Winterreifen-Story - Continental ReifenMagazin
Winterreifen-Story - Continental ReifenMagazin
Winterreifen-Story - Continental ReifenMagazin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
www.reifenmagazin.com<br />
Die Zeitschrift für Kunden der <strong>Continental</strong> AG Nr.4 September 2002<br />
€ 2,95 sFr 5,80<br />
INTERVIEW<br />
Norbert Busch<br />
Die<br />
• 50 Jahre <strong>Winterreifen</strong><br />
• Der neue Semperit Winter-Grip<br />
• Werkstatt-Tipps zur Umrüstung<br />
<strong>Winterreifen</strong>-<strong>Story</strong><br />
MARKETING<br />
Die Kraft der Marke<br />
EXTRA Broschüre für Endverbraucher mit Tipps rund um den <strong>Winterreifen</strong>
E D I T O R I A L<br />
EIN LICHT AM HORIZONT<br />
Wenn die Wassermassen über bestimmte Regionen in Deutschland und Österreich hinüber<br />
brausen und vielen Menschen quasi „das Wasser bis zum Halse steht“, dann ergreift und<br />
lähmt es ganze Länder. Lahmgelegt werden große Wirtschaftsräume, Versorgungseinrichtungen,<br />
Schulen, Krankenhäuser und viele andere Bereiche. Und das kommt alles obendrauf auf unsere<br />
ohnehin schon lahmende Konjunktur und die Kaufzurückhaltung der Konsumenten im Einzelhandel.<br />
Nur zu verständlich, dass viele Menschen verzweifeln.<br />
Das Klima trägt nicht dazu bei, den Bürger zu zusätzlichen Ausgaben zu animieren. Auch unser<br />
gemeinsames Reifengeschäft wird davon betroffen sein. Wird sich nicht manch ein Endverbraucher<br />
fragen, ob es unbedingt sein muss, nun noch zusätzlich neue <strong>Winterreifen</strong> zu kaufen?<br />
Ähnliche Krisen kennen wir aus den Vorfällen in der Ernährungswirtschaft, zum Beispiel BSE, Nitrofen<br />
und ähnliches mehr. Und gelernt haben wir daraus, dass der Konsument nach einer kurzen Phase<br />
der Zurückhaltung doch wieder die Notwendigkeiten erkennt und dann erneut das normale Kauf- und<br />
Konsumverhalten die Oberhand gewinnt.<br />
So wird es auch bei uns in den nächsten Wochen sein. Wenn dann die Kälte (7°C) und die nasskalte<br />
Jahreszeit kommen, wird die Einsicht in die Notwendigkeit Oberhand gewinnen. Acht Meter<br />
Bremsdifferenz zwischen Sommer- und <strong>Winterreifen</strong> sind eine messbare Größe, deren finanzielle<br />
Folgen im Falle eines Crashs leicht zu bewerten sind.<br />
Wir können auch davon ausgehen, dass wir in einer Region leben, in der die Menschen schon<br />
schwierigere Herausforderungen überwunden haben und Leistungsreserven mobilisieren können,<br />
wenn es Grund zur Leistung gibt. Die Gründe liegen auf der Hand: Dem Schlamm entsteigen und<br />
die eigene wirtschaftliche Situation verbessern. Das Licht am Horizont kann man sehen. Auch wir<br />
haben zielgerichtet dazu beigetragen – bereits im Frühsommer mit unserem Engagement beim<br />
ReifenCheck als Exklusiv-Partner aus der Reifenindustrie sowie durch die Initiave pro <strong>Winterreifen</strong>.<br />
Der Startschuss für die Kampagne, zu deren Entstehen wir entscheidend beigetragen haben und<br />
die wir weiterhin maßgeblich unterstützen werden, fällt am 14. Oktober.<br />
Jescow von Puttkamer<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 3
12<br />
27<br />
Ohne Zahlen-Strip kein Geld<br />
I N H A L T<br />
Die neuen Eigenkapitalrichtlinien (Basel II) schreiben<br />
Banken eine risikoorientierte Kreditvergabe vor. Zwar treten<br />
sie erst 2007 in Kraft, doch die Kreditinstitute reagieren<br />
bereits jetzt. Viele Mittelständler leiden unter gekündigten<br />
Kreditlinien und verweigerten Sanierungshilfen.<br />
Conti Tech Profile ist<br />
Entwicklungspartner<br />
und Erstausrüster der<br />
europäischen Automobilindustrie.<br />
Das Unternehmen<br />
stellt Profile<br />
aus Elastomeren oder<br />
Fit für alle Wetter<br />
Werkstoffkombinationen mit Oberflächenveredlung, Verstärkungs-<br />
und Befestigungselementen her.<br />
28<br />
4<br />
Vom meckernden zum treuen Kunden<br />
Zunehmend beliebter bei<br />
Verbrauchern werden<br />
Meinungsäußerungen via<br />
E-Mail und Internet. Auf<br />
das veränderte Kommunikations-Verhalten<br />
haben<br />
sich viele Unternehmen<br />
noch nicht eingestellt. Die<br />
meisten Beschwerde-<br />
Mails landen im virtuellen<br />
Papierkorb. Die Folgen<br />
können verheerend sein.<br />
Nr. 4 • September 2002 • 4. Jhrg.<br />
3 Editorial<br />
Jescow von Puttkamer<br />
6 Dialog<br />
Leserbriefe und Kommentare<br />
9 News<br />
Aktuelle Unternehmensmeldungen<br />
12 Hintergrund<br />
Basel II: Ohne Zahlen-Strip kein Geld<br />
14 Titelstory<br />
Sicher durch Matsch und Schnee.<br />
Der neue Semperit Winter-Grip.<br />
Werkstatt-Tipps zur Umrüstung.<br />
50 Jahre <strong>Winterreifen</strong>.<br />
Klima-Prognose: Der Winter bleibt<br />
24 Das Interview<br />
Norbert Busch, Leiter Marketing<br />
und Vertrieb Reifen-Ersatzgeschäft<br />
Deutschland<br />
27 Automotive<br />
Dichtungssysteme für Cabrios.<br />
Warum wohl ??!<br />
28 Internet<br />
Online-Beschwerde-Management.<br />
Net Links<br />
30 Prisma<br />
Barum-Cup. Hannover 96-Sponsoring.<br />
Barum-Verkehrserziehung<br />
in Tschechien. Rekordfahrt. Hilfe<br />
für Tschernobyl<br />
32 Marketing<br />
Die Kraft der Marke. Die Antosch-<br />
Gruppe – ein Unternehmensportrait.<br />
Bilanz des ReifenChecks 2002.<br />
Tuning mit COKIS<br />
42 Management<br />
Testkäufe für mehr Verkaufs-<br />
Kompetenz. Schweiz: Garagisten<br />
sind im Markt etabliert<br />
46 Unwucht<br />
Kurioser Alltag<br />
47 Echo <strong>Continental</strong><br />
Die Gleitschutz-Frage<br />
49 <strong>Continental</strong> spezial<br />
Reifentipps für Autofahrer<br />
38<br />
42<br />
Einsatz brachte Erfolg<br />
Nur zögerlich nehmen die Autofahrer<br />
das Angebot des kostenlosen<br />
ReifenChecks wahr. Für kreative<br />
Reifenhändler und Autohäuser war<br />
die Aktion dennoch ein voller Erfolg.<br />
Zu erschreckenden Prüfergebnissen<br />
führte die ReifenCheck-Premiere in<br />
Österreich.<br />
Im Service und in der Beratung<br />
ist der Fachhandel stark, während<br />
im Preisverhalten die Autohäuser<br />
und Fast Fit-Betriebe eine qualifiziertere<br />
Stellung einnehmen – so<br />
das Ergebnis von Testkäufen.<br />
Undercover für mehr<br />
Verkaufs-Kompetenz<br />
M E I N L I E B E R M A N N<br />
Neulich beim Reifen-Fachhändler: Er lässt nichts unversucht, um Autofahrer Anton<br />
Glubsch zum frühzeitigen Umrüsten auf Winterpneus zu motivieren.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Jescow von Puttkamer,<br />
• Leiter <strong>Continental</strong> Reifen ERS-D/A/CH<br />
Verantwortlich (iSdP)<br />
Markus Burgdorf<br />
• Leiter Öffentlichkeitsarbeit Reifen<br />
Büttnerstraße 25,<br />
30165 Hannover<br />
Tel.: 0049-(05 11)-938-27 68<br />
Fax: 0049-(05 11)-938-24 55<br />
Konzeption, Redaktion, Layout<br />
Redaktionsbüro Pilot:Projekt, Hannover<br />
Leitung: Ute Dommel, Thomas Bungart<br />
Redaktion und Grafik: N. Fecke,<br />
C. Scholz, T. Wilkens, Th. Wilkens<br />
Redaktions-Sekretariat: Delia Thiel.<br />
Fischerstraße 13, 30167 Hannover<br />
Tel.: 0049-(0511)-700 91-0<br />
Fax: 0049-(0511)-700 91-30<br />
E-Mail: kontakt@reifenmagazin.com<br />
Internet: www.reifenmagazin.com<br />
Gesamt-Koordination <strong>Continental</strong>:<br />
Bernhard Bamberger.<br />
Koordination <strong>Continental</strong> Österreich:<br />
Dagmar Deutsch<br />
Koordination <strong>Continental</strong> Schweiz:<br />
Renata Wiederkehr<br />
Fotos<br />
Antosch, Archiv <strong>Continental</strong>, <strong>Continental</strong><br />
Suisse, T. Bungart, N. Fecke,<br />
Druck<br />
Druckhaus Pinkvoss<br />
Ausgabe Nr. 4, 4. Jahrgang 2002<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 5
6<br />
D I A L O G<br />
GESCHÄFTSBEREICH AUTO-<br />
UND FAHRWERKTECHNIK<br />
Die Ausweitung des Kerngeschäftes sorgt im Reifen-Fachhandel für kontroverse<br />
Diskussionen.<br />
Für kleine Fachbetriebe<br />
nicht rentabel<br />
Immer wieder wird im <strong>ReifenMagazin</strong><br />
die Auffassung vertreten, die<br />
Ausweitung des Geschäfts auf Auto-<br />
und Fahrwerktechnik-Service sei<br />
mit besonderen Chancen verbunden.<br />
Nach meiner Erfahrung ist diese<br />
Erweiterung für kleinere Reifen-<br />
Fachhändler aber nicht rentabel. Für<br />
große Betriebe ist das<br />
möglicherweise anders.<br />
Wenn diese für<br />
die neuen Bereiche<br />
geschultes Personal<br />
einstellen können, ist<br />
der Ausbau auf neue<br />
Geschäftsbereiche<br />
sicher seriös zu machen.<br />
Bei einem Zwei- oder Drei-<br />
Mann-Betrieb führt die Ausweitung<br />
auf andere Bereiche in der Regel<br />
aber dazu, dass den anderen Branchen<br />
die Preise kaputt gemacht<br />
werden. Die neu hinzugekommenen<br />
Produkte werden als „Lockangebote“<br />
vertrieben, was nicht allein einen<br />
negativen Effekt für die anderen<br />
Branchen zur Folge hat, sondern<br />
auch für die Betriebe selbst in<br />
die Sackgasse führt. Der Vertrieb der<br />
geschäftsfremden Produkte bedeutet<br />
einen zusätzlichen Arbeitsaufwand,<br />
der im Kerngeschäft besser<br />
investiert wäre, da der steigende Umsatz<br />
nicht zu höheren Gewinnen<br />
führt. Die aktuelle Situation ist so,<br />
dass die kleineren Betriebe, ob dies<br />
Reifenhändler sind, die nebenbei<br />
Fahrwerktechnik verkaufen, oder Tuner,<br />
die Reifen anbieten, diese Nebenprodukte<br />
als Zugabe zu ihrem<br />
Kerngeschäft für „einen Appel und ein<br />
Ei“ abgeben, um Kunden zu halten.<br />
Die Kunden rechnen mittlerweile<br />
schon damit, dass Fahrwerksprodukte<br />
bei einem Reifenhändler für Niedrigstpreise<br />
zu bekommen sind. Die<br />
immer höhere Technisierung der Reifen<br />
ist allerdings positiv, um der Entwicklung<br />
von immer mehr alternativen<br />
Vertriebsstellen entgegenzusteuern.<br />
Allerdings sollte dies nicht<br />
künstlich forciert werden, nur damit<br />
ausschließlich Fachleute die Reifen<br />
montieren können und um dadurch<br />
das Produkt Reifen künstlich zu verteuern.<br />
Solche Maßnahmen konnten<br />
in anderen Branchen schon beobachtet<br />
werden. Produkte wurden so<br />
gestaltet, dass eine so umfangreiche<br />
Ausrüstung notwendig war, dass<br />
kleinere Betriebe nicht mehr in der<br />
Lage waren, diese zu reparieren.<br />
Auch für reine Reifenhändler ist<br />
produktives Arbeiten und die Durchsetzung<br />
gegen Billiganbieter aus anderen<br />
Branchen durchaus noch möglich.<br />
Die Kunden honorieren kompetente,<br />
ehrliche Beratung und Service.<br />
Zur Ehrlichkeit gehört auch,<br />
dass Kunden im Vorfeld nicht Preise<br />
für Reifen genannt werden, de-<br />
nen am Ende jedoch plötzlich noch<br />
Aufschläge für Zusatzdienste aufaddiert<br />
werden. Da muss dem Kunden<br />
Preissicherheit geboten werden.<br />
Zum Service zählt auch die Zusammenarbeit<br />
mit Firmen anderer<br />
Branchen. Dem Kunden können beispielsweise<br />
Termine bei verlässlichen<br />
Partnern aus anderen Bereichen<br />
angeboten werden oder das<br />
Kundenauto wird direkt dort hingefahren.<br />
Der Kunde erhält so einen<br />
breiten und individuellen Service,<br />
trotz der Beschränkung des Händlers<br />
auf die eigene Kernkompetenz.<br />
Auf diese Art kann der klassische<br />
Reifenhändler wettbewerbsfähig bleiben<br />
und Stammkundschaft aufbauen,<br />
ohne sich auf Preiskämpfe einzulassen,<br />
bei denen keiner gewinnt.<br />
Frank Bieder, Frank’s Reifenshop,<br />
D-Gronau (Leine)<br />
Autoservice bietet<br />
große Chancen<br />
Ich will nicht ausschließen, dass es<br />
auch in der heutigen Zeit noch möglich<br />
ist, als Fachhändler allein vom<br />
Reifengeschäft zu existieren. Ich bin<br />
aber davon überzeugt, dass dies nur<br />
über die Parameter Menge und Preis<br />
funktionieren kann. Deshalb halte ich<br />
es für ideal zweigleisig zu fahren.<br />
Dafür bedarf es eines Kaufmanns,<br />
der sich mit dem Reifenhandel und<br />
den betrieblichen Abläufen beschäftigt<br />
und eines Kfz-<br />
Meisters, der den Autoservice<br />
betreut. Auf<br />
diese Weise erreicht<br />
man nicht nur eine betriebliche<br />
Auslastung,<br />
sondern auch eine<br />
höhere Preisflexibilität<br />
im Vergleich zum<br />
reinen Reifenhandel. Für den Kunden<br />
ist diese Lösung angenehm,<br />
da er den kompletten Reifen- und<br />
Autoservice an einem Ort erhält.<br />
Die konsequente Geschäftsausweitung<br />
ist kostenintensiv, aber ein<br />
halbherziges Engagement wäre un-<br />
glaubwürdig und würde mehr schaden<br />
als nutzen. Große Chance entstehen<br />
für den Handel auch durch<br />
die hochtechnisierten Reifen. Sie werden<br />
immer leistungsstärker, leiser<br />
und komfortabler. Der Kunde wird<br />
sofort merken, wenn ein Reifen nicht<br />
perfekt aufgezogen wurde. „Reifen<br />
rauf – Reifen runter“ reicht nicht<br />
mehr. Gut ausgebildetes Personal und<br />
die entsprechend hochwertige Ausstattung<br />
sind nötig.<br />
Gerold De Wall, De Wall Reifen &<br />
Autoservice, D-Westerstede<br />
Keine Reifen tauschen<br />
Die Bevorratungsphase für das <strong>Winterreifen</strong>geschäft<br />
ist in vollem Gange. In dieser<br />
Phase kommt es vor, dass einige Kunden<br />
die Annahme von Reifen ablehnen, die nicht<br />
im aktuellen Jahr gefertigt wurden. Der BRV<br />
hat zur Unterstützung der Argumentation<br />
gegenüber dem Endverbraucher<br />
eine Informationsbroschüre<br />
entwickelt<br />
und ein grundsätzliches<br />
Statement zum Thema<br />
Reifenalter veröffentlicht.<br />
Wir arbeiten in unseren<br />
Lagern nach dem FIFO-<br />
Prinzip: Die Ware, die als<br />
Wolfgang<br />
Thomale,<br />
Leiter Conti<br />
Sales Service<br />
KLARTEXT<br />
erstes in das Lager aufgenommen<br />
wurde, wird<br />
als erstes ausgeliefert. So<br />
halten wir den Bestand in<br />
unseren Lagern weitest-<br />
gehend aktuell und liefern möglichst „frische“<br />
Ware an unsere Kunden aus. Jede<br />
Rückgabe führt dazu, dass diese Reifen als<br />
„neueste Ware“ wieder eingebucht werden,<br />
denn eine Abwertung dieser Reifen mit<br />
DOT z. B. aus den Jahren 2001 und 2000<br />
ist ökonomisch nicht vertretbar und technisch<br />
unbegründet, denn sie werden bei<br />
der <strong>Continental</strong> ordnungsgemäß gelagert<br />
und in sehr hoher Qualität zu unseren<br />
Kunden ausgeliefert. Dies gewährleistet,<br />
dass die Lebensdauer der Reifen nicht<br />
beeinträchtigt wird.<br />
D I A L O G<br />
PATIENT MITTELSTAND<br />
Die Stellungnahmen von Franz Müntefering (SPD) und<br />
Marie-Luise Dött (CDU) in Ausgabe 3/2002 waren nicht<br />
nach jedermanns Geschmack.<br />
Ahnungslose Politiker<br />
Die Statements, die Frau Dött und<br />
Herr Müntefering in der letzten Ausgabe<br />
des <strong>ReifenMagazin</strong>s abgegeben<br />
haben, sind typische Politikerreden.<br />
Es werden Aussagen gemacht,<br />
die den Bürgern nicht weiterhelfen.<br />
Es wird überhaupt nichts<br />
Konkretes gesagt. Die Politiker sagen<br />
doch heute immer: „ja oder vielleicht“;<br />
morgen aber „möglicherweise“ oder<br />
auch „nein“. Da muss einem Bürger<br />
doch der Verdacht kommen, dass die<br />
Damen und Herren Politiker so wenig<br />
Ahnung haben, dass man sie<br />
schon fast wieder von Schuld frei<br />
sprechen muss. Die Politik müsste<br />
sich dafür einsetzen, dass die Bürger<br />
mehr Informationen bekommen.<br />
Sie müssten genauer wissen, was<br />
erlaubt ist und was nicht. Welche<br />
Rechte und Pflichten hat jeder Einzelne?<br />
Als Beispiel sei hier das Thema<br />
<strong>Winterreifen</strong> genannt.<br />
Es muss doch jeder wissen, was<br />
los ist, wenn im Winter mit Sommerbereifung<br />
gefahren wird und ein<br />
Unfall passiert. Desweiteren sollte<br />
mal genau untersucht werden, ob<br />
es für Reifenhändler nicht eine Prüfung<br />
oder ähnliches geben muss.<br />
Es kann doch nicht sein, dass jeder<br />
mit etwas Geld – neun Euro für einen<br />
Gewerbeschein – einen Reifenhandel<br />
aufmachen kann und anschließend<br />
mit dem Leben der Kunden<br />
spielen darf. Es sollte gewährleistet<br />
werden, dass ein Händler sich<br />
auch tatsächlich mit Reifen auskennt.<br />
Dies ist heute keineswegs der<br />
Normalfall. Wenn ein Kunde von uns<br />
einen nicht zulässigen Reifen montiert<br />
haben möchte, führen wir diesen<br />
Auftrag natürlich nicht aus. Sieht<br />
man diesen Kunden dann aber wenig<br />
später mit den nicht erlaubten<br />
Reifen und informiert die Polizei darüber,<br />
dass bei dem Auto die Betriebserlaubnis<br />
erloschen ist, sollte<br />
doch eigentlich etwas geschehen.<br />
Wenn diesem Autofahrer dann jedoch<br />
die Weiterfahrt zur nächsten<br />
Werkstatt erlaubt wird (die 50 Kilometer<br />
entfernt ist, am Freitagabend),<br />
zeigt dies doch deutlich, dass es<br />
selbst bei der Polizei sowohl an Informationen<br />
über die Gefahren von<br />
falschen Reifen, als auch am Willen<br />
mangelt, etwas zu unternehmen. Da<br />
muss nicht nur die Informationspolitik<br />
geändert werden. Zu dieser allgemeinen<br />
Unwissenheit kommt außerdem,<br />
dass zu viele Kollegen, nur<br />
um Geld zu verdienen, Reifen montieren,<br />
die offensichtlich für den Fahr-<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 7
8<br />
zeugtyp nicht erlaubt sind. Es ist<br />
dringend notwendig, dass etwas gegen<br />
die schwarzen Schafe unternommen<br />
wird. Hier ist ein Beispiel<br />
zu nennen: Wenn ein Händler Reifen<br />
für einen Pkw verkauft, die nur<br />
für Campingwagen zulässig und auf<br />
100 km/h begrenzt sind, darf das<br />
doch nicht ungestraft passieren. Hier<br />
muss der Gesetzgeber eingreifen.<br />
Es darf doch nicht sein, dass einige<br />
„Kollegen“ Kunden belügen und betrügen<br />
und damit immer wieder durchkommen.<br />
Dadurch werden doch nicht<br />
allein die Fahrer gefährdet, sondern<br />
auch alle anderen Verkehrsteilnehmer.<br />
Es ist ungeheuer frustrierend,<br />
dies immer wieder zu beobachten<br />
und festzustellen, dass die Politiker,<br />
die für die Gesetzgebung zuständig<br />
sind, dies anscheinend überhaupt<br />
nicht interessiert. Hier besteht dringender<br />
Handlungsbedarf.<br />
Dirk Busse. ABC Reifenservice,<br />
D-Taunusstein-Hahn<br />
Spontankäufe<br />
sind passé<br />
D I A L O G<br />
Die Situation des Reifen-Fachhandels<br />
ist ein Spiegelbild der Misere<br />
des Mittelstandes. Daher verspreche<br />
ich mir von den Ergebnissen der<br />
Bundestagswahl nur wenig. Ich denke,<br />
eine andere Regierungs-Konstellation<br />
mit einer starken FDP wäre<br />
für uns besser gewesen. Denn<br />
wir müssen endlich runter von den<br />
hohen steuerlichen Belastungen,<br />
die es den kleinen und mittelständischen<br />
Betrieben nahezu unmöglich<br />
machen, ihre Eigenkapitalquote zu<br />
erhöhen. Doch auch die Verbraucher<br />
sind Opfer einer Steuerpolitik,<br />
die sie zwingt, einen Großteil ihres<br />
Geldes an der Tankstelle zu lassen.<br />
Folglich ist auch im Reifenhandel<br />
die Situation nach den ersten neun<br />
Monaten des Jahres 2002 schlechter<br />
als im Vergleichsraum des Vorjahres.<br />
Die derzeitige wirtschaftliche<br />
Situation, Stichwort Teuro, zwingt die<br />
Verbraucher zum Sparen. Industrie<br />
und Handel müssen ihre Bemühungen<br />
intensivieren, das Hightech-<br />
Produkt Reifen angemessen zu bewerben,<br />
um den Verbrauchern das<br />
Produkt schmackhaft zu machen.<br />
Denn das anstehende <strong>Winterreifen</strong>-<br />
Geschäft wird meines Erachtens<br />
geprägt sein durch lange Kundengespräche.<br />
Um die Leute zu überzeugen,<br />
dass sich die Geldausgabe<br />
lohnt, müssen wir mit guten Argumenten<br />
gefüttert werden. Denn<br />
viele Kunden haben die Spontanität<br />
vergangener Jahre völlig verloren.<br />
Reichte damals eine starke Werbung<br />
aus, sie zum Kauf zu animieren, notieren<br />
sie sich heute bei verschiedenen<br />
Händlern verschiedene Produkte<br />
und wägen das Für und Wider<br />
sorgfältig ab. Sie versuchen bisweilen<br />
auch, die Preise zu drücken.<br />
Aber bei diesen Margen ist nach<br />
unten kein Spielraum mehr.<br />
Rolf Löffler, Reifenabteilung, Firma<br />
Otto Meyer, Ebstorf<br />
»Rumgeeiert wie Heiner Lauterbach«<br />
Ja Leute, jetzt beginnt sie wieder, die kalte Jahreszeit, die Jahreszeit der vereisten und<br />
schneebedeckten Straßen, die Jahreszeit, bei der es wie bei keiner anderen um gute Bodenhaftung<br />
und exzellentes „Schuhwerk“ fürs Auto geht. Wenn ich das Jahr über auf Tournee<br />
bin, kommen mit allen Terminen schnell mal zwischen 80 und 90.000 km zusammen.<br />
Ein Großteil davon natürlich im Herbst, Winter und Frühjahr. Die Einsicht, sich „nur“ für den<br />
Winter neue und teure <strong>Winterreifen</strong> zu kaufen, war bei mir natürlich auch nicht sofort da, zumal<br />
es vorher ja auch immer irgendwie ohne gegangen ist. Dachte ich, aber: auf Kies gefurzt.<br />
Vor knapp zwei Jahren hatte ich die Situation, dass ich unbedingt zu einem Konzert musste,<br />
aber über Nacht die Autobahnen komplett zugeschneit waren.<br />
Is ja kein Thema, dachte ich mir, fährste einfach etwas früher los, bist ja ´n cleveres Kerlchen.<br />
Als dann aber auf der A 45 noch ne Vollsperrung dazu kam und mir klar wurde, dass es<br />
jetzt bis zum Konzertbeginn richtig eng werden würde, ging mir der Arsch schon son bisschen<br />
auf Grundeis. Als die Bahn dann endlich wieder freigegeben wurde, hab ich dann<br />
natürlich auch in bester Walter-Röhrl-Manier drauf gehalten! Und es ging ... nämlich nix,<br />
gar nix! Scheiß Sommerreifen. Ich bin durch die Gegend geeiert wie Heiner Lauterbach<br />
nach der Bambi-Verleihung. Einfach null Gripp, null Reserven und null Sicherheit. Zum Glück<br />
war das Konzert ein bisschen später angesetzt, so war ich da wenigstens pünktlich. Aber<br />
Atze Schröder,<br />
Comedian und<br />
Vielfahrer, über<br />
seine Erfahrungen<br />
mit Sommerreifen<br />
in der kalten<br />
Jahreszeit.<br />
damals hab ich geschworen: Im Winter nur noch mit <strong>Winterreifen</strong><br />
oder mit der Bahn fahren. Ich fahr jetzt seit zwei Jahren im<br />
Winter nur noch mit <strong>Winterreifen</strong> durch die Gegend und ich<br />
sach es euch, ich könnte mich in den Arsch beißen, dass ich es<br />
nicht schon vorher gemacht habe. Leute, spart nicht am falschen<br />
Ende. Das haben schon zu viele vor euch getan, und die<br />
brauchen jetzt nie wieder <strong>Winterreifen</strong>.<br />
Z<br />
U R<br />
S<br />
A<br />
C<br />
H E<br />
N E W S<br />
LAGERVERWALTUNG<br />
WAMOS optimiert den Service<br />
Ab sofort sind alle Handelsläger<br />
der <strong>Continental</strong> mit einem neuen<br />
Lagerverwaltungsmodul ausgestattet.<br />
Es ermöglicht effizientere<br />
Abläufe und optimierten Kundenservice.<br />
Montagmorgen, 10:10 Uhr: Auf den Hof<br />
von Reifen-Meyer, Dortmund, rollt der Lieferwagen<br />
mit den bestellten Conti-Reifen<br />
– darunter vier WinterContact TS 790 V,<br />
die binnen weniger Stunden unter einen<br />
Kunden-BMW montiert werden sollen. Das<br />
Auto steht schon bereit. Der Kunde will es<br />
in der Mittagspause abholen. Beim Entladen<br />
wird klar: Der Auftrag droht zu platzen,<br />
denn einer der Hochgeschwindigkeits-<br />
Reifen fehlt. Folgen: Frust bei Händler und<br />
Endverbraucher sowie ein Rattenschwanz<br />
administrativer Tätigkeiten. Denn die Rechnung<br />
lautete über vier Pneus.<br />
WEISSWANDREIFEN<br />
Originalgetreu<br />
Seit Beginn der Pkw-Fertigung ist <strong>Continental</strong><br />
Erstausrüstungspartner bei Mercedes. Diese Tradition<br />
verpflichtet. Deshalb stellt Conti für die<br />
Mercedes 190er-Serie, Ponton-Zylinder und die<br />
Die Form ist klassisch, das Material von heute.<br />
„Kleine Heckflosse“ Weißwandreifen her. Die<br />
Conti Classics werden exklusiv über die Daimler-Chrysler-Niederlassungen<br />
und Vertragspartner<br />
vertrieben. Auch für klassische Motorroller<br />
der Zippy-3-Modellreihe fertigt Conti Weißwandreifen,<br />
die im Fachhandel erhältlich sind.<br />
WAMOS steigert die Leistung der RDC und verbessert den Service.<br />
Dieses nicht ganz seltene Ärgernis beseitigte<br />
die <strong>Continental</strong> nun mit dem Lagerverwaltungsmodul<br />
WAMOS (Warehouse<br />
Management and Optimization System),<br />
das in Zusammenarbeit mit der ICA<br />
(Axel Timmermann und Volker Jansen)<br />
auf SAP R3-Basis speziell von <strong>Continental</strong><br />
entwickelt wurde. „Erstmals verfügen<br />
damit alle am Prozess Beteiligten von den<br />
Werken bis zu den Regionalen Distributions-Centern<br />
(RDC) über ein<br />
einheitliches System“, freut<br />
sich Udo Heiligers, der die rund<br />
zweijährige Umstellungspha-<br />
se als Projektleiter begleitete.<br />
„Damit entfallen Schnittstellen,<br />
die uns bisher die Arbeit<br />
erschwerten.“<br />
So hatten die Conti-Mitarbeiter<br />
beispielsweise keinen<br />
Einblick in die unterschiedlichen<br />
Lager-Systeme der RDC.<br />
Seit Anfang September die<br />
letzten Arbeiten abgeschlossen<br />
wurden, sind die Lagerstrategien<br />
der Dienstleister in<br />
allen Einzelheiten nachvollziehbar.<br />
Dies gibt der Conti<br />
die Möglichkeit, beratend einzugreifen.<br />
„So konnten wir die<br />
Leistungsfähigkeit der RDC<br />
deutlich steigern“, berichtet<br />
Klaus Gerken, Leiter Distribution<br />
Ersatzgeschäft Deutschland.<br />
So steigert WAMOS das<br />
Leistungsvermögen der Conti-<br />
Distribution gerade in heißen<br />
Phasen wie dem Wintergeschäft.<br />
Spürbare Verbesserungen<br />
ergeben sich aber auch<br />
auf einer anderen Ebene: Unter anderem<br />
unterstützt ein Tool die Direkttouren-Abwicklung.<br />
Begann diese früher mit dem<br />
Lieferschein, wird dieser nun erst nach<br />
Abschluss aller Arbeiten ausgedruckt.<br />
Zusammengestellt, kommissioniert und<br />
bestätigt werden die einzelnen Aufträge<br />
auf der Basis reiner Datensätze. „Dies<br />
verringert die Fehleranfälligkeiterheblich“,<br />
bilanziert<br />
Michael Kehr, verantwortlich<br />
für das<br />
Zusammenwirken<br />
von CentralOrder-<br />
Desk und RDC.<br />
„Sind von vier bestellten<br />
Reifen nur<br />
Das WAMOS-Team: Bernhard Sieg-<br />
drei im entspremund,<br />
Michael Kehr, Talis Klauss,<br />
chenden Lager Udo Heiligers und Klaus Gerken (v.l.).<br />
verfügbar, kann<br />
der vierte Pneu bereits im Vorfeld in einem<br />
anderen Lager besorgt werden.“<br />
Dies erleichtere die Abwicklung, zumal<br />
der fehlende Pneu bei Verfügbarkeit automatisch<br />
nachgeliefert werde. Darüber<br />
hinaus wird die Abweichung zwischen bestellter<br />
und auszuliefernder Ware vom System<br />
an die Zentrale gemeldet. Der Kunde<br />
kann vorab informiert werden. Unliebsame<br />
Überraschungen werden vermieden.<br />
„Der Ausbau wird sukzessive weiter voran<br />
getrieben“, verspricht Bernhard Siegmund,<br />
der von Seiten der Konzernzentrale<br />
für die IT-Koordinierung verantwortlich<br />
zeichnet. „Dazu gehört auch die Nutzung<br />
neuer SAP-Funktionen, die die Lieferqualität<br />
und den Service weiter steigern“,<br />
fügt Talis Klauss, Informations-<br />
Management <strong>Continental</strong>, hinzu.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 9
3<br />
FRAGEN AN...<br />
Leiter Marketing Europa<br />
Lars<br />
Fahrenbach<br />
Welche Bedeutung kommt dem Aufgabenbereich<br />
Marketing Europa zu?<br />
Jeder kennt den Leistungsbeitrag des Bereichs<br />
Marketing und Vertrieb Europa für das Konzernergebnis.<br />
Dabei übersieht man aber oft die Schattenseiten<br />
des Erfolgs, weil er praktizierte Denk- und<br />
Handlungsmuster verfestigt, ohne diese zu hinterfragen<br />
– auch wenn sich Umfeld und Spieler verändern.<br />
Die anspruchsvollste Aufgabe sehe ich darin,<br />
die Balance zwischen Kontinuität und Veränderung<br />
zu halten. Veränderungsprozesse dürfen nicht durch<br />
Wettbewerbsdruck diktiert werden. Wir müssen<br />
das Heft des Handelns in der Hand behalten und<br />
aus eigener Kraft Initiativen entwickeln.<br />
Welche wesentlichen Herausforderungen gilt<br />
es derzeit zu meistern?<br />
In die jetzige Funktion bin ich über mehrere Stationen<br />
des Vertriebs gekommen. Meine Erfahrung ist, dass<br />
sich Konfliktfelder weniger an Produktthemen manifestieren<br />
– denn gute Reifen sind für jeden Wettbewerbsteilnehmer<br />
ein Muss – als an der immer<br />
wiederkehrenden Unberechenbarkeit der Preiskoordination<br />
und des Managements der Komplexität<br />
von Warenverfügbarkeit. Nachhaltigen Mehrwert<br />
können wir für unsere Kunden generieren,<br />
wenn wir uns hier einen verteidigungsfähigen<br />
Wettbewerbsvorteil erarbeiten.<br />
Kommen regionale Gesichtspunkte bei europaweit<br />
gelenkten Marketing- und Werbestrategien<br />
nicht zu kurz?<br />
Mit Ihrer Frage unterstellen Sie einen Konfliktautomatismus,<br />
den ich so nicht teile. Den Nutzen einer<br />
Idee oder eines Konzeptes bewerten Kunden und<br />
nicht eine lokale Marktorganisation oder die Zentrale<br />
in Hannover. Vor diesem Hintergrund organisieren<br />
wir den strategischen Dialog zwischen den<br />
Märkten und Marketing Europa. Abgesehen davon<br />
sind unsere Marktleiter auch viel zu gut, so dass<br />
es illusorisch wäre, gegen sie eine Strategie „durchzudrücken“,<br />
die nicht lokal sinnvoll und adaptabel<br />
ist. Es wäre auch ein grundlegender Widerspruch,<br />
sich gegenüber einem Kunden kooperativ zu geben<br />
und innerhalb unseres Unternehmens analog<br />
nicht korrespondierend zu verfahren.<br />
4X4-REIFEN<br />
N E W S<br />
Getestet und für<br />
gut befunden<br />
Mit seinem durchgehend hohen Leistungsniveau<br />
überzeugte der Conti-4x4Contact im<br />
ersten AutoBild alles allrad-Reifencheck die<br />
Testfahrer.<br />
Der Conti4x4-<br />
Contact bewies<br />
Allround-Qualitäten.<br />
In der August-Ausgabe<br />
veröffentlichte die Zeitschrift<br />
AutoBild alles<br />
allrad die Ergebnisse<br />
des ersten großen<br />
deutschen 4X<br />
4-Reifentests und<br />
krönte den Conti-<br />
4X4Contact mit dem<br />
höchstmöglichen<br />
Prädikat „vorbildlich“<br />
zum Testsieger. Insgesamt<br />
mussten sechs<br />
Probanden der Dimension<br />
215/65 R 15 H in<br />
In der August-Ausgabe veröffentlichte<br />
AutoBild alles allrad<br />
Testergebnisse aus 17 Disziplinen.<br />
nicht weniger als 17 Disziplinen auf Asphalt<br />
und im leichten Gelände ihr Können<br />
unter Beweis stellen. Zu den gängigen<br />
Tests kamen dabei noch die Kriterien<br />
Traktion, Handling und Bremsen auf diversen<br />
Untergründen im leichten Gelände.<br />
Wobei es den Testpiloten vor allem auf<br />
ausgeprägte Allround-Qualitäten ankam.<br />
Das „durchgehend hohe Leistungsniveau“<br />
mit „hervorragenden Handlingeigenschaften<br />
auf nasser und trockener Piste“ sowie<br />
dem „besten Nassbremsweg“ im Test<br />
überzeugte die Jury nachhaltig und verwies<br />
die Konkurrenten des 4X4-Alleskönners<br />
der <strong>Continental</strong> auf die Plätze.<br />
AUTOMOTIVE<br />
Conti-Technik im VW-Flaggschiff<br />
Als erste Limousine der automobilen Oberklasse verfügt der Phaeton von VW<br />
serienmäßig über ein volltragendes Luftfeder-Fahrwerk.<br />
Die intelligente Dämpferregelung des<br />
<strong>Continental</strong>-Systems sorgt für individuelle<br />
Anpassung der Dämpfkraft innerhalb<br />
von zehn bis 15 Millisekunden an<br />
jedem Dämpfer. Ziel ist es, das Auf und<br />
Ab der Räder und Achsen so wirkungsvoll<br />
von der Karosserie abzukoppeln, dass<br />
diese auch bei<br />
Der neue Phaeton<br />
von Volkswagen<br />
schlechten Wegstrecken ruhig bleibt. Um<br />
dies zu erreichen, werden beim Phaeton<br />
sowohl Radbeschleunigungssensoren<br />
an den Stoßdämpfern sowie Sensoren<br />
zum Messen der Karosseriebewegungen<br />
eingesetzt. Ein Steuergerät errechnet<br />
daraus für jedes Rad individuell die<br />
optimale Dämpfkraft.<br />
Reifen<br />
Prüfungspflicht des Handels<br />
Reifen-Fachhändler sind verpflichtet,<br />
gebrauchte Reifen vor dem Verkauf<br />
auf Alter und Verkehrstüchtigkeit<br />
zu überprüfen, sonst kann der<br />
Käufer nach einem Unfall Schadenersatz<br />
verlangen. So entschied das<br />
OLG Nürnberg unter dem Aktenzeichen<br />
3 U 3149/01. Dies gilt auch,<br />
wenn der Reifen äußerlich in einwandfreiem<br />
Zustand ist. Der Fach-<br />
Händler hatte einen 18 Jahre alten<br />
Reifen montiert, der äußerlich keinen<br />
Schaden aufwies, schließlich aber<br />
bei voller Fahrt platzte. Ein Käufer,<br />
so das Gericht, dürfe jedoch auch<br />
beim Kauf eines Gebrauchtreifens<br />
darauf vertrauen, dass er ein ungefährliches<br />
Produkt erwerbe.<br />
N E W S<br />
Während der Katastrophen-Einsätze in den Überflutungsgebieten<br />
sorgten HeliMax-Ballone der Firma Nölle, Rheinberg, für Licht.<br />
Das größte Modell hat einen Durchmesser<br />
von fünfeinhalb Metern und schwebt<br />
an einem Stahlseil in bis zu 50 Metern Höhe.<br />
Mit Hochleistungs-Metalldampflampen<br />
ist es in der Lage, eine Fläche von rund<br />
Info-Grafik Pilot:Projekt<br />
Das H/V-Reifen-Segment wächst<br />
Veränderungen im Reifen-Ersatzgeschäft Deutschland: Im vergangenen<br />
Jahr überstieg die Zahl der montierten <strong>Winterreifen</strong> mit H/V-Kennung<br />
erstmals die Zahl der montierten Q-Reifen. Künftig wird sich das Verhältnis<br />
weiter zu Gunsten der High-Performance-Reifen verschieben.<br />
++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++ im<br />
Der schlauchlose Reifen<br />
Den ersten schlauchlosen Pkw-Reifen in Europa<br />
präsentierte Conti Anfang 1955 unter dem Namen<br />
<strong>Continental</strong>-»R«-Reifen. Die<br />
ersten Patente darauf erhielt<br />
das Unternehmen bereits 1943.<br />
Kriegs- und Nachkriegswirren<br />
verhinderten jedoch die rasche<br />
Umsetzung.<br />
10 <strong>ReifenMagazin</strong> 11<br />
Fritz Walter<br />
über Erfolg<br />
»Ein Team ist keins, wenn<br />
es nur zum Dienst zusammenkommt,<br />
über Geld<br />
redet und über die Alten lacht, die ein Gemeinschaftsgefühl<br />
pflegten. Wo sollen Erfolge<br />
her kommen, wenn gestandene Spieler aneinander<br />
geraten und sich Grüppchen bilden?«<br />
Recht<br />
Das aktuelle Stichwort:<br />
Corporate Governance<br />
Selbst auferlegtes Verhaltens-Regelwerk auf Basis<br />
wesentlicher gesetzlicher Vorschriften zur Unternehmensführung<br />
und -überwachung. Die Richtlinien<br />
werden von jedem Unternehmen selbst entwickelt.<br />
Ziel ist es, durch die selbst erdachten Regeln die<br />
Transparenz des Unternehmens zu erhöhen und<br />
so das Vertrauen in die Konzernführung zu stärken.<br />
HIGH TECH<br />
Leuchtballon hilft Fluthelfern<br />
sechs Quadratkilometern<br />
taghell auszuleuchten. Den<br />
Auftrieb verdankt der Ballon<br />
einer Heliumfüllung. Das<br />
hauchdünn beschichtete<br />
GESAMT<br />
S/T<br />
Q<br />
H/V<br />
13.732<br />
8.428<br />
16.134 15.981<br />
10.376<br />
10.704<br />
3.540 3.616 3.006<br />
1.764 2.142 2.271<br />
14.222<br />
9.814<br />
2.478<br />
1.930<br />
1998 1999 2000 2001<br />
16.000<br />
11.360<br />
3.010<br />
1.630<br />
2002<br />
Prognose<br />
In Mio.<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
HeliMax-Ballone machten<br />
auch nächtliche<br />
Hilfseinsätze möglich.<br />
Polyamidgewebe, aus dem<br />
die Zuschnitte für die Hülle<br />
gemacht werden, liefert<br />
ContiTech. Es verhindert,<br />
dass sich das Edelgas<br />
langsam durch die<br />
Hülle verflüchtigt und der<br />
Ballon absackt.<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0
Viele Mittelständler leiden<br />
unter gekündigten Krediten<br />
und verweigerten Sanierungshilfen.<br />
Der Grund:<br />
Viele Banken nehmen die<br />
Vergaberichtlinien nach<br />
Basel II vorweg.<br />
Deutschlands Mittelstand wird bei<br />
der Kreditvergabe stärker unter<br />
die Lupe genommen. So stößt<br />
nach einer Untersuchung der Kreditanstalt<br />
für Wiederaufbau (KfW), Frankfurt/<br />
Main bereits ein Drittel der Mittelständler<br />
auf größte Schwierigkeiten, von ihrer Hausbank<br />
ein Darlehen zu erhalten. „Die Kreditversorgung<br />
klemmt“, bestätigt Gunter<br />
Kayser, Leiter des Bonner Instituts für Mittelstandsforschung.<br />
Die Ursache: Aufgrund<br />
der Rekordzahl der Firmenpleiten<br />
im Mittelstand werden die Geldinstitute<br />
zum Jahresende tausende von Krediten<br />
abschreiben müssen. „Dies bewirkt auf<br />
Dauer einen Mangel an Eigenkapital, das<br />
12<br />
H I N T E R G R U N D<br />
Kreditversorgung des Mittelstandes im Umbruch<br />
Ohne Zahlen-Strip kein Geld<br />
vorhanden sein muss, um überhaupt Kredite<br />
gewähren zu können“, erklärt Mark<br />
Wahrenburg, Professor für Bankbetriebslehre<br />
an der Uni Frankfurt. „Angesichts der<br />
geringen Gewinnspannen und der Zunahme<br />
von Risiken durch Insolvenzen ist<br />
eine vorsichtige Politik richtig und angebracht“,<br />
ergänzt Manfred Weber vom Bundesverband<br />
deutscher Banken (BdB).<br />
Hinzu kommen die Konsequenzen aus<br />
„Basel II“. Danach dürfen die Institute ab<br />
2005 die Kredite nicht mehr mit einer Eigenkapitalpauschale<br />
unterlegen, sondern<br />
mit einer Summe, die von der Zahlungs-<br />
Kreditvergabe vor „Basel II“<br />
fähigkeit des Kreditnehmers abhängt. „Derzeit<br />
werden Kredite zu acht Prozent mit<br />
Eigenkapital unterlegt“, erläutert Stefan<br />
Schumacher, Leiter Kreditmanagement<br />
Vertriebseinheit Deutschland <strong>Continental</strong>.<br />
„Diese Richtgröße wird zudem mit einem<br />
Risikofaktor gewichtet. Dazu teilen die<br />
Banken ihre Kunden in drei Klassen ein:<br />
• Öffentliche Kreditnehmer haben das<br />
geringste Ausfallrisiko (Faktor 0).<br />
• Darlehen an andere Kreditinstitute werden<br />
mit dem Faktor 20 gewichtet,<br />
• Kredite an Privatkunden und Unternehmen<br />
mit Faktor 100.“<br />
Kredit Kreditnehmer Richtgröße Gewichtung EK-Unterlegung<br />
500.000 € Kreditinstitut 8% 20% 8.000 €<br />
500.000 € Unternehmen 8% 100% 40.000 €<br />
Basel II baut für den Mittelstand hohe<br />
Finanzierungshindernisse auf.<br />
Tritt Basel II in Kraft, hängt die Höhe<br />
der Eigenkapitalunterlegung eines Kredits<br />
von seinem Ausfallrisiko ab. Um dieses<br />
Risiko zu ermitteln, untersuchen die<br />
Banken im Rahmen eines Ratings die<br />
Fähigkeit eines Kreditnehmers, seinen<br />
Zahlungsverpflichtungen langfristig nachzukommen.<br />
Vier Bereiche rücken dabei<br />
in den Fokus der Analyse. Zu den bisherigen<br />
Hard-Facts, also Bilanz und G+V-<br />
Kriterien wie<br />
• Eigenmittelquote,<br />
• Gesamtkapitalrendite,<br />
• Verschuldungsgrad,<br />
werden künftig qualitative Soft-Facts wie<br />
• mittelfristige Unternehmensplanung,<br />
• Führungsstruktur,<br />
• Controlling,<br />
• Unternehmenskonzept/-Strategie,<br />
• Marktposition,<br />
H I N T E R G R U N D<br />
Illustration: Pilot:Projekt/Th.Wilkens<br />
• Produktion,<br />
sowie die Liquiditäts-Struktur des Betriebes<br />
geprüft.<br />
Aus den Ergebnissen der einzelnen<br />
Bewertungsrubriken ermitteln die Kreditinstitute<br />
oder spezialisierte Agenturen<br />
die Bewertung der Bonität, vermittelt<br />
durch ein Rating, dessen Bandbreite von<br />
„Sehr gut“ (AAA) bis „Ungenügend“ (C)<br />
reicht. Die Rating-Zensur entscheidet darüber,<br />
mit welchem Risikofaktor die Richtgröße<br />
gewichtet wird.<br />
Da Kredite für bonitätsschwache Kunden<br />
erheblich mehr Eigenkapital binden<br />
als zuvor, werden Banken diesen Mehraufwand<br />
durch erhöhte Zinsen kompensieren.<br />
Fast alle Mittelständler befürchten<br />
daher deutlich höhere Kreditkosten.<br />
„Der Mittelstand wird dem Thema Rating<br />
sehr schnell sehr viel mehr Beachtung<br />
schenken müssen", urteilt Henry<br />
Fischer, Kaufmännischer Leiter Vertriebseinheit<br />
Deutschland <strong>Continental</strong> (VE-D).<br />
Fortan komme es entscheidend auf die<br />
überzeugende Präsentation von aussagekräftigen<br />
Zahlen und schlüssiger Fak-<br />
»Der Mittelstand<br />
wird<br />
dem Rating<br />
sehr schnell<br />
mehr beachtungschenken<br />
müssen«<br />
Henry Fischer<br />
Kaufmännischer Leiter VE-D<br />
Vergabe eines Firmen-Kredits in Höhe von 500.000 € gemäß „Basel II“<br />
Rating Richtgröße Gewichtung EK-Unterlegung<br />
AAA bis AA- 8% 20% 8.000 €<br />
A+ bis A- 8% 50% 20.000 €<br />
BBB+ bis B- 8% 100% 40.000 €<br />
B- bis C 8% 150% 60.000 €<br />
ten an: „Dazu benötigt der Mittelstand<br />
eine offene Informationspolitik. Der Unternehmer<br />
muss sowohl die Bilanz als<br />
auch den Geschäftsplan im Detail vorstellen<br />
und erläutern können".<br />
Künftig sind eine stringente Planung<br />
sowie ein effizientes Controlling die Voraussetzung<br />
für einen günstigen Kredit.<br />
Eine Studie des Instituts für Mittelstandsforschung<br />
belegt: Die Hälfte der<br />
analysierten Unternehmen verfügt gar<br />
nicht über Zahlen, die sie offen legen<br />
könnte.<br />
Collin Scholz<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 13
Die neuen <strong>Winterreifen</strong><br />
14<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Sicher durch Matsch<br />
und Schnee<br />
Im Winter steigen die Unfallzahlen. Doch jeder zweite Autofahrer<br />
in Deutschland, Österreich und der Schweiz verzichtet<br />
nach wie vor auf die Umrüstung. Da eine generelle <strong>Winterreifen</strong>pflicht<br />
nicht in Sicht ist, bleibt der Fachhandel weiterhin<br />
auf gute Argumente angewiesen.<br />
Angesichts der üblichen Straßentemperaturen<br />
zwischen minus<br />
zehn und plus fünf Grad sind<br />
die mitteleuropäischen Straßen<br />
im Winter genau so oft trocken wie<br />
nass oder schneebedeckt. „Der moderne<br />
<strong>Winterreifen</strong>“, so Dr. Burkhard Wies, bei<br />
<strong>Continental</strong> für die Entwicklung von Pkw-<br />
Reifen verantwortlich, „muss deshalb<br />
über ausgewogene Eigenschaften auf Eis,<br />
Schnee, Matsch, Nässe und trockener<br />
Fahrbahn verfügen.“ Zentrales Merkmal<br />
sei die gute Traktion. Denn je kürzer der<br />
Bremsweg, desto größer sind die Sicherheitsreserven<br />
in kritischen Situationen –<br />
nicht nur für Fahrer und Beifahrer, sondern<br />
auch für weitere Verkehrsteilnehmer.<br />
„Mit Sommerreifen ist auf warmer und<br />
trockener Fahrbahn aus einer Geschwindigkeit<br />
von 80 Kilometern pro Stunde<br />
ein Bremsweg von rund 30 bis 35 Metern<br />
zu erzielen,“ erläutert Dr. Burkhard<br />
Wies. „Bei unterkühlter Fahrbahn, womöglich<br />
mit Tau oder Reif, kann sich der<br />
Bremsweg glatt verdoppeln.“ Noch dramatischer<br />
fallen die Unterschiede auf<br />
Schnee aus: „Mit <strong>Winterreifen</strong>“, so Dr. Wies,<br />
„beträgt der Bremsweg rund 70 Meter<br />
und damit schon doppelt so viel, wie unter<br />
Sommerbedingungen." Mit Sommerreifen<br />
verlängere sich dieser Bremsweg<br />
noch einmal um mehr als die Hälfte auf<br />
110 Meter. Wenn das Fahrzeug mit <strong>Winterreifen</strong><br />
nach 70 Metern steht, schlittert<br />
ein anderes mit Sommerreifen noch mit<br />
rund 50 Kilometern pro Stunde vorbei.<br />
Und das kann tödlich enden.<br />
„Moderne <strong>Winterreifen</strong> sind so konzipiert,<br />
dass sie nicht nur problemlose Fahrten<br />
bei Reifglätte und Schnee ermögli-<br />
chen, sondern ihre besonderen Eigenschaften<br />
bereits bei Temperaturen ab 7<br />
Grad Celsius zum Tragen kommen. Sommerreifen<br />
verlieren aufgrund ihrer Gummimischung<br />
bei niedrigen Temperaturen<br />
an Grip und Haftung, bei Breitreifen setzt<br />
dieser Effekt sogar schon bei 10 Grad<br />
Celsius ein.“<br />
Die Auswirkungen auf den winterlichen<br />
Straßenverkehr dokumentiert ein Vergleichstest<br />
von auto motor und sport<br />
aus dem Jahr 2000. Die Fachzeitschrift<br />
testete einen Sommerreifen-Testsieger<br />
in typischen Wintereifendisziplinen. Das<br />
eindeutige Ergebnis: Der Spezialist für<br />
die warme Jahreszeit hatte auf winterlichen<br />
Straßen keine Chance. Betrug der<br />
Bremsweg aus 40 Kilometern pro Stunde<br />
mit dem <strong>Winterreifen</strong> 22,5 Meter, so<br />
benötigte der überforderte Konkurrent<br />
unter gleichen Bedingungen satte 48,2<br />
Meter. Umgekehrt registrierte die Stoppuhr<br />
für die Beschleunigung aus dem<br />
Stand auf Tempo 40 14,7 Sekunden (<strong>Winterreifen</strong><br />
5,6 Sekunden). Und im Traktionstest<br />
verzeichneten die Prüfer nur we-<br />
SPUREN<br />
SUCHE<br />
Am Grip<br />
der Zeit<br />
Wir schreiben das Jahr 2002<br />
und die <strong>Continental</strong>-Gruppe<br />
ist Marktführer bei Winterrei-<br />
fen in Europa. Als Marke ist Conti<br />
in so bedeutenden Winterregionen<br />
wie Norwegen, der Schweiz<br />
und Deutschland, dem größten<br />
T I T E L S T O R Y<br />
2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1995<br />
Mit dem TS 790 V<br />
offeriert Conti den<br />
ersten echten<br />
Winter-V-Reifen.<br />
Das Bienenwabenlamellenprofil<br />
des<br />
TS 780<br />
<strong>Winterreifen</strong>markt Europas, die<br />
klare Nummer 1. Bei Autofahrern<br />
liegt Conti an der Spitze der Käuferpräferenz<br />
und ist führend bei<br />
der Entwicklung neuer Trends und<br />
Technologien – immer am Puls der<br />
Zeit. Dabei hat sich seit der Ein-<br />
Die CLS-Lamelle kam<br />
erstmals im TS 790<br />
zum Einsatz.<br />
In jedem Jahr führen<br />
frühe Wintereinbrüche<br />
zu chaotischen<br />
Straßenverhältnissen.<br />
Fahrer von <strong>Winterreifen</strong><br />
kommen sicher<br />
ans Ziel.<br />
führung des ersten <strong>Winterreifen</strong>s fen-Tests durchführte, errang die<br />
Deutschlands Fahrzeugbestand <strong>Continental</strong> 13 Testsiege und wur-<br />
um das 47-fache vergrößert. 1952<br />
fährt jeder 74., heude<br />
achtmal Zweiter.<br />
te fast jeder 2. ein<br />
Auto. In den 30 Jahren,<br />
in denen der<br />
1994 wird Michael<br />
Schumacher als<br />
erster Deutscher<br />
Formel-1-<br />
ADAC 21 Winterrei-<br />
Weltmeister.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 15
» Die Initiative Pro<br />
«<br />
<strong>Winterreifen</strong><br />
erfreut sich<br />
weiterhin an steigendem<br />
Interesse<br />
Werner Sauerhöfer,<br />
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e. V.<br />
nig mehr als 20 Prozent der Zugkraft<br />
des Gegenspielers aus den Reihen der<br />
Winterspezialisten.<br />
Trotz dieser offenkundigen Leistungsdifferenzen<br />
verweigern nach wie vor rund<br />
50 Prozent aller Autofahrer in<br />
Deutschland, Österreich und<br />
der Schweiz ihren Fahrzeugen<br />
die Umrüstung<br />
auf <strong>Winterreifen</strong>. Und das<br />
häufig mit Argumenten<br />
aus der Mottenkiste. Die<br />
modernen Kältespezialis-<br />
1994 wird erstmals<br />
ein deutscher Rennfahrer<br />
Formel-1-Weltmeister. Michael<br />
Schumacher gewinnt mit<br />
einem Punkt Vorsprung<br />
vor Damon Hill aus Großbritannien<br />
und widmet<br />
seinen Titel Ayrton Senna,<br />
16<br />
� ContiWinterContact TS 780<br />
ADAC motorwelt: empfehlenswert (10/01)<br />
Auto: gut (Heft 22)<br />
auto touring: empfehlenswert (10/01)<br />
test: gut (10/01)<br />
Der TS 760 verfügt erstmals über die<br />
sogenannnte Tieflamelle.<br />
dem MS plus 55<br />
V nach. Vom Start<br />
weg deckt er die<br />
wichtigsten Größen<br />
in den Serien<br />
55 bis 40 mit 16,<br />
17 und 18 Zoll ab.<br />
Seine besonderen Merkmale sind ein hydrodynamisches<br />
Profildesign, ein neues,<br />
flaches Kontur-Konzept in Verbindung mit<br />
erhöhtem Lastindex (XL) und stabilen<br />
Schulterblöcken, eine optimierte, hochadaptive<br />
Silica-Mischung sowie ein modifiziertes<br />
Lamellenkonzept.<br />
„Wir erzielen einen hocheffizienten,<br />
strömungsgünstigen Entwässerungsmechanismus“,<br />
erklärt Jürgen Drack, Brandmanager<br />
Uniroyal D/A/CH, die Wirkungsweise.<br />
„Insbesondere sorgt die neue Kontur<br />
mit den stabilen Schulterblöcken für<br />
eine direkte Kraftübertragung mit geringer<br />
Profilverformung.“ Die optimierte Mischung<br />
ermögliche gemeinsam mit dem<br />
modifizierten Lamellen-Konzept eine ausgezeichnete<br />
Winterperformance bei gleichzeitig<br />
überzeugend verbessertem Nassgriff.<br />
„Der Kunde kann sich auf einen erhöhten<br />
Aquaplaningschutz, sportlich dynamisches<br />
Handling und ein Sicherheits-Plus<br />
auf winterlichen Straßen verlassen.“<br />
Was Jürgen Drack besonders<br />
freut: Wie der <strong>Continental</strong>WinterContact<br />
TS 790 V ist auch der Uniroyal MS plus<br />
55 V ein echter Winter-V-Reifen. Das heißt,<br />
er wurde so konstruiert, dass auch für<br />
schwere Fahrzeuge kein Lastabschlag<br />
berücksichtigt werden muss. Die Tempogrenze<br />
von 240 Kilometern gilt ohne<br />
Einschränkung.<br />
Neu im Konzern-Programm ist auch<br />
der Semperit Winter Grip für Wagen der<br />
Kompaktklasse. Hohe Haftung bei extremen<br />
winterlichen Straßenverhältnis-<br />
» Unser neuer Semperit<br />
«<br />
Winter-Grip bietet hohe<br />
T I T E L S T O R Y T I T E L S T O R Y<br />
� ContiWinterContact TS 790<br />
ADAC motorwelt: besonders<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
AutoBild: vorbildlich (40/01)<br />
auto motor sport: besonders<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
auto touring: besonders<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
Firmen Auto: besonders<br />
empfehlenswert (12/01)<br />
ÖkoTest: sehr gut (10/01)<br />
test: gut (10/01)<br />
ten sind längst nicht<br />
mehr lauter und unkomfortabler<br />
als ihre<br />
Artgenossen für<br />
wärmere Jahreszeiten.<br />
Auch in puncto<br />
Verschleiß stehen<br />
sie ihnen in nichts<br />
mehr nach. Und allenfallsMilchmädchen-Rechnungen<br />
kommen zu dem Ergebnis, dass der<br />
Verzicht aufs Umrüsten Kosten spart.<br />
Schließlich verlängert sich die Lebenserwartung<br />
von Sommerreifen durch die<br />
Winterpausen glatt auf das Doppelte.<br />
Dass falsch verstandene Sparsamkeit<br />
zu Lasten der eigenen Sicherheit gehen<br />
kann, bewies unter anderem der Touring<br />
Club Schweiz (TCS), der 1997 mit seinen<br />
Testpartnern Reifen der unteren Preisklasse<br />
testete. Auch wenn Reifen unbekannter<br />
Marken üblicherweise zu günstigeren<br />
Preisen angeboten werden, als<br />
der zu Saisonbeginn tödlich verunglückte.<br />
Der TS 760 löst den<br />
erfolgreichen TS 740 ab. Schon<br />
ein Jahr zuvor kam der<br />
WinterContact TS 770 auf<br />
den Markt. Die deutsche<br />
Wiedervereinigung wird<br />
1990 offiziell vollzogen. Wenige<br />
Jahre später wird der<br />
Volkswagen der DDR, der<br />
Trabant, von den Straßen<br />
Die Conti-Werbung setzte<br />
in den 90er Jahren auf<br />
Expertentests.<br />
� ContiWinterContact TS 790 V XL<br />
ADAC motorwelt: empfehlenswert (10/00)<br />
auto motor sport: empfehlenswert (24/01)<br />
test: gut (10/00)<br />
� NEU:<br />
Conti4x4 IceContact<br />
In Ausführungen mit<br />
und ohne Spikes<br />
für allradgetriebene<br />
Fahrzeuge<br />
solche bekannter Marken, rät der TCS<br />
dringend vom Erwerb ab. Der Verband<br />
empfiehlt sicherheitsbewussten Verbrauchern,<br />
ausschließlich bekannte Marken<br />
zu kaufen.<br />
Auch Ganzjahresreifen sind im Übrigen<br />
keine echte Alternative, sondern<br />
„stellen lediglich einen Kompromiss zwischen<br />
Sommer- und <strong>Winterreifen</strong> dar“,<br />
erläutert Eugen Geyer, vom Zentralen<br />
Kundendienst (ZKD). „Diese Reifen bieten<br />
weder im Winter noch im Sommer die<br />
optimale Lösung.“ Seine Überzeugung:<br />
„Da moderne <strong>Winterreifen</strong> den Ganzjahresreifen<br />
inzwischen selbst im Sommer<br />
überlegen sind, haben Ganzjahresreifen<br />
ihre Existenzberechtigung verloren.“<br />
Sonst noch was? – Ach ja: <strong>Winterreifen</strong><br />
unterliegen Geschwindigkeitsbeschränkungen.<br />
Doch V-Reifen ermöglichen auch<br />
für die kalte Jahreszeit bis zu Tempo 240.<br />
In diesem Segment bietet Conti seit zwei<br />
Jahren den <strong>Continental</strong>WinterContact TS<br />
790 V. Uniroyal zog in diesem Jahr mit<br />
Die Offene Lamelleermöglichte<br />
dem TS 750<br />
gegenüber dem<br />
TS 730 ein deutlichverbessertesWinter-/Nässeverhalten.<br />
nahezu verschwunden<br />
sein. 1989 streiten<br />
einige Kommunen<br />
mit dem Bundesverkehrsministerium<br />
über den Einsatz von<br />
Streusalz auf winterlichen<br />
Straßen. Das<br />
Haftung bei extrem winterlichen<br />
Verhältnissen<br />
Oliver Held,<br />
Brandmanager Semperit<br />
sen, sicheres Nässeverhalten sowie komfortable<br />
Fahreigenschaften sind die wesentlichen<br />
Merkmale der Neuentwicklung,<br />
die den Top-Grip SLG 2 ersetzt.<br />
Der Winter-Grip verfügt über die Geschwindigkeitsfreigaben<br />
Q und T. Er deckt<br />
mit 23 Größen die Serien 80 bis 55 mit<br />
� Uniroyal MS plus 5<br />
ADAC motorwelt: besonders<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
auto touring: besonders<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
test: gut (10/01)<br />
13, 14 und 15 Zoll ab. „Der neue Winter-<br />
Grip bietet Mobilität und Sicherheit besonders<br />
auf verschneiten oder vereisten<br />
Straßen“, berichtet Franz Diensthuber,<br />
<strong>Winterreifen</strong>entwicklung Semperit. „Um<br />
dem neuen Winter-Grip diese beson-<br />
Ministerium macht jedoch<br />
deutlich, dass es<br />
den Einsatz von Streusalz<br />
für unverzichtbar hält.<br />
Helmut Kohl besucht als<br />
erster Bundeskanzler die<br />
Schweiz zur Erörterung<br />
wirtschafts- und verkehrs-<br />
Kühle<br />
Asthetik<br />
dominiert die<br />
Werbung der<br />
80er Jahre.<br />
politischer Fragen. 1982 erklären<br />
die Wirtschaftsminister der Bundesländer,<br />
in Fragen der Ener-<br />
ders für winterliche Fahrbedingungen<br />
geeigneten Eigenschaften zu verleihen,<br />
wurden die Lamellierung, das Profil und<br />
die Mischung besonders auf einander<br />
abgestimmt.“ Speziell adaptierte Lamellendicken<br />
ergeben eine gleichmäßige Kantenausbildung.<br />
Zusammen mit einer hohen<br />
Anzahl an Verzahnungsecken führe<br />
dies zu einem optimalen Traktionsverhalten<br />
(Details auf Seite 20). Ein neuartiges,<br />
natürliches Weichmachersystem in<br />
der Laufflächenmischung gewährleistet<br />
diese Eigenschaften auch bei tiefsten<br />
Temperaturen. „Kurzfristig“, so Oliver Held,<br />
Brandmanager Semperit D/A/CH, wurde<br />
die Dimensionspalette noch um die<br />
neuen Größen 145/65 R 15 Q und 175/<br />
55 R 15 Q für den Smart erweitert.“<br />
� Uniroyal MS plus 55<br />
ADAC motorwelt: besonders<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
AutoBild: empfehlenswert (41/00)<br />
auto motor sport: besonders<br />
empfehlenswert (21/00)<br />
auto touring: empfehlenswert (10/01)<br />
Auto Zeitung: sehr empfehlenswert (21/00)<br />
test: gut (10/01)<br />
� NEU: Uniroyal MS plus 55 V<br />
Der erste Winter-V-Reifen<br />
von Uniroyal für Geschwindigkeiten<br />
bis 240 km/h<br />
Ebenfalls aufgestockt wurde das Sortiment<br />
des Semperit Sport-Grip. Hier<br />
sind in diesem Winter erstmals die Dimensionen<br />
205/60 R 16 H (für<br />
Der TS 740 war der erfolgreichste<br />
<strong>Winterreifen</strong> der<br />
80er Jahre.<br />
1994 1993 1992 1991 1990 1989 1 988 1987 1986 1985 1984 1983 1982<br />
»Die Erhöhung der<br />
Mindestprofiltiefe<br />
ermöglicht freien<br />
Verkehr in der EU«<br />
Dr. Friedrich Zimmermann,<br />
Verkehrsminister 1989-91<br />
gieversorgung hätten die<br />
ökonomischen Kriterien<br />
Vorrang vor dem Umweltschutz.<br />
Kein Wunder, dass ein Aufruf zu<br />
einem autofreien Sonntag im Westdeutschland<br />
dieser Tage keine<br />
Resonanz findet. Stattdessen eröffnen<br />
die Verkehrsminister der<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 17
die neue E-Klasse) und 225/60 R 16 H<br />
im Angebot. Den 205/55 R 16, der bislang<br />
nur in der H-Version lieferbar war,<br />
gibt es jetzt auch mit Tempo-Index T.<br />
Der Umstieg auf aktuelle und damit<br />
technologisch weiterentwickelte Produkte<br />
lohnt sich immer – tendenziell um so<br />
mehr, je länger der letzte Kauf zurückliegt.<br />
Stellvertretend für diverse Fachverbände<br />
und Institute in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz empfehlen<br />
ADAC, ÖAMTC und TCS Autofahrern<br />
dringend, neue <strong>Winterreifen</strong> bereits anzuschaffen,<br />
wenn die Profiltiefe der alten<br />
unter die Vier-Millimeter-Marke sinkt. Spätestens<br />
nach fünf Jahren (ÖAMTC: vier<br />
Jahre) sollten die Reifen ungeachtet des<br />
Restprofils erneuert werden. „Denn die<br />
kälteoptimierte Gummimischung härtet<br />
mit der Zeit aus“, beschreibt Willy Matzke,<br />
den chemischen Alterungsprozess<br />
der Spezialpneus. Was kaum ein Autofahrer<br />
weiß: Geländewagen mit Allrad-<br />
Antrieb bieten entgegen weit verbreiteter<br />
Überzeugungen bei Kurvenfahrten<br />
und beim Bremsen keinerlei Vorteile gegenüber<br />
Limousinen. Das schwere Fahrzeug<br />
kann mit ungeeigneten Reifen über<br />
alle vier Räder wegrutschen und wird<br />
dann sehr schwer kontrollierbar.<br />
18<br />
� Barum Polaris<br />
OR 60<br />
Barum Polaris OR 60<br />
ADAC motorwelt:<br />
empfehlenswert<br />
(10/99)<br />
T I T E L S T O R Y T I T E L S T O R Y<br />
Prominente zum Thema<br />
Sicherheit duldet<br />
keine Kompromisse<br />
Nach dem erfolgreichen Start des<br />
<strong>Continental</strong>4x4WinterContact präsentiert<br />
Conti deshalb in diesem Jahr mit dem<br />
<strong>Continental</strong>4x4 IceContact für den Spike-<br />
Reifenmarkt Österreich einen weiteren<br />
kompromisslosen Winterexperten, der entweder<br />
mit oder ohne Spikes ausgeliefert<br />
wird. „Mit seinen zahllosen Lamellenkanten<br />
bietet der Reifen hervorragende Traktion<br />
und ausgezeichnetes<br />
Kurvenverhalten“, skizziert<br />
Bundesrepublik und der DDR,<br />
Werner Dollinger und Otto Arndt,<br />
das letzte Teilstück der Transit-<br />
Autobahn Hamburg-Berlin. Dol-<br />
1979: Ein Schneechaos sucht<br />
Deutschland heim. Autos verschwinden<br />
unter weißen Bergen.<br />
»Beim Fußball entscheidet der<br />
optimale Bodenkontakt bei widrigen<br />
Witterungsverhältnissen<br />
über Tore und Punkte, im Straßenverkehr<br />
nicht selten über<br />
Leben und Tod. Profis überlassen<br />
deshalb nichts dem Zufall<br />
und setzen in der nasskalten<br />
Jahreszeit konsequent auf<br />
<strong>Winterreifen</strong>. Denn Sicherheit<br />
duldet keine Kompromisse.«<br />
Ralf Rangnick<br />
Bundesliga-Trainer (Hannover 96)<br />
TS 730, ohne Spikes,<br />
dafür mit Winter-<br />
Haftmischung.<br />
linger (CSU) plant, das<br />
Autobahnnetz in den<br />
kommenden Jahren um<br />
3.000 Kilometer zu erweitern.<br />
Zeit für den TS<br />
740, den erfolgreichsten<br />
<strong>Winterreifen</strong> der 80er Jahre.<br />
1977 beeindruckt der<br />
Stephan Brückner, Produktmanager für<br />
4x4-Reifen, die wesentlichen Eigenschaften<br />
des IceContact. „Viele trompetenförmige<br />
Entwässerungsrillen sorgen für eine<br />
schnelle Ableitung von Schneematsch<br />
und Wasser durch eine offene Außenschulter.<br />
Der hohe Positivanteil in der<br />
Reifenmitte bietet eine ausgezeichnete<br />
Lenkansprache.“ Für die bespikte Version<br />
kommen besonders robuste Aluminium-Stifte<br />
zum Einsatz, deren Anordnung<br />
in aufwendigen Computersimulationen<br />
im Hinblick auf eine geringe Geräuschentwicklung<br />
optimiert wurde.<br />
»Spike-Reifen<br />
eignen sich nicht<br />
für eine dauerhafte<br />
Lösung«<br />
Georg Leber (SPD),<br />
Verkehrsminister 1966-72<br />
»Statistiken beweisen, dass<br />
das Unfallrisiko in der kalten<br />
Jahreszeit sechs mal höher<br />
ist als im Sommer. Wer im<br />
Winter ohne entsprechende<br />
Ausrüstung<br />
fährt, gefährdet sich<br />
und andere«<br />
Jens Weissflog<br />
Skisprung-Olympiasieger<br />
Ausgeliefert wird der griffige Allradler<br />
in sieben Größen der Serien 75, 70 und<br />
65 mit Speed-Index Q.<br />
Aber auch hinter den Kulissen lässt<br />
Conti nichts unversucht, um den Servicegrad<br />
und den Kundennutzen weiter<br />
zu optimieren.<br />
So erhofft sich <strong>Continental</strong> von einer<br />
neuen Arbeitszeitregelung im Werk Hannover-Stöcken<br />
positive Auswirkungen auf<br />
Die Gefangene Lamelle<br />
optimierte das Winter-<br />
Fahrverhalten des TS 730.<br />
TS 730 mit Lamellen und Winterhaftmischung.<br />
Die Zahl der Pkw<br />
in Westdeutschland steigt erstmals<br />
auf über 20 Millionen. Zum<br />
ersten Mal wird der große Preis<br />
von Deutschland auf dem Hockenheimring<br />
ausgetragen. Der<br />
die Lieferfähigkeit. Ein elastisches<br />
Modell soll dort die<br />
nötige Manpower während<br />
der besonders<br />
intensiven Produktionszeiträume<br />
sicherstellen.<br />
Indes treiben auch die<br />
Initiatoren der Initiative<br />
pro <strong>Winterreifen</strong> ihr ehrgeiziges<br />
Projekt weiter voran.<br />
Anlässlich der Reifen 2002<br />
einigten sich in Essen Verkehrssicherheitsexperten<br />
von<br />
Verbänden, Automobilclubs und<br />
Unternehmen auf die Gründung<br />
der gemeinsamen Initiative,<br />
die vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat<br />
(DVR) koordiniert<br />
wird. „Hintergrund waren<br />
die katastrophalen Verkehrsverhältnisse<br />
des vergangenen<br />
Winters“, so Markus<br />
Burgdorf, Leiter Öffentlichkeitsarbeit<br />
Reifen der <strong>Continental</strong>,<br />
„und die gemeinsame Erkenntnis,<br />
dass die Verkehrsteilnehmer<br />
für die Risiken im winterlichen<br />
Straßenverkehr insgesamt mehr<br />
sensibilisiert werden müssten.“<br />
Inzwischen sind die ersten konkreten<br />
Maßnahmen angelaufen. Pressemappen<br />
kamen erstmals auf der IAA in Hannover<br />
zum Einsatz und erste Presseinformationen<br />
wurden versandt. Der Kreis der<br />
beteiligten Unternehmen hat sich weiter<br />
erhöht: Michelin, Pirelli, Vredestein, Goodyear,<br />
Bridgestone/Firestone, Matador und<br />
Yokohama machen mit. „Weitere Interessenten“,<br />
so Werner Sauerhöfer, verantwortlicher<br />
Projektleiter auf Seiten des<br />
DVR, „sind VW, Ford, Renault, Dekra,<br />
einige Automobilclubs und andere.“<br />
Nürburgring ist nach Auffassung<br />
der Rennfahrer zu gefährlich.<br />
1972 ist die Zahl produzierter<br />
Käfer auf 17 Millionen gestiegen.<br />
Auf Spikesreifen<br />
rollen die neuen Modelle<br />
jedoch nicht mehr, denn<br />
die sind in Deutschland<br />
mittlerweile verboten. Conti baut<br />
den ersten Gürtelreifen und begründet<br />
damit die Contact-<br />
Serie. Das Kürzel TS steht<br />
TS 729 war der erste<br />
Reifen der Conti-<br />
Contact-Reihe mit<br />
Textil-Stahlgürtel.<br />
Eine Internetseite soll bis Ende September<br />
unter www. pro-winterreifen.de<br />
freigeschaltet werden.<br />
Offiziell startet die Kampagne am 14.<br />
Oktober mit einer Kick-Off-Veranstaltung<br />
� Semperit Top Grip SLG 2<br />
ADAC motorwelt: bedingt<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
auto touring: bedingt<br />
empfehlenswert (10/01)<br />
Pro Mobil (11/01): Winter-Allround:<br />
fast gut<br />
Winter alpin: gut<br />
test: gut (10/00)<br />
� Semperit Sport-Grip<br />
ADAC motorwelt: empfehlenswert (10/01)<br />
auto touring: empfehlenswert (10/01)<br />
test: gut (10/01)<br />
� NEU: Semperit Winter-Grip<br />
Bestmögliche Haftung für<br />
Fahrzeuge der Kompaktklasse<br />
in der Allrounder Ski-Halle in Neuss. Dafür<br />
sicherte sich die Initiative die Teilnahme<br />
von TV-Wetterexperte Jörg Kachelmann,<br />
der auch in weitere Aktivitäten<br />
eingebunden werden soll.<br />
Thomas Bungart<br />
1981 1980 1979 1978 1977 1976 1 975 1974 1973 1972 1971 1970 1969<br />
für Textil-Stahl. 1969 gilt in den<br />
Sommerferien erstmals ein Wochenend-Fahrverbot<br />
für Lkw.<br />
Es dauert fünf Wochen.<br />
Ende der 60er<br />
rückte der<br />
Reifen in den<br />
Werbefokus.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 19
Im mittleren Bereich ist die Lamellendicke sichtlich<br />
erhöht. Die dicken Lamellen setzen sich<br />
nicht mit Matsch und Schnee zu und erhöhen<br />
so die Zahl der verfügbaren Griffkannten.<br />
Das Unfallrisiko ist im Winter statistisch<br />
betrachtet rund sechsmal höher<br />
als im Sommer. Ausschlaggebend ist<br />
nicht die Kälte, sondern die Kombination<br />
aus schlechter Sicht, nassen Fahrbahnen<br />
und typischem Winterwetter mit Schnee<br />
und Eis.<br />
„Für den Winter-Grip haben wir ein neues<br />
Lamellensystem konzipiert und die Lamellendicken<br />
auf eine verbesserte Druckverteilung<br />
in der Bodenaufstandsfläche hin<br />
optimiert“, berichtet Hinnerk Kaiser, Entwickler<br />
des neuen Semperit-<strong>Winterreifen</strong>s.<br />
Dadurch bilde der Reifen während der<br />
Fahrt gleichmäßige Griffkanten, welche<br />
die Traktion beim Anfahren, Bremsen so-<br />
T I T E L S T O R Y T I T E L S T O R Y<br />
Der neue Winter-Grip von Semperit<br />
Griffkanten optimiert<br />
wie bei der Fahrt durch bergiges Gelände<br />
erheblich erhöhe. Ein weiteres Traktions-<br />
Plus bewirkt die unterschiedliche Stärke<br />
der Profileinschnitte: Da dicke Lamellen<br />
sich nicht mit Schnee oder Matsch zusetzen,<br />
stehen mehr Griffkanten zur Verfügung.<br />
Zudem wurden die schräg angeordneten<br />
Profilblöcke mit gegeneinander<br />
versetzten Lamellen versehen, was deren<br />
Zahl erhöht. Der hohe Grip des Reifens<br />
unter alpinen Straßenbedingungen resultiert<br />
aus der speziellen Anordnung der<br />
Profilblöcke auf der Lauffläche. Durch ihre<br />
extreme Schrägstellung stieg die Zahl der<br />
Griffkanten. Kleinere Blöcke in der Laufflächenmitte<br />
vermindern die Blocksteifigkeit.<br />
Die Resultate: Beste Seitenführung<br />
auf verschneiten Straßen und ein Handling-<br />
Plus im Schnee. „Das hohe Rillenvolumen<br />
bietet Potenzial für eine intensive Schneeaufnahme,<br />
die Verzahnungsecken verhindern<br />
das Rutschen des Schnees in der<br />
Rille und sorgen so für bessere Traktion.<br />
Die gezackt verlaufenden Längsrillen zwi-<br />
1963 rollen auf westdeutschen<br />
Straßen immerhin schon mehr als<br />
sieben Millionen Pkw. Die Straßen<br />
sind im Winter oft von festgefahrenen<br />
Schneedecken bedeckt.<br />
Hohe Haftung auf winterlichen Straßen,<br />
Sicherheit bei Nässe und komfortable<br />
Fahreigenschaften charakterisieren den<br />
neuen Semprit Winter-Grip.<br />
1963 kam der erste Spikesreifen<br />
der Conti auf den<br />
Markt. Der M+S 18 Eis.<br />
Europa erlebt einen<br />
der strengsten<br />
Winter des Jahrhunderts. In vielen<br />
Ländern bricht der Verkehr<br />
komplett zusammen. Auf die veränderten<br />
Verkehrsverhältnisse reagiert<br />
Conti mit dem ersten<br />
Spikesreifen. 1955. Erstmals gibt<br />
MEHR TRAKTION<br />
Der Semperit Winter-Grip realisiert mit<br />
seinem neuen Lamellensystem deutlich<br />
verbesserte Traktionswerte.<br />
schen den Profilblöcken liefern zusätzliche<br />
Griffkanten für höhere Haftung.“<br />
Für die Lauffläche verwendet Semperit<br />
eine moderne Silica-Mischung. Natürliche<br />
Weichmacher bewirken, dass die chemischen<br />
Verbindungen eine höhere Flexibilität<br />
erlangen. „In der Summe seiner Eigenschaften<br />
bietet der neue Winter-Grip ein<br />
deutliches Plus gegenüber seinem Vorgänger,<br />
dem SLG 2“,<br />
fasst Hinnerk Kaiser<br />
zusammen.<br />
Collin Scholz<br />
Häufig monieren Autofahrer nach der Umrüstung<br />
auf <strong>Winterreifen</strong> Laufunruhen. Die Experten des<br />
Zentralen Kundendienstes erklären die Ursachen.<br />
Werkstattgespräch – M+S-Umrüstung<br />
Höherer Fülldruck<br />
verbessert<br />
Fahrstabilität<br />
Da Autofahrer häufig <strong>Winterreifen</strong> bevorzugen,<br />
die schmaler sind als ihre<br />
Sommerbereifung, kommt es nach dem<br />
Wechsel oftmals zu Klagen über ein ungewohntes<br />
Fahrgefühl. ZKD-Reifenexperte<br />
Bernd Mooshage: „Der Monteur muss<br />
dem Kunden dann erklären, warum der<br />
schmalere Pneu nicht die gewohnten Eigenschaften<br />
eines Breitreifens aufweisen<br />
kann.“ Um den notwendigen Grip auf winterlichen<br />
Straßen und bei Temperaturen<br />
unter zehn Grad zu gewährleisten, seien<br />
die Laufflächenmischung und die Profil-<br />
es einen <strong>Winterreifen</strong><br />
von Conti auch für die<br />
rund 630.000 Busse<br />
und Lkw auf westdeutschen<br />
Straßen. In<br />
Hannover werden gefährliche<br />
Kreuzungen<br />
nachts erstmals mit ei-<br />
Charakteristik eines <strong>Winterreifen</strong>s grundsätzlich<br />
weicher ausgelegt als beim Sommerreifen.<br />
Sein Rat: Damit der Wechsel<br />
der Bereifung das Fahrgefühl nicht übermäßig<br />
beeinträchtige, sollten Winter- und<br />
Sommerreifen in gleicher Größe gefahren<br />
werden. „Darüber hinaus beeinflusst der<br />
Monteur die Fahrstabilität positiv, wenn er<br />
den Standard-Fülldruck des <strong>Winterreifen</strong>s<br />
um 0,2 bis 0,3 bar erhöht“, empfiehlt<br />
Bernd Mooshage.<br />
nem neuartigen gelben<br />
Licht ausgeleuchtet, um<br />
die Autofahrer rechtzeitig<br />
vor Gefahren zu warnen.<br />
In den Ingolfinger Hans-<br />
Glas-Werken laufen die ersten<br />
Exemplare des neuen<br />
Kleinwagens Goggomobil<br />
Conti-<br />
Werbung in<br />
den 50er<br />
Jahren für<br />
M+S-Reifen.<br />
Vor der Umrüstung muss das Restprofil<br />
der zu montierenden <strong>Winterreifen</strong> geprüft<br />
werden. Sobald es bis vier Millimeter<br />
abgefahren ist, verliert der Reifen seine<br />
Wintertauglichkeit und muss ersetzt werden.<br />
Wer eine Skitour nach Österreich plane,<br />
müsse wissen, dass die Mindest-Profiltiefe<br />
eines <strong>Winterreifen</strong>s fünf Millimeter<br />
nicht unterschreiten darf. Andernfalls sei<br />
die Einreise in die Skigebiete verboten.<br />
Vor dem Einlagern sollten die Sommerreifen<br />
von Bremsstaub und chemisch aggressivem<br />
Schmutz befreit und auf Schäden<br />
untersucht werden. Mooshage empfiehlt<br />
einen Lager-Fülldruck von 3,2 bar.<br />
„Nach dem Auswuchten werden die<br />
Winterräder diagonal getauscht ans Fahrzeug<br />
montiert“, betont der ZKD-Experte .<br />
„Um einseitige Verschleißerscheinungen<br />
wie die Sägezahnbildung zu verhindern,<br />
montiert der Fachmann laufrichtungsgebundene<br />
Reifen nur von vorn nach hinten.“<br />
Damit die <strong>Winterreifen</strong> mit geringstmöglichem<br />
Höhen- und Seitenschlag laufen,<br />
sollten die Monteure die Felgen von<br />
Fahrzeugen mit empfindlichen Vorderachsen<br />
vor der Montage ebenfalls auf der<br />
Wuchtmaschine laufen lassen, um ihren<br />
Hoch- und Tiefpunkt zu markieren. „So<br />
wird es beim Matchen einfacher, den Reifen<br />
in die beste Position zur Felge zu drehen<br />
und den Rundlauf zu sichern.“ Idealer<br />
Weise deckt sich das Minimum des<br />
Felgenschlags mit dem Maximum des<br />
Reifenschlages. Nicht selten bewirkt eine<br />
schlechte Felgenzentrierung Laufunruhen.<br />
„Sie wird vermieden, wenn Radschrauben<br />
über Kreuz angezogen werden“, rät Mooshage<br />
und nennt weitere Fehlerquellen: Gelockerte<br />
oder ausgeschlagene Achsenteile,<br />
defekte Radlager oder Rost im Bereich<br />
der Felgenaufnahme.<br />
Collin Scholz<br />
1968 1967 1966 1965 1964 1963 1 962 1961 1960 1959 1958 1957 1956<br />
20<br />
Den Grip des M+S 18 Eis<br />
demonstrierte Conti im<br />
Eisstadion.<br />
»der Käfer ist langsam, bucklig,<br />
solide und gut gebaut. F ranzosen<br />
denken dabei an Küche, Häuslichkeit<br />
und Sauerkraut, oh ne Charme.<br />
So wie sie sich Deutschla nd vorstellen«<br />
J.-F. Held, Motor journalist, 1966<br />
vom Band. Und in<br />
München erstmals<br />
die BMW-Isetta. Unter<br />
dem Motto „Acht<br />
geben, länger leben“<br />
finden die ersten<br />
Verkehrserziehungswochen<br />
statt.<br />
Jubelfeier in Wolfsburg.<br />
Der millionste Käfer rollt<br />
1956 vom Band.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 21
50 Jahre <strong>Winterreifen</strong><br />
Von Anfang<br />
an dabei<br />
In die Hochleistungs-<strong>Winterreifen</strong> unserer Zeit fließen bei<br />
<strong>Continental</strong> die Erfahrungen aus einem halben Jahrhundert<br />
Forschung und Entwicklung.<br />
Die zunehmend hohe Leistungsfähigkeit<br />
moderner <strong>Winterreifen</strong> basiert auf<br />
einer Jahrzehnte langen Entwicklung. Maßgeblich<br />
bestimmt wurde diese von der<br />
<strong>Continental</strong>, die schon 1905 mit dem Nietengleitschutz<br />
einen Vorläufer der späteren<br />
Spikes entwickelt hatte. 1952, im Geburtsjahr<br />
der Bild-Zeitung, offerierte sie mit<br />
dem M+S 14 den ersten echten <strong>Winterreifen</strong>.<br />
M+S stand für Matsch und Schnee<br />
und charakterisierte die damaligen Fahrbahnzustände.<br />
Denn die Schneeräumung<br />
steckte noch in den Kinderschuhen und<br />
die Straßen waren teilweise noch nicht as-<br />
22<br />
Die Serienfertigung von<br />
<strong>Winterreifen</strong> für Busse<br />
und Lkw startete 1955.<br />
T I T E L S T O R Y<br />
phaltiert, so dass sie sich in der kalten Jahreszeit<br />
häufig in reine Schlammwüsten<br />
verwandelten. Der M+S 14 erreichte größere<br />
Bekanntheit, als Testfahrzeuge mit<br />
ihm am 17. November 1953 – unter Aufsicht<br />
eines Notars – die 2.112 Meter hohe<br />
St. Gotthard-Passhöhe überquerten.<br />
<strong>Continental</strong> absolvierte damit den ersten<br />
<strong>Winterreifen</strong>test der Geschichte.<br />
In den Folgejahren änderten sich die Verkehrsverhältnisse<br />
grundlegend: Die Verkehrsdichte<br />
stieg um das Mehrfache, der<br />
Absatz leistungsstarker Autos nahm zu<br />
und der Winter-Reiseverkehr stieg. Auch<br />
die Straßenverhältnisse änderten sich. Der<br />
gewachsene Straßenverkehr erzeugte festgefahrene,<br />
eisähnliche Schneeflächen.<br />
1955 1954 1953 1952<br />
1952. Conti ent-<br />
wickelt den ersten<br />
<strong>Winterreifen</strong> in dem Jahr, in dem<br />
die erste Ausgabe der Bildzeitung<br />
erscheint. Die Verordnung<br />
zur Prämienrückvergütung in der<br />
Autoversicherung tritt in Kraft.<br />
Von nun an erhalten Autofahrer<br />
Die Einfache<br />
Lamelle im<br />
M+S 14<br />
Prämien für unfallfreies Fahren.<br />
Betroffen von dieser Regelung<br />
sind in Westdeutschland<br />
944.638 Pkw. Eine vierköpfige<br />
Familie benötigt zu dieser<br />
Zeit im Durchschnitt<br />
320 Mark für den Lebensunterhalt.<br />
Den ersten <strong>Winterreifen</strong>test der Geschichte<br />
absolvierte Conti mit dem M+S 14 bereits 1953.<br />
Die Reifenhersteller reagierten mit dem<br />
Angebot von Spikesreifen (M+S 18/Eis ab<br />
1963). Diese erreichten zwar eine hervorragende<br />
Verzahnung mit der vereisten oder<br />
verschneiten Fahrbahnoberfläche, beschädigten<br />
aber die Straßen. 1975 wurden sie<br />
in der Bundesrepublik verboten. Die Stunde<br />
der Chemiker und Mischungsspezialisten<br />
schlug. Mitte der 70er Jahre präsentierte<br />
Conti den TS 730 Contact und<br />
Mit liebevoll gestalteten Illustrationen<br />
wurde zu Beginn der 50er Jahre für die<br />
M+S-Reifen geworben.<br />
Anfang der 80er Jahre – mit wirklich wintertauglichen<br />
Laufflächenmischungen und<br />
der Lamellentechnik mit tausenden von<br />
feinen Einschnitten im Profil, die wieder<br />
ein feinstolliges Laufflächenmuster zuließen<br />
– den TS 740, das erfolgreichste<br />
Wintermodell der 80er.<br />
Probleme bereitete das wachsende<br />
Bedürfnis der Kunden<br />
Mit dem M+S 14 präsentierte<br />
Conti 1952 den<br />
ersten <strong>Winterreifen</strong>.<br />
Seit 50 Jahren sorgt die <strong>Continental</strong> dafür,<br />
dass Autofahrer sicher durch den<br />
Winter kommen.<br />
nach wintertauglichen Hochleistungsbreitreifen,<br />
die auf Schnee und Eis aber auch<br />
auf schneefreier, nasskalter Autobahn Sicherheit<br />
bieten sollten. Ein zunächst kaum<br />
zu lösender Konflikt, denn nässetaugliche<br />
Gummimischungen galten als winteruntauglich,<br />
und umgekehrt. Es gelang, indem<br />
Conti als erster Reifenhersteller Rußanteile<br />
durch Silika-Komponenten ersetzte<br />
(TS 760) und so die Allround-Qualitäten<br />
der Winterpneus deutlich verbesserte. Mit<br />
»Nässetaugliche<br />
Mischungen<br />
galten lange<br />
als winteruntauglich<br />
und<br />
umgekehrt«<br />
Burkhard Wies<br />
Entwicklungschef<br />
Pkw-Reifen <strong>Continental</strong><br />
dem TS 770 bot Conti erstmals einen<br />
Winter-Breitreifen in den Größen 225/45<br />
und 235/45 R 17 in der Kategorie H an.<br />
Für den WinterContact TS 790 entwickelten<br />
die Ingenieure schließlich 1997<br />
ein neuartiges Lamellensystem namens<br />
Cross Linked Sipes (CLS), das sich bis<br />
heute bewährt.<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Gewinnen Sie ein historisches<br />
Emailleschild!<br />
Unterhalb welcher Temperaturgrenze gewinnen<br />
<strong>Winterreifen</strong> gegenüber Sommerreifen die<br />
Oberhand?<br />
Wenn Sie die Antwort wissen und bis 30.10.02 an<br />
info@reifenmagazin.de mailen oder an 0511/70091-30<br />
faxen (Absender nicht vergessen), können Sie eines<br />
von fünf wertvollen Emailleschildern gewinnen. Bei<br />
mehr als fünf richtigen Einsendungen entscheidet<br />
das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Klimaverschiebung in Europa<br />
Winter bleibt Winter<br />
Extreme Witterungs-Verhältnisse bestimmen<br />
zunehmend auch das Wetter<br />
in Europa. Nach Ansicht von Klimaforschern<br />
wird sich dies in den kommenden<br />
Jahren kaum ändern.<br />
Kleine Flüsse treten über die Ufer und<br />
wachsen an zu reißenden Strömen,<br />
überschwemmen innerhalb weniger Tage<br />
ganze Landstriche. Autos versinken<br />
im Hochwasser und ganze Häuser brechen<br />
unter dem Druck der Fluten in sich<br />
zusammen. Die Bilder, die in den vergangenen<br />
Wochen in den Nachrichten liefen,<br />
erinnerten nicht wenige an einen Katastrophenfilm.<br />
Und mancher fragte sich, ob<br />
dies Anzeichen für eine weltweite Klimaerwärmung<br />
wären. Europa ohne Winter?<br />
Klima-Experten wie Dr. Manfred Treber<br />
von Germanwatch, Bonn, diagnostizieren<br />
eine neue „Warmzeit“. Und auch der<br />
Hamburger Klimaforscher Mojib Latif vom<br />
Max-Planck-Institut für Meteorologie sieht<br />
„die Zunahme heftiger Unwetter als Folge<br />
der Klimaverschiebung“.<br />
Die Verteilung der Niederschläge ändert<br />
sich mit steigender globaler Temperatur.<br />
Latif erklärt dies mit einem „stärkeren<br />
Wasserzyklus, als Folge wärmerer Atmosphäre“.<br />
Denn wärmere Luftmassen<br />
nehmen automatisch mehr Wasserdampf<br />
auf. Somit steht auch mehr Wasser für<br />
Niederschläge zur Verfügung. „Andere Gebiete<br />
wie der Mittelmeerraum werden<br />
stärker unter den Einfluss des Azorenhochs<br />
kommen.“<br />
Die Jahreszeiten bleiben allerdings erhalten.<br />
Der unterschiedliche Einfallswinkel<br />
der Sonne innerhalb eines Jahres gewährleistet<br />
auch weiterhin die Temperaturdifferenzen<br />
zwischen Winter und Sommer.<br />
Bei einer anhaltenden Klimaveränderung<br />
muss Nordwest-<br />
Europa nach Überzeugung<br />
der Experten mit<br />
immer milderen aber regenreicheren<br />
Wintern<br />
rechnen.<br />
Extreme Witterungsbedingungen<br />
werden<br />
in Europa künftig weiter<br />
zunehmen.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 23
Herr Busch, mit der Entscheidung,<br />
Ihnen das Reifen-Ersatzgeschäft<br />
Deutschland zu<br />
übertragen, sind weitere personelle Veränderungen<br />
verbunden. Welche?<br />
Herr Marth, vorher Marketing Nordeuropa,<br />
hat die Führung des regionalen<br />
Vertriebs in Deutschland übernommen.<br />
Außerdem haben wir im deutschen Ersatzgeschäft<br />
einen kaufmännischen Leiter<br />
etabliert – Henry Fischer.<br />
Welche Vorteile resultieren daraus?<br />
Das deutsche Ersatzgeschäft<br />
erweitert seine<br />
Problemlösungs-Kompetenz<br />
für die Kunden. Neben<br />
Vertrieb und Marketing<br />
erhalten zunehmend<br />
kaufmännische Aspekte<br />
eine Bedeutung. Grund<br />
sind veränderte Rahmenbedingungen,<br />
die sich in<br />
Verbindung mit der vergleichsweise<br />
geringen EigenkapitalquotemittelständischerHandelsunternehmen<br />
– nicht nur im Reifenbereich –<br />
aus Basel II ergeben. Für mich ist es sehr<br />
wichtig, unsere Kunden in der Gesamtheit<br />
zu betrachten.<br />
Können Sie diese Herausforderung<br />
konkretisieren?<br />
Wir wollen weg von den üblichen Mengenplanungen<br />
auf Basis von Absatzprognosen<br />
für das jeweils laufende Jahr.<br />
Entscheidender für eine dauerhaft erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit ist doch die Struktur<br />
des Kunden, seine strategische Ausrichtung<br />
und finanzielle Perspektive. Langfristig<br />
entscheidend ist die Analyse, welche<br />
Betriebe zu den künftigen Marktgewinnern<br />
zählen und wie man den Markt gemeinsam<br />
effizient bearbeiten kann. Denn<br />
letztlich sichert Effizienz Marktwachstum.<br />
24<br />
I N T E R V I E W<br />
Im Gespräch mit Norbert Busch<br />
Haben wir die richtigen Ku nden ?<br />
Contis neuer Leiter Marketing und Vertrieb Reifen-Ersatzgeschäft<br />
Deutschland über seine Ziele, die Marktgewinner von<br />
morgen und seine Überlegungen zum Mehrmarken-Konzept.<br />
» Es kann sinnvoll<br />
sein, einen guten,<br />
«<br />
angeschlagenen<br />
Betrieb während<br />
Krisenzeiten zu<br />
unterstützen<br />
Das klingt fast nach einer Reaktion<br />
auf den BRV-Vorwurf, zum Teil seien<br />
die Hersteller schuld daran, dass die<br />
nötige Marktbereinigung im Handel<br />
nicht stattfinden kann. Zu viele angeschlagene<br />
Betriebe würden von der Industrie<br />
mitgeschleppt und mit günstigen<br />
Krediten über Wasser gehalten?<br />
Eine Absicherung von Vertriebswegen<br />
und damit von Marktanteilen ist sicherlich<br />
nicht ungewöhnlich und gehört zur Strategie.<br />
Zum Einen geschieht das über eigene<br />
Vertriebswege wie<br />
Vergölst. Und Vergölst<br />
ist für mich fester Bestandteil<br />
unserer Marktpolitik<br />
und ein ganz wesentlicher<br />
Faktor, um<br />
Marktanteile abzusichern<br />
und Marktwissen<br />
zu generieren. Zum Anderen<br />
stützen wir natürlich<br />
kurzfristig strategische<br />
Partner, die<br />
eine profitable Perspektive<br />
besitzen. Diese Strategie<br />
verfolgen viele Hersteller.<br />
Die Strategie funktioniert aber nur,<br />
wenn der entsprechende Händler aus<br />
der Krise wieder herauskommt...<br />
Es kann sinnvoll sein, einen guten, aber<br />
angeschlagenen Betrieb während irgendeiner<br />
Krisensituation zeitweilig finanziell zu<br />
unterstützen. Das beeinträchtigt nicht die<br />
Selbstreinigungsfunktion des Marktes. Aber<br />
wenn die Struktur eines Unternehmens einfach<br />
nicht stimmt, dann ist eine Hilfestellung<br />
nicht mehr sinnvoll und beeinflusst am<br />
Ende sogar das Marktgeschehen. Deshalb<br />
komme ich an dieser Stelle wieder zurück<br />
auf die Einführung des kaufmännischen<br />
Bereichs im deutschen Ersatzgeschäft.<br />
Wir brauchen Finanzexperten,<br />
die mit unseren Kunden fundiert<br />
über die kritischen Kennzahlen sprechen<br />
können und darüber, ob deren Unternehmen<br />
aus der Krisen-Situation wieder herauskommt,<br />
wie wir helfen können und<br />
welche strukturellen Maßnahmen auf deren<br />
Seite notwendig sind, um überlebensfähig<br />
zu bleiben.<br />
Das klingt nach umfassender Unternehmensberatung?<br />
Wenn wir einen Kredit gewähren, achten<br />
wir darauf, dass er in der richtigen<br />
Form verzinst wird. Ich weiß nicht, ob eine<br />
Schuldzuweisung an dieser Stelle richtig<br />
ist. Aber ob andere Hersteller kaufmännisch<br />
immer ähnlich sinnvoll agieren,<br />
lasse ich mal dahingestellt. Wir selbst<br />
wurden ja über Jahre kritisiert, wir würden<br />
Vergölst in einer bestimmten Form<br />
am Leben erhalten. Aber ich glaube, das<br />
hat zwischenzeitlich nachgelassen.<br />
Welche weiteren Herausforderungen<br />
gilt es zu lösen?<br />
Wir haben die Aufgabe, die<br />
Marke <strong>Continental</strong> breit zu<br />
vermarkten. Und dafür<br />
brauchen wir eine<br />
entsprechende<br />
Kundenstruk-<br />
Norbert Busch setzt auf strategische<br />
Partnerschaften.<br />
I N T E R V I E W<br />
tur. Daraus resultiert die Frage nach der<br />
Profitabilität von Kunden und nach der<br />
Ressourcen-Einteilung, die wir im Vertrieb<br />
vornehmen. Ist unser Vertriebsteam groß<br />
genug? Hat es die richtige Qualität? Arbeiten<br />
wir mit den richtigen Kunden?<br />
Veränderungen sind also nicht ausgeschlossen?<br />
Natürlich nicht. Aber es wird keinen<br />
Big Bang geben. Schließlich haben wir<br />
zum Teil sehr stark gewachsene Strukturen,<br />
die nur schrittweises Vorgehen<br />
erlauben.<br />
An welche konkreten Veränderungen<br />
denken Sie?<br />
Wir müssen uns von dieser reinen<br />
Vertriebsorientierung zu einer Unternehmerorientierung<br />
entwickeln. Organisatorisch<br />
heißt das, dass wir beispielsweise<br />
noch mehr Geld und Zeit<br />
in die Ausbildung unserer Mitarbeiter<br />
investieren müssen. Deren Qualität ist<br />
das entscheidende Erfolgskriterium für<br />
die Zukunft. Neben der Frage nach<br />
der Kundenstruktur ist auch die Frage<br />
nach der Markenstruktur zu stellen.<br />
Sind wir da richtig aufgestellt? Überfordern<br />
wir unseren Außendienst?<br />
Sind denn die Anforderungen an<br />
einen Mehrmarkenvertrieb wirklich<br />
so gewaltig?<br />
Es gibt einen Riesenunterschied<br />
zwischen den<br />
Vertriebskanälen Autohaus<br />
und Handel.<br />
Wir haben<br />
ja im Auto-<br />
haus schon länger eine Multibrand-Organisation,<br />
das ist aber für den Vertrieb<br />
nicht problematisch, weil diese Mitarbeiter<br />
das Reifengeschäft im Autohaus aufgebaut<br />
haben. Und das Autohaus hat ein primäres<br />
Interesse an der Erstausrüstungsmarke,<br />
sprich an der Marke <strong>Continental</strong>.<br />
Zusätzlich braucht es eine Preissegmentabdeckung.<br />
Da spielt aber die Marke wiederum<br />
eine untergeordnete Rolle. Im Reifen-Fachhandel<br />
hat jede Marke eine eigene<br />
Geschichte. Jede Marke hatte eigene<br />
Betreuer, jede Marke hat ein eigenes<br />
Beziehungsmanagement aufgebaut. Und<br />
da müssen wir schon aufpassen, dass wir<br />
den Außendienst nicht überfordern und<br />
Kundenbeziehungen respektieren.<br />
Vielleicht verfügt die <strong>Continental</strong><br />
über zu viele Marken?<br />
Nein. Allerdings müssen wir jeden Kunden<br />
in der Gesamtheit betrachten und prüfen,<br />
wie viele unserer Marken für ihn sinnvoll<br />
sind. Keinesfalls kann es unser Ziel<br />
sein, Conti, Uniroyal, Semperit und Barum<br />
möglichst aggressiv bei einem einzigen<br />
Kunden zu etablieren. Gerade die Mittelmarken<br />
Uniroyal und Semperit bieten ja<br />
sehr gute Margen-Möglichkeiten. So dass<br />
man hier auch nicht nach selektivem Vertrieb<br />
schauen, aber sich ein strukturiertes<br />
Vertriebsnetz vorstellen kann, mit dem der<br />
Handel gute Margenchancen besitzt.<br />
Hat die Uniroyal im Handel Ihrer<br />
Ansicht nach den Stellenwert, den die<br />
Marke verdient?<br />
Wir sind auf einem guten Weg. Ich<br />
halte es für sinnvoll, jetzt gezielt in Händler<br />
zu investieren, die bereit sind, mit uns<br />
das Markenkonzept Uniroyal wieder aufzubauen.<br />
Da sind wir gerade in der Phase<br />
der Händlerselektionen. Wobei wir nach<br />
Händlern suchen, die über ein großes<br />
Vermarktungspotenzial zum Endverbraucher<br />
verfügen.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 25
Unabhängig vom Conti-Konzern –<br />
gibt es in Deutschland zu viele Reifen-Marken?<br />
Es gibt in Deutschland weit über 100<br />
Marken. Das ist eigentlich für den Endverbraucher<br />
eine unüberschaubare Zahl.<br />
Wir haben mehrere Marktanalysen und eine<br />
Endverbraucherbefragung durchgeführt.<br />
Aus diesen Studien kam eines klar heraus:<br />
Der Endverbraucher fühlt sich sehr<br />
wohl, wenn er zwischen drei bis vier Marken<br />
wählen kann. Noch wohler fühlt er sich,<br />
wenn er von den Marken schon irgendwo<br />
gehört hat oder sie zuordnen kann. Es<br />
macht wenig Sinn einen Endverbraucher<br />
vor eine Produktauswahl von zwölf oder<br />
zwanzig Produkten zu stellen.<br />
Wie können Sie dazu beitragen, dass<br />
der Handel für die Produkte Ihres Hauses<br />
eine angemessene Marge erhält?<br />
Wir müssen den Handel unterstützen,<br />
gemeinsam die Qualität der Verkaufsgespräche<br />
erhöhen und selber im Konzern<br />
Preisdisziplin vorleben. Wir kämpfen ja<br />
nicht gegen einen generellen Preisverfall.<br />
Im letzten Winter war der Handel ja in der<br />
Lage, die Preiserhöhung von <strong>Continental</strong><br />
gegenüber dem Endverbraucher zumindest<br />
in der Summe durchzusetzen.<br />
Und Michelin wird heute im Schnitt<br />
immer noch zehn Prozent teurer verkauft<br />
als <strong>Continental</strong>...<br />
26<br />
I N T E R V I E W<br />
Man muss sich schon die Frage stellen,<br />
welche Möglichkeiten hat der Handel,<br />
Conti-Produkte teurer zu vermarkten.<br />
Diese Frage muss man sich aber auch<br />
als Händler und Industrie kritisch stellen.<br />
Welche Maßnahmen hat man aktiv ergriffen,<br />
um teurer zu verkaufen? Das wird<br />
eine der Kernaufgaben der Zukunft sein.<br />
Oder ist das einzige Argument der<br />
Wettbewerb?<br />
Wer sich nur vom Wettbewerb steuern<br />
und beeinflussen lässt, dem stellt sich die<br />
Frage, inwieweit er das Geschehen überhaupt<br />
noch positiv beeinflussen kann. Da<br />
gerät die <strong>Continental</strong> eigentlich in die<br />
Pflicht, mit Händlern, die dazu bereit<br />
sind, Programme zu besprechen, mit<br />
deren Hilfe sich Abverkaufspreise steigern<br />
lassen. Ich denke das müssen wir besser<br />
machen als in der Vergangenheit.<br />
Wir können nicht nur sagen, „verkaufe<br />
teurer“, wir müssen auch dabei helfen.<br />
Ihre langjährige Erfahrung im Autohausgeschäft<br />
prädestiniert Sie zu<br />
einem Vergleich. Was wird im Autohaus<br />
besser gemacht als im Handel?<br />
» Man muss sich schon<br />
die Frage stellen:<br />
«<br />
Wel-<br />
che Massnahmen hat<br />
man ergriffen, um teurer<br />
zu verkaufen?<br />
Das Interview mit Norbert<br />
Busch (li.) führten Ute Dommel<br />
und Thomas Bungart.<br />
Die Unterschiede sind, dass der<br />
Reifen-Fachhandel die Kernkompetenz<br />
zum Thema Reifen besitzt,<br />
das Autohaus besitzt die<br />
Kernkompetenz zum Thema Autotechnik.<br />
Für das Autohaus ist<br />
der Reifen ein Produkt unter vielen.<br />
Der Kernkunde im Autohaus<br />
ist der „Convenience“-Kunde. Er hat keinen<br />
zusätzlichen Weg und akzeptiert einen<br />
fairen Preis. Autohäuser vermarkten<br />
ja immer noch einen Tick teurer als der<br />
Schnitt – und zunehmend Kompletträder.<br />
Und das Autohaus hat längst nicht<br />
so viele Marken?<br />
Autohäuser sind stärker auf Erstausrüstermarken<br />
fokussiert als der Fachhandel,<br />
weil sie sich an so genannten Originalersatzteilen<br />
orientieren. Der Fachhandel besitzt<br />
die Kernkompetenz für Reifen und<br />
das breitere Sortiment. Er ist in der Lage,<br />
auch 18- bis 20-Zollreifen kompetent zu<br />
montieren, er hat das Fachpersonal. Die<br />
Vergangenheit hat gezeigt, dass es den<br />
Autohäusern nicht gelingt, dem Fachhandel<br />
über Preisaktionen Kunden streitig<br />
zu machen. Weil das Autohaus damit in<br />
ein Dilemma gerät: Die Outlets sehen<br />
prächtig aus, der Endverbraucher erwartet<br />
dort nicht gerade besonders günstige<br />
Preise. Wenn sich jeder auf seine Kernkompetenzen<br />
konzentriert, können beide<br />
Bereiche wunderbar nebeneinander leben.<br />
Was wollen Sie bis 2005 erreichen?<br />
Profitables Wachstum ausbauen und für<br />
unsere Händler klare Strategien für die einzelnen<br />
Marken entwickeln, damit sie den<br />
Mehrwert dieser Marken erkennen und leben.<br />
Im Vertrieb strebe ich den Kundenmanager<br />
vor Ort an, der die Nöte des<br />
Händlers erkennt, Problemlösungen kompetent<br />
formuliert und entscheidet. Wir<br />
müssen weg vom reinen Verkäufer, ohne<br />
das Verkaufen zu vernachlässigen. Ich<br />
möchte erreichen, dass wir funktionieren<br />
wie ein Mittelstandsunternehmen – in dem<br />
die Kommunikation einfach, schnell und<br />
flexibel ist – mit der Stärke eines Konzerns<br />
im Rücken. Wir brauchen ein flexibles,<br />
schnelles Team, das kaufmännische<br />
Verantwortung nicht scheut. Entscheidend<br />
wird die Qualität der Mitarbeiter und deren<br />
klare Zielorientierung sein.<br />
Als Hersteller und Serienlieferant<br />
von Profilen aus Elastomeren<br />
oder Werkstoffkombinationen<br />
mit Oberflächenveredlung,<br />
Verstärkungs- und<br />
Befestigungselementen ist<br />
ContiTech Profile Entwicklungspartner<br />
und Erstausrüster der<br />
europäischen Automobilindustrie.<br />
A U T O M O T I V E<br />
Ausgefeilte Dichtungssysteme für Cabrios<br />
Fit für alle Wetter<br />
Der Sommer neigt sich dem Ende zu<br />
und damit heißt es für jeden Cabrio-<br />
Fahrer nun bald wieder „Schotten dicht“<br />
und zwar für Monate. Die ContiTech Profile<br />
GmbH (CTP) sorgt mit aufwendigen<br />
Dichtungssystemen für Cabrio- und Roadstermodelle,<br />
wie Mercedes SL Roadster<br />
oder Porsche 911 Targa, dafür, dass der<br />
Fahrspaß auch im Winter uneingeschränkt<br />
erhalten bleibt und das teure Liebhaberstück<br />
nicht unfreiwillig zur rollenden Badewanne<br />
verkommt. Insgesamt beschäftigt<br />
die Konzerntochter mehr als 800 Mitarbeiter<br />
und erzielte im vergangenen Jahr<br />
einen Umsatz von rund 57 Millionen Euro.<br />
„Die Hersteller sind natürlich darauf bedacht,<br />
diesen extrem imageträchtigen Fahrzeugen<br />
auch eine besonders individuel-<br />
WARUM WOHL ??!<br />
Hätten Sie´s gewusst? Technische Details unter die<br />
Lupe genommen.<br />
Warum sind die Längsrillen bei<br />
<strong>Winterreifen</strong> geschwungen?<br />
Der neue Semperit Winter-Grip<br />
le Note zu verleihen“, skizziert Werner<br />
Schwekendiek, verantwortlicher Segmentleiter<br />
bei CTP, die besondere Herausforderung<br />
an seine Arbeit. „Jedes Cabrio, jeder<br />
Roadster verfügt über eine eigenständige<br />
Dach-Konstruktion. Und entsprechend<br />
müssen auch die Dichtungs-Systeme<br />
für jeden neuen Fahrzeugtyp neu<br />
entwickelt werden. Lösungen von der<br />
Stange gibt es nicht.“<br />
An moderne Dichtungen für die Frischluftklasse<br />
werden indes umfangreiche und<br />
zunehmend steigende Ansprüche gestellt.<br />
„Beispielsweise", so Schwekendiek,<br />
"müssen beim Mercedes SL die rahmenlosen<br />
Fenster gegeneinander abgedichtet<br />
werden, weil der Fenstersteg beim Runterfahren<br />
der hinteren Scheibe mit ver-<br />
Dr. Burkhard Wies<br />
Leiter Pkw-Reifenentwicklung<br />
Ersatzgeschäft<br />
Bei Sommerreifen sind die umlaufenden Rillen<br />
gerade. Ihre Aufgabe ist vor allem, Wasser aufzunehmen<br />
und abzuleiten und damit Aquaplaning-<br />
Situationen zu vermeiden. Bei <strong>Winterreifen</strong> tragen<br />
die geschwungenen Längsrillen dazu bei, das<br />
Traktionsverhalten auf Schnee zu verbessern, da<br />
sich der Schnee in den Längsrillen verzahnt und<br />
so ein Durchgleiten verhindert wird.<br />
Dichtungssystem für das Glasschiebedach<br />
des Porsche 911 Targa.<br />
Trockener Innenraum: Der<br />
SL (Roadster) von Mercedes<br />
Benz setzt auf insgesamt 18<br />
CTP-Dichtungen.<br />
senkt wird.“ Die besondere Herausforderung<br />
bestehe aber darin, verschiedene,<br />
bewegliche Werkstoffe gegeneinander abzudichten<br />
und dabei Toleranzen zu kompensieren,<br />
die sich durch die verschiedenen<br />
Materialien noch verstärken. „Besonders<br />
anspruchsvoll ist in dieser Hinsicht<br />
unserer neues Entwicklungs-Projekt<br />
für ein sehr innovatives Dachsystem“,<br />
berichtet Werner Schwekendiek, „bei dem<br />
die Dichtungen die unterschiedlichen<br />
Schließabläufe und -mechanismen eines<br />
zweiteiligen Hard- und Softtops gleichermaßen<br />
abfangen müssen."<br />
Neben der Funktionalität sollen Dichtungen<br />
zudem über ein mit dem Fahrzeug<br />
abgestimmtes Design verfügen, da<br />
es sich oft um Teile der Außenhaut handelt.<br />
Dabei sind Aerodynamik und Geräuschentwicklung<br />
im Fahrzeuginneren<br />
zu berücksichtigen. Umfangreiche Test unter<br />
verschiedenen klimatischen Bedingungen<br />
sind dabei unvermeidlich.<br />
Die Trends von morgen beschreibt<br />
Schwekendiek wie folgt: „Es wird ständig<br />
daran gearbeitet, noch leichtere Dichtungen<br />
zu entwickeln, die sich farblich<br />
perfekt an den Innenraum des Fahrzeuges<br />
anpassen lassen und bei der Entsorgung<br />
noch einfacher zu recyceln sind.“<br />
Thiemo Wilkens<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 27
Meinungsäußerungen via E-Mail und Internet<br />
werden bei Verbrauchern zunehmend beliebter.<br />
Viele Unternehmen haben sich auf das veränderte<br />
Kommunikations-Verhalten allerdings<br />
noch nicht eingestellt. Die meisten Beschwerde-<br />
Mails landen im virtuellen Papierkorb. Die<br />
Folgen können allerdings verheerend sein.<br />
28<br />
I N T E R N E T<br />
Effizientes Online-Beschwerde-Management<br />
Vom meckernden<br />
zum treuen Kunden<br />
Kundenbindung durch Beschwerden<br />
– so oder so ähnlich könnte<br />
die Maxime erfolgreicher Unternehmen<br />
lauten. Auch wenn es eher widersprüchlich<br />
klingen mag, der Zusammenhang<br />
ist durch Studien nachhaltig<br />
belegt. „Denn aus Beschwerden erfahren<br />
Unternehmen von den Problemen<br />
ihrer Kunden“, erläutert Bernhard Bamberger,<br />
Leiter Marketing D/A/CH die Hintergründe.<br />
Es gelte, grundsätzlich da-<br />
raus zu lernen und Verbesserungen einzuleiten.<br />
Auch der Beschwerdeführer sei<br />
als Kunde längst nicht verloren. „Ein Kunde,<br />
der sich beschwert, unterstreicht doch,<br />
dass er grundsätzlich bereit ist, die Geschäftsbeziehung<br />
aufrecht zu erhalten.<br />
Sonst würde er sich die Mühe gar nicht<br />
machen.“ Gelingt es dann auch noch, das<br />
Kundenproblem zuvorkommend zu lösen,<br />
ist das häufig der Beginn einer dauerhaften<br />
Bindung.<br />
Viele Unternehmen zeigen<br />
Kundennähe nur an der Kasse.<br />
Beschwerden sind unerwünscht.<br />
Gerade das Internet eröffnet Verbrauchern<br />
einen einfachen, günstigen Dialog<br />
ohne lange Recherchen nach den richtigen<br />
Ansprechpartnern und dem endlosen,<br />
Nerven aufreibenden Verweilen in<br />
Telefon-Warteschleifen.<br />
Doch: „Viele Unternehmen lassen die<br />
Chance zur strukturierten Erhebung von<br />
Kundenanliegen über das Internet noch<br />
ungenutzt“, so Ingo Diederichs, in der<br />
Conti-Unternehmenskommunikation für<br />
die Online-Aktivitäten verantwortlich, über<br />
die häufig geringe Sensibilität. Er verweist<br />
auf eine aktuelle Studie, die belegt: Mehr<br />
als zwei Drittel der Online-Kundenbeschwerden<br />
werden nie beantwortet, obwohl<br />
58 Prozent derer, die auf kritische<br />
Mails eine Antwort bekamen, bei dem<br />
Unternehmen bereits wieder gekauft haben<br />
oder dies sicher tun wollen. Zum<br />
Vergleich: Reagierte das Unternehmen<br />
nicht, sank diese Zahl auf 28 Prozent.<br />
Die schnelle Bearbeitung von Kunden-<br />
Mails liegt also im Sinne des Unternehmens.<br />
„Zumal der Kunde den Kontakt bei<br />
einem aktiven Problem, beispielsweise einer<br />
falsch gestellten Rechnung, immer<br />
wieder suchen wird, was zu einem höheren<br />
Arbeitsaufwand im Unternehmen<br />
führt“, erklärt Diederichs. „Bei einem passiven<br />
Problem, beispielsweise unfreundliche<br />
Bedienung oder mangelhafte Termintreue,<br />
wird er schnell aufgeben, dafür<br />
aber mit hoher Wahrscheinlichkeit dem<br />
Unternehmen den Rücken kehren."<br />
Das Internet bietet aber nicht nur Kunden<br />
einen günstigen und einfachen Draht<br />
zu Unternehmen. Auch für diese lassen<br />
sich Vorteile erzielen. Weil das Kunden-<br />
Feedback digital vorliegt, lässt es sich<br />
effizient bearbeiten. Die Informationen, die<br />
es liefert, lassen sich problemlos ordnen,<br />
speichern und nach vielfältigen Kriterien<br />
auswerten. Durch die Auswertung der Daten<br />
können häufig auftretende Probleme<br />
mit einem bestimmten Produkt erkannt<br />
und analysiert werden. Denkbar ist auch,<br />
Was sind eigentlich<br />
»Meinungsplattformen«?<br />
Als Meinungsplattformen werden Internet-Seiten<br />
bezeichnet, die Verbrauchern<br />
dazu dienen, über Produkte und Unternehmen<br />
ihre Einschätzung zu veröffentlichen.<br />
Diese Seiten nutzen viele auch,<br />
um sich über ein Unternehmen zu informieren.<br />
So ist es nicht ungewöhnlich,<br />
dass Tausende die Äußerungen lesen.<br />
Eine auf einer Meinungsplattform veröffentlichte<br />
Beschwerde beeinflusst nicht<br />
mehr nur die Kaufentscheidung eines<br />
Einzelnen, sondern einer großen Gruppe.<br />
I N T E R N E T<br />
dass sich Beschwerden innerhalb einer<br />
Käufergruppe häufen. Darüber hinaus kann<br />
in einem Filialsystem überprüft werden,<br />
in welchen Zweigstellen beispielsweise<br />
immer die gleichen Service-Probleme bemängelt<br />
werden.<br />
Es ist also im Interesse eines jeden Unternehmens,<br />
Beschwerden und Kunden-<br />
Feedbacks zu bekommen. „Antwortet das<br />
Unternehmen nicht, oder bietet es dem<br />
Kunden keinen Zugang, um Probleme anzusprechen,<br />
besteht außerdem die Gefahr,<br />
dass dieser seine Meinung auf öffentlichen<br />
Plattformen äußert“, warnt Diede-<br />
»Die Chance,<br />
Kundendaten<br />
via Internet<br />
zu erheben,<br />
bleibt oft<br />
ungenutzt«<br />
Ingo Diederichs<br />
Online-Kommunikation <strong>Continental</strong><br />
richs. „Dies wiederum beeinflusst das Kaufverhalten<br />
einer großen Zahl potenzieller<br />
Neukunden und erschwert obendrein noch<br />
die Erfassung der Informationen."<br />
Diese Plattformen verbinden aus unterschiedlichen<br />
Gründen längst eine große<br />
und stetig wachsende Fangemeinde.<br />
Einer Studie der Universität Hannover zufolge<br />
nannten 88 Prozent der befragten<br />
Plattform-Nutzer als Motiv den Wunsch,<br />
andere Konsumenten vor bestimmten<br />
Produkten oder Unternehmen zu warnen,<br />
72 Prozent der Befragten wollten positive<br />
Erfahrungen weitergeben (Mehrfachnennungen<br />
waren möglich). Dass diese<br />
Hinweise nicht ungehört verhallen, sondern<br />
sehr wohl auf fruchtbaren Boden<br />
fallen, beweist ein weiteres Umfrageergebnis:<br />
40 Prozent der Befragten nutzten<br />
die Plattform, um sich vor einem Kauf<br />
ganz gezielt zu informieren.<br />
„Beschwerde-Management gehört zum<br />
Kundenservice“, unterstreicht Bernhard<br />
Bamberger. „Und dessen Bedeutung kann<br />
angesichts knapper Margen und steigendem<br />
Wettbewerbsdruck gar nicht hoch<br />
genug eingeschätzt werden. Unternehmen,<br />
die heute die Beschwerden ihrer Kunden<br />
ignorieren, werden im Wettbewerb<br />
zunehmend ins Hintertreffen geraten.“<br />
Thiemo Wilkens<br />
Gesprächspartner mit Bild<br />
Eine umfangreiche Produkt- und Marken-<br />
Übersicht bietet der Web-Auftritt der Reifen-Baake<br />
GmbH & Co. KG, Heusenstamm,<br />
unter www.reifen-baake.de. Symphatisch: Alle<br />
wichtigen Ansprechpartner werden mit Bild<br />
und Rufnummer vorgestellt, das erleichtert<br />
den Kunden die Kontaktaufnahme. Dazu gibt<br />
es Anfahrtskizzen und Wegebeschreibungen.<br />
Argumente zu <strong>Winterreifen</strong> fehlen leider. Bei<br />
den Angeboten verlinkt der Point-S-Partner<br />
auf den Auftritt der Kooperation.<br />
Argumente inbegriffen<br />
Übersichtlich und wohlgeordnet präsentiert<br />
sich die Reifen Brock GmbH aus Weilerswist<br />
bei Euskirchen unter www.reifenbrock.de.<br />
Erwähnenswert: Die reich bebilderte<br />
Service-Übersicht und die große Auswahl<br />
an Alu-Felgen. Endverbraucher könnten<br />
die geringe Zahl konkreter Verkaufsangebote<br />
allerdings als störend empfinden.<br />
Auch fehlt eine Funktion zur Produktsuche.<br />
Dafür erleichtert eine Eingabemaske zielgerichtete<br />
Anfragen. Argumente für die Umrüstung<br />
und Tipps für die Reifeneinlagerung<br />
gibt’s in einer eigenen Rubrik.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 29
SPONSORING<br />
Stark machen<br />
für 96 und die<br />
Region Hannover<br />
Die <strong>Continental</strong> AG engagiert sich für<br />
den in dieser Saison wieder erstklassigen<br />
Fußballclub Hannover 96.<br />
Die Conti macht sich stark für Hannover<br />
96. Seit ihrem Aufstieg verbinden die<br />
„96er“ wieder Tradition mit Spitzenklasse<br />
und empfahlen sich damit als idealer<br />
sportlicher Partner der <strong>Continental</strong> AG.<br />
„Wir sind sicher, dass bei Hannover 96<br />
solide kaufmännische und vor allem sportliche<br />
Arbeit geleistet wird“, lobt Heinz-<br />
Jürgen Schmidt, Leiter Marketing und Vertrieb<br />
Europa die jüngste Entwicklung.<br />
„Deshalb freuen wir uns, die erfolgreichste<br />
Mannschaft der Landeshauptstadt zu<br />
unterstützen.“ Auch Martin Kind, Präsident<br />
von Hannover 96, verweist auf die<br />
Gemeinsamkeiten beider Partner: „Die Marke<br />
<strong>Continental</strong> steht für erstklassige Produkte<br />
und Tradition.“<br />
REKORDFAHRT<br />
Die Spuren der Pioniere<br />
100 Jahre nach dem ersten Autorennen von Paris nach Wien riskierte Sparweltmeister<br />
Gerhard Plattner eine kühne Wette. Auf derselben Strecke wollte<br />
er mit weniger als fünf Prozent des damaligen Benzinbedarfs auskommen.<br />
Bei der legendären ersten „Automobilwettfahrt<br />
Paris - Wien“ überquerten 1902<br />
mehr als 200 Autos erstmals während eines<br />
Rennens einen Alpenpass. Der Ver-<br />
Gerhard Plattner benötigte für die 1.766 Kilometer<br />
von Paris nach Wien exakt 42 Liter Dieselkraftstoff.<br />
30<br />
P R I S M A<br />
Quod si tam<br />
Graecis novitas<br />
brauch der Autos lag bei rund 55 Litern<br />
Benzin auf 100 Kilometern. Die Sensation:<br />
Ein mit Conti-Pneus ausgestattetes<br />
Fahrzeug bewältigte die Strecke ohne<br />
Reifenwechsel. Anlässlich des hundertsten<br />
Jahrestages dieses Spektakels starteten<br />
die Österreicher Gerhard Plattner und<br />
Franz Doppler zu einer Jubiläumsfahrt.<br />
Mit einem VW Lupo 3L TDI wollten sie die<br />
1.766 Kilometer lange Strecke mit weniger<br />
als fünf Prozent des damaligen Durchschnittverbrauchs<br />
bewältigen – mit einer<br />
damals erzielten Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von über 80 Stundenkilometern.<br />
Am Ende errechneten die Experten einen<br />
Verbrauch von 2,38 l/100 km.<br />
<strong>Continental</strong> will die Atmosphäre im Stadionrund<br />
künftig für Kundenbindungsprogramme nutzen.<br />
So sieht es auch Bernhard Bamberger,<br />
der als Leiter Marketing D/A//CH wesentlich<br />
an dieser Entscheidung beteiligt<br />
war: „Unsere Erfahrung aus ähnlichen Projekten<br />
hat gezeigt, dass dieses Umfeld<br />
hervorragend geeignet ist, die Markenbekanntheit<br />
beim Endverbraucher zu steigern.“<br />
Das Sponsorenpaket beinhalte aber<br />
nicht nur die übliche Werbepräsenz im<br />
Stadion, sondern „ermöglicht uns darüber<br />
hinaus den Zugriff auf eine nicht<br />
unerhebliche Zahl von VIP- und Tribünen-<br />
Karten.“ Bernhard Bamberger will auch<br />
Heinz-Jürgen<br />
Schmidt (li.) mit<br />
96-Präsident<br />
Martin Kind.<br />
Kunden des Ersatzgeschäftes<br />
Deutschland dazu einladen,<br />
die „einmalige Stadion-Atmosphäre“<br />
kennenzulernen.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Rainer Schmidt (l.) und Klaus Framenau<br />
(r.) gratulieren Thomas Schmidt.<br />
Conti lohnt sich<br />
Über einen nagelneuen VW Lupo<br />
mit Händlereindruck freut sich Thomas<br />
Schmidt, Geschäftsführer von<br />
RS Exklusiv. Der Fachhändler aus<br />
Neumünster wurde als Hauptgewinner<br />
eines Preisrätsels ausgelost,<br />
das <strong>Continental</strong> auf der Reifenmesse<br />
in Essen veranstaltete.<br />
Das Motto: Ein Besuch bei Conti<br />
lohnt sich immer.<br />
RALLYCROSS<br />
Volland siegt<br />
Der alte und neue Deutsche Rallycross-<br />
Meister heißt Rolf Volland. Der Barum-<br />
Pilot siegte am 21. September auch auf<br />
dem Gründautalring und sicherte sich<br />
damit das Saisonfinale. Den begehrten<br />
Titel hatte Volland zu diesem Zeitpunkt<br />
Rolf Volland<br />
schon sicher, nachdem er am Anfang des<br />
Monats im fünften Saison-Lauf auf den<br />
Nysumbanen in Dänemark den Vorsprung<br />
auf Verfolger Torben Möller auf uneinholbare<br />
49 Punkte ausbaute.<br />
P R I S M A<br />
VERKEHRSSICHERHEIT<br />
In der Schweiz gehört Unterricht über<br />
Reifen zum Ausbildungsprogramm<br />
jugendicher Fahranfänger.<br />
In Reifenkunde unterrichtet Gregor Meili<br />
von der <strong>Continental</strong> Suisse SA Jugendliche<br />
zwischen 17 und 18 Jahren. Dabei<br />
soll den Teilnehmern die Wichtigkeit der<br />
Reifen als einziges Bindeglied zwischen<br />
Auto und Straße näher gebracht werden.<br />
Den Veranstaltungsrahmen bilden<br />
die Fahrerlager, die der Automobil Club<br />
SACHSPENDE<br />
Hilfe für Tschernobyl<br />
Auch in diesem Jahre rollte wieder<br />
ein humanitärer Hilfstransport des<br />
Vereins „Hilfe für TSCHERNOBYLgeschädigte<br />
Kinder e.V.“ von Wermelskirchen<br />
nach Swetlogorsk in<br />
Weißrussland. Und wie schon in den<br />
OLDTIMERRENNEN<br />
Im Porsche durch Deutschland<br />
Nicht die übliche Raserei anderer Motorsportveranstaltungen, sondern präzises<br />
Zeitfahren und Freude an schönen Autos kennzeichnen Oldtimerrennen.<br />
Bei den „2.000 Km durch Deutschland“<br />
erreichte Willy Zanders in seinem 62er,<br />
contibereiften Porsche 356 den Klassensieg,<br />
der „Post 1959-1960-1964“<br />
Klasse. Außerdem erfuhr er sich den<br />
Porsche Markenpokal und gewann die<br />
Etappe München-Leipzig. Oldtimer-Rennen,<br />
wie die „2000 Km durch Deutschland“<br />
oder auch die „ADAC Eifelrundfahrt“,<br />
zeigen dass es im Motorsport<br />
nicht immer um Höchstgeschwindigkeiten<br />
geht.<br />
Die Freude<br />
an den alten<br />
Fahr-<br />
Reifenkunde<br />
zeugen steht im Vordergrund dieser Veranstaltungen,<br />
bei denen die zeitgenaue<br />
Ankunft über den Sieg entscheidet – einfaches<br />
Gasgeben reicht dabei nicht aus.<br />
So wird Zanders in seinem Porsche beim<br />
nächsten Rennen, dem „Süd-West-Classic<br />
Balingen“, wieder um den Klassensieg<br />
kämpfen, ohne dabei<br />
zu große Eile<br />
aufkommen zu<br />
lassen.<br />
Porsche<br />
356 auf<br />
<strong>Continental</strong><br />
Gregor Meili und das<br />
Ausbilderteam vom<br />
ACS engagieren sich<br />
für Fahranfänger.<br />
Schweiz (ACS) für Führerscheinanwärter<br />
durchführt, um die Unfallzahlen jugendlicher<br />
Fahranfänger zu reduzieren. Das<br />
Conti-Engagement wertet der ACS als<br />
aktiven Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />
in der Schweiz.<br />
vergangenen Jahren sorgte die <strong>Continental</strong><br />
wieder für die sichere Bereifung<br />
der beteiligten Fahrzeuge, um<br />
den reibungslosen Transport in die<br />
noch immer verseuchte Region zu<br />
unterstützen.<br />
Mit 100 Fahrradreifen und -schläuchen<br />
unterstützt <strong>Continental</strong> die „Misiune<br />
Zero“, Rumänien. Die Initiative engagiert<br />
sich unter anderem im Conti-<br />
Standort Timisoara für die Verkehrserziehung<br />
von Kindern.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 31
Marketing ohne Marke ist<br />
heute nicht mehr vorstellbar.<br />
Eine starke Marke lässt<br />
sich nicht nur besser, also<br />
ertragreicher verkaufen als<br />
No-names. Sie bindet überdies<br />
die Kunden langfristig<br />
ans (Handels-) Unternehmen<br />
und erhöht damit dessen<br />
Planungssicherheit.<br />
Kaum vorstellbar: Der VW-Konzern<br />
verzichtet auf eigene Fabriken.<br />
Stattdessen werden die Produktionsstätten<br />
gemietet oder wird die Fertigung<br />
anderen Unternehmen übertragen.<br />
Und die Wolfsburger konzentrieren sich<br />
ausschließlich auf die Pflege ihrer Marke.<br />
Was heute noch eine Vision ist, wird nach<br />
Ansicht des Trendforschers Matthias Horx<br />
in 15 Jahren Realität: „Der Aufbau einer<br />
Marke ist das Entscheidende“. Mit seiner<br />
Prognose steht der Zukunftsforscher nicht<br />
allein. Vier von fünf Entscheidern in deutschen<br />
Unternehmen erwarten, dass Bedeutung<br />
und Wert von Marken in Zukunft<br />
noch wachsen. Auch an den Kapitalmärkten<br />
genießen starke Marken eine<br />
hohe Wertschätzung. Diese drückt sich<br />
beispielsweise darin aus, dass der Markenwert<br />
bei zahlreichen Unternehmen über<br />
50 Prozent der Marktkapitalisierung ausmacht.<br />
Bei Coca Cola, mit 83,8 Mrd. US-<br />
Dollar die wertvollste Marke der Welt,<br />
beträgt der Anteil immerhin 59 Prozent.<br />
Und „würden alle Produktionsstätten über<br />
Nacht abbrennen, bliebe dieses größte<br />
Kapital des Unternehmens trotzdem erhalten“,<br />
ist sich Fridolin Dietrich sicher.<br />
Der Branding-Experte aus München berät<br />
Firmen bei der Entwicklung von Unternehmens-<br />
und Markenidentitäten.<br />
Dass sich der Wert eines Produktnamens<br />
in barer Münze auszahlt, hat sich<br />
unlängst beim Verkauf des Batteriekonzerns<br />
Varta erwiesen. Von dessen Markennamen<br />
wollen künftig gleich vier Unternehmen<br />
profitieren. Wieviel Prozent des Kaufpreises<br />
in Höhe von 570 Millionen Euro<br />
auf das Label Varta entfiel, wollten die<br />
US-Käufer zwar nicht verraten. Doch dass<br />
der Anteil eine wesentliche Rolle gespielt<br />
hat, mochten sie nicht leugnen.<br />
32<br />
M A R K E T I N G M A R K E T I N G<br />
Die Kraft der Marke<br />
Nie war sie so<br />
wertvoll wie heute<br />
Populäre Marken bieten<br />
Konsumenten, Produzenten<br />
und Vermarktern gleichermaßen<br />
handfeste Vorteile.<br />
Die Grundlage des ökonomischen Wertes<br />
bilde die Stärke der Marke, konstatiert<br />
Professor Dr. Heribert Meffert, Direktor<br />
des Instituts für Marketing im Marketing<br />
Centrum Münster (MCM) der Westfälischen<br />
Wilhelms-Universität Münster*.<br />
Und diese Stärke basiere zum einen auf<br />
einer ausreichenden Eroberungsrate, vor<br />
allem aber auf einer hohen Markentreue.<br />
„Diese Loyalität können jedoch nur diejenigen<br />
Marken erreichen, bei denen die<br />
Konsumenten über eine längere Periode<br />
eine klare, in sich gefestigte Identität und<br />
eine sachlich funktionale Kompetenz wahrnehmen“,<br />
ergänzt Bernhard Bamberger,<br />
Leiter Marketing D/A/CH der <strong>Continental</strong><br />
AG in Hannover.<br />
Ein Hund setzt eine Marke, um<br />
sein Revier zu kennzeichnen<br />
Was aber macht die Marke für den<br />
Konsumenten so wertvoll? Ein Ausflug<br />
in die Geschichte gibt erste Antworten:<br />
So lässt sich die Bedeutung des Begriffes<br />
der Marke einerseits auf den französischen<br />
Begriff der „marque“ – Kennzeichen<br />
– zurückführen. Anderseits, so<br />
»Der Kauf<br />
bestimmter<br />
Kleidungsstücke<br />
ist eine<br />
Form der Weltanschauung«<br />
Florian Illies<br />
Journalist und Autor, Frankfurt<br />
führt der Düsseldorfer Psychologe und<br />
Markforscher, Dr. Rudolf Sommer**, weiter<br />
aus, beruhe der Begriff auf der germanischen<br />
Bezeichnung „Marken“, was<br />
für die Altvordern soviel bedeutete wie<br />
„Grenzen setzen, sein eigenes Gebiet von<br />
anderen abgrenzen“.<br />
Zum eingetragenen Handels- und Warenzeichen<br />
entwickelte sich die Marke<br />
zur Zeit der Industrialisierung. Denn parallel<br />
zur Massenproduktion bedurfte es<br />
einer auf Image beruhenden Abgrenzung<br />
der in nahezu identischer Qualität<br />
erzeugten Güter. „Eine Marke ist die<br />
Kennzeichnung einer Ware oder Dienstleistung<br />
zuzüglich eines durch Kommu-<br />
PROFILE DER<br />
KONZERNMARKEN<br />
IM ÜBERBLICK<br />
Do it with German Engineering<br />
„Verlängern Sie Ihr Wintervergnügen“. Die Premium-Marke<br />
<strong>Continental</strong> verspricht dem sportlichen<br />
Fahrer Spaß und zugleich Sicherheit auch<br />
in extremen Situationen. Die technologische<br />
Marktführerschaft, 50 Jahre <strong>Winterreifen</strong>-Kompetenz,<br />
die ersten Plätze in den Reifentests und die<br />
Freigaben namhafter Automobilherstellern sind<br />
Garanten für die Einlösung dieses Versprechens.<br />
Der Regenreifen<br />
„Aqua la vista, Baby“. Die Regenreifen der Marke<br />
Uniroyal gewährleisten höchste Sicherheit und<br />
bestmögliche Perfomance auf Nässe. Seit mehr<br />
als 30 Jahren steht der Name für eine ausgereifte<br />
Regenreifen-Technologie. Dass der Nässe-<br />
Spezialist Regenschutz in allen Lebenslagen<br />
bietet, wird mit der Uniroyal Rain Fashion fröhlich<br />
unterstrichen.<br />
Reife Leistung<br />
„Im Winter eiskalt überlegen“. Mit langjähriger<br />
Kompetenz in punkto Sicherheit und Winter-Tauglichkeit<br />
genießt die Traditions-Marke Semperit<br />
vor allem in Österreich und in Süddeutschland<br />
einen soliden Ruf bei den Käufern, die Wert auf<br />
ein vernünftiges Preis-Leistungs-Verhältnis legen.<br />
Gute Reifen. Gute Preise.<br />
„Halten länger als Sie denken – auch als sie kosten“.<br />
Ausgerichtet auf die Kernziel-Gruppe der<br />
Smart-Shopper steht bei der Budget-Brand<br />
Barum die Wirtschaftlichkeit und Laufleistung<br />
der Reifen im Focus der Markenaussage, die<br />
mit auffälligen Farben und in prägnanten Headlines<br />
kommuniziert wird.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 33
Im deutschen Markenranking steht Daimler ganz oben.<br />
nikation erzeugten Vorurteils“, lautet deshalb<br />
die Definition von Bernd Kreutz,<br />
Werbefachmann aus Düsseldorf und Erfinder<br />
der Marke „Yello Strom“.<br />
Und dieses Vorurteil namens Markenimage<br />
machte weltweit Karriere. Heute<br />
kaufen die Verbraucher weitgehend keine<br />
Produkte mehr, sondern Marken. Die<br />
„Generation Golf“ – von Florian Illies in<br />
seinem gleichnamigen Buch (Argon Verlag,<br />
Berlin) treffend beschrieben – wächst<br />
mit Hipp, Lego, Ravensburger, Nike, Sony<br />
und Macdonald´s auf. Durch Marken, das<br />
haben diese Konsumenten schon früh<br />
gelernt, können sie sich von anderen abgrenzen.<br />
Damit haben diese eine neue Aufgabe<br />
erhalten, stellt der Psychologe Sommer<br />
fest. Galten sie in der Vergangenheit als<br />
Garanten für Qualität und besondere<br />
Leistungsversprechen, „sind sie nun wesentlicher<br />
Teil unsere Selbstinszenierung“,<br />
erklärt der Marken-Spezialist und macht<br />
dies am Beispiel des Kosmetikkonzerns<br />
L’Oreal deutlich: Der Name stehe nicht<br />
nur für Eleganz und Glamour, sondern<br />
stärke mit seinem Slogan „weil ich es<br />
mir wert bin“ zugleich das eigene<br />
Selbstbewusstsein.<br />
34<br />
»Loyalität<br />
erreichen<br />
Marken nur<br />
mit klarer<br />
Identität und<br />
kompetenz«<br />
Bernhard Bamberger<br />
Leiter Marketing D/A/CH<br />
„Um die kaufauslösende Verbindung<br />
zwischen Verbraucher und Marke also<br />
herzustellen, muss durch eine emotionale<br />
Kundenansprache eine Brücke geschlagen<br />
werden“, fügt Bernhard Bamberger<br />
hinzu. „Gerade in der Emotionalisierung<br />
M A R K E T I N G<br />
und Erlebnisorientierung sehen wir als<br />
Hersteller eines so genannten ,Low-Interest-Produkts’<br />
ein großes Potenzial, um<br />
den Bekanntheitsgrad und Wert unserer<br />
Marken zu steigern“. Als Bausteine der<br />
Brücke zum Verbraucher, deren tragende<br />
Säulen der Reifen-Fachhandel und das<br />
Autohaus sind, nennt er für die Marke<br />
<strong>Continental</strong> eine emotional-orientierte TV-<br />
Werbung, das Sponsoring des Bundesliga-Erstligisten<br />
Hannover 96 sowie – unter<br />
Einbeziehung der Absatzmittler – ein<br />
Endverbraucher-Gewinnspiel „50 Jahre<br />
<strong>Winterreifen</strong>“ und das Engagement beim<br />
ReifenCheck als Exklusiv-Sponsor aus<br />
der Reifenindustrie. Diese Aktivitäten steigern<br />
einerseits den Bekanntheitsgrad der<br />
Marke und akzentuieren andererseits das<br />
Versprechen für mehr Sicherheit gepaart<br />
mit mehr Sportlichkeit. Des Weiteren trans-<br />
Die Wertformel<br />
Alle bedeutenden Methoden zur Markenwertbemessung<br />
basieren auf der<br />
Verbindung von Marketing- und Finanzkriterien.<br />
Dabei werden für die<br />
Marktposition, die Marketingunterstützung<br />
und die Wahrnehmung der<br />
Marke Punkte vergeben. Der Punktewert<br />
wird in einen mathematischen<br />
Faktor umgerechnet, der wiederum<br />
mit dem unternehmerischen<br />
Erfolg der Marke multipliziert wird.<br />
Daraus ergibt sich der monetäre<br />
Wert einer Marke. Für <strong>Continental</strong>,<br />
die zu den 30 berühmtesten deutschen<br />
Marken gehört, errechnete<br />
der Brand-Broker Semion für 2001<br />
einen Wert von gut zwei Mrd. Euro,<br />
der Markenwert von Porsche beträgt<br />
danach 2,23 Mrd. Euro.<br />
portieren die Uniroyal Rain Fashion und<br />
der Uniroyal Fun Cup die Markenfaszination<br />
des Regenreifens, unterstreicht die<br />
Unterstützung des österreichischen Ski-<br />
Verbandes und der Nationalmannschaft<br />
der Ski-Langläufer die Winterkompetenz<br />
von Semperit und knüpft Barum mit dem<br />
Sponsoring des Rally Cross-Meisters<br />
Ralf Volland über den Spaß am Motorsport<br />
ein emotionales Band zu den<br />
smarten Käufern der Budgetbrand.<br />
... denn da weiß man, was man hat<br />
Markierte Produkte bringen überdies<br />
Licht in das Dunkel einer zunehmend<br />
unübersichtlichen Angebotsvielfalt. Diese<br />
Transparenz erlaubt es dem Verbraucher,<br />
schneller das gewünschte Produkt<br />
BERÜHMTE DEUTSCHE MARKEN – IHR WERT IN EURO<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
DaimlerChrysler<br />
33,593 Mrd. €<br />
VW<br />
18,708 Mrd. €<br />
BASF<br />
17,158 Mrd. €<br />
BAYER<br />
15,614 Mrd. €<br />
Dt. Telekom<br />
15,586 Mrd. €<br />
Deutsche Post<br />
15,220 Mrd. €<br />
Allianz<br />
12,565 Mrd. €<br />
Siemens<br />
10,594 Mrd. €<br />
BMW<br />
7,529 Mrd. €<br />
SAP<br />
7,124 Mrd. €<br />
Quelle: SEMION Brand-Broker GmbH<br />
zu identifizieren. Diese Orientierungshilfe<br />
komme „einem Bequemlichkeitsstreben<br />
des Konsumenten entgegen“, hebt Heribert<br />
Meffert hervor. Darüber hinaus erfülle<br />
die Marke eine „Entlastungsfunktion“.<br />
Das heißt: Wurde der Kunde beim Erstkauf<br />
eines Markenartikels zufrieden gestellt,<br />
kann er beim erneuten Erwerb seine<br />
Kaufentscheidung aus der Sicherheit<br />
der gemachten Erfahrung heraus schneller<br />
treffen. Zum Nutzen der Marke aus<br />
Nachfragersicht gehört zudem das Vertrauen,<br />
das ihr auf Grund ihrer Bekanntheit,<br />
Kompetenz und Identität entgegengebracht<br />
wird – „…denn da weiß man,<br />
was man hat“ wie ein Slogan für die Traditionsmarke<br />
Persil verspricht.<br />
Aus dem vielfältigen Nutzen der Marke<br />
für die Konsumenten ergeben sich für<br />
die Markenhersteller und -vermarkter zahlreiche<br />
Chancen. Einerseits dient die Marke<br />
der absatzfördernden Präferenzbildung<br />
bei den Kunden und trägt andererseits<br />
zur Differenzierung gegenüber der<br />
Konkurrenz bei. „Zudem bindet eine konsequente<br />
Markenpolitik die Kunden an<br />
das Produkt und erhöht damit die Planungssicherheit“,<br />
zählen Professor Meffert<br />
und seine Mitstreiter am Institut für<br />
Marketing, Dr. Christoph Burmann und<br />
Dr. Martin Koers, die Pluspunkte auf, die<br />
für eine professionelles und konsequentes<br />
Markenmanagement sprechen.<br />
Insbesondere mit einer Mehrmarken-<br />
Strategie, wie sie der Spirituosenhersteller<br />
Eckes, der Tabakkonzern Philip Morris,<br />
der Automobilhersteller VW, das Touristik-Unternehmen<br />
TUI oder die <strong>Continental</strong><br />
AG verfolgen, ließen sich bei der<br />
„Kundenbindung Vorteile durch den Marktauftritt<br />
mit mehreren<br />
Marken erzielen“. Mit Hilfe<br />
einer differenzierten<br />
Positionierung der einzelnen<br />
Marken böte sich<br />
in zahlreichen Produktbereichen<br />
die Chance<br />
„einer ganzheitlichen<br />
Kundenbetreuung während<br />
des gesamten Lebenszyklusses“,<br />
so Meffert.<br />
Er veranschaulicht<br />
das Konzept des „Customer-Life-Concept“<br />
Soft, aber stark: Coca<br />
Cola ist die wertvollste<br />
Marke der Welt.<br />
M A R K E T I N G<br />
Sozialwissenschaftliche<br />
Bedeutung<br />
Info-Grafik<br />
Pilot:Projekt<br />
Marke, Vertrauen und Identität<br />
am Beispiel eines Autokäufers, „der von<br />
einem Kleinwagen zu einem Pkw der<br />
Mittelklasse und schließlich zu einem Auto<br />
des Premiumsegments wechselt und<br />
dabei innerhalb des gesamten Markenportfolios<br />
wandert, der Gesamtunternehmung<br />
mithin treu bleibt“.<br />
Auch für den Handel sei es im Hinblick<br />
auf die Kundenbindung und -ansprache<br />
wichtig „starke Marken im Sortiment zu<br />
Die Existenz von Marken basiert<br />
auf dem Vertrauen des Kunden<br />
Markenbildung<br />
VERTRAUEN<br />
Vertrauensbildung<br />
Notwendige Bedingung: Identität<br />
Hinreichende Bedingung: Kompetenz<br />
Ökonomische<br />
Bedeutung<br />
Mit zunehmendem Vertrauen vermindert sich beim Nachfrager die Furcht,<br />
vom Anbieter und dessen Leistungen enttäuscht zu werden. Anbieter, die<br />
Vertrauen beim Konsumenten genießen, sparen bei den Aufwendungen<br />
für die Geschäftsanbahnung, beispielsweise im Bereich Kommunikation.<br />
Die Sahne abschöpfen, statt die<br />
beste Milchkuh im Stall schlachten<br />
führen“, betont Klaudia Hüls, Marken-Expertin<br />
bei der Deutschen Industrie- und<br />
Handelskammer (DIHK) in Berlin. „Häufig<br />
wird nicht einfach Zahnpasta, sondern die<br />
Zahnpasta einer ganz bestimmten Marke<br />
vom Kunden nachgefragt“. Wer aber<br />
nur No-name-Produkte führt, werde ganz<br />
schnell in die Kategorie „Billiganbieter“<br />
eingestuft, warnt sie. Demgegenüber könne<br />
der Handel von starken Marken durch<br />
einen höheren Ertrag je Artikel und eine<br />
von der Marke abgeleiteten Loyalität profitieren,<br />
hebt Dr. Rudolf Sommer hervor.<br />
„Die Symbiose von Marke und Handel<br />
ist eine klassische Win-Win-Situation“.<br />
Die Wirklichkeit sehe leider etwas anders<br />
aus, bedauert der Marktforscher.<br />
Vielfach missbrauche der Handel renommierte<br />
Marken, um sich als besonders<br />
preiswert darzustellen. „Dies erinnert an<br />
das Schlachten der besten Milchkuh im<br />
Stall.“ Die schlechte Präsentation von Marken<br />
und ihr Verramschen gehören auch<br />
für Klaudia Hüls zu den „Todsünden im<br />
Umgang mit der Marke“.<br />
Um diesen Todsünden entgegen zu<br />
wirken, sieht Manfred Schmidt, Vorsitzender<br />
des Instituts für Markentechnik in<br />
Genf, aber auch die Industrie in der Pflicht.<br />
Nur ein sorgfältig auf die Marke abgestimmter,<br />
strategischer Verdichtungsgrad<br />
der Distribution könne Händler motivie-<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 35<br />
Quelle: Heribert Meffert, „Marken-Management
Für alle<br />
Info-Grafik Pilot:Projekt<br />
ren. Wie dies in der Handelspraxis aussieht,<br />
macht Conti-Mann Bernhard Bamberger<br />
deutlich: „Mit der Marke <strong>Continental</strong><br />
haben wir das Ziel, in den qualitativen<br />
Vertriebskanälen vertreten zu sein,<br />
um möglichst alle Zielgruppen zu erreichen.<br />
Unsere Vermarktungspartner profitieren<br />
demgegenüber von dem hohen Bekanntheitsgrad<br />
und dem positiven Image<br />
der Marke. Uniroyal verfügt in ihrem Marktsegment<br />
über ein starkes Markenpotenzial<br />
und ist auf Grund dessen auch im<br />
Hofgeschäft für eine profitable Vermarktung<br />
geeignet. Mit ihrer Winterkompetenz<br />
ist die Marke Semperit insbesondere im<br />
Süden Deutschlands hervorragend etabliert<br />
und spielt auch im regionalen Wiederverkauf<br />
eine bedeutende Rolle. Die Marke<br />
Barum spricht gezielt preisbewusste<br />
Autofahrer an, deren Fahrzeuge älter als<br />
vier Jahre sind. In Abstimmung mit unseren<br />
langjährigen Handelspartnern bauen<br />
wir das Netz der Barum-Vermarkter langsam<br />
und gezielt auf.“ Erklärtes Ziel sei<br />
es, „unseren Partnern mit unseren Marken<br />
gute Margen zu bieten“.<br />
36<br />
Assoziationsnetzwerk Nivea<br />
Natürlichkeit<br />
Familie<br />
Hautcreme<br />
Gesichtspflege<br />
Schönheit<br />
Liebe<br />
mild/sanft<br />
Selbstbewusstsein Individualität<br />
M A R K E T I N G<br />
»Die Marke<br />
dient heute<br />
der Selbstinszenierung<br />
des modernen<br />
Verbrauchers«<br />
Dr. Rudolf Sommer<br />
Psychologe und Marktforscher<br />
Diese Ertragschancen, so Bamberger,<br />
müssten Reifenhandel und Autohaus allerdings<br />
durch eine „proaktive Vermarktung“<br />
wahrnehmen. Denn der preispolitische<br />
Spielraum, den eine Marke schafft,<br />
so versichert Professor Heribert Meffert,<br />
wird um so größer, je besser es gelingt,<br />
eine Marke im Vergleich zu konkurrierenden<br />
Angeboten als „etwas Einzigartiges“<br />
darzustellen.<br />
Deshalb sieht Dr. Rudolf Sommer eine<br />
wichtige Aufgabe des Handels darin,<br />
durch eine entsprechende Präsentation<br />
am Point of Sale die Marke und ihre<br />
Identität, also das Angebot wie<br />
„Der Regenreifen“, das die Marke<br />
dem Käufer macht, zu pflegen.<br />
Dass die Absatzmittler, als<br />
wesentliches Glied in der Kette<br />
zum Endverbraucher, eine bedeutende<br />
Rolle bei der Vermittlung<br />
der Markenidentität zukommt,<br />
darin stimmt Bernhard<br />
Bamberger mit dem<br />
Düsseldorfer Markenfachmann<br />
Sommer überein.<br />
Dabei verkennt er nicht<br />
die Aufgabe des Herstellers,<br />
diese Handel darin<br />
zu unterstützen. „Durch einen<br />
regen Austausch mit<br />
unseren Partnern im Reifen-Fachhandel<br />
und im Autohaus<br />
arbeiten wir kontinuierlich<br />
daran, unsere Vermarktungsunterstützung<br />
auf die Bedürfnisse<br />
des jeweiligen Partners<br />
abzustimmen“.<br />
Ute Dommel<br />
Geborgenheit<br />
Kindheit<br />
Entscheidend für die Wahrnehmung einer Marke<br />
durch den Verbraucher ist ihr Bedeutungsinhalt:<br />
Die Assoziationen, die ausgelöst werden, die Bilder,<br />
die ausgelöst werden und die Emotionen,<br />
die mit der Marke verbunden sind.**<br />
* Heribert Meffert, Christoph Burmann,<br />
Martin Koers (Hrsg.), „Markenmanagement“,<br />
Gabler-Verlag, Wiesbaden<br />
** Rudolf Sommer, „Psychologie der<br />
Marke“, Deutscher Fachverlag, Frankfurt<br />
Antosch steht in Öster reich für Qualität<br />
Die Firmen-Geschichte der<br />
österreichischen Antosch-<br />
Gruppe ist eng mit der Entwicklung<br />
der österreichschen<br />
Semperit beziehungsweise<br />
der <strong>Continental</strong> AG verbunden.<br />
Schon zweimal integrierte<br />
Ing. Walter Antosch<br />
mit Erfolg Geschäftsbereiche<br />
des Konzerns in seinen<br />
Betrieb.<br />
M A R K E T I N G<br />
Geschäft und Servicebetrieb<br />
in Hallein: Geschultes Personal<br />
montiert auf modernsten<br />
Maschinen und bietet zusätzlichen<br />
Service.<br />
Traditio nen verpflichtet<br />
Wer über den Reifen-Fachhandel<br />
in Österreich redet, kommt<br />
an Ing. Walter Antosch und seiner<br />
Unternehmensgruppe nicht vorbei.<br />
Und das liegt nicht nur an der langjährigen<br />
Tätigkeit des Unternehmenslenkers<br />
als Präsident des Verbandes der Reifenspezialisten<br />
Österreichs (VRÖ). Das traditionsreiche<br />
Familienunternehmen, dessen<br />
Zentrale nach Kriegsende in Hallein<br />
gegründet wurde, bündelt mittlerweile<br />
die Erfahrung und die Kompetenz von<br />
drei Generationen. Und ein reines Reifen-<br />
Handelsunternehmen ist die Antosch-<br />
Gruppe schon längst nicht mehr. Zum<br />
Unternehmen gehören neben Antosch<br />
Reifen, Kfz-Bedarf und technische Produkte<br />
auch das Vulkoplast Runderneuerungswerk,<br />
die TEGUM technische Gummiwaren<br />
GmbH und die TEGUM Korrosions-<br />
und Verschleißschutztechnik. Letztere<br />
produzieren technische Produkte<br />
wie Fördergurte und Walzenbeläge und<br />
schützen Anlagen unter anderem der<br />
chemischen Industrie zur Wasseraufbereitung<br />
gegen Korrosion.<br />
Die Unternehmensgeschichte ist eng<br />
mit der Entwicklung der österreichischen<br />
Semperit beziehungsweise der <strong>Continental</strong><br />
AG verbunden. Denn die TEGUM<br />
Korrosions- und Verschleißschutztechnik<br />
übernahm Walter Antosch bereits<br />
vor elf Jahren von der Semperit. Und<br />
auch das Antosch Tochterunternehmen<br />
Vulkoplast, das in Österreich einen exzellenten<br />
Ruf als Kaltrunderneuerer von<br />
Mit High-Tech sichert sich Vulkoplast seinen exzellenten Ruf als Kaltrunderneuerer.<br />
Lkw-Reifen besitzt, führt in Teilen <strong>Continental</strong>-Geschichte<br />
fort. Seit der Übernahme<br />
des Merkur-Runderneuerungswerkes<br />
Wien von der <strong>Continental</strong> ist die<br />
Vulkoplast mit Abstand die österreichische<br />
Nummer 1 in diesem Marktsegment<br />
und backt derzeit bis zu 300 Lkw-<br />
Reifen täglich.<br />
»Wir bündeln<br />
die Reifen-<br />
Kompetenz<br />
und Erfahrung<br />
aus drei Generationen«<br />
Ing. Walter Antosch<br />
Unternehmensgruppe Antosch<br />
Dabei integrierte die Antosch-Gruppe<br />
nicht nur den gesamten Maschinenpark<br />
der Kalt- und Heiß-Runderneuerung des<br />
Wiener Werkes in den Vukoplast-Standort<br />
auf der Pernerinsel Hallein. Walter<br />
Antosch sicherte sich auch die Dienste<br />
eines Großteils der Führungs- und Werks-<br />
Mannschaften von Merkur. Um Anlaufschwierigkeiten<br />
während der Veränderungsphase<br />
weitestgehend zu vermeiden<br />
kaufte Vulkoplast bei der Übernahme<br />
auch gleich das gesamte Fertigwaren-<br />
und Karkassenlager der ehemaligen<br />
Runderneuerungsmarke aus dem<br />
Hause Semperit. Und selbst die Distribution<br />
erfolgt heute mit der ebenfalls übernommenen<br />
Merkur-Lkw-Flotte.<br />
Der Erwerb sämtlicher Merkur-relevanter<br />
Lizenzen vom deutschen <strong>Continental</strong>-Konzern<br />
ermöglicht nun auch<br />
weiterhin die Fertigung der bewährten<br />
<strong>Continental</strong>- und Semperit-Profile. Und<br />
die Mischungen für die Laufflächen kommen<br />
nach wie vor von der österreichischen<br />
Traditionsmarke. So ist Vulkoplast<br />
nach wie vor in der Lage, die Merkur-Kunden<br />
mit unverändert hochwertiger Ware<br />
zu beliefern. Die Übernahme der Merkur-<br />
Runderneuerungsaktivitäten sei für seine<br />
Unternehmensgruppe ein immenser<br />
Kraftakt gewesen, erinnert sich Walter<br />
Antosch noch gut an die nicht einfache<br />
Übergangszeit. Aber die hervorragenden<br />
Produkte der in Österreich hoch angesehenen<br />
Traditions-Marke zu erhalten,<br />
rechtfertige letztendlich den Einsatz.<br />
Thomas Bungart<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 37
Noch nehmen die Autofahrer<br />
das Angebot des<br />
kostenlosen ReifenChecks<br />
sehr zögerlich wahr. Für<br />
kreative Reifenhändler<br />
und Autohäuser war die<br />
Aktion dennoch ein voller<br />
Erfolg. Wie notwendig die<br />
Initiative ist, das zeigen<br />
auch die erschreckenden<br />
Prüfergebnisee der Reifen-<br />
Check-Premiere in<br />
Österreich.<br />
Rund 1,55 Millionen Autofahrer haben<br />
nach Angaben des Deutschen<br />
Verkehrsrats (DVR) in Bonn in diesem<br />
Jahr das Angebot zum kostenlosen<br />
ReifenCheck angenommen. Im Verhältnis<br />
zu den über 44 Millionen Pkw, die in<br />
Deutschland zugelassen sind, zeugt diese<br />
Zahl jedoch „von einer hartnäckigen<br />
Ignoranz der Autofahrer gegenüber der<br />
Bereifung ihres Fahrzeugs.“ Diese Gleichgültigkeit<br />
sei ein wesentlicher Grund dafür,<br />
so Oliver Held, Projektleiter für den<br />
ReifenCheck beim Exlusivsponsor <strong>Continental</strong><br />
AG, dass Reifenhändler und Autohäuser,<br />
die in den beiden Jahren zuvor bei<br />
dieser Aktion dabei waren, ihre Teilnahme<br />
am ReifenCheck 2002 verweigerten.<br />
Für sie stand der Nutzen in keinem Verhältnis<br />
zum betriebenen Aufwand.<br />
38<br />
M A R K E T I N G<br />
In zahlreichen Interviews, die der Conti-<br />
Außendienst im Juli nach Abschluss des<br />
ReifenChecks mit den teilnehmenden<br />
Fachändlern und Autohäuser führte, habe<br />
sich allerdings gezeigt, dass diejenigen,<br />
die „einen gewissen Aufwand nicht<br />
scheuen und zu Kreativität und Investitionen<br />
bereit sind, aus dem ReifenCheck<br />
einen echten Nutzen ziehen“, betont Projektleiter<br />
Held. „Vielleicht sogar schon beim<br />
bevorstehenden M+S-Geschäft.“ Allerdings<br />
reiche es nicht, eine einzige Anzeige zu<br />
schalten und vor dem Geschäft ein Spann-<br />
Mit plakativen<br />
Motiven forderte<br />
die <strong>Continental</strong><br />
die Autofahrer<br />
auf, das Angebot<br />
des kostenlosen<br />
ReifenChecks<br />
anzunehmen.<br />
band aufzuhängen. So hätten<br />
die ReifenCheck-Teilnehmer<br />
von den größten Erfolgen berichten<br />
können, die die Aktion<br />
durch zusätzliche Angebote<br />
wie Gewinnspiele, Sonderangebote<br />
oder einen umfassenden<br />
Urlaubscheck aufgewertet haben.<br />
Von optimalen Ergebnissen berichteten<br />
vor allem auch diejenigen, die die<br />
Autofahrer auf Verbrauchermarkt-Parkplätzen<br />
direkt angesprochen haben. Bei<br />
den Reifen-Fachhändlern, Autohäusern<br />
und Kfz-Werkstätten, die sich für den<br />
ReifenCheck überdurchschnitttlich engagiert<br />
haben, ist die Bereitschaft denn auch<br />
am größten, im nächsten Jahr erneut teilzunehmen.<br />
Denn: „Nur Kontinuität führt<br />
zum Erfolg.“ Dies gilt gleichermaßen für<br />
die mittelfristigen Umsatzerfolge als auch<br />
für die Sensibilisierung der Autofahrer. „Aus<br />
diesem Grund hat die <strong>Continental</strong> die Absicht,<br />
die Aktion auch im Jahr 2003 als<br />
exklusiver Partner aus der Reifenindustrie<br />
zu unterstützen.“<br />
Das gut Ding Weile haben will, bestätigt<br />
auch Werner Sauerhöfer, Öffentlichkeits-Referent<br />
des DVR. „Im<br />
Vergleich zum Vorjahr haben 15<br />
Prozent mehr Autofahrer ihre Reifen<br />
prüfen lassen.“ Auch habe die<br />
Zahl derjenigen, die extra wegen<br />
des ReifenChecks bei den teil-<br />
» «<br />
Die Conti hat die Absicht, die<br />
Aktion auch 2003 als exklusiver<br />
Partner zu unterstützen<br />
Oliver Held,<br />
Conti-Projektleiter ReifenCheck<br />
nehmenden Betrieben vorfuhren, „erheblich<br />
zugenommen“. Auch wenn der Anteil<br />
dieser Reifen-bewussten Autofahrer im<br />
Vergleich zur Mehrheit immer noch ge-<br />
ring sei, legt die Entwicklung für Werner<br />
Sauerhöfer die Vermutung nahe, dass bei<br />
den Autofahrern ganz langsam ein Umdenken<br />
einsetze. Darauf deuteten auch<br />
die Prüfergebnisse des Reifenchecks hin:<br />
Wiesen im vergangenen Jahr noch 28<br />
Prozent aller geprüften Reifen zum Teil<br />
erhebliche Mängel auf, waren es in diesem<br />
Jahr circa 25 Prozent, wobei bei etwa<br />
20 Prozent Zustand und Alter einen<br />
Wechsel dringend nahe legten. Erfreulich:<br />
Das Durchschnittsalter der gecheckten<br />
Reifen ist im Vergleich zum Vorjahr leicht<br />
gesunken: Der Anteil der Reifen, die mehr<br />
als sechs Jahre auf dem Stahlgürtel haben,<br />
ging von 19 auf jetzt 18 Prozent zurück.<br />
Immerhin mehr als 84 Prozent der<br />
Pneus verfügten über eine ausreichende<br />
Profiltiefe. Bei rund zehn Prozent lag sie<br />
im Grenzbereich und über drei Prozent<br />
M A R K E T I N G<br />
waren aus rechtlicher Sicht nicht mehr<br />
verkehrstauglich. Der Luftdruck war bei<br />
mehr als zehn Prozent der überprüften<br />
Pneus nicht in Ordnung.<br />
Deutlich alarmierender fiel der Reifen-<br />
Check in Österreich aus, der auf Initiative<br />
des Verbandes der österreichischen<br />
Reifenspezialisten (VRÖ) in Kooperation<br />
mit dem ÖAMTC in diesem Jahr erstmals<br />
durchgeführt wurde. Mehr als 35.000<br />
Pkw wurden im Rahmen des Pilotprojekts,<br />
das unter anderem auch von der<br />
<strong>Continental</strong> AG unterstützt wurde, sys-<br />
ReifenCheck 2002<br />
Einsatz brachte Erfolg<br />
tematisch überprüft. Das Ergebnis: Bei<br />
33 Prozent aller Personenkraftwagen mit<br />
Sommerreifen und bei 39 Prozent der<br />
Pkw mit <strong>Winterreifen</strong> vermerkten die<br />
Prüfer Mängel. Dabei entfielen<br />
45 Prozent auf falschen,<br />
meist zu niedrigen Luftdruck,<br />
waren 26 Prozent an<br />
Felgen oder Ventilen beschädigt<br />
oder wiesen poröse Sei-<br />
Alarmierend<br />
33 Prozent der Sommerreifen<br />
und 39 Prozent der<br />
<strong>Winterreifen</strong> waren mangelhaft:<br />
So das Ergebnis des<br />
ReifenChecks in Österreich.<br />
ReifenCheck-Aktionen auf Parkplätzen<br />
kamen bei Pkw-Fahrern an.<br />
tenwände auf. Bei neun Prozent<br />
waren die Profile abgefahren und<br />
bei sechs Prozent stellten die<br />
Prüfer Montagefehler beispielsweise<br />
bei laufrichtungsgebundenen<br />
Reifen fest.<br />
„Jetzt haben wir statistisch<br />
bestätigt, wie schlecht es um die<br />
Reifensicherheit der Fahrzeuge auf Österreichs<br />
Straßen bestellt ist“, zeigt sich<br />
VRÖ-Präsident Magister Klaus Kreisel<br />
erschüttert und plädiert für eine Fortsetzung<br />
der Aktion. „Um auch in Zukunft<br />
die Kraftfahrer zu sensibilisieren und Reifenmängel<br />
vom Spitzenplatz der technischen<br />
Unfallursachen zu verdrängen.“<br />
Wie wichtig die Sensibilisierung der Autofahrer<br />
ist, das beweist auch die Wissenslücke,<br />
die eine Repräsentativumfrage<br />
ans Licht brachte, die im Auftrag von<br />
VRÖ und ÖAMTC in den ersten beiden<br />
Märzwochen diesen Jahres in der Alpenrepublik<br />
durchgeführt wurde: Nur jeder<br />
zweite österreichische Autofahrer weiß,<br />
wie hoch der Luftdruck seiner Reifen sein<br />
muss. Und zwei Drittel kontrollieren den<br />
Luftdruck gar nicht oder viel zu selten.<br />
Ute Dommel<br />
Montagefehler 6%<br />
Profiltiefe 9%<br />
Reserverad<br />
nicht funtionstüchtig<br />
12%<br />
Beschädigungen,<br />
porös etc. 26%<br />
Sonstiges 2%<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 39<br />
Falscher<br />
Luftdruck<br />
45%
Eine Brücke zwischen Tunern auf der einen und Reifen-<br />
Fachhändlern sowie Autohäusern auf der anderen Seite<br />
schlägt das <strong>Continental</strong> Katalog- und Informations-System.<br />
Den Fahrzeugveredlern bietet COKIS eine breite Präsenz<br />
im Markt. Der Handel erhält umfassende Unterstützung<br />
bei der Vermarktung von Breitreifen und Tuner-Rädern.<br />
Der Hang zur Individualisierung des<br />
eigenen Fahrzeugs durch exklusives<br />
Zubehör ist unter Autofahrern<br />
ungebrochen. Auch die Nachfrage nach<br />
Tuningprodukten steigt im Zuge dieser Entwicklung.<br />
Henry Siemons, Leiter Tuning<br />
»COKIS-Nutzer<br />
profitieren im<br />
Segment der<br />
Breitreifen<br />
überproporzional«<br />
Roman Gaebel<br />
Projektleiter COKIS<br />
<strong>Continental</strong>, registriert zwei wesentliche<br />
Strömungen: „Erstens verliert das Mittelpreissegment<br />
sowohl zu Gunsten preisbewusster<br />
Angebote als auch zu Gunsten<br />
des High-End-Segments weiter an Boden.<br />
Und zweitens ist Tuning heute dezentes<br />
Mit COKIS umfassend beraten<br />
M A R K E T I N G M A R K E T I N G<br />
Exklusive Räder ab 20 Zoll<br />
Der <strong>Continental</strong>SportContact 2<br />
begeistert nahezu alle deutschen<br />
Top-Tuner.<br />
Hightech.“ Auffällige Spoiler und Windabweiser<br />
gehören seiner Einschätzung nach<br />
der Vergangenheit an. Geblieben sei die<br />
Bereitschaft, in breite, flache Fahrwerke,<br />
sportliche Auspuffanlagen sowie Hochleistungsreifen<br />
und edle Räder mit entsprechenden<br />
Geschwindigkeitsindizes zu<br />
investieren. „Häufig mit einer Kombination<br />
unterschiedlicher Dimensionen an Vorderund<br />
Hinterachse.“ Beobachtungen, die aktuelle<br />
Marktdaten stützen: Im Vergleich<br />
zum Vorjahr wuchs das H,V,W,Z-Segment<br />
in Deutschland um 7 Prozent, der<br />
Gesamtmarkt hingegen stagnierte.<br />
Von dieser Entwicklung profitieren indes<br />
nicht nur die hochspezialisierten Edeltuner<br />
wie Abt, Lorinser und Zender, sondern auch<br />
Reifen-Fachhändler und Autohäuser. „Kein<br />
Tuner ist in der Bundesrepublik flächendeckend<br />
vertreten“, so Siemons. „Die Branche<br />
vermarktet deshalb insbesondere ihre<br />
exklusiven Räder auch über Reifen-Fachhändler<br />
und Autohäuser.“ Diese wiederum<br />
nutzten Tuner-Produkte, um von deren Ima-<br />
ge zu profitieren und Kompetenz in diesem<br />
Nischensegment zu dokumentieren.<br />
Eine Brücke zwischen Handel und Autohäusern<br />
auf der einen, sowie Tunern auf<br />
der anderen Seite schlägt COKIS, die<br />
professionelle Umrüstberatung für Reifen<br />
und Räder. Es ermöglicht dem Anwender<br />
einen höheren Servicegrad und<br />
ein erweitertes Angebot gegenüber dem<br />
Endverbraucher. Davon ist Roman Gaebel,<br />
COKIS-Projektleiter im Bereich Marketing,<br />
überzeugt. „Der Markt braucht die<br />
Tuner. Für den Golf gibt es im 15-Zoll-<br />
»Fahrzeug-<br />
Tuning ist<br />
heute mehr<br />
denn je<br />
Dezentes<br />
Hightech«<br />
Henry Siemons<br />
Leiter Tuning <strong>Continental</strong><br />
Bereich rund 40 Anbieter mit dem entsprechenden<br />
Preiswettbewerb. Doch für<br />
den Fahrer eines neuen Audi A4, der ein<br />
20-Zoll-Rad verlangt, steht nur ein reduziertes<br />
Angebot zur Verfügung, das sich<br />
nahezu vollständig auf Tuner-Produkte<br />
beschränkt.“<br />
Sein Ziel ist es deshalb, wesentliche Tuner<br />
mit ihren Räderprogrammen mit Abbil-<br />
dungen und digitalisierten Gutachten in<br />
COKIS zu integrieren. „Begonnen haben<br />
wir mit Abt, Heico und Zender.“ Sie sind in<br />
COKIS besonders gekennzeichnet. Darüber<br />
hinaus besteht die Möglichkeit, im Räder-Auswahlmenue<br />
von vornherein festzulegen,<br />
dass zu einem bestimmten Fahrzeug<br />
nur Räderangebote von Tunern aufgerufen<br />
werden. „Nach und nach ergänzen<br />
wir auch das Fahrzeug-Auswahlmenue<br />
mit Bildern getunter Fahrzeuge.“ Bei<br />
Abt trifft das beispielsweise für die neuen<br />
Modelle von Audi, VW, Seat und Skoda zu.<br />
Ergänzend bietet COKIS ein Adressverzeichnis,<br />
das alle Reifen- und Räderhersteller<br />
auflistet. „Bei den Räderherstellern<br />
stehen die Tuner ganz oben“, erklärt Roman<br />
Gaebel. „Der Händler hat die Daten<br />
mit Telefon- und Faxnummern, E-Mail- und<br />
Internetadressen sofort zur Hand, um das<br />
gewünschte Rad zu bestellen und dem<br />
Kundenwunsch problemlos zu entsprechen.“<br />
So werde COKIS den Interessen aller<br />
Beteiligten gerecht: „Den Tunern bietet<br />
das System breite Präsenz im Markt, und<br />
der Handel erhält umfassende Unterstützung<br />
bei der professionellen Vermarktung<br />
von Breitreifen und Rädern."<br />
Das Konzept geht auf. Laut Gaebel<br />
verkauften COKIS-Nutzer im margenträchtigen<br />
H,V,W,Z-Segment Deutschland gegenüber<br />
dem Vorjahr rund 10 Prozent<br />
mehr und konnten damit ihr Geschäft überproportional<br />
ausweiten.<br />
TUNING-NEWS<br />
Renn-Debüt von<br />
HEICO SPORTIV<br />
Hervorragende Rundenzeiten erzielte<br />
das neu formierte Motorsportteam<br />
von Heico Sportiv bei der diesjährigen<br />
BF Goodrich Langstreckenmeisterschaft.<br />
Auf der anspruchsvollen<br />
Nordschleife des Nürburgrings<br />
dominierte der Volvo HS4 auf Conti-<br />
SportContact 2 in der Dimension<br />
215/35 R 17 die zum Teil wesentlich<br />
stärkere Konkurrenz über die gesamte<br />
erste Rennhälfte. Ein Haarriss in<br />
der Ölwanne vereitelte jedoch die<br />
Zielankunft. Startfahrer Patrick Brenn-<br />
Ein Neuer für die Supersportler<br />
Die Marke Porsche genießt unter<br />
Motorsportfreunden in aller Welt einen<br />
ausgezeichneten Ruf. Nicht zuletzt,<br />
weil die Zuffenhausener mit ih-<br />
Das HEICO SPORTIV-Team setzt auf<br />
Volvo und den ContisportContact 2.<br />
dörfer zeigte sich überrascht, „wie<br />
gut und konstant sich die Reifen verhalten.<br />
Selbst nach dieser Distanz<br />
war das Profil noch voll erhalten“.<br />
Auch bei künftigen Starts will das<br />
Team auf Conti-Serienreifen setzen.<br />
Speziell für Porsche erweiterte<br />
Conti die SportContact 2-Palette<br />
um eine weitere Dimension.<br />
ren Supersportlern regelmäßig<br />
neue Trends in puncto<br />
Leistungsfähigkeit und Sicherheit<br />
setzen.<br />
Kein Wunder also, dass sie<br />
bei der Auswahl ihrer Technologie-<br />
und Entwicklungspartner<br />
besonders hohe Ansprüche<br />
stellen müssen.<br />
Für den Porsche 996 erweiterte<br />
<strong>Continental</strong> nun die<br />
Produktpalette des Hochleistungs-BreitreifensContiSportContact<br />
2. Für die Vorderachse steht ein<br />
235/35 ZR 18, für die Hinterachse ein<br />
315/25 ZR 19 bereit.<br />
40 <strong>ReifenMagazin</strong> 41
Testkäufer unterwegs<br />
M A N A G E M E N T M A N A G E M E N T<br />
Undercover für mehr Verka ufs-Kompetenz<br />
Im Service und in der Beratung hat der<br />
Reifen-Fachhandel eine starke Position,<br />
während im Preisverhalten die Autohäuser<br />
und Fast Fit-Betriebe eine qualifiziertere<br />
Stellung einnehmen. Zu diesem<br />
Ergebnis kamen Testkäufer,<br />
die im Auftrag der <strong>Continental</strong><br />
AG quer durch Deutschland<br />
unterwegs waren.<br />
42<br />
Welche Erfahrungen Reifenkäufer<br />
machen, wenn sie einen Reifen-Fachhändler,<br />
ein Autohaus<br />
oder einen Fast Fitter ansteuern, haben<br />
Under-Cover-Käufer im Auftrag des Reifenersatzgeschäfts<br />
Deutschland der Con-<br />
» Da kenne ich mich<br />
«<br />
nicht<br />
aus. Wenn Sie mehr wis-<br />
sen wollen, müssen Sie<br />
zum Reifen-Fachhändler<br />
Aus einem Gesprächsprotokoll<br />
der Testkäufer<br />
tinental AG, Geschäftsbereich Pkw, ermittelt.<br />
In sechs Ballungsgebieten tätigten<br />
sie im Winter 2001 und im Frühjahr<br />
2002 knapp 140 verdeckte Käufe.<br />
Die sogenannten Mystery Shopper gingen<br />
dabei stets nach einem genau festgelegten<br />
Fahrplan vor: Bevor sie einen<br />
Reifen-Fachhändler, einen Fast-Fitter oder<br />
ein Autohaus zwecks – realem – Kauf<br />
eines Reifens inklusive Stahlfelge und<br />
Montage aufsuchten, fragten sie telefonisch<br />
nach dem Preis und der Verfügbarkeit<br />
des gewünschten Reifens und<br />
vereinbarten einen Termin. Erstaunliches<br />
Resultat der Anfrage: 33-mal lag der telefonisch<br />
erfragte Preis über dem späteren<br />
Rechnungspreis. Eine lapidare Reaktion<br />
auf Nachfragen des Kunden:<br />
„Seien Sie doch froh, dass das jetzt billiger<br />
ist“. Vor Ort äußerten sich die<br />
Tester, die stets zu zweit auftraten,<br />
den Wunsch nach Beratung<br />
und unternahmen einen<br />
einmaligen Versuch, den<br />
Die Prüfer<br />
checkten 140<br />
Betriebe nach<br />
differenzierten<br />
Kriterien.<br />
Preis zu drücken. Im Anschluss vergaben<br />
sie ihre Noten. Bewertet wurde der<br />
komplette Verkaufsvorgang sowie das Umfeld<br />
wie Außengelände, Verkaufsraum<br />
oder Werkstatt.<br />
Dabei bestätigten die aktuellen Testergebnisse<br />
die Resultate aus dem Jahr<br />
2001. Der Reifen-Fachhandel machte seinem<br />
Namen wieder alle Ehre. Von wenigen<br />
Ausnahmen abgesehen, die die Regel<br />
bestätigen, bescheinigten ihm die Test-<br />
Käufer „Vorteile in der höheren Serviceund<br />
Beratungskompetenz“. Demgegenüber<br />
gebührten den Autohäusern Bestnoten<br />
„im Erscheinungsbild“. Allerdings<br />
empfanden die Mystery Shopper den<br />
Service „als umständlich“ und Beratung<br />
manchmal als Glücksache. „Ich kann Ihnen<br />
da nichts sagen. Ich habe gerade<br />
was anderes zu tun. Gehen Sie mal zu<br />
meinem Kollegen da drüben.“ Dieser zeigte<br />
sich zwar auskunftsfreudig, konnte<br />
aber Unterschiede nicht erklären: „Da kenne<br />
ich mich nicht so aus. Wenn Sie da<br />
» «<br />
Wir verstehen die Testkäufe<br />
als eine konstruk-<br />
tive Aktion<br />
Bernd Stümpel,<br />
Leiter Pricing im Brandmanagement<br />
D/A/CH <strong>Continental</strong><br />
mehr wissen wollen, müssen Sie zum<br />
Reifenhändler.“ Bei Discountern oder<br />
Fast Fittern machten die Testkunden in<br />
punkto Beratung höchst unterschiedliche<br />
Erfahrungen: Während sich eine<br />
Kette durch eine hohe Beratungsqualität<br />
auszeichnete, ging bei einer anderen die<br />
Beratung kaum über den Preis hinaus.<br />
Und: Fast-Fit wurde nicht immer mit<br />
Schnelligkeit im Service übersetzt. Das<br />
Ambiente in diesem Vertriebskanal reichte<br />
von Supermarkt-Atmosphäre bis zu sehr<br />
spartanisch.<br />
STANDPUNKTE<br />
Keine<br />
Überraschung<br />
Peter Seher, Präsident<br />
Bundesverband ReifenundVulkaniseurhandwerk<br />
(BRV) e. V.<br />
Überrascht haben mich die Ergebnisse nicht.<br />
Bekannt ist, dass der Reifen-Fachhandel der<br />
Spezialist für Reifen und Räder ist, andere<br />
Distributionskanäle eher als Generalisten<br />
gelten. Die Stärken der Autohäuser, deren<br />
Produktbreite und -tiefe sowie Beratungskompetenz<br />
einige Mängel aufweisen, liegen<br />
beim „Mut zum höheren Preis“ sowie beim<br />
äußeren Erscheinungsbild, wobei gerade in<br />
diesem Bereich der Fachhandel in den<br />
letzten Jahren deutlich aufgeholt und enorme<br />
Anstrengungen unternommen hat. Der<br />
Reifenhandel muss aber dazu kommen, die<br />
Preisspreizungen auf breiter Front auf ein<br />
verträgliches Maß zu reduzieren, um beim<br />
Verbraucher glaubwürdig zu bleiben.<br />
Tendenz<br />
erkannt<br />
Rolf Leuchtenberger,<br />
Präsident Deutsches<br />
Kraftfahrzeuggewerbe<br />
Tendenz und Auftrag der Mystery Shopper ist<br />
erkannt. Zugegeben: Auch wir haben vereinzelt<br />
Defizite in der Servicequalität. Wir sind<br />
aber als Kraftfahrzeuggewerbe mit unseren<br />
Autohäusern und Werkstätten auf einem guten<br />
Weg, im Reifengeschäft Marktanteile zurück<br />
zu holen. Viel wichtiger halte ich allerdings<br />
das gemeinsame Engagement, wie<br />
es in öffentlichkeitswirksamen Aktionen –<br />
ReifenCheck oder Initiative pro <strong>Winterreifen</strong><br />
– zum Ausdruck kommt, um den Kunden von<br />
der Notwendigkeit des Produktes und des<br />
Services zu überzeugen. Er entscheidet dann,<br />
welchen Vertriebskanal er wählen wird.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 43
Telefon<br />
Zeiten<br />
Kontakt<br />
Beratung<br />
Montage<br />
Abschied<br />
Außen<br />
Shop<br />
Werkstatt<br />
Reifenhandel<br />
Testkäufe 2001 und 2002 kumuliert<br />
M A N A G E M E N T M A N A G E M E N T<br />
0 1 2 3 4 5<br />
New Distribution<br />
Autohaus<br />
O: sehr schlecht, 5: optimal<br />
Die Ergebnisse der diesjährigen Testkäufe bestätigen die Resultate aus<br />
dem Jahr 2001. Danach besitzt der Reifen-Fachhandel gegenüber den<br />
anderen Vertriebskanäle Vorteile im Service. Bei den Umfeld-Faktoren<br />
wie Außenanlage, Shop oder Werkstatt erzielte das Autohaus Bestnoten.<br />
Die Ergebnisse des Mystery Shopping<br />
förderten jedenfalls überraschende Tendenzen<br />
ans Licht: ob beim Durchschnittspreis<br />
für einen speziellen Reifen,<br />
bei den Dienstleistungskosten oder beim<br />
durchschnittlichen Komplettradpreis besteht<br />
bei den Handelspartnern häufig<br />
wenig Klarheit über das regionale Preis-<br />
Info-Grafik Pilot:Projekt<br />
niveau. „Wir verstehen diese Testkäufe<br />
als eine konstruktive Aktion,“ betont<br />
Bernd Stümpel, Leiter Pricing im Brandmanagement<br />
D/A/CH und für die Koordination<br />
des Mystery Shopping, verantwortlich.<br />
„Dadurch können wir herausfinden,<br />
wie wir unsere Kunden am Point<br />
of Sale künftig noch besser unterstützen<br />
können mit dem Ziel den Rohertrag<br />
beim Abverkauf zu optimieren.“<br />
Einen wesentlichen Punkt in diesem<br />
Unterstützungs-Angebot wird der Außendienst<br />
der <strong>Continental</strong> bilden. „Aufgrund<br />
unserer Erhebungen können wir<br />
unsere Handelspartner vor Ort beispiels-<br />
weise besser darüber informieren, wie<br />
sie in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet bei<br />
einem bestimmten Produkt oder mit<br />
einer Dienstleistung preislich positioniert<br />
sind und bestenfalls auch Preisempfehlungen<br />
aussprechen“, betont Bernd<br />
Stümpel.<br />
Nach den Testkäufen im Winter 2001<br />
und im Frühjahr 2002 für Sommer-<br />
Reifen wird zum Herbst 2002 eine gleiche<br />
Aktion für <strong>Winterreifen</strong> durchgeführt<br />
werden. Mit diesen handfesten, beweisbaren<br />
und qualifizierte Basisdaten wird<br />
der Vertriebsaußendienst künftig offensiver<br />
und noch unterstützungsbringender<br />
mit dem Reifenvermarktungsbetrieben<br />
die Gespräche führen.<br />
Ute Dommel<br />
DIPLOM-PSYCHOLOGE DR. ANDREAS HERTER ÜBER DIE KUNST DES VERKAUFENS<br />
44<br />
»Ein guter Verkäufer sollte lügen können«<br />
Wenn Sie mit dem Satz begrüßt<br />
werden: „Eigentlich würde hier kein<br />
normaler Kunde Reifen kaufen“,<br />
wie würden Sie ein solches Verhalten<br />
bewerten?<br />
Spontan würde ich sagen, der<br />
Mann besitzt Humor. Und eine<br />
gewisse Portion Humor ist<br />
im Verkauf durchaus förderlich.<br />
Die von Ihnen zitierte<br />
Äußerung legt jedoch eher<br />
Dr. Andreas Herter<br />
die Vermutung nahe, dass der Betreffende<br />
sich nicht mit dem Produkt,<br />
das er verkaufen soll, oder mit<br />
dem Unternehmen, für das er verkaufen<br />
soll, identifiziert.<br />
Und das bedeutet?<br />
Der Mann mag als Monteur sein<br />
Handwerk verstehen. Als Verkäufer<br />
ist er eine glatte Fehlbesetzung.<br />
Was macht aus Ihrer Sicht einen<br />
guten Verkäufer aus?<br />
» Durch unsere Erhebung<br />
«<br />
können wir unsere Kun-<br />
den besser darüber informieren,<br />
wie sie Positioniert<br />
sind<br />
Bernd Stümpel<br />
Das mag jetzt in Ihren Ohren provokant<br />
klingen. Aber ein guter Verkäufer<br />
sollte auch lügen können.<br />
Denn Kunden wollen nicht immer die<br />
Wahrheit hören, sondern in ihrer Meinung<br />
bestätigt werden. Darüber hinaus<br />
muss der Verkäufer Überzeugungskraft<br />
besitzen. Und überzeugend<br />
bin ich nur dann, wenn ich 100-prozentig<br />
hinter den Dienstleistungen<br />
oder Produkten, die ich anbiete, stehe.<br />
Reifenhandel in der Schweiz<br />
Garagisten sind<br />
im Markt etabliert<br />
Insgesamt sei die Sättigungsgrenze erreicht,<br />
beschreibt Rudolf Pollhammer,<br />
Leiter Reifen der AMAG, dem größten<br />
Automobil-Importeur der Schweiz, die Situation<br />
auf dem eidgenössischen Reifenmarkt.<br />
„Ich bin aber davon überzeugt,“ so<br />
Pollhammer, „dass – durch die hohe Kernkompetenz<br />
bei Fahrzeug und Reifen –<br />
die, Garagisten, wie wir in der Schweiz<br />
sagen, noch mehr Anteil am Reifengeschäft<br />
erreichen können.“ Dabei besitzt<br />
das Autogewerbe in der Schweiz ohnehin<br />
den wahrscheinlich weltweit höchsten<br />
Anteil im Reifengeschäft." Als AMAG<br />
AMAG ist der größte<br />
Automobil-Importeur<br />
der Schweiz.<br />
Es bleibt spannend auf dem Schweizer Reifenmarkt:<br />
Die Preise geraten in Bewegung, die Nachfrage wird<br />
differenzierter und in einem insgesamt stagnierenden<br />
Markt werden die „Garagisten“ weitere Marktanteile<br />
gewinnen. So lautet die Prognose von Rudolf Pollhammer,<br />
Reifen-Verantwortlicher bei der AMAG.<br />
Ruedi Pollhammer kennt das Reifengeschäft<br />
seit über 30 Jahren aus dem Effeff.<br />
vor über 35 Jahren damit begonnen hat,<br />
war das für einen Automobil-Importeur<br />
eine Pionierleistung“, erinnert sich Rudolf<br />
Pollhammer, der nach dem Gymnasium<br />
und einer Ausbildung zum Großhandelskaufmann<br />
1969 zur AMAG kam und dort<br />
von Anfang an im Reifen-Business tätig<br />
war, seit 1988 in verantwortlicher Position.<br />
„Neben »Englebert«, heute Uniroyal,<br />
importierten wir damals ebenfalls die<br />
heutige <strong>Continental</strong>-Marke Gislaved und<br />
bauten diesen Bereich von Null auf.“ Erst<br />
viel später seien andere Fahrzeug-Importeure<br />
auf diesem Markt aktiv geworden.<br />
Mit Blick auf die Entwicklung der Branche<br />
glaubt der erfahrene Reifen-Mann<br />
aber nicht an eine markante Zunahme anderer<br />
Vertriebsschienen wie Großmärkte<br />
oder das Internet im B2C-Geschäft. Allerdings<br />
rechnet er damit, dass „die Preise<br />
im Vergleich zum benachbarten Ausland<br />
stärker in Bewegung geraten.“<br />
Auf der Nachfrage-Seite ist für ihn der<br />
Trend zu UHP-Reifen klar erkennbar.<br />
„Auch in der Erstausrüstung werden immer<br />
höherwertige Reifen verbaut.“ Die<br />
»Vor 35 Jahren<br />
war AMAG als<br />
Automobil-importeur<br />
ein<br />
Pionier im Reifengeschäft«<br />
Rudolf Pollhammer<br />
Reifen-Verantwortlicher AMAG<br />
Vielfalt an Dimensionen, Speed- und Loadindices<br />
werde gleichfalls zunehmen und<br />
damit das Sortiment immer größer. Angebote<br />
in verschiedenen Segmenten gehören<br />
für den Branchen-Kenner ebenso<br />
zu den Erfolgsrezepten wie eine kompetente<br />
Beratung sowie „Sorglos“-Pakete<br />
mit Reifencheck und Radeinlagerung.<br />
Auch künftig werde „die älteste Regel,<br />
seit Menschen Handel betreiben, Gültigkeit<br />
behalten, die lautet: Auf die individuellen<br />
Bedürfnisse des Kunden eingehen.“<br />
Diese Regel gelte ebenfalls im Verhältnis<br />
des Reifenhandels zur Industrie, das Pollhammer<br />
im Rückblick als „gut und partnerschaftlich“<br />
beschreibt. „Herausforderungen<br />
gibt es aber immer wieder – wie<br />
zum Beispiel die höchste Warenverfügbarkeit<br />
und eine gute Logistikkette.“<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 45
46<br />
U N W U C H T<br />
Winter? Seh ich garnicht ein...<br />
Ja, hammer denn scho Weihnochtn??“ Jener denkwürdige Slogan des letzten noch im Amt stehenden<br />
deutschen Kaisers lässt tief blicken auf die deutsche Wahrnehmung des Wechsels der Jahreszeiten.<br />
Der Sommer hierzulande ist im Erleben der Menschen zu nass und entweder zu kühl oder zu schwül. Vor<br />
allem aber ist er zu kurz. Deshalb möchten wir ihn am liebsten bis in den kommenden Mai ausdehnen,<br />
koste es, was es wolle...<br />
„Eben habe ich noch im Biergarten gesessen, und zack! haben wir hier Glatteis!“ Aussagen dieser Art<br />
hört man jedes Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder – zum Beispiel, wenn man<br />
als Polizist einen BMW-Fahrer verhört, der vermutlich erst nach drei Monaten seine Heimfahrt angetreten<br />
hat und dabei die Bordelektronik mit einem Autopiloten verwechselte.<br />
Der Mensch weigert sich schlichtweg, ein Ende der schö-<br />
Menschens<br />
Kinder!<br />
Von Thorsten Wilkens<br />
nen Jahreszeit zu akzeptieren, nimmt sogar ernsthafte Erkältungen<br />
in Kauf, weil er Ende September bei zehn Grad partout nicht auf<br />
sein im Juni liebgewonnenes neues T-Shirt verzichten will. Er setzt<br />
sich frierend bei strömendem Regen unter die ausladenden Schirme<br />
der Cafes, während es drinnen warm, gemütlich – und gähnend<br />
leer – bleibt. Man besteht darauf, leicht bekleidet bei offenem<br />
Fenster zu schlafen (zumindest, bis Taubheiten an den Zehen auf-<br />
treten). Realitäten zu akzeptieren, ist nicht unser Ding. Dafür gibt es schließlich Gesetzgeber: Eltern,<br />
Lehrer, Arbeitgeber, Regierungen, Ehefrauen.<br />
Hasen wächst das Winterfell automatisch, andere Tiere haben noch bessere Lösungen – sie fallen einfach<br />
ins Koma, bis es draußen wieder warm und schön wird. Tiere sind dem Menschen eben doch meistens<br />
voraus – was die Bionik stetig unter Beweis stellt.<br />
Ein wirklich intelligenter Sommer-Reifen bräuchte deshalb die Fähigkeit<br />
des Hasen. Er müsste automatisch ab einer Außentemperatur von<br />
unter sieben Grad Celsius per Bordelektronik den Motor abstellen, via<br />
integrierter ISDN-Leitung den nächstgelegenen Reifenhändler kontaktieren<br />
und dafür sorgen, dass derjenige mit einem kompletten<br />
Satz <strong>Winterreifen</strong> anrückt, um das Fahrzeug wieder betriebsbereit zu<br />
machen. Die Technologie würde alle Regelungen der Gesetzgeber<br />
überflüssig machen, indem sie den Autofahrer von der Last der<br />
Entscheidung befreit.<br />
Illustration: Pilot:Projekt/Th.Wilkens<br />
Einfach runterladen<br />
Herbst ist die Zeit, da die<br />
Tage kürzer und die Bremswege<br />
länger werden.<br />
Markus M. Ronner,<br />
Schweizer Publizist<br />
(*1938)<br />
Alle reden vom Wetter,<br />
aber keiner unternimmt<br />
etwas dagegen.<br />
Karl Valentin, Humorist<br />
(1882-1948)<br />
Winter: Die Zeit, in der es<br />
zu kalt ist, das zu tun, wofür<br />
es im Sommer zu heiß war.<br />
Anonymus<br />
Der deutsche Sommer ist<br />
nur ein grün angestrichener<br />
Winter.<br />
Heinrich Heine, deutscher<br />
Dichter (1797-1856)<br />
Und dräut der Winter noch<br />
so sehr, mit trotzigen Gebärden<br />
/ und streut er Eis<br />
und Schnee umher, es muss<br />
doch Frühling werden.<br />
Emanuel Geibel, deutscher<br />
Dichter (1815-1884)<br />
Regen: Folge des Zusammentreffens<br />
von Hochdruckgebieten<br />
mit Kaltfronten,<br />
feuchten Luftmassen und<br />
Wochenenden.<br />
Heribert Müller-Solms,<br />
Publizist (*1945)<br />
Gut<br />
esprochen<br />
Die Endverbraucher-Broschüre <strong>Continental</strong> spezial<br />
vermittelt Ihren Kunden diesmal Wissenswertes<br />
rund um <strong>Winterreifen</strong>. Die Druckdaten finden Sie<br />
wie immer im Internet unter www.reifenmagazin.de.<br />
Die Menge bestimmen Sie selbst. Download und<br />
Nachdruck sind selbstverständlich kostenlos.<br />
Der Beitrag stammt aus der Kundenzeitschrift Echo-<strong>Continental</strong>, Ausgabe Nr. 1/1921.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 47