6/2012 - BLLV

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30 Kreisverbände KV Dingol�ng und KV Landau So lebten unsere Vorfahren Von der Vor- und Frühgeschichte bis zum Mittelalter: Das Gäubodenmuseum in Straubing lädt zur Zeitreise ein Etwas versteckt in einem Hinterhof liegt der Eingang des Straubinger Gäubodenmuseums. Eine Nachbildung eines der größten Schätze des Museums weist in der Fraunhoferstraße darauf hin: eine römische Parademaske. Neugierig geworden machten sich Lehrerinnen und Lehrer der BLLV- Kreisverbände Dingol�ng und Landau auf, diese Schätze zu erkunden. Mit Gästeführerin Rathay begann ein Spaziergang durch die umfangreiche Sammlung von Funden aus der Vor- und Frühgeschichte. Spuren menschlicher Anwesenheit �nden sich im Gäuboden seit der Altsteinzeit, also aus der Zeit vor mehr als 50 000 Jahren. In der Jungsteinzeit etwa um 5600 v. Chr. wurden die Menschen in unserem Raum sesshaft, errichteten Häuser und bestellten Felder. Zahlreiche Ausstellungsstücke zeugen von der Lebensweise dieser frühen Bewohner unserer Gegend. Ab dem 5. Jh. v. Chr. sind Kelten nachweisbar. Sie gaben der Ortschaft Straubing auch ihren ersten Namen: Sorviodurum, d. h. „Ort an einer sump�gen Einmündung“. Um Christi Geburt eroberten die Römer das Voralpenland bis zur Donau und gründeten hier Kastelle. Auch im Osten Straubings wurde ein Stützpunkt der Römer errichtet. Der alte keltische Name blieb erhalten. Das berühmteste Ausstellungsstück des Museums ist übrigens der Straubinger Römerschatz. Im Oktober 1950 wollten Arbeiter im Straubinger Westen eine Baugrube ausheben und stießen Sie erklärte ihnen auch, warum diese Vasen so besonders sind. Niederbayerische Schule Ausgabe 6 September/2012 Gästeführerin Rathay machte mit den Lehrerinnen und Lehrern aus Dingol�ng und Landau eine kleine Zeitreise. Fotos (2): Fischer dabei auf einen umgestülpt im Boden liegenden Kupferkessel. Man schlug mit einer Spitzhacke ein Loch hinein und heraus kamen Gesichtsmasken, Beinschienen und Kopfschutzplatten für Pferde, alles Teile römischer Paraderüstungen. Auch etliche Bronzestatuetten römischer Hausgötter waren zu �nden. Wissenschaftliche Auswertungen ergaben, dass der Kupferkessel als „Plünderungshort“ im Boden vergraben wurde, entweder von �üchtenden Römern oder von einfallenden Alemannen. Der Römerschatz gehört bis heute zu den bedeutendsten Funden nördlich der Alpen. In den vergangenen Jahren wurde die römische Abteilung um viele weitere Exponate zur Lebensweise der Römer in Bayern ergänzt. Vor kurzem wurden die Räume zum Thema „Religion und Kult“ erö�net. Nun führte der Weg der Besuchergruppe in die nachrömische Zeit, ins Zeitalter der frühen Baiern. Die bajuwarischen Grabfunde aus Straubing und den umliegenden Ortschaften gehören zu den schönsten in Bayern. Die Grabbeigaben, Tongefäße, Fibeln, Gürtelschnallen und Glasgefäße geben einen Eindruck von der hohen Qualität des damaligen Kunsthandwerks. Gegenwärtig kann nur ein Teil der Funde präsentiert werden, ein Großteil lagert im Archiv und wartet auf seine Restaurierung. Den Abschluss der Führung bildete ein Blick auf das mittelalterliche Stadtmodell, das der Straubinger Drechsler Jakob Sandtner 1568 detailgenau von seiner Heimatstadt anfertigte. Nach diesem Streifzug durch die Geschichte machten sich die Lehrer auf den Weg zu einem Straßencafe auf dem Stadtplatz Straubings und ließen die mittelalterlichen Häuser, die man eben noch im Stadtmodell bewundern konnte, auf sich wirken. Anna Reisbeck
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