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est. 1888 - Visit Wales

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Toben Sie sich aus<br />

In Plas y Brenin kann sich Ihr ganzes Leben verändern. Das Bergzentrum hat sich einen<br />

Weltruf für seine Lehrmethode bei Abenteuersportarten wie Kajakfahren und Klettern<br />

erworben. Diese Methode kann aber auch bedeuten, dass Sie manchmal etwas mehr<br />

wagen müssen, als Ihnen vielleicht lieb ist, wie Julian Rollins f<strong>est</strong>stellte.<br />

Er ist zwar nicht der höchste Berg von<br />

Snowdonia, doch mit seiner Haifischzahnähnlichen<br />

Form und seiner zerklüfteten,<br />

felsigen Oberfläche verlangt einem der<br />

Tryfan doch gewaltigen Respekt ab. Eine<br />

stimmungsvolle Kulisse für jedes<br />

Kletterdebüt.<br />

Unsere Herausforderung b<strong>est</strong>eht darin,<br />

eine hohe, sonnengewärmte Steinwand<br />

am Fuße des Tryfan zu erklimmen. Das ist<br />

das Einsteigerniveau für blutige<br />

Kletteranfänger, das es an diesem schönen<br />

Samstagnachmittag zusammen mit<br />

zahlreichen weiteren Neulingen zu<br />

bewältigen gilt.<br />

Die anderen wirken, als wüssten sie, was sie<br />

da tun, doch mir wird schmerzlich bewusst,<br />

dass ich keine Ahnung habe. Bevor er nach<br />

oben verschwand, hatte unser Kletterlehrer<br />

Mike noch betont, wie einfach es doch sein<br />

werde, und als er hochkletterte, sah es<br />

tatsächlich auch so aus. Doch nach einiger<br />

Zeit bin ich mir da nicht mehr so sicher.<br />

Mit mir klettern Marie Gastinell aus<br />

Südfrankreich und ihr Ehemann Chris, ein<br />

Architekt. Marie und Chris sind wie ich<br />

Kletteranfänger.<br />

Sie werden zusammen angeseilt, so dass<br />

das ganze Unterfangen auch t<strong>est</strong>et, wie<br />

gut das Ehepaar als Team<br />

zusammenarbeitet. Es ist ein zähes<br />

Fortkommen – einmal sieht es sogar aus,<br />

als benutze Marie den Kopf von Chris als<br />

Fußstütze.<br />

48<br />

Doch sie schaffen es, und als sie in der Höhe<br />

verschwinden, blitzt Mikes Kopf hervor. Er ist<br />

zu weit weg, als dass ich sein Gesicht<br />

erkennen könnte, doch ich kann ihn noch<br />

sehr gut hören. Ich bin an der Reihe.<br />

Zuerst ist es einfach, eigentlich wie<br />

Treppensteigen. Aber dann gibt es immer<br />

weniger Klettersteine und mit meinen<br />

klobigen Wanderschuhen finde ich mit den<br />

Zehen keinen Halt am Felsen.<br />

Beim Blick nach unten kann ich erkennen,<br />

dass die Felsoberfläche an den Stellen, an<br />

denen andere Kletterer bereits nach Halt<br />

gesucht haben, glänzt. Ich erstarre und, so<br />

sehr ich mich schäme, das zu sagen: ich<br />

habe Angst.<br />

Ich überlege, ob ich nach Hilfe rufen soll,<br />

doch auf der anderen Seite ziehen andere<br />

Kletterer mit stiller Entschlossenheit ihr<br />

Ding durch. Aufzugeben wäre so peinlich,<br />

dass sogar ein Sturz wie die bessere<br />

Alternative erscheint.<br />

Nachdem ich mir also selbst gut zugeredet<br />

habe, arbeite ich mich weiter hoch.<br />

Langsam und mühsam. Und irgendwann<br />

bin ich dann oben – etwas<br />

schweißbedeckt, leicht zitternd, aber total<br />

begeistert, dass ich es geschafft habe.<br />

Das, woran wir da an jenem Tag im<br />

vergangenen Sommer teilnahmen, war die<br />

neu<strong>est</strong>e Erweiterung im Kursangebot von<br />

Plas Y Brenin, dem nationalen<br />

Bergzentrum. Das renommierte Zentrum<br />

bietet Kurse für Outdoor-Aktivitäten wie<br />

Klettern, Bergsteigen und<br />

Bergwanderungen, Kajakfahren und<br />

Mountainbiken für jedermann und jede<br />

Könnerstufe, von angehenden Bergführern<br />

bis hin zu absoluten Anfängern.<br />

Wir gehören zu den Neulingen und hatten<br />

uns für ein Schnupperwochenende beim<br />

neuen Adventurecaching-Kurs des<br />

Zentrums angemeldet. Dabei handelt es<br />

sich um eine adrenalingeladene Version<br />

der relativ neuen Sportart Geocaching, bei<br />

der zusätzlich Hindernisse in den Weg<br />

g<strong>est</strong>reut werden, wie sie eben in den<br />

Bergen vorkommen können.<br />

Wenn Sie wissen, was Geocaching ist,<br />

überspringen Sie diesen Absatz einfach.<br />

Ich wusste es nicht und habe folgendes<br />

darüber erfahren. Dank dem wundersamen<br />

GPS (Global Positioning System) kennt man<br />

jetzt immer genau seinen Standort, ganz<br />

egal, wohin man möchte. Das System<br />

funktioniert über Signale, die von einem<br />

Satellitennetzwerk in der Erdumlaufbahn<br />

ausg<strong>est</strong>rahlt werden und bis auf rund einen<br />

Meter genau berechnen, wo sich das GPS-<br />

Gerät gerade befindet.<br />

Auch über von Ihnen selbst eingegebene<br />

Daten kann es den Ort ermitteln.<br />

Anschließend zeigt es Ihnen auf<br />

vorinstallierten Karten den direkt<strong>est</strong>en<br />

Weg dorthin.<br />

Dazu müssen Sie einfach nur die<br />

Wegbeschreibung auf der kleinen<br />

Bildschirmkarte befolgen. „Es lohnt sich

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