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www.reifenmagazin.de<br />

Die Zeitschrift für Kunden der <strong>Continental</strong> AG Nr. 3 August 2001<br />

DM 5,80 öS 42 sFr 5,80<br />

Was hat er...<br />

EXKLUSIV<br />

EMNID-Umfrage zum<br />

Reifenhandel


...was die anderen<br />

nicht haben?<br />

Das fundierte Marketing-Konzept<br />

Die kundenorientierten Serviceleistungen<br />

Das Kundenbindungs-Programm<br />

Die sinnlichen Kauferlebnisse<br />

www.reifenmagazin.de<br />

Die Zeitschrift für Kunden der <strong>Continental</strong> AG Nr. 3 August 2001<br />

DM 5,80 öS 42 sFr 5,80<br />

INTERVIEW<br />

Frank Jung, Vergölst<br />

INTERNET<br />

B2B – Handel<br />

im Netz


Anzeige <strong>Continental</strong><br />

(Daten separat)<br />

E<br />

E D I T O R I A L<br />

WIR TREFFEN UNS IM INTERNET<br />

s ist viel passiert. Seit wir in der vergangenen Ausgabe erstmals auf den Internetauftritt des<br />

<strong>ReifenMagazin</strong>s unter www.reifenmagazin.de verwiesen, verzeichnete die Seite tausende Zugriffe.<br />

Darunter auch solche, mit denen nun wirklich niemand rechnen konnte: Franzosen und Portugie-<br />

sen laden bereits erschienene Ausgaben des <strong>ReifenMagazin</strong>s aus dem Archiv. Autofahrer fragen<br />

per Mail nach Luftdruckvorgaben und reifentechnischen Details. Das beweist: Das Internet ist keine<br />

Einbahnstraße. Die Berührungsängste des Handels gegenüber den neuen Medien sind geringer<br />

als gelegentlich angenommen. Ein guter Grund für uns, darüber nachzudenken, wie wir die Inhalte<br />

der Webpräsenz für Sie künftig noch attraktiver gestalten können. Eine Rubrik für tagesaktuelle<br />

Meldungen ist bereits in Vorbereitung, ein Forum zur Diskussion brisanter Themen denkbar. Viel-<br />

leicht ist es nur noch eine Frage von Wochen und Monaten, bis wir uns jeden Freitag um 18.00<br />

Uhr in virtuellen Konferenzen treffen und uns dabei via Web-Kamera in die Augen blicken.<br />

Doch ohne Ihre Hilfe ist eine sinnvolle Weiterentwicklung nicht möglich. Bitte unterstützen Sie uns<br />

auch im Internet mit Lob und Tadel. Senden Sie Ihre Mails an kontakt@reifenmagazin.de oder nutzen<br />

Sie das Kontakt-Formular auf der Homepage. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall. Das bestäti-<br />

gen all jene, die sich bereits das <strong>Continental</strong> spezial mit Reifentipps für den Endverbraucher sicher-<br />

ten. Denn: Verkaufsargumente kann man nie genug haben.<br />

Jescow von Puttkamer<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 5


35<br />

Vorfahrt für mehr Sicherheit<br />

– unter dieser Maxime<br />

fasst Kurt Bodewig die Maßnahmen<br />

seines Ministeriums<br />

zur Verkehrssicherheit zusammen.<br />

Dabei setzt er auf<br />

Vernunft und Verantwortungsgefühl<br />

der Autofahrer, aber<br />

auch auf EU-weite Überzeugungsarbeit.<br />

Beispielsweise<br />

bei der Mindestprofiltiefe von<br />

Reifen.<br />

14<br />

16<br />

6<br />

Verkehrsminister im Gespräch<br />

I N H A L T<br />

Ein schwieriges Geschäft – rund 600.000<br />

Tonnen Altreifen müssen jährlich in<br />

Deutschland entsorgt werden.<br />

Der Kostendruck nimmt<br />

zu, Verwertungskanäle<br />

versiegen, schwarze<br />

Schafe bringen die<br />

Branche zusätzlich in<br />

Verruf. Wie agieren<br />

Profis in dem enger<br />

werdenden Markt?<br />

Wege der Altreifenentsorgung<br />

Ein wegweisendes Konzept<br />

bilden zwei präzise abgestimmte<br />

Netzwerke beim<br />

neuen ContiSportContact 2.<br />

Sie kombinieren flexiblen<br />

Bodenkontakt mit hoher Stabilität.<br />

So kommt die Leistung<br />

sicher auf die Straße. Bei der<br />

Entwicklung stand im Übrigen<br />

die Natur Pate.<br />

ContiSportContact 2 mit BiNet<br />

Nr. 3 • August 2001 • 3. Jg.<br />

5 Editorial<br />

Jescow von Puttkamer<br />

8 Dialog<br />

Leserbriefe und Kommentare<br />

11 News<br />

Aktuelle Unternehmensmeldungen<br />

14 Hintergrund<br />

Im Gespräch: Bundesverkehrsminister<br />

Kurt Bodewig.<br />

Wege der Altreifenentsorgung<br />

18 Titelstory<br />

Erfolg mit neuen Marketing-Konzepten<br />

– inklusive EMNID-Umfrage zum<br />

Service im Reifen-Fachhandel<br />

28 Das Interview<br />

Frank Jung, Sprecher der<br />

Vergölst-Geschäftsführung<br />

32 Internet<br />

Das Internet als Handelsplattform.<br />

Net News. Net Links<br />

35 Technik<br />

BiNet im ContiSportContact 2<br />

36 Prisma<br />

Truckrace. Conti on Tour.<br />

Abt AS4: Edel-Sportler aus Kempten<br />

37 Management<br />

und Marketing<br />

Angst macht Mitarbeiter mürbe.<br />

Warum der Handel lagern sollte.<br />

Schleuderkurs für Trecker. Käfertreffen in<br />

der Schweiz. Pilotprojekt EM-Radialreifen<br />

44 Unwucht<br />

Kurioser Alltag<br />

46 Echo <strong>Continental</strong><br />

Vor gefährlicher „Kurpfuscherei“ beim<br />

Ausbessern von Kraftwagenreifen<br />

warnte das Conti-Kundenmagazin 1919<br />

37<br />

42<br />

Angst macht mürbe<br />

Wie gelähmt, so fühlen sich immer<br />

mehr Bundesbürger. Sie leiden unter<br />

ständiger Angst. Für die deutsche Wirtschaft<br />

hat dies schwerwiegende Folgen:<br />

Fehltage, verminderte Leistungsfähigkeit<br />

und Fehlentscheidungen<br />

summieren sich Jahr für Jahr auf rund<br />

100 Milliarden DM.<br />

Trecker-Schleuderkurs<br />

Feldforschung der besonderen Art<br />

demonstrierte die Abteilung Landwirtschaft<br />

und Industrie der <strong>Continental</strong><br />

Suisse SA mit einem speziellen Schleuderkurs<br />

für Trecker. Praxisnah erfuhren<br />

Reifenhändler und Lohnunternehmer<br />

wie schleudernde Traktoren wieder<br />

auf Kurs kommen.<br />

M E I N L I E B E R M A N N<br />

Neulich im Reifenhandel: Für Anton Glubsch nimmt sich die Kalkulation wie eine<br />

Gleichung mit vielen Unbekannten aus. Das Rechnen mit spitzem Bleistift will halt<br />

ebenso gelernt sein wie das Einmaleins.<br />

Exklusiv im <strong>ReifenMagazin</strong><br />

Erik Liebermann, geboren 1942, stammt aus einer<br />

Künstlerfamilie und studierte Industrie-Design an der<br />

Ulmer Hochschule für Gestaltung. 1969 lief ihm „ein<br />

Typ mit Glupschaugen über den Zeichentisch und<br />

wurde so anhänglich, dass sich der seriöse Designer<br />

schließlich zum Cartoonist entwickelte“ (Liebermann<br />

über Liebermann). Seit 1975 lebt Liebermann<br />

hauptberuflich von Veröffentlichungen in Zeitungen,<br />

Zeitschriften und Büchern. Die Abenteuer seines<br />

Strichmännchens Anton Glupsch im Reifenhandel<br />

dokumentiert der gebürtige Münchener exklusiv im<br />

<strong>ReifenMagazin</strong>.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 7


8<br />

D I A L O G<br />

EINE ECHTE VERKAUFSHILFE<br />

Die Resonanz beweist es: Die Endverbraucher-Tipps im <strong>Continental</strong> spezial sind<br />

ein willkommenes Angebot, auf das jedoch deutlicher als bisher hingewiesen<br />

werden sollte.<br />

Internet ist nahezu<br />

unentbehrlich<br />

Mittlerweile ist das Internet beinahe<br />

schon unentbehrlich, wenn es um<br />

Informationen geht. Da können dann<br />

solche Hinweise, wie sie das <strong>Continental</strong><br />

spezial im letzten <strong>ReifenMagazin</strong><br />

gebracht hat, sehr<br />

nützlich sein. Allerdings<br />

haben wir in unserem<br />

kleinen Betrieb<br />

eine klare Aufteilung:<br />

Das Internet gehört in<br />

das Zuständigkeitsgebiet<br />

meiner Frau,<br />

weil es überwiegend<br />

den Bürobereich betrifft. Ich informiere<br />

mich im Netz immer über<br />

Fragen, die mit der Technik zu tun<br />

haben. Da hilft auch das Reifen-<br />

Magazin weiter. Es ist sehr informativ<br />

aufgemacht und reizt so zum Lesen.<br />

Hartmut Vogt, Boxenstop Lahr,<br />

D-Lahr, Schwarzwald<br />

Kein Marketing-Bedarf<br />

Das Angebot, Kunden-Tipps aus<br />

dem Internet zu laden, habe ich<br />

nicht wahrgenommen. Ich bin schon<br />

lange im Reifengeschäft, aber so<br />

eine Flaute wie in diesem Sommer<br />

habe ich noch nie erlebt. Da helfen<br />

auch keine noch so gutgemachten<br />

Marketing-Tipps – ob vom Reifen-<br />

Magazin oder dem BRV. Denn der<br />

Grund für das schlechte Geschäft<br />

ist nicht die mangelnde Nachfrage,<br />

sondern dass heute jeder Reifen<br />

verkaufen darf, selbst jede Wasch-<br />

anlage. Fachkenntnisse und Meisterbrief<br />

sind offensichtlich nicht mehr<br />

gefragt. Hier sehe ich Handlungsbedarf<br />

– insbesondere auf politischer Ebene.<br />

Günther Adalbert, Firma Friedrich<br />

Adalbert, D-Lübbenau<br />

Ihre Meinung<br />

ist gefragt<br />

Regelmäßig erhalten Sie das Reifen-<br />

Magazin. Natürlich interessiert es uns<br />

sehr, was Sie über das <strong>ReifenMagazin</strong><br />

denken und wie wir dessen Nutzwert für<br />

Sie steigern können. Daher unsere<br />

Bitte: Nehmen Sie sich ein paar Minuten<br />

Zeit, um den beigefügten Fragebogen<br />

auszufüllen und an uns zu faxen. Sollte<br />

der Fragebogen in Ihrer Ausgabe des<br />

<strong>ReifenMagazin</strong>s fehlen, können Sie ihn<br />

per Fax (0511-700 91 30) oder per E-<br />

Mail unter kontakt@reifenmagazin.de<br />

Qualität hat ihren Preis<br />

<strong>Continental</strong> spezial als Ergänzung im<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> ist prinzipiell eine gute<br />

Idee; das bringt Tipps zur Reifenpflege<br />

auf den Punkt. Aber man muss schon<br />

sehr genau lesen, um das Angebot<br />

zu finden. Allerdings nutzen wir das<br />

Internet noch nicht für diese Belange.<br />

Ich informiere mich durch Fachzeitschriften<br />

wie das <strong>ReifenMagazin</strong>.<br />

Das ist gut gemacht. Zudem werde<br />

ich durch den Außendienst gut betreut.<br />

Die Kunden sind mit unserem Angebot<br />

zufrieden. Wir müssen uns zwar<br />

im Wettbewerb behaupten. Aber Qualität<br />

hat eben ihren Preis. Das wissen<br />

unsere Kunden und honorieren es.<br />

Peter Krauss, Benzinbahnhof,<br />

D-Bergneustadt<br />

Jetzt sind die Leser gefragt.<br />

Denn nichts ist so gut, als<br />

dass es nicht noch verbessert<br />

werden könnte.<br />

anfordern. Noch einfacher ist es, wenn<br />

Sie im Internet unter www.reifenmagazin.de<br />

„Ihre Meinung“ anklicken, den virtuellen<br />

Fragebogen ausfüllen und uns<br />

per Mausklick zusenden. Das Mitmachen<br />

lohnt sich, denn für die ersten<br />

20 Leser, die den Fragebogen an uns<br />

zurücksenden, halten wir eine kleine<br />

Überraschung parat. Und: mit Ihrer Unterstützung<br />

können wir das <strong>ReifenMagazin</strong><br />

noch interessanter und praxisnäher<br />

gestalten.<br />

Neuerung ist mir<br />

gleich aufgefallen<br />

Ich lese das <strong>ReifenMagazin</strong> immer<br />

sehr aufmerksam. Deshalb ist<br />

mir diese Neuerung natürlich<br />

gleich aufgefallen. Dem Kunden<br />

etwas Gedrucktes in die Hand zu<br />

geben, ist eine wirklich<br />

nützliche Idee.<br />

Und diese Tipps<br />

sind auch sehr wichtig!<br />

Ich erlebe es in<br />

meinem Geschäftsalltag<br />

immer wieder:<br />

Die Leute sehen viel<br />

zu selten auf die<br />

Reifen der Fahrzeuge. Dabei sind<br />

das doch lebenswichtige Teile! So<br />

ein Informationsblatt in dieser<br />

handlichen Größe kann da schon<br />

eine gute Erinnerungsstütze sein.<br />

Allerdings – aus dem Internet herunter<br />

geladen habe ich mir die<br />

Daten noch nicht. Aber ich weiß<br />

ja, wo sie stehen. Und dann kann<br />

ich in ruhigeren Momenten die<br />

Möglichkeit ja wahrnehmen.<br />

Kurt Hanke, Reifenservice Kolkwitz,<br />

D-Kolkwitz<br />

DIE TOUR ZUM PREIS<br />

Rechtzeitig zur heißen Umrüstphase lud die Semperit Österreich<br />

die Mitarbeiter des Reifen-Fachhandels zum aktiven<br />

Verkaufstraining. Ein Angebot, das auf Seiten der<br />

Vertriebspartner auf große Zustimmung stieß.<br />

Unsere Branche hat<br />

nichts zu verschenken<br />

Eines der insgesamt zehn<br />

Etappenziele der Schulungsreihe<br />

Tour zum Preis war auch unser<br />

Unternehmen. Und ich habe mich<br />

sehr darüber gefreut, dass die<br />

Veranstalter der Semperit in unserem<br />

Haus zu Gast waren. Denn<br />

selbstverständlich unterstützen wir<br />

gerne alle Bemühungen, die im<br />

Ergebnis zu einer vernünftigen<br />

Preisbildung führen. Ein wesentliches<br />

Problem in unserer Branche<br />

D I A L O G<br />

Die Kunden mit allen Sinnen ansprechen<br />

Peter Adomat, bei der <strong>Continental</strong> AG für Messen und Ausstellungen<br />

verantwortlich, zu ihrer Bedeutung als verkaufsunterstützende Maßnahme<br />

für den Reifenhandel.<br />

Messen und Ausstellungen rund um<br />

das Auto werden von den Verbrauchern<br />

als Informationsveranstaltung<br />

mit hohem Erlebniswert gern angenommen.<br />

Das belegt die hohe Besucherfrequenz.<br />

Die Konsumenten nutzen<br />

sie, um sich vor einer Kaufentscheidung<br />

intensiv mit den ausgestellten<br />

Produkten zu beschäftigen.<br />

Neben dem Point of Sale bieten sie<br />

zudem die Möglichkeit, die Besucher<br />

nicht nur über den Verstand anzusprechen,<br />

sondern ihn über die Ansprache<br />

aller seiner Sinne positiv auf<br />

ein Produkt einzustimmen. So lassen<br />

sich Hören und Sehen durch den gezielten<br />

Einsatz von audio-visuellen<br />

Medien beeinflussen. Die Produktpräsentation<br />

erlaubt es, den Reifen anzufassen<br />

und gegenständlich wahrzunehmen.<br />

Durch die Bewirtung wird<br />

eine angenehme Atmosphäre geschaffen.<br />

Der Einsatz von unbewusst wahrgenommenen<br />

Wohl-Gerüchen trägt<br />

zudem dazu bei, die Gesprächsbe-<br />

ist nämlich, dass wir<br />

glauben, unsere<br />

Produkt verschenken<br />

zu müssen. Genau<br />

dagegen hat die Tour zum Preis<br />

gute Argumente geliefert. Von<br />

allen Teilnehmern habe ich<br />

anschließend ein positives Feedback<br />

erhalten.<br />

Die Berichterstattung im<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> hat die Problematik<br />

genau auf den Punkt gebracht.<br />

reitschaft zu erhöhen. Die Kommunikation<br />

mit dem Standpersonal hilft, Vorurteile<br />

abzubauen, aus Meinungen Kenntnisse<br />

werden zu<br />

lassen und Kaufentscheidungen<br />

auf diese Weise<br />

besser als mit vielen<br />

anderen Marketingmaßnahmen<br />

positiv zu<br />

beeinflussen.<br />

Peter Adomat,<br />

Messen und Ausstellungen<br />

Zugegeben: Messen sind teuer, der<br />

Marketingeffekt aber ist, insbesondere<br />

bei solch Low-Interest-Produkten wie<br />

Reifen, überdurchschnittlich gut. Und<br />

nicht zuletzt deshalb stellen Messen<br />

und Ausstellungen ein wichtiges verkaufsunterstützendesMarketinginstrument<br />

dar – auch zu Gunsten des Reifen-Fachhandel.<br />

Reifen-Fachhändler und Lieferanten<br />

müssen ihre jeweiligen<br />

Bedürfnisse noch viel besser als<br />

bisher aufeinander abstimmen<br />

und gemeinsam auf die Anforderungen<br />

der Endkunden die richtigen<br />

Antworten finden.<br />

Walter Antosch, Antosch Reifen,<br />

Kfz-Bedarf, techn. Produkte,<br />

Hallein, A-Salzachtal<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 9<br />

Z<br />

U<br />

R<br />

S<br />

A<br />

C<br />

H<br />

E


10<br />

D I A L O G<br />

DIE CONTI-ÖFFENTLICHKEITSARBEIT NUTZT DEM HANDEL<br />

Ob Veranstaltungen im Ausland, Roadshows durch Deutschland, Messeaktivitäten oder Presseaussendungen – der<br />

Handel bewertet die Arbeit der Presse- und PR-Verantwortlichen der Conti als willkommene Unterstützung.<br />

Eine gute PR-Arbeit<br />

Im Großen und Ganzen ist die Arbeit<br />

der Presseabteilungen der Industrie<br />

von großer Sachkenntnis<br />

und hohem Engagement geprägt.<br />

Dies betrifft sowohl die produktspezifischePressearbeit,<br />

die sich zum Beispiel<br />

auf neu entwickelte<br />

Reifen oder Profilmodifikationkonzentriert,<br />

als auch die Herausgabe<br />

von Pressemitteilungen,<br />

die dem<br />

Zweck dienen, das<br />

Reifenbewusstsein des<br />

Automobilisten zu schärfen. In Fachzeitschriften<br />

finden die Pressemeldungen<br />

der Reifenindustrie häufig<br />

Niederschlag, in Printmedien mit<br />

hohen Auflagen jedoch eher wenig.<br />

Diese Feststellung stellt keine<br />

Kritik an der Pressearbeit der Her-<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Jescow von Puttkamer,<br />

• Leiter <strong>Continental</strong> Reifen ERS-D/A/CH<br />

Verantwortlich (iSdP)<br />

Markus Burgdorf<br />

• Leiter Öffentlichkeitsarbeit Reifen<br />

Vahrenwalder Str. 9,<br />

30165 Hannover<br />

Tel.: 0049-(05 11)-938-13 66<br />

Fax: 0049-(05 11)-938-14 49<br />

Konzeption, Redaktion, Layout<br />

Redaktionsbüro Pilot:Projekt, Hannover:<br />

Leitung: Eberhard Pilot.<br />

Redaktion und Grafik: Thomas Bungart,<br />

Ute Dommel, Caro Hermann, Heinrich<br />

Kronlage, Anita Lorenz, Ewald Nagel,<br />

Collin Scholz, Claudia Warnholtz,<br />

Silvia Weindok, Thorsten Wilkens.<br />

Redaktions-Sekretariat: Delia Thiel.<br />

steller dar, sondern beklagt die Tatsache,<br />

dass dem Produkt Reifen<br />

auf der Ebene der Journalisten wohl<br />

eher nur ein sehr begrenztes Interesse<br />

eingeräumt wird.<br />

Will man unter Öffentlichkeitsarbeit<br />

auch die Schaltung von Anzeigen<br />

in Zeitschriften verstehen, so<br />

wird in diesem Bereich nicht unerheblicher<br />

Aufwand durch die Hersteller<br />

betrieben. Die Versuche, den<br />

Reifen aus seiner Ecke „rund und<br />

schwarz“, also aus einer rein sachbezogenen<br />

Ebene, durch emotionale<br />

Komponenten herauszubekommen,<br />

sind bei vielen Herstellern<br />

auf einem guten Weg. Schade, dass<br />

dies bisher nicht dazu geführt hat,<br />

die eine oder andere im Ranking der<br />

beliebtesten Anzeigen nach oben<br />

schnellen zu lassen. Schade auch,<br />

dass meist Hinweise wie „diese<br />

Reifen gibt es beim spezialisierten<br />

Reifen-Fachhandel“ gänzlich fehlen.<br />

Fischerstraße 13, 30167 Hannover<br />

Tel.: 0049-(0511)-700 91-0<br />

Fax: 0049-(0511)-700 91-30<br />

E-Mail: kontakt@reifenmagazin.de<br />

Internet: www.reifenmagazin.de<br />

Gesamt-Koordination <strong>Continental</strong>:<br />

Bernhard Bamberger.<br />

Koordination <strong>Continental</strong> Österreich:<br />

Dagmar Deutsch<br />

Koordination <strong>Continental</strong> Schweiz:<br />

Renata Wiederkehr<br />

Fotos<br />

Abt, Archiv <strong>Continental</strong>, Ingo Berkel,<br />

BPA, Thomas Bungart, Corbis Stock<br />

Market, <strong>Continental</strong> Suisse SA, Ute<br />

Dommel, Fotocentrum Zimmermann für<br />

die Alsen AG<br />

Druck<br />

Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH<br />

Ausgabe Nr. 3, 3. Jahrgang 2001<br />

Eine Verbindung zwischen der vom<br />

Hersteller gewünschten Aussage<br />

„Hightech-Reifen“ zum Hinweis<br />

„Hightech-Dienstleistung beim Reifen-Fachhandel“<br />

könnte durchaus<br />

eine gute Synergie ergeben, die dem<br />

Reifen-Fachhandel helfen würde,<br />

Image auf- bzw. auszubauen. Und<br />

vielleicht sollte sich die Industrie<br />

mehr auf Publikumstitel konzentrieren,<br />

schließlich sollen ja die Verbraucher<br />

für das Thema Reifen sensibilisiert<br />

werden, für die es bisher eine<br />

untergeordnete Rolle spielte.<br />

Gerhard Ludwig,<br />

Präsident des BRV e. V., D-Bonn<br />

Maßnahmen für den Erfolg<br />

Frühzeitige Informationen über<br />

neue Produkte sind enorm wichtig.<br />

Wenn ich schon vor Markteinführung<br />

einen neuen Reifen sprichwörtlich<br />

erfahren kann, ist das ein großer<br />

Gewinn. Eine bessere Produktschulung<br />

gibt es gar nicht. Auch<br />

die weiteren Conti-Aktivitäten sind<br />

ganz hervorragende<br />

Hilfen. Ob Veranstaltungen<br />

für Medien<br />

und Händler vor Ort,<br />

ob Tipps für den Umgang<br />

mit der Presse<br />

oder gezielte, individuelle<br />

Unterstützung:<br />

Mit diesem Mix verschiedener<br />

Maßnahmen kann ich<br />

meinen Erfolg deutlich steigern.<br />

Frank Schenkemeyer, Geschäftsführung<br />

ReifenProfi, D-Hannover<br />

„Wir haben uns achtbar geschlagen<br />

im Wettbewerb“, so<br />

fasste Dr. Stephan Kessel, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Continental</strong><br />

AG, vor den Aktionären<br />

das Geschäftsjahr 2000 zusammen.<br />

Die Strategie als Systemanbieter<br />

habe sich bestätigt.<br />

Auch im Reifenbereich konnte<br />

Conti den Umsatz steigern sowie<br />

Marktanteile gewinnen.<br />

N E W S<br />

HAUPTVERSAMMLUNG<br />

Die technologische Führung genutzt<br />

Wir streben weltweit die Technologieführerschaft<br />

in allen unseren Geschäftsfeldern<br />

an“, beschrieb Dr. Stephan Kessel,<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>Continental</strong><br />

AG, auf der Hauptversammlung 2001<br />

die Vision des Konzerns. Damit die Aktionäre<br />

diesen Anspruch besser nachvollziehen<br />

konnten, hatte sich die Abteilung<br />

Unternehmenskommunikation etwas<br />

Besonderes einfallen lassen: Die<br />

Conti zum Anfassen. Ob Elektronisches<br />

Stabilitätsprogramm und Bremsassistent,<br />

ob 30-Meter-Auto und Automatische Abstandsregelung<br />

oder die neueste Reifentechnik<br />

– in den Wandelgängen der<br />

Der Stand mit Informationen über das 30-<br />

Meter-Auto war von Neugierigen stets<br />

dicht umlagert.<br />

Preussag-Arena in Hannover präsentierten<br />

die einzelnen Konzernbereiche ihren<br />

Beitrag zur Ausrichtung der <strong>Continental</strong><br />

AG zum Systemlieferanten mit Kernkom-<br />

„Wir waren nicht überall gut. Aber wir haben auch vieles richtig gemacht“, zog<br />

Dr. Stephan Kessel vor den Eigentümern des Unternehmens Bilanz.<br />

petenz in der Fahrwerktechnologie.<br />

„Durch das Ergebniswachstum bei <strong>Continental</strong><br />

Automotive Systems haben wir<br />

deutlich besser abgeschnitten, als wenn<br />

wir ein reiner Reifenhersteller geblieben<br />

wären“, betonte Dr. Kessel.<br />

Mit dem Bereich Automotive Systems<br />

gehören Pkw-Reifen zu den stärksten<br />

Umsatzträgern des Konzerns. Die Pkw-<br />

Reifen – einschließlich der Handelsgesellschaften<br />

– wuchsen im Jahr 2000 um<br />

3,6 Prozent auf knapp 2,4 Mrd. Euro.<br />

Allerdings wurde das Ergebnis durch<br />

Preiskrieg und Kostenexplosion bei den<br />

Rohstoffen belastet. Dennoch „konnten<br />

wir unsere Position in der Reifenwelt<br />

behaupten und teilweise<br />

sogar durch Marktanteilsgewinne<br />

ausbauen“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende.<br />

Das Absatzvolumen<br />

im Ersatzgeschäft sei dabei<br />

stabil verlaufen und „das Geschäft<br />

mit der Automobilindustrie wächst<br />

kontinuierlich.“ Der Rekordabsatz<br />

von 13,5 Millionen Winterreifen im<br />

Jahr 1999 wurde nochmals leicht<br />

übertroffen. Im ersten Quartal diesen<br />

Jahres erhöhte sich der Um-<br />

satz bei den Pkw-Reifen trotz des nach<br />

wie vor schwierigen Umfelds sogar um<br />

6,9 Prozent.<br />

Nachdrücklich hob Dr. Kessel die Bedeutung<br />

der neuen Produkte hervor.<br />

Kontinuierlich arbeitet der Konzern an<br />

einer Erneuerung der Produktpalette.<br />

Über 40 Prozent des Umsatzes werden<br />

mit Produkten erwirtschaftet, die jünger<br />

als drei Jahre sind. Entsprechend der<br />

Mehrmarkenstrategie werden alle Marken<br />

konsequent vorangetrieben. Mit Erfolg,<br />

so gilt zum Beispiel Barum „in<br />

ihrem Segment inzwischen als eine europäische<br />

Spitzenmarke.“<br />

Die Aktionäre konnten sich von der Conti-Kompetenz bei<br />

Reifen, Brems- und Luftfedersystemen überzeugen.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 11


Super-VIP-Lounge<br />

Poleposition<br />

Einen Platz in der ersten Reihe bietet<br />

Conti den Reifenhändlern im neuen<br />

VIP-Treff am Ring.<br />

Ende Juni, pünktlich zum großen Preis<br />

von Europa, dem Formel-1-Ereignis am<br />

Nürburgring, weihte Conti die Super-<br />

VIP-Lounge ein. Im neuen Start- und Zielgebäude<br />

und in illustrer Nachbarschaft von<br />

++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++<br />

Heinz Erhardt über<br />

Dienstleistung<br />

Die Welt ist voll von habgierigen,<br />

selbstsüchtigen Menschen.<br />

Deshalb haben die<br />

wenigen, die selbstlos versuchen,<br />

anderen zu dienen,<br />

einen ungeheuren Vorteil: Sie stehen<br />

praktisch konkurrenzlos da.<br />

Reifen<br />

Recht<br />

Hinweis auf Nachkontrolle<br />

Nach einer Reifenmontage sind die<br />

Radmuttern innerhalb einer Fahrtstrecke<br />

von 20 bis 200 Kilometern<br />

auf festen Sitz zu kontrollieren. Darauf<br />

müssen Kunden laut Urteil<br />

des Landgerichts Augsburg (AZ:<br />

4S205/99) deutlich hingewiesen<br />

werden; z. B. durch einen auffälligen<br />

Hinweis auf der Rechnung.<br />

Nach zehn Jahren nicht mehr<br />

neuwertig<br />

Ein Händler darf nach einem Urteil<br />

des hannoverschen Amtsgerichts<br />

(AZ: 521 C6723/96) zehn Jahre alte<br />

Reifen nicht mehr als gut und neuwertig<br />

verkaufen, da sie schon<br />

altersbedingt in einem schlechten<br />

Zustand seien.<br />

N E W S<br />

BMW und Jaguar, bietet sie auf<br />

360 Quadratmetern reichlich Platz für<br />

über 220 Gäste. Die Panoramafront<br />

der komfortabel und mit modernster<br />

TV-Technik ausgestatteten<br />

Lounge gewährt einen exzellenten<br />

Blick auf Fahrerlager und Ziellinie.<br />

Reifenhändler und andere VIPs können<br />

so die Rennen aus der Poleposition<br />

verfolgen. Kurz nach der<br />

Premiere folgte dann die Feuertaufe:<br />

Während des Truckrace Mitte<br />

Juli drängten sich zeitweilig 450 begeisterte<br />

Fans in der Lounge. Der geeignete Rahmen für VIPs bei Top-Events.<br />

Das aktuelle Stichwort: Rating<br />

Ohne ein Mindestmaß an Vertrauen investiert niemand<br />

sein Geld – schon gar nicht die Banken.<br />

Bevor sie einem Unternehmer Kredit gewähren,<br />

prüfen sie die finanzielle Sicherheit des Kunden<br />

und bewerten (englisch: to rate) das Risiko eines<br />

Zahlungsausfalls. Je besser die Kapitalstruktur<br />

des Unternehmens ist, desto günstiger fallen die<br />

Konditionen für den Kredit aus – und umgekehrt.<br />

RUNDERNEUERUNG<br />

Kooperation<br />

mit Bandag<br />

Mit einer neuen Strategie will <strong>Continental</strong><br />

die Runderneuerung von Lkw-<br />

Reifen wirtschaftlicher und kundenfreundlicher<br />

gestalten.<br />

Bis zu 180.000 runderneuerte Lkw-<br />

Reifen produziert für <strong>Continental</strong> künftig<br />

die Bandag AG, Schweiz, mit ihren<br />

250 europäischen Franchisenehmern.<br />

Zum Einsatz kommt dabei das kostengünstige<br />

Verfahren der „Bandag-Kalt-<br />

Pressekonferenz: Dr. Hans-Joachim Nikolin (li.), Vorstand<br />

Nfz-Reifen, erläutert das Konzept.<br />

Hightech-Werk Stöcken (1954)<br />

Helle, freundliche Farben,<br />

eine klare Gliederung und<br />

hochmoderne Maschinen:<br />

so präsentierte sich das<br />

neue Werk in Stöcken 1954.<br />

Das Millionenobjekt galt als<br />

vorbildlich und setzte Maßstäbe<br />

im Werksbau.<br />

Runderneuerung“, das auch dezentral in<br />

kleinen Betrieben eingesetzt werden kann.<br />

Vorteil für Lkw-Flottenbetreiber: Schnellere<br />

Durchlaufzeiten und geringere Transportkosten<br />

gegenüber dem bisherigen<br />

Konzept der zentralen Runderneuerung.<br />

Darüber hinaus bietet die größere Kundennähe<br />

die Gewähr, dass jedes einliefernde<br />

Unternehmen exakt die Karkassen<br />

zurück erhält, die es abgegeben hat.<br />

Dies war bisher nicht der Fall und soll<br />

das Vertrauen in die neuen Conti-/Bandag-Produkte<br />

zusätzlich steigern.<br />

Das Produktionsvolumen wird zunächst<br />

rund 60.000 Reifen betragen und<br />

soll später auf bis zu<br />

180.000 Einheiten gesteigert<br />

werden. Unberührt<br />

von dieser Kooperation<br />

bleibt die von Conti unter<br />

dem Markennamen Con-<br />

tire betriebene „heiße“<br />

Runderneuerung.<br />

PERSONALIE<br />

Dieter Horni (49) ist neuer Leiter Marketing<br />

und Vertrieb im Lkw-Reifen Ersatzgeschäft<br />

Deutschland. Der erfahrene<br />

Branchen-Fachmann arbeitet seit 1978 für<br />

die <strong>Continental</strong> (mit einer kurzen Unterbrechung).<br />

In den vergangenen vier Jahren<br />

war er als Verkaufsleiter Mitte im Lkw-Reifenersatzgeschäft<br />

Deutschland tätig. Der<br />

gebürtige Hesse und diplomierte Kaufmann<br />

ist verheiratet und Vater dreier Kin-<br />

Ein voller Erfolg war die erste Mehr-<br />

Marken-Produktpräsentation der Conti-<br />

Geschichte: Das neue Konzept sollte auf<br />

weitere Veranstaltungen übertragen werden.<br />

So lautet das Ergebnis einer repräsentativen<br />

Umfrage unter rund 950 der<br />

1.254 Teilnehmer der ContiCamp-Road-<br />

N E W S<br />

der. Die knapp bemessene<br />

Freizeit widmet er vor allem<br />

dem sportlichen Ausgleich<br />

vom Beruf.<br />

Dieter Horni tritt die<br />

Nachfolge von Heinz-<br />

Dieter Horni Theo Pecher (56) an,<br />

der die Position die letzten<br />

7 Jahre bekleidete und sich künftig Aufgaben<br />

außerhalb des Unternehmens stellt.<br />

CONTICAMPS<br />

Als Dank zur Formel 1<br />

Leiter Technik und<br />

Wirtschaft des Touring<br />

Club Schweiz<br />

12 <strong>ReifenMagazin</strong> 13<br />

Liter auf 100 km<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

Joachim Astl von Reifen-<br />

Müller in Suhl gewinnt<br />

zwei Eintrittskarten für<br />

die Formel 1.<br />

Info-Grafik Pilot:Projekt<br />

show. Die Veranstaltungsreihe in Deutschland<br />

und Österreich informierte über die<br />

neuen Hochleistungs-Sommerreifen des<br />

Konzerns und das Wachstumssegment<br />

Breitreifen. Unter allen Händlern, die sich<br />

an der Umfrage beteiligten, verloste Conti<br />

zwei VIP-Karten für den Grand Prix der<br />

Formel 1 auf dem Nürburgring. Joachim<br />

Astl konnte es kaum fassen, als ihm<br />

Conti-Außendienstler Rolf Romeiss den<br />

Preis überreichte.<br />

Benzinverbrauch und Geschwindigkeit<br />

km/h 80 100 120 140 160 180<br />

Wer ordentlich auf die Tube drückt, treibt den Benzinverbrauch<br />

in die Höhe. Ohne dadurch nennenswert Zeit zu<br />

gewinnen, wie Physik-Professor Dr. Paul Dobrinski aus<br />

Hannover errechnet hat.<br />

Zeitgewinn<br />

in sek/km<br />

3 FRAGEN<br />

AN...<br />

André<br />

Staudenmann<br />

Sind sich die Schweizer Ihrer Ansicht<br />

nach der Relevanz des Reifens für ihre<br />

Fahrsicherheit bewusst? Oder sehen<br />

Sie hier noch Aufklärungsbedarf?<br />

An Reifen werden sehr hohe Anforderungen<br />

gestellt: Sie sollen in allen Situationen<br />

Höchstleistungen erbringen, nichts kosten<br />

und zudem ewig halten. Auch wenn alle<br />

Reifen rund und schwarz sind, so zeigen<br />

Messungen, dass allein schon beim Bremsen<br />

auf nasser Fahrbahn zwischen den<br />

einzelnen Pneus riesige Unterschiede<br />

bestehen. Leider ist dies vielen Fahrzeuglenkern<br />

nicht bewusst. Auch ca. 50<br />

Prozent der Automobilisten prüfen selten<br />

oder nie den Luftdruck der Reifen. Bereits<br />

eine Abweichung von ca. 0,4 bar vom<br />

Solldruck reduziert seine Lebensdauer um<br />

ca. 30 Prozent! Zudem kann der Reifen<br />

durch übermäßige Walkarbeit so beansprucht<br />

werden, dass dieser zerstört wird.<br />

Mit jeder Publikation versucht der Touring<br />

Club Schweiz, die Automobilisten darauf<br />

hinzuweisen. Dies ist ein steter Auftrag<br />

für die Verbesserung der Sicherheit.<br />

Halten Sie es in diesem Zusammenhang<br />

für bedenklich, dass auch in der Schweiz<br />

der Anteil der Billigst-Reifen deutlich<br />

gestiegen ist?<br />

Die Budget-Reifen machen 20 Prozent aus.<br />

Der Marktanteil der Low-Budget-Reifen,<br />

die wirklich nur über den Preis verkauft<br />

werden, liegt in der Schweiz bei ca. fünf<br />

bis zehn Prozent. Bei solchen Reifen sind<br />

weder die Sicherheit beim Schnelllauf<br />

noch ihre Leistungen bekannt.<br />

Bei wiederholten Testkäufen stellte<br />

der TCS eklatante Preisunterschiede<br />

bei den Händlern für ein und denselben<br />

Reifen fest. Worauf führen Sie<br />

diese Entwicklung zurück?<br />

Der TCS führt seit 1996 regelmäßig<br />

Reifenpreiserhebungen durch. Früher<br />

waren die Unterschiede bedeutend größer.<br />

Jedoch bestehen nach wie vor erhebliche<br />

Unterschiede für das gleiche<br />

Produkt. Sie bestehen, weil die Reifenimporteure<br />

nach wie vor keine vernünftige<br />

Preisliste für den Handel abgeben.<br />

Die Kalkulationsbasis für den Handel ist<br />

ca. 30 bis 40 Prozent zu hoch. Davon<br />

wird je nach Vertriebsnetz und Kalkulation<br />

Rabatt gegeben.


Technisch einwandfreie Reifen<br />

tragen zur Verkehrssicherheit<br />

bei. Bundesverkehrsminister<br />

Kurt Bodewig will deshalb die<br />

Mindestprofiltiefe anheben,<br />

kann dies aber nicht im nationalen<br />

Alleingang durchsetzen.<br />

Herr Minister Bodewig, im Frühjahr<br />

diesen Jahres haben Sie<br />

ein „Programm für mehr Sicherheit<br />

im Straßenverkehr“ gestartet und<br />

dies – das <strong>ReifenMagazin</strong> berichtete<br />

– mit einer breit angelegten Kampagne<br />

unter dem Motto „Gelassen läuft´s“<br />

verbunden. Was hat Sie dazu bewogen,<br />

das Programm ins Leben zu<br />

rufen?<br />

Ein neues Verkehrssicherheitsprogramm<br />

war längst überfällig – das letzte stammt<br />

aus dem Jahr 1984! Ich habe mit diesem<br />

Programm aufgezeigt, wo ich zur Verbesserung<br />

der Verkehrssicherheit in Deutschland<br />

Handlungsbedarf sehe und welche<br />

Maßnahmen ich umsetzen werde, um die<br />

Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern.<br />

Ich gehe davon aus, dass die Unfälle<br />

auf unseren Straßen durch die Realisierung<br />

des Programms erheblich zurückgehen<br />

werden – in weit größerem<br />

Umfang als das bisher der Fall ist.<br />

Sollte der Gesetzgeber mit Blick auf<br />

die Sicherheit nicht darüber hinaus ak-<br />

14<br />

Dickhäuter vermitteln<br />

Gelassenheit: Bundesverkehrsminister<br />

Kurt Bodewig setzt<br />

auf Vernunft und Verantwortungsgefühl<br />

im Straßenverkehr.<br />

» «<br />

Weniger Unfälle<br />

und mehr<br />

Sicherheit sind<br />

unser Ziel<br />

H I N T E R G R U N D<br />

Im Gespräch: Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig<br />

Vorfahrt für mehr Sicherheit<br />

tiv werden und die gesetzlich zulässige<br />

Profiltiefe, wie von Experten gefordert,<br />

heraufsetzen? Desgleichen plädieren<br />

viele für eine gesetzlich fest-<br />

gelegte Altersgrenze für Reifen sowie<br />

die Pflicht zur Winterbereifung. Die<br />

Rechtsprechung hat mit diversen Urteilen<br />

in diesen Punkten bereits Vorarbeit<br />

geleistet.<br />

Im Einzelnen: Die Reifenmindestprofiltiefe<br />

ist EU-rechtlich geregelt. Deutschland<br />

strebt eine Verbesserung des Mindeststandards<br />

an, kann dies aber nicht<br />

im nationalen Alleingang, sondern nur im<br />

Rahmen der EU verfolgen. Für die Altersgrenze<br />

von Reifen gilt ebenfalls die<br />

EU-Zuständigkeit. Nur dort, wo dem<br />

Verkehrsteilnehmer Vergünstigungen gewährt<br />

werden, zum Beispiel Tempo 100<br />

für Pkw-Hänger-Kombinationen, können<br />

wir ein maximales Reifenalter national vorschreiben.<br />

Das haben wir in diesem Fall<br />

mit höchstens sechs Jahren auch getan.<br />

Von einer Pflicht zur Winterbereifung halte<br />

ich wenig. Die Wetterverhältnisse in<br />

Deutschland legen dies generell keinesfalls<br />

nahe. Wo erforderlich – z. B. bei Alpenpässen<br />

– kann jedoch örtlich die Benutzung<br />

von Schneeketten vorgeschrieben<br />

werden.<br />

Zur Verkehrssicherheit gehört der<br />

technisch einwandfreie Zustand der<br />

Fahrzeuge. Die unsachgemäße Behandlung<br />

von Reifen oder mangelnder<br />

Reifendruck führen zu folgenschweren<br />

Unfällen. Kampagnen wie der jährliche<br />

„Reifencheck“ treffen bei den<br />

Autofahrern jedoch auf wenig Gegenliebe.<br />

Was kann man oder wer kann<br />

Ihrer Meinung nach etwas dafür tun,<br />

H I N T E R G R U N D<br />

» «<br />

Wir wollen die<br />

Mindeststandards<br />

rund um den<br />

Reifen verbessern<br />

dass die Autofahrer für die regelmäßige<br />

Wartung der Reifen sensibilisiert<br />

werden?<br />

Seitens meines Ministeriums gibt es<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen zum Thema<br />

„Reifen“; so sind bei den TÜV-Untersuchungen<br />

Reifenprüfungen ein wichtiger<br />

Bestandteil. Technische Mängel, auch<br />

zu geringes Reifenprofil, werden mit Bußgeld<br />

geahndet. Außerdem bietet die Kampagne<br />

„Reifencheck“, die von meinem<br />

Haus finanziert wird, die kostenlose<br />

Möglichkeit zur Überprüfung der Reifen.<br />

Mehr kann ein Minister eigentlich nicht<br />

tun. Letztendlich ist immer auch die Eigenverantwortung<br />

des einzelnen Autofahrers<br />

gefordert, für die technische Sicherheit<br />

seines Fahrzeugs – und hierzu gehören<br />

vor allem auch die Reifen – zu sorgen.<br />

Reicht es wirklich aus, an die Vernunft<br />

und das Verantwortungsgefühl<br />

der Verkehrsteilnehmer zu appellieren?<br />

Oder müssten die gesetzlichen Vorschriften<br />

über den aktuellen Bußgeldkatalog<br />

hinaus verschärft werden?<br />

Ich setze immer zuerst auf Einsicht<br />

und Verantwortung der Verkehrsteilnehmer.<br />

Nur wo es erforderlich ist, müssen<br />

Sanktionen angedroht werden. Mein Ministerium<br />

bereitet derzeit eine Neufassung<br />

der Bußgeldkatalog-Verordnung vor.<br />

Darin werden die im Verwarnungs- und<br />

Bußgeldkatalog enthaltenen Regelsätze<br />

in einer Verordnung zusammengefasst<br />

und generell im Verhältnis 1:2 auf Euro<br />

umgestellt. Dadurch reduziert sich der Betrag<br />

der Buß- und Verwarnungsgelder<br />

geringfügig. Eine generelle Erhöhung halte<br />

ich auf absehbare Zeit nicht für erforderlich.<br />

Wie beurteilen Sie den Beitrag, den<br />

die Auto- und Reifenindustrie zur pas-<br />

siven und aktiven Sicherheit der Fahrzeuge<br />

leistet?<br />

Die aktive und passive Sicherheit ist<br />

neben den umweltrelevanten Themen<br />

von zentraler Bedeutung für das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau- und<br />

Wohnungswesen. Gemeinsam mit der<br />

Industrie wurden Kriterien ausgearbeitet,<br />

die heute dieses hohe Sicherheitsniveau<br />

innerhalb der Gesetzgebung in der EU<br />

widerspiegeln.<br />

Plakativ: Werbebotschaft am Straßenrand<br />

Dabei ist besonders die frühzeitige<br />

Einführung von Systemen wie zum Beispiel<br />

ABS oder Airbag und Technologien<br />

(Crashverhalten) zu erwähnen, bevor die<br />

verbindliche Einführung seitens der EU<br />

gefordert wurde. Dieser gemeinsame Weg<br />

soll zusammen mit der Industrie auch<br />

weitergegangen werden. Das Verkehrssicherheitsprogramm<br />

stellt diesen Aspekt<br />

besonders in den Vordergrund und zielt<br />

auf die Vernunft aller Beteiligten.<br />

Das Gespräch führte Ute Dommel<br />

@ Weitere<br />

Informationen unter:<br />

• Bundesverkehrsministerium:<br />

www.bmvbw.de<br />

• Deutscher Verkehrssicherheitsrat:<br />

www.dvr.de<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 15


16<br />

H I N T E R G R U N D<br />

Altreifenentsorgung – ein schwieriges Geschäft<br />

Der Markt wird enger<br />

60.000 t<br />

Exporte zur Wieder-<br />

und Weiterverwertung<br />

Afrika und Südamerika sind<br />

die Hauptabnehmer.<br />

Rund 600.000 Tonnen alter und<br />

gebrauchter Reifen müssen in<br />

Deutschland jährlich entsorgt werden.<br />

Dafür verantwortlich ist derjenige, in<br />

dessen Besitz sie sich letztendlich befinden:<br />

der Reifenhandel, betont Dr. Ul-<br />

Carsten Lohrengel<br />

Geschäftsführer<br />

rich Wiemann, Justiziar des Bundesverbandes<br />

Reifenhandel und Vulkanisier-<br />

Handwerk e.V. (BRV). Das heißt, der Händler<br />

muss sicherstellen, dass die Reifen<br />

durch einen Fachbetrieb ordnungsgemäß<br />

und umweltgerecht ent-<br />

sorgt und verwertet werden.<br />

Wer sie einem xbeliebigenUnternehmen<br />

übergibt, kann eine<br />

böse Überraschung<br />

erleben, warnt der BRV<br />

angesichts einer „wieder<br />

steigenden Zahl von<br />

illegalen Deponien“, die<br />

die Umweltbehörden<br />

auf den Plan gerufen<br />

hat. Die Folge: Einige<br />

»Wir sind uns<br />

der Verantwortung<br />

bewusst.«<br />

15.000 t<br />

Gebrauchtreifen Inland<br />

Besonders wirtschaftlich:<br />

der direkte Wiedereinsatz<br />

Der Kostendruck steigt, Verwertungskanäle versiegen und<br />

schwarze Schafe bringen die Branche in Verruf: Die Altreifenentsorgung<br />

wird zunehmend problematischer. Profis<br />

sind gefragt.<br />

BRV-Mitglieder mussten die in<br />

Feld und Wald abgeladenen<br />

Reifen zurücknehmen. Und das,<br />

obwohl sie die vom Gesetzgeber<br />

geforderten Übernahmescheine<br />

vorweisen konnten. Was sie allerdings<br />

nicht wussten: Die Entsorgernummern<br />

der beauftragten Firmen waren gefälscht.<br />

Um sich künftig vor solchen schwarzen<br />

Schafen zu schützen, sollten Reifenhändler<br />

nur mit zertifizierten Unternehmen zusammenarbeiten,<br />

lautet deshalb die dringende<br />

Empfehlung des BRV.<br />

Mit einem Volumen von rund 80.000<br />

Tonnen Altreifen sowie weiteren 11.000<br />

Tonnen Produktionsabfällen wie Gummimischungen,<br />

Autocord und Heizbälgen<br />

gehört die vom TÜV Nord zertifizierte<br />

Reifen-Entsorgungsgesellschaft (REG) zu<br />

den Großen der Branche. Sie wurde 1992<br />

von der <strong>Continental</strong> AG aus der Taufe<br />

gehoben – im Hinblick auf die damals geplante<br />

und inzwischen von der EU-Kommission<br />

verabschiedete EU-Altauto-Richtlinie,<br />

die bis zum April 2002 in deutsches<br />

Recht umgewandelt werden muss. Mit<br />

der Gründung der REG war <strong>Continental</strong><br />

der erste Reifenhersteller in Deutschland,<br />

der sich der Verantwortung der Entsorgung<br />

seiner Produkte stellte. Wobei<br />

die Conti-Tochter dem Handel nicht nur<br />

Konzernreifen abnimmt,<br />

„sondern auch sämtliche<br />

Fremdmarken“, versichertREG-GeschäftsführerCarsten<br />

Lohrengel.<br />

Heute ist die<br />

REG eine feste<br />

Größe in der<br />

Abfallwirtschaft, die<br />

aufgrund ihrer Mengenbündelung<br />

nach den<br />

wirtschaftlichsten Entsor-<br />

gungs- und Verwertungswegen sucht<br />

„und unseren Kunden anbietet“, unterstreicht<br />

Michael Westendorf, der gemeinsam<br />

mit Carsten Lohrengel die Geschicke<br />

des Unternehmens leitet.<br />

90.000 t<br />

Granulate und Gummimehl<br />

Wiederverwertung bei<br />

Schallschutz und Sportböden.<br />

„Der wirtschaftlichste und ressourcenschonendste<br />

Weg ist der direkte Wiedereinsatz<br />

als Gebrauchtreifen“, betont<br />

REG-Manager Lohrengel. 75.000 Tonnen<br />

»Die REG ist<br />

eine feste<br />

Größe in der<br />

Abfallwirtschaft.«<br />

Michael Westendorf<br />

Geschäftsführer<br />

werden auf diese Weise dem Wirtschaftskreislauf<br />

wieder zugeführt, gut 60.000<br />

Tonnen davon im Ausland – unter Beachtung<br />

der EU-Abfallverbringungsverordnung.<br />

„Diese Reifen mit einer noch<br />

brauchbaren Restprofiltiefe gehen vor-<br />

43%<br />

84.000 t<br />

Runderneuerung und<br />

Weiterverwendung Inland<br />

Ein zweites Leben: vorwiegend<br />

im LKW-Segment<br />

wiegend in afrikanische und südamerikanische<br />

Länder, in denen es keine gesetzlich<br />

festgelegte Mindestprofiltiefe gibt<br />

und Nässe und Aquaplaning keine Rolle<br />

spielen“, ergänzt Michael Westendorf.<br />

Ein weiterer wesentlicher Baustein der<br />

Entsorgung ist die werkstoffliche Verwertung<br />

durch Runderneuerung und Verarbeitung<br />

zu Granulaten und Gummimehl.<br />

Zerkleinert zu kleinen Körnern oder feinem<br />

Mehl finden circa 90.000 Tonnen<br />

alter Reifen bei der Herstellung von Sportböden<br />

und Tartanbahnen, von Gummiund<br />

Schallschutzmatten, oder von Blumenkübeln<br />

und Bodenschwellen zur Verkehrsberuhigung<br />

Verwendung. 84.000<br />

Tonnen ausgedienter Qualitätspneus erfahren<br />

runderneuert ein zweites Reifenleben,<br />

vorausgesetzt die Karkasse ist<br />

noch intakt. Doch während sich die Runderneuerten<br />

im Lkw-Segment nach wie<br />

vor großer Beliebtheit erfreuen, entwickelt<br />

sich die Nachfrage im Pkw-Bereich<br />

rückläufig. Von 1995 bis 2000 sank ihr<br />

Marktanteil nach Angaben des stellvertretenden<br />

BRV-Geschäftsführers Hans-<br />

Jürgen Drechsler von 10,4 auf 5,4 Prozent.<br />

Die Gründe dafür liegen zum einen<br />

im dramatischen Rückgang der Importe<br />

an runderneuerten Reifen, im Wesentlichen<br />

wegen mangelhafter Qualität, die<br />

Wiederverwendung und<br />

Wiederverwertung<br />

H I N T E R G R U N D<br />

52%<br />

von den deutschen Runderneuerern<br />

zahlenmässig nicht ausgeglichen werden<br />

konnte. Zum anderen in dem sich<br />

permant verschärfenden Konkurrenzdruck<br />

durch importierte Low-Budget-<br />

Reifen, insbesondere außereuropäischer<br />

Produktion.<br />

Diese Entwicklung erschwert den<br />

Entsorgern ihr ohnehin nicht leichtes<br />

Geschäft. Denn „dadurch werden<br />

Altreifen der stofflichen Verwertung entzogen<br />

und müssen anderen Wegen zugeführt<br />

werden“, beschreibt Carsten<br />

Lohrengel die Situation. Da die Deponierung<br />

nicht ausgeweitet werden soll, „bleiben<br />

im Endeffekt nur die thermischen Prozesse,<br />

mit einem Anteil von 52 Prozent<br />

310.000 t<br />

Energetische Verwertung<br />

Wertvolles Rohprodukt für die<br />

Zementindustrie<br />

der in Deutschland wichtigste Verwertungskanal.“<br />

Nur: Die thermische Verwertung<br />

wird immer kostspieliger. Hat die Zementindustrie,<br />

der bedeutendste Abnehmer,<br />

vor Jahren noch für die Altreifen bezahlt,<br />

verlangt sie jetzt eine Gebühr. Obwohl<br />

sie Primärenergien wie Kohle oder Öl<br />

einspart. Überdies geht der Reifen bei der<br />

Verbrennung mit dem Zementklinker, ein<br />

Vorprodukt des Zements, notwendige che-<br />

ALTREIFENENTSORGUNG – DREI WEGE ZUM ZIEL<br />

52 Prozent von den knapp 600.000 Tonnen alter und gebrauchter Reifen in Deutschland<br />

werden in thermischen Prozessen verwertet. 43 Prozent werden wiederverwertet oder<br />

-verwendet. Lediglich fünf Prozent landen auf Deponien.<br />

Verwertung in<br />

thermischen<br />

Prozessen<br />

5%<br />

Deponierung<br />

und sonstige<br />

Verwendung<br />

@Weitere Informationen unter:<br />

• www.bundesverband-reifenhandel.de<br />

• www.conti-reg.de<br />

mische Verbindungen ein. Damit, so Lohrengel,<br />

sei diese Form der energetischen<br />

Nutzung im Prinzip eine – gewünschte –<br />

rohstoffliche Verwertung.<br />

Des Weiteren kommen die ausrangierten<br />

Pneus in Ölverbrennungsanlagen oder<br />

Heizkraftwerken zum Einsatz. Eine andere<br />

Möglichkeit der thermischen Nutzung<br />

stellt die Pyrolyse dar, durch die Gase<br />

und Öl sowie Ruß zurückgewonnen werden<br />

sollen. Allerdings lasse sich der Ruß<br />

kaum vermarkten, bedauert REG-Mann<br />

Westendorf. Für die Reifenherstellung seien<br />

die Stoffe aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen<br />

nicht geeignet.<br />

„Das zeigen die Ergebnisse verschiedener<br />

Proben, die wir in den<br />

<strong>Continental</strong>-Labors haben untersuchen<br />

lassen. Sie können<br />

uns glauben: wenn wir bei<br />

<strong>Continental</strong> in der Lage<br />

wären, die stoffliche Verwertungauszubauen,<br />

und das gilt sowohl<br />

für Gummimehle<br />

wie auch für Ruße,<br />

dann würden wir es tun.“<br />

Fazit: Die abfallrechtlichen<br />

Bestimmungen und Umweltschutzbelange<br />

sowie der Kostendruck<br />

der Verwerter fordern<br />

den Entsorgern ein hohes Maß an<br />

Know-how und Marktübersicht ab, um<br />

dem berechtigten Interesse des Reifenhandels,<br />

die Gebühren für die Entsorgung<br />

der Altreifen weitgehend stabil zu<br />

halten, auf Dauer Rechnung tragen zu<br />

können.<br />

24.000 t<br />

Deponierung<br />

Nur ein sehr geringer Teil<br />

der Altreifen landet auf<br />

Deponien.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 17


18<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Erfolg mit neuen Marketing-Konzepten<br />

Ein Reifenhändler, der seinen Kunden nichts anderes bietet als Reifen, hat<br />

die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Und während er weiterhin den Wintergott<br />

anfleht, gar viel Schnee vom Himmel fallen zu lassen, weil das Sommergeschäft<br />

wieder so mies war, strömen die Kunden zu dem Wettbewerber, der<br />

ihnen bietet, was sie suchen: das emotionale Kauferlebnis.<br />

Das Treiben am Himmel vermag<br />

Eberhard Reiff nicht zu beeinflussen.<br />

Deshalb hat der geschäftsführendeGesellschafter<br />

der Albert Reiff GmbH & Co. KG,<br />

Reutlingen, sein Geschäftsmodell durch<br />

Leistungen im Service- und Fahrzeugtechnik-Bereich<br />

so erweitert,<br />

dass er witterungsbedingteRückschläge<br />

im Kerngeschäft<br />

nicht nur auffängt, sondern<br />

trotzdem steigende<br />

Umsätze verzeichnet.<br />

Reiff scheint immer rechtzeitig zu wissen,<br />

was seine Kunden wünschen – und<br />

hält entsprechende Angebote bereit: unter<br />

anderem einen Hol- und Bring-Service,<br />

Taxi-Gutscheine, Radeinlagerungen oder<br />

Modelle zur Sofortfinanzierung.<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Showtime für die Kunden – sie warten darauf<br />

Konsumenten suchen heute das sinnliche<br />

Kauferlebnis. Hier hat der Reifenhandel bislang<br />

wenig zu bieten. Es wird Zeit, umzudenken.<br />

Eberhard Reiff<br />

Albert Reiff GmbH & Co. KG<br />

Eberhard Reiff und eine Reihe seiner<br />

Kollegen geben ein Beispiel dafür, was<br />

Reifen-Fachhändler tun müssen, um sich<br />

auch unter erschwerten Marktbedingungen<br />

behaupten zu können: Sie stellen<br />

den Kunden und seine Wünsche in den<br />

Mittelpunkt ihrer Überlegungen.<br />

„Nur ein Unternehmen, das sich ständig<br />

um jeden einzelnen<br />

Kunden bemüht<br />

und ihm eine Lösung<br />

seiner Probleme in einem<br />

angemessenen<br />

Preis-Leistungsverhältnis<br />

bietet, kann sich<br />

Prof. Dr. Jochen Becker<br />

Fachhochschule Aachen<br />

am Markt erfolgreich durchsetzen und<br />

behaupten“, betont Professor Dr. Jochen<br />

Becker, der an der Fachhochschule in<br />

Aachen allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />

und Marketing lehrt.<br />

Mit der richtigen Marketing-Strategie gegen alte<br />

Klischees: Reifen-Fachhändler, die ihren Kunden ein<br />

attraktives Einkaufserlebnis rund um den Reifen<br />

bieten, können mit Zulauf rechnen.<br />

Woher aber weiß ein<br />

Reifen-Fachhändler,<br />

für welche Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

ein Kunde bereit ist,<br />

Geld auszugeben?<br />

„Indem er sich an<br />

Peter Seher<br />

Seher Reifen+Fahrzeugtechnik<br />

den Schreibtisch setzt und seine Hausaufgaben<br />

macht“, lautet die lakonische<br />

Antwort von Peter Seher, der gemeinsam<br />

mit seiner Ehefrau Doris die Seher Reifen+<br />

Fahrzeugtechnik GmbH, Friedberg, leitet.<br />

„Die akuten Probleme des Reifenhandels<br />

sind allen Beteiligten hinlänglich<br />

bekannt. Darum ist es heute wichtiger<br />

denn je, dass jeder Händler die betriebswirtschaftlichen<br />

Grundlagen beherrscht<br />

und Firmenziele richtig definiert. Ein<br />

schlüssiges Marketing-Konzept gehört<br />

unbedingt dazu.“<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 19


Marketing-Konzept<br />

Marketing – der Begriff kommt aus dem<br />

Englischen und bedeutete ursprünglich:<br />

zum Markte tragen. Zeitgemäß wird er<br />

heute mit Absatzpolitik übersetzt.<br />

„Marketing ist eine bewusste Unternehmensführung,<br />

die vom Absatzmarkt ausgeht<br />

mit dem Ziel, den Gewinn zu maximieren.<br />

Die Aufgaben des Marketings<br />

sind: Die Wünsche der Kunden zu ermitteln,<br />

daraufhin die Produkte und Dienstleistungen<br />

des Unternehmens diesen Wünschen<br />

anzupassen und gezielt anzubieten.<br />

Und zwar so, dass der Kunde das<br />

Angebot auch wahrnimmt“, definiert<br />

Professor Becker den Bedeutungsumfang<br />

des Begriffs.<br />

Soweit die Theorie. In der Praxis<br />

ruht erfolgreiches Marketing<br />

auf zwei Säulen: dem stim-<br />

20<br />

Alexandra Tschanz<br />

Risaltus GmbH, Hannover<br />

T I T E L S T O R Y<br />

migen Marketing-Konzept und seiner konsequenten<br />

Umsetzung. „Nicht wenige Inhaber<br />

und Geschäftsführer kleinerer und<br />

mittlerer Unternehmen zucken zusammen,<br />

sobald das Wort Konzeption fällt“, schildert<br />

die Schweizer Unternehmensberaterin<br />

Alexandra Tschanz von der Risaltus<br />

GmbH, Hannover, Erfahrungen aus ihrer<br />

Praxis. „Doch ohne Konzeption geht es<br />

nun einmal nicht. Denn wer ungeplant<br />

handelt, handelt zumeist unwirksam. Anfängliche<br />

Berührungsängste bei den Entscheidern<br />

verschwinden, sobald ihnen<br />

der typische Aufbau eines Konzepts erklärt<br />

wird.“ Die Struktur eines Marketing-<br />

Konzepts gleiche einer Pyramide, die in<br />

vier Ebenen unterteilt ist: „Ganz unten<br />

steht die Untersuchung des Marktumfeldes<br />

und des eigenen Unternehmens.<br />

Folgende Grundfrage gilt es zu beantworten:<br />

Wie stellt sich das Unternehmen<br />

derzeit im Wettbewerbsumfeld und gegenüber<br />

den Kunden dar?“ Daran schließe<br />

sich auf der zweiten Ebene die genaue<br />

Festlegung der Marketing-Ziele an.<br />

Die entsprechende Grundfrage laute: Was<br />

genau will das Unternehmen erreichen?<br />

Ausschlaggebend für den künftigen Er-<br />

Marketing-Konzept<br />

Marketing-Konzept:<br />

Marketing-Mix<br />

Marketing-Strategie<br />

Marketing-Ziele<br />

Marketing-Analyse<br />

Vier Schritte zum Erfolg: Wird Entscheidern<br />

der typische Aufbau der Konzeptionspyramide<br />

erklärt, verschwinden Berührungsängste.<br />

folg sei dabei, die Ziele nicht im Allgemeinen<br />

zu belassen, sondern sehr genau zu<br />

formulieren. „Sind die Ziele definiert, muss<br />

die nächste Frage beantwortet werden:<br />

Wie können die Ziele erreicht werden?<br />

Die Antworten darauf müssen in der Marketing-Strategie<br />

gegeben werden. Die<br />

Strategie legt sozusagen die Route fest,<br />

auf der wir die gesteckten Ziele erreichen“,<br />

führt Alexandra Tschanz aus. Die Spitze<br />

der Konzeptionspyramide schließlich bilde<br />

der Marketing-Mix. „Am Ende der Überlegungen<br />

werden die geeigneten Transportmittel<br />

ausgewählt, um auf den festgelegten<br />

Routen die vorgegeben Ziele<br />

zu erreichen. Die Grundfrage dazu heißt:<br />

Welche Instrumente müssen wir in welcher<br />

Form einsetzen?“<br />

Beim Handelsmarketing besteht dieser<br />

Mix aus<br />

● dem Produktsortiment und<br />

Serviceangeboten,<br />

● der Preispolitik,<br />

● den Vertriebswegen,<br />

● der Verkaufsförderung,<br />

● der Kommunikation mit einer<br />

gezielten Ansprache aktueller<br />

und potenzieller Kunden.<br />

Diese Variablen können vom Händler<br />

individuell festgelegt werden und bilden<br />

die Grundlage jeder Marketing-Strategie.<br />

Dem Aufbau eines Marketing-Konzepts<br />

liegt also ein festes Schema zu Grunde.<br />

„Die Kunst liegt darin, dieses Muster mit<br />

den richtigen Inhalten zu füllen. Jeder<br />

Händler benötigt ein Konzept, das seine<br />

unternehmerischen Erwartungen erfüllen<br />

kann und zugleich bezahlbar bleibt“,<br />

nennt Marion Beate Spinner, Marketing-<br />

Expertin aus Frankfurt am Main, die zwei<br />

Erfolgskriterien eines Marketing-Konzepts.<br />

Marketing-Analyse<br />

Die Arbeit am Konzept beginnt mit der<br />

Marktanalyse. „Bevor Sie sich für bestimmte<br />

Ziele und Strategien entscheiden<br />

können, müssen Sie die derzeitige<br />

Entwicklung der Branche, den regionalen<br />

Markt und die Wünsche ihrer Kunden<br />

kennen“, erläutert Marion Beate Spinner<br />

das Fundament des Konzepts. Dazu<br />

müssen zahlreiche Informationen eingeholt<br />

werden. Denn: „Die Wettbewerbssituation<br />

vor Ort und die Bedürfnisse des<br />

Kunden sind Einflussfaktoren, die Chancen<br />

und Risiken bieten“, weiß die Frankfurter<br />

Marketing-Fachfrau.<br />

„Einen Großteil der<br />

benötigten Informationen<br />

erhält der Händler<br />

beim Branchen-<br />

Marion Beate Spinner<br />

Marketing-Expertin<br />

verband BRV, aber auch beim Statistischen<br />

Bundesamt oder bei Unternehmens-Verzeichnissen<br />

wie Hoppenstedt“,<br />

nennt Jescow von Puttkamer, Leiter Marketing<br />

und Vertrieb D/A/CH der <strong>Continental</strong>,<br />

wesentliche Informationsquellen.<br />

„Aufschlussreich sind zudem regelmäßige<br />

Besuche bei Wettbewerbern<br />

und die fortlaufende Beobachtung ihrer<br />

Aktions- und Werbemaßnahmen. Wichtigste<br />

Informationsquelle jedoch ist der<br />

unmittelbare Kundenkontakt. Hier dürfen<br />

T I T E L S T O R Y<br />

CHECKLISTE ZUR ENTWICKLUNG<br />

EINES MARKETING-KONZEPTS<br />

Marktanalyse<br />

Welche Faktoren des Marktumfelds muss der Händler<br />

in seinen Planungen berücksichtigen?<br />

● Wettbewerber vor Ort:<br />

Beobachten der Aktivitäten der Wettbewerber in den<br />

Bereichen Service, Promotion, Ladengestaltung<br />

● Verbände, Lieferanten, Messen, Medien:<br />

Überregionale und bundesweite Informationen auf Übertragbarkeit<br />

in eigene Maßnahmen prüfen<br />

● Kunden:<br />

Ermitteln der Kundenwünsche<br />

Analyse der Bestandskundschaft (Geschlecht, Alter, Beruf,<br />

Familienstand, Fahrzeugtyp, Hobby, ...)<br />

Ständiges Aktualisieren der Kundendatei<br />

● Interne Analyse:<br />

Ist die Preispolitik rentabel genug?<br />

Ist das Serviceangebot kundenorientiert?<br />

Sind die Mitarbeiter gut geschult und motiviert?<br />

Definition der Marketing-Ziele<br />

Welche Ziele verfolgt der Händler in der<br />

Planungsperiode?<br />

● Umsatz:<br />

Wie soll sich der Umsatz zusammensetzen?<br />

● Positionieren des Unternehmens:<br />

Wodurch unterscheidet man sich vom Wettbewerb?<br />

● Zielgruppen:<br />

Welche Ziele werden zur Gewinnung von Neukunden<br />

sowie zur Bindung der Bestandskunden gesetzt?<br />

● Produkte:<br />

Sind die Sortimentsanteile richtig gewichtet?<br />

Ist die Aufnahme von Ergänzungssortimenten notwendig?<br />

● Service:<br />

Welche Service-Leistungen sollen aufgenommen werden?<br />

Zu welchen Preisen sollen die Leistungen angeboten werden?<br />

● Verkaufsförderung:<br />

Welche Kundengruppe soll mit welchen Botschaften<br />

angesprochen werden?<br />

Wann spreche ich welche Zielgruppe wie an?<br />

Marketing-Strategie<br />

In der Marketing-Strategie werden Grundsatzentscheidungen<br />

formuliert, wie die Ziele erreicht werden sollen.<br />

● Zielgewichtung:<br />

Festlegen der Relevanz der einzelnen Marketing-Ziele<br />

● Kernbotschaften:<br />

Festlegen der drei wichtigsten Aussagen in der Planungsperiode<br />

Die Instrumente im Mix<br />

Beim Erarbeiten der einzelnen Marketing-Maßnahmen<br />

hat die Kundenorientierung oberstes Gebot.<br />

● Ladengestaltung:<br />

Kundenführung durch Übersichtlichkeit<br />

Aktionsplatz im Verkaufsraum gestalten<br />

Schaufenster ansprechend dekorieren<br />

● Services:<br />

Maßnahmen für saisonale und aktionsabhängige Service-<br />

Leistungen festlegen<br />

● Werbung, Aktionen, Internet-Auftritt:<br />

Einzel-Maßnahmen entwickeln, Angemessenheit prüfen,<br />

Zeitpunkt und Dauer der Aktion festlegen<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 21


sich die Mitarbeiter des Unternehmens<br />

keine Chance entgehen lassen, etwas<br />

über den Kunden und seine Bedürfnisse<br />

sowie über dessen Einstellung zum Unternehmen<br />

zu erfahren“, lenkt von Puttkamer<br />

die Aufmerksamkeit auf die entscheidende<br />

Größe.<br />

Von den unternehmensinternen Daten<br />

werden in erster Linie die Verkaufs- und<br />

Umsatzzahlen sämtlicher Produktgruppen<br />

und Service-Leistungen benötigt. Sie<br />

müssen übersichtlich nebeneinander gestellt<br />

werden.<br />

Jescow von Puttkamer: „Die Zahlen<br />

werden sehr aussagekräftig, wenn der Reifenhändler<br />

auf einen Blick die Entwicklungen<br />

erkennt: Wie viele Einheiten habe<br />

ich in den Jahren 1998, 1999 und 2000<br />

von dem Produkt A oder der Dienstleistung<br />

B abgesetzt? Wo steigen die Zahlen<br />

an, wo fallen sie ab? Wie<br />

hoch waren die jeweiligen Jahresumsätze<br />

für A und B? Und<br />

besonders wichtig: Inwiefern<br />

hat sich die Gewinnspanne pro<br />

Produkt und Dienstleistung verändert?“<br />

Jescow von Puttkamer<br />

Leiter Marketing und Vertrieb<br />

Sehr schnell sieht der Unternehmer,<br />

welche Angebote Gewinne erzielen,<br />

und welche Angebote kaum etwas<br />

zum Ergebnis beitragen, da sie hohe<br />

Lager- oder Vorhaltekosten produzieren.<br />

Am Ende der Unternehmens- und<br />

Marktanalyse muss der Unternehmer<br />

in der Lage sein, auf einem Blatt Papier<br />

in vier gleich großen Feldern die<br />

Stärken, die Schwächen, die Chancen<br />

und die Risiken seines Unternehmens<br />

festzuhalten.<br />

„Mit diesem neuen Wissen kann der<br />

Händler seine Stärken viel gezielter einsetzen<br />

und sich bietende Chancen<br />

deutlich schneller nutzen. Außerdem<br />

weiß er, welche Schwächen er beseitigen<br />

und gegen welche Risiken er sich<br />

wappnen muss“, erläutert Marketing-<br />

Expertin Spinner den Nutzen dieses<br />

Verfahrens.<br />

22<br />

TZ IUT R E L S AT CO HR EY<br />

EXKLUSIV<br />

EMNID-Umfrage<br />

zum Reifenhandel<br />

Fachhandel gleich<br />

Fachkompetenz, die<br />

Rechnung geht auf.<br />

Positives Image: Beratung,<br />

Auswahl und fachliches<br />

Können schreibt die Mehrheit<br />

der Reifenkäufer dem<br />

Fachhandel zu.<br />

Fachhandel mit<br />

Kompetenzbonus<br />

Quer durch alle Einkommensschichten<br />

erzielt der Fachhandel Traumnoten, auch<br />

wenn es in der Mitte etwas runter geht.<br />

Die große Exklusiv-Umfrage<br />

Service sticht<br />

Preisvorteil<br />

Der Reifen-Fachhandel steht bei den<br />

Autofahrern, die in Deutschlands<br />

Haushalten maßgeblich für den Reifenkauf<br />

zuständig sind, hoch im Kurs. So<br />

das Ergebnis einer Repräsentativ-Umfrage,<br />

die das Emnid-Institut exklusiv für<br />

das <strong>ReifenMagazin</strong> durchgeführt hat. Befragt,<br />

wo sie neue Reifen kaufen, votierten<br />

80,7 Prozent pro Fachbetrieb, „weil<br />

meine Reifen dort fachgerecht montiert<br />

und ausgewuchtet werden“. Knapp 70<br />

Prozent bescheinigten den Spezialisten<br />

eine große Auswahl an Qualitätsreifen.<br />

Und über 76 Prozent gaben an, ihre<br />

Pneus beim Fachhändler zu kaufen, weil<br />

sie von ihm gut beraten würden. Die Gegenprobe:<br />

Lediglich 17,4 Prozent erwarten<br />

keine bessere Beratung als vom Discounter.<br />

Gut 67 Prozent honorierten überdies,<br />

dass der Fachhandel weitere Dienstleistungen<br />

rund ums Auto anbietet.<br />

Im Unterschied zum Reifen-Fachhandel<br />

schnitten die Discounter deutlich schlechter<br />

ab. Nur knapp 18 Prozent der Befragten<br />

meinten, dass diese „erheblich<br />

günstiger sind“. 20 Prozent gehen zum<br />

Discounter, weil sie genau wissen, welche<br />

Pneus sie brauchen und deshalb<br />

auf Beratung verzichten können. Etwas<br />

höher in der Gunst steht dagegen der Autohändler:<br />

Ihm sprachen knapp 50 Pro-<br />

zent Reifenkompetenz zu, „weil er meinen<br />

Pkw kennt und weiß, was ich benötige“.<br />

Nach Alter, Haushaltsgröße und Einkommen<br />

aufgeschlüsselt, zeigt sich: Mit<br />

dem Haushaltseinkommen und Alter<br />

steigt die Wertschätzung des Fachhandels.<br />

Über 85 Prozent derjenigen,<br />

die 50 Jahre und älter sind, schätzen die<br />

Montageleistung der Betriebe, für 80 Prozent<br />

der 50- bis 59-jährigen ist deren<br />

Beratungsleistung mit kaufentscheidend<br />

und 76,3 Prozent goutieren die reichhaltige<br />

Auswahl an Qualitätsreifen. Von<br />

den Haushalten mit einem Monatseinkommen<br />

von über 5.000 DM netto belohnen<br />

83,4 Prozent die Beratung mit<br />

ihrer Entscheidung für den Reifen-Fachhandel.<br />

Von den Haushalten mit einem<br />

Nettoeinkommen von 3.000 bis 4.000<br />

DM pro Monat ist diese dagegen nur<br />

für 67 Prozent ausschlaggebend. 23,9<br />

Prozent von ihnen glauben sogar darauf<br />

verzichten zu können und sehen sich deshalb<br />

mit einem Discounter besser<br />

bedient. Zumal 22,1 Prozent davon über-<br />

Kaum Zweifel an der<br />

Fachhandelskompetenz<br />

Nur knapp ein Viertel der Befragten hegt<br />

Zweifel an der Beratungskompetenz und<br />

dem<br />

zeugt sind, dass dieser die Reifen deutlich<br />

preiswerter anbietet als der Fachhandel.<br />

Eine Meinung, die auch von<br />

26,1 Prozent der Haushalte mit einem<br />

Nettoeinkommen von 2.000 bis 3.000<br />

DM geteilt wird. Zum Vergleich: Von den<br />

Besserverdienenden rechnen nur 10,5<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Wenig Lust auf Discount<br />

Bei Haushalten mit einem Monatseinkommen<br />

von 3.000 DM erhalten Discounter<br />

die höchsten Zustimmungswerte.<br />

Prozent mit einem Preisvorteil bei den<br />

Discountern.<br />

Wer mit spitzem Stift rechnen muss,<br />

zeigt sich besonders preissensibel. Kein<br />

Wunder, dass 51,3 Prozent der Haushalte<br />

mit vier und mehr Personen angaben,<br />

dort Reifen zu kaufen „wo sie am<br />

preiswertesten sind“, aber nur 31,8 Prozent<br />

der Singles.<br />

Übrigens: Reifenkauf ist überwiegend<br />

Männersache. Auch das förderte das<br />

Emnid-Institut in seiner Exklusiv-Umfrage<br />

fürs <strong>ReifenMagazin</strong> ans Datenlicht:<br />

Nur 21,9 Prozent der Frauen sind<br />

in den Haushalten dafür zuständig. Obwohl<br />

ihnen mehr Sinn fürs Schöne<br />

nachgesagt wird, denken sie dabei eher<br />

pragmatisch. Lediglich 19,1 Prozent von<br />

ihnen fahren auf eine „ansprechende<br />

Gestaltung des Verkaufsraums“ ab –<br />

gegenüber 23,7 Prozent der männlichen<br />

Kunden.<br />

Ein gut gestaltetes Laden-Layout gilt<br />

zwar als angenehm, darf aber nicht<br />

überschätzt werden. Dieses Ergebnis<br />

deckt sich mit einer Erhebung der Forschungsstelle<br />

Automobilwirtschaft (FAW).<br />

Danach werden Luxus und überzogener<br />

Erlebniswert im Autohaus von den<br />

meisten Pkw-Fahrern abgelehnt. Was<br />

mehr zählt, sind Service und Beratung<br />

sowie als – besonders von Frauen – gewünschte<br />

Zugabe Technik- und Pannenkurse.<br />

Ute Dommel<br />

Marketing-Ziele<br />

Derart gerüstet, kann sich der Unternehmer<br />

der Definition seiner Marketing-<br />

Ziele zuwenden. Die dürfen zwar ehrgeizig,<br />

aber keinesfalls utopisch sein. Umsatz<br />

und Rendite haben dabei die höchste<br />

Priorität. Wichtig ist, jedes Ziel so<br />

konkret wie möglich zu formulieren. Beispielsweise<br />

könnte ein Reifenhändler folgende<br />

Ziele festlegen:<br />

● Die Verkaufszahlen des Produkts A<br />

sollen innerhalb der kommenden<br />

drei Jahre um effektiv 7 Prozent<br />

jährlich gesteigert werden.<br />

● Der Anteil der Serviceleistungen am<br />

Rohertrag soll in den kommenden<br />

drei Jahren um effektiv 3 Prozent<br />

jährlich erhöht werden.<br />

● Folgende Service-Leistungen sollen<br />

bis zum Ende des Geschäftsjahres<br />

in das Angebot aufgenommen werden:<br />

Sofortfinanzierung, Termin-Service,<br />

Bring- und Hol-Service, durchgehende<br />

Öffnungszeiten von 7.00 -<br />

20.00 Uhr an sechs Tagen in der<br />

Woche.<br />

● Die Besucherfrequenz soll innerhalb<br />

eines Jahres durch monatlich stattfindende<br />

Promotion-Aktionen um<br />

etwa 25 Prozent gesteigert werden.<br />

Darüber hinaus legt der Unternehmer<br />

fest, ob er den Schwerpunkt seiner Aktivitäten<br />

auf die Gewinnung von Neukunden<br />

oder auf die Kundenbindung legt. Dazu<br />

Hans-Joachim Wichmann, Leiter Marketing<br />

Vergölst: „Der Händler muss die<br />

Struktur der Käuferschaft in seinem Einzugsgebiet<br />

kennen und sein Produktsortiment<br />

daran ausrichten. Dann kann er festlegen,<br />

ob und welche Kundengruppen<br />

im Planungszeitraum besonders intensiv<br />

angesprochen werden sollen: Käufer von<br />

Premium, Mittelpreis- oder Low-Budget-<br />

Produkten? Er plant, ob Teile des Kernsortiments<br />

im Umsatzanteil gefördert oder<br />

reduziert werden sollen und welche Produkte<br />

das Sortiment sinnvoll ergänzen.“<br />

Ohne eine Analyse der laufenden Geschäfte,<br />

der Konkurrenz und der Kundenwünsche<br />

sei eine realistische Zielbestimmung<br />

unmöglich. Auch müsse der Händler<br />

regelmäßig prüfen, ob der Standort<br />

seiner Gebäude sich nicht nachteilig auf<br />

die Geschäftsentwicklung auswirke.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 23


Das Interesse der<br />

Kunden an den<br />

Möglichkeiten der<br />

neuen Medien ist<br />

groß. Händler sollten<br />

das nutzen.<br />

Marketing-Strategie<br />

Festgesteckte Ziele können direkt oder<br />

auf Umwegen erreicht werden. Doch jeder<br />

Umweg kostet Zeit und Geld. Daher<br />

legt der vorausschauend denkende Unternehmer<br />

zunächst die Route fest, auf<br />

der er schnell und kostengünstig ans Ziel<br />

gelangt: Er entwickelt einen Handlungsplan,<br />

eine Strategie. Darin schreibt er fest,<br />

welche Maßnahmen des Marketing-Mix<br />

zu welcher Zeit eingesetzt werden. Marion<br />

Beate Spinner: „Dabei muss der Händler<br />

auf Saisonalitäten wie Schulferien, Sommer-<br />

und Wintergeschäft, typische Lieferengpässe<br />

der Hersteller und dergleichen<br />

mehr achten.“ Auch eine Kostenschätzung<br />

der geplanten Maßnahmen, die Mittel<br />

zur Erfolgskontrolle sowie die Einbindung<br />

der Mitarbeiter durch Schulung und<br />

Information werden in der Strategie festgeschrieben.<br />

Beispiel Hausmesse:<br />

Mit einem bunten<br />

Programm lockte<br />

Gummi-Kreisel zahlreiche<br />

Besucher an.<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Ist die Strategie entwickelt, bestimmt<br />

der Händler im letzten Schritt die Taktik.<br />

Das heißt, er bestimmt in allen Einzelheiten,<br />

wie er die Instrumente einsetzen will,<br />

um Kunden hinzuzugewinnen und die<br />

Umsätze zu steigern.<br />

Zum kleinen Einmaleins gehört ein lückenloses<br />

Produkt- und Preisportfolio,<br />

das jeden Kundentyp anspricht und zufriedenstellt.<br />

Diese Staffelung des Angebots<br />

muss sich auch in der Gestaltung<br />

der Verkaufsräume widerspiegeln. Preisund<br />

Informationstafeln für jedes Produkt<br />

ermöglichen dem Kunden, sich auf Wunsch<br />

zunächst selbst informieren zu können.<br />

Gut geschulte und stets freundliche Verkäufer<br />

mit einem gepflegten Äußeren sind<br />

ebenfalls ein Muss.<br />

„In den Verkaufsräumen soll sich der<br />

Kunde wohl fühlen können“, weist Doris<br />

Seher auf ein wesentliches Merkmal einer<br />

optimalen Kundenansprache hin. „Viel<br />

natürliches Licht, dazu weiche, warme<br />

Farben, Pflanzen und entspannende Musik<br />

üben eine angenehme Wirkung auf<br />

Der ReifenCheck schärft das<br />

Bewusstsein der Kunden für<br />

Reifenqualität und -sicherheit.<br />

die Kunden aus.“ Auch<br />

müssen die Besucher<br />

sich im Verkaufsraum<br />

gut bewegen können.<br />

„Und: Jeder Händler<br />

Doris Seher<br />

Seher Reifen+Fahrzeugtechnik<br />

muss darauf bedacht sein, nicht nur Poster<br />

und Pappdisplays der Hersteller in den<br />

Verkaufsräumen auszustellen, sondern eigenes<br />

Werbematerial. Der moderne Händler<br />

tritt als Ich-AG auf, bei dem nicht nur<br />

die Reifen Profil haben“, betont die Marketing-Chefin<br />

der Seher Reifen+Fahrzeugtechnik<br />

GmbH.<br />

In der Preispolitik ist angesichts der<br />

engen Margen mittlerweile Vorsicht geboten.<br />

„Der Preis hat als Differenzierungs-<br />

Familientag beim Reifenhändler.<br />

Die Marken des<br />

Konzerns tragen gern<br />

zum Gelingen der<br />

Veranstaltung bei.<br />

Auf die Präsentation<br />

kommt´s an: Messen<br />

bieten Händlern viele<br />

Anregungen.<br />

kriterium weitgehend ausgedient“, ist Peter<br />

Hülzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />

des Bundesverbandes Reifenhandel<br />

und Vulkaniseur-Handwerk e.V.<br />

(BRV), Bonn, überzeugt und warnt: „Preisschlachten<br />

machen aus Käufern treulose<br />

Vagabunden.“ Demgegenüber erweise<br />

sich Kundenorientierung<br />

als der stärkste<br />

Hebel, um als Händler<br />

attraktiv dazustehen.<br />

„Insbesondere für den<br />

Reifen-Fachhandel bie-<br />

Peter Hülzer<br />

Vorstandsmitglied BRV e.V.<br />

ten Umfang und Qualität des Service-Programms<br />

einen erstklassigen Ansatzpunkt.<br />

Viele Händler haben die sich dort bietenden<br />

Möglichkeiten noch längst nicht<br />

ausgeschöpft“, weiß Hülzer (siehe Infokasten).<br />

Dabei offenbare jede konsequent<br />

gelebte Form der Service-Orientierung dem<br />

Anbieter ungeahnte Möglichkeiten, um seine<br />

Kunden besser kennen zu lernen, mit<br />

bedarfsgerechten und innovativen Lösungen<br />

zu versorgen und dadurch enger an<br />

sein Unternehmen zu binden. „Selbstverständlich<br />

muss der Kunde auch durch<br />

Aufmerksamkeit erregende Medien auf<br />

die Palette der Service-Leistungen hingewiesen<br />

werden. Monitore, Videogeräte<br />

mit Endlosbändern, Großplakate mit<br />

Textinformationen, aussagekräftige Fotos,<br />

die Service-Leistungen demonstrieren oder<br />

Displays mit Info-Material gehören dazu.“<br />

Allerdings: „Als Händler können Sie alles<br />

richtig machen beim Warenangebot,<br />

in der Preisgestaltung und auch im Service.<br />

Nur hilft Ihnen das<br />

alles nichts, wenn Sie<br />

keinen Kunden durch die<br />

Eingangstür locken“, so<br />

warnt Bernhard Bamberger,<br />

Leiter Brandma-<br />

Bernhard Bamberger<br />

Leiter Brandmanagement D/A/CH<br />

nagement Deutschland/Österreich/Schweiz<br />

und verantwortlich für das Handelsmarketing<br />

in der D/A/CH-Region, <strong>Continental</strong>.<br />

Um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam<br />

zu machen, empfiehlt Bam-<br />

T I T E L S T O R Y<br />

UMSATZSTEIGERUNG<br />

MIT SERVICELEISTUNGEN<br />

Reifen-Service<br />

● Zertifizierte Altreifenentsorgung<br />

● Alu- und Stahlfelgen der führenden Hersteller<br />

● fachgerechte Reifeneinlagerung<br />

● fachmännische Reifen-Reparatur<br />

● Reifen-Bringdienst<br />

● Reifencheck<br />

● Reifengas<br />

● Reifengarantie<br />

● Reifenpflege<br />

● Reifenmontage<br />

● Reifenwäsche<br />

Fahrzeug-Service<br />

● Abgasuntersuchung<br />

● Verkauf und Vermieten von Anhängern<br />

● Auspuff-Service und Kat-Nachrüstung<br />

● Batterie-Service<br />

● Bremsen-Service<br />

● elektronisches Vermessen von Achsen und Spuren<br />

● elektronisches Auswuchten<br />

● Ölwechsel<br />

● Stoßdämpfer-Service<br />

● Tuning und Tieferlegen<br />

● Wagenwäsche<br />

● Windschutzscheiben-Reparatur<br />

Geschäftsabwicklung<br />

● Akzeptieren von VISA-, American Express,<br />

Eurocard und anderen e-Cash-Karten<br />

● Kunden-Card<br />

● Mobil-Service<br />

● Sofortfinanzierungsmodelle<br />

Zusatz-Leistungen<br />

● Fuhrpark-Management für Pkw-<br />

und/oder Lkw-Flotten<br />

● Motorrad-Service<br />

● ein professioneller Online-Auftritt<br />

● Vollabnahme und Eintragungen<br />

Weitere wertvolle Hinweise finden Sie in der Broschüre<br />

»Innovative Service-Ideen für den Reifen-Fachhandel«,<br />

die für 200,– DM beim Bundesverband Reifenhandel und<br />

Vulkaniseur-Handwerk e.V. bestellt werden kann. Gemeinsam<br />

mit der BBE GmbH hält der BRV zudem regionale<br />

Marktanalysen bereit. Siehe dazu auch weitere Informationen<br />

unter www.bundesverband-reifenhandel.de<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 25


26<br />

NEUN SCHRITTE FÜR IHR<br />

KUNDENBINDUNGS-PROGRAMM<br />

Programmziele und Kriterien zur<br />

Erfolgsmessung festlegen<br />

● Aktuelle Verlustquote an Bestandskunden prüfen<br />

● Vergleich mit dem Marktdurchschnitt<br />

● mögliche Wachstumsquote prüfen<br />

● Stellenwert der Neukunden-Akquise im Marketingprogramm<br />

aufwerten<br />

Kompetenz der Kundenbetreuung aufbauen<br />

● Werden die Kunden im gesamten Unternehmen<br />

korrekt betreut?<br />

● Wie viele aktive Kundenkontakte hat das<br />

Unternehmen derzeit?<br />

Marktforschung und Kundenbedürfnisse<br />

● Analyse der Premium-, Mittelklasse- und<br />

Low-Budget-Kunden<br />

● Zielgruppe für das geplante Kundenbindungs-<br />

Programm festlegen<br />

● Bedürfnisse und Interessen der angepeilten<br />

Zielgruppe prüfen<br />

Organisation in die Planung einbeziehen<br />

● Unterstützung aller Abteilungen im Unternehmen<br />

für das Programm sicherstellen<br />

Technischer Support<br />

● Technische Unterstützung und Datenbank-<br />

Management sichern, um Kundendaten erfassen<br />

und sinnvoll kategorisieren zu können<br />

Markttest<br />

● Kundenbindungs-Programm in einer festgelegten<br />

Region und mit einer bestimmten Zielgruppe<br />

vorab testen<br />

Feintuning<br />

● Kundenbindungs-Programm überarbeiten und<br />

Mängel vor dem offiziellen Start beheben<br />

Werbemaßnahmen<br />

● Attraktive Prämienkataloge erstellen<br />

● Marketingprogramm in der Zielgruppe gezielt<br />

bewerben<br />

Start des Programms<br />

● Programmerfolge regelmäßig messen,<br />

an aktuelle Ziele neu anpassen<br />

T I T E L S T O R Y<br />

berger den Händlern, jede erfolgreiche<br />

Marketing-Maßnahme branchenfremder<br />

Anbieter zu analysieren und die ursprünglichen<br />

Ideen so abzuwandeln, dass sie<br />

auch für den Reifenhandel attraktiv sein<br />

können.<br />

Der Bekleidungsfilialist<br />

New Yoker schafft durch<br />

Co-Marketing mit der<br />

Musik- und UnterhaltungsindustrieWerbeplattformen<br />

und spricht damit sein<br />

junges Publikum stark an.<br />

Marketing-Mix<br />

Beispielsweise stellt die Kaufhaus-Kette<br />

Ludwig Beck gehobene Waren mit einem<br />

hohen Genuss-Faktor zusammen: Schöne<br />

Mode, italienische Weine, Geschenkartikel<br />

und CD´s aus den Bereichen Klassik<br />

und Jazz. In dieser Umgebung finden<br />

regelmäßig Modenschauen, Ausstellungen,<br />

Konzerte und Autorenlesungen statt.<br />

Der Umsatz stieg im ersten Jahr bereits<br />

um fünf Prozent und die Kundenbindung<br />

schnellte von 73 Prozent hoch auf 89<br />

Prozent.<br />

„Der Kunde sucht heute das Kauferlebnis“,<br />

erklärt Marion Spinner die Erfolge<br />

solcher Events. „Er wählt Einkaufsstätten<br />

nicht mehr nach rationalen Kriterien,<br />

sondern nach dem Angebot an Spaß<br />

und Erlebnisvielfalt aus.“ Im US-amerikani-<br />

Wartezeiten sind öde? Nicht in<br />

den Waschsalons von „The Lost<br />

Sock“! Tischtennisplatten, Dartspiele,<br />

eine Bar, Delikatessenstände<br />

und ein Internet-Cafe<br />

sorgen für Abwechslung.<br />

schen Handel ist Shoppertainment schon<br />

lange Trumpf. So können die Kunden der<br />

Sportartikelkette „Just for Feet“ in den Filialen<br />

ausgiebig neue Fitnessgeräte, aber<br />

auch Musik-Instrumente ausprobieren.<br />

Wartezeiten sind öde? Nicht in den<br />

Waschsalons von „The Lost Sock“! Dort<br />

gibt es beispielsweise Tischtennisplatten,<br />

Dartspiele, eine Bar, Delikatessenstände<br />

und ein Internet-Cafe.<br />

Typisch amerikanisch? Weit gefehlt. Ein<br />

Spar-Händler aus Kleve kam bundesweit<br />

in die Medien, weil in seinem Geschäft<br />

täglich Live-Musik zu hören ist, dazu eine<br />

Ruhezone mit Lese-Ecke einlädt, ein<br />

Kinderkino, eine Massagebank und eine<br />

Weinzapfsäule zum Probieren die Kunden<br />

anlocken. Als besonderen Gag fährt<br />

der Händler seine Kunden bisweilen mit<br />

der Fahrradrikscha nach Hause. Lohn der<br />

Mühe: Eine Umsatzverdopplung in weniger<br />

als acht Jahren.<br />

T I T E L S T O R Y<br />

Im US-amerikanischen<br />

Handel ist Shoppertainment<br />

schon lange Trumpf.<br />

So können die Kunden der<br />

Sportartikelkette „Just for<br />

Feet“ in den Filialen ausgiebig<br />

neue Fitnessgeräte,<br />

aber auch Musik-Instrumente<br />

ausprobieren.<br />

Mit Fast Food Bistros im<br />

Verkaufsraum reagierten die<br />

BP-Tankstellen auf den kleinen<br />

Hunger der Autofahrer.<br />

Umsatzsteigerung in diesem<br />

Bereich: 20 Prozent.<br />

Auf den kleinen Hunger zwischendurch<br />

reagierten die BP-Tankstellen mit Fast<br />

Food Bistros im Verkaufsraum und steigerten<br />

ihren Umsatz in diesem Bereich<br />

um 20 Prozent.<br />

Jahreszeitbezogene Aktionsartikel sind<br />

ein Markenzeichen von Tchibo, das heute<br />

mehr Umsatz mit Non-Food-Artikeln<br />

macht als mit seinem Kaffeegeschäft.<br />

An 400 Shell-Stationen werden den<br />

Kunden auf Großbildschirmen Informa-<br />

tionen, Nachrichten und Werbespots präsentiert.<br />

Das verkürzt die Wartezeit an der<br />

Kasse.<br />

Und all dies soll beim Reifen-Händler<br />

nicht möglich sein? Auch Kunden des<br />

Reifenhandels sind durstig und könnten<br />

leckeren Versuchungen nur<br />

schwer widerstehen. Auch die<br />

Kunden des Reifenhandels<br />

freuen sich über Unterhaltung,<br />

wenn sie warten müssen.<br />

Warum sollten sie Modeschauen, Konzerte<br />

oder Autorenlesungen nicht besuchen,<br />

wenn sie bei einem Reifen-Fachhändler<br />

stattfinden? „Schaffen Sie Events<br />

in Ihrem Unternehmen“, rät Marion Beate<br />

Spinner. „Verabreden Sie mit dem<br />

ortsansässigen Automobilclub eine gemeinsame<br />

Aktion. Nutzen Sie die Unsicherheit<br />

vieler Kunden beim Reifenwechsel<br />

in der Not. Starten Sie mit der<br />

Polizei eine Aktion Sicherheit und lassen<br />

ihre Kunden nach Herzenslust üben. Und<br />

haben Sie im Sommer schon mal zu einer<br />

Grillfete eingeladen, bei der die Gäste<br />

auf einer Großbildleinwand die Live-<br />

Übertragung eines Autorennens der Formel<br />

Eins oder eines Fußball-Länderspiels<br />

verfolgen konnten?“<br />

Auch der geliebte Pizza-Bringdienst<br />

kann als Kooperationspartner gewonnen<br />

werden. Dessen Faltschachteln eignen sich<br />

hervorragend zu einer überraschenden<br />

Kundenansprache.<br />

„Lassen Sie sich von jeder guten Promotion-Idee<br />

inspirieren“, rät Marion Spinner.<br />

„Zeigen Sie Initiative. Machen Sie aus<br />

Ihrem Betrieb ein Unternehmen, von dem<br />

die Menschen sprechen.“<br />

Collin Scholz<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 27


Die Vergölst steht immer wieder im Verdacht, von der Conti<br />

als Druckmittel gegen den Reifen-Fachhandel eingesetzt zu<br />

werden. Frank Jung, Sprecher der Geschäftsführung, räumt<br />

mit diesem Vorurteil auf.<br />

Herr Jung, warum hält sich die<br />

<strong>Continental</strong> AG seit nunmehr<br />

75 Jahren eine eigene Handelskette?<br />

Diese Frage müssten Sie eigentlich dem<br />

Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Kessel<br />

stellen. Aber im Ernst: Ein Grund liegt<br />

sicherlich darin, dass die Conti einen<br />

verlässlichen Partner braucht, der<br />

auf Dauer sicherstellt, dass eine<br />

bestimmte Produktionsmenge<br />

am Markt abgesetzt wird.<br />

Ein weiteres Argument für eine<br />

Handelskette ist, die Probleme<br />

der anderen Seite kennen<br />

zu lernen. Und drittens<br />

haben wir die Funktion einer<br />

Sonde, mit deren Hilfe die<br />

Conti auslotet, was mit dem<br />

und im Handel möglich ist und<br />

was nicht.<br />

Nun argwöhnt der Handel<br />

immer wieder, dass die Vergölst<br />

eigentlich nur gegründet<br />

wurde, um<br />

28<br />

I N T E R V I E W I N T E R V I E W<br />

Druck auszuüben. Nach dem Motto,<br />

wir könnten auch ohne Euch, also<br />

steckt Eure Forderungen ein bisschen<br />

zurück.<br />

Das trifft auf keinen Fall zu. Ich weiß,<br />

wovon ich rede. Schließlich war ich zwölf<br />

Jahre bei der <strong>Continental</strong><br />

– unter an-<br />

Vergölst startet durch<br />

Wachstum<br />

aus<br />

eigener Kraft<br />

derem acht Jahre im Vertrieb – tätig. Sie<br />

können sicher sein, dass Herr von Puttkamer<br />

und seine ganze Mannschaft immer<br />

bestrebt waren und sind, sowohl<br />

zum Reifen-Fachhandel als auch zum<br />

Autohaus ein partnerschaftliches Verhältnis<br />

zu pflegen. Und wenn ich mit anderen<br />

Reifenhändlern spreche, beispielsweise<br />

auf BRV-Tagungen, dann begegnen<br />

diese uns als Partner und sehen uns<br />

nicht als Druckmittel.<br />

Außerdem arbeiten wir eng mit vielen<br />

Reifen-Fachhändlern zusammen, zum<br />

Beispiel beim Pannenservice. Nehmen<br />

Sie Reifen Günther im Norden. Wenn einer<br />

seiner Kunden im Süden Deutschlands<br />

eine Panne hat, wo Günther mit<br />

keinem Fachbetrieb vertreten ist, springen<br />

wir für ihn ein.<br />

Aber Sie könnten Druck ausüben,<br />

wenn Sie wollten?<br />

Druck erzeugt Gegendruck! Der Unterpreisverkauf<br />

würde uns ganz schnell<br />

wieder einholen. Denn unsere Wettbewerber<br />

würden selbstverständlich nachziehen.<br />

Wir haben zudem nicht das Potenzial,<br />

um gegen 3.700 Wettbewerber<br />

anzugehen. Mit einem Marktanteil, der<br />

im Pkw-Bereich noch im einstelligen Bereich<br />

liegt – bei den Lkw-Reifen ist er<br />

etwas höher –, hätten wir gar keine<br />

Chance, Druck auf den Markt auszuüben.<br />

Und wir wollen es<br />

auch nicht. Das wäre<br />

keine zukunftsfähige<br />

Strategie.<br />

Frank Jung, Sprecher der<br />

Geschäftsführung Vergölst<br />

Wie sieht denn die zukunftsfähige<br />

Strategie aus, mit deren Hilfe Sie aus<br />

eigener Kraft schwarze Zahlen schreiben<br />

wollen?<br />

Wir setzen vor allem auf profitables<br />

Umsatzwachstum. Für das Volumen, für<br />

das Vergölst aufgestellt ist, machen wir<br />

¨<br />

zu wenig Umsatz. Noch. Seit diesem Jahr<br />

sind wir auf dem richtigen Weg. Für die<br />

vergangenen Monate registrieren wir einen<br />

positiven Trend.<br />

Lassen Sie uns noch einmal auf die<br />

„eigene Kraft“ zurückkommen. Der Reifenhandel<br />

vermutet, dass der Konzern<br />

großen Einfluss auf die Vergölst<br />

nimmt. Wie eigenständig ist<br />

denn die Vergölst wirklich?<br />

Nun, was den Einkauf betrifft, sieht es<br />

die Conti natürlich gern, dass wir vorrangig<br />

Konzernprodukte vermarkten. Damit<br />

haben wir kein Problem. Denn vom Premium-<br />

bis zum Budget-Segment wird alles<br />

durch die Konzern-Marken abgedeckt.<br />

Vom Markenportfolio sind wir damit gut<br />

ausgestattet, so dass wir eigentlich keine<br />

konzernfremden Produkte bräuchten.<br />

Aber es werden auch Produkte von Conti-<br />

Wettbewerbern nachgefragt, die im Sortiment<br />

nicht fehlen dürfen. Die kaufen wir<br />

natürlich zu, ohne dass wir deswegen<br />

im Konzern scheel angesehen werden.<br />

Unser Problem ist, dass wir von den<br />

Wettbewerbern der <strong>Continental</strong> entsprechend<br />

schlecht konditioniert werden. Darum<br />

nutzen wir manchmal auch andere<br />

Einkaufsmöglichkeiten als den Großhandel<br />

oder die Industrie.<br />

Gilt das ausschließlich für Fremdfabrikate<br />

oder auch für <strong>Continental</strong>-<br />

Produkte?<br />

Wenn wir einen Preis bekommen können,<br />

der inklusive Frachtkosten und Administration<br />

für uns günstiger wäre als<br />

der Bezug über den Konzern, dann<br />

haben wir kein Problem damit, das Angebot<br />

anzunehmen.<br />

Wodurch zeichnen Sie sich im Wett-<br />

bewerb aus? Wo liegen die Stärken<br />

der Vergölst?<br />

Wir haben ein flächendeckendes Netz<br />

mit 186 Betrieben. Wir verfügen über einen<br />

mobilen Lkw-Service, der von den<br />

Spediteuren gut angenommen wird. Und<br />

wir sind die Nummer eins in Deutschland<br />

im Pannenservice, weit über 17.000mal<br />

haben wir im vergangenen Jahr Pannenhilfe<br />

geleistet. Darüber hinaus bündeln<br />

wir die typischen Stärken des Reifen-Fachhandels<br />

– nämlich Kompetenz,<br />

Beratung, Service und qualifizierte Mitarbeiter.<br />

Was wollen Sie in fünf Jahren zum<br />

80-jährigen Bestehen der Vergölst erreicht<br />

haben?<br />

Zu unserem 80-jährigen Bestehen<br />

schwebt mir ein Umsatz um die 700<br />

Mio. DM vor. Und ich bin mir sicher, dieses<br />

Ziel auch erreichen zu können. In dem<br />

Wir setzen auf profitables Wachstum. Seit diesem Jahr sind wir auf dem<br />

richtigen Weg. Für die letzten Monate registrieren wir einen positiven Trend<br />

Die Macht<br />

der Presse<br />

Aus für Vergölst – die lapidare<br />

Schlagzeile in der Tagespresse hat<br />

für heftige Irritationen gesorgt und<br />

in den Niederlassungen der Conti-<br />

Handelstochter die Telefondrähte<br />

glühen lassen. Grund: Besorgte Kunden<br />

fürchteten um ihre eingelagerten<br />

Winterreifen. Die zunächst perplexen<br />

Mitarbeiter konnten das fatale<br />

Missverständnis jedoch auf-<br />

wir zum Beispiel weitere Franchise-Partner<br />

gewinnen.<br />

Haben Sie – auch mit Blick auf die<br />

Verwirklichung Ihrer Ziele – gegenüber<br />

Ihren Wettbewerbern nicht einen<br />

etwas leichteren Stand, weil Ihr Mutterkonzern<br />

Sie, sagen wir einmal, etwas<br />

bevorzugt behandelt?<br />

Schlagzeile mit fataler Wirkung: Vergölst-<br />

Kunden fürchteten um ihre Reifen.<br />

klären und die Anrufer beruhigen.<br />

Bei der in der Zeitungsmeldung angekündigten<br />

Betriebsaufgabe handelt<br />

es sich ausschließlich um die Vergölst<br />

Runderneuerungs GmbH in Bad Nauheim,<br />

die zum Ende des Jahres geschlossen<br />

wird.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 29<br />

˙


¨<br />

30<br />

I N T E R V I E W<br />

Veränderungen gibt es in jeder Branche. Wer Qualität und Service leistet, macht<br />

das Rennen. Die Position des Fachhandels sehe ich uneingeschränkt positiv<br />

Etwas bevorzugt behandelt? Was heißt<br />

das? Soweit es die Preisstellung betrifft<br />

oder auch die Belieferung mit knappen<br />

Produkten? Zur Preisstellung vielleicht<br />

nur eins: Wir bekommen Marktkonditionen,<br />

die unseren hohen Konzernanteil<br />

honorieren. Nicht mehr und nicht weni-<br />

FACT SHEET<br />

1926 gegründet, ist das Unternehmen seit<br />

1974 eine 100-prozentige Tochter der <strong>Continental</strong><br />

AG. 1998 zog die Zentrale von Bad<br />

Nauheim nach Hannover um. Die 1.400 Mitarbeiter<br />

erwirtschafteten im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von über 400 Mio. DM.<br />

Mit rund 250 Niederlassungen und Franchisenehmern<br />

sowie 64 „rollenden“ Werkstätten<br />

verfügt Vergölst über ein flächendeckendes<br />

Filialnetz.<br />

Vorbildlich: Vergölst in Hannover<br />

ger. Aus der Vergangenheit weiss ich,<br />

dass der Abstand längst nicht so groß<br />

ist, wie mancher Reifenhändler vermutet.<br />

Dabei müssen Sie berücksichtigen, dass<br />

wir gegen den Markt verkaufen. Der Konzernmarktanteil<br />

liegt im Durchschnitt so<br />

um 30 Prozent. Bei uns liegt er erheblich<br />

höher. Auch das muss sich<br />

in den Konditionen nieder-<br />

schlagen. Zur Frage bevorzugter<br />

Belieferung muss man<br />

sich nur fragen, was mehr<br />

wiegt: Ein Anruf von Frank<br />

Jung von Vergölst oder von<br />

Herrn Piech von VW oder<br />

aus dem Einkauf von Mercedes<br />

Benz? Wir werden<br />

nicht bevorzugt behandelt.<br />

Bezogen auf den Konzernanteil<br />

sind wir richtig positioniert.<br />

Der Reifenhandel klagt<br />

über Umsatz- und Ertragsrückgänge<br />

sowie immer<br />

neue Vertriebskanäle. Sie<br />

blicken dagegen deutlich<br />

optimistischer in die Zukunft.<br />

Warum?<br />

Es gibt ein Sprichwort:<br />

„Wer viel von Rezession redet,<br />

redet sie herbei.“ Selbstverständlich<br />

drängen neue<br />

Teilnehmer auf den Markt.<br />

Aber Veränderungen gibt es<br />

in jeder Branche. Und letztlich<br />

entscheidet der Kunde,<br />

wo er einkauft. Wer Qualität<br />

und Service leistet, macht<br />

das Rennen. Die Position des<br />

Reifen-Fachhandels sehe<br />

ich uneingeschränkt positiv.<br />

Ihn wird es immer geben.<br />

Er ist und bleibt für die In-<br />

dustrie der wichtigste Absatzkanal. 40<br />

Millionen Pneus können die Hersteller<br />

nicht ohne den Reifenhandel verkaufen.<br />

Und ich würde gerne einer von denen<br />

sein, die das Geschäft machen.<br />

Sie haben gut reden. Ihnen kann als<br />

strategischer Partner der Conti die Situation<br />

der Branche schließlich egal<br />

sein? Wie dramatisch die Entwicklung<br />

auch sein mag, Vergölst wird von der<br />

Mutter am Leben gehalten.<br />

Ich kann nachvollziehen, dass mancher<br />

in der Branche auf solche Gedanken<br />

kommt. Aber ich bin ein erfolgsorientierter<br />

Mensch und ich will eigentlich<br />

nicht gebückt durch die Lande laufen.<br />

Ich habe den Anspruch an mich selbst<br />

und an meine Mitarbeiter, dass wir die Kurve<br />

kriegen. Und das, wie bereits gesagt,<br />

aus eigener Kraft.<br />

Angesichts der schwierigen Marktlage<br />

suchen viele Reifenhändler nach<br />

neuen Geschäftsfeldern. Autoservice<br />

erscheint vielen derzeit als ideale Ergänzung<br />

des Angebots. Die Vergölst<br />

hat in der Vergangenheit schon vieles<br />

ausprobiert und sogar völlig branchenfremde<br />

Produkte wie Hundedecken<br />

oder Tennisschläger ins Angebot genommen.<br />

Ist das Ihrer Ansicht nach<br />

ein gangbarer Weg?<br />

Was Hundedecken oder Tennisschläger<br />

betrifft, lautet die Anwort: Nein. Für<br />

mich gilt: „Schuster bleib' bei Deinen Leisten“.<br />

Unsere Leisten sind die Reifen und<br />

alles was dazugehört. Auspuff, Stoßdämpfer<br />

und Bremsen – diesen Service rund<br />

ums Auto werden wir weiter ausbauen.<br />

Auch im Hinblick auf die Entwicklungen<br />

im Konzern.<br />

Im letzten <strong>ReifenMagazin</strong> monierte<br />

Herr Schenkemeyer, dass ihm bei einigen<br />

Conti-Reifen die Wuchtmaschine<br />

˙<br />

weggeflogen sei. Welche Erfahrungen<br />

haben Sie in der Vergangenheit mit den<br />

Produkten gemacht? Und wie beurteilen<br />

Sie im Vergleich dazu die neuen<br />

Sommerreifen?<br />

Mit den neuen Reifen hat <strong>Continental</strong><br />

voll ins Schwarze getroffen. Der Konzern<br />

hat gute Arbeit geleistet. Die Tests wurden<br />

alle gewonnen und diese Tests tragen<br />

maßgeblich zur Meinungsbildung bei den<br />

Konsumenten bei. Das haben die jüngsten<br />

Kunden-Nachfragen eindrucksvoll<br />

bestätigt.<br />

Sicher hatten wir in der Vergangenheit<br />

auch Probleme, da muss ich Herrn Schenkemeyer<br />

Recht geben. Aber die bezogen<br />

sich auf alte Profile, die teilweise aus Südafrika<br />

stammten. Aber mit den neuen<br />

Profilen gibt es keine Schwierigkeiten.<br />

Wir sind vollauf zufrieden.<br />

Betrachten wir noch einmal die neuen<br />

Vertriebskanäle im Reifenhandel.<br />

Stichwort E-Commerce. Werden Sie<br />

sich an dem Internetportal von Conti<br />

und autobytel beteiligen?<br />

Wir haben deutlich signalisiert, dass<br />

wir uns dem Projekt anschließen werden.<br />

Wir befinden uns quasi in Lauerstellung<br />

und warten, was seitens des Konzerns<br />

passiert.<br />

Über dieses Internetportal hinaus,<br />

bietet <strong>Continental</strong> dem Handel mit<br />

ContiOnlineContact bereits seit längerem<br />

ein System für den elektronischen<br />

Datenverkehr. Inwieweit nutzen Sie<br />

dieses Angebot?<br />

Ich glaube, dass wir im Moment der<br />

Handelspartner der <strong>Continental</strong> sind,<br />

der den ContiOnlineContact am<br />

intensivsten nutzt. Das heißt,<br />

wir schicken unsere Anfragen<br />

ab und kriegen auch<br />

prompt eine Rückmeldung.<br />

Die je nachdem, ob die<br />

gewünschten Reifen vorrätig<br />

sind oder nicht und<br />

wie schnell sie geliefert<br />

werden können, rot, grün,<br />

gelb ausfällt. Wir stellen<br />

leider fest, dass mehr<br />

Meldungen rot als grün<br />

signalisieren. Das schafft<br />

Akzeptanzprobleme.<br />

Ein Fachhandelsbetrieb,<br />

der siebenmal online<br />

anfragt und siebenmal<br />

einen negativen Be-<br />

I N T E R V I E W<br />

scheid bekommt, greift doch lieber auf<br />

den persönlichen Draht via Telefon zurück.<br />

Nun kennen Sie durch Ihre langjährige<br />

Konzernzugehörigkeit ja beide Seiten.<br />

Hat sich Ihre Sichtweise, was das<br />

¨<br />

Ich habe den Anspruch<br />

an mich<br />

selbst und an<br />

meine Mitarbeiter,<br />

dass wir die Kurve<br />

kriegen. Und das<br />

aus eigener Kraft<br />

˙<br />

Verhältnis von Industrie und Handel<br />

betrifft, durch die Erfahrung als Reifenhändler<br />

verändert?<br />

Ich kann nur sagen, dem partnerschaftlichenVerhältnis<br />

täte es ganz<br />

gut, wenn jederIndustriekollegeeinmal<br />

für zwei,<br />

drei Jahre in<br />

den Handel<br />

ginge. Ein Punkt, an dem sich beide Seiten<br />

reiben, ist, dass es der Industrie nicht<br />

gelingt, den Bedarf der Autofahrer kontinuierlich<br />

zu decken. Sie verschiebt das<br />

Problem auf den Reifenhandel. Auch in<br />

punkto Preiserhöhung würde ich mir von<br />

der Industrie wünschen, dass sie mit uns<br />

über den richtigen Zeitpunkt für die Umsetzung<br />

spricht. Oder mit uns ihre Werbekampagnen<br />

abspricht. All dies muss<br />

besser abgestimmt werden. Deswegen<br />

brauchen wir dringend ein gemeinsames<br />

„Category Management“, durch das geklärt<br />

wird, was die Reifenhandelspartner<br />

tatsächlich brauchen.<br />

Auf welcher Seite macht es Ihnen<br />

mehr Spaß? Bei der Industrie oder<br />

beim Handel?<br />

Die Herausforderungen auf Seite des<br />

Handels sind größer und vielfältiger. Mich<br />

reizt die Aufgabe bei Vergölst, weil ich<br />

weiß, dass ich hier noch sehr viel bewegen<br />

kann. Speziell bei Vergölst haben<br />

wir jetzt die Möglichkeit zu zeigen, dass<br />

es auch anders geht. Wir haben ein neues<br />

Motto, dem wir gerecht werden wollen:<br />

„Wir wollen so nicht weiter, wir wollen<br />

erfolgreich“.<br />

Das Gespräch führten Ute Dommel<br />

und Thomas Bungart; Fotos:<br />

Ingo Berkel<br />

Nach zwölf Jahren Conti,<br />

davon acht im Vertrieb,<br />

hat Frank Jung im vergangenen<br />

Jahr die<br />

Front gewechselt.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 31


32<br />

Das <strong>ReifenMagazin</strong> jetzt auch online<br />

Der Internet-Auftritt des <strong>ReifenMagazin</strong>s<br />

ergänzt das Angebot der Print-Ausgabe.<br />

Unter www.reifenmagazin.de ist das<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> jetzt auch im Internet<br />

mit einer eigenen Homepage präsent.<br />

Zum Angebot gehören neben einer umfassenden<br />

Themen-Vorschau auf das<br />

nächste Heft auch die jeweils aktuelle<br />

Ausgabe mit den wichtigsten Beiträgen<br />

zum Online-Lesen. Ältere Ausgaben der<br />

Jahrgänge 2000 und 2001 können komplett<br />

geladen und ausgedruckt werden<br />

(das Archiv des Jahrgangs 1999 befindet<br />

sich in Vorbereitung). Und wem das<br />

nicht ausreicht, der kann Restexemplare<br />

aller Ausgaben des<br />

<strong>ReifenMagazin</strong>s bestellen – so<br />

lange der Vorrat reicht. Herzstück<br />

ist der <strong>Download</strong>-Bereich<br />

mit den kompletten Druckdaten<br />

der aktuellen Endverbraucherbroschüre<br />

<strong>Continental</strong> spezial, auf<br />

den bereits zahlreiche Händler<br />

zugegriffen haben.<br />

Ergänzt wird das informative<br />

Angebot durch die jeweils aktuelle<br />

Komplettversion des Uniroyal<br />

Insiders. Auf diese Art<br />

und Weise erhalten nun auch<br />

alle <strong>ReifenMagazin</strong>-Leser aus Österreich<br />

und der Schweiz unmittelbaren<br />

Zugriff auf die nützlichen Hinweise zur<br />

Unternehmens- und Personalführung sowie<br />

zu Trends im Marketing, die bislang<br />

Komplett im Internet:<br />

Der Uniroyal Insider<br />

mit nützlichen Tipps<br />

für Leitende.<br />

I N T E R N E T<br />

Der <strong>Download</strong>bereich bietet kostenlos die kompletten<br />

Druckdaten für die Endverbraucher-<br />

Broschüre <strong>Continental</strong> spezial.<br />

ihren deutschen Kollegen vorbehalten<br />

waren. Der Infodienst für Leitende ist<br />

via Link über die <strong>ReifenMagazin</strong>-Site<br />

oder unter www.uniroyal-insider.de<br />

direkt zu erreichen.<br />

Das Internet als Handelspl attform<br />

Reifen roll en im Netz<br />

Eine Geschäftswelt ohne Internet<br />

ist nicht mehr vorstellbar.<br />

Innerhalb weniger Jahre<br />

sind weltweit mehr als 50<br />

Millionen Menschen, Unternehmen<br />

und Verbände „ans<br />

Netz gegangen“. Die Auswirkungen<br />

auf Handel und Gewerbe<br />

sind unübersehbar.<br />

Auch die Conti trägt dem<br />

Rechnung. Mit Angeboten<br />

für den Fachhandel im Web.<br />

Die Aufholjagd hat begonnen.<br />

Nutzten bislang vor allem die<br />

großen Unternehmen das Internet<br />

als kürzeste Verbindung zu Geschäfts-<br />

und Privatkunden, drängen jetzt<br />

auch die kleinen und mittleren Unternehmen<br />

in Deutschland ins Netz. So<br />

das Ergebnis einer Umfrage, die der<br />

Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

BDA gemeinsam mit der<br />

KPMG-Wirtschaftsberatung durchführte.<br />

Zwar werden laut Studie die Chancen<br />

des Internets und sein Potenzial zur<br />

Optimierung und zur Steigerung der<br />

Effizienz betrieblicher Abläufe noch nicht<br />

ausreichend genutzt, doch die Betriebe<br />

sind entschlossen, diesen Rückstand<br />

aufzuholen.<br />

Die Auswirkungen sind längst sichtbar.<br />

Nicht nur auf den ganz normalen<br />

Alltag, sondern auch auf Industrie, Gewerbe<br />

und Handel. Schließlich bildet das<br />

Web die ideale Plattform für Organisations-<br />

und Bestellsysteme. Kein Wunder,<br />

dass dem Handel im Internet eine glänzende<br />

Zukunft prognostiziert wird. Bei<br />

der <strong>Continental</strong> AG etwa wird mittlerweile<br />

jeder zehnte Reifen vom Fachhandel elektronisch<br />

geordert; Ende des Jahres soll<br />

es jeder fünfte sein.<br />

Dabei geht es nicht allein um die Fortsetzung<br />

des traditionellen Geschäfts mit<br />

elektronischen Mitteln. E-Commerce geht<br />

eigene Wege bei der Bildung neuer Märkte<br />

im Internet sowie bei virtuellen Interessen-<br />

und Geschäftsgemeinschaften.<br />

Im Netz entstehen komplette Handelsplattformen.<br />

Grundsätzlich lassen sich zwei Stoßrichtungen<br />

für virtuelle Handelsbeziehungen<br />

unterscheiden. Wenn die breite Öffentlichkeit<br />

über Handel und Wandel im Internet<br />

diskutiert, sind es immer die Endverbraucher,<br />

die im Blickfeld stehen. Die<br />

Fachleute sprechen dabei von „Business<br />

to Consumer“, kurz B2C.<br />

Das andere, noch weit wichtigere Geschäftsfeld<br />

betrifft die elektronischen<br />

Beziehungen der Unternehmen untereinander.<br />

Diese Business to Business-<br />

Plattformen (B2B) kann man sich als<br />

elektronische Ausgaben von Marktplätzen<br />

vorstellen. Auf ihnen kommen Unternehmen<br />

zusammen, die ihre Produkte<br />

oder Dienstleistungen anbieten oder<br />

aber eben solche suchen. Ein gelungenes<br />

Beispiel ist der Conti-Gesamtauftritt<br />

Udo Rösler, Leiter<br />

ContiOnlineContact<br />

»Wir bieten<br />

dem Fachhandel<br />

den<br />

schnellen Einstieg<br />

in die<br />

Vernetzung.«<br />

im Internet. Die Präsenz in einheitlicher<br />

Corporate Identity erhielt in einem Wettbewerb<br />

der Automobilzulieferer bereits<br />

die Note „gut“.<br />

I N T E R N E T<br />

<strong>Continental</strong> bietet dem Reifenhandel mit dem Marketing-Tool ContiOnlineContact im<br />

Internet eine Plattform an.<br />

Die <strong>Continental</strong>-Portal-Site im Netz trägt<br />

den Bedürfnissen eines virtuellen Marktplatzes<br />

Rechnung. Etwa mit dem Marketing-Tool<br />

ContiOnlineContact. Es bietet<br />

dem Fachhandel den schnellen Einstieg<br />

in die Vernetzung. Dafür sorgt eine<br />

bedienerfreundliche Software, die den Handel<br />

per Computer über eine ISDN-Leitung<br />

oder das Internet mit dem Unternehmen<br />

verbindet.<br />

„Das elektronische Medium ermöglicht<br />

Verfügbarkeitsanfragen und Bestellungen<br />

von Konzern-Reifen aller Marken<br />

rund um die Uhr und an sieben Tagen in<br />

der Woche“, erläutert Udo Rösler, bei<br />

<strong>Continental</strong> Deutschland für das Projekt<br />

verantwortlich. Unabhängig von den Öffnungszeiten<br />

können zusätzlich Produktund<br />

technische Informationen abgerufen<br />

werden. Der Vorteil für die Reifenhändler:<br />

Lange Wartezeiten am Telefon entfallen.<br />

Dadurch gibt es mehr Zeit für intensivere<br />

Kundenberatung.<br />

Doch ContiOnlineContact kann noch<br />

viel mehr: Übersichtlich wird bei einzel-<br />

Das Netz steht jederzeit rund<br />

um die Uhr für den Nutzer bereit<br />

nen Reifentypen der Kundennutzen als<br />

eine wirksame Verkaufshilfe beschrieben.<br />

Alle wichtigen Adressen, Telefon-, Faxund<br />

E-Mail-Anschlüsse des Unternehmens<br />

sind aufgelistet. Eine direkte Verbindung<br />

zum Zentralen Kundendienst sowie<br />

wissenswertes über die Conti-Werbeaktivitäten<br />

runden das Angebot ab.<br />

Seit 1996 ist <strong>Continental</strong> am Netz. Damals<br />

startete das Unternehmen ein Pilotprojekt,<br />

das die Vernetzung zwischen<br />

Industrie und Reifenhandel über einen<br />

auf Electronic Data Interchange (EDI) basierenden<br />

Wissensaustausch realisierte.<br />

„Die enge Verknüpfung aller Prozessabläufe<br />

(Efficient Consumer Respons, ECR)<br />

zwischen Hersteller und Handel bringt<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 33


Gelungener Auftritt<br />

Schnell zum Wesentlichen - nach<br />

dieser Maxime präsentiert sich der<br />

neue Internetauftritt der Firma Reifen<br />

Wagner auf gelbem Hintergrund. Eine<br />

animierte, einprägsame Navigation<br />

führt zügig zu den Angeboten. Tipps<br />

zur Pflege überbrücken sinnvoll Ladezeiten<br />

des Systems. Gut gelöst: alle<br />

21 Standorte sind mit wesentlichen<br />

Kontaktdaten einschließlich einer Anfahrtskizze<br />

vertreten. Und wer Lust auf<br />

ein Spiel hat, kann beim Wagner-Hindernisrennen<br />

mitmachen.<br />

www.reifen-wagner.de<br />

Umfangreiches Sortiment<br />

Mit Hochdruck arbeitet das Pneu-<br />

Auchli-Team aus dem schweizerischen<br />

Oftringen an seinem Web-Angebot.<br />

Bereits jetzt sind Struktur und zum Teil<br />

auch die Inhalte des zurückhaltend<br />

schwarz-grau gestaltenen Internet-<br />

Angebots abrufbar. Neben einem umfangreichen<br />

Reifensortiment sowie Serviceangeboten<br />

präsentiert Pneu-Auchli<br />

zudem designorientierte Leichtmetallräder<br />

und Starterbatterien. Zusätzlich<br />

sollen später News abrufbar sein.<br />

www.pneu-auchli.com<br />

34<br />

I N T E R N E T<br />

dann die erforderlichen Synergien“, erklärt<br />

Ralf Hoffmann, Key-Account Manager<br />

bei <strong>Continental</strong>.<br />

1998 wurden alle Testläufe erfolgreich<br />

beendet. Seit Anfang 1999 stehen nach<br />

und nach die elektronischen Komponenten<br />

auf dem Weg zum geschlossenen<br />

EDI-Verbund mit dem Fachhandel<br />

zur Verfügung. Neuestes Kind in der Familie<br />

der E-Commerce-Instrumente ist seit<br />

Anfang Juli 2001 der elektronische Lieferschein.<br />

Bereits bei der Warenausgangsbuchung<br />

bei der <strong>Continental</strong> wird dieses<br />

Lieferavis an das Warenwirtschaftssystem<br />

des Partners übermittelt. Somit kann<br />

beim Kunden bereits mit Eingang des<br />

Lieferavis die Tourenplanung erfolgen und<br />

beim physischen Eintreffen der Ware<br />

verkürzt sich der Prozess der Wareneinbuchung<br />

erheblich. Die durchgängige Integration<br />

der neuen Instrumente kommt<br />

an. Der Erfolg zeigt sich nicht nur im Inland.<br />

Auch die Zahl derer, die sich außerhalb<br />

Deutschlands mit der <strong>Continental</strong><br />

vernetzen, steigt. „Das ist ein hoher Qualitätsbeweis<br />

für elektronische Prozesse wie<br />

z. B. ContiOnlineContact, denn schließlich<br />

stehen wir in einem harten Wettbewerb,<br />

in dem sich nur gute Services durchsetzen<br />

können“, so Rösler.<br />

An diesem anspruchsvollen Ziel arbeiten<br />

bei <strong>Continental</strong> zeitweise bis zu elf<br />

Virtuelle Handelsplätze werden<br />

weltweit profitable Plattformen.<br />

Mitarbeiter und EDV-Spezialisten. Ein Aufwand,<br />

der sich lohnt, denn das einstige<br />

Pilotprojekt entwickelt sich zum Branchenstandard.<br />

Im Februar 2000 entschieden<br />

sich die Teilnehmer der BRV-Fachkonferenz<br />

„Elektronische Zusammenarbeit zwischen<br />

Reifen-Fachhandel und Reifenherstellern“<br />

für eine EDI-Branchenlösung, an<br />

deren Entwicklung <strong>Continental</strong> maßgeblich<br />

beteiligt ist.<br />

Um bis zu 30 Prozent lassen sich nach<br />

vorsichtiger Schätzung der Conti-Experten<br />

die Prozesskosten für den Handel<br />

durch den elektronischen Geschäftsverkehr<br />

– etwa über Ad-hoc-EDI – minimieren.<br />

Das Beispiel einer über den Konzern<br />

hinausreichenden, speziellen B2B-Plattform<br />

stellt Rubbernetwork dar. Reifenunternehmen<br />

haben diese weltweite Beschaffungsinitiative<br />

entwickelt, die auf E-Commerce-<br />

Basis arbeitet. An den Unternehmen sind<br />

Was ist eigentlich<br />

E-Procurement?<br />

E-Procurement (Electronic Procurement)<br />

stellt ebenfalls einen Teilbereich<br />

aus dem vielfältigen E-Business-<br />

Spektrum dar. Nämlich die Abwicklung<br />

von Einkauf und Beschaffung in<br />

einem Unternehmen über das elektronische<br />

Datennetz. Dabei ermöglichen<br />

elektronische Marktplätze einen<br />

schnellen und einfachen Preisvergleich,<br />

die firmeninternen Abläufe und<br />

Genehmigungsprozeduren beanspruchen<br />

deutlich weniger Zeitaufwand<br />

und sind so auch kostengünstiger.<br />

die weltweit größten Reifenhersteller, unter<br />

anderem <strong>Continental</strong>, beteiligt. Rubbernetwork.com<br />

ist ein unabhängiges Unternehmen.<br />

Es ist Host eines weltweiten Handelsplatzes,<br />

der als globaler Marktplatz<br />

für Einkauf und Beschaffung dient.<br />

Für seine Mitglieder ist der Marktplatz<br />

eine profitable Plattform. Sie können ihre<br />

Operationen wirtschaftlicher und effizienter<br />

abwickeln und kommen zu substanziellen<br />

Einsparungen bei ihren Geschäften.<br />

Die beteiligten Unternehmen decken<br />

bereits mehr als die Hälfte der weltweiten<br />

Reifen-Produktionskapazität ab. In den<br />

USA ist die elektronische Einkaufsplattform<br />

seit diesem Frühjahr aktiv, im Sommer<br />

ist der Start in Europa geplant, Asien<br />

wird im Herbst folgen.<br />

Kostensenkungspotenziale von zehn<br />

bis zu 30 Prozent sehen E-Commerce-<br />

Spezialisten im elektronischen Einkauf auf<br />

virtuellen Marktplätzen – selbst wenn es<br />

sich nur um Büromaterial handelt<br />

Heinrich Kronlage<br />

@<br />

Weiterführende Infos:<br />

• www.mondus.de<br />

B2B-Marktplatz für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen.<br />

• www.ec-net.de<br />

Regionale E-Commerce Beratungszentren.<br />

• www.ecc-handel.de<br />

Anlaufstelle für kleine und mittlere Handelsunternehmen<br />

zu Fragen des elektronischen<br />

Geschäftsverkehrs.<br />

Bei dem wegweisenden Konzept<br />

des ContiSportContact 2<br />

stand die Natur Pate.<br />

Katzen und Spinnen lieferten den Entwicklern<br />

die entscheidenden Ideen.<br />

Beim Laufen schlank, verhilft die Katzenpfote<br />

zu pfeilschneller Behändigkeit; beim<br />

Bremsen hingegen geht sie kraftvoll in die<br />

Breite und schiebt die Energie auf deutlich<br />

vergrößerter Fläche in den Grund.<br />

Diese Eigenschaften werden beim<br />

ContiSportContact 2 mit Hilfe des neuartigen<br />

AMC-Verfahrens (Advanced Mould<br />

Contour) auf den Reifen übertragen.<br />

Ganz simpel: Es kommt mehr Gummi auf<br />

T E C H N I K<br />

ContiSportContact 2<br />

Spinnennetz und<br />

Katzenpfote<br />

den Asphalt, das verkürzt den Bremsweg.<br />

Beim Beschleunigen eines leistungsstarken<br />

Fahrzeugs wird das Äquivalent von<br />

gut 147 kW (200 PS) übertragen, beim<br />

Welche Funktion hat ein V-Profil?<br />

Über ein<br />

doppeltes V-Profil verfügt<br />

der Uniroyal<br />

RainSport 1.<br />

Vorbild<br />

Katzenpfote:<br />

Kraftvoll verzahnt<br />

sich das Profil mit<br />

dem Boden.<br />

Zwei präzise abgestimmte Netzwerke<br />

sorgen für optimale Kraftübertragung<br />

und Fahrpräzision.<br />

Bremsen wirken etwa 7.800 Newton.<br />

AMC hat die Wirkung dieser Kontaktfläche,<br />

den so genannten Makrokontakt,<br />

entscheidend verbessert.<br />

Mit einem guten Mikrokontakt, die Verzahnung<br />

des Reifens mit dem Untergrund,<br />

hingegen ist es ungleich schwieriger.<br />

Denn dazu bedarf es einer anpassungsfähigen<br />

Reifenmischung, die<br />

entsprechend flexibel ist. Die Lösung<br />

stammt wiederum aus<br />

der Natur: Das Spinnennetz bildet<br />

eine der flexibelsten Konstruktionen.<br />

Die strahlenförmig<br />

ins Zentrum führenden<br />

Strukturfäden sorgen für hohe<br />

Festigkeit, die rundum laufenden<br />

Fangfäden gewährleisten<br />

Flexibilität.<br />

Beim ContiSportContact 2 besteht<br />

die Reifenmischung daher aus zwei präzise<br />

aufeinander abgestimmten Netzwerken:<br />

Ein flexibles Netz gewährt im Mikrobereich<br />

hohe Verzahnung mit dem Untergrund<br />

und garantiert optimale Kraftübertragung<br />

beim Kurvenfahren, Beschleunigen<br />

und Bremsen. Das feste Netzwerk<br />

vermittelt straffes Handling<br />

und Fahrpräzision.<br />

Die moderne Chemie macht<br />

diese – BiNet (Bionic Net) genannte<br />

– biotechnologische Lösung<br />

möglich. Während das eine<br />

Netzwerk aus konventionellen Schwefelbrücken<br />

besteht, bilden „mitdenkende“<br />

Bindeglieder die andere Vernetzung.<br />

Sie reagieren nur unter starken Kraft- und<br />

Temperatureinwirkungen mit hoher Flexibilität,<br />

etwa beim Bremsen, an der Reifenoberfläche.<br />

WARUM WOHL ??!<br />

Hätten Sie´s gewusst? Technische Details unter die Lupe genommen.<br />

Ein richtungsgebundenes V-Profil zeichnet sich<br />

dadurch aus, dass es das Wasser aus dem mittleren<br />

Profilbereich zu beiden Seiten effizient ableitet –<br />

weg von der Kontaktzone Reifen/Fahrbahn. Je mehr<br />

Wasser abgeleitet werden kann, desto weniger<br />

muss vom Reifenprofil aufgenommen werden. Die<br />

Gefahr von Aquaplaning wird so deutlich verringert.<br />

Oliver Woidtke, Projektleiter,<br />

Pkw Sommerreifenentwicklung<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 35


TRUCKRACE 2001<br />

Brummis auf<br />

dem Ring<br />

Wenn das größte<br />

Brummi-Spektakel Europas<br />

auf dem Nürburgring<br />

startet, gibt<br />

es für die Fans kein<br />

Halten mehr. Nahezu<br />

220.000 erlebten vom<br />

Bis zu 1.400 PS bringen die 13. bis 15. Juli die 16.<br />

Renn-Trucks auf die Piste.<br />

Auflage des Super-<br />

Events mit einem souveränen<br />

Sieg von Fritz Kreutzpointner<br />

und Lutz Bernau auf MAN. Damit gab der<br />

Münchner Hersteller sowohl beim Super-<br />

Race wie auch im seriennahen Championat<br />

der Race-Trucks den Ton an.<br />

CONTI ON TOUR<br />

Station bei<br />

Freiämter Olma<br />

Rolf Mäder (li.),<br />

Inhaber Mäder AG,<br />

und Felix Hitz,<br />

Conti, vor dem<br />

ContiOnTour-Mobil.<br />

Erstmals in der Schweiz gab das<br />

OnTour-Mobil der <strong>Continental</strong> seine<br />

Premiere auf der großen Landmaschinen-Ausstellung<br />

der Mäder<br />

AG in Niederwil, im Volksmund besser<br />

bekannt unter dem Namen Freiämter<br />

Olma. Die mobile Präsentationsbühne<br />

für Landwirtschaftsreifen<br />

vermittelte einen Überblick über die<br />

wesentlichen Produkte dieses Conti-<br />

Geschäftsbereichs und lockte zahlreiche<br />

Besucher zum Fachgespräch<br />

mit Felix Hitz, Leiter Profit-Center<br />

Landwirtschaft/Industrie, Schweiz.<br />

36<br />

P R I S M A<br />

Starke Franken: Mit 12:7 ging die Elf von Firma Müller als Sieger vom Platz.<br />

FREUNDSCHAFTSSPIEL<br />

Ergebnis ist Nebensache<br />

Einen klaren Sieg für die Franken gab es<br />

beim Freundschaftsspiel zwischen den<br />

Fußball-Teams der Firma Müller, Hammelburg,<br />

und der <strong>Continental</strong>. Initiiert wurde<br />

die Begegnung von den Außendienst-<br />

Mitarbeitern beider Unternehmen. Bitter<br />

für die Conti-Mannen: Ihr Schlussmann<br />

musste zwölfmal hinter sich greifen, um<br />

den Ball aus dem Netz zu fischen.<br />

TUNING<br />

Edel-Sportler aus Kempten<br />

Eine Extraportion Sportlichkeit verpasste das Kemptener Tuning-Unternehmen<br />

Abt Sportsline auch dem neuen Audi A4.<br />

Durchzugsstark ist der 1,9 Liter Turbodiesel<br />

aus Ingolstadt schon von Haus<br />

aus. Aber die Triebwerks-Experten von<br />

Abt steigern die Leistung des Diesel-Direkteinspritzers<br />

noch einmal von 130 auf<br />

155 PS. Die des laufruhigeren Sechszylinder-Selbstzünders<br />

von 180 auf 210<br />

PS. Möglich macht dies die Optimierung<br />

des elektronischen Motor-Managements.<br />

Ergänzt wird die Leistungssteigerung<br />

durch ein umfangreiches Optikpaket mit<br />

zahlreichen Karosserie-Anbauteilen<br />

wie Frontgrill und -spoilerlippe<br />

sowie dynamischen Seitenleisten.<br />

Für die optimale<br />

Straßenlage des Abt<br />

AS4 sorgt ein<br />

spezielles<br />

Sportlich auch mit<br />

Dieselmotor: Der Abt AS4.<br />

„Gastgeschenke haben wir keine gemacht“,<br />

versicherte Bernhard Bamberger,<br />

der die Conti-Elf nach Hammelburg begleitet<br />

hatte. „Die besser eingespielte Mannschaft<br />

hat sich am Ende durchgesetzt“,<br />

kommentierte der Leiter Brandmanagement<br />

D/A/CH den Endstand von 12:7.<br />

Damit dies nicht das letzte Wort bleibt, ist<br />

ein Rückspiel geplant.<br />

Sportfahrwerk, das die Karosserie um etwa<br />

35 bis 40 Millimeter tiefer legt. Zusätzliche<br />

Sicherheit bietet die Abt Stahlflexbremsleitung.<br />

Sie bietet eine hervorragende<br />

Dosierbarkeit sowie geringes Fading<br />

bei gleichzeitig verringerter Pedalkraft.<br />

Abgerundet werden Optik und Sportlichkeit<br />

durch den Einsatz von vier Conti-<br />

SportContact 2 in Dimensionen bis hin<br />

zu 9 x 19 Zoll.<br />

M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Wie gelähmt – immer mehr Bundesbürger<br />

leiden unter ständiger Angst.<br />

Mit schwerwiegenden Folgen für die<br />

deutsche Wirtschaft: Fehltage, verminderte<br />

Leistungsfähigkeit und Fehlentscheidungen<br />

schlagen Jahr für<br />

Jahr mit rund 100 Milliarden DM negativ<br />

zu Buche.<br />

Milliardenverlust für die Wirtschaft<br />

macht<br />

Mitarbeiter<br />

mürbe<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 37


M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Die Zahlen sind alarmierend: Etwa<br />

zehn Prozent der Bevölkerung –<br />

gut acht Millionen Bundesbürger –<br />

leiden unter spontanen Angstanfällen, bei<br />

rund der Hälfte nehmen die Panikattacken<br />

sogar ein behandlungsbedürftiges<br />

Ausmaß an. Tendenz steigend. Ausgelöst<br />

werden die Angstanfälle nach Untersuchungen<br />

der Universität Marburg häufig<br />

durch einschneidende Schicksalsschläge<br />

wie der Tod einer nahe stehenden<br />

Person oder durch Verlusterlebnisse<br />

wie Trennung oder Scheidung. Aber auch<br />

die Furcht vor Krankheit oder Unfall und<br />

die Angst, von missgünstigen Kollegen<br />

verdrängt oder gemobbt zu werden, lassen<br />

immer mehr Arbeitnehmer in Panik<br />

geraten. Angst im Unternehmen, das haben<br />

Professor Winfried Panse und der<br />

Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Stegmann<br />

von der Fachhochschule Köln in<br />

einer Langzeitstudie ermittelt, „kostet die<br />

deutsche Wirtschaft jährlich<br />

100 Mrd. DM“. Und: Die Angst<br />

macht auch vor der Führungsetage<br />

nicht halt. Neun von zehn<br />

Managern haben den Kölner Wissenschaftlern<br />

zufolge Angst, ihrer Verantwortung<br />

nicht gerecht zu werden und zu scheitern.<br />

Doch statt sich der Angst zu stellen,<br />

wird sie beharrlich verdrängt oder mit<br />

Medikamenten unterdrückt. Die Folge:<br />

Die Leistungskraft sinkt.<br />

„Die Ärzte gehen von einer Einschränkung<br />

der Arbeitspower um rund 20 Prozent<br />

aus. Das kostet die Unternehmen<br />

jährlich bereits rund 20 Mrd. DM“, rechnet<br />

Wolfgang Stegmann vor. Und wird<br />

die Angst, was häufig geschieht, mit übermäßigem<br />

Alkoholkonsum heruntergespült,<br />

kostet dieser Missbrauch die Wirt-<br />

38<br />

Haben Sie Angst?<br />

Folgende Fragen können Aufschluss über sich verfestigende<br />

Angstgefühle geben:<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Leiden Sie schon seit vielen Wochen unter immer wiederkehrenden<br />

Ängsten, Sorgen oder Befürchtungen?<br />

Haben Sie oft überstarke Sorgen und Befürchtungen bezüglich<br />

…<br />

…eigentlich alltäglicher Dinge wie Haushalt, Arbeit,<br />

Familie oder Kinder?<br />

…Ihrer psychischen Gesundheit oder körperlicher<br />

Erkrankungen?<br />

Seit Sie Angstgefühle, Sorgen und Befürchtungen haben, leiden<br />

Sie da oft unter den folgenden Symptomen:<br />

Herzrasen, Schweißausbrüche oder Zittern?<br />

Atembeschwerden, Druck- oder<br />

Beklemmungsgefühlen, Übelkeit?<br />

Hitzegefühlen, Kälteschauern oder Kribbelgefühlen?<br />

Beeinträchtigen Sie diese Sorgen, Ängste und Beschwerden<br />

stark bei Ihren alltäglichen Aktivitäten?<br />

Quelle: Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München<br />

»<br />

4<br />

«<br />

Angst ist ein Zustand<br />

mangelnder Geborgenheit,<br />

der im normalen Leben<br />

ständig auftritt<br />

Prof. Hinderk Emrich,<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

schaft und das Gesundheitswesen weitere<br />

48 Mrd. DM.<br />

Aber nicht nur Führungskräfte sind Meister<br />

im Verdrängen von Ängsten. Dass die<br />

Menschen nicht zugeben wollen, dass<br />

sie manchmal Angst haben, sei ein weitverbreitetes<br />

Phänomen, weiß Professor<br />

Hinderk Emrich, Leiter der Abteilung Klinische<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

der Medizinischen Hochschule Hannover.<br />

„Dabei ist es völlig normal, Angst zu<br />

haben.“ Er beschreibt die Angst als einen<br />

Zustand mangelnder Geborgenheit,<br />

der im normalen Leben auftreten kann<br />

und ein wichtiges Signal ist, das vor dro-<br />

henden Gefahren warnt. „Normalweise<br />

reagiert der Mensch auf diese Gefahren<br />

mit angemessenen Abwehrreaktionen,<br />

indem er sich zum Beispiel beim Besteigen<br />

eines Turms am Geländer festhält.“<br />

Wenn der Betreffende die Situation allerdings<br />

als so bedrohlich empfindet, dass<br />

er aus Höhenangst keinen Turm mehr<br />

besteigt, dann leide er an einer unangemessenen<br />

Angst, der Phobie. Vielfach<br />

handelt es sich dabei um eine Stressverarbeitungsstörung,<br />

bei der das Alarmsystem<br />

des Körpers versagt.<br />

Häufig entstehen solche Angstgefühle<br />

jedoch nicht nur durch konkrete Gefahren,<br />

sondern werden durch unterschwellig<br />

wahrgenommene oder vermeintliche<br />

Gefahren ausgelöst. Wenn etwa jemand<br />

bei einem Gespräch mit Kollegen oder<br />

seinem Vorgesetzten das Gefühl hat, etwas<br />

laufe schief oder richte sich gegen<br />

ihn, ist es wahrscheinlich, dass er mit<br />

Angstgefühlen in die nächste Besprechung<br />

geht. „Schwelende Konflikte dieser<br />

Art sind belastend für das Betriebsklima“,<br />

warnt der Mediziner und rät, die-<br />

» Einschränkung<br />

«<br />

der Arbeitsleistung<br />

durch<br />

Angst kostet<br />

»<br />

20 Milliarden DM<br />

jährlich<br />

Wolfgang Stegmann,<br />

Fachhochschule Köln<br />

se Angst durch gezielte Gespräche abzubauen.<br />

Fehlt die Möglichkeit für solche<br />

Gespräche, können psychosomatische<br />

Beschwerden auftreten und aus Ängsten<br />

eine Krankheit werden.<br />

Oft wissen die Betroffenen aber auch gar<br />

nicht um ihre Angst, sondern interpretieren<br />

die damit einhergehenden körperlichen<br />

Symptome wie Herzklopfen, Atemnot,<br />

Schwindel, Schweißausbrüche oder<br />

M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Dr. Helmut Cordes<br />

gibt Ihnen acht praktische Tipps, mit<br />

denen Sie aufkommende Angstgefühle<br />

beherrschen lernen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Denken Sie immer daran, dass<br />

Angstgefühle und die dabei auftretenden<br />

körperlichen Symptome<br />

nichts anderes sind als<br />

eine Übersteigerung der normalen<br />

Körperreaktion in Stresssituationen.<br />

Solche Gefühle und Symptome<br />

sind zwar sehr unangenehm,<br />

aber zunächst weder gefährlich<br />

noch schädlich.<br />

Steigern Sie sich in Stresssituationen<br />

nicht durch Gedanken<br />

wie „Was wird geschehen“ in<br />

noch größere Ängste hinein.<br />

Magenschmerzen als Zeichen einer beginnenden<br />

organischen Krankheit. Am<br />

Beispiel chronischer Rückenschmerzen,<br />

die mit einem Anteil von 33 Prozent weit<br />

vorn auf der Liste der weit verbreiteten<br />

körperlichen Beschwerden stehen, macht<br />

Dr. Helmut Cordes, koordinierender Werksarzt<br />

der <strong>Continental</strong> AG, den Teufelskreis<br />

von Angst und psychosomatischen<br />

Beschwerden deutlich: „Viele klagen über<br />

Rückenschmerzen, ohne dass Krankheitszeichen<br />

an der Wirbelsäule gefunden<br />

werden. In nicht wenigen Fällen handelt<br />

es sich um angstbedingte Verkrampfungen<br />

der Rückenmuskulatur.“ In Gesprächen<br />

bemühen sich die Conti-Ärzte, beruhigend<br />

auf das Beschwerdebild des Patienten<br />

einzuwirken. Mit Erfolg: Die Betroffenen<br />

fühlen sich mit ihren Sorgen<br />

und Ängsten ernst genommen und entspannen<br />

sich merklich. Sitzen die Ängste<br />

jedoch tiefer, beispielsweise aufgrund<br />

schwerwiegender persönlicher Probleme,<br />

schalten Dr. Cordes und seine Kollegen<br />

den werkseigenen Sozialarbeiter<br />

»Geben Sie der Angst Zeit,<br />

vorüberzugehen«<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Konzentrieren Sie sich auf das,<br />

was um Sie herum und mit Ihrem<br />

Körper wirklich geschieht –<br />

nicht auf das, was in Ihrer Vorstellung<br />

noch alles geschehen<br />

könnte.<br />

Warten Sie ab und geben Sie<br />

der Angst Zeit, vorüberzugehen.<br />

Bekämpfen Sie Ihre Angst nicht,<br />

akzeptieren Sie sie.<br />

Beobachten Sie, wie die Angst<br />

von selber abnimmt, wenn Sie<br />

aufhören, sich in Gedanken weiter<br />

hineinzusteigern.<br />

Es kommt nur darauf an zu lernen,<br />

mit der Angst umzugehen,<br />

und nicht, sie zu vermeiden.<br />

ein oder überweisen den Mitarbeiter bei<br />

Verdacht einer psychischen Erkrankung<br />

an einen entsprechenden Facharzt. Zum<br />

Wohle des Mitarbeiters, seiner Kollegen<br />

und des Unternehmens. Denn Angst vermindert<br />

die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,<br />

wodurch die Gefahr wächst,<br />

dass Fehler entstehen und Unfälle im betrieblichen<br />

Alltag zunehmen können.<br />

«<br />

Angstbedingte<br />

Verkrampfungen<br />

sind Ursache<br />

von chronischen<br />

Rückenschmerzen<br />

Dr. Helmut Cordes,<br />

koordinierender Werksarzt<br />

<strong>Continental</strong> AG<br />

8 REGELN ZUR ANGSTBEWÄLTIGUNG<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 39


40<br />

M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Eine große Lagermenge garantiert<br />

keine großen Abverkaufszahlen.<br />

Die Bereitschaft des Handels zur Bevorratung von Winterreifen<br />

ist rückläufig. Doch die Distributionsfähigkeit der<br />

Industrie ist begrenzt, Lagerhaltung bleibt unvermeidbar.<br />

Wer den eigenen Bedarf richtig plant, reduziert sein Risiko<br />

und erhöht gleichzeitig die Lieferfähigkeit für Handel und<br />

Industrie.<br />

Zur Lagerhaltung gibt es keine Alternative<br />

M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Zum Vergleich: Rund fünf Millionen Konzern-Pneus<br />

schraubte der Handel im vergangenen<br />

Winter an die Felgen der Autofahrer.<br />

Umsatz und Gewinn von drei<br />

Millionen Konzernreifen gingen dem Handel<br />

ohne Lagerhaltung verloren. Relationen,<br />

die bei anderen Herstellern ähnliche<br />

Dimensionen annehmen.<br />

Planung beseitigt E ngpässe<br />

Alle Jahre wieder: Fällt der erste<br />

Schnee, beginnt der Ansturm der<br />

Autofahrer auf die Montagehallen<br />

des Reifenhandels. Auf mehr als 16,5 Millionen<br />

Stück schätzen die Experten der<br />

<strong>Continental</strong> den Bedarf der Deutschen<br />

an Winterreifen in diesem Jahr. Rund fünf<br />

Millionen wird der Konzern selbst dazu<br />

beisteuern und damit seine Position als<br />

Marktführer in diesem Segment weiter<br />

festigen. Um der erwarteten Nachfrage gerecht<br />

zu werden, läuft die Produktion bereits<br />

seit Monaten auf Hochtouren. „Für die<br />

Auslieferung an den Handel ist alles vorbereitet“,<br />

berichtet Wolfgang Thomale, Leiter<br />

Sales Service D/A/CH. Den nun kommenden<br />

Wochen blickt er mit gemischten<br />

Gefühlen entgegen, denn: „Auf der<br />

einen Seite freut sich der Konzern über<br />

jeden ausgelieferten Reifen.“ Gleichzeitig<br />

sei aber klar: „Jeden Reifen können wir<br />

nur einmal verkaufen. Überwintern knappe<br />

Produkte aufgrund drastischer Fehleinschätzungen<br />

in irgendwelchen Lagern,<br />

führt dies zwangsläufig dazu, dass<br />

an einem anderen Ort jemand vergeblich<br />

auf dringend benötigte Ware wartet.“<br />

Fehlplanungen bei Einzel- und Großhandel<br />

sowie der Industrie führen nicht nur<br />

zu Liefereinschränkungen, sondern vernichten<br />

eine Menge Kapital durch überhöhte<br />

Lagerbestände oder verlorengegangene<br />

Aufträge. Der Rückschluss, deshalb<br />

lieber komplett auf Bevorratung zu verzichten,<br />

führt allerdings in die Sackgasse.<br />

Nur mit Just-in-Time-Lieferungen können<br />

die Hersteller den Bedarf des Handels im<br />

Winterreifengeschäft bei weitem nicht<br />

decken.<br />

Die Rechnung ist einfach: Das ausgeklügelte<br />

und ständig optimierte Logistiksystem<br />

der <strong>Continental</strong> ermöglicht die Distribution<br />

von 1 bis 1,3 Millionen M+S-Reifen<br />

pro Monat. Das Geschäft mit dem Autofahrer<br />

wickelt der Handel zum größten<br />

Teil in einem Zeitraum von gerade einmal<br />

sechs Wochen ab. Verfügbare Liefermenge:<br />

Nicht mehr als zwei Millionen Reifen.<br />

3 PROGNOSEN<br />

➥<br />

➥<br />

➥<br />

FÜR DEN WINTER<br />

Topp und Flop<br />

Das Segment der Q/S-Reifen<br />

verliert weiter an Bedeutung.<br />

Gegen den Trend stemmen sich<br />

die Q/S-Größen 175/65 R 13,<br />

165/70 R 14, sowie die 185/65,<br />

175/55 und 135/70 R 15.<br />

Das mit Abstand absatzstärkste<br />

Segment bleibt das der T-Reifen<br />

– Tendenz: steigend. Das<br />

gilt auch für die Massendimension<br />

195/65 R 15. Rückläufig:<br />

155/80 R 13, 185/70 R 14, sowie<br />

185/55 und 205/60 R 15.<br />

Die prozentual höchsten Steigerungsraten<br />

verzeichnet das<br />

Segment der H/V-Reifen. Was<br />

vor allem an den V-Pneus liegt.<br />

Der 205/55 R 16 könnte den<br />

195/65 R 15 als absatzstärkste<br />

H-Dimension ablösen.<br />

Für Wolfgang Thomale gilt deshalb die<br />

Faustformel: „Die heiße Phase muss der<br />

Handel aus Lagerbeständen bestreiten<br />

können. Der Folgebedarf wird nachgeliefert.“<br />

Sein Rat: „Wer frühzeitig<br />

bestellt, vermeidet Lieferengpässe.“<br />

Wer die Ware<br />

dann gleich übernehme, käme<br />

zudem noch in den Genuss<br />

flexibler Liefertermine.<br />

Damit das Lager nicht zum<br />

Kostenfresser wird, gelte es<br />

allerdings, mit Bedacht zu<br />

agieren. „In der Vergangen-<br />

heit“, so Thomale, „machten<br />

vor allem diejenigen Ralf Hoffmann,<br />

Händler negative Erfahrungen<br />

mit schleppendem Abverkauf,<br />

deren Bevorratung<br />

kein Konzept zu Grunde lag.<br />

Denn eine große Lagermenge<br />

ist nicht gleichbedeutend<br />

mit hohen Abverkaufszahlen.“<br />

Die Größe eines Lagers<br />

spielt deshalb auch in den<br />

Überlegungen von Ralf Hoffmann,<br />

als Key Account Manager<br />

Konzern unter anderem<br />

für die ECR-Projekte verantwortlich,<br />

grundsätzlich nur eine untergeordnete<br />

Rolle. „Effizienz bedeutet vielmehr: Die<br />

Wünsche der Kunden befriedigen zu können,<br />

ohne dabei unnötiges Kapital durch<br />

Überbestände zu binden.“ Er empfiehlt<br />

deshalb dem Handel, ins Sortiment nur<br />

Produkte aufzunehmen, die auch tatsächlich<br />

nachgefragt werden. „Wer exotische<br />

Marken meidet, reduziert von vornherein<br />

das Risiko. Wer sich parallel dazu auf ei-<br />

ne begrenzte Zahl von Lieferanten fokussiert,<br />

erhöht obendrein die Übersichtlichkeit<br />

und vereinfacht damit die Pflege des<br />

Lagers erheblich.“<br />

Für eine möglichst exakte Planung bedarf<br />

es allerdings eines langfristigen Monitorings,<br />

idealerweise unter Einsatz EDVgestützter<br />

Systeme. „Nur wer über einen<br />

Zeitraum von drei bis fünf Jahren das<br />

Kaufverhalten seiner Kunden beobachtet<br />

und analysiert, kann mit seiner Mengenplanung<br />

ins Schwarze treffen.“<br />

Für Ralf Hoffmann und Wolfgang Thomale<br />

steht fest: Reifenhandel und Industrie<br />

müssen auf dem Gebiet der strategischen<br />

Planung auf Basis langfristig erhobener<br />

Daten noch viel enger zusammen<br />

arbeiten. Zwar bietet die <strong>Continental</strong><br />

schon jetzt umfassende Marktstudien<br />

über die Absatz-Entwicklung von Pkw-<br />

Winterreifen, verbunden mit konkreten<br />

Prognosen für das bevorstehende Umrüstgeschäft.<br />

„Doch allen unseren<br />

Überlegungen liegt<br />

nun einmal die Gesamtmarkt-Entwicklung<br />

zu Grunde“,<br />

beschreibt Ralf Hoffmann<br />

das Problem.<br />

„Selbst wenn die daraus<br />

abgeleiteten Absatzund<br />

Bedarfs-Prognosen zu<br />

nahezu 100 Prozent zu-<br />

treffen, so sagen sie doch<br />

nur sehr wenig aus über die<br />

regionale Verteilung der Gesamtmenge.“<br />

Über den tatsächlichen<br />

Bedarf einzelner<br />

Händler noch viel weniger.<br />

„Denn“, so Wolfgang<br />

Thomale weiter, „welcher<br />

Fachhändler in einem exakt<br />

umrissenen Einzugsgebiet<br />

schließlich den konkreten<br />

Bedarf eines zufälligen<br />

Reifenkäufers deckt,<br />

ist für die Industrie nicht<br />

vorhersehbar.“ Zumal dieser seine Reifen<br />

ja auch an der Tankstelle, beim Discounter<br />

oder im Autohaus kaufen könne.<br />

Dass gemeinsame Anstrengungen von<br />

Handel und Industrie schließlich erfolgreich<br />

sein werden, beweisen hinlänglich<br />

die Erfahrungen anderer Branchen. So<br />

erreichte der Schuhhersteller Lloyd in seinem<br />

Forecast-Prozess beispielsweise eine<br />

Genauigkeit von über 90 Prozent.<br />

Thomas Bungart<br />

Key Account Manager<br />

»Händler sollten<br />

das Verhalten<br />

ihrer Kunden<br />

beim Kauf über<br />

drei bis fünf<br />

Jahre hinweg<br />

analysieren.«<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 41


Mit voller Kraft in die<br />

Bremse – Trecker und<br />

Anhänger halten<br />

Kurs.<br />

42<br />

M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Sicherheit ist Ährensache<br />

Wer auf nasser oder eisiger Fahrbahn ins Schleudern gerät, benötigt<br />

Konzentration und Können, um sein Fahrzeug schnell wieder in geregelte<br />

Bahnen zu lenken. Erst recht, wenn das Steuer zu einem Traktor gehört.<br />

Wie Fahrer und Fahrzeug stets auf Kurs bleiben können, demonstrierte<br />

die <strong>Continental</strong> Suisse SA, Abteilung Landwirtschaft und Industrie, in<br />

einem speziellen Schleuderkurs für Trecker.<br />

Feldforschung der besonderen Art:<br />

Was man tun kann, damit die Giganten<br />

des Ackers auch bei ungünstigen<br />

Wetter- und Fahrbedingungen nicht ins<br />

Wanken geraten, erfuhren 24 Reifenhändler<br />

und Lohnunternehmer in einem praxisnahen<br />

Schleuderkurs für Traktoren.<br />

Veranstaltet wurde das PS-starke Feldund<br />

Wiesen-Event von Felix Hitz, Leiter<br />

Wenn Trecker schleudern,<br />

braucht der Fahrer<br />

Können, gute Nerven<br />

und einen Satz<br />

verlässlicher Reifen.<br />

der <strong>Continental</strong> Suisse SA, Abteilung<br />

Landwirtschaft und Industrie, in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verkehrssicherheitszentrum<br />

im schweizerischen Veltheim.<br />

Dort konnten zwei Gruppen von je zwölf<br />

Teilnehmern einen Tag lang Erfahrungen<br />

mit schweren Landwirtschaftsfahrzeugen<br />

in extremen Fahrsituationen sammeln.<br />

Und da bekanntlich zu jeder Fahrprüfung<br />

Theorie und Praxis gehören,<br />

erfuhren die Teilnehmer zunächst<br />

von Verkehrssicherheitsexperten,<br />

über welche Manövriermöglichkeiten<br />

ein Traktor verfügt,<br />

was die Fahrer beachten<br />

müssen und welche Unfälle passieren<br />

können. Im anschließenden praktischen<br />

Teil galt es dann, ganz handfest dafür zu<br />

sorgen, dass sich das Fahrzeug nicht im<br />

wörtlichen Sinne „vom Acker macht“.<br />

Bremsmanöver mit und ohne Anhänger,<br />

auf gerader Strecke wie in der Kurve<br />

stellten Mann und Material genauso auf<br />

die Probe wie Kurvenfahrten auf rutschigem<br />

und schnee-ähnlichem Untergrund.<br />

Doch selbst bei winterlichen Bedingungen<br />

war das Klima unter den Teilnehmern<br />

alles andere als eisig, hatte man doch trotz<br />

der Ernsthaftigkeit des Themas jede Menge<br />

Spaß am Fahrer-Training im XXL-<br />

Format. Und das fand seinen thematisch<br />

stimmigen Abschluss in der Vorstellung<br />

der neuen Conti-Landwirtschaftsreifen<br />

AC 65, AC 70 und AC 85 sowie der<br />

Radial-Implement-Reifen, die auf ihr<br />

spezielles Einsatzgebiet und extreme<br />

Bedingungen zugeschnitten ebenfalls ein<br />

entscheidender Sicherheitsfaktor sind.<br />

Mit und ohne Allround-Reifen ausgerüstete<br />

Traktoren demonstrierten den Testpiloten<br />

die Unterschiede in der Praxis,<br />

zu denen neben der Sicherheit auch ein<br />

Großteil Komfort wie eine erhöhte Tragfähigkeit,<br />

die Verringerung von Vibration<br />

und Profilgeräuschen sowie eine höhere<br />

Lebensdauer zählen. Fazit der ebenso<br />

erlebnis- wie erkenntnisreichen Veranstaltung:<br />

Um Traktoren jederzeit mit<br />

Sicherheit ins Feld zu führen, gilt, Profis<br />

fahren besser.<br />

Claudia Warnholtz<br />

M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />

Erstes offizielles Beetle-Treffen<br />

Augenweide für<br />

Käferfreunde<br />

Auf große Resonanz stieß das erste offizielle Käfer- und<br />

New-Beetle-Treffen in der Schweiz. Als einer der Hauptsponsoren<br />

war <strong>Continental</strong> Suisse SA mit einem Informationsstand<br />

vertreten.<br />

Da staunte die Fan-Gemeinde nicht<br />

schlecht. In einer schier endlosen<br />

Reihe krabbelten die unterschiedlichsten<br />

Käfer-Varianten und New Beetle auf das<br />

AMAG-Gelände in Birrfeld. Zum ersten<br />

Mal fand dort vom 22. bis 24. Juni ein offi-<br />

Daniel Freund,<br />

<strong>Continental</strong> Suisse<br />

»Eine gute<br />

Mischung von<br />

Publikumsmagnet<br />

und Informationsmöglichkeiten.«<br />

zielles Treffen für Käfer und New Beetle<br />

in der Schweiz statt.<br />

Bei strahlend blauem Himmel fanden<br />

sich mehr als 2.000 begeisterte Käfer-<br />

Schweizer<br />

Pilotprojekt<br />

Neue EM-Radialreifen der Dimension<br />

23.5R25 LDR 3 befinden sich erstmals<br />

in der Schweiz im Praxiseinsatz.<br />

Montiert sind die Conti OTR-Reifen<br />

an einem Volvo Pneulader L 120 C<br />

Long Boom der Papierfabrik Utzendorf<br />

AG, Utzendorf. Von den Erfahrungen,<br />

die alle Beteiligten im Rahmen<br />

dieses Pilotprojektes sammeln, wird<br />

es abhängen, wie diese speziellen<br />

EM-Radialreifen künftig auch in der<br />

Alpenregion vermarktet werden.<br />

Freunde ein. Sie hatten eine reiche Auswahl<br />

zum Staunen – und auch zum Träumen.<br />

Wie etwa ein knallrotes Käfer-Kabriolet.<br />

So tipptopp-gepflegt, als käme<br />

es frisch aus dem Verkaufssalon. Ein<br />

Fahrrad-Anhänger komplettierte das Ensemble.<br />

Aber nicht irgendein Anhänger,<br />

ein ebenso knallrotes Kabrio-Hinterteil bildete<br />

den stilvollen Velociped-Träger und<br />

zog neidische Blicke auf sich.<br />

Staunen konnten die Käfer-Fans auch<br />

über einen quietschgelben <strong>Continental</strong>-<br />

Kleinbus; natürlich auf VW-Basis. Doch<br />

gegenüber dem gewöhnlichen VW-Bus<br />

wirkte dieses Modell ausgesprochen knuffig.<br />

Kein Wunder, denn diesem originellen<br />

Werbeträger war schlichtweg das Mittelteil<br />

herausoperiert worden.<br />

In der Schweiz ist der gekürzte Conti-<br />

Bus ein vertrautes Erscheinungsbild.<br />

<strong>Continental</strong> Suisse SA setzt das Gefährt<br />

VW-Käfer aller Baureihen und in allen Varianten konnte<br />

das Publikum in Birrfeld bestaunen.<br />

<strong>Continental</strong> Suisse informierte über Reifen<br />

und Leichtmetallräder; der verkürzte Werbe-Bus<br />

war eine zusätzliche Attraktion.<br />

als Werbeträger beim Handel und bei Ausstellungen<br />

ein. Und so zierte das Mobil<br />

auch bei diesem Treffen einen Ausstellungsstand.<br />

<strong>Continental</strong> Suisse – einer der<br />

drei Hauptsponsoren des Treffens – informierte<br />

die Käfer- und New-Beetle-Gemeinde<br />

über die Reifenangebote der Marken<br />

<strong>Continental</strong> und Uniroyal. Zudem<br />

wurden die aktuellen Leichtmetallräder<br />

präsentiert.<br />

Felix Hitz, Leiter Profit-Center Landwirtschaft/Industrie (li.), mit Otto Affentranger,<br />

Pneu Egger (re.), und Werkstattchef Frank Lehmann.<br />

<strong>ReifenMagazin</strong> 43


LINKE LINKS<br />

Gratis-Aktien bei späterem Börsengang<br />

versprechen junge Unternehmen<br />

unter www.geizkragen.de, wenn Internet-User<br />

sich umgehend registrieren<br />

oder den Link der Firma auf ihrer Homepage<br />

installieren. Gesichert ist mit dieser<br />

netten Marketing-Idee aber lediglich<br />

die kostenlose Werbung, nicht das<br />

Going Public.<br />

»<br />

WEIS ZI<br />

„Einer meiner lang-<br />

HEI TA<br />

«<br />

jährigen Verkäufer<br />

TEN hat einmal das Ge-<br />

TE heimnis seines Erfolges<br />

entschleiert:<br />

Man muss den Kunden reden lassen<br />

und ein guter Zuhörer sein.“<br />

Wilhelm Becker,<br />

deutscher Unternehmer<br />

„Einen Gescheiten kann man überzeugen,<br />

einen Dummen muss man<br />

überreden.“<br />

Curt Coetz, deutscher Schauspieler<br />

und Schriftsteller<br />

„Ich bin der schlechteste Verkäufer<br />

der Welt – darum muss ich es den<br />

Kunden einfach machen, bei mir zu<br />

kaufen“<br />

Frank W. W. Woolworth,<br />

amerikanischer Kaufhausgründer<br />

„Ich muss anderen, meinen Kunden,<br />

etwas verkaufen. Ich muss Mitarbeiter<br />

für mich gewinnen. Ich muss Lieferanten<br />

überzeugen, dass ich für sie<br />

der richtige Partner bin. Ich muss also<br />

meine Sache verkaufen können. Wer<br />

sich fürs Verkaufen zu schade ist,<br />

sollte kein Unternehmen gründen.“<br />

Normann Rentrop,<br />

deutscher Verleger<br />

„Man kann auf Dauer Produkte nur<br />

verkaufen, wenn man einen guten Ruf<br />

hat.“<br />

Alfred Herrhausen, deutscher Bankier<br />

44<br />

Illustration: Pilot:Projekt/Th.Wilkens<br />

U N W U C H T<br />

Der Preis ist heiß<br />

Das Thermometer steigt und dem Handel steht passend<br />

zur Großwetterlage der Angstschweiß auf der Stirn:<br />

Rabattgesetz und Zugabeverordnung sind gefallen. Was<br />

macht der Konsument?<br />

Menschens<br />

Kinder!<br />

von Ute Dommel<br />

Zunächst mal Urlaub.<br />

Während der Ferienzeit<br />

haben außer ein<br />

paar notorischen Smart-<br />

Shoppern noch kaum<br />

Kunden von der neuen<br />

Handels-Freiheit Ge-<br />

brauch gemacht. Aufatmen? Das wäre dann doch zu früh.<br />

Schließlich ist halb Deutschland auf Bildungsurlaub auf den<br />

Basaren dieser Welt. Und handelt dort die Mitbringsel für<br />

die Lieben daheim herunter. Bleibt abzuwarten, was sich<br />

der deutsche Urlauber selbst mitbringt – womöglich neues<br />

Einkaufsgebaren? Zwar traut ihm Peter Weinberg, Professor<br />

für Kommunikationsforschung, eine „echte<br />

Basarmentalität“ nicht zu. Doch da Übung bekanntlich<br />

den Meister macht, sollte man in Sachen<br />

Rabatte den<br />

Tag nicht vor<br />

dem Ferienende<br />

loben.<br />

Ist Ihnen das auch schon mal passiert?<br />

Wegen falscher Behandlung hat eine Amerikanerin ihren<br />

Psychiater verklagt. Grund: Der Therapeut hatte bei der Patientin<br />

eine multiple Schizophrenie mit 120 Persönlichkeiten<br />

festgestellt. Nach seiner Diagnose gehörten zu den<br />

Persönlichkeiten unter anderem der Teufel, ein mit Gott<br />

sprechender Engel und eine Ente. Bei der Krankenversicherung<br />

der Patientin rechnete er darauf hin die Behandlung<br />

der diversen Persönlichkeiten als Gruppentherapie ab<br />

und kam auf die stolze Summe von 300.000 US-Dollar.<br />

Quelle: Westdeutsche Zeitung<br />

Klappern gehört<br />

zum Handwerk –<br />

nur zu laut sollte<br />

es nicht sein. Das beweist<br />

eine Geschichte<br />

Schlag-<br />

fertig<br />

aus dem alten Wien über<br />

eine Straße, in der sich<br />

vier Bäckereien befanden.<br />

Um sich von der<br />

Konkurrenz abzuheben,<br />

stellte die erste ein<br />

Schild neben den Eingang,<br />

auf dem sie das<br />

feinste Gebäck in ganz<br />

Wien offerierte. Die<br />

zweite Bäckerei antwortete<br />

mit einem Schild:<br />

„Feinste Backwaren in<br />

ganz Österreich“. Die dritte<br />

konterte mit dem Angebot:<br />

„Die besten Backwaren<br />

der Welt“. Das<br />

alles beeindruckte den<br />

vierten Bäcker keineswegs.<br />

Er postierte vor<br />

seinem Laden ein Schild,<br />

das bescheiden verkündete:<br />

„Hier erhalten Sie<br />

die feinsten Backwaren<br />

in dieser Straße.“<br />

Wer, meinen Sie, hatte<br />

den größten Erfolg?<br />

Barum-Anzeige<br />

(Daten separat)


Der Beitrag stammt aus der Kundenzeitschrift Echo-<strong>Continental</strong>, Ausgabe 6/1919.

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