Bericht Finnland

Im Dezember und Januar stehen dann Klausuren für die meisten Fächer an. Während dieser
Zeit sollte man wieder Kontakt zu Kaarlo Koivisto oder Majukka Dyer suchen, um einen
Praktikumsplatz für die Diplomarbeit zu finden. Noch besser ist es, wenn man selbst durch
persönliche Kontakte einen Platz findet. Während der Diplomarbeit wird man von einem Prof.
der TAMK betreut und sucht sich auch Betreuer in Deutschland. In Finnland muss die Arbeit
weder angemeldet werden, noch gibt es Fristen, die eingehalten werden müssen. Daher kann
man sich einfach auf die Einhaltung deutscher Fristen halten und gibt die fertige Arbeit
anschließend an der finnischen und deutschen Hochschule in zweifacher Ausfertigung ab. Die
Professoren der beiden Hochschulen stehen zwar im Kontakt, benoten die Arbeit jedoch
unabhängig. Danach gibt es von beiden Schulen ein Abschlusszeugnis und man ist Dipl. Ing.
Maschinenbau und „BEng for Environmental Engineering“.
Wohnen
Am besten kümmert man sich im Vorfeld um eine Wohnung. Das ist allerdings auch sehr
einfach. Es gibt soweit ich weiß zwei „Vereine“, die Studentenwohnungen vermieten.
Normalerweise landet man als Student der Ammattikorkeakoulu in der „Ritakatu“. Ein
Studentenwohnheim mit mehreren Blocks, etwa 1km von der Schule entfernt. Hier der Link
zur zuständigen Organisation: http://www.insinoorioppilastalo.fi
In meinem Fall damals waren die Wohnungen komplett ausgebucht und man musste sich
selbst um eine Wohnung kümmern. Toas ist die zweite und weitaus größere Organisation von
den beiden. Der Internetauftritt ist recht übersichtlich und informativ und vor allem auch auf
English. http://www.toas.fi/
Wenn man nicht unbedingt im Stadtzentrum wohnen will bekommt man hier sehr sicher eine
Wohnung zugewiesen. Ich bin damals, so wie die meisten Austauschstudenten in Hervanta
gelandet. Ein unschöner Vorort von Tampere mit vielen Blockhäusern. Bis zur Stadt sind es
etwa 7km, die Busanbindung ist jedoch hervorragend (alle 5min) und es gibt viele
Supermärkte, Banken und Geschäfte dort. Die technische Universität ist ebenfalls in
Hervanta. Andere Wohnheime sind Lukonmäki, Kaukajärvi und Anala. Das sind jeweils
kleinere und gemütlichere Vororte, dafür aber schlechter durch Busse an die Stadt
angebunden und mit wenigen Einkaufsmöglichkeiten. Ob man lieber hübsch wohnt oder
lieber da ist, wo viele Studenten wohnen (=Partys) und von wo man leicht einkaufen kann und
in die Stadt kommt, ist jedem selbst überlassen. Ach ja, also Kaukajärvi meiden, ist meiner
Meinung nach, in jedem Fall keine blöde Idee ☺
Übrigens haben alle Wohnheime Waschräume und Saunen die man kostenlos nutzen kann.
Jahreszeiten
Also meine Erfahrung ist, dass es sehr davon abhängt, wann man Finnland erlebt hat, ob es
einem gefällt oder nicht. Ich bin nun ein ganzes Jahr hier gewesen und habe also alle
Jahreszeiten miterlebt. Die erste Hälfte meines Aufenthalts von September bis Januar war
neben all den schönen Dingen auch hart. Es kann regnen, es kann richtig kalt werden und es
ist in jedem Fall dunkel! Aber mit Freunden, Sauna und viel Party kann man diese Zeit auch
gut durchstehen. Die zweite Hälfte von Februar bis Juli war, was das Wetter angeht, viel viel
besser. Am Anfang steht ein toller Winter mit Schnee und Sonne und ab Mitte April kommt
ein kurzer Frühling gefolgt von einem tollen Sommer. Es gab Tage, da war im Garten der
Schnee noch nicht weggeschmolzen, aber ich saß schon mit T-Shirt und Shorts auf der
Veranda. In diesen Monaten bekommt man alles was Finnland bieten kann.
- Langlauf auf tollen Loipen
- Schlittschuhlaufen auf zugefrorenen Seen
- Sauna und Avanto (Loch im Eis für Schwimmen nach der Sauna)
- Schlitten fahren auf steilen Pisten
- Ski- und Snowboardfahren
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