe<br />

ermöglicht freien<br />

Verkehr in der EU«<br />

Dr. Friedrich Zimmermann,<br />

Verkehrsminister 1989-91<br />

gieversorgung hätten die<br />

ökonomischen Kriterien<br />

Vorrang vor dem Umweltschutz.<br />

Kein Wunder, dass ein Aufruf zu<br />

einem autofreien Sonntag im Westdeutschland<br />

dieser Tage keine<br />

Resonanz findet. Stattdessen eröffnen<br />

die Verkehrsminister der<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 17


die neue E-Klasse) und 225/60 R 16 H<br />

im Angebot. Den 205/55 R 16, der bislang<br />

nur in der H-Version lieferbar war,<br />

gibt es jetzt auch mit Tempo-Index T.<br />

Der Umstieg auf aktuelle und damit<br />

technologisch weiterentwickelte Produkte<br />

lohnt sich immer – tendenziell um so<br />

mehr, je länger der letzte Kauf zurückliegt.<br />

Stellvertretend für diverse Fachverbände<br />

und Institute in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz empfehlen<br />

ADAC, ÖAMTC und TCS Autofahrern<br />

dringend, neue <strong>Winterreifen</strong> bereits anzuschaffen,<br />

wenn die Profiltiefe der alten<br />

unter die Vier-Millimeter-Marke sinkt. Spätestens<br />

nach fünf Jahren (ÖAMTC: vier<br />

Jahre) sollten die Reifen ungeachtet des<br />

Restprofils erneuert werden. „Denn die<br />

kälteoptimierte Gummimischung härtet<br />

mit der Zeit aus“, beschreibt Willy Matzke,<br />

den chemischen Alterungsprozess<br />

der Spezialpneus. Was kaum ein Autofahrer<br />

weiß: Geländewagen mit Allrad-<br />

Antrieb bieten entgegen weit verbreiteter<br />

Überzeugungen bei Kurvenfahrten<br />

und beim Bremsen keinerlei Vorteile gegenüber<br />

Limousinen. Das schwere Fahrzeug<br />

kann mit ungeeigneten Reifen über<br />

alle vier Räder wegrutschen und wird<br />

dann sehr schwer kontrollierbar.<br />

18<br />

� Barum Polaris<br />

OR 60<br />

Barum Polaris OR 60<br />

ADAC motorwelt:<br />

empfehlenswert<br />

(10/99)<br />

T I T E L S T O R Y T I T E L S T O R Y<br />

Prominente zum Thema<br />

Sicherheit duldet<br />

keine Kompromisse<br />

Nach dem erfolgreichen Start des<br />

<strong>Continental</strong>4x4WinterContact präsentiert<br />

Conti deshalb in diesem Jahr mit dem<br />

<strong>Continental</strong>4x4 IceContact für den Spike-<br />

Reifenmarkt Österreich einen weiteren<br />

kompromisslosen Winterexperten, der entweder<br />

mit oder ohne Spikes ausgeliefert<br />

wird. „Mit seinen zahllosen Lamellenkanten<br />

bietet der Reifen hervorragende Traktion<br />

und ausgezeichnetes<br />

Kurvenverhalten“, skizziert<br />

Bundesrepublik und der DDR,<br />

Werner Dollinger und Otto Arndt,<br />

das letzte Teilstück der Transit-<br />

Autobahn Hamburg-Berlin. Dol-<br />

1979: Ein Schneechaos sucht<br />

Deutschland heim. Autos verschwinden<br />

unter weißen Bergen.<br />

»Beim Fußball entscheidet der<br />

optimale Bodenkontakt bei widrigen<br />

Witterungsverhältnissen<br />

über Tore und Punkte, im Straßenverkehr<br />

nicht selten über<br />

Leben und Tod. Profis überlassen<br />

deshalb nichts dem Zufall<br />

und setzen in der nasskalten<br />

Jahreszeit konsequent auf<br />

<strong>Winterreifen</strong>. Denn Sicherheit<br />

duldet keine Kompromisse.«<br />

Ralf Rangnick<br />

Bundesliga-Trainer (Hannover 96)<br />

TS 730, ohne Spikes,<br />

dafür mit Winter-<br />

Haftmischung.<br />

linger (CSU) plant, das<br />

Autobahnnetz in den<br />

kommenden Jahren um<br />

3.000 Kilometer zu erweitern.<br />

Zeit für den TS<br />

740, den erfolgreichsten<br />

<strong>Winterreifen</strong> der 80er Jahre.<br />

1977 beeindruckt der<br />

Stephan Brückner, Produktmanager für<br />

4x4-Reifen, die wesentlichen Eigenschaften<br />

des IceContact. „Viele trompetenförmige<br />

Entwässerungsrillen sorgen für eine<br />

schnelle Ableitung von Schneematsch<br />

und Wasser durch eine offene Außenschulter.<br />

Der hohe Positivanteil in der<br />

Reifenmitte bietet eine ausgezeichnete<br />

Lenkansprache.“ Für die bespikte Version<br />

kommen besonders robuste Aluminium-Stifte<br />

zum Einsatz, deren Anordnung<br />

in aufwendigen Computersimulationen<br />

im Hinblick auf eine geringe Geräuschentwicklung<br />

optimiert wurde.<br />

»Spike-Reifen<br />

eignen sich nicht<br />

für eine dauerhafte<br />

Lösung«<br />

Georg Leber (SPD),<br />

Verkehrsminister 1966-72<br />

»Statistiken beweisen, dass<br />

das Unfallrisiko in der kalten<br />

Jahreszeit sechs mal höher<br />

ist als im Sommer. Wer im<br />

Winter ohne entsprechende<br />

Ausrüstung<br />

fährt, gefährdet sich<br />

und andere«<br />

Jens Weissflog<br />

Skisprung-Olympiasieger<br />

Ausgeliefert wird der griffige Allradler<br />

in sieben Größen der Serien 75, 70 und<br />

65 mit Speed-Index Q.<br />

Aber auch hinter den Kulissen lässt<br />

Conti nichts unversucht, um den Servicegrad<br />

und den Kundennutzen weiter<br />

zu optimieren.<br />

So erhofft sich <strong>Continental</strong> von einer<br />

neuen Arbeitszeitregelung im Werk Hannover-Stöcken<br />

positive Auswirkungen auf<br />

Die Gefangene Lamelle<br />

optimierte das Winter-<br />

Fahrverhalten des TS 730.<br />

TS 730 mit Lamellen und Winterhaftmischung.<br />

Die Zahl der Pkw<br />

in Westdeutschland steigt erstmals<br />

auf über 20 Millionen. Zum<br />

ersten Mal wird der große Preis<br />

von Deutschland auf dem Hockenheimring<br />

ausgetragen. Der<br />

die Lieferfähigkeit. Ein elastisches<br />

Modell soll dort die<br />

nötige Manpower während<br />

der besonders<br />

intensiven Produktionszeiträume<br />

sicherstellen.<br />

Indes treiben auch die<br />

Initiatoren der Initiative<br />

pro <strong>Winterreifen</strong> ihr ehrgeiziges<br />

Projekt weiter voran.<br />

Anlässlich der Reifen 2002<br />

einigten sich in Essen Verkehrssicherheitsexperten<br />

von<br />

Verbänden, Automobilclubs und<br />

Unternehmen auf die Gründung<br />

der gemeinsamen Initiative,<br />

die vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />

(DVR) koordiniert<br />

wird. „Hintergrund waren<br />

die katastrophalen Verkehrsverhältnisse<br />

des vergangenen<br />

Winters“, so Markus<br />

Burgdorf, Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />

Reifen der <strong>Continental</strong>,<br />

„und die gemeinsame Erkenntnis,<br />

dass die Verkehrsteilnehmer<br />

für die Risiken im winterlichen<br />

Straßenverkehr insgesamt mehr<br />

sensibilisiert werden müssten.“<br />

Inzwischen sind die ersten konkreten<br />

Maßnahmen angelaufen. Pressemappen<br />

kamen erstmals auf der IAA in Hannover<br />

zum Einsatz und erste Presseinformationen<br />

wurden versandt. Der Kreis der<br />

beteiligten Unternehmen hat sich weiter<br />

erhöht: Michelin, Pirelli, Vredestein, Goodyear,<br />

Bridgestone/Firestone, Matador und<br />

Yokohama machen mit. „Weitere Interessenten“,<br />

so Werner Sauerhöfer, verantwortlicher<br />

Projektleiter auf Seiten des<br />

DVR, „sind VW, Ford, Renault, Dekra,<br />

einige Automobilclubs und andere.“<br />

Nürburgring ist nach Auffassung<br />

der Rennfahrer zu gefährlich.<br />

1972 ist die Zahl produzierter<br />

Käfer auf 17 Millionen gestiegen.<br />

Auf Spikesreifen<br />

rollen die neuen Modelle<br />

jedoch nicht mehr, denn<br />

die sind in Deutschland<br />

mittlerweile verboten. Conti baut<br />

den ersten Gürtelreifen und begründet<br />

damit die Contact-<br />

Serie. Das Kürzel TS steht<br />

TS 729 war der erste<br />

Reifen der Conti-<br />

Contact-Reihe mit<br />

Textil-Stahlgürtel.<br />

Eine Internetseite soll bis Ende September<br />

unter www. pro-winterreifen.de<br />

freigeschaltet werden.<br />

Offiziell startet die Kampagne am 14.<br />

Oktober mit einer Kick-Off-Veranstaltung<br />

� Semperit Top Grip SLG 2<br />

ADAC motorwelt: bedingt<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

auto touring: bedingt<br />

empfehlenswert (10/01)<br />

Pro Mobil (11/01): Winter-Allround:<br />

fast gut<br />

Winter alpin: gut<br />

test: gut (10/00)<br />

� Semperit Sport-Grip<br />

ADAC motorwelt: empfehlenswert (10/01)<br />

auto touring: empfehlenswert (10/01)<br />

test: gut (10/01)<br />

� NEU: Semperit Winter-Grip<br />

Bestmögliche Haftung für<br />

Fahrzeuge der Kompaktklasse<br />

in der Allrounder Ski-Halle in Neuss. Dafür<br />

sicherte sich die Initiative die Teilnahme<br />

von TV-Wetterexperte Jörg Kachelmann,<br />

der auch in weitere Aktivitäten<br />

eingebunden werden soll.<br />

Thomas Bungart<br />

1981 1980 1979 1978 1977 1976 1 975 1974 1973 1972 1971 1970 1969<br />

für Textil-Stahl. 1969 gilt in den<br />

Sommerferien erstmals ein Wochenend-Fahrverbot<br />

für Lkw.<br />

Es dauert fünf Wochen.<br />

Ende der 60er<br />

rückte der<br />

Reifen in den<br />

Werbefokus.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 19


Im mittleren Bereich ist die Lamellendicke sichtlich<br />

erhöht. Die dicken Lamellen setzen sich<br />

nicht mit Matsch und Schnee zu und erhöhen<br />

so die Zahl der verfügbaren Griffkannten.<br />

Das Unfallrisiko ist im Winter statistisch<br />

betrachtet rund sechsmal höher<br />

als im Sommer. Ausschlaggebend ist<br />

nicht die Kälte, sondern die Kombination<br />

aus schlechter Sicht, nassen Fahrbahnen<br />

und typischem Winterwetter mit Schnee<br />

und Eis.<br />

„Für den Winter-Grip haben wir ein neues<br />

Lamellensystem konzipiert und die Lamellendicken<br />

auf eine verbesserte Druckverteilung<br />

in der Bodenaufstandsfläche hin<br />

optimiert“, berichtet Hinnerk Kaiser, Entwickler<br />

des neuen Semperit-<strong>Winterreifen</strong>s.<br />

Dadurch bilde der Reifen während der<br />

Fahrt gleichmäßige Griffkanten, welche<br />

die Traktion beim Anfahren, Bremsen so-<br />

T I T E L S T O R Y T I T E L S T O R Y<br />

Der neue Winter-Grip von Semperit<br />

Griffkanten optimiert<br />

wie bei der Fahrt durch bergiges Gelände<br />

erheblich erhöhe. Ein weiteres Traktions-<br />

Plus bewirkt die unterschiedliche Stärke<br />

der Profileinschnitte: Da dicke Lamellen<br />

sich nicht mit Schnee oder Matsch zusetzen,<br />

stehen mehr Griffkanten zur Verfügung.<br />

Zudem wurden die schräg angeordneten<br />

Profilblöcke mit gegeneinander<br />

versetzten Lamellen versehen, was deren<br />

Zahl erhöht. Der hohe Grip des Reifens<br />

unter alpinen Straßenbedingungen resultiert<br />

aus der speziellen Anordnung der<br />

Profilblöcke auf der Lauffläche. Durch ihre<br />

extreme Schrägstellung stieg die Zahl der<br />

Griffkanten. Kleinere Blöcke in der Laufflächenmitte<br />

vermindern die Blocksteifigkeit.<br />

Die Resultate: Beste Seitenführung<br />

auf verschneiten Straßen und ein Handling-<br />

Plus im Schnee. „Das hohe Rillenvolumen<br />

bietet Potenzial für eine intensive Schneeaufnahme,<br />

die Verzahnungsecken verhindern<br />

das Rutschen des Schnees in der<br />

Rille und sorgen so für bessere Traktion.<br />

Die gezackt verlaufenden Längsrillen zwi-<br />

1963 rollen auf westdeutschen<br />

Straßen immerhin schon mehr als<br />

sieben Millionen Pkw. Die Straßen<br />

sind im Winter oft von festgefahrenen<br />

Schneedecken bedeckt.<br />

Hohe Haftung auf winterlichen Straßen,<br />

Sicherheit bei Nässe und komfortable<br />

Fahreigenschaften charakterisieren den<br />

neuen Semprit Winter-Grip.<br />

1963 kam der erste Spikesreifen<br />

der Conti auf den<br />

Markt. Der M+S 18 Eis.<br />

Europa erlebt einen<br />

der strengsten<br />

Winter des Jahrhunderts. In vielen<br />

Ländern bricht der Verkehr<br />

komplett zusammen. Auf die veränderten<br />

Verkehrsverhältnisse reagiert<br />

Conti mit dem ersten<br />

Spikesreifen. 1955. Erstmals gibt<br />

MEHR TRAKTION<br />

Der Semperit Winter-Grip realisiert mit<br />

seinem neuen Lamellensystem deutlich<br />

verbesserte Traktionswerte.<br />

schen den Profilblöcken liefern zusätzliche<br />

Griffkanten für höhere Haftung.“<br />

Für die Lauffläche verwendet Semperit<br />

eine moderne Silica-Mischung. Natürliche<br />

Weichmacher bewirken, dass die chemischen<br />

Verbindungen eine höhere Flexibilität<br />

erlangen. „In der Summe seiner Eigenschaften<br />

bietet der neue Winter-Grip ein<br />

deutliches Plus gegenüber seinem Vorgänger,<br />

dem SLG 2“,<br />

fasst Hinnerk Kaiser<br />

zusammen.<br />

Collin Scholz<br />

Häufig monieren Autofahrer nach der Umrüstung<br />

auf <strong>Winterreifen</strong> Laufunruhen. Die Experten des<br />

Zentralen Kundendienstes erklären die Ursachen.<br />

Werkstattgespräch – M+S-Umrüstung<br />

Höherer Fülldruck<br />

verbessert<br />

Fahrstabilität<br />

Da Autofahrer häufig <strong>Winterreifen</strong> bevorzugen,<br />

die schmaler sind als ihre<br />

Sommerbereifung, kommt es nach dem<br />

Wechsel oftmals zu Klagen über ein ungewohntes<br />

Fahrgefühl. ZKD-Reifenexperte<br />

Bernd Mooshage: „Der Monteur muss<br />

dem Kunden dann erklären, warum der<br />

schmalere Pneu nicht die gewohnten Eigenschaften<br />

eines Breitreifens aufweisen<br />

kann.“ Um den notwendigen Grip auf winterlichen<br />

Straßen und bei Temperaturen<br />

unter zehn Grad zu gewährleisten, seien<br />

die Laufflächenmischung und die Profil-<br />

es einen <strong>Winterreifen</strong><br />

von Conti auch für die<br />

rund 630.000 Busse<br />

und Lkw auf westdeutschen<br />

Straßen. In<br />

Hannover werden gefährliche<br />

Kreuzungen<br />

nachts erstmals mit ei-<br />

Charakteristik eines <strong>Winterreifen</strong>s grundsätzlich<br />

weicher ausgelegt als beim Sommerreifen.<br />

Sein Rat: Damit der Wechsel<br />

der Bereifung das Fahrgefühl nicht übermäßig<br />

beeinträchtige, sollten Winter- und<br />

Sommerreifen in gleicher Größe gefahren<br />

werden. „Darüber hinaus beeinflusst der<br />

Monteur die Fahrstabilität positiv, wenn er<br />

den Standard-Fülldruck des <strong>Winterreifen</strong>s<br />

um 0,2 bis 0,3 bar erhöht“, empfiehlt<br />

Bernd Mooshage.<br />

nem neuartigen gelben<br />

Licht ausgeleuchtet, um<br />

die Autofahrer rechtzeitig<br />

vor Gefahren zu warnen.<br />

In den Ingolfinger Hans-<br />

Glas-Werken laufen die ersten<br />

Exemplare des neuen<br />

Kleinwagens Goggomobil<br />

Conti-<br />

Werbung in<br />

den 50er<br />

Jahren für<br />

M+S-Reifen.<br />

Vor der Umrüstung muss das Restprofil<br />

der zu montierenden <strong>Winterreifen</strong> geprüft<br />

werden. Sobald es bis vier Millimeter<br />

abgefahren ist, verliert der Reifen seine<br />

Wintertauglichkeit und muss ersetzt werden.<br />

Wer eine Skitour nach Österreich plane,<br />

müsse wissen, dass die Mindest-Profiltiefe<br />

eines <strong>Winterreifen</strong>s fünf Millimeter<br />

nicht unterschreiten darf. Andernfalls sei<br />

die Einreise in die Skigebiete verboten.<br />

Vor dem Einlagern sollten die Sommerreifen<br />

von Bremsstaub und chemisch aggressivem<br />

Schmutz befreit und auf Schäden<br />

untersucht werden. Mooshage empfiehlt<br />

einen Lager-Fülldruck von 3,2 bar.<br />

„Nach dem Auswuchten werden die<br />

Winterräder diagonal getauscht ans Fahrzeug<br />

montiert“, betont der ZKD-Experte .<br />

„Um einseitige Verschleißerscheinungen<br />

wie die Sägezahnbildung zu verhindern,<br />

montiert der Fachmann laufrichtungsgebundene<br />

Reifen nur von vorn nach hinten.“<br />

Damit die <strong>Winterreifen</strong> mit geringstmöglichem<br />

Höhen- und Seitenschlag laufen,<br />

sollten die Monteure die Felgen von<br />

Fahrzeugen mit empfindlichen Vorderachsen<br />

vor der Montage ebenfalls auf der<br />

Wuchtmaschine laufen lassen, um ihren<br />

Hoch- und Tiefpunkt zu markieren. „So<br />

wird es beim Matchen einfacher, den Reifen<br />

in die beste Position zur Felge zu drehen<br />

und den Rundlauf zu sichern.“ Idealer<br />

Weise deckt sich das Minimum des<br />

Felgenschlags mit dem Maximum des<br />

Reifenschlages. Nicht selten bewirkt eine<br />

schlechte Felgenzentrierung Laufunruhen.<br />

„Sie wird vermieden, wenn Radschrauben<br />

über Kreuz angezogen werden“, rät Mooshage<br />

und nennt weitere Fehlerquellen: Gelockerte<br />

oder ausgeschlagene Achsenteile,<br />

defekte Radlager oder Rost im Bereich<br />

der Felgenaufnahme.<br />

Collin Scholz<br />

1968 1967 1966 1965 1964 1963 1 962 1961 1960 1959 1958 1957 1956<br />

20<br />

Den Grip des M+S 18 Eis<br />

demonstrierte Conti im<br />

Eisstadion.<br />

»der Käfer ist langsam, bucklig,<br />

solide und gut gebaut. F ranzosen<br />

denken dabei an Küche, Häuslichkeit<br />

und Sauerkraut, oh ne Charme.<br />

So wie sie sich Deutschla nd vorstellen«<br />

J.-F. Held, Motor journalist, 1966<br />

vom Band. Und in<br />

München erstmals<br />

die BMW-Isetta. Unter<br />

dem Motto „Acht<br />

geben, länger leben“<br />

finden die ersten<br />

Verkehrserziehungswochen<br />

statt.<br />

Jubelfeier in Wolfsburg.<br />

Der millionste Käfer rollt<br />

1956 vom Band.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 21


50 Jahre <strong>Winterreifen</strong><br />

Von Anfang<br />

an dabei<br />

In die Hochleistungs-<strong>Winterreifen</strong> unserer Zeit fließen bei<br />

<strong>Continental</strong> die Erfahrungen aus einem halben Jahrhundert<br />

Forschung und Entwicklung.<br />

Die zunehmend hohe Leistungsfähigkeit<br />

moderner <strong>Winterreifen</strong> basiert auf<br />

einer Jahrzehnte langen Entwicklung. Maßgeblich<br />

bestimmt wurde diese von der<br />

<strong>Continental</strong>, die schon 1905 mit dem Nietengleitschutz<br />

einen Vorläufer der späteren<br />

Spikes entwickelt hatte. 1952, im Geburtsjahr<br />

der Bild-Zeitung, offerierte sie mit<br />

dem M+S 14 den ersten echten <strong>Winterreifen</strong>.<br />

M+S stand für Matsch und Schnee<br />

und charakterisierte die damaligen Fahrbahnzustände.<br />

Denn die Schneeräumung<br />

steckte noch in den Kinderschuhen und<br />

die Straßen waren teilweise noch nicht as-<br />

22<br />

Die Serienfertigung von<br />

<strong>Winterreifen</strong> für Busse<br />

und Lkw startete 1955.<br />

T I T E L S T O R Y<br />

phaltiert, so dass sie sich in der kalten Jahreszeit<br />

häufig in reine Schlammwüsten<br />

verwandelten. Der M+S 14 erreichte größere<br />

Bekanntheit, als Testfahrzeuge mit<br />

ihm am 17. November 1953 – unter Aufsicht<br />

eines Notars – die 2.112 Meter hohe<br />

St. Gotthard-Passhöhe überquerten.<br />

<strong>Continental</strong> absolvierte damit den ersten<br />

<strong>Winterreifen</strong>test der Geschichte.<br />

In den Folgejahren änderten sich die Verkehrsverhältnisse<br />

grundlegend: Die Verkehrsdichte<br />

stieg um das Mehrfache, der<br />

Absatz leistungsstarker Autos nahm zu<br />

und der Winter-Reiseverkehr stieg. Auch<br />

die Straßenverhältnisse änderten sich. Der<br />

gewachsene Straßenverkehr erzeugte festgefahrene,<br />

eisähnliche Schneeflächen.<br />

1955 1954 1953 1952<br />

1952. Conti ent-<br />

wickelt den ersten<br />

<strong>Winterreifen</strong> in dem Jahr, in dem<br />

die erste Ausgabe der Bildzeitung<br />

erscheint. Die Verordnung<br />

zur Prämienrückvergütung in der<br />

Autoversicherung tritt in Kraft.<br />

Von nun an erhalten Autofahrer<br />

Die Einfache<br />

Lamelle im<br />

M+S 14<br />

Prämien für unfallfreies Fahren.<br />

Betroffen von dieser Regelung<br />

sind in Westdeutschland<br />

944.638 Pkw. Eine vierköpfige<br />

Familie benötigt zu dieser<br />

Zeit im Durchschnitt<br />

320 Mark für den Lebensunterhalt.<br />

Den ersten <strong>Winterreifen</strong>test der Geschichte<br />

absolvierte Conti mit dem M+S 14 bereits 1953.<br />

Die Reifenhersteller reagierten mit dem<br />

Angebot von Spikesreifen (M+S 18/Eis ab<br />

1963). Diese erreichten zwar eine hervorragende<br />

Verzahnung mit der vereisten oder<br />

verschneiten Fahrbahnoberfläche, beschädigten<br />

aber die Straßen. 1975 wurden sie<br />

in der Bundesrepublik verboten. Die Stunde<br />

der Chemiker und Mischungsspezialisten<br />

schlug. Mitte der 70er Jahre präsentierte<br />

Conti den TS 730 Contact und<br />

Mit liebevoll gestalteten Illustrationen<br />

wurde zu Beginn der 50er Jahre für die<br />

M+S-Reifen geworben.<br />

Anfang der 80er Jahre – mit wirklich wintertauglichen<br />

Laufflächenmischungen und<br />

der Lamellentechnik mit tausenden von<br />

feinen Einschnitten im Profil, die wieder<br />

ein feinstolliges Laufflächenmuster zuließen<br />

– den TS 740, das erfolgreichste<br />

Wintermodell der 80er.<br />

Probleme bereitete das wachsende<br />

Bedürfnis der Kunden<br />

Mit dem M+S 14 präsentierte<br />

Conti 1952 den<br />

ersten <strong>Winterreifen</strong>.<br />

Seit 50 Jahren sorgt die <strong>Continental</strong> dafür,<br />

dass Autofahrer sicher durch den<br />

Winter kommen.<br />

nach wintertauglichen Hochleistungsbreitreifen,<br />

die auf Schnee und Eis aber auch<br />

auf schneefreier, nasskalter Autobahn Sicherheit<br />

bieten sollten. Ein zunächst kaum<br />

zu lösender Konflikt, denn nässetaugliche<br />

Gummimischungen galten als winteruntauglich,<br />

und umgekehrt. Es gelang, indem<br />

Conti als erster Reifenhersteller Rußanteile<br />

durch Silika-Komponenten ersetzte<br />

(TS 760) und so die Allround-Qualitäten<br />

der Winterpneus deutlich verbesserte. Mit<br />

»Nässetaugliche<br />

Mischungen<br />

galten lange<br />

als winteruntauglich<br />

und<br />

umgekehrt«<br />

Burkhard Wies<br />

Entwicklungschef<br />

Pkw-Reifen <strong>Continental</strong><br />

dem TS 770 bot Conti erstmals einen<br />

Winter-Breitreifen in den Größen 225/45<br />

und 235/45 R 17 in der Kategorie H an.<br />

Für den WinterContact TS 790 entwickelten<br />

die Ingenieure schließlich 1997<br />

ein neuartiges Lamellensystem namens<br />

Cross Linked Sipes (CLS), das sich bis<br />

heute bewährt.<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Gewinnen Sie ein historisches<br />

Emailleschild!<br />

Unterhalb welcher Temperaturgrenze gewinnen<br />

<strong>Winterreifen</strong> gegenüber Sommerreifen die<br />

Oberhand?<br />

Wenn Sie die Antwort wissen und bis 30.10.02 an<br />

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faxen (Absender nicht vergessen), können Sie eines<br />

von fünf wertvollen Emailleschildern gewinnen. Bei<br />

mehr als fünf richtigen Einsendungen entscheidet<br />

das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Klimaverschiebung in Europa<br />

Winter bleibt Winter<br />

Extreme Witterungs-Verhältnisse bestimmen<br />

zunehmend auch das Wetter<br />

in Europa. Nach Ansicht von Klimaforschern<br />

wird sich dies in den kommenden<br />

Jahren kaum ändern.<br />

Kleine Flüsse treten über die Ufer und<br />

wachsen an zu reißenden Strömen,<br />

überschwemmen innerhalb weniger Tage<br />

ganze Landstriche. Autos versinken<br />

im Hochwasser und ganze Häuser brechen<br />

unter dem Druck der Fluten in sich<br />

zusammen. Die Bilder, die in den vergangenen<br />

Wochen in den Nachrichten liefen,<br />

erinnerten nicht wenige an einen Katastrophenfilm.<br />

Und mancher fragte sich, ob<br />

dies Anzeichen für eine weltweite Klimaerwärmung<br />

wären. Europa ohne Winter?<br />

Klima-Experten wie Dr. Manfred Treber<br />

von Germanwatch, Bonn, diagnostizieren<br />

eine neue „Warmzeit“. Und auch der<br />

Hamburger Klimaforscher Mojib Latif vom<br />

Max-Planck-Institut für Meteorologie sieht<br />

„die Zunahme heftiger Unwetter als Folge<br />

der Klimaverschiebung“.<br />

Die Verteilung der Niederschläge ändert<br />

sich mit steigender globaler Temperatur.<br />

Latif erklärt dies mit einem „stärkeren<br />

Wasserzyklus, als Folge wärmerer Atmosphäre“.<br />

Denn wärmere Luftmassen<br />

nehmen automatisch mehr Wasserdampf<br />

auf. Somit steht auch mehr Wasser für<br />

Niederschläge zur Verfügung. „Andere Gebiete<br />

wie der Mittelmeerraum werden<br />

stärker unter den Einfluss des Azorenhochs<br />

kommen.“<br />

Die Jahreszeiten bleiben allerdings erhalten.<br />

Der unterschiedliche Einfallswinkel<br />

der Sonne innerhalb eines Jahres gewährleistet<br />

auch weiterhin die Temperaturdifferenzen<br />

zwischen Winter und Sommer.<br />

Bei einer anhaltenden Klimaveränderung<br />

muss Nordwest-<br />

Europa nach Überzeugung<br />

der Experten mit<br />

immer milderen aber regenreicheren<br />

Wintern<br />

rechnen.<br />

Extreme Witterungsbedingungen<br />

werden<br />

in Europa künftig weiter<br />

zunehmen.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 23


Herr Busch, mit der Entscheidung,<br />

Ihnen das Reifen-Ersatzgeschäft<br />

Deutschland zu<br />

übertragen, sind weitere personelle Veränderungen<br />

verbunden. Welche?<br />

Herr Marth, vorher Marketing Nordeuropa,<br />

hat die Führung des regionalen<br />

Vertriebs in Deutschland übernommen.<br />

Außerdem haben wir im deutschen Ersatzgeschäft<br />

einen kaufmännischen Leiter<br />

etabliert – Henry Fischer.<br />

Welche Vorteile resultieren daraus?<br />

Das deutsche Ersatzgeschäft<br />

erweitert seine<br />

Problemlösungs-Kompetenz<br />

für die Kunden. Neben<br />

Vertrieb und Marketing<br />

erhalten zunehmend<br />

kaufmännische Aspekte<br />

eine Bedeutung. Grund<br />

sind veränderte Rahmenbedingungen,<br />

die sich in<br />

Verbindung mit der vergleichsweise<br />

geringen EigenkapitalquotemittelständischerHandelsunternehmen<br />

– nicht nur im Reifenbereich –<br />

aus Basel II ergeben. Für mich ist es sehr<br />

wichtig, unsere Kunden in der Gesamtheit<br />

zu betrachten.<br />

Können Sie diese Herausforderung<br />

konkretisieren?<br />

Wir wollen weg von den üblichen Mengenplanungen<br />

auf Basis von Absatzprognosen<br />

für das jeweils laufende Jahr.<br />

Entscheidender für eine dauerhaft erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit ist doch die Struktur<br />

des Kunden, seine strategische Ausrichtung<br />

und finanzielle Perspektive. Langfristig<br />

entscheidend ist die Analyse, welche<br />

Betriebe zu den künftigen Marktgewinnern<br />

zählen und wie man den Markt gemeinsam<br />

effizient bearbeiten kann. Denn<br />

letztlich sichert Effizienz Marktwachstum.<br />

24<br />

I N T E R V I E W<br />

Im Gespräch mit Norbert Busch<br />

Haben wir die richtigen Ku nden ?<br />

Contis neuer Leiter Marketing und Vertrieb Reifen-Ersatzgeschäft<br />

Deutschland über seine Ziele, die Marktgewinner von<br />

morgen und seine Überlegungen zum Mehrmarken-Konzept.<br />

» Es kann sinnvoll<br />

sein, einen guten,<br />

«<br />

angeschlagenen<br />

Betrieb während<br />

Krisenzeiten zu<br />

unterstützen<br />

Das klingt fast nach einer Reaktion<br />

auf den BRV-Vorwurf, zum Teil seien<br />

die Hersteller schuld daran, dass die<br />

nötige Marktbereinigung im Handel<br />

nicht stattfinden kann. Zu viele angeschlagene<br />

Betriebe würden von der Industrie<br />

mitgeschleppt und mit günstigen<br />

Krediten über Wasser gehalten?<br />

Eine Absicherung von Vertriebswegen<br />

und damit von Marktanteilen ist sicherlich<br />

nicht ungewöhnlich und gehört zur Strategie.<br />

Zum Einen geschieht das über eigene<br />

Vertriebswege wie<br />

Vergölst. Und Vergölst<br />

ist für mich fester Bestandteil<br />

unserer Marktpolitik<br />

und ein ganz wesentlicher<br />

Faktor, um<br />

Marktanteile abzusichern<br />

und Marktwissen<br />

zu generieren. Zum Anderen<br />

stützen wir natürlich<br />

kurzfristig strategische<br />

Partner, die<br />

eine profitable Perspektive<br />

besitzen. Diese Strategie<br />

verfolgen viele Hersteller.<br />

Die Strategie funktioniert aber nur,<br />

wenn der entsprechende Händler aus<br />

der Krise wieder herauskommt...<br />

Es kann sinnvoll sein, einen guten, aber<br />

angeschlagenen Betrieb während irgendeiner<br />

Krisensituation zeitweilig finanziell zu<br />

unterstützen. Das beeinträchtigt nicht die<br />

Selbstreinigungsfunktion des Marktes. Aber<br />

wenn die Struktur eines Unternehmens einfach<br />

nicht stimmt, dann ist eine Hilfestellung<br />

nicht mehr sinnvoll und beeinflusst am<br />

Ende sogar das Marktgeschehen. Deshalb<br />

komme ich an dieser Stelle wieder zurück<br />

auf die Einführung des kaufmännischen<br />

Bereichs im deutschen Ersatzgeschäft.<br />

Wir brauchen Finanzexperten,<br />

die mit unseren Kunden fundiert<br />

über die kritischen Kennzahlen sprechen<br />

können und darüber, ob deren Unternehmen<br />

aus der Krisen-Situation wieder herauskommt,<br />

wie wir helfen können und<br />

welche strukturellen Maßnahmen auf deren<br />

Seite notwendig sind, um überlebensfähig<br />

zu bleiben.<br />

Das klingt nach umfassender Unternehmensberatung?<br />

Wenn wir einen Kredit gewähren, achten<br />

wir darauf, dass er in der richtigen<br />

Form verzinst wird. Ich weiß nicht, ob eine<br />

Schuldzuweisung an dieser Stelle richtig<br />

ist. Aber ob andere Hersteller kaufmännisch<br />

immer ähnlich sinnvoll agieren,<br />

lasse ich mal dahingestellt. Wir selbst<br />

wurden ja über Jahre kritisiert, wir würden<br />

Vergölst in einer bestimmten Form<br />

am Leben erhalten. Aber ich glaube, das<br />

hat zwischenzeitlich nachgelassen.<br />

Welche weiteren Herausforderungen<br />

gilt es zu lösen?<br />

Wir haben die Aufgabe, die<br />

Marke <strong>Continental</strong> breit zu<br />

vermarkten. Und dafür<br />

brauchen wir eine<br />

entsprechende<br />

Kundenstruk-<br />

Norbert Busch setzt auf strategische<br />

Partnerschaften.<br />

I N T E R V I E W<br />

tur. Daraus resultiert die Frage nach der<br />

Profitabilität von Kunden und nach der<br />

Ressourcen-Einteilung, die wir im Vertrieb<br />

vornehmen. Ist unser Vertriebsteam groß<br />

genug? Hat es die richtige Qualität? Arbeiten<br />

wir mit den richtigen Kunden?<br />

Veränderungen sind also nicht ausgeschlossen?<br />

Natürlich nicht. Aber es wird keinen<br />

Big Bang geben. Schließlich haben wir<br />

zum Teil sehr stark gewachsene Strukturen,<br />

die nur schrittweises Vorgehen<br />

erlauben.<br />

An welche konkreten Veränderungen<br />

denken Sie?<br />

Wir müssen uns von dieser reinen<br />

Vertriebsorientierung zu einer Unternehmerorientierung<br />

entwickeln. Organisatorisch<br />

heißt das, dass wir beispielsweise<br />

noch mehr Geld und Zeit<br />

in die Ausbildung unserer Mitarbeiter<br />

investieren müssen. Deren Qualität ist<br />

das entscheidende Erfolgskriterium für<br />

die Zukunft. Neben der Frage nach<br />

der Kundenstruktur ist auch die Frage<br />

nach der Markenstruktur zu stellen.<br />

Sind wir da richtig aufgestellt? Überfordern<br />

wir unseren Außendienst?<br />

Sind denn die Anforderungen an<br />

einen Mehrmarkenvertrieb wirklich<br />

so gewaltig?<br />

Es gibt einen Riesenunterschied<br />

zwischen den<br />

Vertriebskanälen Autohaus<br />

und Handel.<br />

Wir haben<br />

ja im Auto-<br />

haus schon länger eine Multibrand-Organisation,<br />

das ist aber für den Vertrieb<br />

nicht problematisch, weil diese Mitarbeiter<br />

das Reifengeschäft im Autohaus aufgebaut<br />

haben. Und das Autohaus hat ein primäres<br />

Interesse an der Erstausrüstungsmarke,<br />

sprich an der Marke <strong>Continental</strong>.<br />

Zusätzlich braucht es eine Preissegmentabdeckung.<br />

Da spielt aber die Marke wiederum<br />

eine untergeordnete Rolle. Im Reifen-Fachhandel<br />

hat jede Marke eine eigene<br />

Geschichte. Jede Marke hatte eigene<br />

Betreuer, jede Marke hat ein eigenes<br />

Beziehungsmanagement aufgebaut. Und<br />

da müssen wir schon aufpassen, dass wir<br />

den Außendienst nicht überfordern und<br />

Kundenbeziehungen respektieren.<br />

Vielleicht verfügt die <strong>Continental</strong><br />

über zu viele Marken?<br />

Nein. Allerdings müssen wir jeden Kunden<br />

in der Gesamtheit betrachten und prüfen,<br />

wie viele unserer Marken für ihn sinnvoll<br />

sind. Keinesfalls kann es unser Ziel<br />

sein, Conti, Uniroyal, Semperit und Barum<br />

möglichst aggressiv bei einem einzigen<br />

Kunden zu etablieren. Gerade die Mittelmarken<br />

Uniroyal und Semperit bieten ja<br />

sehr gute Margen-Möglichkeiten. So dass<br />

man hier auch nicht nach selektivem Vertrieb<br />

schauen, aber sich ein strukturiertes<br />

Vertriebsnetz vorstellen kann, mit dem der<br />

Handel gute Margenchancen besitzt.<br />

Hat die Uniroyal im Handel Ihrer<br />

Ansicht nach den Stellenwert, den die<br />

Marke verdient?<br />

Wir sind auf einem guten Weg. Ich<br />

halte es für sinnvoll, jetzt gezielt in Händler<br />

zu investieren, die bereit sind, mit uns<br />

das Markenkonzept Uniroyal wieder aufzubauen.<br />

Da sind wir gerade in der Phase<br />

der Händlerselektionen. Wobei wir nach<br />

Händlern suchen, die über ein großes<br />

Vermarktungspotenzial zum Endverbraucher<br />

verfügen.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 25


Unabhängig vom Conti-Konzern –<br />

gibt es in Deutschland zu viele Reifen-Marken?<br />

Es gibt in Deutschland weit über 100<br />

Marken. Das ist eigentlich für den Endverbraucher<br />

eine unüberschaubare Zahl.<br />

Wir haben mehrere Marktanalysen und eine<br />

Endverbraucherbefragung durchgeführt.<br />

Aus diesen Studien kam eines klar heraus:<br />

Der Endverbraucher fühlt sich sehr<br />

wohl, wenn er zwischen drei bis vier Marken<br />

wählen kann. Noch wohler fühlt er sich,<br />

wenn er von den Marken schon irgendwo<br />

gehört hat oder sie zuordnen kann. Es<br />

macht wenig Sinn einen Endverbraucher<br />

vor eine Produktauswahl von zwölf oder<br />

zwanzig Produkten zu stellen.<br />

Wie können Sie dazu beitragen, dass<br />

der Handel für die Produkte Ihres Hauses<br />

eine angemessene Marge erhält?<br />

Wir müssen den Handel unterstützen,<br />

gemeinsam die Qualität der Verkaufsgespräche<br />

erhöhen und selber im Konzern<br />

Preisdisziplin vorleben. Wir kämpfen ja<br />

nicht gegen einen generellen Preisverfall.<br />

Im letzten Winter war der Handel ja in der<br />

Lage, die Preiserhöhung von <strong>Continental</strong><br />

gegenüber dem Endverbraucher zumindest<br />

in der Summe durchzusetzen.<br />

Und Michelin wird heute im Schnitt<br />

immer noch zehn Prozent teurer verkauft<br />

als <strong>Continental</strong>...<br />

26<br />

I N T E R V I E W<br />

Man muss sich schon die Frage stellen,<br />

welche Möglichkeiten hat der Handel,<br />

Conti-Produkte teurer zu vermarkten.<br />

Diese Frage muss man sich aber auch<br />

als Händler und Industrie kritisch stellen.<br />

Welche Maßnahmen hat man aktiv ergriffen,<br />

um teurer zu verkaufen? Das wird<br />

eine der Kernaufgaben der Zukunft sein.<br />

Oder ist das einzige Argument der<br />

Wettbewerb?<br />

Wer sich nur vom Wettbewerb steuern<br />

und beeinflussen lässt, dem stellt sich die<br />

Frage, inwieweit er das Geschehen überhaupt<br />

noch positiv beeinflussen kann. Da<br />

gerät die <strong>Continental</strong> eigentlich in die<br />

Pflicht, mit Händlern, die dazu bereit<br />

sind, Programme zu besprechen, mit<br />

deren Hilfe sich Abverkaufspreise steigern<br />

lassen. Ich denke das müssen wir besser<br />

machen als in der Vergangenheit.<br />

Wir können nicht nur sagen, „verkaufe<br />

teurer“, wir müssen auch dabei helfen.<br />

Ihre langjährige Erfahrung im Autohausgeschäft<br />

prädestiniert Sie zu<br />

einem Vergleich. Was wird im Autohaus<br />

besser gemacht als im Handel?<br />

» Man muss sich schon<br />

die Frage stellen:<br />

«<br />

Wel-<br />

che Massnahmen hat<br />

man ergriffen, um teurer<br />

zu verkaufen?<br />

Das Interview mit Norbert<br />

Busch (li.) führten Ute Dommel<br />

und Thomas Bungart.<br />

Die Unterschiede sind, dass der<br />

Reifen-Fachhandel die Kernkompetenz<br />

zum Thema Reifen besitzt,<br />

das Autohaus besitzt die<br />

Kernkompetenz zum Thema Autotechnik.<br />

Für das Autohaus ist<br />

der Reifen ein Produkt unter vielen.<br />

Der Kernkunde im Autohaus<br />

ist der „Convenience“-Kunde. Er hat keinen<br />

zusätzlichen Weg und akzeptiert einen<br />

fairen Preis. Autohäuser vermarkten<br />

ja immer noch einen Tick teurer als der<br />

Schnitt – und zunehmend Kompletträder.<br />

Und das Autohaus hat längst nicht<br />

so viele Marken?<br />

Autohäuser sind stärker auf Erstausrüstermarken<br />

fokussiert als der Fachhandel,<br />

weil sie sich an so genannten Originalersatzteilen<br />

orientieren. Der Fachhandel besitzt<br />

die Kernkompetenz für Reifen und<br />

das breitere Sortiment. Er ist in der Lage,<br />

auch 18- bis 20-Zollreifen kompetent zu<br />

montieren, er hat das Fachpersonal. Die<br />

Vergangenheit hat gezeigt, dass es den<br />

Autohäusern nicht gelingt, dem Fachhandel<br />

über Preisaktionen Kunden streitig<br />

zu machen. Weil das Autohaus damit in<br />

ein Dilemma gerät: Die Outlets sehen<br />

prächtig aus, der Endverbraucher erwartet<br />

dort nicht gerade besonders günstige<br />

Preise. Wenn sich jeder auf seine Kernkompetenzen<br />

konzentriert, können beide<br />

Bereiche wunderbar nebeneinander leben.<br />

Was wollen Sie bis 2005 erreichen?<br />

Profitables Wachstum ausbauen und für<br />

unsere Händler klare Strategien für die einzelnen<br />

Marken entwickeln, damit sie den<br />

Mehrwert dieser Marken erkennen und leben.<br />

Im Vertrieb strebe ich den Kundenmanager<br />

vor Ort an, der die Nöte des<br />

Händlers erkennt, Problemlösungen kompetent<br />

formuliert und entscheidet. Wir<br />

müssen weg vom reinen Verkäufer, ohne<br />

das Verkaufen zu vernachlässigen. Ich<br />

möchte erreichen, dass wir funktionieren<br />

wie ein Mittelstandsunternehmen – in dem<br />

die Kommunikation einfach, schnell und<br />

flexibel ist – mit der Stärke eines Konzerns<br />

im Rücken. Wir brauchen ein flexibles,<br />

schnelles Team, das kaufmännische<br />

Verantwortung nicht scheut. Entscheidend<br />

wird die Qualität der Mitarbeiter und deren<br />

klare Zielorientierung sein.<br />

Als Hersteller und Serienlieferant<br />

von Profilen aus Elastomeren<br />

oder Werkstoffkombinationen<br />

mit Oberflächenveredlung,<br />

Verstärkungs- und<br />

Befestigungselementen ist<br />

ContiTech Profile Entwicklungspartner<br />

und Erstausrüster der<br />

europäischen Automobilindustrie.<br />

A U T O M O T I V E<br />

Ausgefeilte Dichtungssysteme für Cabrios<br />

Fit für alle Wetter<br />

Der Sommer neigt sich dem Ende zu<br />

und damit heißt es für jeden Cabrio-<br />

Fahrer nun bald wieder „Schotten dicht“<br />

und zwar für Monate. Die ContiTech Profile<br />

GmbH (CTP) sorgt mit aufwendigen<br />

Dichtungssystemen für Cabrio- und Roadstermodelle,<br />

wie Mercedes SL Roadster<br />

oder Porsche 911 Targa, dafür, dass der<br />

Fahrspaß auch im Winter uneingeschränkt<br />

erhalten bleibt und das teure Liebhaberstück<br />

nicht unfreiwillig zur rollenden Badewanne<br />

verkommt. Insgesamt beschäftigt<br />

die Konzerntochter mehr als 800 Mitarbeiter<br />

und erzielte im vergangenen Jahr<br />

einen Umsatz von rund 57 Millionen Euro.<br />

„Die Hersteller sind natürlich darauf bedacht,<br />

diesen extrem imageträchtigen Fahrzeugen<br />

auch eine besonders individuel-<br />

WARUM WOHL ??!<br />

Hätten Sie´s gewusst? Technische Details unter die<br />

Lupe genommen.<br />

Warum sind die Längsrillen bei<br />

<strong>Winterreifen</strong> geschwungen?<br />

Der neue Semperit Winter-Grip<br />

le Note zu verleihen“, skizziert Werner<br />

Schwekendiek, verantwortlicher Segmentleiter<br />

bei CTP, die besondere Herausforderung<br />

an seine Arbeit. „Jedes Cabrio, jeder<br />

Roadster verfügt über eine eigenständige<br />

Dach-Konstruktion. Und entsprechend<br />

müssen auch die Dichtungs-Systeme<br />

für jeden neuen Fahrzeugtyp neu<br />

entwickelt werden. Lösungen von der<br />

Stange gibt es nicht.“<br />

An moderne Dichtungen für die Frischluftklasse<br />

werden indes umfangreiche und<br />

zunehmend steigende Ansprüche gestellt.<br />

„Beispielsweise", so Schwekendiek,<br />

"müssen beim Mercedes SL die rahmenlosen<br />

Fenster gegeneinander abgedichtet<br />

werden, weil der Fenstersteg beim Runterfahren<br />

der hinteren Scheibe mit ver-<br />

Dr. Burkhard Wies<br />

Leiter Pkw-Reifenentwicklung<br />

Ersatzgeschäft<br />

Bei Sommerreifen sind die umlaufenden Rillen<br />

gerade. Ihre Aufgabe ist vor allem, Wasser aufzunehmen<br />

und abzuleiten und damit Aquaplaning-<br />

Situationen zu vermeiden. Bei <strong>Winterreifen</strong> tragen<br />

die geschwungenen Längsrillen dazu bei, das<br />

Traktionsverhalten auf Schnee zu verbessern, da<br />

sich der Schnee in den Längsrillen verzahnt und<br />

so ein Durchgleiten verhindert wird.<br />

Dichtungssystem für das Glasschiebedach<br />

des Porsche 911 Targa.<br />

Trockener Innenraum: Der<br />

SL (Roadster) von Mercedes<br />

Benz setzt auf insgesamt 18<br />

CTP-Dichtungen.<br />

senkt wird.“ Die besondere Herausforderung<br />

bestehe aber darin, verschiedene,<br />

bewegliche Werkstoffe gegeneinander abzudichten<br />

und dabei Toleranzen zu kompensieren,<br />

die sich durch die verschiedenen<br />

Materialien noch verstärken. „Besonders<br />

anspruchsvoll ist in dieser Hinsicht<br />

unserer neues Entwicklungs-Projekt<br />

für ein sehr innovatives Dachsystem“,<br />

berichtet Werner Schwekendiek, „bei dem<br />

die Dichtungen die unterschiedlichen<br />

Schließabläufe und -mechanismen eines<br />

zweiteiligen Hard- und Softtops gleichermaßen<br />

abfangen müssen."<br />

Neben der Funktionalität sollen Dichtungen<br />

zudem über ein mit dem Fahrzeug<br />

abgestimmtes Design verfügen, da<br />

es sich oft um Teile der Außenhaut handelt.<br />

Dabei sind Aerodynamik und Geräuschentwicklung<br />

im Fahrzeuginneren<br />

zu berücksichtigen. Umfangreiche Test unter<br />

verschiedenen klimatischen Bedingungen<br />

sind dabei unvermeidlich.<br />

Die Trends von morgen beschreibt<br />

Schwekendiek wie folgt: „Es wird ständig<br />

daran gearbeitet, noch leichtere Dichtungen<br />

zu entwickeln, die sich farblich<br />

perfekt an den Innenraum des Fahrzeuges<br />

anpassen lassen und bei der Entsorgung<br />

noch einfacher zu recyceln sind.“<br />

Thiemo Wilkens<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 27


Meinungsäußerungen via E-Mail und Internet<br />

werden bei Verbrauchern zunehmend beliebter.<br />

Viele Unternehmen haben sich auf das veränderte<br />

Kommunikations-Verhalten allerdings<br />

noch nicht eingestellt. Die meisten Beschwerde-<br />

Mails landen im virtuellen Papierkorb. Die<br />

Folgen können allerdings verheerend sein.<br />

28<br />

I N T E R N E T<br />

Effizientes Online-Beschwerde-Management<br />

Vom meckernden<br />

zum treuen Kunden<br />

Kundenbindung durch Beschwerden<br />

– so oder so ähnlich könnte<br />

die Maxime erfolgreicher Unternehmen<br />

lauten. Auch wenn es eher widersprüchlich<br />

klingen mag, der Zusammenhang<br />

ist durch Studien nachhaltig<br />

belegt. „Denn aus Beschwerden erfahren<br />

Unternehmen von den Problemen<br />

ihrer Kunden“, erläutert Bernhard Bamberger,<br />

Leiter Marketing D/A/CH die Hintergründe.<br />

Es gelte, grundsätzlich da-<br />

raus zu lernen und Verbesserungen einzuleiten.<br />

Auch der Beschwerdeführer sei<br />

als Kunde längst nicht verloren. „Ein Kunde,<br />

der sich beschwert, unterstreicht doch,<br />

dass er grundsätzlich bereit ist, die Geschäftsbeziehung<br />

aufrecht zu erhalten.<br />

Sonst würde er sich die Mühe gar nicht<br />

machen.“ Gelingt es dann auch noch, das<br />

Kundenproblem zuvorkommend zu lösen,<br />

ist das häufig der Beginn einer dauerhaften<br />

Bindung.<br />

Viele Unternehmen zeigen<br />

Kundennähe nur an der Kasse.<br />

Beschwerden sind unerwünscht.<br />

Gerade das Internet eröffnet Verbrauchern<br />

einen einfachen, günstigen Dialog<br />

ohne lange Recherchen nach den richtigen<br />

Ansprechpartnern und dem endlosen,<br />

Nerven aufreibenden Verweilen in<br />

Telefon-Warteschleifen.<br />

Doch: „Viele Unternehmen lassen die<br />

Chance zur strukturierten Erhebung von<br />

Kundenanliegen über das Internet noch<br />

ungenutzt“, so Ingo Diederichs, in der<br />

Conti-Unternehmenskommunikation für<br />

die Online-Aktivitäten verantwortlich, über<br />

die häufig geringe Sensibilität. Er verweist<br />

auf eine aktuelle Studie, die belegt: Mehr<br />

als zwei Drittel der Online-Kundenbeschwerden<br />

werden nie beantwortet, obwohl<br />

58 Prozent derer, die auf kritische<br />

Mails eine Antwort bekamen, bei dem<br />

Unternehmen bereits wieder gekauft haben<br />

oder dies sicher tun wollen. Zum<br />

Vergleich: Reagierte das Unternehmen<br />

nicht, sank diese Zahl auf 28 Prozent.<br />

Die schnelle Bearbeitung von Kunden-<br />

Mails liegt also im Sinne des Unternehmens.<br />

„Zumal der Kunde den Kontakt bei<br />

einem aktiven Problem, beispielsweise einer<br />

falsch gestellten Rechnung, immer<br />

wieder suchen wird, was zu einem höheren<br />

Arbeitsaufwand im Unternehmen<br />

führt“, erklärt Diederichs. „Bei einem passiven<br />

Problem, beispielsweise unfreundliche<br />

Bedienung oder mangelhafte Termintreue,<br />

wird er schnell aufgeben, dafür<br />

aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dem<br />

Unternehmen den Rücken kehren."<br />

Das Internet bietet aber nicht nur Kunden<br />

einen günstigen und einfachen Draht<br />

zu Unternehmen. Auch für diese lassen<br />

sich Vorteile erzielen. Weil das Kunden-<br />

Feedback digital vorliegt, lässt es sich<br />

effizient bearbeiten. Die Informationen, die<br />

es liefert, lassen sich problemlos ordnen,<br />

speichern und nach vielfältigen Kriterien<br />

auswerten. Durch die Auswertung der Daten<br />

können häufig auftretende Probleme<br />

mit einem bestimmten Produkt erkannt<br />

und analysiert werden. Denkbar ist auch,<br />

Was sind eigentlich<br />

»Meinungsplattformen«?<br />

Als Meinungsplattformen werden Internet-Seiten<br />

bezeichnet, die Verbrauchern<br />

dazu dienen, über Produkte und Unternehmen<br />

ihre Einschätzung zu veröffentlichen.<br />

Diese Seiten nutzen viele auch,<br />

um sich über ein Unternehmen zu informieren.<br />

So ist es nicht ungewöhnlich,<br />

dass Tausende die Äußerungen lesen.<br />

Eine auf einer Meinungsplattform veröffentlichte<br />

Beschwerde beeinflusst nicht<br />

mehr nur die Kaufentscheidung eines<br />

Einzelnen, sondern einer großen Gruppe.<br />

I N T E R N E T<br />

dass sich Beschwerden innerhalb einer<br />

Käufergruppe häufen. Darüber hinaus kann<br />

in einem Filialsystem überprüft werden,<br />

in welchen Zweigstellen beispielsweise<br />

immer die gleichen Service-Probleme bemängelt<br />

werden.<br />

Es ist also im Interesse eines jeden Unternehmens,<br />

Beschwerden und Kunden-<br />

Feedbacks zu bekommen. „Antwortet das<br />

Unternehmen nicht, oder bietet es dem<br />

Kunden keinen Zugang, um Probleme anzusprechen,<br />

besteht außerdem die Gefahr,<br />

dass dieser seine Meinung auf öffentlichen<br />

Plattformen äußert“, warnt Diede-<br />

»Die Chance,<br />

Kundendaten<br />

via Internet<br />

zu erheben,<br />

bleibt oft<br />

ungenutzt«<br />

Ingo Diederichs<br />

Online-Kommunikation <strong>Continental</strong><br />

richs. „Dies wiederum beeinflusst das Kaufverhalten<br />

einer großen Zahl potenzieller<br />

Neukunden und erschwert obendrein noch<br />

die Erfassung der Informationen."<br />

Diese Plattformen verbinden aus unterschiedlichen<br />

Gründen längst eine große<br />

und stetig wachsende Fangemeinde.<br />

Einer Studie der Universität Hannover zufolge<br />

nannten 88 Prozent der befragten<br />

Plattform-Nutzer als Motiv den Wunsch,<br />

andere Konsumenten vor bestimmten<br />

Produkten oder Unternehmen zu warnen,<br />

72 Prozent der Befragten wollten positive<br />

Erfahrungen weitergeben (Mehrfachnennungen<br />

waren möglich). Dass diese<br />

Hinweise nicht ungehört verhallen, sondern<br />

sehr wohl auf fruchtbaren Boden<br />

fallen, beweist ein weiteres Umfrageergebnis:<br />

40 Prozent der Befragten nutzten<br />

die Plattform, um sich vor einem Kauf<br />

ganz gezielt zu informieren.<br />

„Beschwerde-Management gehört zum<br />

Kundenservice“, unterstreicht Bernhard<br />

Bamberger. „Und dessen Bedeutung kann<br />

angesichts knapper Margen und steigendem<br />

Wettbewerbsdruck gar nicht hoch<br />

genug eingeschätzt werden. Unternehmen,<br />

die heute die Beschwerden ihrer Kunden<br />

ignorieren, werden im Wettbewerb<br />

zunehmend ins Hintertreffen geraten.“<br />

Thiemo Wilkens<br />

Gesprächspartner mit Bild<br />

Eine umfangreiche Produkt- und Marken-<br />

Übersicht bietet der Web-Auftritt der Reifen-Baake<br />

GmbH & Co. KG, Heusenstamm,<br />

unter www.reifen-baake.de. Symphatisch: Alle<br />

wichtigen Ansprechpartner werden mit Bild<br />

und Rufnummer vorgestellt, das erleichtert<br />

den Kunden die Kontaktaufnahme. Dazu gibt<br />

es Anfahrtskizzen und Wegebeschreibungen.<br />

Argumente zu <strong>Winterreifen</strong> fehlen leider. Bei<br />

den Angeboten verlinkt der Point-S-Partner<br />

auf den Auftritt der Kooperation.<br />

Argumente inbegriffen<br />

Übersichtlich und wohlgeordnet präsentiert<br />

sich die Reifen Brock GmbH aus Weilerswist<br />

bei Euskirchen unter www.reifenbrock.de.<br />

Erwähnenswert: Die reich bebilderte<br />

Service-Übersicht und die große Auswahl<br />

an Alu-Felgen. Endverbraucher könnten<br />

die geringe Zahl konkreter Verkaufsangebote<br />

allerdings als störend empfinden.<br />

Auch fehlt eine Funktion zur Produktsuche.<br />

Dafür erleichtert eine Eingabemaske zielgerichtete<br />

Anfragen. Argumente für die Umrüstung<br />

und Tipps für die Reifeneinlagerung<br />

gibt’s in einer eigenen Rubrik.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 29


SPONSORING<br />

Stark machen<br />

für 96 und die<br />

Region Hannover<br />

Die <strong>Continental</strong> AG engagiert sich für<br />

den in dieser Saison wieder erstklassigen<br />

Fußballclub Hannover 96.<br />

Die Conti macht sich stark für Hannover<br />

96. Seit ihrem Aufstieg verbinden die<br />

„96er“ wieder Tradition mit Spitzenklasse<br />

und empfahlen sich damit als idealer<br />

sportlicher Partner der <strong>Continental</strong> AG.<br />

„Wir sind sicher, dass bei Hannover 96<br />

solide kaufmännische und vor allem sportliche<br />

Arbeit geleistet wird“, lobt Heinz-<br />

Jürgen Schmidt, Leiter Marketing und Vertrieb<br />

Europa die jüngste Entwicklung.<br />

„Deshalb freuen wir uns, die erfolgreichste<br />

Mannschaft der Landeshauptstadt zu<br />

unterstützen.“ Auch Martin Kind, Präsident<br />

von Hannover 96, verweist auf die<br />

Gemeinsamkeiten beider Partner: „Die Marke<br />

<strong>Continental</strong> steht für erstklassige Produkte<br />

und Tradition.“<br />

REKORDFAHRT<br />

Die Spuren der Pioniere<br />

100 Jahre nach dem ersten Autorennen von Paris nach Wien riskierte Sparweltmeister<br />

Gerhard Plattner eine kühne Wette. Auf derselben Strecke wollte<br />

er mit weniger als fünf Prozent des damaligen Benzinbedarfs auskommen.<br />

Bei der legendären ersten „Automobilwettfahrt<br />

Paris - Wien“ überquerten 1902<br />

mehr als 200 Autos erstmals während eines<br />

Rennens einen Alpenpass. Der Ver-<br />

Gerhard Plattner benötigte für die 1.766 Kilometer<br />

von Paris nach Wien exakt 42 Liter Dieselkraftstoff.<br />

30<br />

P R I S M A<br />

Quod si tam<br />

Graecis novitas<br />

brauch der Autos lag bei rund 55 Litern<br />

Benzin auf 100 Kilometern. Die Sensation:<br />

Ein mit Conti-Pneus ausgestattetes<br />

Fahrzeug bewältigte die Strecke ohne<br />

Reifenwechsel. Anlässlich des hundertsten<br />

Jahrestages dieses Spektakels starteten<br />

die Österreicher Gerhard Plattner und<br />

Franz Doppler zu einer Jubiläumsfahrt.<br />

Mit einem VW Lupo 3L TDI wollten sie die<br />

1.766 Kilometer lange Strecke mit weniger<br />

als fünf Prozent des damaligen Durchschnittverbrauchs<br />

bewältigen – mit einer<br />

damals erzielten Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von über 80 Stundenkilometern.<br />

Am Ende errechneten die Experten einen<br />

Verbrauch von 2,38 l/100 km.<br />

<strong>Continental</strong> will die Atmosphäre im Stadionrund<br />

künftig für Kundenbindungsprogramme nutzen.<br />

So sieht es auch Bernhard Bamberger,<br />

der als Leiter Marketing D/A//CH wesentlich<br />

an dieser Entscheidung beteiligt<br />

war: „Unsere Erfahrung aus ähnlichen Projekten<br />

hat gezeigt, dass dieses Umfeld<br />

hervorragend geeignet ist, die Markenbekanntheit<br />

beim Endverbraucher zu steigern.“<br />

Das Sponsorenpaket beinhalte aber<br />

nicht nur die übliche Werbepräsenz im<br />

Stadion, sondern „ermöglicht uns darüber<br />

hinaus den Zugriff auf eine nicht<br />

unerhebliche Zahl von VIP- und Tribünen-<br />

Karten.“ Bernhard Bamberger will auch<br />

Heinz-Jürgen<br />

Schmidt (li.) mit<br />

96-Präsident<br />

Martin Kind.<br />

Kunden des Ersatzgeschäftes<br />

Deutschland dazu einladen,<br />

die „einmalige Stadion-Atmosphäre“<br />

kennenzulernen.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Rainer Schmidt (l.) und Klaus Framenau<br />

(r.) gratulieren Thomas Schmidt.<br />

Conti lohnt sich<br />

Über einen nagelneuen VW Lupo<br />

mit Händlereindruck freut sich Thomas<br />

Schmidt, Geschäftsführer von<br />

RS Exklusiv. Der Fachhändler aus<br />

Neumünster wurde als Hauptgewinner<br />

eines Preisrätsels ausgelost,<br />

das <strong>Continental</strong> auf der Reifenmesse<br />

in Essen veranstaltete.<br />

Das Motto: Ein Besuch bei Conti<br />

lohnt sich immer.<br />

RALLYCROSS<br />

Volland siegt<br />

Der alte und neue Deutsche Rallycross-<br />

Meister heißt Rolf Volland. Der Barum-<br />

Pilot siegte am 21. September auch auf<br />

dem Gründautalring und sicherte sich<br />

damit das Saisonfinale. Den begehrten<br />

Titel hatte Volland zu diesem Zeitpunkt<br />

Rolf Volland<br />

schon sicher, nachdem er am Anfang des<br />

Monats im fünften Saison-Lauf auf den<br />

Nysumbanen in Dänemark den Vorsprung<br />

auf Verfolger Torben Möller auf uneinholbare<br />

49 Punkte ausbaute.<br />

P R I S M A<br />

VERKEHRSSICHERHEIT<br />

In der Schweiz gehört Unterricht über<br />

Reifen zum Ausbildungsprogramm<br />

jugendicher Fahranfänger.<br />

In Reifenkunde unterrichtet Gregor Meili<br />

von der <strong>Continental</strong> Suisse SA Jugendliche<br />

zwischen 17 und 18 Jahren. Dabei<br />

soll den Teilnehmern die Wichtigkeit der<br />

Reifen als einziges Bindeglied zwischen<br />

Auto und Straße näher gebracht werden.<br />

Den Veranstaltungsrahmen bilden<br />

die Fahrerlager, die der Automobil Club<br />

SACHSPENDE<br />

Hilfe für Tschernobyl<br />

Auch in diesem Jahre rollte wieder<br />

ein humanitärer Hilfstransport des<br />

Vereins „Hilfe für TSCHERNOBYLgeschädigte<br />

Kinder e.V.“ von Wermelskirchen<br />

nach Swetlogorsk in<br />

Weißrussland. Und wie schon in den<br />

OLDTIMERRENNEN<br />

Im Porsche durch Deutschland<br />

Nicht die übliche Raserei anderer Motorsportveranstaltungen, sondern präzises<br />

Zeitfahren und Freude an schönen Autos kennzeichnen Oldtimerrennen.<br />

Bei den „2.000 Km durch Deutschland“<br />

erreichte Willy Zanders in seinem 62er,<br />

contibereiften Porsche 356 den Klassensieg,<br />

der „Post 1959-1960-1964“<br />

Klasse. Außerdem erfuhr er sich den<br />

Porsche Markenpokal und gewann die<br />

Etappe München-Leipzig. Oldtimer-Rennen,<br />

wie die „2000 Km durch Deutschland“<br />

oder auch die „ADAC Eifelrundfahrt“,<br />

zeigen dass es im Motorsport<br />

nicht immer um Höchstgeschwindigkeiten<br />

geht.<br />

Die Freude<br />

an den alten<br />

Fahr-<br />

Reifenkunde<br />

zeugen steht im Vordergrund dieser Veranstaltungen,<br />

bei denen die zeitgenaue<br />

Ankunft über den Sieg entscheidet – einfaches<br />

Gasgeben reicht dabei nicht aus.<br />

So wird Zanders in seinem Porsche beim<br />

nächsten Rennen, dem „Süd-West-Classic<br />

Balingen“, wieder um den Klassensieg<br />

kämpfen, ohne dabei<br />

zu große Eile<br />

aufkommen zu<br />

lassen.<br />

Porsche<br />

356 auf<br />

<strong>Continental</strong><br />

Gregor Meili und das<br />

Ausbilderteam vom<br />

ACS engagieren sich<br />

für Fahranfänger.<br />

Schweiz (ACS) für Führerscheinanwärter<br />

durchführt, um die Unfallzahlen jugendlicher<br />

Fahranfänger zu reduzieren. Das<br />

Conti-Engagement wertet der ACS als<br />

aktiven Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

in der Schweiz.<br />

vergangenen Jahren sorgte die <strong>Continental</strong><br />

wieder für die sichere Bereifung<br />

der beteiligten Fahrzeuge, um<br />

den reibungslosen Transport in die<br />

noch immer verseuchte Region zu<br />

unterstützen.<br />

Mit 100 Fahrradreifen und -schläuchen<br />

unterstützt <strong>Continental</strong> die „Misiune<br />

Zero“, Rumänien. Die Initiative engagiert<br />

sich unter anderem im Conti-<br />

Standort Timisoara für die Verkehrserziehung<br />

von Kindern.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 31


Marketing ohne Marke ist<br />

heute nicht mehr vorstellbar.<br />

Eine starke Marke lässt<br />

sich nicht nur besser, also<br />

ertragreicher verkaufen als<br />

No-names. Sie bindet überdies<br />

die Kunden langfristig<br />

ans (Handels-) Unternehmen<br />

und erhöht damit dessen<br />

Planungssicherheit.<br />

Kaum vorstellbar: Der VW-Konzern<br />

verzichtet auf eigene Fabriken.<br />

Stattdessen werden die Produktionsstätten<br />

gemietet oder wird die Fertigung<br />

anderen Unternehmen übertragen.<br />

Und die Wolfsburger konzentrieren sich<br />

ausschließlich auf die Pflege ihrer Marke.<br />

Was heute noch eine Vision ist, wird nach<br />

Ansicht des Trendforschers Matthias Horx<br />

in 15 Jahren Realität: „Der Aufbau einer<br />

Marke ist das Entscheidende“. Mit seiner<br />

Prognose steht der Zukunftsforscher nicht<br />

allein. Vier von fünf Entscheidern in deutschen<br />

Unternehmen erwarten, dass Bedeutung<br />

und Wert von Marken in Zukunft<br />

noch wachsen. Auch an den Kapitalmärkten<br />

genießen starke Marken eine<br />

hohe Wertschätzung. Diese drückt sich<br />

beispielsweise darin aus, dass der Markenwert<br />

bei zahlreichen Unternehmen über<br />

50 Prozent der Marktkapitalisierung ausmacht.<br />

Bei Coca Cola, mit 83,8 Mrd. US-<br />

Dollar die wertvollste Marke der Welt,<br />

beträgt der Anteil immerhin 59 Prozent.<br />

Und „würden alle Produktionsstätten über<br />

Nacht abbrennen, bliebe dieses größte<br />

Kapital des Unternehmens trotzdem erhalten“,<br />

ist sich Fridolin Dietrich sicher.<br />

Der Branding-Experte aus München berät<br />

Firmen bei der Entwicklung von Unternehmens-<br />

und Markenidentitäten.<br />

Dass sich der Wert eines Produktnamens<br />

in barer Münze auszahlt, hat sich<br />

unlängst beim Verkauf des Batteriekonzerns<br />

Varta erwiesen. Von dessen Markennamen<br />

wollen künftig gleich vier Unternehmen<br />

profitieren. Wieviel Prozent des Kaufpreises<br />

in Höhe von 570 Millionen Euro<br />

auf das Label Varta entfiel, wollten die<br />

US-Käufer zwar nicht verraten. Doch dass<br />

der Anteil eine wesentliche Rolle gespielt<br />

hat, mochten sie nicht leugnen.<br />

32<br />

M A R K E T I N G M A R K E T I N G<br />

Die Kraft der Marke<br />

Nie war sie so<br />

wertvoll wie heute<br />

Populäre Marken bieten<br />

Konsumenten, Produzenten<br />

und Vermarktern gleichermaßen<br />

handfeste Vorteile.<br />

Die Grundlage des ökonomischen Wertes<br />

bilde die Stärke der Marke, konstatiert<br />

Professor Dr. Heribert Meffert, Direktor<br />

des Instituts für Marketing im Marketing<br />

Centrum Münster (MCM) der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster*.<br />

Und diese Stärke basiere zum einen auf<br />

einer ausreichenden Eroberungsrate, vor<br />

allem aber auf einer hohen Markentreue.<br />

„Diese Loyalität können jedoch nur diejenigen<br />

Marken erreichen, bei denen die<br />

Konsumenten über eine längere Periode<br />

eine klare, in sich gefestigte Identität und<br />

eine sachlich funktionale Kompetenz wahrnehmen“,<br />

ergänzt Bernhard Bamberger,<br />

Leiter Marketing D/A/CH der <strong>Continental</strong><br />

AG in Hannover.<br />

Ein Hund setzt eine Marke, um<br />

sein Revier zu kennzeichnen<br />

Was aber macht die Marke für den<br />

Konsumenten so wertvoll? Ein Ausflug<br />

in die Geschichte gibt erste Antworten:<br />

So lässt sich die Bedeutung des Begriffes<br />

der Marke einerseits auf den französischen<br />

Begriff der „marque“ – Kennzeichen<br />

– zurückführen. Anderseits, so<br />

»Der Kauf<br />

bestimmter<br />

Kleidungsstücke<br />

ist eine<br />

Form der Weltanschauung«<br />

Florian Illies<br />

Journalist und Autor, Frankfurt<br />

führt der Düsseldorfer Psychologe und<br />

Markforscher, Dr. Rudolf Sommer**, weiter<br />

aus, beruhe der Begriff auf der germanischen<br />

Bezeichnung „Marken“, was<br />

für die Altvordern soviel bedeutete wie<br />

„Grenzen setzen, sein eigenes Gebiet von<br />

anderen abgrenzen“.<br />

Zum eingetragenen Handels- und Warenzeichen<br />

entwickelte sich die Marke<br />

zur Zeit der Industrialisierung. Denn parallel<br />

zur Massenproduktion bedurfte es<br />

einer auf Image beruhenden Abgrenzung<br />

der in nahezu identischer Qualität<br />

erzeugten Güter. „Eine Marke ist die<br />

Kennzeichnung einer Ware oder Dienstleistung<br />

zuzüglich eines durch Kommu-<br />

PROFILE DER<br />

KONZERNMARKEN<br />

IM ÜBERBLICK<br />

Do it with German Engineering<br />

„Verlängern Sie Ihr Wintervergnügen“. Die Premium-Marke<br />

<strong>Continental</strong> verspricht dem sportlichen<br />

Fahrer Spaß und zugleich Sicherheit auch<br />

in extremen Situationen. Die technologische<br />

Marktführerschaft, 50 Jahre <strong>Winterreifen</strong>-Kompetenz,<br />

die ersten Plätze in den Reifentests und die<br />

Freigaben namhafter Automobilherstellern sind<br />

Garanten für die Einlösung dieses Versprechens.<br />

Der Regenreifen<br />

„Aqua la vista, Baby“. Die Regenreifen der Marke<br />

Uniroyal gewährleisten höchste Sicherheit und<br />

bestmögliche Perfomance auf Nässe. Seit mehr<br />

als 30 Jahren steht der Name für eine ausgereifte<br />

Regenreifen-Technologie. Dass der Nässe-<br />

Spezialist Regenschutz in allen Lebenslagen<br />

bietet, wird mit der Uniroyal Rain Fashion fröhlich<br />

unterstrichen.<br />

Reife Leistung<br />

„Im Winter eiskalt überlegen“. Mit langjähriger<br />

Kompetenz in punkto Sicherheit und Winter-Tauglichkeit<br />

genießt die Traditions-Marke Semperit<br />

vor allem in Österreich und in Süddeutschland<br />

einen soliden Ruf bei den Käufern, die Wert auf<br />

ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis legen.<br />

Gute Reifen. Gute Preise.<br />

„Halten länger als Sie denken – auch als sie kosten“.<br />

Ausgerichtet auf die Kernziel-Gruppe der<br />

Smart-Shopper steht bei der Budget-Brand<br />

Barum die Wirtschaftlichkeit und Laufleistung<br />

der Reifen im Focus der Markenaussage, die<br />

mit auffälligen Farben und in prägnanten Headlines<br />

kommuniziert wird.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 33


Im deutschen Markenranking steht Daimler ganz oben.<br />

nikation erzeugten Vorurteils“, lautet deshalb<br />

die Definition von Bernd Kreutz,<br />

Werbefachmann aus Düsseldorf und Erfinder<br />

der Marke „Yello Strom“.<br />

Und dieses Vorurteil namens Markenimage<br />

machte weltweit Karriere. Heute<br />

kaufen die Verbraucher weitgehend keine<br />

Produkte mehr, sondern Marken. Die<br />

„Generation Golf“ – von Florian Illies in<br />

seinem gleichnamigen Buch (Argon Verlag,<br />

Berlin) treffend beschrieben – wächst<br />

mit Hipp, Lego, Ravensburger, Nike, Sony<br />

und Macdonald´s auf. Durch Marken, das<br />

haben diese Konsumenten schon früh<br />

gelernt, können sie sich von anderen abgrenzen.<br />

Damit haben diese eine neue Aufgabe<br />

erhalten, stellt der Psychologe Sommer<br />

fest. Galten sie in der Vergangenheit als<br />

Garanten für Qualität und besondere<br />

Leistungsversprechen, „sind sie nun wesentlicher<br />

Teil unsere Selbstinszenierung“,<br />

erklärt der Marken-Spezialist und macht<br />

dies am Beispiel des Kosmetikkonzerns<br />

L’Oreal deutlich: Der Name stehe nicht<br />

nur für Eleganz und Glamour, sondern<br />

stärke mit seinem Slogan „weil ich es<br />

mir wert bin“ zugleich das eigene<br />

Selbstbewusstsein.<br />

34<br />

»Loyalität<br />

erreichen<br />

Marken nur<br />

mit klarer<br />

Identität und<br />

kompetenz«<br />

Bernhard Bamberger<br />

Leiter Marketing D/A/CH<br />

„Um die kaufauslösende Verbindung<br />

zwischen Verbraucher und Marke also<br />

herzustellen, muss durch eine emotionale<br />

Kundenansprache eine Brücke geschlagen<br />

werden“, fügt Bernhard Bamberger<br />

hinzu. „Gerade in der Emotionalisierung<br />

M A R K E T I N G<br />

und Erlebnisorientierung sehen wir als<br />

Hersteller eines so genannten ,Low-Interest-Produkts’<br />

ein großes Potenzial, um<br />

den Bekanntheitsgrad und Wert unserer<br />

Marken zu steigern“. Als Bausteine der<br />

Brücke zum Verbraucher, deren tragende<br />

Säulen der Reifen-Fachhandel und das<br />

Autohaus sind, nennt er für die Marke<br />

<strong>Continental</strong> eine emotional-orientierte TV-<br />

Werbung, das Sponsoring des Bundesliga-Erstligisten<br />

Hannover 96 sowie – unter<br />

Einbeziehung der Absatzmittler – ein<br />

Endverbraucher-Gewinnspiel „50 Jahre<br />

<strong>Winterreifen</strong>“ und das Engagement beim<br />

ReifenCheck als Exklusiv-Sponsor aus<br />

der Reifenindustrie. Diese Aktivitäten steigern<br />

einerseits den Bekanntheitsgrad der<br />

Marke und akzentuieren andererseits das<br />

Versprechen für mehr Sicherheit gepaart<br />

mit mehr Sportlichkeit. Des Weiteren trans-<br />

Die Wertformel<br />

Alle bedeutenden Methoden zur Markenwertbemessung<br />

basieren auf der<br />

Verbindung von Marketing- und Finanzkriterien.<br />

Dabei werden für die<br />

Marktposition, die Marketingunterstützung<br />

und die Wahrnehmung der<br />

Marke Punkte vergeben. Der Punktewert<br />

wird in einen mathematischen<br />

Faktor umgerechnet, der wiederum<br />

mit dem unternehmerischen<br />

Erfolg der Marke multipliziert wird.<br />

Daraus ergibt sich der monetäre<br />

Wert einer Marke. Für <strong>Continental</strong>,<br />

die zu den 30 berühmtesten deutschen<br />

Marken gehört, errechnete<br />

der Brand-Broker Semion für 2001<br />

einen Wert von gut zwei Mrd. Euro,<br />

der Markenwert von Porsche beträgt<br />

danach 2,23 Mrd. Euro.<br />

portieren die Uniroyal Rain Fashion und<br />

der Uniroyal Fun Cup die Markenfaszination<br />

des Regenreifens, unterstreicht die<br />

Unterstützung des österreichischen Ski-<br />

Verbandes und der Nationalmannschaft<br />

der Ski-Langläufer die Winterkompetenz<br />

von Semperit und knüpft Barum mit dem<br />

Sponsoring des Rally Cross-Meisters<br />

Ralf Volland über den Spaß am Motorsport<br />

ein emotionales Band zu den<br />

smarten Käufern der Budgetbrand.<br />

... denn da weiß man, was man hat<br />

Markierte Produkte bringen überdies<br />

Licht in das Dunkel einer zunehmend<br />

unübersichtlichen Angebotsvielfalt. Diese<br />

Transparenz erlaubt es dem Verbraucher,<br />

schneller das gewünschte Produkt<br />

BERÜHMTE DEUTSCHE MARKEN – IHR WERT IN EURO<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

DaimlerChrysler<br />

33,593 Mrd. €<br />

VW<br />

18,708 Mrd. €<br />

BASF<br />

17,158 Mrd. €<br />

BAYER<br />

15,614 Mrd. €<br />

Dt. Telekom<br />

15,586 Mrd. €<br />

Deutsche Post<br />

15,220 Mrd. €<br />

Allianz<br />

12,565 Mrd. €<br />

Siemens<br />

10,594 Mrd. €<br />

BMW<br />

7,529 Mrd. €<br />

SAP<br />

7,124 Mrd. €<br />

Quelle: SEMION Brand-Broker GmbH<br />

zu identifizieren. Diese Orientierungshilfe<br />

komme „einem Bequemlichkeitsstreben<br />

des Konsumenten entgegen“, hebt Heribert<br />

Meffert hervor. Darüber hinaus erfülle<br />

die Marke eine „Entlastungsfunktion“.<br />

Das heißt: Wurde der Kunde beim Erstkauf<br />

eines Markenartikels zufrieden gestellt,<br />

kann er beim erneuten Erwerb seine<br />

Kaufentscheidung aus der Sicherheit<br />

der gemachten Erfahrung heraus schneller<br />

treffen. Zum Nutzen der Marke aus<br />

Nachfragersicht gehört zudem das Vertrauen,<br />

das ihr auf Grund ihrer Bekanntheit,<br />

Kompetenz und Identität entgegengebracht<br />

wird – „…denn da weiß man,<br />

was man hat“ wie ein Slogan für die Traditionsmarke<br />

Persil verspricht.<br />

Aus dem vielfältigen Nutzen der Marke<br />

für die Konsumenten ergeben sich für<br />

die Markenhersteller und -vermarkter zahlreiche<br />

Chancen. Einerseits dient die Marke<br />

der absatzfördernden Präferenzbildung<br />

bei den Kunden und trägt andererseits<br />

zur Differenzierung gegenüber der<br />

Konkurrenz bei. „Zudem bindet eine konsequente<br />

Markenpolitik die Kunden an<br />

das Produkt und erhöht damit die Planungssicherheit“,<br />

zählen Professor Meffert<br />

und seine Mitstreiter am Institut für<br />

Marketing, Dr. Christoph Burmann und<br />

Dr. Martin Koers, die Pluspunkte auf, die<br />

für eine professionelles und konsequentes<br />

Markenmanagement sprechen.<br />

Insbesondere mit einer Mehrmarken-<br />

Strategie, wie sie der Spirituosenhersteller<br />

Eckes, der Tabakkonzern Philip Morris,<br />

der Automobilhersteller VW, das Touristik-Unternehmen<br />

TUI oder die <strong>Continental</strong><br />

AG verfolgen, ließen sich bei der<br />

„Kundenbindung Vorteile durch den Marktauftritt<br />

mit mehreren<br />

Marken erzielen“. Mit Hilfe<br />

einer differenzierten<br />

Positionierung der einzelnen<br />

Marken böte sich<br />

in zahlreichen Produktbereichen<br />

die Chance<br />

„einer ganzheitlichen<br />

Kundenbetreuung während<br />

des gesamten Lebenszyklusses“,<br />

so Meffert.<br />

Er veranschaulicht<br />

das Konzept des „Customer-Life-Concept“<br />

Soft, aber stark: Coca<br />

Cola ist die wertvollste<br />

Marke der Welt.<br />

M A R K E T I N G<br />

Sozialwissenschaftliche<br />

Bedeutung<br />

Info-Grafik<br />

Pilot:Projekt<br />

Marke, Vertrauen und Identität<br />

am Beispiel eines Autokäufers, „der von<br />

einem Kleinwagen zu einem Pkw der<br />

Mittelklasse und schließlich zu einem Auto<br />

des Premiumsegments wechselt und<br />

dabei innerhalb des gesamten Markenportfolios<br />

wandert, der Gesamtunternehmung<br />

mithin treu bleibt“.<br />

Auch für den Handel sei es im Hinblick<br />

auf die Kundenbindung und -ansprache<br />

wichtig „starke Marken im Sortiment zu<br />

Die Existenz von Marken basiert<br />

auf dem Vertrauen des Kunden<br />

Markenbildung<br />

VERTRAUEN<br />

Vertrauensbildung<br />

Notwendige Bedingung: Identität<br />

Hinreichende Bedingung: Kompetenz<br />

Ökonomische<br />

Bedeutung<br />

Mit zunehmendem Vertrauen vermindert sich beim Nachfrager die Furcht,<br />

vom Anbieter und dessen Leistungen enttäuscht zu werden. Anbieter, die<br />

Vertrauen beim Konsumenten genießen, sparen bei den Aufwendungen<br />

für die Geschäftsanbahnung, beispielsweise im Bereich Kommunikation.<br />

Die Sahne abschöpfen, statt die<br />

beste Milchkuh im Stall schlachten<br />

führen“, betont Klaudia Hüls, Marken-Expertin<br />

bei der Deutschen Industrie- und<br />

Handelskammer (DIHK) in Berlin. „Häufig<br />

wird nicht einfach Zahnpasta, sondern die<br />

Zahnpasta einer ganz bestimmten Marke<br />

vom Kunden nachgefragt“. Wer aber<br />

nur No-name-Produkte führt, werde ganz<br />

schnell in die Kategorie „Billiganbieter“<br />

eingestuft, warnt sie. Demgegenüber könne<br />

der Handel von starken Marken durch<br />

einen höheren Ertrag je Artikel und eine<br />

von der Marke abgeleiteten Loyalität profitieren,<br />

hebt Dr. Rudolf Sommer hervor.<br />

„Die Symbiose von Marke und Handel<br />

ist eine klassische Win-Win-Situation“.<br />

Die Wirklichkeit sehe leider etwas anders<br />

aus, bedauert der Marktforscher.<br />

Vielfach missbrauche der Handel renommierte<br />

Marken, um sich als besonders<br />

preiswert darzustellen. „Dies erinnert an<br />

das Schlachten der besten Milchkuh im<br />

Stall.“ Die schlechte Präsentation von Marken<br />

und ihr Verramschen gehören auch<br />

für Klaudia Hüls zu den „Todsünden im<br />

Umgang mit der Marke“.<br />

Um diesen Todsünden entgegen zu<br />

wirken, sieht Manfred Schmidt, Vorsitzender<br />

des Instituts für Markentechnik in<br />

Genf, aber auch die Industrie in der Pflicht.<br />

Nur ein sorgfältig auf die Marke abgestimmter,<br />

strategischer Verdichtungsgrad<br />

der Distribution könne Händler motivie-<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 35<br />

Quelle: Heribert Meffert, „Marken-Management


Für alle<br />

Info-Grafik Pilot:Projekt<br />

ren. Wie dies in der Handelspraxis aussieht,<br />

macht Conti-Mann Bernhard Bamberger<br />

deutlich: „Mit der Marke <strong>Continental</strong><br />

haben wir das Ziel, in den qualitativen<br />

Vertriebskanälen vertreten zu sein,<br />

um möglichst alle Zielgruppen zu erreichen.<br />

Unsere Vermarktungspartner profitieren<br />

demgegenüber von dem hohen Bekanntheitsgrad<br />

und dem positiven Image<br />

der Marke. Uniroyal verfügt in ihrem Marktsegment<br />

über ein starkes Markenpotenzial<br />

und ist auf Grund dessen auch im<br />

Hofgeschäft für eine profitable Vermarktung<br />

geeignet. Mit ihrer Winterkompetenz<br />

ist die Marke Semperit insbesondere im<br />

Süden Deutschlands hervorragend etabliert<br />

und spielt auch im regionalen Wiederverkauf<br />

eine bedeutende Rolle. Die Marke<br />

Barum spricht gezielt preisbewusste<br />

Autofahrer an, deren Fahrzeuge älter als<br />

vier Jahre sind. In Abstimmung mit unseren<br />

langjährigen Handelspartnern bauen<br />

wir das Netz der Barum-Vermarkter langsam<br />

und gezielt auf.“ Erklärtes Ziel sei<br />

es, „unseren Partnern mit unseren Marken<br />

gute Margen zu bieten“.<br />

36<br />

Assoziationsnetzwerk Nivea<br />

Natürlichkeit<br />

Familie<br />

Hautcreme<br />

Gesichtspflege<br />

Schönheit<br />

Liebe<br />

mild/sanft<br />

Selbstbewusstsein Individualität<br />

M A R K E T I N G<br />

»Die Marke<br />

dient heute<br />

der Selbstinszenierung<br />

des modernen<br />

Verbrauchers«<br />

Dr. Rudolf Sommer<br />

Psychologe und Marktforscher<br />

Diese Ertragschancen, so Bamberger,<br />

müssten Reifenhandel und Autohaus allerdings<br />

durch eine „proaktive Vermarktung“<br />

wahrnehmen. Denn der preispolitische<br />

Spielraum, den eine Marke schafft,<br />

so versichert Professor Heribert Meffert,<br />

wird um so größer, je besser es gelingt,<br />

eine Marke im Vergleich zu konkurrierenden<br />

Angeboten als „etwas Einzigartiges“<br />

darzustellen.<br />

Deshalb sieht Dr. Rudolf Sommer eine<br />

wichtige Aufgabe des Handels darin,<br />

durch eine entsprechende Präsentation<br />

am Point of Sale die Marke und ihre<br />

Identität, also das Angebot wie<br />

„Der Regenreifen“, das die Marke<br />

dem Käufer macht, zu pflegen.<br />

Dass die Absatzmittler, als<br />

wesentliches Glied in der Kette<br />

zum Endverbraucher, eine bedeutende<br />

Rolle bei der Vermittlung<br />

der Markenidentität zukommt,<br />

darin stimmt Bernhard<br />

Bamberger mit dem<br />

Düsseldorfer Markenfachmann<br />

Sommer überein.<br />

Dabei verkennt er nicht<br />

die Aufgabe des Herstellers,<br />

diese Handel darin<br />

zu unterstützen. „Durch einen<br />

regen Austausch mit<br />

unseren Partnern im Reifen-Fachhandel<br />

und im Autohaus<br />

arbeiten wir kontinuierlich<br />

daran, unsere Vermarktungsunterstützung<br />

auf die Bedürfnisse<br />

des jeweiligen Partners<br />

abzustimmen“.<br />

Ute Dommel<br />

Geborgenheit<br />

Kindheit<br />

Entscheidend für die Wahrnehmung einer Marke<br />

durch den Verbraucher ist ihr Bedeutungsinhalt:<br />

Die Assoziationen, die ausgelöst werden, die Bilder,<br />

die ausgelöst werden und die Emotionen,<br />

die mit der Marke verbunden sind.**<br />

* Heribert Meffert, Christoph Burmann,<br />

Martin Koers (Hrsg.), „Markenmanagement“,<br />

Gabler-Verlag, Wiesbaden<br />

** Rudolf Sommer, „Psychologie der<br />

Marke“, Deutscher Fachverlag, Frankfurt<br />

Antosch steht in Öster reich für Qualität<br />

Die Firmen-Geschichte der<br />

österreichischen Antosch-<br />

Gruppe ist eng mit der Entwicklung<br />

der österreichschen<br />

Semperit beziehungsweise<br />

der <strong>Continental</strong> AG verbunden.<br />

Schon zweimal integrierte<br />

Ing. Walter Antosch<br />

mit Erfolg Geschäftsbereiche<br />

des Konzerns in seinen<br />

Betrieb.<br />

M A R K E T I N G<br />

Geschäft und Servicebetrieb<br />

in Hallein: Geschultes Personal<br />

montiert auf modernsten<br />

Maschinen und bietet zusätzlichen<br />

Service.<br />

Traditio nen verpflichtet<br />

Wer über den Reifen-Fachhandel<br />

in Österreich redet, kommt<br />

an Ing. Walter Antosch und seiner<br />

Unternehmensgruppe nicht vorbei.<br />

Und das liegt nicht nur an der langjährigen<br />

Tätigkeit des Unternehmenslenkers<br />

als Präsident des Verbandes der Reifenspezialisten<br />

Österreichs (VRÖ). Das traditionsreiche<br />

Familienunternehmen, dessen<br />

Zentrale nach Kriegsende in Hallein<br />

gegründet wurde, bündelt mittlerweile<br />

die Erfahrung und die Kompetenz von<br />

drei Generationen. Und ein reines Reifen-<br />

Handelsunternehmen ist die Antosch-<br />

Gruppe schon längst nicht mehr. Zum<br />

Unternehmen gehören neben Antosch<br />

Reifen, Kfz-Bedarf und technische Produkte<br />

auch das Vulkoplast Runderneuerungswerk,<br />

die TEGUM technische Gummiwaren<br />

GmbH und die TEGUM Korrosions-<br />

und Verschleißschutztechnik. Letztere<br />

produzieren technische Produkte<br />

wie Fördergurte und Walzenbeläge und<br />

schützen Anlagen unter anderem der<br />

chemischen Industrie zur Wasseraufbereitung<br />

gegen Korrosion.<br />

Die Unternehmensgeschichte ist eng<br />

mit der Entwicklung der österreichischen<br />

Semperit beziehungsweise der <strong>Continental</strong><br />

AG verbunden. Denn die TEGUM<br />

Korrosions- und Verschleißschutztechnik<br />

übernahm Walter Antosch bereits<br />

vor elf Jahren von der Semperit. Und<br />

auch das Antosch Tochterunternehmen<br />

Vulkoplast, das in Österreich einen exzellenten<br />

Ruf als Kaltrunderneuerer von<br />

Mit High-Tech sichert sich Vulkoplast seinen exzellenten Ruf als Kaltrunderneuerer.<br />

Lkw-Reifen besitzt, führt in Teilen <strong>Continental</strong>-Geschichte<br />

fort. Seit der Übernahme<br />

des Merkur-Runderneuerungswerkes<br />

Wien von der <strong>Continental</strong> ist die<br />

Vulkoplast mit Abstand die österreichische<br />

Nummer 1 in diesem Marktsegment<br />

und backt derzeit bis zu 300 Lkw-<br />

Reifen täglich.<br />

»Wir bündeln<br />

die Reifen-<br />

Kompetenz<br />

und Erfahrung<br />

aus drei Generationen«<br />

Ing. Walter Antosch<br />

Unternehmensgruppe Antosch<br />

Dabei integrierte die Antosch-Gruppe<br />

nicht nur den gesamten Maschinenpark<br />

der Kalt- und Heiß-Runderneuerung des<br />

Wiener Werkes in den Vukoplast-Standort<br />

auf der Pernerinsel Hallein. Walter<br />

Antosch sicherte sich auch die Dienste<br />

eines Großteils der Führungs- und Werks-<br />

Mannschaften von Merkur. Um Anlaufschwierigkeiten<br />

während der Veränderungsphase<br />

weitestgehend zu vermeiden<br />

kaufte Vulkoplast bei der Übernahme<br />

auch gleich das gesamte Fertigwaren-<br />

und Karkassenlager der ehemaligen<br />

Runderneuerungsmarke aus dem<br />

Hause Semperit. Und selbst die Distribution<br />

erfolgt heute mit der ebenfalls übernommenen<br />

Merkur-Lkw-Flotte.<br />

Der Erwerb sämtlicher Merkur-relevanter<br />

Lizenzen vom deutschen <strong>Continental</strong>-Konzern<br />

ermöglicht nun auch<br />

weiterhin die Fertigung der bewährten<br />

<strong>Continental</strong>- und Semperit-Profile. Und<br />

die Mischungen für die Laufflächen kommen<br />

nach wie vor von der österreichischen<br />

Traditionsmarke. So ist Vulkoplast<br />

nach wie vor in der Lage, die Merkur-Kunden<br />

mit unverändert hochwertiger Ware<br />

zu beliefern. Die Übernahme der Merkur-<br />

Runderneuerungsaktivitäten sei für seine<br />

Unternehmensgruppe ein immenser<br />

Kraftakt gewesen, erinnert sich Walter<br />

Antosch noch gut an die nicht einfache<br />

Übergangszeit. Aber die hervorragenden<br />

Produkte der in Österreich hoch angesehenen<br />

Traditions-Marke zu erhalten,<br />

rechtfertige letztendlich den Einsatz.<br />

Thomas Bungart<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 37


Noch nehmen die Autofahrer<br />

das Angebot des<br />

kostenlosen ReifenChecks<br />

sehr zögerlich wahr. Für<br />

kreative Reifenhändler<br />

und Autohäuser war die<br />

Aktion dennoch ein voller<br />

Erfolg. Wie notwendig die<br />

Initiative ist, das zeigen<br />

auch die erschreckenden<br />

Prüfergebnisee der Reifen-<br />

Check-Premiere in<br />

Österreich.<br />

Rund 1,55 Millionen Autofahrer haben<br />

nach Angaben des Deutschen<br />

Verkehrsrats (DVR) in Bonn in diesem<br />

Jahr das Angebot zum kostenlosen<br />

ReifenCheck angenommen. Im Verhältnis<br />

zu den über 44 Millionen Pkw, die in<br />

Deutschland zugelassen sind, zeugt diese<br />

Zahl jedoch „von einer hartnäckigen<br />

Ignoranz der Autofahrer gegenüber der<br />

Bereifung ihres Fahrzeugs.“ Diese Gleichgültigkeit<br />

sei ein wesentlicher Grund dafür,<br />

so Oliver Held, Projektleiter für den<br />

ReifenCheck beim Exlusivsponsor <strong>Continental</strong><br />

AG, dass Reifenhändler und Autohäuser,<br />

die in den beiden Jahren zuvor bei<br />

dieser Aktion dabei waren, ihre Teilnahme<br />

am ReifenCheck 2002 verweigerten.<br />

Für sie stand der Nutzen in keinem Verhältnis<br />

zum betriebenen Aufwand.<br />

38<br />

M A R K E T I N G<br />

In zahlreichen Interviews, die der Conti-<br />

Außendienst im Juli nach Abschluss des<br />

ReifenChecks mit den teilnehmenden<br />

Fachändlern und Autohäuser führte, habe<br />

sich allerdings gezeigt, dass diejenigen,<br />

die „einen gewissen Aufwand nicht<br />

scheuen und zu Kreativität und Investitionen<br />

bereit sind, aus dem ReifenCheck<br />

einen echten Nutzen ziehen“, betont Projektleiter<br />

Held. „Vielleicht sogar schon beim<br />

bevorstehenden M+S-Geschäft.“ Allerdings<br />

reiche es nicht, eine einzige Anzeige zu<br />

schalten und vor dem Geschäft ein Spann-<br />

Mit plakativen<br />

Motiven forderte<br />

die <strong>Continental</strong><br />

die Autofahrer<br />

auf, das Angebot<br />

des kostenlosen<br />

ReifenChecks<br />

anzunehmen.<br />

band aufzuhängen. So hätten<br />

die ReifenCheck-Teilnehmer<br />

von den größten Erfolgen berichten<br />

können, die die Aktion<br />

durch zusätzliche Angebote<br />

wie Gewinnspiele, Sonderangebote<br />

oder einen umfassenden<br />

Urlaubscheck aufgewertet haben.<br />

Von optimalen Ergebnissen berichteten<br />

vor allem auch diejenigen, die die<br />

Autofahrer auf Verbrauchermarkt-Parkplätzen<br />

direkt angesprochen haben. Bei<br />

den Reifen-Fachhändlern, Autohäusern<br />

und Kfz-Werkstätten, die sich für den<br />

ReifenCheck überdurchschnitttlich engagiert<br />

haben, ist die Bereitschaft denn auch<br />

am größten, im nächsten Jahr erneut teilzunehmen.<br />

Denn: „Nur Kontinuität führt<br />

zum Erfolg.“ Dies gilt gleichermaßen für<br />

die mittelfristigen Umsatzerfolge als auch<br />

für die Sensibilisierung der Autofahrer. „Aus<br />

diesem Grund hat die <strong>Continental</strong> die Absicht,<br />

die Aktion auch im Jahr 2003 als<br />

exklusiver Partner aus der Reifenindustrie<br />

zu unterstützen.“<br />

Das gut Ding Weile haben will, bestätigt<br />

auch Werner Sauerhöfer, Öffentlichkeits-Referent<br />

des DVR. „Im<br />

Vergleich zum Vorjahr haben 15<br />

Prozent mehr Autofahrer ihre Reifen<br />

prüfen lassen.“ Auch habe die<br />

Zahl derjenigen, die extra wegen<br />

des ReifenChecks bei den teil-<br />

» «<br />

Die Conti hat die Absicht, die<br />

Aktion auch 2003 als exklusiver<br />

Partner zu unterstützen<br />

Oliver Held,<br />

Conti-Projektleiter ReifenCheck<br />

nehmenden Betrieben vorfuhren, „erheblich<br />

zugenommen“. Auch wenn der Anteil<br />

dieser Reifen-bewussten Autofahrer im<br />

Vergleich zur Mehrheit immer noch ge-<br />

ring sei, legt die Entwicklung für Werner<br />

Sauerhöfer die Vermutung nahe, dass bei<br />

den Autofahrern ganz langsam ein Umdenken<br />

einsetze. Darauf deuteten auch<br />

die Prüfergebnisse des Reifenchecks hin:<br />

Wiesen im vergangenen Jahr noch 28<br />

Prozent aller geprüften Reifen zum Teil<br />

erhebliche Mängel auf, waren es in diesem<br />

Jahr circa 25 Prozent, wobei bei etwa<br />

20 Prozent Zustand und Alter einen<br />

Wechsel dringend nahe legten. Erfreulich:<br />

Das Durchschnittsalter der gecheckten<br />

Reifen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht<br />

gesunken: Der Anteil der Reifen, die mehr<br />

als sechs Jahre auf dem Stahlgürtel haben,<br />

ging von 19 auf jetzt 18 Prozent zurück.<br />

Immerhin mehr als 84 Prozent der<br />

Pneus verfügten über eine ausreichende<br />

Profiltiefe. Bei rund zehn Prozent lag sie<br />

im Grenzbereich und über drei Prozent<br />

M A R K E T I N G<br />

waren aus rechtlicher Sicht nicht mehr<br />

verkehrstauglich. Der Luftdruck war bei<br />

mehr als zehn Prozent der überprüften<br />

Pneus nicht in Ordnung.<br />

Deutlich alarmierender fiel der Reifen-<br />

Check in Österreich aus, der auf Initiative<br />

des Verbandes der österreichischen<br />

Reifenspezialisten (VRÖ) in Kooperation<br />

mit dem ÖAMTC in diesem Jahr erstmals<br />

durchgeführt wurde. Mehr als 35.000<br />

Pkw wurden im Rahmen des Pilotprojekts,<br />

das unter anderem auch von der<br />

<strong>Continental</strong> AG unterstützt wurde, sys-<br />

ReifenCheck 2002<br />

Einsatz brachte Erfolg<br />

tematisch überprüft. Das Ergebnis: Bei<br />

33 Prozent aller Personenkraftwagen mit<br />

Sommerreifen und bei 39 Prozent der<br />

Pkw mit <strong>Winterreifen</strong> vermerkten die<br />

Prüfer Mängel. Dabei entfielen<br />

45 Prozent auf falschen,<br />

meist zu niedrigen Luftdruck,<br />

waren 26 Prozent an<br />

Felgen oder Ventilen beschädigt<br />

oder wiesen poröse Sei-<br />

Alarmierend<br />

33 Prozent der Sommerreifen<br />

und 39 Prozent der<br />

<strong>Winterreifen</strong> waren mangelhaft:<br />

So das Ergebnis des<br />

ReifenChecks in Österreich.<br />

ReifenCheck-Aktionen auf Parkplätzen<br />

kamen bei Pkw-Fahrern an.<br />

tenwände auf. Bei neun Prozent<br />

waren die Profile abgefahren und<br />

bei sechs Prozent stellten die<br />

Prüfer Montagefehler beispielsweise<br />

bei laufrichtungsgebundenen<br />

Reifen fest.<br />

„Jetzt haben wir statistisch<br />

bestätigt, wie schlecht es um die<br />

Reifensicherheit der Fahrzeuge auf Österreichs<br />

Straßen bestellt ist“, zeigt sich<br />

VRÖ-Präsident Magister Klaus Kreisel<br />

erschüttert und plädiert für eine Fortsetzung<br />

der Aktion. „Um auch in Zukunft<br />

die Kraftfahrer zu sensibilisieren und Reifenmängel<br />

vom Spitzenplatz der technischen<br />

Unfallursachen zu verdrängen.“<br />

Wie wichtig die Sensibilisierung der Autofahrer<br />

ist, das beweist auch die Wissenslücke,<br />

die eine Repräsentativumfrage<br />

ans Licht brachte, die im Auftrag von<br />

VRÖ und ÖAMTC in den ersten beiden<br />

Märzwochen diesen Jahres in der Alpenrepublik<br />

durchgeführt wurde: Nur jeder<br />

zweite österreichische Autofahrer weiß,<br />

wie hoch der Luftdruck seiner Reifen sein<br />

muss. Und zwei Drittel kontrollieren den<br />

Luftdruck gar nicht oder viel zu selten.<br />

Ute Dommel<br />

Montagefehler 6%<br />

Profiltiefe 9%<br />

Reserverad<br />

nicht funtionstüchtig<br />

12%<br />

Beschädigungen,<br />

porös etc. 26%<br />

Sonstiges 2%<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 39<br />

Falscher<br />

Luftdruck<br />

45%


Eine Brücke zwischen Tunern auf der einen und Reifen-<br />

Fachhändlern sowie Autohäusern auf der anderen Seite<br />

schlägt das <strong>Continental</strong> Katalog- und Informations-System.<br />

Den Fahrzeugveredlern bietet COKIS eine breite Präsenz<br />

im Markt. Der Handel erhält umfassende Unterstützung<br />

bei der Vermarktung von Breitreifen und Tuner-Rädern.<br />

Der Hang zur Individualisierung des<br />

eigenen Fahrzeugs durch exklusives<br />

Zubehör ist unter Autofahrern<br />

ungebrochen. Auch die Nachfrage nach<br />

Tuningprodukten steigt im Zuge dieser Entwicklung.<br />

Henry Siemons, Leiter Tuning<br />

»COKIS-Nutzer<br />

profitieren im<br />

Segment der<br />

Breitreifen<br />

überproporzional«<br />

Roman Gaebel<br />

Projektleiter COKIS<br />

<strong>Continental</strong>, registriert zwei wesentliche<br />

Strömungen: „Erstens verliert das Mittelpreissegment<br />

sowohl zu Gunsten preisbewusster<br />

Angebote als auch zu Gunsten<br />

des High-End-Segments weiter an Boden.<br />

Und zweitens ist Tuning heute dezentes<br />

Mit COKIS umfassend beraten<br />

M A R K E T I N G M A R K E T I N G<br />

Exklusive Räder ab 20 Zoll<br />

Der <strong>Continental</strong>SportContact 2<br />

begeistert nahezu alle deutschen<br />

Top-Tuner.<br />

Hightech.“ Auffällige Spoiler und Windabweiser<br />

gehören seiner Einschätzung nach<br />

der Vergangenheit an. Geblieben sei die<br />

Bereitschaft, in breite, flache Fahrwerke,<br />

sportliche Auspuffanlagen sowie Hochleistungsreifen<br />

und edle Räder mit entsprechenden<br />

Geschwindigkeitsindizes zu<br />

investieren. „Häufig mit einer Kombination<br />

unterschiedlicher Dimensionen an Vorderund<br />

Hinterachse.“ Beobachtungen, die aktuelle<br />

Marktdaten stützen: Im Vergleich<br />

zum Vorjahr wuchs das H,V,W,Z-Segment<br />

in Deutschland um 7 Prozent, der<br />

Gesamtmarkt hingegen stagnierte.<br />

Von dieser Entwicklung profitieren indes<br />

nicht nur die hochspezialisierten Edeltuner<br />

wie Abt, Lorinser und Zender, sondern auch<br />

Reifen-Fachhändler und Autohäuser. „Kein<br />

Tuner ist in der Bundesrepublik flächendeckend<br />

vertreten“, so Siemons. „Die Branche<br />

vermarktet deshalb insbesondere ihre<br />

exklusiven Räder auch über Reifen-Fachhändler<br />

und Autohäuser.“ Diese wiederum<br />

nutzten Tuner-Produkte, um von deren Ima-<br />

ge zu profitieren und Kompetenz in diesem<br />

Nischensegment zu dokumentieren.<br />

Eine Brücke zwischen Handel und Autohäusern<br />

auf der einen, sowie Tunern auf<br />

der anderen Seite schlägt COKIS, die<br />

professionelle Umrüstberatung für Reifen<br />

und Räder. Es ermöglicht dem Anwender<br />

einen höheren Servicegrad und<br />

ein erweitertes Angebot gegenüber dem<br />

Endverbraucher. Davon ist Roman Gaebel,<br />

COKIS-Projektleiter im Bereich Marketing,<br />

überzeugt. „Der Markt braucht die<br />

Tuner. Für den Golf gibt es im 15-Zoll-<br />

»Fahrzeug-<br />

Tuning ist<br />

heute mehr<br />

denn je<br />

Dezentes<br />

Hightech«<br />

Henry Siemons<br />

Leiter Tuning <strong>Continental</strong><br />

Bereich rund 40 Anbieter mit dem entsprechenden<br />

Preiswettbewerb. Doch für<br />

den Fahrer eines neuen Audi A4, der ein<br />

20-Zoll-Rad verlangt, steht nur ein reduziertes<br />

Angebot zur Verfügung, das sich<br />

nahezu vollständig auf Tuner-Produkte<br />

beschränkt.“<br />

Sein Ziel ist es deshalb, wesentliche Tuner<br />

mit ihren Räderprogrammen mit Abbil-<br />

dungen und digitalisierten Gutachten in<br />

COKIS zu integrieren. „Begonnen haben<br />

wir mit Abt, Heico und Zender.“ Sie sind in<br />

COKIS besonders gekennzeichnet. Darüber<br />

hinaus besteht die Möglichkeit, im Räder-Auswahlmenue<br />

von vornherein festzulegen,<br />

dass zu einem bestimmten Fahrzeug<br />

nur Räderangebote von Tunern aufgerufen<br />

werden. „Nach und nach ergänzen<br />

wir auch das Fahrzeug-Auswahlmenue<br />

mit Bildern getunter Fahrzeuge.“ Bei<br />

Abt trifft das beispielsweise für die neuen<br />

Modelle von Audi, VW, Seat und Skoda zu.<br />

Ergänzend bietet COKIS ein Adressverzeichnis,<br />

das alle Reifen- und Räderhersteller<br />

auflistet. „Bei den Räderherstellern<br />

stehen die Tuner ganz oben“, erklärt Roman<br />

Gaebel. „Der Händler hat die Daten<br />

mit Telefon- und Faxnummern, E-Mail- und<br />

Internetadressen sofort zur Hand, um das<br />

gewünschte Rad zu bestellen und dem<br />

Kundenwunsch problemlos zu entsprechen.“<br />

So werde COKIS den Interessen aller<br />

Beteiligten gerecht: „Den Tunern bietet<br />

das System breite Präsenz im Markt, und<br />

der Handel erhält umfassende Unterstützung<br />

bei der professionellen Vermarktung<br />

von Breitreifen und Rädern."<br />

Das Konzept geht auf. Laut Gaebel<br />

verkauften COKIS-Nutzer im margenträchtigen<br />

H,V,W,Z-Segment Deutschland gegenüber<br />

dem Vorjahr rund 10 Prozent<br />

mehr und konnten damit ihr Geschäft überproportional<br />

ausweiten.<br />

TUNING-NEWS<br />

Renn-Debüt von<br />

HEICO SPORTIV<br />

Hervorragende Rundenzeiten erzielte<br />

das neu formierte Motorsportteam<br />

von Heico Sportiv bei der diesjährigen<br />

BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft.<br />

Auf der anspruchsvollen<br />

Nordschleife des Nürburgrings<br />

dominierte der Volvo HS4 auf Conti-<br />

SportContact 2 in der Dimension<br />

215/35 R 17 die zum Teil wesentlich<br />

stärkere Konkurrenz über die gesamte<br />

erste Rennhälfte. Ein Haarriss in<br />

der Ölwanne vereitelte jedoch die<br />

Zielankunft. Startfahrer Patrick Brenn-<br />

Ein Neuer für die Supersportler<br />

Die Marke Porsche genießt unter<br />

Motorsportfreunden in aller Welt einen<br />

ausgezeichneten Ruf. Nicht zuletzt,<br />

weil die Zuffenhausener mit ih-<br />

Das HEICO SPORTIV-Team setzt auf<br />

Volvo und den ContisportContact 2.<br />

dörfer zeigte sich überrascht, „wie<br />

gut und konstant sich die Reifen verhalten.<br />

Selbst nach dieser Distanz<br />

war das Profil noch voll erhalten“.<br />

Auch bei künftigen Starts will das<br />

Team auf Conti-Serienreifen setzen.<br />

Speziell für Porsche erweiterte<br />

Conti die SportContact 2-Palette<br />

um eine weitere Dimension.<br />

ren Supersportlern regelmäßig<br />

neue Trends in puncto<br />

Leistungsfähigkeit und Sicherheit<br />

setzen.<br />

Kein Wunder also, dass sie<br />

bei der Auswahl ihrer Technologie-<br />

und Entwicklungspartner<br />

besonders hohe Ansprüche<br />

stellen müssen.<br />

Für den Porsche 996 erweiterte<br />

<strong>Continental</strong> nun die<br />

Produktpalette des Hochleistungs-BreitreifensContiSportContact<br />

2. Für die Vorderachse steht ein<br />

235/35 ZR 18, für die Hinterachse ein<br />

315/25 ZR 19 bereit.<br />

40 <strong>ReifenMagazin</strong> 41


Testkäufer unterwegs<br />

M A N A G E M E N T M A N A G E M E N T<br />

Undercover für mehr Verka ufs-Kompetenz<br />

Im Service und in der Beratung hat der<br />

Reifen-Fachhandel eine starke Position,<br />

während im Preisverhalten die Autohäuser<br />

und Fast Fit-Betriebe eine qualifiziertere<br />

Stellung einnehmen. Zu diesem<br />

Ergebnis kamen Testkäufer,<br />

die im Auftrag der <strong>Continental</strong><br />

AG quer durch Deutschland<br />

unterwegs waren.<br />

42<br />

Welche Erfahrungen Reifenkäufer<br />

machen, wenn sie einen Reifen-Fachhändler,<br />

ein Autohaus<br />

oder einen Fast Fitter ansteuern, haben<br />

Under-Cover-Käufer im Auftrag des Reifenersatzgeschäfts<br />

Deutschland der Con-<br />

» Da kenne ich mich<br />

«<br />

nicht<br />

aus. Wenn Sie mehr wis-<br />

sen wollen, müssen Sie<br />

zum Reifen-Fachhändler<br />

Aus einem Gesprächsprotokoll<br />

der Testkäufer<br />

tinental AG, Geschäftsbereich Pkw, ermittelt.<br />

In sechs Ballungsgebieten tätigten<br />

sie im Winter 2001 und im Frühjahr<br />

2002 knapp 140 verdeckte Käufe.<br />

Die sogenannten Mystery Shopper gingen<br />

dabei stets nach einem genau festgelegten<br />

Fahrplan vor: Bevor sie einen<br />

Reifen-Fachhändler, einen Fast-Fitter oder<br />

ein Autohaus zwecks – realem – Kauf<br />

eines Reifens inklusive Stahlfelge und<br />

Montage aufsuchten, fragten sie telefonisch<br />

nach dem Preis und der Verfügbarkeit<br />

des gewünschten Reifens und<br />

vereinbarten einen Termin. Erstaunliches<br />

Resultat der Anfrage: 33-mal lag der telefonisch<br />

erfragte Preis über dem späteren<br />

Rechnungspreis. Eine lapidare Reaktion<br />

auf Nachfragen des Kunden:<br />

„Seien Sie doch froh, dass das jetzt billiger<br />

ist“. Vor Ort äußerten sich die<br />

Tester, die stets zu zweit auftraten,<br />

den Wunsch nach Beratung<br />

und unternahmen einen<br />

einmaligen Versuch, den<br />

Die Prüfer<br />

checkten 140<br />

Betriebe nach<br />

differenzierten<br />

Kriterien.<br />

Preis zu drücken. Im Anschluss vergaben<br />

sie ihre Noten. Bewertet wurde der<br />

komplette Verkaufsvorgang sowie das Umfeld<br />

wie Außengelände, Verkaufsraum<br />

oder Werkstatt.<br />

Dabei bestätigten die aktuellen Testergebnisse<br />

die Resultate aus dem Jahr<br />

2001. Der Reifen-Fachhandel machte seinem<br />

Namen wieder alle Ehre. Von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen, die die Regel<br />

bestätigen, bescheinigten ihm die Test-<br />

Käufer „Vorteile in der höheren Serviceund<br />

Beratungskompetenz“. Demgegenüber<br />

gebührten den Autohäusern Bestnoten<br />

„im Erscheinungsbild“. Allerdings<br />

empfanden die Mystery Shopper den<br />

Service „als umständlich“ und Beratung<br />

manchmal als Glücksache. „Ich kann Ihnen<br />

da nichts sagen. Ich habe gerade<br />

was anderes zu tun. Gehen Sie mal zu<br />

meinem Kollegen da drüben.“ Dieser zeigte<br />

sich zwar auskunftsfreudig, konnte<br />

aber Unterschiede nicht erklären: „Da kenne<br />

ich mich nicht so aus. Wenn Sie da<br />

» «<br />

Wir verstehen die Testkäufe<br />

als eine konstruk-<br />

tive Aktion<br />

Bernd Stümpel,<br />

Leiter Pricing im Brandmanagement<br />

D/A/CH <strong>Continental</strong><br />

mehr wissen wollen, müssen Sie zum<br />

Reifenhändler.“ Bei Discountern oder<br />

Fast Fittern machten die Testkunden in<br />

punkto Beratung höchst unterschiedliche<br />

Erfahrungen: Während sich eine<br />

Kette durch eine hohe Beratungsqualität<br />

auszeichnete, ging bei einer anderen die<br />

Beratung kaum über den Preis hinaus.<br />

Und: Fast-Fit wurde nicht immer mit<br />

Schnelligkeit im Service übersetzt. Das<br />

Ambiente in diesem Vertriebskanal reichte<br />

von Supermarkt-Atmosphäre bis zu sehr<br />

spartanisch.<br />

STANDPUNKTE<br />

Keine<br />

Überraschung<br />

Peter Seher, Präsident<br />

Bundesverband ReifenundVulkaniseurhandwerk<br />

(BRV) e. V.<br />

Überrascht haben mich die Ergebnisse nicht.<br />

Bekannt ist, dass der Reifen-Fachhandel der<br />

Spezialist für Reifen und Räder ist, andere<br />

Distributionskanäle eher als Generalisten<br />

gelten. Die Stärken der Autohäuser, deren<br />

Produktbreite und -tiefe sowie Beratungskompetenz<br />

einige Mängel aufweisen, liegen<br />

beim „Mut zum höheren Preis“ sowie beim<br />

äußeren Erscheinungsbild, wobei gerade in<br />

diesem Bereich der Fachhandel in den<br />

letzten Jahren deutlich aufgeholt und enorme<br />

Anstrengungen unternommen hat. Der<br />

Reifenhandel muss aber dazu kommen, die<br />

Preisspreizungen auf breiter Front auf ein<br />

verträgliches Maß zu reduzieren, um beim<br />

Verbraucher glaubwürdig zu bleiben.<br />

Tendenz<br />

erkannt<br />

Rolf Leuchtenberger,<br />

Präsident Deutsches<br />

Kraftfahrzeuggewerbe<br />

Tendenz und Auftrag der Mystery Shopper ist<br />

erkannt. Zugegeben: Auch wir haben vereinzelt<br />

Defizite in der Servicequalität. Wir sind<br />

aber als Kraftfahrzeuggewerbe mit unseren<br />

Autohäusern und Werkstätten auf einem guten<br />

Weg, im Reifengeschäft Marktanteile zurück<br />

zu holen. Viel wichtiger halte ich allerdings<br />

das gemeinsame Engagement, wie<br />

es in öffentlichkeitswirksamen Aktionen –<br />

ReifenCheck oder Initiative pro <strong>Winterreifen</strong><br />

– zum Ausdruck kommt, um den Kunden von<br />

der Notwendigkeit des Produktes und des<br />

Services zu überzeugen. Er entscheidet dann,<br />

welchen Vertriebskanal er wählen wird.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 43


Telefon<br />

Zeiten<br />

Kontakt<br />

Beratung<br />

Montage<br />

Abschied<br />

Außen<br />

Shop<br />

Werkstatt<br />

Reifenhandel<br />

Testkäufe 2001 und 2002 kumuliert<br />

M A N A G E M E N T M A N A G E M E N T<br />

0 1 2 3 4 5<br />

New Distribution<br />

Autohaus<br />

O: sehr schlecht, 5: optimal<br />

Die Ergebnisse der diesjährigen Testkäufe bestätigen die Resultate aus<br />

dem Jahr 2001. Danach besitzt der Reifen-Fachhandel gegenüber den<br />

anderen Vertriebskanäle Vorteile im Service. Bei den Umfeld-Faktoren<br />

wie Außenanlage, Shop oder Werkstatt erzielte das Autohaus Bestnoten.<br />

Die Ergebnisse des Mystery Shopping<br />

förderten jedenfalls überraschende Tendenzen<br />

ans Licht: ob beim Durchschnittspreis<br />

für einen speziellen Reifen,<br />

bei den Dienstleistungskosten oder beim<br />

durchschnittlichen Komplettradpreis besteht<br />

bei den Handelspartnern häufig<br />

wenig Klarheit über das regionale Preis-<br />

Info-Grafik Pilot:Projekt<br />

niveau. „Wir verstehen diese Testkäufe<br />

als eine konstruktive Aktion,“ betont<br />

Bernd Stümpel, Leiter Pricing im Brandmanagement<br />

D/A/CH und für die Koordination<br />

des Mystery Shopping, verantwortlich.<br />

„Dadurch können wir herausfinden,<br />

wie wir unsere Kunden am Point<br />

of Sale künftig noch besser unterstützen<br />

können mit dem Ziel den Rohertrag<br />

beim Abverkauf zu optimieren.“<br />

Einen wesentlichen Punkt in diesem<br />

Unterstützungs-Angebot wird der Außendienst<br />

der <strong>Continental</strong> bilden. „Aufgrund<br />

unserer Erhebungen können wir<br />

unsere Handelspartner vor Ort beispiels-<br />

weise besser darüber informieren, wie<br />

sie in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet bei<br />

einem bestimmten Produkt oder mit<br />

einer Dienstleistung preislich positioniert<br />

sind und bestenfalls auch Preisempfehlungen<br />

aussprechen“, betont Bernd<br />

Stümpel.<br />

Nach den Testkäufen im Winter 2001<br />

und im Frühjahr 2002 für Sommer-<br />

Reifen wird zum Herbst 2002 eine gleiche<br />

Aktion für <strong>Winterreifen</strong> durchgeführt<br />

werden. Mit diesen handfesten, beweisbaren<br />

und qualifizierte Basisdaten wird<br />

der Vertriebsaußendienst künftig offensiver<br />

und noch unterstützungsbringender<br />

mit dem Reifenvermarktungsbetrieben<br />

die Gespräche führen.<br />

Ute Dommel<br />

DIPLOM-PSYCHOLOGE DR. ANDREAS HERTER ÜBER DIE KUNST DES VERKAUFENS<br />

44<br />

»Ein guter Verkäufer sollte lügen können«<br />

Wenn Sie mit dem Satz begrüßt<br />

werden: „Eigentlich würde hier kein<br />

normaler Kunde Reifen kaufen“,<br />

wie würden Sie ein solches Verhalten<br />

bewerten?<br />

Spontan würde ich sagen, der<br />

Mann besitzt Humor. Und eine<br />

gewisse Portion Humor ist<br />

im Verkauf durchaus förderlich.<br />

Die von Ihnen zitierte<br />

Äußerung legt jedoch eher<br />

Dr. Andreas Herter<br />

die Vermutung nahe, dass der Betreffende<br />

sich nicht mit dem Produkt,<br />

das er verkaufen soll, oder mit<br />

dem Unternehmen, für das er verkaufen<br />

soll, identifiziert.<br />

Und das bedeutet?<br />

Der Mann mag als Monteur sein<br />

Handwerk verstehen. Als Verkäufer<br />

ist er eine glatte Fehlbesetzung.<br />

Was macht aus Ihrer Sicht einen<br />

guten Verkäufer aus?<br />

» Durch unsere Erhebung<br />

«<br />

können wir unsere Kun-<br />

den besser darüber informieren,<br />

wie sie Positioniert<br />

sind<br />

Bernd Stümpel<br />

Das mag jetzt in Ihren Ohren provokant<br />

klingen. Aber ein guter Verkäufer<br />

sollte auch lügen können.<br />

Denn Kunden wollen nicht immer die<br />

Wahrheit hören, sondern in ihrer Meinung<br />

bestätigt werden. Darüber hinaus<br />

muss der Verkäufer Überzeugungskraft<br />

besitzen. Und überzeugend<br />

bin ich nur dann, wenn ich 100-prozentig<br />

hinter den Dienstleistungen<br />

oder Produkten, die ich anbiete, stehe.<br />

Reifenhandel in der Schweiz<br />

Garagisten sind<br />

im Markt etabliert<br />

Insgesamt sei die Sättigungsgrenze erreicht,<br />

beschreibt Rudolf Pollhammer,<br />

Leiter Reifen der AMAG, dem größten<br />

Automobil-Importeur der Schweiz, die Situation<br />

auf dem eidgenössischen Reifenmarkt.<br />

„Ich bin aber davon überzeugt,“ so<br />

Pollhammer, „dass – durch die hohe Kernkompetenz<br />

bei Fahrzeug und Reifen –<br />

die, Garagisten, wie wir in der Schweiz<br />

sagen, noch mehr Anteil am Reifengeschäft<br />

erreichen können.“ Dabei besitzt<br />

das Autogewerbe in der Schweiz ohnehin<br />

den wahrscheinlich weltweit höchsten<br />

Anteil im Reifengeschäft." Als AMAG<br />

AMAG ist der größte<br />

Automobil-Importeur<br />

der Schweiz.<br />

Es bleibt spannend auf dem Schweizer Reifenmarkt:<br />

Die Preise geraten in Bewegung, die Nachfrage wird<br />

differenzierter und in einem insgesamt stagnierenden<br />

Markt werden die „Garagisten“ weitere Marktanteile<br />

gewinnen. So lautet die Prognose von Rudolf Pollhammer,<br />

Reifen-Verantwortlicher bei der AMAG.<br />

Ruedi Pollhammer kennt das Reifengeschäft<br />

seit über 30 Jahren aus dem Effeff.<br />

vor über 35 Jahren damit begonnen hat,<br />

war das für einen Automobil-Importeur<br />

eine Pionierleistung“, erinnert sich Rudolf<br />

Pollhammer, der nach dem Gymnasium<br />

und einer Ausbildung zum Großhandelskaufmann<br />

1969 zur AMAG kam und dort<br />

von Anfang an im Reifen-Business tätig<br />

war, seit 1988 in verantwortlicher Position.<br />

„Neben »Englebert«, heute Uniroyal,<br />

importierten wir damals ebenfalls die<br />

heutige <strong>Continental</strong>-Marke Gislaved und<br />

bauten diesen Bereich von Null auf.“ Erst<br />

viel später seien andere Fahrzeug-Importeure<br />

auf diesem Markt aktiv geworden.<br />

Mit Blick auf die Entwicklung der Branche<br />

glaubt der erfahrene Reifen-Mann<br />

aber nicht an eine markante Zunahme anderer<br />

Vertriebsschienen wie Großmärkte<br />

oder das Internet im B2C-Geschäft. Allerdings<br />

rechnet er damit, dass „die Preise<br />

im Vergleich zum benachbarten Ausland<br />

stärker in Bewegung geraten.“<br />

Auf der Nachfrage-Seite ist für ihn der<br />

Trend zu UHP-Reifen klar erkennbar.<br />

„Auch in der Erstausrüstung werden immer<br />

höherwertige Reifen verbaut.“ Die<br />

»Vor 35 Jahren<br />

war AMAG als<br />

Automobil-importeur<br />

ein<br />

Pionier im Reifengeschäft«<br />

Rudolf Pollhammer<br />

Reifen-Verantwortlicher AMAG<br />

Vielfalt an Dimensionen, Speed- und Loadindices<br />

werde gleichfalls zunehmen und<br />

damit das Sortiment immer größer. Angebote<br />

in verschiedenen Segmenten gehören<br />

für den Branchen-Kenner ebenso<br />

zu den Erfolgsrezepten wie eine kompetente<br />

Beratung sowie „Sorglos“-Pakete<br />

mit Reifencheck und Radeinlagerung.<br />

Auch künftig werde „die älteste Regel,<br />

seit Menschen Handel betreiben, Gültigkeit<br />

behalten, die lautet: Auf die individuellen<br />

Bedürfnisse des Kunden eingehen.“<br />

Diese Regel gelte ebenfalls im Verhältnis<br />

des Reifenhandels zur Industrie, das Pollhammer<br />

im Rückblick als „gut und partnerschaftlich“<br />

beschreibt. „Herausforderungen<br />

gibt es aber immer wieder – wie<br />

zum Beispiel die höchste Warenverfügbarkeit<br />

und eine gute Logistikkette.“<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 45


46<br />

U N W U C H T<br />

Winter? Seh ich garnicht ein...<br />

Ja, hammer denn scho Weihnochtn??“ Jener denkwürdige Slogan des letzten noch im Amt stehenden<br />

deutschen Kaisers lässt tief blicken auf die deutsche Wahrnehmung des Wechsels der Jahreszeiten.<br />

Der Sommer hierzulande ist im Erleben der Menschen zu nass und entweder zu kühl oder zu schwül. Vor<br />

allem aber ist er zu kurz. Deshalb möchten wir ihn am liebsten bis in den kommenden Mai ausdehnen,<br />

koste es, was es wolle...<br />

„Eben habe ich noch im Biergarten gesessen, und zack! haben wir hier Glatteis!“ Aussagen dieser Art<br />

hört man jedes Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder – zum Beispiel, wenn man<br />

als Polizist einen BMW-Fahrer verhört, der vermutlich erst nach drei Monaten seine Heimfahrt angetreten<br />

hat und dabei die Bordelektronik mit einem Autopiloten verwechselte.<br />

Der Mensch weigert sich schlichtweg, ein Ende der schö-<br />

Menschens<br />

Kinder!<br />

Von Thorsten Wilkens<br />

nen Jahreszeit zu akzeptieren, nimmt sogar ernsthafte Erkältungen<br />

in Kauf, weil er Ende September bei zehn Grad partout nicht auf<br />

sein im Juni liebgewonnenes neues T-Shirt verzichten will. Er setzt<br />

sich frierend bei strömendem Regen unter die ausladenden Schirme<br />

der Cafes, während es drinnen warm, gemütlich – und gähnend<br />

leer – bleibt. Man besteht darauf, leicht bekleidet bei offenem<br />

Fenster zu schlafen (zumindest, bis Taubheiten an den Zehen auf-<br />

treten). Realitäten zu akzeptieren, ist nicht unser Ding. Dafür gibt es schließlich Gesetzgeber: Eltern,<br />

Lehrer, Arbeitgeber, Regierungen, Ehefrauen.<br />

Hasen wächst das Winterfell automatisch, andere Tiere haben noch bessere Lösungen – sie fallen einfach<br />

ins Koma, bis es draußen wieder warm und schön wird. Tiere sind dem Menschen eben doch meistens<br />

voraus – was die Bionik stetig unter Beweis stellt.<br />

Ein wirklich intelligenter Sommer-Reifen bräuchte deshalb die Fähigkeit<br />

des Hasen. Er müsste automatisch ab einer Außentemperatur von<br />

unter sieben Grad Celsius per Bordelektronik den Motor abstellen, via<br />

integrierter ISDN-Leitung den nächstgelegenen Reifenhändler kontaktieren<br />

und dafür sorgen, dass derjenige mit einem kompletten<br />

Satz <strong>Winterreifen</strong> anrückt, um das Fahrzeug wieder betriebsbereit zu<br />

machen. Die Technologie würde alle Regelungen der Gesetzgeber<br />

überflüssig machen, indem sie den Autofahrer von der Last der<br />

Entscheidung befreit.<br />

Illustration: Pilot:Projekt/Th.Wilkens<br />

Einfach runterladen<br />

Herbst ist die Zeit, da die<br />

Tage kürzer und die Bremswege<br />

länger werden.<br />

Markus M. Ronner,<br />

Schweizer Publizist<br />

(*1938)<br />

Alle reden vom Wetter,<br />

aber keiner unternimmt<br />

etwas dagegen.<br />

Karl Valentin, Humorist<br />

(1882-1948)<br />

Winter: Die Zeit, in der es<br />

zu kalt ist, das zu tun, wofür<br />

es im Sommer zu heiß war.<br />

Anonymus<br />

Der deutsche Sommer ist<br />

nur ein grün angestrichener<br />

Winter.<br />

Heinrich Heine, deutscher<br />

Dichter (1797-1856)<br />

Und dräut der Winter noch<br />

so sehr, mit trotzigen Gebärden<br />

/ und streut er Eis<br />

und Schnee umher, es muss<br />

doch Frühling werden.<br />

Emanuel Geibel, deutscher<br />

Dichter (1815-1884)<br />

Regen: Folge des Zusammentreffens<br />

von Hochdruckgebieten<br />

mit Kaltfronten,<br />

feuchten Luftmassen und<br />

Wochenenden.<br />

Heribert Müller-Solms,<br />

Publizist (*1945)<br />

Gut<br />

esprochen<br />

Die Endverbraucher-Broschüre <strong>Continental</strong> spezial<br />

vermittelt Ihren Kunden diesmal Wissenswertes<br />

rund um <strong>Winterreifen</strong>. Die Druckdaten finden Sie<br />

wie immer im Internet unter www.reifenmagazin.de.<br />

Die Menge bestimmen Sie selbst. Download und<br />

Nachdruck sind selbstverständlich kostenlos.<br />

Der Beitrag stammt aus der Kundenzeitschrift Echo-<strong>Continental</strong>, Ausgabe Nr. 1/1921.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 47

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