Download - Continental ReifenMagazin
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www.reifenmagazin.de<br />
Die Zeitschrift für Kunden der <strong>Continental</strong> AG Nr. 3 August 2001<br />
DM 5,80 öS 42 sFr 5,80<br />
Was hat er...<br />
EXKLUSIV<br />
EMNID-Umfrage zum<br />
Reifenhandel
...was die anderen<br />
nicht haben?<br />
Das fundierte Marketing-Konzept<br />
Die kundenorientierten Serviceleistungen<br />
Das Kundenbindungs-Programm<br />
Die sinnlichen Kauferlebnisse<br />
www.reifenmagazin.de<br />
Die Zeitschrift für Kunden der <strong>Continental</strong> AG Nr. 3 August 2001<br />
DM 5,80 öS 42 sFr 5,80<br />
INTERVIEW<br />
Frank Jung, Vergölst<br />
INTERNET<br />
B2B – Handel<br />
im Netz
Anzeige <strong>Continental</strong><br />
(Daten separat)<br />
E<br />
E D I T O R I A L<br />
WIR TREFFEN UNS IM INTERNET<br />
s ist viel passiert. Seit wir in der vergangenen Ausgabe erstmals auf den Internetauftritt des<br />
<strong>ReifenMagazin</strong>s unter www.reifenmagazin.de verwiesen, verzeichnete die Seite tausende Zugriffe.<br />
Darunter auch solche, mit denen nun wirklich niemand rechnen konnte: Franzosen und Portugie-<br />
sen laden bereits erschienene Ausgaben des <strong>ReifenMagazin</strong>s aus dem Archiv. Autofahrer fragen<br />
per Mail nach Luftdruckvorgaben und reifentechnischen Details. Das beweist: Das Internet ist keine<br />
Einbahnstraße. Die Berührungsängste des Handels gegenüber den neuen Medien sind geringer<br />
als gelegentlich angenommen. Ein guter Grund für uns, darüber nachzudenken, wie wir die Inhalte<br />
der Webpräsenz für Sie künftig noch attraktiver gestalten können. Eine Rubrik für tagesaktuelle<br />
Meldungen ist bereits in Vorbereitung, ein Forum zur Diskussion brisanter Themen denkbar. Viel-<br />
leicht ist es nur noch eine Frage von Wochen und Monaten, bis wir uns jeden Freitag um 18.00<br />
Uhr in virtuellen Konferenzen treffen und uns dabei via Web-Kamera in die Augen blicken.<br />
Doch ohne Ihre Hilfe ist eine sinnvolle Weiterentwicklung nicht möglich. Bitte unterstützen Sie uns<br />
auch im Internet mit Lob und Tadel. Senden Sie Ihre Mails an kontakt@reifenmagazin.de oder nutzen<br />
Sie das Kontakt-Formular auf der Homepage. Ein Besuch dort lohnt sich auf jeden Fall. Das bestäti-<br />
gen all jene, die sich bereits das <strong>Continental</strong> spezial mit Reifentipps für den Endverbraucher sicher-<br />
ten. Denn: Verkaufsargumente kann man nie genug haben.<br />
Jescow von Puttkamer<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 5
35<br />
Vorfahrt für mehr Sicherheit<br />
– unter dieser Maxime<br />
fasst Kurt Bodewig die Maßnahmen<br />
seines Ministeriums<br />
zur Verkehrssicherheit zusammen.<br />
Dabei setzt er auf<br />
Vernunft und Verantwortungsgefühl<br />
der Autofahrer, aber<br />
auch auf EU-weite Überzeugungsarbeit.<br />
Beispielsweise<br />
bei der Mindestprofiltiefe von<br />
Reifen.<br />
14<br />
16<br />
6<br />
Verkehrsminister im Gespräch<br />
I N H A L T<br />
Ein schwieriges Geschäft – rund 600.000<br />
Tonnen Altreifen müssen jährlich in<br />
Deutschland entsorgt werden.<br />
Der Kostendruck nimmt<br />
zu, Verwertungskanäle<br />
versiegen, schwarze<br />
Schafe bringen die<br />
Branche zusätzlich in<br />
Verruf. Wie agieren<br />
Profis in dem enger<br />
werdenden Markt?<br />
Wege der Altreifenentsorgung<br />
Ein wegweisendes Konzept<br />
bilden zwei präzise abgestimmte<br />
Netzwerke beim<br />
neuen ContiSportContact 2.<br />
Sie kombinieren flexiblen<br />
Bodenkontakt mit hoher Stabilität.<br />
So kommt die Leistung<br />
sicher auf die Straße. Bei der<br />
Entwicklung stand im Übrigen<br />
die Natur Pate.<br />
ContiSportContact 2 mit BiNet<br />
Nr. 3 • August 2001 • 3. Jg.<br />
5 Editorial<br />
Jescow von Puttkamer<br />
8 Dialog<br />
Leserbriefe und Kommentare<br />
11 News<br />
Aktuelle Unternehmensmeldungen<br />
14 Hintergrund<br />
Im Gespräch: Bundesverkehrsminister<br />
Kurt Bodewig.<br />
Wege der Altreifenentsorgung<br />
18 Titelstory<br />
Erfolg mit neuen Marketing-Konzepten<br />
– inklusive EMNID-Umfrage zum<br />
Service im Reifen-Fachhandel<br />
28 Das Interview<br />
Frank Jung, Sprecher der<br />
Vergölst-Geschäftsführung<br />
32 Internet<br />
Das Internet als Handelsplattform.<br />
Net News. Net Links<br />
35 Technik<br />
BiNet im ContiSportContact 2<br />
36 Prisma<br />
Truckrace. Conti on Tour.<br />
Abt AS4: Edel-Sportler aus Kempten<br />
37 Management<br />
und Marketing<br />
Angst macht Mitarbeiter mürbe.<br />
Warum der Handel lagern sollte.<br />
Schleuderkurs für Trecker. Käfertreffen in<br />
der Schweiz. Pilotprojekt EM-Radialreifen<br />
44 Unwucht<br />
Kurioser Alltag<br />
46 Echo <strong>Continental</strong><br />
Vor gefährlicher „Kurpfuscherei“ beim<br />
Ausbessern von Kraftwagenreifen<br />
warnte das Conti-Kundenmagazin 1919<br />
37<br />
42<br />
Angst macht mürbe<br />
Wie gelähmt, so fühlen sich immer<br />
mehr Bundesbürger. Sie leiden unter<br />
ständiger Angst. Für die deutsche Wirtschaft<br />
hat dies schwerwiegende Folgen:<br />
Fehltage, verminderte Leistungsfähigkeit<br />
und Fehlentscheidungen<br />
summieren sich Jahr für Jahr auf rund<br />
100 Milliarden DM.<br />
Trecker-Schleuderkurs<br />
Feldforschung der besonderen Art<br />
demonstrierte die Abteilung Landwirtschaft<br />
und Industrie der <strong>Continental</strong><br />
Suisse SA mit einem speziellen Schleuderkurs<br />
für Trecker. Praxisnah erfuhren<br />
Reifenhändler und Lohnunternehmer<br />
wie schleudernde Traktoren wieder<br />
auf Kurs kommen.<br />
M E I N L I E B E R M A N N<br />
Neulich im Reifenhandel: Für Anton Glubsch nimmt sich die Kalkulation wie eine<br />
Gleichung mit vielen Unbekannten aus. Das Rechnen mit spitzem Bleistift will halt<br />
ebenso gelernt sein wie das Einmaleins.<br />
Exklusiv im <strong>ReifenMagazin</strong><br />
Erik Liebermann, geboren 1942, stammt aus einer<br />
Künstlerfamilie und studierte Industrie-Design an der<br />
Ulmer Hochschule für Gestaltung. 1969 lief ihm „ein<br />
Typ mit Glupschaugen über den Zeichentisch und<br />
wurde so anhänglich, dass sich der seriöse Designer<br />
schließlich zum Cartoonist entwickelte“ (Liebermann<br />
über Liebermann). Seit 1975 lebt Liebermann<br />
hauptberuflich von Veröffentlichungen in Zeitungen,<br />
Zeitschriften und Büchern. Die Abenteuer seines<br />
Strichmännchens Anton Glupsch im Reifenhandel<br />
dokumentiert der gebürtige Münchener exklusiv im<br />
<strong>ReifenMagazin</strong>.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 7
8<br />
D I A L O G<br />
EINE ECHTE VERKAUFSHILFE<br />
Die Resonanz beweist es: Die Endverbraucher-Tipps im <strong>Continental</strong> spezial sind<br />
ein willkommenes Angebot, auf das jedoch deutlicher als bisher hingewiesen<br />
werden sollte.<br />
Internet ist nahezu<br />
unentbehrlich<br />
Mittlerweile ist das Internet beinahe<br />
schon unentbehrlich, wenn es um<br />
Informationen geht. Da können dann<br />
solche Hinweise, wie sie das <strong>Continental</strong><br />
spezial im letzten <strong>ReifenMagazin</strong><br />
gebracht hat, sehr<br />
nützlich sein. Allerdings<br />
haben wir in unserem<br />
kleinen Betrieb<br />
eine klare Aufteilung:<br />
Das Internet gehört in<br />
das Zuständigkeitsgebiet<br />
meiner Frau,<br />
weil es überwiegend<br />
den Bürobereich betrifft. Ich informiere<br />
mich im Netz immer über<br />
Fragen, die mit der Technik zu tun<br />
haben. Da hilft auch das Reifen-<br />
Magazin weiter. Es ist sehr informativ<br />
aufgemacht und reizt so zum Lesen.<br />
Hartmut Vogt, Boxenstop Lahr,<br />
D-Lahr, Schwarzwald<br />
Kein Marketing-Bedarf<br />
Das Angebot, Kunden-Tipps aus<br />
dem Internet zu laden, habe ich<br />
nicht wahrgenommen. Ich bin schon<br />
lange im Reifengeschäft, aber so<br />
eine Flaute wie in diesem Sommer<br />
habe ich noch nie erlebt. Da helfen<br />
auch keine noch so gutgemachten<br />
Marketing-Tipps – ob vom Reifen-<br />
Magazin oder dem BRV. Denn der<br />
Grund für das schlechte Geschäft<br />
ist nicht die mangelnde Nachfrage,<br />
sondern dass heute jeder Reifen<br />
verkaufen darf, selbst jede Wasch-<br />
anlage. Fachkenntnisse und Meisterbrief<br />
sind offensichtlich nicht mehr<br />
gefragt. Hier sehe ich Handlungsbedarf<br />
– insbesondere auf politischer Ebene.<br />
Günther Adalbert, Firma Friedrich<br />
Adalbert, D-Lübbenau<br />
Ihre Meinung<br />
ist gefragt<br />
Regelmäßig erhalten Sie das Reifen-<br />
Magazin. Natürlich interessiert es uns<br />
sehr, was Sie über das <strong>ReifenMagazin</strong><br />
denken und wie wir dessen Nutzwert für<br />
Sie steigern können. Daher unsere<br />
Bitte: Nehmen Sie sich ein paar Minuten<br />
Zeit, um den beigefügten Fragebogen<br />
auszufüllen und an uns zu faxen. Sollte<br />
der Fragebogen in Ihrer Ausgabe des<br />
<strong>ReifenMagazin</strong>s fehlen, können Sie ihn<br />
per Fax (0511-700 91 30) oder per E-<br />
Mail unter kontakt@reifenmagazin.de<br />
Qualität hat ihren Preis<br />
<strong>Continental</strong> spezial als Ergänzung im<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> ist prinzipiell eine gute<br />
Idee; das bringt Tipps zur Reifenpflege<br />
auf den Punkt. Aber man muss schon<br />
sehr genau lesen, um das Angebot<br />
zu finden. Allerdings nutzen wir das<br />
Internet noch nicht für diese Belange.<br />
Ich informiere mich durch Fachzeitschriften<br />
wie das <strong>ReifenMagazin</strong>.<br />
Das ist gut gemacht. Zudem werde<br />
ich durch den Außendienst gut betreut.<br />
Die Kunden sind mit unserem Angebot<br />
zufrieden. Wir müssen uns zwar<br />
im Wettbewerb behaupten. Aber Qualität<br />
hat eben ihren Preis. Das wissen<br />
unsere Kunden und honorieren es.<br />
Peter Krauss, Benzinbahnhof,<br />
D-Bergneustadt<br />
Jetzt sind die Leser gefragt.<br />
Denn nichts ist so gut, als<br />
dass es nicht noch verbessert<br />
werden könnte.<br />
anfordern. Noch einfacher ist es, wenn<br />
Sie im Internet unter www.reifenmagazin.de<br />
„Ihre Meinung“ anklicken, den virtuellen<br />
Fragebogen ausfüllen und uns<br />
per Mausklick zusenden. Das Mitmachen<br />
lohnt sich, denn für die ersten<br />
20 Leser, die den Fragebogen an uns<br />
zurücksenden, halten wir eine kleine<br />
Überraschung parat. Und: mit Ihrer Unterstützung<br />
können wir das <strong>ReifenMagazin</strong><br />
noch interessanter und praxisnäher<br />
gestalten.<br />
Neuerung ist mir<br />
gleich aufgefallen<br />
Ich lese das <strong>ReifenMagazin</strong> immer<br />
sehr aufmerksam. Deshalb ist<br />
mir diese Neuerung natürlich<br />
gleich aufgefallen. Dem Kunden<br />
etwas Gedrucktes in die Hand zu<br />
geben, ist eine wirklich<br />
nützliche Idee.<br />
Und diese Tipps<br />
sind auch sehr wichtig!<br />
Ich erlebe es in<br />
meinem Geschäftsalltag<br />
immer wieder:<br />
Die Leute sehen viel<br />
zu selten auf die<br />
Reifen der Fahrzeuge. Dabei sind<br />
das doch lebenswichtige Teile! So<br />
ein Informationsblatt in dieser<br />
handlichen Größe kann da schon<br />
eine gute Erinnerungsstütze sein.<br />
Allerdings – aus dem Internet herunter<br />
geladen habe ich mir die<br />
Daten noch nicht. Aber ich weiß<br />
ja, wo sie stehen. Und dann kann<br />
ich in ruhigeren Momenten die<br />
Möglichkeit ja wahrnehmen.<br />
Kurt Hanke, Reifenservice Kolkwitz,<br />
D-Kolkwitz<br />
DIE TOUR ZUM PREIS<br />
Rechtzeitig zur heißen Umrüstphase lud die Semperit Österreich<br />
die Mitarbeiter des Reifen-Fachhandels zum aktiven<br />
Verkaufstraining. Ein Angebot, das auf Seiten der<br />
Vertriebspartner auf große Zustimmung stieß.<br />
Unsere Branche hat<br />
nichts zu verschenken<br />
Eines der insgesamt zehn<br />
Etappenziele der Schulungsreihe<br />
Tour zum Preis war auch unser<br />
Unternehmen. Und ich habe mich<br />
sehr darüber gefreut, dass die<br />
Veranstalter der Semperit in unserem<br />
Haus zu Gast waren. Denn<br />
selbstverständlich unterstützen wir<br />
gerne alle Bemühungen, die im<br />
Ergebnis zu einer vernünftigen<br />
Preisbildung führen. Ein wesentliches<br />
Problem in unserer Branche<br />
D I A L O G<br />
Die Kunden mit allen Sinnen ansprechen<br />
Peter Adomat, bei der <strong>Continental</strong> AG für Messen und Ausstellungen<br />
verantwortlich, zu ihrer Bedeutung als verkaufsunterstützende Maßnahme<br />
für den Reifenhandel.<br />
Messen und Ausstellungen rund um<br />
das Auto werden von den Verbrauchern<br />
als Informationsveranstaltung<br />
mit hohem Erlebniswert gern angenommen.<br />
Das belegt die hohe Besucherfrequenz.<br />
Die Konsumenten nutzen<br />
sie, um sich vor einer Kaufentscheidung<br />
intensiv mit den ausgestellten<br />
Produkten zu beschäftigen.<br />
Neben dem Point of Sale bieten sie<br />
zudem die Möglichkeit, die Besucher<br />
nicht nur über den Verstand anzusprechen,<br />
sondern ihn über die Ansprache<br />
aller seiner Sinne positiv auf<br />
ein Produkt einzustimmen. So lassen<br />
sich Hören und Sehen durch den gezielten<br />
Einsatz von audio-visuellen<br />
Medien beeinflussen. Die Produktpräsentation<br />
erlaubt es, den Reifen anzufassen<br />
und gegenständlich wahrzunehmen.<br />
Durch die Bewirtung wird<br />
eine angenehme Atmosphäre geschaffen.<br />
Der Einsatz von unbewusst wahrgenommenen<br />
Wohl-Gerüchen trägt<br />
zudem dazu bei, die Gesprächsbe-<br />
ist nämlich, dass wir<br />
glauben, unsere<br />
Produkt verschenken<br />
zu müssen. Genau<br />
dagegen hat die Tour zum Preis<br />
gute Argumente geliefert. Von<br />
allen Teilnehmern habe ich<br />
anschließend ein positives Feedback<br />
erhalten.<br />
Die Berichterstattung im<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> hat die Problematik<br />
genau auf den Punkt gebracht.<br />
reitschaft zu erhöhen. Die Kommunikation<br />
mit dem Standpersonal hilft, Vorurteile<br />
abzubauen, aus Meinungen Kenntnisse<br />
werden zu<br />
lassen und Kaufentscheidungen<br />
auf diese Weise<br />
besser als mit vielen<br />
anderen Marketingmaßnahmen<br />
positiv zu<br />
beeinflussen.<br />
Peter Adomat,<br />
Messen und Ausstellungen<br />
Zugegeben: Messen sind teuer, der<br />
Marketingeffekt aber ist, insbesondere<br />
bei solch Low-Interest-Produkten wie<br />
Reifen, überdurchschnittlich gut. Und<br />
nicht zuletzt deshalb stellen Messen<br />
und Ausstellungen ein wichtiges verkaufsunterstützendesMarketinginstrument<br />
dar – auch zu Gunsten des Reifen-Fachhandel.<br />
Reifen-Fachhändler und Lieferanten<br />
müssen ihre jeweiligen<br />
Bedürfnisse noch viel besser als<br />
bisher aufeinander abstimmen<br />
und gemeinsam auf die Anforderungen<br />
der Endkunden die richtigen<br />
Antworten finden.<br />
Walter Antosch, Antosch Reifen,<br />
Kfz-Bedarf, techn. Produkte,<br />
Hallein, A-Salzachtal<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 9<br />
Z<br />
U<br />
R<br />
S<br />
A<br />
C<br />
H<br />
E
10<br />
D I A L O G<br />
DIE CONTI-ÖFFENTLICHKEITSARBEIT NUTZT DEM HANDEL<br />
Ob Veranstaltungen im Ausland, Roadshows durch Deutschland, Messeaktivitäten oder Presseaussendungen – der<br />
Handel bewertet die Arbeit der Presse- und PR-Verantwortlichen der Conti als willkommene Unterstützung.<br />
Eine gute PR-Arbeit<br />
Im Großen und Ganzen ist die Arbeit<br />
der Presseabteilungen der Industrie<br />
von großer Sachkenntnis<br />
und hohem Engagement geprägt.<br />
Dies betrifft sowohl die produktspezifischePressearbeit,<br />
die sich zum Beispiel<br />
auf neu entwickelte<br />
Reifen oder Profilmodifikationkonzentriert,<br />
als auch die Herausgabe<br />
von Pressemitteilungen,<br />
die dem<br />
Zweck dienen, das<br />
Reifenbewusstsein des<br />
Automobilisten zu schärfen. In Fachzeitschriften<br />
finden die Pressemeldungen<br />
der Reifenindustrie häufig<br />
Niederschlag, in Printmedien mit<br />
hohen Auflagen jedoch eher wenig.<br />
Diese Feststellung stellt keine<br />
Kritik an der Pressearbeit der Her-<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Jescow von Puttkamer,<br />
• Leiter <strong>Continental</strong> Reifen ERS-D/A/CH<br />
Verantwortlich (iSdP)<br />
Markus Burgdorf<br />
• Leiter Öffentlichkeitsarbeit Reifen<br />
Vahrenwalder Str. 9,<br />
30165 Hannover<br />
Tel.: 0049-(05 11)-938-13 66<br />
Fax: 0049-(05 11)-938-14 49<br />
Konzeption, Redaktion, Layout<br />
Redaktionsbüro Pilot:Projekt, Hannover:<br />
Leitung: Eberhard Pilot.<br />
Redaktion und Grafik: Thomas Bungart,<br />
Ute Dommel, Caro Hermann, Heinrich<br />
Kronlage, Anita Lorenz, Ewald Nagel,<br />
Collin Scholz, Claudia Warnholtz,<br />
Silvia Weindok, Thorsten Wilkens.<br />
Redaktions-Sekretariat: Delia Thiel.<br />
steller dar, sondern beklagt die Tatsache,<br />
dass dem Produkt Reifen<br />
auf der Ebene der Journalisten wohl<br />
eher nur ein sehr begrenztes Interesse<br />
eingeräumt wird.<br />
Will man unter Öffentlichkeitsarbeit<br />
auch die Schaltung von Anzeigen<br />
in Zeitschriften verstehen, so<br />
wird in diesem Bereich nicht unerheblicher<br />
Aufwand durch die Hersteller<br />
betrieben. Die Versuche, den<br />
Reifen aus seiner Ecke „rund und<br />
schwarz“, also aus einer rein sachbezogenen<br />
Ebene, durch emotionale<br />
Komponenten herauszubekommen,<br />
sind bei vielen Herstellern<br />
auf einem guten Weg. Schade, dass<br />
dies bisher nicht dazu geführt hat,<br />
die eine oder andere im Ranking der<br />
beliebtesten Anzeigen nach oben<br />
schnellen zu lassen. Schade auch,<br />
dass meist Hinweise wie „diese<br />
Reifen gibt es beim spezialisierten<br />
Reifen-Fachhandel“ gänzlich fehlen.<br />
Fischerstraße 13, 30167 Hannover<br />
Tel.: 0049-(0511)-700 91-0<br />
Fax: 0049-(0511)-700 91-30<br />
E-Mail: kontakt@reifenmagazin.de<br />
Internet: www.reifenmagazin.de<br />
Gesamt-Koordination <strong>Continental</strong>:<br />
Bernhard Bamberger.<br />
Koordination <strong>Continental</strong> Österreich:<br />
Dagmar Deutsch<br />
Koordination <strong>Continental</strong> Schweiz:<br />
Renata Wiederkehr<br />
Fotos<br />
Abt, Archiv <strong>Continental</strong>, Ingo Berkel,<br />
BPA, Thomas Bungart, Corbis Stock<br />
Market, <strong>Continental</strong> Suisse SA, Ute<br />
Dommel, Fotocentrum Zimmermann für<br />
die Alsen AG<br />
Druck<br />
Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH<br />
Ausgabe Nr. 3, 3. Jahrgang 2001<br />
Eine Verbindung zwischen der vom<br />
Hersteller gewünschten Aussage<br />
„Hightech-Reifen“ zum Hinweis<br />
„Hightech-Dienstleistung beim Reifen-Fachhandel“<br />
könnte durchaus<br />
eine gute Synergie ergeben, die dem<br />
Reifen-Fachhandel helfen würde,<br />
Image auf- bzw. auszubauen. Und<br />
vielleicht sollte sich die Industrie<br />
mehr auf Publikumstitel konzentrieren,<br />
schließlich sollen ja die Verbraucher<br />
für das Thema Reifen sensibilisiert<br />
werden, für die es bisher eine<br />
untergeordnete Rolle spielte.<br />
Gerhard Ludwig,<br />
Präsident des BRV e. V., D-Bonn<br />
Maßnahmen für den Erfolg<br />
Frühzeitige Informationen über<br />
neue Produkte sind enorm wichtig.<br />
Wenn ich schon vor Markteinführung<br />
einen neuen Reifen sprichwörtlich<br />
erfahren kann, ist das ein großer<br />
Gewinn. Eine bessere Produktschulung<br />
gibt es gar nicht. Auch<br />
die weiteren Conti-Aktivitäten sind<br />
ganz hervorragende<br />
Hilfen. Ob Veranstaltungen<br />
für Medien<br />
und Händler vor Ort,<br />
ob Tipps für den Umgang<br />
mit der Presse<br />
oder gezielte, individuelle<br />
Unterstützung:<br />
Mit diesem Mix verschiedener<br />
Maßnahmen kann ich<br />
meinen Erfolg deutlich steigern.<br />
Frank Schenkemeyer, Geschäftsführung<br />
ReifenProfi, D-Hannover<br />
„Wir haben uns achtbar geschlagen<br />
im Wettbewerb“, so<br />
fasste Dr. Stephan Kessel, Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Continental</strong><br />
AG, vor den Aktionären<br />
das Geschäftsjahr 2000 zusammen.<br />
Die Strategie als Systemanbieter<br />
habe sich bestätigt.<br />
Auch im Reifenbereich konnte<br />
Conti den Umsatz steigern sowie<br />
Marktanteile gewinnen.<br />
N E W S<br />
HAUPTVERSAMMLUNG<br />
Die technologische Führung genutzt<br />
Wir streben weltweit die Technologieführerschaft<br />
in allen unseren Geschäftsfeldern<br />
an“, beschrieb Dr. Stephan Kessel,<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>Continental</strong><br />
AG, auf der Hauptversammlung 2001<br />
die Vision des Konzerns. Damit die Aktionäre<br />
diesen Anspruch besser nachvollziehen<br />
konnten, hatte sich die Abteilung<br />
Unternehmenskommunikation etwas<br />
Besonderes einfallen lassen: Die<br />
Conti zum Anfassen. Ob Elektronisches<br />
Stabilitätsprogramm und Bremsassistent,<br />
ob 30-Meter-Auto und Automatische Abstandsregelung<br />
oder die neueste Reifentechnik<br />
– in den Wandelgängen der<br />
Der Stand mit Informationen über das 30-<br />
Meter-Auto war von Neugierigen stets<br />
dicht umlagert.<br />
Preussag-Arena in Hannover präsentierten<br />
die einzelnen Konzernbereiche ihren<br />
Beitrag zur Ausrichtung der <strong>Continental</strong><br />
AG zum Systemlieferanten mit Kernkom-<br />
„Wir waren nicht überall gut. Aber wir haben auch vieles richtig gemacht“, zog<br />
Dr. Stephan Kessel vor den Eigentümern des Unternehmens Bilanz.<br />
petenz in der Fahrwerktechnologie.<br />
„Durch das Ergebniswachstum bei <strong>Continental</strong><br />
Automotive Systems haben wir<br />
deutlich besser abgeschnitten, als wenn<br />
wir ein reiner Reifenhersteller geblieben<br />
wären“, betonte Dr. Kessel.<br />
Mit dem Bereich Automotive Systems<br />
gehören Pkw-Reifen zu den stärksten<br />
Umsatzträgern des Konzerns. Die Pkw-<br />
Reifen – einschließlich der Handelsgesellschaften<br />
– wuchsen im Jahr 2000 um<br />
3,6 Prozent auf knapp 2,4 Mrd. Euro.<br />
Allerdings wurde das Ergebnis durch<br />
Preiskrieg und Kostenexplosion bei den<br />
Rohstoffen belastet. Dennoch „konnten<br />
wir unsere Position in der Reifenwelt<br />
behaupten und teilweise<br />
sogar durch Marktanteilsgewinne<br />
ausbauen“, unterstrich der Vorstandsvorsitzende.<br />
Das Absatzvolumen<br />
im Ersatzgeschäft sei dabei<br />
stabil verlaufen und „das Geschäft<br />
mit der Automobilindustrie wächst<br />
kontinuierlich.“ Der Rekordabsatz<br />
von 13,5 Millionen Winterreifen im<br />
Jahr 1999 wurde nochmals leicht<br />
übertroffen. Im ersten Quartal diesen<br />
Jahres erhöhte sich der Um-<br />
satz bei den Pkw-Reifen trotz des nach<br />
wie vor schwierigen Umfelds sogar um<br />
6,9 Prozent.<br />
Nachdrücklich hob Dr. Kessel die Bedeutung<br />
der neuen Produkte hervor.<br />
Kontinuierlich arbeitet der Konzern an<br />
einer Erneuerung der Produktpalette.<br />
Über 40 Prozent des Umsatzes werden<br />
mit Produkten erwirtschaftet, die jünger<br />
als drei Jahre sind. Entsprechend der<br />
Mehrmarkenstrategie werden alle Marken<br />
konsequent vorangetrieben. Mit Erfolg,<br />
so gilt zum Beispiel Barum „in<br />
ihrem Segment inzwischen als eine europäische<br />
Spitzenmarke.“<br />
Die Aktionäre konnten sich von der Conti-Kompetenz bei<br />
Reifen, Brems- und Luftfedersystemen überzeugen.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 11
Super-VIP-Lounge<br />
Poleposition<br />
Einen Platz in der ersten Reihe bietet<br />
Conti den Reifenhändlern im neuen<br />
VIP-Treff am Ring.<br />
Ende Juni, pünktlich zum großen Preis<br />
von Europa, dem Formel-1-Ereignis am<br />
Nürburgring, weihte Conti die Super-<br />
VIP-Lounge ein. Im neuen Start- und Zielgebäude<br />
und in illustrer Nachbarschaft von<br />
++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++ im gespräch ++<br />
Heinz Erhardt über<br />
Dienstleistung<br />
Die Welt ist voll von habgierigen,<br />
selbstsüchtigen Menschen.<br />
Deshalb haben die<br />
wenigen, die selbstlos versuchen,<br />
anderen zu dienen,<br />
einen ungeheuren Vorteil: Sie stehen<br />
praktisch konkurrenzlos da.<br />
Reifen<br />
Recht<br />
Hinweis auf Nachkontrolle<br />
Nach einer Reifenmontage sind die<br />
Radmuttern innerhalb einer Fahrtstrecke<br />
von 20 bis 200 Kilometern<br />
auf festen Sitz zu kontrollieren. Darauf<br />
müssen Kunden laut Urteil<br />
des Landgerichts Augsburg (AZ:<br />
4S205/99) deutlich hingewiesen<br />
werden; z. B. durch einen auffälligen<br />
Hinweis auf der Rechnung.<br />
Nach zehn Jahren nicht mehr<br />
neuwertig<br />
Ein Händler darf nach einem Urteil<br />
des hannoverschen Amtsgerichts<br />
(AZ: 521 C6723/96) zehn Jahre alte<br />
Reifen nicht mehr als gut und neuwertig<br />
verkaufen, da sie schon<br />
altersbedingt in einem schlechten<br />
Zustand seien.<br />
N E W S<br />
BMW und Jaguar, bietet sie auf<br />
360 Quadratmetern reichlich Platz für<br />
über 220 Gäste. Die Panoramafront<br />
der komfortabel und mit modernster<br />
TV-Technik ausgestatteten<br />
Lounge gewährt einen exzellenten<br />
Blick auf Fahrerlager und Ziellinie.<br />
Reifenhändler und andere VIPs können<br />
so die Rennen aus der Poleposition<br />
verfolgen. Kurz nach der<br />
Premiere folgte dann die Feuertaufe:<br />
Während des Truckrace Mitte<br />
Juli drängten sich zeitweilig 450 begeisterte<br />
Fans in der Lounge. Der geeignete Rahmen für VIPs bei Top-Events.<br />
Das aktuelle Stichwort: Rating<br />
Ohne ein Mindestmaß an Vertrauen investiert niemand<br />
sein Geld – schon gar nicht die Banken.<br />
Bevor sie einem Unternehmer Kredit gewähren,<br />
prüfen sie die finanzielle Sicherheit des Kunden<br />
und bewerten (englisch: to rate) das Risiko eines<br />
Zahlungsausfalls. Je besser die Kapitalstruktur<br />
des Unternehmens ist, desto günstiger fallen die<br />
Konditionen für den Kredit aus – und umgekehrt.<br />
RUNDERNEUERUNG<br />
Kooperation<br />
mit Bandag<br />
Mit einer neuen Strategie will <strong>Continental</strong><br />
die Runderneuerung von Lkw-<br />
Reifen wirtschaftlicher und kundenfreundlicher<br />
gestalten.<br />
Bis zu 180.000 runderneuerte Lkw-<br />
Reifen produziert für <strong>Continental</strong> künftig<br />
die Bandag AG, Schweiz, mit ihren<br />
250 europäischen Franchisenehmern.<br />
Zum Einsatz kommt dabei das kostengünstige<br />
Verfahren der „Bandag-Kalt-<br />
Pressekonferenz: Dr. Hans-Joachim Nikolin (li.), Vorstand<br />
Nfz-Reifen, erläutert das Konzept.<br />
Hightech-Werk Stöcken (1954)<br />
Helle, freundliche Farben,<br />
eine klare Gliederung und<br />
hochmoderne Maschinen:<br />
so präsentierte sich das<br />
neue Werk in Stöcken 1954.<br />
Das Millionenobjekt galt als<br />
vorbildlich und setzte Maßstäbe<br />
im Werksbau.<br />
Runderneuerung“, das auch dezentral in<br />
kleinen Betrieben eingesetzt werden kann.<br />
Vorteil für Lkw-Flottenbetreiber: Schnellere<br />
Durchlaufzeiten und geringere Transportkosten<br />
gegenüber dem bisherigen<br />
Konzept der zentralen Runderneuerung.<br />
Darüber hinaus bietet die größere Kundennähe<br />
die Gewähr, dass jedes einliefernde<br />
Unternehmen exakt die Karkassen<br />
zurück erhält, die es abgegeben hat.<br />
Dies war bisher nicht der Fall und soll<br />
das Vertrauen in die neuen Conti-/Bandag-Produkte<br />
zusätzlich steigern.<br />
Das Produktionsvolumen wird zunächst<br />
rund 60.000 Reifen betragen und<br />
soll später auf bis zu<br />
180.000 Einheiten gesteigert<br />
werden. Unberührt<br />
von dieser Kooperation<br />
bleibt die von Conti unter<br />
dem Markennamen Con-<br />
tire betriebene „heiße“<br />
Runderneuerung.<br />
PERSONALIE<br />
Dieter Horni (49) ist neuer Leiter Marketing<br />
und Vertrieb im Lkw-Reifen Ersatzgeschäft<br />
Deutschland. Der erfahrene<br />
Branchen-Fachmann arbeitet seit 1978 für<br />
die <strong>Continental</strong> (mit einer kurzen Unterbrechung).<br />
In den vergangenen vier Jahren<br />
war er als Verkaufsleiter Mitte im Lkw-Reifenersatzgeschäft<br />
Deutschland tätig. Der<br />
gebürtige Hesse und diplomierte Kaufmann<br />
ist verheiratet und Vater dreier Kin-<br />
Ein voller Erfolg war die erste Mehr-<br />
Marken-Produktpräsentation der Conti-<br />
Geschichte: Das neue Konzept sollte auf<br />
weitere Veranstaltungen übertragen werden.<br />
So lautet das Ergebnis einer repräsentativen<br />
Umfrage unter rund 950 der<br />
1.254 Teilnehmer der ContiCamp-Road-<br />
N E W S<br />
der. Die knapp bemessene<br />
Freizeit widmet er vor allem<br />
dem sportlichen Ausgleich<br />
vom Beruf.<br />
Dieter Horni tritt die<br />
Nachfolge von Heinz-<br />
Dieter Horni Theo Pecher (56) an,<br />
der die Position die letzten<br />
7 Jahre bekleidete und sich künftig Aufgaben<br />
außerhalb des Unternehmens stellt.<br />
CONTICAMPS<br />
Als Dank zur Formel 1<br />
Leiter Technik und<br />
Wirtschaft des Touring<br />
Club Schweiz<br />
12 <strong>ReifenMagazin</strong> 13<br />
Liter auf 100 km<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
Joachim Astl von Reifen-<br />
Müller in Suhl gewinnt<br />
zwei Eintrittskarten für<br />
die Formel 1.<br />
Info-Grafik Pilot:Projekt<br />
show. Die Veranstaltungsreihe in Deutschland<br />
und Österreich informierte über die<br />
neuen Hochleistungs-Sommerreifen des<br />
Konzerns und das Wachstumssegment<br />
Breitreifen. Unter allen Händlern, die sich<br />
an der Umfrage beteiligten, verloste Conti<br />
zwei VIP-Karten für den Grand Prix der<br />
Formel 1 auf dem Nürburgring. Joachim<br />
Astl konnte es kaum fassen, als ihm<br />
Conti-Außendienstler Rolf Romeiss den<br />
Preis überreichte.<br />
Benzinverbrauch und Geschwindigkeit<br />
km/h 80 100 120 140 160 180<br />
Wer ordentlich auf die Tube drückt, treibt den Benzinverbrauch<br />
in die Höhe. Ohne dadurch nennenswert Zeit zu<br />
gewinnen, wie Physik-Professor Dr. Paul Dobrinski aus<br />
Hannover errechnet hat.<br />
Zeitgewinn<br />
in sek/km<br />
3 FRAGEN<br />
AN...<br />
André<br />
Staudenmann<br />
Sind sich die Schweizer Ihrer Ansicht<br />
nach der Relevanz des Reifens für ihre<br />
Fahrsicherheit bewusst? Oder sehen<br />
Sie hier noch Aufklärungsbedarf?<br />
An Reifen werden sehr hohe Anforderungen<br />
gestellt: Sie sollen in allen Situationen<br />
Höchstleistungen erbringen, nichts kosten<br />
und zudem ewig halten. Auch wenn alle<br />
Reifen rund und schwarz sind, so zeigen<br />
Messungen, dass allein schon beim Bremsen<br />
auf nasser Fahrbahn zwischen den<br />
einzelnen Pneus riesige Unterschiede<br />
bestehen. Leider ist dies vielen Fahrzeuglenkern<br />
nicht bewusst. Auch ca. 50<br />
Prozent der Automobilisten prüfen selten<br />
oder nie den Luftdruck der Reifen. Bereits<br />
eine Abweichung von ca. 0,4 bar vom<br />
Solldruck reduziert seine Lebensdauer um<br />
ca. 30 Prozent! Zudem kann der Reifen<br />
durch übermäßige Walkarbeit so beansprucht<br />
werden, dass dieser zerstört wird.<br />
Mit jeder Publikation versucht der Touring<br />
Club Schweiz, die Automobilisten darauf<br />
hinzuweisen. Dies ist ein steter Auftrag<br />
für die Verbesserung der Sicherheit.<br />
Halten Sie es in diesem Zusammenhang<br />
für bedenklich, dass auch in der Schweiz<br />
der Anteil der Billigst-Reifen deutlich<br />
gestiegen ist?<br />
Die Budget-Reifen machen 20 Prozent aus.<br />
Der Marktanteil der Low-Budget-Reifen,<br />
die wirklich nur über den Preis verkauft<br />
werden, liegt in der Schweiz bei ca. fünf<br />
bis zehn Prozent. Bei solchen Reifen sind<br />
weder die Sicherheit beim Schnelllauf<br />
noch ihre Leistungen bekannt.<br />
Bei wiederholten Testkäufen stellte<br />
der TCS eklatante Preisunterschiede<br />
bei den Händlern für ein und denselben<br />
Reifen fest. Worauf führen Sie<br />
diese Entwicklung zurück?<br />
Der TCS führt seit 1996 regelmäßig<br />
Reifenpreiserhebungen durch. Früher<br />
waren die Unterschiede bedeutend größer.<br />
Jedoch bestehen nach wie vor erhebliche<br />
Unterschiede für das gleiche<br />
Produkt. Sie bestehen, weil die Reifenimporteure<br />
nach wie vor keine vernünftige<br />
Preisliste für den Handel abgeben.<br />
Die Kalkulationsbasis für den Handel ist<br />
ca. 30 bis 40 Prozent zu hoch. Davon<br />
wird je nach Vertriebsnetz und Kalkulation<br />
Rabatt gegeben.
Technisch einwandfreie Reifen<br />
tragen zur Verkehrssicherheit<br />
bei. Bundesverkehrsminister<br />
Kurt Bodewig will deshalb die<br />
Mindestprofiltiefe anheben,<br />
kann dies aber nicht im nationalen<br />
Alleingang durchsetzen.<br />
Herr Minister Bodewig, im Frühjahr<br />
diesen Jahres haben Sie<br />
ein „Programm für mehr Sicherheit<br />
im Straßenverkehr“ gestartet und<br />
dies – das <strong>ReifenMagazin</strong> berichtete<br />
– mit einer breit angelegten Kampagne<br />
unter dem Motto „Gelassen läuft´s“<br />
verbunden. Was hat Sie dazu bewogen,<br />
das Programm ins Leben zu<br />
rufen?<br />
Ein neues Verkehrssicherheitsprogramm<br />
war längst überfällig – das letzte stammt<br />
aus dem Jahr 1984! Ich habe mit diesem<br />
Programm aufgezeigt, wo ich zur Verbesserung<br />
der Verkehrssicherheit in Deutschland<br />
Handlungsbedarf sehe und welche<br />
Maßnahmen ich umsetzen werde, um die<br />
Verkehrssicherheit nachhaltig zu verbessern.<br />
Ich gehe davon aus, dass die Unfälle<br />
auf unseren Straßen durch die Realisierung<br />
des Programms erheblich zurückgehen<br />
werden – in weit größerem<br />
Umfang als das bisher der Fall ist.<br />
Sollte der Gesetzgeber mit Blick auf<br />
die Sicherheit nicht darüber hinaus ak-<br />
14<br />
Dickhäuter vermitteln<br />
Gelassenheit: Bundesverkehrsminister<br />
Kurt Bodewig setzt<br />
auf Vernunft und Verantwortungsgefühl<br />
im Straßenverkehr.<br />
» «<br />
Weniger Unfälle<br />
und mehr<br />
Sicherheit sind<br />
unser Ziel<br />
H I N T E R G R U N D<br />
Im Gespräch: Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig<br />
Vorfahrt für mehr Sicherheit<br />
tiv werden und die gesetzlich zulässige<br />
Profiltiefe, wie von Experten gefordert,<br />
heraufsetzen? Desgleichen plädieren<br />
viele für eine gesetzlich fest-<br />
gelegte Altersgrenze für Reifen sowie<br />
die Pflicht zur Winterbereifung. Die<br />
Rechtsprechung hat mit diversen Urteilen<br />
in diesen Punkten bereits Vorarbeit<br />
geleistet.<br />
Im Einzelnen: Die Reifenmindestprofiltiefe<br />
ist EU-rechtlich geregelt. Deutschland<br />
strebt eine Verbesserung des Mindeststandards<br />
an, kann dies aber nicht<br />
im nationalen Alleingang, sondern nur im<br />
Rahmen der EU verfolgen. Für die Altersgrenze<br />
von Reifen gilt ebenfalls die<br />
EU-Zuständigkeit. Nur dort, wo dem<br />
Verkehrsteilnehmer Vergünstigungen gewährt<br />
werden, zum Beispiel Tempo 100<br />
für Pkw-Hänger-Kombinationen, können<br />
wir ein maximales Reifenalter national vorschreiben.<br />
Das haben wir in diesem Fall<br />
mit höchstens sechs Jahren auch getan.<br />
Von einer Pflicht zur Winterbereifung halte<br />
ich wenig. Die Wetterverhältnisse in<br />
Deutschland legen dies generell keinesfalls<br />
nahe. Wo erforderlich – z. B. bei Alpenpässen<br />
– kann jedoch örtlich die Benutzung<br />
von Schneeketten vorgeschrieben<br />
werden.<br />
Zur Verkehrssicherheit gehört der<br />
technisch einwandfreie Zustand der<br />
Fahrzeuge. Die unsachgemäße Behandlung<br />
von Reifen oder mangelnder<br />
Reifendruck führen zu folgenschweren<br />
Unfällen. Kampagnen wie der jährliche<br />
„Reifencheck“ treffen bei den<br />
Autofahrern jedoch auf wenig Gegenliebe.<br />
Was kann man oder wer kann<br />
Ihrer Meinung nach etwas dafür tun,<br />
H I N T E R G R U N D<br />
» «<br />
Wir wollen die<br />
Mindeststandards<br />
rund um den<br />
Reifen verbessern<br />
dass die Autofahrer für die regelmäßige<br />
Wartung der Reifen sensibilisiert<br />
werden?<br />
Seitens meines Ministeriums gibt es<br />
eine Vielzahl von Maßnahmen zum Thema<br />
„Reifen“; so sind bei den TÜV-Untersuchungen<br />
Reifenprüfungen ein wichtiger<br />
Bestandteil. Technische Mängel, auch<br />
zu geringes Reifenprofil, werden mit Bußgeld<br />
geahndet. Außerdem bietet die Kampagne<br />
„Reifencheck“, die von meinem<br />
Haus finanziert wird, die kostenlose<br />
Möglichkeit zur Überprüfung der Reifen.<br />
Mehr kann ein Minister eigentlich nicht<br />
tun. Letztendlich ist immer auch die Eigenverantwortung<br />
des einzelnen Autofahrers<br />
gefordert, für die technische Sicherheit<br />
seines Fahrzeugs – und hierzu gehören<br />
vor allem auch die Reifen – zu sorgen.<br />
Reicht es wirklich aus, an die Vernunft<br />
und das Verantwortungsgefühl<br />
der Verkehrsteilnehmer zu appellieren?<br />
Oder müssten die gesetzlichen Vorschriften<br />
über den aktuellen Bußgeldkatalog<br />
hinaus verschärft werden?<br />
Ich setze immer zuerst auf Einsicht<br />
und Verantwortung der Verkehrsteilnehmer.<br />
Nur wo es erforderlich ist, müssen<br />
Sanktionen angedroht werden. Mein Ministerium<br />
bereitet derzeit eine Neufassung<br />
der Bußgeldkatalog-Verordnung vor.<br />
Darin werden die im Verwarnungs- und<br />
Bußgeldkatalog enthaltenen Regelsätze<br />
in einer Verordnung zusammengefasst<br />
und generell im Verhältnis 1:2 auf Euro<br />
umgestellt. Dadurch reduziert sich der Betrag<br />
der Buß- und Verwarnungsgelder<br />
geringfügig. Eine generelle Erhöhung halte<br />
ich auf absehbare Zeit nicht für erforderlich.<br />
Wie beurteilen Sie den Beitrag, den<br />
die Auto- und Reifenindustrie zur pas-<br />
siven und aktiven Sicherheit der Fahrzeuge<br />
leistet?<br />
Die aktive und passive Sicherheit ist<br />
neben den umweltrelevanten Themen<br />
von zentraler Bedeutung für das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau- und<br />
Wohnungswesen. Gemeinsam mit der<br />
Industrie wurden Kriterien ausgearbeitet,<br />
die heute dieses hohe Sicherheitsniveau<br />
innerhalb der Gesetzgebung in der EU<br />
widerspiegeln.<br />
Plakativ: Werbebotschaft am Straßenrand<br />
Dabei ist besonders die frühzeitige<br />
Einführung von Systemen wie zum Beispiel<br />
ABS oder Airbag und Technologien<br />
(Crashverhalten) zu erwähnen, bevor die<br />
verbindliche Einführung seitens der EU<br />
gefordert wurde. Dieser gemeinsame Weg<br />
soll zusammen mit der Industrie auch<br />
weitergegangen werden. Das Verkehrssicherheitsprogramm<br />
stellt diesen Aspekt<br />
besonders in den Vordergrund und zielt<br />
auf die Vernunft aller Beteiligten.<br />
Das Gespräch führte Ute Dommel<br />
@ Weitere<br />
Informationen unter:<br />
• Bundesverkehrsministerium:<br />
www.bmvbw.de<br />
• Deutscher Verkehrssicherheitsrat:<br />
www.dvr.de<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 15
16<br />
H I N T E R G R U N D<br />
Altreifenentsorgung – ein schwieriges Geschäft<br />
Der Markt wird enger<br />
60.000 t<br />
Exporte zur Wieder-<br />
und Weiterverwertung<br />
Afrika und Südamerika sind<br />
die Hauptabnehmer.<br />
Rund 600.000 Tonnen alter und<br />
gebrauchter Reifen müssen in<br />
Deutschland jährlich entsorgt werden.<br />
Dafür verantwortlich ist derjenige, in<br />
dessen Besitz sie sich letztendlich befinden:<br />
der Reifenhandel, betont Dr. Ul-<br />
Carsten Lohrengel<br />
Geschäftsführer<br />
rich Wiemann, Justiziar des Bundesverbandes<br />
Reifenhandel und Vulkanisier-<br />
Handwerk e.V. (BRV). Das heißt, der Händler<br />
muss sicherstellen, dass die Reifen<br />
durch einen Fachbetrieb ordnungsgemäß<br />
und umweltgerecht ent-<br />
sorgt und verwertet werden.<br />
Wer sie einem xbeliebigenUnternehmen<br />
übergibt, kann eine<br />
böse Überraschung<br />
erleben, warnt der BRV<br />
angesichts einer „wieder<br />
steigenden Zahl von<br />
illegalen Deponien“, die<br />
die Umweltbehörden<br />
auf den Plan gerufen<br />
hat. Die Folge: Einige<br />
»Wir sind uns<br />
der Verantwortung<br />
bewusst.«<br />
15.000 t<br />
Gebrauchtreifen Inland<br />
Besonders wirtschaftlich:<br />
der direkte Wiedereinsatz<br />
Der Kostendruck steigt, Verwertungskanäle versiegen und<br />
schwarze Schafe bringen die Branche in Verruf: Die Altreifenentsorgung<br />
wird zunehmend problematischer. Profis<br />
sind gefragt.<br />
BRV-Mitglieder mussten die in<br />
Feld und Wald abgeladenen<br />
Reifen zurücknehmen. Und das,<br />
obwohl sie die vom Gesetzgeber<br />
geforderten Übernahmescheine<br />
vorweisen konnten. Was sie allerdings<br />
nicht wussten: Die Entsorgernummern<br />
der beauftragten Firmen waren gefälscht.<br />
Um sich künftig vor solchen schwarzen<br />
Schafen zu schützen, sollten Reifenhändler<br />
nur mit zertifizierten Unternehmen zusammenarbeiten,<br />
lautet deshalb die dringende<br />
Empfehlung des BRV.<br />
Mit einem Volumen von rund 80.000<br />
Tonnen Altreifen sowie weiteren 11.000<br />
Tonnen Produktionsabfällen wie Gummimischungen,<br />
Autocord und Heizbälgen<br />
gehört die vom TÜV Nord zertifizierte<br />
Reifen-Entsorgungsgesellschaft (REG) zu<br />
den Großen der Branche. Sie wurde 1992<br />
von der <strong>Continental</strong> AG aus der Taufe<br />
gehoben – im Hinblick auf die damals geplante<br />
und inzwischen von der EU-Kommission<br />
verabschiedete EU-Altauto-Richtlinie,<br />
die bis zum April 2002 in deutsches<br />
Recht umgewandelt werden muss. Mit<br />
der Gründung der REG war <strong>Continental</strong><br />
der erste Reifenhersteller in Deutschland,<br />
der sich der Verantwortung der Entsorgung<br />
seiner Produkte stellte. Wobei<br />
die Conti-Tochter dem Handel nicht nur<br />
Konzernreifen abnimmt,<br />
„sondern auch sämtliche<br />
Fremdmarken“, versichertREG-GeschäftsführerCarsten<br />
Lohrengel.<br />
Heute ist die<br />
REG eine feste<br />
Größe in der<br />
Abfallwirtschaft, die<br />
aufgrund ihrer Mengenbündelung<br />
nach den<br />
wirtschaftlichsten Entsor-<br />
gungs- und Verwertungswegen sucht<br />
„und unseren Kunden anbietet“, unterstreicht<br />
Michael Westendorf, der gemeinsam<br />
mit Carsten Lohrengel die Geschicke<br />
des Unternehmens leitet.<br />
90.000 t<br />
Granulate und Gummimehl<br />
Wiederverwertung bei<br />
Schallschutz und Sportböden.<br />
„Der wirtschaftlichste und ressourcenschonendste<br />
Weg ist der direkte Wiedereinsatz<br />
als Gebrauchtreifen“, betont<br />
REG-Manager Lohrengel. 75.000 Tonnen<br />
»Die REG ist<br />
eine feste<br />
Größe in der<br />
Abfallwirtschaft.«<br />
Michael Westendorf<br />
Geschäftsführer<br />
werden auf diese Weise dem Wirtschaftskreislauf<br />
wieder zugeführt, gut 60.000<br />
Tonnen davon im Ausland – unter Beachtung<br />
der EU-Abfallverbringungsverordnung.<br />
„Diese Reifen mit einer noch<br />
brauchbaren Restprofiltiefe gehen vor-<br />
43%<br />
84.000 t<br />
Runderneuerung und<br />
Weiterverwendung Inland<br />
Ein zweites Leben: vorwiegend<br />
im LKW-Segment<br />
wiegend in afrikanische und südamerikanische<br />
Länder, in denen es keine gesetzlich<br />
festgelegte Mindestprofiltiefe gibt<br />
und Nässe und Aquaplaning keine Rolle<br />
spielen“, ergänzt Michael Westendorf.<br />
Ein weiterer wesentlicher Baustein der<br />
Entsorgung ist die werkstoffliche Verwertung<br />
durch Runderneuerung und Verarbeitung<br />
zu Granulaten und Gummimehl.<br />
Zerkleinert zu kleinen Körnern oder feinem<br />
Mehl finden circa 90.000 Tonnen<br />
alter Reifen bei der Herstellung von Sportböden<br />
und Tartanbahnen, von Gummiund<br />
Schallschutzmatten, oder von Blumenkübeln<br />
und Bodenschwellen zur Verkehrsberuhigung<br />
Verwendung. 84.000<br />
Tonnen ausgedienter Qualitätspneus erfahren<br />
runderneuert ein zweites Reifenleben,<br />
vorausgesetzt die Karkasse ist<br />
noch intakt. Doch während sich die Runderneuerten<br />
im Lkw-Segment nach wie<br />
vor großer Beliebtheit erfreuen, entwickelt<br />
sich die Nachfrage im Pkw-Bereich<br />
rückläufig. Von 1995 bis 2000 sank ihr<br />
Marktanteil nach Angaben des stellvertretenden<br />
BRV-Geschäftsführers Hans-<br />
Jürgen Drechsler von 10,4 auf 5,4 Prozent.<br />
Die Gründe dafür liegen zum einen<br />
im dramatischen Rückgang der Importe<br />
an runderneuerten Reifen, im Wesentlichen<br />
wegen mangelhafter Qualität, die<br />
Wiederverwendung und<br />
Wiederverwertung<br />
H I N T E R G R U N D<br />
52%<br />
von den deutschen Runderneuerern<br />
zahlenmässig nicht ausgeglichen werden<br />
konnte. Zum anderen in dem sich<br />
permant verschärfenden Konkurrenzdruck<br />
durch importierte Low-Budget-<br />
Reifen, insbesondere außereuropäischer<br />
Produktion.<br />
Diese Entwicklung erschwert den<br />
Entsorgern ihr ohnehin nicht leichtes<br />
Geschäft. Denn „dadurch werden<br />
Altreifen der stofflichen Verwertung entzogen<br />
und müssen anderen Wegen zugeführt<br />
werden“, beschreibt Carsten<br />
Lohrengel die Situation. Da die Deponierung<br />
nicht ausgeweitet werden soll, „bleiben<br />
im Endeffekt nur die thermischen Prozesse,<br />
mit einem Anteil von 52 Prozent<br />
310.000 t<br />
Energetische Verwertung<br />
Wertvolles Rohprodukt für die<br />
Zementindustrie<br />
der in Deutschland wichtigste Verwertungskanal.“<br />
Nur: Die thermische Verwertung<br />
wird immer kostspieliger. Hat die Zementindustrie,<br />
der bedeutendste Abnehmer,<br />
vor Jahren noch für die Altreifen bezahlt,<br />
verlangt sie jetzt eine Gebühr. Obwohl<br />
sie Primärenergien wie Kohle oder Öl<br />
einspart. Überdies geht der Reifen bei der<br />
Verbrennung mit dem Zementklinker, ein<br />
Vorprodukt des Zements, notwendige che-<br />
ALTREIFENENTSORGUNG – DREI WEGE ZUM ZIEL<br />
52 Prozent von den knapp 600.000 Tonnen alter und gebrauchter Reifen in Deutschland<br />
werden in thermischen Prozessen verwertet. 43 Prozent werden wiederverwertet oder<br />
-verwendet. Lediglich fünf Prozent landen auf Deponien.<br />
Verwertung in<br />
thermischen<br />
Prozessen<br />
5%<br />
Deponierung<br />
und sonstige<br />
Verwendung<br />
@Weitere Informationen unter:<br />
• www.bundesverband-reifenhandel.de<br />
• www.conti-reg.de<br />
mische Verbindungen ein. Damit, so Lohrengel,<br />
sei diese Form der energetischen<br />
Nutzung im Prinzip eine – gewünschte –<br />
rohstoffliche Verwertung.<br />
Des Weiteren kommen die ausrangierten<br />
Pneus in Ölverbrennungsanlagen oder<br />
Heizkraftwerken zum Einsatz. Eine andere<br />
Möglichkeit der thermischen Nutzung<br />
stellt die Pyrolyse dar, durch die Gase<br />
und Öl sowie Ruß zurückgewonnen werden<br />
sollen. Allerdings lasse sich der Ruß<br />
kaum vermarkten, bedauert REG-Mann<br />
Westendorf. Für die Reifenherstellung seien<br />
die Stoffe aufgrund der hohen Qualitätsanforderungen<br />
nicht geeignet.<br />
„Das zeigen die Ergebnisse verschiedener<br />
Proben, die wir in den<br />
<strong>Continental</strong>-Labors haben untersuchen<br />
lassen. Sie können<br />
uns glauben: wenn wir bei<br />
<strong>Continental</strong> in der Lage<br />
wären, die stoffliche Verwertungauszubauen,<br />
und das gilt sowohl<br />
für Gummimehle<br />
wie auch für Ruße,<br />
dann würden wir es tun.“<br />
Fazit: Die abfallrechtlichen<br />
Bestimmungen und Umweltschutzbelange<br />
sowie der Kostendruck<br />
der Verwerter fordern<br />
den Entsorgern ein hohes Maß an<br />
Know-how und Marktübersicht ab, um<br />
dem berechtigten Interesse des Reifenhandels,<br />
die Gebühren für die Entsorgung<br />
der Altreifen weitgehend stabil zu<br />
halten, auf Dauer Rechnung tragen zu<br />
können.<br />
24.000 t<br />
Deponierung<br />
Nur ein sehr geringer Teil<br />
der Altreifen landet auf<br />
Deponien.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 17
18<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Erfolg mit neuen Marketing-Konzepten<br />
Ein Reifenhändler, der seinen Kunden nichts anderes bietet als Reifen, hat<br />
die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Und während er weiterhin den Wintergott<br />
anfleht, gar viel Schnee vom Himmel fallen zu lassen, weil das Sommergeschäft<br />
wieder so mies war, strömen die Kunden zu dem Wettbewerber, der<br />
ihnen bietet, was sie suchen: das emotionale Kauferlebnis.<br />
Das Treiben am Himmel vermag<br />
Eberhard Reiff nicht zu beeinflussen.<br />
Deshalb hat der geschäftsführendeGesellschafter<br />
der Albert Reiff GmbH & Co. KG,<br />
Reutlingen, sein Geschäftsmodell durch<br />
Leistungen im Service- und Fahrzeugtechnik-Bereich<br />
so erweitert,<br />
dass er witterungsbedingteRückschläge<br />
im Kerngeschäft<br />
nicht nur auffängt, sondern<br />
trotzdem steigende<br />
Umsätze verzeichnet.<br />
Reiff scheint immer rechtzeitig zu wissen,<br />
was seine Kunden wünschen – und<br />
hält entsprechende Angebote bereit: unter<br />
anderem einen Hol- und Bring-Service,<br />
Taxi-Gutscheine, Radeinlagerungen oder<br />
Modelle zur Sofortfinanzierung.<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Showtime für die Kunden – sie warten darauf<br />
Konsumenten suchen heute das sinnliche<br />
Kauferlebnis. Hier hat der Reifenhandel bislang<br />
wenig zu bieten. Es wird Zeit, umzudenken.<br />
Eberhard Reiff<br />
Albert Reiff GmbH & Co. KG<br />
Eberhard Reiff und eine Reihe seiner<br />
Kollegen geben ein Beispiel dafür, was<br />
Reifen-Fachhändler tun müssen, um sich<br />
auch unter erschwerten Marktbedingungen<br />
behaupten zu können: Sie stellen<br />
den Kunden und seine Wünsche in den<br />
Mittelpunkt ihrer Überlegungen.<br />
„Nur ein Unternehmen, das sich ständig<br />
um jeden einzelnen<br />
Kunden bemüht<br />
und ihm eine Lösung<br />
seiner Probleme in einem<br />
angemessenen<br />
Preis-Leistungsverhältnis<br />
bietet, kann sich<br />
Prof. Dr. Jochen Becker<br />
Fachhochschule Aachen<br />
am Markt erfolgreich durchsetzen und<br />
behaupten“, betont Professor Dr. Jochen<br />
Becker, der an der Fachhochschule in<br />
Aachen allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
und Marketing lehrt.<br />
Mit der richtigen Marketing-Strategie gegen alte<br />
Klischees: Reifen-Fachhändler, die ihren Kunden ein<br />
attraktives Einkaufserlebnis rund um den Reifen<br />
bieten, können mit Zulauf rechnen.<br />
Woher aber weiß ein<br />
Reifen-Fachhändler,<br />
für welche Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
ein Kunde bereit ist,<br />
Geld auszugeben?<br />
„Indem er sich an<br />
Peter Seher<br />
Seher Reifen+Fahrzeugtechnik<br />
den Schreibtisch setzt und seine Hausaufgaben<br />
macht“, lautet die lakonische<br />
Antwort von Peter Seher, der gemeinsam<br />
mit seiner Ehefrau Doris die Seher Reifen+<br />
Fahrzeugtechnik GmbH, Friedberg, leitet.<br />
„Die akuten Probleme des Reifenhandels<br />
sind allen Beteiligten hinlänglich<br />
bekannt. Darum ist es heute wichtiger<br />
denn je, dass jeder Händler die betriebswirtschaftlichen<br />
Grundlagen beherrscht<br />
und Firmenziele richtig definiert. Ein<br />
schlüssiges Marketing-Konzept gehört<br />
unbedingt dazu.“<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 19
Marketing-Konzept<br />
Marketing – der Begriff kommt aus dem<br />
Englischen und bedeutete ursprünglich:<br />
zum Markte tragen. Zeitgemäß wird er<br />
heute mit Absatzpolitik übersetzt.<br />
„Marketing ist eine bewusste Unternehmensführung,<br />
die vom Absatzmarkt ausgeht<br />
mit dem Ziel, den Gewinn zu maximieren.<br />
Die Aufgaben des Marketings<br />
sind: Die Wünsche der Kunden zu ermitteln,<br />
daraufhin die Produkte und Dienstleistungen<br />
des Unternehmens diesen Wünschen<br />
anzupassen und gezielt anzubieten.<br />
Und zwar so, dass der Kunde das<br />
Angebot auch wahrnimmt“, definiert<br />
Professor Becker den Bedeutungsumfang<br />
des Begriffs.<br />
Soweit die Theorie. In der Praxis<br />
ruht erfolgreiches Marketing<br />
auf zwei Säulen: dem stim-<br />
20<br />
Alexandra Tschanz<br />
Risaltus GmbH, Hannover<br />
T I T E L S T O R Y<br />
migen Marketing-Konzept und seiner konsequenten<br />
Umsetzung. „Nicht wenige Inhaber<br />
und Geschäftsführer kleinerer und<br />
mittlerer Unternehmen zucken zusammen,<br />
sobald das Wort Konzeption fällt“, schildert<br />
die Schweizer Unternehmensberaterin<br />
Alexandra Tschanz von der Risaltus<br />
GmbH, Hannover, Erfahrungen aus ihrer<br />
Praxis. „Doch ohne Konzeption geht es<br />
nun einmal nicht. Denn wer ungeplant<br />
handelt, handelt zumeist unwirksam. Anfängliche<br />
Berührungsängste bei den Entscheidern<br />
verschwinden, sobald ihnen<br />
der typische Aufbau eines Konzepts erklärt<br />
wird.“ Die Struktur eines Marketing-<br />
Konzepts gleiche einer Pyramide, die in<br />
vier Ebenen unterteilt ist: „Ganz unten<br />
steht die Untersuchung des Marktumfeldes<br />
und des eigenen Unternehmens.<br />
Folgende Grundfrage gilt es zu beantworten:<br />
Wie stellt sich das Unternehmen<br />
derzeit im Wettbewerbsumfeld und gegenüber<br />
den Kunden dar?“ Daran schließe<br />
sich auf der zweiten Ebene die genaue<br />
Festlegung der Marketing-Ziele an.<br />
Die entsprechende Grundfrage laute: Was<br />
genau will das Unternehmen erreichen?<br />
Ausschlaggebend für den künftigen Er-<br />
Marketing-Konzept<br />
Marketing-Konzept:<br />
Marketing-Mix<br />
Marketing-Strategie<br />
Marketing-Ziele<br />
Marketing-Analyse<br />
Vier Schritte zum Erfolg: Wird Entscheidern<br />
der typische Aufbau der Konzeptionspyramide<br />
erklärt, verschwinden Berührungsängste.<br />
folg sei dabei, die Ziele nicht im Allgemeinen<br />
zu belassen, sondern sehr genau zu<br />
formulieren. „Sind die Ziele definiert, muss<br />
die nächste Frage beantwortet werden:<br />
Wie können die Ziele erreicht werden?<br />
Die Antworten darauf müssen in der Marketing-Strategie<br />
gegeben werden. Die<br />
Strategie legt sozusagen die Route fest,<br />
auf der wir die gesteckten Ziele erreichen“,<br />
führt Alexandra Tschanz aus. Die Spitze<br />
der Konzeptionspyramide schließlich bilde<br />
der Marketing-Mix. „Am Ende der Überlegungen<br />
werden die geeigneten Transportmittel<br />
ausgewählt, um auf den festgelegten<br />
Routen die vorgegeben Ziele<br />
zu erreichen. Die Grundfrage dazu heißt:<br />
Welche Instrumente müssen wir in welcher<br />
Form einsetzen?“<br />
Beim Handelsmarketing besteht dieser<br />
Mix aus<br />
● dem Produktsortiment und<br />
Serviceangeboten,<br />
● der Preispolitik,<br />
● den Vertriebswegen,<br />
● der Verkaufsförderung,<br />
● der Kommunikation mit einer<br />
gezielten Ansprache aktueller<br />
und potenzieller Kunden.<br />
Diese Variablen können vom Händler<br />
individuell festgelegt werden und bilden<br />
die Grundlage jeder Marketing-Strategie.<br />
Dem Aufbau eines Marketing-Konzepts<br />
liegt also ein festes Schema zu Grunde.<br />
„Die Kunst liegt darin, dieses Muster mit<br />
den richtigen Inhalten zu füllen. Jeder<br />
Händler benötigt ein Konzept, das seine<br />
unternehmerischen Erwartungen erfüllen<br />
kann und zugleich bezahlbar bleibt“,<br />
nennt Marion Beate Spinner, Marketing-<br />
Expertin aus Frankfurt am Main, die zwei<br />
Erfolgskriterien eines Marketing-Konzepts.<br />
Marketing-Analyse<br />
Die Arbeit am Konzept beginnt mit der<br />
Marktanalyse. „Bevor Sie sich für bestimmte<br />
Ziele und Strategien entscheiden<br />
können, müssen Sie die derzeitige<br />
Entwicklung der Branche, den regionalen<br />
Markt und die Wünsche ihrer Kunden<br />
kennen“, erläutert Marion Beate Spinner<br />
das Fundament des Konzepts. Dazu<br />
müssen zahlreiche Informationen eingeholt<br />
werden. Denn: „Die Wettbewerbssituation<br />
vor Ort und die Bedürfnisse des<br />
Kunden sind Einflussfaktoren, die Chancen<br />
und Risiken bieten“, weiß die Frankfurter<br />
Marketing-Fachfrau.<br />
„Einen Großteil der<br />
benötigten Informationen<br />
erhält der Händler<br />
beim Branchen-<br />
Marion Beate Spinner<br />
Marketing-Expertin<br />
verband BRV, aber auch beim Statistischen<br />
Bundesamt oder bei Unternehmens-Verzeichnissen<br />
wie Hoppenstedt“,<br />
nennt Jescow von Puttkamer, Leiter Marketing<br />
und Vertrieb D/A/CH der <strong>Continental</strong>,<br />
wesentliche Informationsquellen.<br />
„Aufschlussreich sind zudem regelmäßige<br />
Besuche bei Wettbewerbern<br />
und die fortlaufende Beobachtung ihrer<br />
Aktions- und Werbemaßnahmen. Wichtigste<br />
Informationsquelle jedoch ist der<br />
unmittelbare Kundenkontakt. Hier dürfen<br />
T I T E L S T O R Y<br />
CHECKLISTE ZUR ENTWICKLUNG<br />
EINES MARKETING-KONZEPTS<br />
Marktanalyse<br />
Welche Faktoren des Marktumfelds muss der Händler<br />
in seinen Planungen berücksichtigen?<br />
● Wettbewerber vor Ort:<br />
Beobachten der Aktivitäten der Wettbewerber in den<br />
Bereichen Service, Promotion, Ladengestaltung<br />
● Verbände, Lieferanten, Messen, Medien:<br />
Überregionale und bundesweite Informationen auf Übertragbarkeit<br />
in eigene Maßnahmen prüfen<br />
● Kunden:<br />
Ermitteln der Kundenwünsche<br />
Analyse der Bestandskundschaft (Geschlecht, Alter, Beruf,<br />
Familienstand, Fahrzeugtyp, Hobby, ...)<br />
Ständiges Aktualisieren der Kundendatei<br />
● Interne Analyse:<br />
Ist die Preispolitik rentabel genug?<br />
Ist das Serviceangebot kundenorientiert?<br />
Sind die Mitarbeiter gut geschult und motiviert?<br />
Definition der Marketing-Ziele<br />
Welche Ziele verfolgt der Händler in der<br />
Planungsperiode?<br />
● Umsatz:<br />
Wie soll sich der Umsatz zusammensetzen?<br />
● Positionieren des Unternehmens:<br />
Wodurch unterscheidet man sich vom Wettbewerb?<br />
● Zielgruppen:<br />
Welche Ziele werden zur Gewinnung von Neukunden<br />
sowie zur Bindung der Bestandskunden gesetzt?<br />
● Produkte:<br />
Sind die Sortimentsanteile richtig gewichtet?<br />
Ist die Aufnahme von Ergänzungssortimenten notwendig?<br />
● Service:<br />
Welche Service-Leistungen sollen aufgenommen werden?<br />
Zu welchen Preisen sollen die Leistungen angeboten werden?<br />
● Verkaufsförderung:<br />
Welche Kundengruppe soll mit welchen Botschaften<br />
angesprochen werden?<br />
Wann spreche ich welche Zielgruppe wie an?<br />
Marketing-Strategie<br />
In der Marketing-Strategie werden Grundsatzentscheidungen<br />
formuliert, wie die Ziele erreicht werden sollen.<br />
● Zielgewichtung:<br />
Festlegen der Relevanz der einzelnen Marketing-Ziele<br />
● Kernbotschaften:<br />
Festlegen der drei wichtigsten Aussagen in der Planungsperiode<br />
Die Instrumente im Mix<br />
Beim Erarbeiten der einzelnen Marketing-Maßnahmen<br />
hat die Kundenorientierung oberstes Gebot.<br />
● Ladengestaltung:<br />
Kundenführung durch Übersichtlichkeit<br />
Aktionsplatz im Verkaufsraum gestalten<br />
Schaufenster ansprechend dekorieren<br />
● Services:<br />
Maßnahmen für saisonale und aktionsabhängige Service-<br />
Leistungen festlegen<br />
● Werbung, Aktionen, Internet-Auftritt:<br />
Einzel-Maßnahmen entwickeln, Angemessenheit prüfen,<br />
Zeitpunkt und Dauer der Aktion festlegen<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 21
sich die Mitarbeiter des Unternehmens<br />
keine Chance entgehen lassen, etwas<br />
über den Kunden und seine Bedürfnisse<br />
sowie über dessen Einstellung zum Unternehmen<br />
zu erfahren“, lenkt von Puttkamer<br />
die Aufmerksamkeit auf die entscheidende<br />
Größe.<br />
Von den unternehmensinternen Daten<br />
werden in erster Linie die Verkaufs- und<br />
Umsatzzahlen sämtlicher Produktgruppen<br />
und Service-Leistungen benötigt. Sie<br />
müssen übersichtlich nebeneinander gestellt<br />
werden.<br />
Jescow von Puttkamer: „Die Zahlen<br />
werden sehr aussagekräftig, wenn der Reifenhändler<br />
auf einen Blick die Entwicklungen<br />
erkennt: Wie viele Einheiten habe<br />
ich in den Jahren 1998, 1999 und 2000<br />
von dem Produkt A oder der Dienstleistung<br />
B abgesetzt? Wo steigen die Zahlen<br />
an, wo fallen sie ab? Wie<br />
hoch waren die jeweiligen Jahresumsätze<br />
für A und B? Und<br />
besonders wichtig: Inwiefern<br />
hat sich die Gewinnspanne pro<br />
Produkt und Dienstleistung verändert?“<br />
Jescow von Puttkamer<br />
Leiter Marketing und Vertrieb<br />
Sehr schnell sieht der Unternehmer,<br />
welche Angebote Gewinne erzielen,<br />
und welche Angebote kaum etwas<br />
zum Ergebnis beitragen, da sie hohe<br />
Lager- oder Vorhaltekosten produzieren.<br />
Am Ende der Unternehmens- und<br />
Marktanalyse muss der Unternehmer<br />
in der Lage sein, auf einem Blatt Papier<br />
in vier gleich großen Feldern die<br />
Stärken, die Schwächen, die Chancen<br />
und die Risiken seines Unternehmens<br />
festzuhalten.<br />
„Mit diesem neuen Wissen kann der<br />
Händler seine Stärken viel gezielter einsetzen<br />
und sich bietende Chancen<br />
deutlich schneller nutzen. Außerdem<br />
weiß er, welche Schwächen er beseitigen<br />
und gegen welche Risiken er sich<br />
wappnen muss“, erläutert Marketing-<br />
Expertin Spinner den Nutzen dieses<br />
Verfahrens.<br />
22<br />
TZ IUT R E L S AT CO HR EY<br />
EXKLUSIV<br />
EMNID-Umfrage<br />
zum Reifenhandel<br />
Fachhandel gleich<br />
Fachkompetenz, die<br />
Rechnung geht auf.<br />
Positives Image: Beratung,<br />
Auswahl und fachliches<br />
Können schreibt die Mehrheit<br />
der Reifenkäufer dem<br />
Fachhandel zu.<br />
Fachhandel mit<br />
Kompetenzbonus<br />
Quer durch alle Einkommensschichten<br />
erzielt der Fachhandel Traumnoten, auch<br />
wenn es in der Mitte etwas runter geht.<br />
Die große Exklusiv-Umfrage<br />
Service sticht<br />
Preisvorteil<br />
Der Reifen-Fachhandel steht bei den<br />
Autofahrern, die in Deutschlands<br />
Haushalten maßgeblich für den Reifenkauf<br />
zuständig sind, hoch im Kurs. So<br />
das Ergebnis einer Repräsentativ-Umfrage,<br />
die das Emnid-Institut exklusiv für<br />
das <strong>ReifenMagazin</strong> durchgeführt hat. Befragt,<br />
wo sie neue Reifen kaufen, votierten<br />
80,7 Prozent pro Fachbetrieb, „weil<br />
meine Reifen dort fachgerecht montiert<br />
und ausgewuchtet werden“. Knapp 70<br />
Prozent bescheinigten den Spezialisten<br />
eine große Auswahl an Qualitätsreifen.<br />
Und über 76 Prozent gaben an, ihre<br />
Pneus beim Fachhändler zu kaufen, weil<br />
sie von ihm gut beraten würden. Die Gegenprobe:<br />
Lediglich 17,4 Prozent erwarten<br />
keine bessere Beratung als vom Discounter.<br />
Gut 67 Prozent honorierten überdies,<br />
dass der Fachhandel weitere Dienstleistungen<br />
rund ums Auto anbietet.<br />
Im Unterschied zum Reifen-Fachhandel<br />
schnitten die Discounter deutlich schlechter<br />
ab. Nur knapp 18 Prozent der Befragten<br />
meinten, dass diese „erheblich<br />
günstiger sind“. 20 Prozent gehen zum<br />
Discounter, weil sie genau wissen, welche<br />
Pneus sie brauchen und deshalb<br />
auf Beratung verzichten können. Etwas<br />
höher in der Gunst steht dagegen der Autohändler:<br />
Ihm sprachen knapp 50 Pro-<br />
zent Reifenkompetenz zu, „weil er meinen<br />
Pkw kennt und weiß, was ich benötige“.<br />
Nach Alter, Haushaltsgröße und Einkommen<br />
aufgeschlüsselt, zeigt sich: Mit<br />
dem Haushaltseinkommen und Alter<br />
steigt die Wertschätzung des Fachhandels.<br />
Über 85 Prozent derjenigen,<br />
die 50 Jahre und älter sind, schätzen die<br />
Montageleistung der Betriebe, für 80 Prozent<br />
der 50- bis 59-jährigen ist deren<br />
Beratungsleistung mit kaufentscheidend<br />
und 76,3 Prozent goutieren die reichhaltige<br />
Auswahl an Qualitätsreifen. Von<br />
den Haushalten mit einem Monatseinkommen<br />
von über 5.000 DM netto belohnen<br />
83,4 Prozent die Beratung mit<br />
ihrer Entscheidung für den Reifen-Fachhandel.<br />
Von den Haushalten mit einem<br />
Nettoeinkommen von 3.000 bis 4.000<br />
DM pro Monat ist diese dagegen nur<br />
für 67 Prozent ausschlaggebend. 23,9<br />
Prozent von ihnen glauben sogar darauf<br />
verzichten zu können und sehen sich deshalb<br />
mit einem Discounter besser<br />
bedient. Zumal 22,1 Prozent davon über-<br />
Kaum Zweifel an der<br />
Fachhandelskompetenz<br />
Nur knapp ein Viertel der Befragten hegt<br />
Zweifel an der Beratungskompetenz und<br />
dem<br />
zeugt sind, dass dieser die Reifen deutlich<br />
preiswerter anbietet als der Fachhandel.<br />
Eine Meinung, die auch von<br />
26,1 Prozent der Haushalte mit einem<br />
Nettoeinkommen von 2.000 bis 3.000<br />
DM geteilt wird. Zum Vergleich: Von den<br />
Besserverdienenden rechnen nur 10,5<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Wenig Lust auf Discount<br />
Bei Haushalten mit einem Monatseinkommen<br />
von 3.000 DM erhalten Discounter<br />
die höchsten Zustimmungswerte.<br />
Prozent mit einem Preisvorteil bei den<br />
Discountern.<br />
Wer mit spitzem Stift rechnen muss,<br />
zeigt sich besonders preissensibel. Kein<br />
Wunder, dass 51,3 Prozent der Haushalte<br />
mit vier und mehr Personen angaben,<br />
dort Reifen zu kaufen „wo sie am<br />
preiswertesten sind“, aber nur 31,8 Prozent<br />
der Singles.<br />
Übrigens: Reifenkauf ist überwiegend<br />
Männersache. Auch das förderte das<br />
Emnid-Institut in seiner Exklusiv-Umfrage<br />
fürs <strong>ReifenMagazin</strong> ans Datenlicht:<br />
Nur 21,9 Prozent der Frauen sind<br />
in den Haushalten dafür zuständig. Obwohl<br />
ihnen mehr Sinn fürs Schöne<br />
nachgesagt wird, denken sie dabei eher<br />
pragmatisch. Lediglich 19,1 Prozent von<br />
ihnen fahren auf eine „ansprechende<br />
Gestaltung des Verkaufsraums“ ab –<br />
gegenüber 23,7 Prozent der männlichen<br />
Kunden.<br />
Ein gut gestaltetes Laden-Layout gilt<br />
zwar als angenehm, darf aber nicht<br />
überschätzt werden. Dieses Ergebnis<br />
deckt sich mit einer Erhebung der Forschungsstelle<br />
Automobilwirtschaft (FAW).<br />
Danach werden Luxus und überzogener<br />
Erlebniswert im Autohaus von den<br />
meisten Pkw-Fahrern abgelehnt. Was<br />
mehr zählt, sind Service und Beratung<br />
sowie als – besonders von Frauen – gewünschte<br />
Zugabe Technik- und Pannenkurse.<br />
Ute Dommel<br />
Marketing-Ziele<br />
Derart gerüstet, kann sich der Unternehmer<br />
der Definition seiner Marketing-<br />
Ziele zuwenden. Die dürfen zwar ehrgeizig,<br />
aber keinesfalls utopisch sein. Umsatz<br />
und Rendite haben dabei die höchste<br />
Priorität. Wichtig ist, jedes Ziel so<br />
konkret wie möglich zu formulieren. Beispielsweise<br />
könnte ein Reifenhändler folgende<br />
Ziele festlegen:<br />
● Die Verkaufszahlen des Produkts A<br />
sollen innerhalb der kommenden<br />
drei Jahre um effektiv 7 Prozent<br />
jährlich gesteigert werden.<br />
● Der Anteil der Serviceleistungen am<br />
Rohertrag soll in den kommenden<br />
drei Jahren um effektiv 3 Prozent<br />
jährlich erhöht werden.<br />
● Folgende Service-Leistungen sollen<br />
bis zum Ende des Geschäftsjahres<br />
in das Angebot aufgenommen werden:<br />
Sofortfinanzierung, Termin-Service,<br />
Bring- und Hol-Service, durchgehende<br />
Öffnungszeiten von 7.00 -<br />
20.00 Uhr an sechs Tagen in der<br />
Woche.<br />
● Die Besucherfrequenz soll innerhalb<br />
eines Jahres durch monatlich stattfindende<br />
Promotion-Aktionen um<br />
etwa 25 Prozent gesteigert werden.<br />
Darüber hinaus legt der Unternehmer<br />
fest, ob er den Schwerpunkt seiner Aktivitäten<br />
auf die Gewinnung von Neukunden<br />
oder auf die Kundenbindung legt. Dazu<br />
Hans-Joachim Wichmann, Leiter Marketing<br />
Vergölst: „Der Händler muss die<br />
Struktur der Käuferschaft in seinem Einzugsgebiet<br />
kennen und sein Produktsortiment<br />
daran ausrichten. Dann kann er festlegen,<br />
ob und welche Kundengruppen<br />
im Planungszeitraum besonders intensiv<br />
angesprochen werden sollen: Käufer von<br />
Premium, Mittelpreis- oder Low-Budget-<br />
Produkten? Er plant, ob Teile des Kernsortiments<br />
im Umsatzanteil gefördert oder<br />
reduziert werden sollen und welche Produkte<br />
das Sortiment sinnvoll ergänzen.“<br />
Ohne eine Analyse der laufenden Geschäfte,<br />
der Konkurrenz und der Kundenwünsche<br />
sei eine realistische Zielbestimmung<br />
unmöglich. Auch müsse der Händler<br />
regelmäßig prüfen, ob der Standort<br />
seiner Gebäude sich nicht nachteilig auf<br />
die Geschäftsentwicklung auswirke.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 23
Das Interesse der<br />
Kunden an den<br />
Möglichkeiten der<br />
neuen Medien ist<br />
groß. Händler sollten<br />
das nutzen.<br />
Marketing-Strategie<br />
Festgesteckte Ziele können direkt oder<br />
auf Umwegen erreicht werden. Doch jeder<br />
Umweg kostet Zeit und Geld. Daher<br />
legt der vorausschauend denkende Unternehmer<br />
zunächst die Route fest, auf<br />
der er schnell und kostengünstig ans Ziel<br />
gelangt: Er entwickelt einen Handlungsplan,<br />
eine Strategie. Darin schreibt er fest,<br />
welche Maßnahmen des Marketing-Mix<br />
zu welcher Zeit eingesetzt werden. Marion<br />
Beate Spinner: „Dabei muss der Händler<br />
auf Saisonalitäten wie Schulferien, Sommer-<br />
und Wintergeschäft, typische Lieferengpässe<br />
der Hersteller und dergleichen<br />
mehr achten.“ Auch eine Kostenschätzung<br />
der geplanten Maßnahmen, die Mittel<br />
zur Erfolgskontrolle sowie die Einbindung<br />
der Mitarbeiter durch Schulung und<br />
Information werden in der Strategie festgeschrieben.<br />
Beispiel Hausmesse:<br />
Mit einem bunten<br />
Programm lockte<br />
Gummi-Kreisel zahlreiche<br />
Besucher an.<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Ist die Strategie entwickelt, bestimmt<br />
der Händler im letzten Schritt die Taktik.<br />
Das heißt, er bestimmt in allen Einzelheiten,<br />
wie er die Instrumente einsetzen will,<br />
um Kunden hinzuzugewinnen und die<br />
Umsätze zu steigern.<br />
Zum kleinen Einmaleins gehört ein lückenloses<br />
Produkt- und Preisportfolio,<br />
das jeden Kundentyp anspricht und zufriedenstellt.<br />
Diese Staffelung des Angebots<br />
muss sich auch in der Gestaltung<br />
der Verkaufsräume widerspiegeln. Preisund<br />
Informationstafeln für jedes Produkt<br />
ermöglichen dem Kunden, sich auf Wunsch<br />
zunächst selbst informieren zu können.<br />
Gut geschulte und stets freundliche Verkäufer<br />
mit einem gepflegten Äußeren sind<br />
ebenfalls ein Muss.<br />
„In den Verkaufsräumen soll sich der<br />
Kunde wohl fühlen können“, weist Doris<br />
Seher auf ein wesentliches Merkmal einer<br />
optimalen Kundenansprache hin. „Viel<br />
natürliches Licht, dazu weiche, warme<br />
Farben, Pflanzen und entspannende Musik<br />
üben eine angenehme Wirkung auf<br />
Der ReifenCheck schärft das<br />
Bewusstsein der Kunden für<br />
Reifenqualität und -sicherheit.<br />
die Kunden aus.“ Auch<br />
müssen die Besucher<br />
sich im Verkaufsraum<br />
gut bewegen können.<br />
„Und: Jeder Händler<br />
Doris Seher<br />
Seher Reifen+Fahrzeugtechnik<br />
muss darauf bedacht sein, nicht nur Poster<br />
und Pappdisplays der Hersteller in den<br />
Verkaufsräumen auszustellen, sondern eigenes<br />
Werbematerial. Der moderne Händler<br />
tritt als Ich-AG auf, bei dem nicht nur<br />
die Reifen Profil haben“, betont die Marketing-Chefin<br />
der Seher Reifen+Fahrzeugtechnik<br />
GmbH.<br />
In der Preispolitik ist angesichts der<br />
engen Margen mittlerweile Vorsicht geboten.<br />
„Der Preis hat als Differenzierungs-<br />
Familientag beim Reifenhändler.<br />
Die Marken des<br />
Konzerns tragen gern<br />
zum Gelingen der<br />
Veranstaltung bei.<br />
Auf die Präsentation<br />
kommt´s an: Messen<br />
bieten Händlern viele<br />
Anregungen.<br />
kriterium weitgehend ausgedient“, ist Peter<br />
Hülzer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied<br />
des Bundesverbandes Reifenhandel<br />
und Vulkaniseur-Handwerk e.V.<br />
(BRV), Bonn, überzeugt und warnt: „Preisschlachten<br />
machen aus Käufern treulose<br />
Vagabunden.“ Demgegenüber erweise<br />
sich Kundenorientierung<br />
als der stärkste<br />
Hebel, um als Händler<br />
attraktiv dazustehen.<br />
„Insbesondere für den<br />
Reifen-Fachhandel bie-<br />
Peter Hülzer<br />
Vorstandsmitglied BRV e.V.<br />
ten Umfang und Qualität des Service-Programms<br />
einen erstklassigen Ansatzpunkt.<br />
Viele Händler haben die sich dort bietenden<br />
Möglichkeiten noch längst nicht<br />
ausgeschöpft“, weiß Hülzer (siehe Infokasten).<br />
Dabei offenbare jede konsequent<br />
gelebte Form der Service-Orientierung dem<br />
Anbieter ungeahnte Möglichkeiten, um seine<br />
Kunden besser kennen zu lernen, mit<br />
bedarfsgerechten und innovativen Lösungen<br />
zu versorgen und dadurch enger an<br />
sein Unternehmen zu binden. „Selbstverständlich<br />
muss der Kunde auch durch<br />
Aufmerksamkeit erregende Medien auf<br />
die Palette der Service-Leistungen hingewiesen<br />
werden. Monitore, Videogeräte<br />
mit Endlosbändern, Großplakate mit<br />
Textinformationen, aussagekräftige Fotos,<br />
die Service-Leistungen demonstrieren oder<br />
Displays mit Info-Material gehören dazu.“<br />
Allerdings: „Als Händler können Sie alles<br />
richtig machen beim Warenangebot,<br />
in der Preisgestaltung und auch im Service.<br />
Nur hilft Ihnen das<br />
alles nichts, wenn Sie<br />
keinen Kunden durch die<br />
Eingangstür locken“, so<br />
warnt Bernhard Bamberger,<br />
Leiter Brandma-<br />
Bernhard Bamberger<br />
Leiter Brandmanagement D/A/CH<br />
nagement Deutschland/Österreich/Schweiz<br />
und verantwortlich für das Handelsmarketing<br />
in der D/A/CH-Region, <strong>Continental</strong>.<br />
Um potenzielle Kunden auf sich aufmerksam<br />
zu machen, empfiehlt Bam-<br />
T I T E L S T O R Y<br />
UMSATZSTEIGERUNG<br />
MIT SERVICELEISTUNGEN<br />
Reifen-Service<br />
● Zertifizierte Altreifenentsorgung<br />
● Alu- und Stahlfelgen der führenden Hersteller<br />
● fachgerechte Reifeneinlagerung<br />
● fachmännische Reifen-Reparatur<br />
● Reifen-Bringdienst<br />
● Reifencheck<br />
● Reifengas<br />
● Reifengarantie<br />
● Reifenpflege<br />
● Reifenmontage<br />
● Reifenwäsche<br />
Fahrzeug-Service<br />
● Abgasuntersuchung<br />
● Verkauf und Vermieten von Anhängern<br />
● Auspuff-Service und Kat-Nachrüstung<br />
● Batterie-Service<br />
● Bremsen-Service<br />
● elektronisches Vermessen von Achsen und Spuren<br />
● elektronisches Auswuchten<br />
● Ölwechsel<br />
● Stoßdämpfer-Service<br />
● Tuning und Tieferlegen<br />
● Wagenwäsche<br />
● Windschutzscheiben-Reparatur<br />
Geschäftsabwicklung<br />
● Akzeptieren von VISA-, American Express,<br />
Eurocard und anderen e-Cash-Karten<br />
● Kunden-Card<br />
● Mobil-Service<br />
● Sofortfinanzierungsmodelle<br />
Zusatz-Leistungen<br />
● Fuhrpark-Management für Pkw-<br />
und/oder Lkw-Flotten<br />
● Motorrad-Service<br />
● ein professioneller Online-Auftritt<br />
● Vollabnahme und Eintragungen<br />
Weitere wertvolle Hinweise finden Sie in der Broschüre<br />
»Innovative Service-Ideen für den Reifen-Fachhandel«,<br />
die für 200,– DM beim Bundesverband Reifenhandel und<br />
Vulkaniseur-Handwerk e.V. bestellt werden kann. Gemeinsam<br />
mit der BBE GmbH hält der BRV zudem regionale<br />
Marktanalysen bereit. Siehe dazu auch weitere Informationen<br />
unter www.bundesverband-reifenhandel.de<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 25
26<br />
NEUN SCHRITTE FÜR IHR<br />
KUNDENBINDUNGS-PROGRAMM<br />
Programmziele und Kriterien zur<br />
Erfolgsmessung festlegen<br />
● Aktuelle Verlustquote an Bestandskunden prüfen<br />
● Vergleich mit dem Marktdurchschnitt<br />
● mögliche Wachstumsquote prüfen<br />
● Stellenwert der Neukunden-Akquise im Marketingprogramm<br />
aufwerten<br />
Kompetenz der Kundenbetreuung aufbauen<br />
● Werden die Kunden im gesamten Unternehmen<br />
korrekt betreut?<br />
● Wie viele aktive Kundenkontakte hat das<br />
Unternehmen derzeit?<br />
Marktforschung und Kundenbedürfnisse<br />
● Analyse der Premium-, Mittelklasse- und<br />
Low-Budget-Kunden<br />
● Zielgruppe für das geplante Kundenbindungs-<br />
Programm festlegen<br />
● Bedürfnisse und Interessen der angepeilten<br />
Zielgruppe prüfen<br />
Organisation in die Planung einbeziehen<br />
● Unterstützung aller Abteilungen im Unternehmen<br />
für das Programm sicherstellen<br />
Technischer Support<br />
● Technische Unterstützung und Datenbank-<br />
Management sichern, um Kundendaten erfassen<br />
und sinnvoll kategorisieren zu können<br />
Markttest<br />
● Kundenbindungs-Programm in einer festgelegten<br />
Region und mit einer bestimmten Zielgruppe<br />
vorab testen<br />
Feintuning<br />
● Kundenbindungs-Programm überarbeiten und<br />
Mängel vor dem offiziellen Start beheben<br />
Werbemaßnahmen<br />
● Attraktive Prämienkataloge erstellen<br />
● Marketingprogramm in der Zielgruppe gezielt<br />
bewerben<br />
Start des Programms<br />
● Programmerfolge regelmäßig messen,<br />
an aktuelle Ziele neu anpassen<br />
T I T E L S T O R Y<br />
berger den Händlern, jede erfolgreiche<br />
Marketing-Maßnahme branchenfremder<br />
Anbieter zu analysieren und die ursprünglichen<br />
Ideen so abzuwandeln, dass sie<br />
auch für den Reifenhandel attraktiv sein<br />
können.<br />
Der Bekleidungsfilialist<br />
New Yoker schafft durch<br />
Co-Marketing mit der<br />
Musik- und UnterhaltungsindustrieWerbeplattformen<br />
und spricht damit sein<br />
junges Publikum stark an.<br />
Marketing-Mix<br />
Beispielsweise stellt die Kaufhaus-Kette<br />
Ludwig Beck gehobene Waren mit einem<br />
hohen Genuss-Faktor zusammen: Schöne<br />
Mode, italienische Weine, Geschenkartikel<br />
und CD´s aus den Bereichen Klassik<br />
und Jazz. In dieser Umgebung finden<br />
regelmäßig Modenschauen, Ausstellungen,<br />
Konzerte und Autorenlesungen statt.<br />
Der Umsatz stieg im ersten Jahr bereits<br />
um fünf Prozent und die Kundenbindung<br />
schnellte von 73 Prozent hoch auf 89<br />
Prozent.<br />
„Der Kunde sucht heute das Kauferlebnis“,<br />
erklärt Marion Spinner die Erfolge<br />
solcher Events. „Er wählt Einkaufsstätten<br />
nicht mehr nach rationalen Kriterien,<br />
sondern nach dem Angebot an Spaß<br />
und Erlebnisvielfalt aus.“ Im US-amerikani-<br />
Wartezeiten sind öde? Nicht in<br />
den Waschsalons von „The Lost<br />
Sock“! Tischtennisplatten, Dartspiele,<br />
eine Bar, Delikatessenstände<br />
und ein Internet-Cafe<br />
sorgen für Abwechslung.<br />
schen Handel ist Shoppertainment schon<br />
lange Trumpf. So können die Kunden der<br />
Sportartikelkette „Just for Feet“ in den Filialen<br />
ausgiebig neue Fitnessgeräte, aber<br />
auch Musik-Instrumente ausprobieren.<br />
Wartezeiten sind öde? Nicht in den<br />
Waschsalons von „The Lost Sock“! Dort<br />
gibt es beispielsweise Tischtennisplatten,<br />
Dartspiele, eine Bar, Delikatessenstände<br />
und ein Internet-Cafe.<br />
Typisch amerikanisch? Weit gefehlt. Ein<br />
Spar-Händler aus Kleve kam bundesweit<br />
in die Medien, weil in seinem Geschäft<br />
täglich Live-Musik zu hören ist, dazu eine<br />
Ruhezone mit Lese-Ecke einlädt, ein<br />
Kinderkino, eine Massagebank und eine<br />
Weinzapfsäule zum Probieren die Kunden<br />
anlocken. Als besonderen Gag fährt<br />
der Händler seine Kunden bisweilen mit<br />
der Fahrradrikscha nach Hause. Lohn der<br />
Mühe: Eine Umsatzverdopplung in weniger<br />
als acht Jahren.<br />
T I T E L S T O R Y<br />
Im US-amerikanischen<br />
Handel ist Shoppertainment<br />
schon lange Trumpf.<br />
So können die Kunden der<br />
Sportartikelkette „Just for<br />
Feet“ in den Filialen ausgiebig<br />
neue Fitnessgeräte,<br />
aber auch Musik-Instrumente<br />
ausprobieren.<br />
Mit Fast Food Bistros im<br />
Verkaufsraum reagierten die<br />
BP-Tankstellen auf den kleinen<br />
Hunger der Autofahrer.<br />
Umsatzsteigerung in diesem<br />
Bereich: 20 Prozent.<br />
Auf den kleinen Hunger zwischendurch<br />
reagierten die BP-Tankstellen mit Fast<br />
Food Bistros im Verkaufsraum und steigerten<br />
ihren Umsatz in diesem Bereich<br />
um 20 Prozent.<br />
Jahreszeitbezogene Aktionsartikel sind<br />
ein Markenzeichen von Tchibo, das heute<br />
mehr Umsatz mit Non-Food-Artikeln<br />
macht als mit seinem Kaffeegeschäft.<br />
An 400 Shell-Stationen werden den<br />
Kunden auf Großbildschirmen Informa-<br />
tionen, Nachrichten und Werbespots präsentiert.<br />
Das verkürzt die Wartezeit an der<br />
Kasse.<br />
Und all dies soll beim Reifen-Händler<br />
nicht möglich sein? Auch Kunden des<br />
Reifenhandels sind durstig und könnten<br />
leckeren Versuchungen nur<br />
schwer widerstehen. Auch die<br />
Kunden des Reifenhandels<br />
freuen sich über Unterhaltung,<br />
wenn sie warten müssen.<br />
Warum sollten sie Modeschauen, Konzerte<br />
oder Autorenlesungen nicht besuchen,<br />
wenn sie bei einem Reifen-Fachhändler<br />
stattfinden? „Schaffen Sie Events<br />
in Ihrem Unternehmen“, rät Marion Beate<br />
Spinner. „Verabreden Sie mit dem<br />
ortsansässigen Automobilclub eine gemeinsame<br />
Aktion. Nutzen Sie die Unsicherheit<br />
vieler Kunden beim Reifenwechsel<br />
in der Not. Starten Sie mit der<br />
Polizei eine Aktion Sicherheit und lassen<br />
ihre Kunden nach Herzenslust üben. Und<br />
haben Sie im Sommer schon mal zu einer<br />
Grillfete eingeladen, bei der die Gäste<br />
auf einer Großbildleinwand die Live-<br />
Übertragung eines Autorennens der Formel<br />
Eins oder eines Fußball-Länderspiels<br />
verfolgen konnten?“<br />
Auch der geliebte Pizza-Bringdienst<br />
kann als Kooperationspartner gewonnen<br />
werden. Dessen Faltschachteln eignen sich<br />
hervorragend zu einer überraschenden<br />
Kundenansprache.<br />
„Lassen Sie sich von jeder guten Promotion-Idee<br />
inspirieren“, rät Marion Spinner.<br />
„Zeigen Sie Initiative. Machen Sie aus<br />
Ihrem Betrieb ein Unternehmen, von dem<br />
die Menschen sprechen.“<br />
Collin Scholz<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 27
Die Vergölst steht immer wieder im Verdacht, von der Conti<br />
als Druckmittel gegen den Reifen-Fachhandel eingesetzt zu<br />
werden. Frank Jung, Sprecher der Geschäftsführung, räumt<br />
mit diesem Vorurteil auf.<br />
Herr Jung, warum hält sich die<br />
<strong>Continental</strong> AG seit nunmehr<br />
75 Jahren eine eigene Handelskette?<br />
Diese Frage müssten Sie eigentlich dem<br />
Vorstandsvorsitzenden Herrn Dr. Kessel<br />
stellen. Aber im Ernst: Ein Grund liegt<br />
sicherlich darin, dass die Conti einen<br />
verlässlichen Partner braucht, der<br />
auf Dauer sicherstellt, dass eine<br />
bestimmte Produktionsmenge<br />
am Markt abgesetzt wird.<br />
Ein weiteres Argument für eine<br />
Handelskette ist, die Probleme<br />
der anderen Seite kennen<br />
zu lernen. Und drittens<br />
haben wir die Funktion einer<br />
Sonde, mit deren Hilfe die<br />
Conti auslotet, was mit dem<br />
und im Handel möglich ist und<br />
was nicht.<br />
Nun argwöhnt der Handel<br />
immer wieder, dass die Vergölst<br />
eigentlich nur gegründet<br />
wurde, um<br />
28<br />
I N T E R V I E W I N T E R V I E W<br />
Druck auszuüben. Nach dem Motto,<br />
wir könnten auch ohne Euch, also<br />
steckt Eure Forderungen ein bisschen<br />
zurück.<br />
Das trifft auf keinen Fall zu. Ich weiß,<br />
wovon ich rede. Schließlich war ich zwölf<br />
Jahre bei der <strong>Continental</strong><br />
– unter an-<br />
Vergölst startet durch<br />
Wachstum<br />
aus<br />
eigener Kraft<br />
derem acht Jahre im Vertrieb – tätig. Sie<br />
können sicher sein, dass Herr von Puttkamer<br />
und seine ganze Mannschaft immer<br />
bestrebt waren und sind, sowohl<br />
zum Reifen-Fachhandel als auch zum<br />
Autohaus ein partnerschaftliches Verhältnis<br />
zu pflegen. Und wenn ich mit anderen<br />
Reifenhändlern spreche, beispielsweise<br />
auf BRV-Tagungen, dann begegnen<br />
diese uns als Partner und sehen uns<br />
nicht als Druckmittel.<br />
Außerdem arbeiten wir eng mit vielen<br />
Reifen-Fachhändlern zusammen, zum<br />
Beispiel beim Pannenservice. Nehmen<br />
Sie Reifen Günther im Norden. Wenn einer<br />
seiner Kunden im Süden Deutschlands<br />
eine Panne hat, wo Günther mit<br />
keinem Fachbetrieb vertreten ist, springen<br />
wir für ihn ein.<br />
Aber Sie könnten Druck ausüben,<br />
wenn Sie wollten?<br />
Druck erzeugt Gegendruck! Der Unterpreisverkauf<br />
würde uns ganz schnell<br />
wieder einholen. Denn unsere Wettbewerber<br />
würden selbstverständlich nachziehen.<br />
Wir haben zudem nicht das Potenzial,<br />
um gegen 3.700 Wettbewerber<br />
anzugehen. Mit einem Marktanteil, der<br />
im Pkw-Bereich noch im einstelligen Bereich<br />
liegt – bei den Lkw-Reifen ist er<br />
etwas höher –, hätten wir gar keine<br />
Chance, Druck auf den Markt auszuüben.<br />
Und wir wollen es<br />
auch nicht. Das wäre<br />
keine zukunftsfähige<br />
Strategie.<br />
Frank Jung, Sprecher der<br />
Geschäftsführung Vergölst<br />
Wie sieht denn die zukunftsfähige<br />
Strategie aus, mit deren Hilfe Sie aus<br />
eigener Kraft schwarze Zahlen schreiben<br />
wollen?<br />
Wir setzen vor allem auf profitables<br />
Umsatzwachstum. Für das Volumen, für<br />
das Vergölst aufgestellt ist, machen wir<br />
¨<br />
zu wenig Umsatz. Noch. Seit diesem Jahr<br />
sind wir auf dem richtigen Weg. Für die<br />
vergangenen Monate registrieren wir einen<br />
positiven Trend.<br />
Lassen Sie uns noch einmal auf die<br />
„eigene Kraft“ zurückkommen. Der Reifenhandel<br />
vermutet, dass der Konzern<br />
großen Einfluss auf die Vergölst<br />
nimmt. Wie eigenständig ist<br />
denn die Vergölst wirklich?<br />
Nun, was den Einkauf betrifft, sieht es<br />
die Conti natürlich gern, dass wir vorrangig<br />
Konzernprodukte vermarkten. Damit<br />
haben wir kein Problem. Denn vom Premium-<br />
bis zum Budget-Segment wird alles<br />
durch die Konzern-Marken abgedeckt.<br />
Vom Markenportfolio sind wir damit gut<br />
ausgestattet, so dass wir eigentlich keine<br />
konzernfremden Produkte bräuchten.<br />
Aber es werden auch Produkte von Conti-<br />
Wettbewerbern nachgefragt, die im Sortiment<br />
nicht fehlen dürfen. Die kaufen wir<br />
natürlich zu, ohne dass wir deswegen<br />
im Konzern scheel angesehen werden.<br />
Unser Problem ist, dass wir von den<br />
Wettbewerbern der <strong>Continental</strong> entsprechend<br />
schlecht konditioniert werden. Darum<br />
nutzen wir manchmal auch andere<br />
Einkaufsmöglichkeiten als den Großhandel<br />
oder die Industrie.<br />
Gilt das ausschließlich für Fremdfabrikate<br />
oder auch für <strong>Continental</strong>-<br />
Produkte?<br />
Wenn wir einen Preis bekommen können,<br />
der inklusive Frachtkosten und Administration<br />
für uns günstiger wäre als<br />
der Bezug über den Konzern, dann<br />
haben wir kein Problem damit, das Angebot<br />
anzunehmen.<br />
Wodurch zeichnen Sie sich im Wett-<br />
bewerb aus? Wo liegen die Stärken<br />
der Vergölst?<br />
Wir haben ein flächendeckendes Netz<br />
mit 186 Betrieben. Wir verfügen über einen<br />
mobilen Lkw-Service, der von den<br />
Spediteuren gut angenommen wird. Und<br />
wir sind die Nummer eins in Deutschland<br />
im Pannenservice, weit über 17.000mal<br />
haben wir im vergangenen Jahr Pannenhilfe<br />
geleistet. Darüber hinaus bündeln<br />
wir die typischen Stärken des Reifen-Fachhandels<br />
– nämlich Kompetenz,<br />
Beratung, Service und qualifizierte Mitarbeiter.<br />
Was wollen Sie in fünf Jahren zum<br />
80-jährigen Bestehen der Vergölst erreicht<br />
haben?<br />
Zu unserem 80-jährigen Bestehen<br />
schwebt mir ein Umsatz um die 700<br />
Mio. DM vor. Und ich bin mir sicher, dieses<br />
Ziel auch erreichen zu können. In dem<br />
Wir setzen auf profitables Wachstum. Seit diesem Jahr sind wir auf dem<br />
richtigen Weg. Für die letzten Monate registrieren wir einen positiven Trend<br />
Die Macht<br />
der Presse<br />
Aus für Vergölst – die lapidare<br />
Schlagzeile in der Tagespresse hat<br />
für heftige Irritationen gesorgt und<br />
in den Niederlassungen der Conti-<br />
Handelstochter die Telefondrähte<br />
glühen lassen. Grund: Besorgte Kunden<br />
fürchteten um ihre eingelagerten<br />
Winterreifen. Die zunächst perplexen<br />
Mitarbeiter konnten das fatale<br />
Missverständnis jedoch auf-<br />
wir zum Beispiel weitere Franchise-Partner<br />
gewinnen.<br />
Haben Sie – auch mit Blick auf die<br />
Verwirklichung Ihrer Ziele – gegenüber<br />
Ihren Wettbewerbern nicht einen<br />
etwas leichteren Stand, weil Ihr Mutterkonzern<br />
Sie, sagen wir einmal, etwas<br />
bevorzugt behandelt?<br />
Schlagzeile mit fataler Wirkung: Vergölst-<br />
Kunden fürchteten um ihre Reifen.<br />
klären und die Anrufer beruhigen.<br />
Bei der in der Zeitungsmeldung angekündigten<br />
Betriebsaufgabe handelt<br />
es sich ausschließlich um die Vergölst<br />
Runderneuerungs GmbH in Bad Nauheim,<br />
die zum Ende des Jahres geschlossen<br />
wird.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 29<br />
˙
¨<br />
30<br />
I N T E R V I E W<br />
Veränderungen gibt es in jeder Branche. Wer Qualität und Service leistet, macht<br />
das Rennen. Die Position des Fachhandels sehe ich uneingeschränkt positiv<br />
Etwas bevorzugt behandelt? Was heißt<br />
das? Soweit es die Preisstellung betrifft<br />
oder auch die Belieferung mit knappen<br />
Produkten? Zur Preisstellung vielleicht<br />
nur eins: Wir bekommen Marktkonditionen,<br />
die unseren hohen Konzernanteil<br />
honorieren. Nicht mehr und nicht weni-<br />
FACT SHEET<br />
1926 gegründet, ist das Unternehmen seit<br />
1974 eine 100-prozentige Tochter der <strong>Continental</strong><br />
AG. 1998 zog die Zentrale von Bad<br />
Nauheim nach Hannover um. Die 1.400 Mitarbeiter<br />
erwirtschafteten im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatz von über 400 Mio. DM.<br />
Mit rund 250 Niederlassungen und Franchisenehmern<br />
sowie 64 „rollenden“ Werkstätten<br />
verfügt Vergölst über ein flächendeckendes<br />
Filialnetz.<br />
Vorbildlich: Vergölst in Hannover<br />
ger. Aus der Vergangenheit weiss ich,<br />
dass der Abstand längst nicht so groß<br />
ist, wie mancher Reifenhändler vermutet.<br />
Dabei müssen Sie berücksichtigen, dass<br />
wir gegen den Markt verkaufen. Der Konzernmarktanteil<br />
liegt im Durchschnitt so<br />
um 30 Prozent. Bei uns liegt er erheblich<br />
höher. Auch das muss sich<br />
in den Konditionen nieder-<br />
schlagen. Zur Frage bevorzugter<br />
Belieferung muss man<br />
sich nur fragen, was mehr<br />
wiegt: Ein Anruf von Frank<br />
Jung von Vergölst oder von<br />
Herrn Piech von VW oder<br />
aus dem Einkauf von Mercedes<br />
Benz? Wir werden<br />
nicht bevorzugt behandelt.<br />
Bezogen auf den Konzernanteil<br />
sind wir richtig positioniert.<br />
Der Reifenhandel klagt<br />
über Umsatz- und Ertragsrückgänge<br />
sowie immer<br />
neue Vertriebskanäle. Sie<br />
blicken dagegen deutlich<br />
optimistischer in die Zukunft.<br />
Warum?<br />
Es gibt ein Sprichwort:<br />
„Wer viel von Rezession redet,<br />
redet sie herbei.“ Selbstverständlich<br />
drängen neue<br />
Teilnehmer auf den Markt.<br />
Aber Veränderungen gibt es<br />
in jeder Branche. Und letztlich<br />
entscheidet der Kunde,<br />
wo er einkauft. Wer Qualität<br />
und Service leistet, macht<br />
das Rennen. Die Position des<br />
Reifen-Fachhandels sehe<br />
ich uneingeschränkt positiv.<br />
Ihn wird es immer geben.<br />
Er ist und bleibt für die In-<br />
dustrie der wichtigste Absatzkanal. 40<br />
Millionen Pneus können die Hersteller<br />
nicht ohne den Reifenhandel verkaufen.<br />
Und ich würde gerne einer von denen<br />
sein, die das Geschäft machen.<br />
Sie haben gut reden. Ihnen kann als<br />
strategischer Partner der Conti die Situation<br />
der Branche schließlich egal<br />
sein? Wie dramatisch die Entwicklung<br />
auch sein mag, Vergölst wird von der<br />
Mutter am Leben gehalten.<br />
Ich kann nachvollziehen, dass mancher<br />
in der Branche auf solche Gedanken<br />
kommt. Aber ich bin ein erfolgsorientierter<br />
Mensch und ich will eigentlich<br />
nicht gebückt durch die Lande laufen.<br />
Ich habe den Anspruch an mich selbst<br />
und an meine Mitarbeiter, dass wir die Kurve<br />
kriegen. Und das, wie bereits gesagt,<br />
aus eigener Kraft.<br />
Angesichts der schwierigen Marktlage<br />
suchen viele Reifenhändler nach<br />
neuen Geschäftsfeldern. Autoservice<br />
erscheint vielen derzeit als ideale Ergänzung<br />
des Angebots. Die Vergölst<br />
hat in der Vergangenheit schon vieles<br />
ausprobiert und sogar völlig branchenfremde<br />
Produkte wie Hundedecken<br />
oder Tennisschläger ins Angebot genommen.<br />
Ist das Ihrer Ansicht nach<br />
ein gangbarer Weg?<br />
Was Hundedecken oder Tennisschläger<br />
betrifft, lautet die Anwort: Nein. Für<br />
mich gilt: „Schuster bleib' bei Deinen Leisten“.<br />
Unsere Leisten sind die Reifen und<br />
alles was dazugehört. Auspuff, Stoßdämpfer<br />
und Bremsen – diesen Service rund<br />
ums Auto werden wir weiter ausbauen.<br />
Auch im Hinblick auf die Entwicklungen<br />
im Konzern.<br />
Im letzten <strong>ReifenMagazin</strong> monierte<br />
Herr Schenkemeyer, dass ihm bei einigen<br />
Conti-Reifen die Wuchtmaschine<br />
˙<br />
weggeflogen sei. Welche Erfahrungen<br />
haben Sie in der Vergangenheit mit den<br />
Produkten gemacht? Und wie beurteilen<br />
Sie im Vergleich dazu die neuen<br />
Sommerreifen?<br />
Mit den neuen Reifen hat <strong>Continental</strong><br />
voll ins Schwarze getroffen. Der Konzern<br />
hat gute Arbeit geleistet. Die Tests wurden<br />
alle gewonnen und diese Tests tragen<br />
maßgeblich zur Meinungsbildung bei den<br />
Konsumenten bei. Das haben die jüngsten<br />
Kunden-Nachfragen eindrucksvoll<br />
bestätigt.<br />
Sicher hatten wir in der Vergangenheit<br />
auch Probleme, da muss ich Herrn Schenkemeyer<br />
Recht geben. Aber die bezogen<br />
sich auf alte Profile, die teilweise aus Südafrika<br />
stammten. Aber mit den neuen<br />
Profilen gibt es keine Schwierigkeiten.<br />
Wir sind vollauf zufrieden.<br />
Betrachten wir noch einmal die neuen<br />
Vertriebskanäle im Reifenhandel.<br />
Stichwort E-Commerce. Werden Sie<br />
sich an dem Internetportal von Conti<br />
und autobytel beteiligen?<br />
Wir haben deutlich signalisiert, dass<br />
wir uns dem Projekt anschließen werden.<br />
Wir befinden uns quasi in Lauerstellung<br />
und warten, was seitens des Konzerns<br />
passiert.<br />
Über dieses Internetportal hinaus,<br />
bietet <strong>Continental</strong> dem Handel mit<br />
ContiOnlineContact bereits seit längerem<br />
ein System für den elektronischen<br />
Datenverkehr. Inwieweit nutzen Sie<br />
dieses Angebot?<br />
Ich glaube, dass wir im Moment der<br />
Handelspartner der <strong>Continental</strong> sind,<br />
der den ContiOnlineContact am<br />
intensivsten nutzt. Das heißt,<br />
wir schicken unsere Anfragen<br />
ab und kriegen auch<br />
prompt eine Rückmeldung.<br />
Die je nachdem, ob die<br />
gewünschten Reifen vorrätig<br />
sind oder nicht und<br />
wie schnell sie geliefert<br />
werden können, rot, grün,<br />
gelb ausfällt. Wir stellen<br />
leider fest, dass mehr<br />
Meldungen rot als grün<br />
signalisieren. Das schafft<br />
Akzeptanzprobleme.<br />
Ein Fachhandelsbetrieb,<br />
der siebenmal online<br />
anfragt und siebenmal<br />
einen negativen Be-<br />
I N T E R V I E W<br />
scheid bekommt, greift doch lieber auf<br />
den persönlichen Draht via Telefon zurück.<br />
Nun kennen Sie durch Ihre langjährige<br />
Konzernzugehörigkeit ja beide Seiten.<br />
Hat sich Ihre Sichtweise, was das<br />
¨<br />
Ich habe den Anspruch<br />
an mich<br />
selbst und an<br />
meine Mitarbeiter,<br />
dass wir die Kurve<br />
kriegen. Und das<br />
aus eigener Kraft<br />
˙<br />
Verhältnis von Industrie und Handel<br />
betrifft, durch die Erfahrung als Reifenhändler<br />
verändert?<br />
Ich kann nur sagen, dem partnerschaftlichenVerhältnis<br />
täte es ganz<br />
gut, wenn jederIndustriekollegeeinmal<br />
für zwei,<br />
drei Jahre in<br />
den Handel<br />
ginge. Ein Punkt, an dem sich beide Seiten<br />
reiben, ist, dass es der Industrie nicht<br />
gelingt, den Bedarf der Autofahrer kontinuierlich<br />
zu decken. Sie verschiebt das<br />
Problem auf den Reifenhandel. Auch in<br />
punkto Preiserhöhung würde ich mir von<br />
der Industrie wünschen, dass sie mit uns<br />
über den richtigen Zeitpunkt für die Umsetzung<br />
spricht. Oder mit uns ihre Werbekampagnen<br />
abspricht. All dies muss<br />
besser abgestimmt werden. Deswegen<br />
brauchen wir dringend ein gemeinsames<br />
„Category Management“, durch das geklärt<br />
wird, was die Reifenhandelspartner<br />
tatsächlich brauchen.<br />
Auf welcher Seite macht es Ihnen<br />
mehr Spaß? Bei der Industrie oder<br />
beim Handel?<br />
Die Herausforderungen auf Seite des<br />
Handels sind größer und vielfältiger. Mich<br />
reizt die Aufgabe bei Vergölst, weil ich<br />
weiß, dass ich hier noch sehr viel bewegen<br />
kann. Speziell bei Vergölst haben<br />
wir jetzt die Möglichkeit zu zeigen, dass<br />
es auch anders geht. Wir haben ein neues<br />
Motto, dem wir gerecht werden wollen:<br />
„Wir wollen so nicht weiter, wir wollen<br />
erfolgreich“.<br />
Das Gespräch führten Ute Dommel<br />
und Thomas Bungart; Fotos:<br />
Ingo Berkel<br />
Nach zwölf Jahren Conti,<br />
davon acht im Vertrieb,<br />
hat Frank Jung im vergangenen<br />
Jahr die<br />
Front gewechselt.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 31
32<br />
Das <strong>ReifenMagazin</strong> jetzt auch online<br />
Der Internet-Auftritt des <strong>ReifenMagazin</strong>s<br />
ergänzt das Angebot der Print-Ausgabe.<br />
Unter www.reifenmagazin.de ist das<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> jetzt auch im Internet<br />
mit einer eigenen Homepage präsent.<br />
Zum Angebot gehören neben einer umfassenden<br />
Themen-Vorschau auf das<br />
nächste Heft auch die jeweils aktuelle<br />
Ausgabe mit den wichtigsten Beiträgen<br />
zum Online-Lesen. Ältere Ausgaben der<br />
Jahrgänge 2000 und 2001 können komplett<br />
geladen und ausgedruckt werden<br />
(das Archiv des Jahrgangs 1999 befindet<br />
sich in Vorbereitung). Und wem das<br />
nicht ausreicht, der kann Restexemplare<br />
aller Ausgaben des<br />
<strong>ReifenMagazin</strong>s bestellen – so<br />
lange der Vorrat reicht. Herzstück<br />
ist der <strong>Download</strong>-Bereich<br />
mit den kompletten Druckdaten<br />
der aktuellen Endverbraucherbroschüre<br />
<strong>Continental</strong> spezial, auf<br />
den bereits zahlreiche Händler<br />
zugegriffen haben.<br />
Ergänzt wird das informative<br />
Angebot durch die jeweils aktuelle<br />
Komplettversion des Uniroyal<br />
Insiders. Auf diese Art<br />
und Weise erhalten nun auch<br />
alle <strong>ReifenMagazin</strong>-Leser aus Österreich<br />
und der Schweiz unmittelbaren<br />
Zugriff auf die nützlichen Hinweise zur<br />
Unternehmens- und Personalführung sowie<br />
zu Trends im Marketing, die bislang<br />
Komplett im Internet:<br />
Der Uniroyal Insider<br />
mit nützlichen Tipps<br />
für Leitende.<br />
I N T E R N E T<br />
Der <strong>Download</strong>bereich bietet kostenlos die kompletten<br />
Druckdaten für die Endverbraucher-<br />
Broschüre <strong>Continental</strong> spezial.<br />
ihren deutschen Kollegen vorbehalten<br />
waren. Der Infodienst für Leitende ist<br />
via Link über die <strong>ReifenMagazin</strong>-Site<br />
oder unter www.uniroyal-insider.de<br />
direkt zu erreichen.<br />
Das Internet als Handelspl attform<br />
Reifen roll en im Netz<br />
Eine Geschäftswelt ohne Internet<br />
ist nicht mehr vorstellbar.<br />
Innerhalb weniger Jahre<br />
sind weltweit mehr als 50<br />
Millionen Menschen, Unternehmen<br />
und Verbände „ans<br />
Netz gegangen“. Die Auswirkungen<br />
auf Handel und Gewerbe<br />
sind unübersehbar.<br />
Auch die Conti trägt dem<br />
Rechnung. Mit Angeboten<br />
für den Fachhandel im Web.<br />
Die Aufholjagd hat begonnen.<br />
Nutzten bislang vor allem die<br />
großen Unternehmen das Internet<br />
als kürzeste Verbindung zu Geschäfts-<br />
und Privatkunden, drängen jetzt<br />
auch die kleinen und mittleren Unternehmen<br />
in Deutschland ins Netz. So<br />
das Ergebnis einer Umfrage, die der<br />
Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />
BDA gemeinsam mit der<br />
KPMG-Wirtschaftsberatung durchführte.<br />
Zwar werden laut Studie die Chancen<br />
des Internets und sein Potenzial zur<br />
Optimierung und zur Steigerung der<br />
Effizienz betrieblicher Abläufe noch nicht<br />
ausreichend genutzt, doch die Betriebe<br />
sind entschlossen, diesen Rückstand<br />
aufzuholen.<br />
Die Auswirkungen sind längst sichtbar.<br />
Nicht nur auf den ganz normalen<br />
Alltag, sondern auch auf Industrie, Gewerbe<br />
und Handel. Schließlich bildet das<br />
Web die ideale Plattform für Organisations-<br />
und Bestellsysteme. Kein Wunder,<br />
dass dem Handel im Internet eine glänzende<br />
Zukunft prognostiziert wird. Bei<br />
der <strong>Continental</strong> AG etwa wird mittlerweile<br />
jeder zehnte Reifen vom Fachhandel elektronisch<br />
geordert; Ende des Jahres soll<br />
es jeder fünfte sein.<br />
Dabei geht es nicht allein um die Fortsetzung<br />
des traditionellen Geschäfts mit<br />
elektronischen Mitteln. E-Commerce geht<br />
eigene Wege bei der Bildung neuer Märkte<br />
im Internet sowie bei virtuellen Interessen-<br />
und Geschäftsgemeinschaften.<br />
Im Netz entstehen komplette Handelsplattformen.<br />
Grundsätzlich lassen sich zwei Stoßrichtungen<br />
für virtuelle Handelsbeziehungen<br />
unterscheiden. Wenn die breite Öffentlichkeit<br />
über Handel und Wandel im Internet<br />
diskutiert, sind es immer die Endverbraucher,<br />
die im Blickfeld stehen. Die<br />
Fachleute sprechen dabei von „Business<br />
to Consumer“, kurz B2C.<br />
Das andere, noch weit wichtigere Geschäftsfeld<br />
betrifft die elektronischen<br />
Beziehungen der Unternehmen untereinander.<br />
Diese Business to Business-<br />
Plattformen (B2B) kann man sich als<br />
elektronische Ausgaben von Marktplätzen<br />
vorstellen. Auf ihnen kommen Unternehmen<br />
zusammen, die ihre Produkte<br />
oder Dienstleistungen anbieten oder<br />
aber eben solche suchen. Ein gelungenes<br />
Beispiel ist der Conti-Gesamtauftritt<br />
Udo Rösler, Leiter<br />
ContiOnlineContact<br />
»Wir bieten<br />
dem Fachhandel<br />
den<br />
schnellen Einstieg<br />
in die<br />
Vernetzung.«<br />
im Internet. Die Präsenz in einheitlicher<br />
Corporate Identity erhielt in einem Wettbewerb<br />
der Automobilzulieferer bereits<br />
die Note „gut“.<br />
I N T E R N E T<br />
<strong>Continental</strong> bietet dem Reifenhandel mit dem Marketing-Tool ContiOnlineContact im<br />
Internet eine Plattform an.<br />
Die <strong>Continental</strong>-Portal-Site im Netz trägt<br />
den Bedürfnissen eines virtuellen Marktplatzes<br />
Rechnung. Etwa mit dem Marketing-Tool<br />
ContiOnlineContact. Es bietet<br />
dem Fachhandel den schnellen Einstieg<br />
in die Vernetzung. Dafür sorgt eine<br />
bedienerfreundliche Software, die den Handel<br />
per Computer über eine ISDN-Leitung<br />
oder das Internet mit dem Unternehmen<br />
verbindet.<br />
„Das elektronische Medium ermöglicht<br />
Verfügbarkeitsanfragen und Bestellungen<br />
von Konzern-Reifen aller Marken<br />
rund um die Uhr und an sieben Tagen in<br />
der Woche“, erläutert Udo Rösler, bei<br />
<strong>Continental</strong> Deutschland für das Projekt<br />
verantwortlich. Unabhängig von den Öffnungszeiten<br />
können zusätzlich Produktund<br />
technische Informationen abgerufen<br />
werden. Der Vorteil für die Reifenhändler:<br />
Lange Wartezeiten am Telefon entfallen.<br />
Dadurch gibt es mehr Zeit für intensivere<br />
Kundenberatung.<br />
Doch ContiOnlineContact kann noch<br />
viel mehr: Übersichtlich wird bei einzel-<br />
Das Netz steht jederzeit rund<br />
um die Uhr für den Nutzer bereit<br />
nen Reifentypen der Kundennutzen als<br />
eine wirksame Verkaufshilfe beschrieben.<br />
Alle wichtigen Adressen, Telefon-, Faxund<br />
E-Mail-Anschlüsse des Unternehmens<br />
sind aufgelistet. Eine direkte Verbindung<br />
zum Zentralen Kundendienst sowie<br />
wissenswertes über die Conti-Werbeaktivitäten<br />
runden das Angebot ab.<br />
Seit 1996 ist <strong>Continental</strong> am Netz. Damals<br />
startete das Unternehmen ein Pilotprojekt,<br />
das die Vernetzung zwischen<br />
Industrie und Reifenhandel über einen<br />
auf Electronic Data Interchange (EDI) basierenden<br />
Wissensaustausch realisierte.<br />
„Die enge Verknüpfung aller Prozessabläufe<br />
(Efficient Consumer Respons, ECR)<br />
zwischen Hersteller und Handel bringt<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 33
Gelungener Auftritt<br />
Schnell zum Wesentlichen - nach<br />
dieser Maxime präsentiert sich der<br />
neue Internetauftritt der Firma Reifen<br />
Wagner auf gelbem Hintergrund. Eine<br />
animierte, einprägsame Navigation<br />
führt zügig zu den Angeboten. Tipps<br />
zur Pflege überbrücken sinnvoll Ladezeiten<br />
des Systems. Gut gelöst: alle<br />
21 Standorte sind mit wesentlichen<br />
Kontaktdaten einschließlich einer Anfahrtskizze<br />
vertreten. Und wer Lust auf<br />
ein Spiel hat, kann beim Wagner-Hindernisrennen<br />
mitmachen.<br />
www.reifen-wagner.de<br />
Umfangreiches Sortiment<br />
Mit Hochdruck arbeitet das Pneu-<br />
Auchli-Team aus dem schweizerischen<br />
Oftringen an seinem Web-Angebot.<br />
Bereits jetzt sind Struktur und zum Teil<br />
auch die Inhalte des zurückhaltend<br />
schwarz-grau gestaltenen Internet-<br />
Angebots abrufbar. Neben einem umfangreichen<br />
Reifensortiment sowie Serviceangeboten<br />
präsentiert Pneu-Auchli<br />
zudem designorientierte Leichtmetallräder<br />
und Starterbatterien. Zusätzlich<br />
sollen später News abrufbar sein.<br />
www.pneu-auchli.com<br />
34<br />
I N T E R N E T<br />
dann die erforderlichen Synergien“, erklärt<br />
Ralf Hoffmann, Key-Account Manager<br />
bei <strong>Continental</strong>.<br />
1998 wurden alle Testläufe erfolgreich<br />
beendet. Seit Anfang 1999 stehen nach<br />
und nach die elektronischen Komponenten<br />
auf dem Weg zum geschlossenen<br />
EDI-Verbund mit dem Fachhandel<br />
zur Verfügung. Neuestes Kind in der Familie<br />
der E-Commerce-Instrumente ist seit<br />
Anfang Juli 2001 der elektronische Lieferschein.<br />
Bereits bei der Warenausgangsbuchung<br />
bei der <strong>Continental</strong> wird dieses<br />
Lieferavis an das Warenwirtschaftssystem<br />
des Partners übermittelt. Somit kann<br />
beim Kunden bereits mit Eingang des<br />
Lieferavis die Tourenplanung erfolgen und<br />
beim physischen Eintreffen der Ware<br />
verkürzt sich der Prozess der Wareneinbuchung<br />
erheblich. Die durchgängige Integration<br />
der neuen Instrumente kommt<br />
an. Der Erfolg zeigt sich nicht nur im Inland.<br />
Auch die Zahl derer, die sich außerhalb<br />
Deutschlands mit der <strong>Continental</strong><br />
vernetzen, steigt. „Das ist ein hoher Qualitätsbeweis<br />
für elektronische Prozesse wie<br />
z. B. ContiOnlineContact, denn schließlich<br />
stehen wir in einem harten Wettbewerb,<br />
in dem sich nur gute Services durchsetzen<br />
können“, so Rösler.<br />
An diesem anspruchsvollen Ziel arbeiten<br />
bei <strong>Continental</strong> zeitweise bis zu elf<br />
Virtuelle Handelsplätze werden<br />
weltweit profitable Plattformen.<br />
Mitarbeiter und EDV-Spezialisten. Ein Aufwand,<br />
der sich lohnt, denn das einstige<br />
Pilotprojekt entwickelt sich zum Branchenstandard.<br />
Im Februar 2000 entschieden<br />
sich die Teilnehmer der BRV-Fachkonferenz<br />
„Elektronische Zusammenarbeit zwischen<br />
Reifen-Fachhandel und Reifenherstellern“<br />
für eine EDI-Branchenlösung, an<br />
deren Entwicklung <strong>Continental</strong> maßgeblich<br />
beteiligt ist.<br />
Um bis zu 30 Prozent lassen sich nach<br />
vorsichtiger Schätzung der Conti-Experten<br />
die Prozesskosten für den Handel<br />
durch den elektronischen Geschäftsverkehr<br />
– etwa über Ad-hoc-EDI – minimieren.<br />
Das Beispiel einer über den Konzern<br />
hinausreichenden, speziellen B2B-Plattform<br />
stellt Rubbernetwork dar. Reifenunternehmen<br />
haben diese weltweite Beschaffungsinitiative<br />
entwickelt, die auf E-Commerce-<br />
Basis arbeitet. An den Unternehmen sind<br />
Was ist eigentlich<br />
E-Procurement?<br />
E-Procurement (Electronic Procurement)<br />
stellt ebenfalls einen Teilbereich<br />
aus dem vielfältigen E-Business-<br />
Spektrum dar. Nämlich die Abwicklung<br />
von Einkauf und Beschaffung in<br />
einem Unternehmen über das elektronische<br />
Datennetz. Dabei ermöglichen<br />
elektronische Marktplätze einen<br />
schnellen und einfachen Preisvergleich,<br />
die firmeninternen Abläufe und<br />
Genehmigungsprozeduren beanspruchen<br />
deutlich weniger Zeitaufwand<br />
und sind so auch kostengünstiger.<br />
die weltweit größten Reifenhersteller, unter<br />
anderem <strong>Continental</strong>, beteiligt. Rubbernetwork.com<br />
ist ein unabhängiges Unternehmen.<br />
Es ist Host eines weltweiten Handelsplatzes,<br />
der als globaler Marktplatz<br />
für Einkauf und Beschaffung dient.<br />
Für seine Mitglieder ist der Marktplatz<br />
eine profitable Plattform. Sie können ihre<br />
Operationen wirtschaftlicher und effizienter<br />
abwickeln und kommen zu substanziellen<br />
Einsparungen bei ihren Geschäften.<br />
Die beteiligten Unternehmen decken<br />
bereits mehr als die Hälfte der weltweiten<br />
Reifen-Produktionskapazität ab. In den<br />
USA ist die elektronische Einkaufsplattform<br />
seit diesem Frühjahr aktiv, im Sommer<br />
ist der Start in Europa geplant, Asien<br />
wird im Herbst folgen.<br />
Kostensenkungspotenziale von zehn<br />
bis zu 30 Prozent sehen E-Commerce-<br />
Spezialisten im elektronischen Einkauf auf<br />
virtuellen Marktplätzen – selbst wenn es<br />
sich nur um Büromaterial handelt<br />
Heinrich Kronlage<br />
@<br />
Weiterführende Infos:<br />
• www.mondus.de<br />
B2B-Marktplatz für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen.<br />
• www.ec-net.de<br />
Regionale E-Commerce Beratungszentren.<br />
• www.ecc-handel.de<br />
Anlaufstelle für kleine und mittlere Handelsunternehmen<br />
zu Fragen des elektronischen<br />
Geschäftsverkehrs.<br />
Bei dem wegweisenden Konzept<br />
des ContiSportContact 2<br />
stand die Natur Pate.<br />
Katzen und Spinnen lieferten den Entwicklern<br />
die entscheidenden Ideen.<br />
Beim Laufen schlank, verhilft die Katzenpfote<br />
zu pfeilschneller Behändigkeit; beim<br />
Bremsen hingegen geht sie kraftvoll in die<br />
Breite und schiebt die Energie auf deutlich<br />
vergrößerter Fläche in den Grund.<br />
Diese Eigenschaften werden beim<br />
ContiSportContact 2 mit Hilfe des neuartigen<br />
AMC-Verfahrens (Advanced Mould<br />
Contour) auf den Reifen übertragen.<br />
Ganz simpel: Es kommt mehr Gummi auf<br />
T E C H N I K<br />
ContiSportContact 2<br />
Spinnennetz und<br />
Katzenpfote<br />
den Asphalt, das verkürzt den Bremsweg.<br />
Beim Beschleunigen eines leistungsstarken<br />
Fahrzeugs wird das Äquivalent von<br />
gut 147 kW (200 PS) übertragen, beim<br />
Welche Funktion hat ein V-Profil?<br />
Über ein<br />
doppeltes V-Profil verfügt<br />
der Uniroyal<br />
RainSport 1.<br />
Vorbild<br />
Katzenpfote:<br />
Kraftvoll verzahnt<br />
sich das Profil mit<br />
dem Boden.<br />
Zwei präzise abgestimmte Netzwerke<br />
sorgen für optimale Kraftübertragung<br />
und Fahrpräzision.<br />
Bremsen wirken etwa 7.800 Newton.<br />
AMC hat die Wirkung dieser Kontaktfläche,<br />
den so genannten Makrokontakt,<br />
entscheidend verbessert.<br />
Mit einem guten Mikrokontakt, die Verzahnung<br />
des Reifens mit dem Untergrund,<br />
hingegen ist es ungleich schwieriger.<br />
Denn dazu bedarf es einer anpassungsfähigen<br />
Reifenmischung, die<br />
entsprechend flexibel ist. Die Lösung<br />
stammt wiederum aus<br />
der Natur: Das Spinnennetz bildet<br />
eine der flexibelsten Konstruktionen.<br />
Die strahlenförmig<br />
ins Zentrum führenden<br />
Strukturfäden sorgen für hohe<br />
Festigkeit, die rundum laufenden<br />
Fangfäden gewährleisten<br />
Flexibilität.<br />
Beim ContiSportContact 2 besteht<br />
die Reifenmischung daher aus zwei präzise<br />
aufeinander abgestimmten Netzwerken:<br />
Ein flexibles Netz gewährt im Mikrobereich<br />
hohe Verzahnung mit dem Untergrund<br />
und garantiert optimale Kraftübertragung<br />
beim Kurvenfahren, Beschleunigen<br />
und Bremsen. Das feste Netzwerk<br />
vermittelt straffes Handling<br />
und Fahrpräzision.<br />
Die moderne Chemie macht<br />
diese – BiNet (Bionic Net) genannte<br />
– biotechnologische Lösung<br />
möglich. Während das eine<br />
Netzwerk aus konventionellen Schwefelbrücken<br />
besteht, bilden „mitdenkende“<br />
Bindeglieder die andere Vernetzung.<br />
Sie reagieren nur unter starken Kraft- und<br />
Temperatureinwirkungen mit hoher Flexibilität,<br />
etwa beim Bremsen, an der Reifenoberfläche.<br />
WARUM WOHL ??!<br />
Hätten Sie´s gewusst? Technische Details unter die Lupe genommen.<br />
Ein richtungsgebundenes V-Profil zeichnet sich<br />
dadurch aus, dass es das Wasser aus dem mittleren<br />
Profilbereich zu beiden Seiten effizient ableitet –<br />
weg von der Kontaktzone Reifen/Fahrbahn. Je mehr<br />
Wasser abgeleitet werden kann, desto weniger<br />
muss vom Reifenprofil aufgenommen werden. Die<br />
Gefahr von Aquaplaning wird so deutlich verringert.<br />
Oliver Woidtke, Projektleiter,<br />
Pkw Sommerreifenentwicklung<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 35
TRUCKRACE 2001<br />
Brummis auf<br />
dem Ring<br />
Wenn das größte<br />
Brummi-Spektakel Europas<br />
auf dem Nürburgring<br />
startet, gibt<br />
es für die Fans kein<br />
Halten mehr. Nahezu<br />
220.000 erlebten vom<br />
Bis zu 1.400 PS bringen die 13. bis 15. Juli die 16.<br />
Renn-Trucks auf die Piste.<br />
Auflage des Super-<br />
Events mit einem souveränen<br />
Sieg von Fritz Kreutzpointner<br />
und Lutz Bernau auf MAN. Damit gab der<br />
Münchner Hersteller sowohl beim Super-<br />
Race wie auch im seriennahen Championat<br />
der Race-Trucks den Ton an.<br />
CONTI ON TOUR<br />
Station bei<br />
Freiämter Olma<br />
Rolf Mäder (li.),<br />
Inhaber Mäder AG,<br />
und Felix Hitz,<br />
Conti, vor dem<br />
ContiOnTour-Mobil.<br />
Erstmals in der Schweiz gab das<br />
OnTour-Mobil der <strong>Continental</strong> seine<br />
Premiere auf der großen Landmaschinen-Ausstellung<br />
der Mäder<br />
AG in Niederwil, im Volksmund besser<br />
bekannt unter dem Namen Freiämter<br />
Olma. Die mobile Präsentationsbühne<br />
für Landwirtschaftsreifen<br />
vermittelte einen Überblick über die<br />
wesentlichen Produkte dieses Conti-<br />
Geschäftsbereichs und lockte zahlreiche<br />
Besucher zum Fachgespräch<br />
mit Felix Hitz, Leiter Profit-Center<br />
Landwirtschaft/Industrie, Schweiz.<br />
36<br />
P R I S M A<br />
Starke Franken: Mit 12:7 ging die Elf von Firma Müller als Sieger vom Platz.<br />
FREUNDSCHAFTSSPIEL<br />
Ergebnis ist Nebensache<br />
Einen klaren Sieg für die Franken gab es<br />
beim Freundschaftsspiel zwischen den<br />
Fußball-Teams der Firma Müller, Hammelburg,<br />
und der <strong>Continental</strong>. Initiiert wurde<br />
die Begegnung von den Außendienst-<br />
Mitarbeitern beider Unternehmen. Bitter<br />
für die Conti-Mannen: Ihr Schlussmann<br />
musste zwölfmal hinter sich greifen, um<br />
den Ball aus dem Netz zu fischen.<br />
TUNING<br />
Edel-Sportler aus Kempten<br />
Eine Extraportion Sportlichkeit verpasste das Kemptener Tuning-Unternehmen<br />
Abt Sportsline auch dem neuen Audi A4.<br />
Durchzugsstark ist der 1,9 Liter Turbodiesel<br />
aus Ingolstadt schon von Haus<br />
aus. Aber die Triebwerks-Experten von<br />
Abt steigern die Leistung des Diesel-Direkteinspritzers<br />
noch einmal von 130 auf<br />
155 PS. Die des laufruhigeren Sechszylinder-Selbstzünders<br />
von 180 auf 210<br />
PS. Möglich macht dies die Optimierung<br />
des elektronischen Motor-Managements.<br />
Ergänzt wird die Leistungssteigerung<br />
durch ein umfangreiches Optikpaket mit<br />
zahlreichen Karosserie-Anbauteilen<br />
wie Frontgrill und -spoilerlippe<br />
sowie dynamischen Seitenleisten.<br />
Für die optimale<br />
Straßenlage des Abt<br />
AS4 sorgt ein<br />
spezielles<br />
Sportlich auch mit<br />
Dieselmotor: Der Abt AS4.<br />
„Gastgeschenke haben wir keine gemacht“,<br />
versicherte Bernhard Bamberger,<br />
der die Conti-Elf nach Hammelburg begleitet<br />
hatte. „Die besser eingespielte Mannschaft<br />
hat sich am Ende durchgesetzt“,<br />
kommentierte der Leiter Brandmanagement<br />
D/A/CH den Endstand von 12:7.<br />
Damit dies nicht das letzte Wort bleibt, ist<br />
ein Rückspiel geplant.<br />
Sportfahrwerk, das die Karosserie um etwa<br />
35 bis 40 Millimeter tiefer legt. Zusätzliche<br />
Sicherheit bietet die Abt Stahlflexbremsleitung.<br />
Sie bietet eine hervorragende<br />
Dosierbarkeit sowie geringes Fading<br />
bei gleichzeitig verringerter Pedalkraft.<br />
Abgerundet werden Optik und Sportlichkeit<br />
durch den Einsatz von vier Conti-<br />
SportContact 2 in Dimensionen bis hin<br />
zu 9 x 19 Zoll.<br />
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Wie gelähmt – immer mehr Bundesbürger<br />
leiden unter ständiger Angst.<br />
Mit schwerwiegenden Folgen für die<br />
deutsche Wirtschaft: Fehltage, verminderte<br />
Leistungsfähigkeit und Fehlentscheidungen<br />
schlagen Jahr für<br />
Jahr mit rund 100 Milliarden DM negativ<br />
zu Buche.<br />
Milliardenverlust für die Wirtschaft<br />
macht<br />
Mitarbeiter<br />
mürbe<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 37
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Die Zahlen sind alarmierend: Etwa<br />
zehn Prozent der Bevölkerung –<br />
gut acht Millionen Bundesbürger –<br />
leiden unter spontanen Angstanfällen, bei<br />
rund der Hälfte nehmen die Panikattacken<br />
sogar ein behandlungsbedürftiges<br />
Ausmaß an. Tendenz steigend. Ausgelöst<br />
werden die Angstanfälle nach Untersuchungen<br />
der Universität Marburg häufig<br />
durch einschneidende Schicksalsschläge<br />
wie der Tod einer nahe stehenden<br />
Person oder durch Verlusterlebnisse<br />
wie Trennung oder Scheidung. Aber auch<br />
die Furcht vor Krankheit oder Unfall und<br />
die Angst, von missgünstigen Kollegen<br />
verdrängt oder gemobbt zu werden, lassen<br />
immer mehr Arbeitnehmer in Panik<br />
geraten. Angst im Unternehmen, das haben<br />
Professor Winfried Panse und der<br />
Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Stegmann<br />
von der Fachhochschule Köln in<br />
einer Langzeitstudie ermittelt, „kostet die<br />
deutsche Wirtschaft jährlich<br />
100 Mrd. DM“. Und: Die Angst<br />
macht auch vor der Führungsetage<br />
nicht halt. Neun von zehn<br />
Managern haben den Kölner Wissenschaftlern<br />
zufolge Angst, ihrer Verantwortung<br />
nicht gerecht zu werden und zu scheitern.<br />
Doch statt sich der Angst zu stellen,<br />
wird sie beharrlich verdrängt oder mit<br />
Medikamenten unterdrückt. Die Folge:<br />
Die Leistungskraft sinkt.<br />
„Die Ärzte gehen von einer Einschränkung<br />
der Arbeitspower um rund 20 Prozent<br />
aus. Das kostet die Unternehmen<br />
jährlich bereits rund 20 Mrd. DM“, rechnet<br />
Wolfgang Stegmann vor. Und wird<br />
die Angst, was häufig geschieht, mit übermäßigem<br />
Alkoholkonsum heruntergespült,<br />
kostet dieser Missbrauch die Wirt-<br />
38<br />
Haben Sie Angst?<br />
Folgende Fragen können Aufschluss über sich verfestigende<br />
Angstgefühle geben:<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Leiden Sie schon seit vielen Wochen unter immer wiederkehrenden<br />
Ängsten, Sorgen oder Befürchtungen?<br />
Haben Sie oft überstarke Sorgen und Befürchtungen bezüglich<br />
…<br />
…eigentlich alltäglicher Dinge wie Haushalt, Arbeit,<br />
Familie oder Kinder?<br />
…Ihrer psychischen Gesundheit oder körperlicher<br />
Erkrankungen?<br />
Seit Sie Angstgefühle, Sorgen und Befürchtungen haben, leiden<br />
Sie da oft unter den folgenden Symptomen:<br />
Herzrasen, Schweißausbrüche oder Zittern?<br />
Atembeschwerden, Druck- oder<br />
Beklemmungsgefühlen, Übelkeit?<br />
Hitzegefühlen, Kälteschauern oder Kribbelgefühlen?<br />
Beeinträchtigen Sie diese Sorgen, Ängste und Beschwerden<br />
stark bei Ihren alltäglichen Aktivitäten?<br />
Quelle: Max-Planck-Institut für Psychiatrie, München<br />
»<br />
4<br />
«<br />
Angst ist ein Zustand<br />
mangelnder Geborgenheit,<br />
der im normalen Leben<br />
ständig auftritt<br />
Prof. Hinderk Emrich,<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
schaft und das Gesundheitswesen weitere<br />
48 Mrd. DM.<br />
Aber nicht nur Führungskräfte sind Meister<br />
im Verdrängen von Ängsten. Dass die<br />
Menschen nicht zugeben wollen, dass<br />
sie manchmal Angst haben, sei ein weitverbreitetes<br />
Phänomen, weiß Professor<br />
Hinderk Emrich, Leiter der Abteilung Klinische<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
der Medizinischen Hochschule Hannover.<br />
„Dabei ist es völlig normal, Angst zu<br />
haben.“ Er beschreibt die Angst als einen<br />
Zustand mangelnder Geborgenheit,<br />
der im normalen Leben auftreten kann<br />
und ein wichtiges Signal ist, das vor dro-<br />
henden Gefahren warnt. „Normalweise<br />
reagiert der Mensch auf diese Gefahren<br />
mit angemessenen Abwehrreaktionen,<br />
indem er sich zum Beispiel beim Besteigen<br />
eines Turms am Geländer festhält.“<br />
Wenn der Betreffende die Situation allerdings<br />
als so bedrohlich empfindet, dass<br />
er aus Höhenangst keinen Turm mehr<br />
besteigt, dann leide er an einer unangemessenen<br />
Angst, der Phobie. Vielfach<br />
handelt es sich dabei um eine Stressverarbeitungsstörung,<br />
bei der das Alarmsystem<br />
des Körpers versagt.<br />
Häufig entstehen solche Angstgefühle<br />
jedoch nicht nur durch konkrete Gefahren,<br />
sondern werden durch unterschwellig<br />
wahrgenommene oder vermeintliche<br />
Gefahren ausgelöst. Wenn etwa jemand<br />
bei einem Gespräch mit Kollegen oder<br />
seinem Vorgesetzten das Gefühl hat, etwas<br />
laufe schief oder richte sich gegen<br />
ihn, ist es wahrscheinlich, dass er mit<br />
Angstgefühlen in die nächste Besprechung<br />
geht. „Schwelende Konflikte dieser<br />
Art sind belastend für das Betriebsklima“,<br />
warnt der Mediziner und rät, die-<br />
» Einschränkung<br />
«<br />
der Arbeitsleistung<br />
durch<br />
Angst kostet<br />
»<br />
20 Milliarden DM<br />
jährlich<br />
Wolfgang Stegmann,<br />
Fachhochschule Köln<br />
se Angst durch gezielte Gespräche abzubauen.<br />
Fehlt die Möglichkeit für solche<br />
Gespräche, können psychosomatische<br />
Beschwerden auftreten und aus Ängsten<br />
eine Krankheit werden.<br />
Oft wissen die Betroffenen aber auch gar<br />
nicht um ihre Angst, sondern interpretieren<br />
die damit einhergehenden körperlichen<br />
Symptome wie Herzklopfen, Atemnot,<br />
Schwindel, Schweißausbrüche oder<br />
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Dr. Helmut Cordes<br />
gibt Ihnen acht praktische Tipps, mit<br />
denen Sie aufkommende Angstgefühle<br />
beherrschen lernen.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Denken Sie immer daran, dass<br />
Angstgefühle und die dabei auftretenden<br />
körperlichen Symptome<br />
nichts anderes sind als<br />
eine Übersteigerung der normalen<br />
Körperreaktion in Stresssituationen.<br />
Solche Gefühle und Symptome<br />
sind zwar sehr unangenehm,<br />
aber zunächst weder gefährlich<br />
noch schädlich.<br />
Steigern Sie sich in Stresssituationen<br />
nicht durch Gedanken<br />
wie „Was wird geschehen“ in<br />
noch größere Ängste hinein.<br />
Magenschmerzen als Zeichen einer beginnenden<br />
organischen Krankheit. Am<br />
Beispiel chronischer Rückenschmerzen,<br />
die mit einem Anteil von 33 Prozent weit<br />
vorn auf der Liste der weit verbreiteten<br />
körperlichen Beschwerden stehen, macht<br />
Dr. Helmut Cordes, koordinierender Werksarzt<br />
der <strong>Continental</strong> AG, den Teufelskreis<br />
von Angst und psychosomatischen<br />
Beschwerden deutlich: „Viele klagen über<br />
Rückenschmerzen, ohne dass Krankheitszeichen<br />
an der Wirbelsäule gefunden<br />
werden. In nicht wenigen Fällen handelt<br />
es sich um angstbedingte Verkrampfungen<br />
der Rückenmuskulatur.“ In Gesprächen<br />
bemühen sich die Conti-Ärzte, beruhigend<br />
auf das Beschwerdebild des Patienten<br />
einzuwirken. Mit Erfolg: Die Betroffenen<br />
fühlen sich mit ihren Sorgen<br />
und Ängsten ernst genommen und entspannen<br />
sich merklich. Sitzen die Ängste<br />
jedoch tiefer, beispielsweise aufgrund<br />
schwerwiegender persönlicher Probleme,<br />
schalten Dr. Cordes und seine Kollegen<br />
den werkseigenen Sozialarbeiter<br />
»Geben Sie der Angst Zeit,<br />
vorüberzugehen«<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
Konzentrieren Sie sich auf das,<br />
was um Sie herum und mit Ihrem<br />
Körper wirklich geschieht –<br />
nicht auf das, was in Ihrer Vorstellung<br />
noch alles geschehen<br />
könnte.<br />
Warten Sie ab und geben Sie<br />
der Angst Zeit, vorüberzugehen.<br />
Bekämpfen Sie Ihre Angst nicht,<br />
akzeptieren Sie sie.<br />
Beobachten Sie, wie die Angst<br />
von selber abnimmt, wenn Sie<br />
aufhören, sich in Gedanken weiter<br />
hineinzusteigern.<br />
Es kommt nur darauf an zu lernen,<br />
mit der Angst umzugehen,<br />
und nicht, sie zu vermeiden.<br />
ein oder überweisen den Mitarbeiter bei<br />
Verdacht einer psychischen Erkrankung<br />
an einen entsprechenden Facharzt. Zum<br />
Wohle des Mitarbeiters, seiner Kollegen<br />
und des Unternehmens. Denn Angst vermindert<br />
die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,<br />
wodurch die Gefahr wächst,<br />
dass Fehler entstehen und Unfälle im betrieblichen<br />
Alltag zunehmen können.<br />
«<br />
Angstbedingte<br />
Verkrampfungen<br />
sind Ursache<br />
von chronischen<br />
Rückenschmerzen<br />
Dr. Helmut Cordes,<br />
koordinierender Werksarzt<br />
<strong>Continental</strong> AG<br />
8 REGELN ZUR ANGSTBEWÄLTIGUNG<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 39
40<br />
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Eine große Lagermenge garantiert<br />
keine großen Abverkaufszahlen.<br />
Die Bereitschaft des Handels zur Bevorratung von Winterreifen<br />
ist rückläufig. Doch die Distributionsfähigkeit der<br />
Industrie ist begrenzt, Lagerhaltung bleibt unvermeidbar.<br />
Wer den eigenen Bedarf richtig plant, reduziert sein Risiko<br />
und erhöht gleichzeitig die Lieferfähigkeit für Handel und<br />
Industrie.<br />
Zur Lagerhaltung gibt es keine Alternative<br />
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Zum Vergleich: Rund fünf Millionen Konzern-Pneus<br />
schraubte der Handel im vergangenen<br />
Winter an die Felgen der Autofahrer.<br />
Umsatz und Gewinn von drei<br />
Millionen Konzernreifen gingen dem Handel<br />
ohne Lagerhaltung verloren. Relationen,<br />
die bei anderen Herstellern ähnliche<br />
Dimensionen annehmen.<br />
Planung beseitigt E ngpässe<br />
Alle Jahre wieder: Fällt der erste<br />
Schnee, beginnt der Ansturm der<br />
Autofahrer auf die Montagehallen<br />
des Reifenhandels. Auf mehr als 16,5 Millionen<br />
Stück schätzen die Experten der<br />
<strong>Continental</strong> den Bedarf der Deutschen<br />
an Winterreifen in diesem Jahr. Rund fünf<br />
Millionen wird der Konzern selbst dazu<br />
beisteuern und damit seine Position als<br />
Marktführer in diesem Segment weiter<br />
festigen. Um der erwarteten Nachfrage gerecht<br />
zu werden, läuft die Produktion bereits<br />
seit Monaten auf Hochtouren. „Für die<br />
Auslieferung an den Handel ist alles vorbereitet“,<br />
berichtet Wolfgang Thomale, Leiter<br />
Sales Service D/A/CH. Den nun kommenden<br />
Wochen blickt er mit gemischten<br />
Gefühlen entgegen, denn: „Auf der<br />
einen Seite freut sich der Konzern über<br />
jeden ausgelieferten Reifen.“ Gleichzeitig<br />
sei aber klar: „Jeden Reifen können wir<br />
nur einmal verkaufen. Überwintern knappe<br />
Produkte aufgrund drastischer Fehleinschätzungen<br />
in irgendwelchen Lagern,<br />
führt dies zwangsläufig dazu, dass<br />
an einem anderen Ort jemand vergeblich<br />
auf dringend benötigte Ware wartet.“<br />
Fehlplanungen bei Einzel- und Großhandel<br />
sowie der Industrie führen nicht nur<br />
zu Liefereinschränkungen, sondern vernichten<br />
eine Menge Kapital durch überhöhte<br />
Lagerbestände oder verlorengegangene<br />
Aufträge. Der Rückschluss, deshalb<br />
lieber komplett auf Bevorratung zu verzichten,<br />
führt allerdings in die Sackgasse.<br />
Nur mit Just-in-Time-Lieferungen können<br />
die Hersteller den Bedarf des Handels im<br />
Winterreifengeschäft bei weitem nicht<br />
decken.<br />
Die Rechnung ist einfach: Das ausgeklügelte<br />
und ständig optimierte Logistiksystem<br />
der <strong>Continental</strong> ermöglicht die Distribution<br />
von 1 bis 1,3 Millionen M+S-Reifen<br />
pro Monat. Das Geschäft mit dem Autofahrer<br />
wickelt der Handel zum größten<br />
Teil in einem Zeitraum von gerade einmal<br />
sechs Wochen ab. Verfügbare Liefermenge:<br />
Nicht mehr als zwei Millionen Reifen.<br />
3 PROGNOSEN<br />
➥<br />
➥<br />
➥<br />
FÜR DEN WINTER<br />
Topp und Flop<br />
Das Segment der Q/S-Reifen<br />
verliert weiter an Bedeutung.<br />
Gegen den Trend stemmen sich<br />
die Q/S-Größen 175/65 R 13,<br />
165/70 R 14, sowie die 185/65,<br />
175/55 und 135/70 R 15.<br />
Das mit Abstand absatzstärkste<br />
Segment bleibt das der T-Reifen<br />
– Tendenz: steigend. Das<br />
gilt auch für die Massendimension<br />
195/65 R 15. Rückläufig:<br />
155/80 R 13, 185/70 R 14, sowie<br />
185/55 und 205/60 R 15.<br />
Die prozentual höchsten Steigerungsraten<br />
verzeichnet das<br />
Segment der H/V-Reifen. Was<br />
vor allem an den V-Pneus liegt.<br />
Der 205/55 R 16 könnte den<br />
195/65 R 15 als absatzstärkste<br />
H-Dimension ablösen.<br />
Für Wolfgang Thomale gilt deshalb die<br />
Faustformel: „Die heiße Phase muss der<br />
Handel aus Lagerbeständen bestreiten<br />
können. Der Folgebedarf wird nachgeliefert.“<br />
Sein Rat: „Wer frühzeitig<br />
bestellt, vermeidet Lieferengpässe.“<br />
Wer die Ware<br />
dann gleich übernehme, käme<br />
zudem noch in den Genuss<br />
flexibler Liefertermine.<br />
Damit das Lager nicht zum<br />
Kostenfresser wird, gelte es<br />
allerdings, mit Bedacht zu<br />
agieren. „In der Vergangen-<br />
heit“, so Thomale, „machten<br />
vor allem diejenigen Ralf Hoffmann,<br />
Händler negative Erfahrungen<br />
mit schleppendem Abverkauf,<br />
deren Bevorratung<br />
kein Konzept zu Grunde lag.<br />
Denn eine große Lagermenge<br />
ist nicht gleichbedeutend<br />
mit hohen Abverkaufszahlen.“<br />
Die Größe eines Lagers<br />
spielt deshalb auch in den<br />
Überlegungen von Ralf Hoffmann,<br />
als Key Account Manager<br />
Konzern unter anderem<br />
für die ECR-Projekte verantwortlich,<br />
grundsätzlich nur eine untergeordnete<br />
Rolle. „Effizienz bedeutet vielmehr: Die<br />
Wünsche der Kunden befriedigen zu können,<br />
ohne dabei unnötiges Kapital durch<br />
Überbestände zu binden.“ Er empfiehlt<br />
deshalb dem Handel, ins Sortiment nur<br />
Produkte aufzunehmen, die auch tatsächlich<br />
nachgefragt werden. „Wer exotische<br />
Marken meidet, reduziert von vornherein<br />
das Risiko. Wer sich parallel dazu auf ei-<br />
ne begrenzte Zahl von Lieferanten fokussiert,<br />
erhöht obendrein die Übersichtlichkeit<br />
und vereinfacht damit die Pflege des<br />
Lagers erheblich.“<br />
Für eine möglichst exakte Planung bedarf<br />
es allerdings eines langfristigen Monitorings,<br />
idealerweise unter Einsatz EDVgestützter<br />
Systeme. „Nur wer über einen<br />
Zeitraum von drei bis fünf Jahren das<br />
Kaufverhalten seiner Kunden beobachtet<br />
und analysiert, kann mit seiner Mengenplanung<br />
ins Schwarze treffen.“<br />
Für Ralf Hoffmann und Wolfgang Thomale<br />
steht fest: Reifenhandel und Industrie<br />
müssen auf dem Gebiet der strategischen<br />
Planung auf Basis langfristig erhobener<br />
Daten noch viel enger zusammen<br />
arbeiten. Zwar bietet die <strong>Continental</strong><br />
schon jetzt umfassende Marktstudien<br />
über die Absatz-Entwicklung von Pkw-<br />
Winterreifen, verbunden mit konkreten<br />
Prognosen für das bevorstehende Umrüstgeschäft.<br />
„Doch allen unseren<br />
Überlegungen liegt<br />
nun einmal die Gesamtmarkt-Entwicklung<br />
zu Grunde“,<br />
beschreibt Ralf Hoffmann<br />
das Problem.<br />
„Selbst wenn die daraus<br />
abgeleiteten Absatzund<br />
Bedarfs-Prognosen zu<br />
nahezu 100 Prozent zu-<br />
treffen, so sagen sie doch<br />
nur sehr wenig aus über die<br />
regionale Verteilung der Gesamtmenge.“<br />
Über den tatsächlichen<br />
Bedarf einzelner<br />
Händler noch viel weniger.<br />
„Denn“, so Wolfgang<br />
Thomale weiter, „welcher<br />
Fachhändler in einem exakt<br />
umrissenen Einzugsgebiet<br />
schließlich den konkreten<br />
Bedarf eines zufälligen<br />
Reifenkäufers deckt,<br />
ist für die Industrie nicht<br />
vorhersehbar.“ Zumal dieser seine Reifen<br />
ja auch an der Tankstelle, beim Discounter<br />
oder im Autohaus kaufen könne.<br />
Dass gemeinsame Anstrengungen von<br />
Handel und Industrie schließlich erfolgreich<br />
sein werden, beweisen hinlänglich<br />
die Erfahrungen anderer Branchen. So<br />
erreichte der Schuhhersteller Lloyd in seinem<br />
Forecast-Prozess beispielsweise eine<br />
Genauigkeit von über 90 Prozent.<br />
Thomas Bungart<br />
Key Account Manager<br />
»Händler sollten<br />
das Verhalten<br />
ihrer Kunden<br />
beim Kauf über<br />
drei bis fünf<br />
Jahre hinweg<br />
analysieren.«<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 41
Mit voller Kraft in die<br />
Bremse – Trecker und<br />
Anhänger halten<br />
Kurs.<br />
42<br />
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Sicherheit ist Ährensache<br />
Wer auf nasser oder eisiger Fahrbahn ins Schleudern gerät, benötigt<br />
Konzentration und Können, um sein Fahrzeug schnell wieder in geregelte<br />
Bahnen zu lenken. Erst recht, wenn das Steuer zu einem Traktor gehört.<br />
Wie Fahrer und Fahrzeug stets auf Kurs bleiben können, demonstrierte<br />
die <strong>Continental</strong> Suisse SA, Abteilung Landwirtschaft und Industrie, in<br />
einem speziellen Schleuderkurs für Trecker.<br />
Feldforschung der besonderen Art:<br />
Was man tun kann, damit die Giganten<br />
des Ackers auch bei ungünstigen<br />
Wetter- und Fahrbedingungen nicht ins<br />
Wanken geraten, erfuhren 24 Reifenhändler<br />
und Lohnunternehmer in einem praxisnahen<br />
Schleuderkurs für Traktoren.<br />
Veranstaltet wurde das PS-starke Feldund<br />
Wiesen-Event von Felix Hitz, Leiter<br />
Wenn Trecker schleudern,<br />
braucht der Fahrer<br />
Können, gute Nerven<br />
und einen Satz<br />
verlässlicher Reifen.<br />
der <strong>Continental</strong> Suisse SA, Abteilung<br />
Landwirtschaft und Industrie, in Zusammenarbeit<br />
mit dem Verkehrssicherheitszentrum<br />
im schweizerischen Veltheim.<br />
Dort konnten zwei Gruppen von je zwölf<br />
Teilnehmern einen Tag lang Erfahrungen<br />
mit schweren Landwirtschaftsfahrzeugen<br />
in extremen Fahrsituationen sammeln.<br />
Und da bekanntlich zu jeder Fahrprüfung<br />
Theorie und Praxis gehören,<br />
erfuhren die Teilnehmer zunächst<br />
von Verkehrssicherheitsexperten,<br />
über welche Manövriermöglichkeiten<br />
ein Traktor verfügt,<br />
was die Fahrer beachten<br />
müssen und welche Unfälle passieren<br />
können. Im anschließenden praktischen<br />
Teil galt es dann, ganz handfest dafür zu<br />
sorgen, dass sich das Fahrzeug nicht im<br />
wörtlichen Sinne „vom Acker macht“.<br />
Bremsmanöver mit und ohne Anhänger,<br />
auf gerader Strecke wie in der Kurve<br />
stellten Mann und Material genauso auf<br />
die Probe wie Kurvenfahrten auf rutschigem<br />
und schnee-ähnlichem Untergrund.<br />
Doch selbst bei winterlichen Bedingungen<br />
war das Klima unter den Teilnehmern<br />
alles andere als eisig, hatte man doch trotz<br />
der Ernsthaftigkeit des Themas jede Menge<br />
Spaß am Fahrer-Training im XXL-<br />
Format. Und das fand seinen thematisch<br />
stimmigen Abschluss in der Vorstellung<br />
der neuen Conti-Landwirtschaftsreifen<br />
AC 65, AC 70 und AC 85 sowie der<br />
Radial-Implement-Reifen, die auf ihr<br />
spezielles Einsatzgebiet und extreme<br />
Bedingungen zugeschnitten ebenfalls ein<br />
entscheidender Sicherheitsfaktor sind.<br />
Mit und ohne Allround-Reifen ausgerüstete<br />
Traktoren demonstrierten den Testpiloten<br />
die Unterschiede in der Praxis,<br />
zu denen neben der Sicherheit auch ein<br />
Großteil Komfort wie eine erhöhte Tragfähigkeit,<br />
die Verringerung von Vibration<br />
und Profilgeräuschen sowie eine höhere<br />
Lebensdauer zählen. Fazit der ebenso<br />
erlebnis- wie erkenntnisreichen Veranstaltung:<br />
Um Traktoren jederzeit mit<br />
Sicherheit ins Feld zu führen, gilt, Profis<br />
fahren besser.<br />
Claudia Warnholtz<br />
M A N A G E M E N T U N D M A R K E T I N G<br />
Erstes offizielles Beetle-Treffen<br />
Augenweide für<br />
Käferfreunde<br />
Auf große Resonanz stieß das erste offizielle Käfer- und<br />
New-Beetle-Treffen in der Schweiz. Als einer der Hauptsponsoren<br />
war <strong>Continental</strong> Suisse SA mit einem Informationsstand<br />
vertreten.<br />
Da staunte die Fan-Gemeinde nicht<br />
schlecht. In einer schier endlosen<br />
Reihe krabbelten die unterschiedlichsten<br />
Käfer-Varianten und New Beetle auf das<br />
AMAG-Gelände in Birrfeld. Zum ersten<br />
Mal fand dort vom 22. bis 24. Juni ein offi-<br />
Daniel Freund,<br />
<strong>Continental</strong> Suisse<br />
»Eine gute<br />
Mischung von<br />
Publikumsmagnet<br />
und Informationsmöglichkeiten.«<br />
zielles Treffen für Käfer und New Beetle<br />
in der Schweiz statt.<br />
Bei strahlend blauem Himmel fanden<br />
sich mehr als 2.000 begeisterte Käfer-<br />
Schweizer<br />
Pilotprojekt<br />
Neue EM-Radialreifen der Dimension<br />
23.5R25 LDR 3 befinden sich erstmals<br />
in der Schweiz im Praxiseinsatz.<br />
Montiert sind die Conti OTR-Reifen<br />
an einem Volvo Pneulader L 120 C<br />
Long Boom der Papierfabrik Utzendorf<br />
AG, Utzendorf. Von den Erfahrungen,<br />
die alle Beteiligten im Rahmen<br />
dieses Pilotprojektes sammeln, wird<br />
es abhängen, wie diese speziellen<br />
EM-Radialreifen künftig auch in der<br />
Alpenregion vermarktet werden.<br />
Freunde ein. Sie hatten eine reiche Auswahl<br />
zum Staunen – und auch zum Träumen.<br />
Wie etwa ein knallrotes Käfer-Kabriolet.<br />
So tipptopp-gepflegt, als käme<br />
es frisch aus dem Verkaufssalon. Ein<br />
Fahrrad-Anhänger komplettierte das Ensemble.<br />
Aber nicht irgendein Anhänger,<br />
ein ebenso knallrotes Kabrio-Hinterteil bildete<br />
den stilvollen Velociped-Träger und<br />
zog neidische Blicke auf sich.<br />
Staunen konnten die Käfer-Fans auch<br />
über einen quietschgelben <strong>Continental</strong>-<br />
Kleinbus; natürlich auf VW-Basis. Doch<br />
gegenüber dem gewöhnlichen VW-Bus<br />
wirkte dieses Modell ausgesprochen knuffig.<br />
Kein Wunder, denn diesem originellen<br />
Werbeträger war schlichtweg das Mittelteil<br />
herausoperiert worden.<br />
In der Schweiz ist der gekürzte Conti-<br />
Bus ein vertrautes Erscheinungsbild.<br />
<strong>Continental</strong> Suisse SA setzt das Gefährt<br />
VW-Käfer aller Baureihen und in allen Varianten konnte<br />
das Publikum in Birrfeld bestaunen.<br />
<strong>Continental</strong> Suisse informierte über Reifen<br />
und Leichtmetallräder; der verkürzte Werbe-Bus<br />
war eine zusätzliche Attraktion.<br />
als Werbeträger beim Handel und bei Ausstellungen<br />
ein. Und so zierte das Mobil<br />
auch bei diesem Treffen einen Ausstellungsstand.<br />
<strong>Continental</strong> Suisse – einer der<br />
drei Hauptsponsoren des Treffens – informierte<br />
die Käfer- und New-Beetle-Gemeinde<br />
über die Reifenangebote der Marken<br />
<strong>Continental</strong> und Uniroyal. Zudem<br />
wurden die aktuellen Leichtmetallräder<br />
präsentiert.<br />
Felix Hitz, Leiter Profit-Center Landwirtschaft/Industrie (li.), mit Otto Affentranger,<br />
Pneu Egger (re.), und Werkstattchef Frank Lehmann.<br />
<strong>ReifenMagazin</strong> 43
LINKE LINKS<br />
Gratis-Aktien bei späterem Börsengang<br />
versprechen junge Unternehmen<br />
unter www.geizkragen.de, wenn Internet-User<br />
sich umgehend registrieren<br />
oder den Link der Firma auf ihrer Homepage<br />
installieren. Gesichert ist mit dieser<br />
netten Marketing-Idee aber lediglich<br />
die kostenlose Werbung, nicht das<br />
Going Public.<br />
»<br />
WEIS ZI<br />
„Einer meiner lang-<br />
HEI TA<br />
«<br />
jährigen Verkäufer<br />
TEN hat einmal das Ge-<br />
TE heimnis seines Erfolges<br />
entschleiert:<br />
Man muss den Kunden reden lassen<br />
und ein guter Zuhörer sein.“<br />
Wilhelm Becker,<br />
deutscher Unternehmer<br />
„Einen Gescheiten kann man überzeugen,<br />
einen Dummen muss man<br />
überreden.“<br />
Curt Coetz, deutscher Schauspieler<br />
und Schriftsteller<br />
„Ich bin der schlechteste Verkäufer<br />
der Welt – darum muss ich es den<br />
Kunden einfach machen, bei mir zu<br />
kaufen“<br />
Frank W. W. Woolworth,<br />
amerikanischer Kaufhausgründer<br />
„Ich muss anderen, meinen Kunden,<br />
etwas verkaufen. Ich muss Mitarbeiter<br />
für mich gewinnen. Ich muss Lieferanten<br />
überzeugen, dass ich für sie<br />
der richtige Partner bin. Ich muss also<br />
meine Sache verkaufen können. Wer<br />
sich fürs Verkaufen zu schade ist,<br />
sollte kein Unternehmen gründen.“<br />
Normann Rentrop,<br />
deutscher Verleger<br />
„Man kann auf Dauer Produkte nur<br />
verkaufen, wenn man einen guten Ruf<br />
hat.“<br />
Alfred Herrhausen, deutscher Bankier<br />
44<br />
Illustration: Pilot:Projekt/Th.Wilkens<br />
U N W U C H T<br />
Der Preis ist heiß<br />
Das Thermometer steigt und dem Handel steht passend<br />
zur Großwetterlage der Angstschweiß auf der Stirn:<br />
Rabattgesetz und Zugabeverordnung sind gefallen. Was<br />
macht der Konsument?<br />
Menschens<br />
Kinder!<br />
von Ute Dommel<br />
Zunächst mal Urlaub.<br />
Während der Ferienzeit<br />
haben außer ein<br />
paar notorischen Smart-<br />
Shoppern noch kaum<br />
Kunden von der neuen<br />
Handels-Freiheit Ge-<br />
brauch gemacht. Aufatmen? Das wäre dann doch zu früh.<br />
Schließlich ist halb Deutschland auf Bildungsurlaub auf den<br />
Basaren dieser Welt. Und handelt dort die Mitbringsel für<br />
die Lieben daheim herunter. Bleibt abzuwarten, was sich<br />
der deutsche Urlauber selbst mitbringt – womöglich neues<br />
Einkaufsgebaren? Zwar traut ihm Peter Weinberg, Professor<br />
für Kommunikationsforschung, eine „echte<br />
Basarmentalität“ nicht zu. Doch da Übung bekanntlich<br />
den Meister macht, sollte man in Sachen<br />
Rabatte den<br />
Tag nicht vor<br />
dem Ferienende<br />
loben.<br />
Ist Ihnen das auch schon mal passiert?<br />
Wegen falscher Behandlung hat eine Amerikanerin ihren<br />
Psychiater verklagt. Grund: Der Therapeut hatte bei der Patientin<br />
eine multiple Schizophrenie mit 120 Persönlichkeiten<br />
festgestellt. Nach seiner Diagnose gehörten zu den<br />
Persönlichkeiten unter anderem der Teufel, ein mit Gott<br />
sprechender Engel und eine Ente. Bei der Krankenversicherung<br />
der Patientin rechnete er darauf hin die Behandlung<br />
der diversen Persönlichkeiten als Gruppentherapie ab<br />
und kam auf die stolze Summe von 300.000 US-Dollar.<br />
Quelle: Westdeutsche Zeitung<br />
Klappern gehört<br />
zum Handwerk –<br />
nur zu laut sollte<br />
es nicht sein. Das beweist<br />
eine Geschichte<br />
Schlag-<br />
fertig<br />
aus dem alten Wien über<br />
eine Straße, in der sich<br />
vier Bäckereien befanden.<br />
Um sich von der<br />
Konkurrenz abzuheben,<br />
stellte die erste ein<br />
Schild neben den Eingang,<br />
auf dem sie das<br />
feinste Gebäck in ganz<br />
Wien offerierte. Die<br />
zweite Bäckerei antwortete<br />
mit einem Schild:<br />
„Feinste Backwaren in<br />
ganz Österreich“. Die dritte<br />
konterte mit dem Angebot:<br />
„Die besten Backwaren<br />
der Welt“. Das<br />
alles beeindruckte den<br />
vierten Bäcker keineswegs.<br />
Er postierte vor<br />
seinem Laden ein Schild,<br />
das bescheiden verkündete:<br />
„Hier erhalten Sie<br />
die feinsten Backwaren<br />
in dieser Straße.“<br />
Wer, meinen Sie, hatte<br />
den größten Erfolg?<br />
Barum-Anzeige<br />
(Daten separat)
Der Beitrag stammt aus der Kundenzeitschrift Echo-<strong>Continental</strong>, Ausgabe 6/1919.