6/2012 - BLLV

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6 150 Jahre BLLV „Ich bin absolut kein Beispiel für Integration“ Im Interview: Django Asül über den BLLV, Lehrer und seine eigene Schulzeit Django Asül hat dazu beigetragen, dass der Abend der 150-Jahr-Feier in Regensburg für viele Lehrerinnen und Lehrer noch sehr lustig ausgeklungen ist. Obwohl der Kabarettist in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich geworden ist, bleibt er seiner niederbayerischen Heimat Hengersberg treu. Und Lehrer mag er auch, wie er der „Niederbayerischen Schule“ verraten hat. Nach der Vorstellung sind Sie ziemlich in Beschlag genommen worden. Bei Lehrern kommen Sie scheinbar sehr gut an. Django Asül: Das ist doch schön, wenn sich Lehrer wundern, was aus einem niederbayerischen Abiturienten so alles werden kann (lacht). Mei, ich werde halt deshalb belagert, weil man mich für ein Naturphänomen hält. Stichwort Integration also. Sie sind doch ein Paradebeispiel für gelungene Integration? Django Asül: Ich bin absolut kein Beispiel für Integration. Weil es nichts zu integrieren gab. Trotzdem erho�en sich Lehrer von Ihnen Tipps zum Thema Integration. Heute Abend gab es ja dazu sehr viele Fragen an Sie. Django Asül: (ernst) Integration ist nie ein ethisches Problem. Sie werden nie einen türkischen Arzt, einen griechischen Architekten oder einen syrischen Ingenieur fragen: Wie erzieht der seine Kinder? Kommt er damit klar? Es ist immer eine soziale Frage. Wenn Sie die Schicht der Türken ansehen, die Probleme haben, und wenn Sie sich die gleiche Schicht auf deutscher Seite anschauen, dann haben die die gleichen Probleme. Da hab ich auch erst eine interessante Unterhaltung mit Gerhard Polt geführt. Was ist ein Türke? Ein Araber? Ein Deutscher? Nun gut. Wenn man aber von einem „Arzt“ spricht, dann baut man sich sofort ein Bild auf und weiß, so arbeitet der, so lebt er und so erzieht er seine Kinder. Das Problem ist aber, dass da- Niederbayerische Schule Ausgabe 6 September/2012 mals ein Großteil der türkischen Gastarbeiter unterste soziale Schicht war. Aus einem rückständigen Land kam der Bodensatz. Nach Ihren Auftritten beantworten Sie Fragen Ihrer Fans. Lehrer erkennen Sie dabei sofort. Woran? Django Asül: Weil Lehrer andere Fragen stellen. Fragen, die andere nicht stellen würden. Lehrer stellen gerne Fragen, bei denen man ein wenig vertrackt und um acht Ecken denken muss und somit auf Sachen kommt, auf die ich nie kommen würde - was dann dazu führt, dass meine Antwort darauf meistens lautet: „Diese Frage stellt sich nicht.“ Als die Anfrage vom BLLV kam, was haben Sie da gedacht: Nix wie weg oder denen geig ich mal die Meinung? Django Asül: Nein, im Gegenteil: Allein der Umstand, dass ich mit weitaus mehr ehemaligen Lehrern als mit Mitschülern Kontakt habe, deutet schon darauf hin, dass ich kein gebrochenes Verhältnis zu meiner Schulzeit oder zur Lehrerschaft habe. Ich hab mich eigentlich sehr gefreut. Außerdem war das heut viel interessanter, als wenn 600 japanische Ethnologen im Publikum gewesen wären. Sind Sie mit dem heutigen Abend zufrieden? Lachen Lehrer an anderen Stellen? Django Asül: Nein, also Lehrer lachen nicht an anderen Stellen. Sie sind ja sowieso ein sehr kabaretta�nes Volk und zum anderen stellt sich bei mir auch nie die Frage, ob ich zufrieden mit dem Publikum bin, weil ich die Bringschuld habe. Ich bin da, um den Zuschauern einen schönen Abend zu bereiten. Ich bin zufrieden, wenn ich das Gefühl habe, dass die Zuschauer zufrieden sind. Und den Eindruck hatte ich heute. Wie zufrieden waren denn die Lehrer mit Ihnen als Schüler? Django Asül: Mei, manche Fächer haben mir getaugt und manche nicht, wie zum Beispiel Physik, und dementsprechend zufrieden waren die Lehrer mit mir und andere dann eben weniger. Vervollständigen Sie bitte folgenden Satz: „Wenn ich an meine Schulzeit denke, dann…“ Django Asül: „… kann ich sagen, dass ich im Großen und Ganzen eine sehr entspannte und sorgenfreie Zeit hatte. Relativ.“ Sie waren lange Zeit Tennislehrer und zweimal 45 Minuten „Frontalunterricht“ wie heute Abend ist für Sie auch kein Problem: Warum sind Sie eigentlich kein Lehrer geworden? Django Asül: Mir haben damals schon einige Lehrer gesagt, ich sollte Lehrer werden. Und letztlich bin ich ja auch eine Art Lehrer, nur mit dem Unterschied, dass ich noch mehr Ferien hab und nicht korrigieren muss. Claudia Rothhammer
Entdecke die Vielfalt: NATUR GESTALTEN! 43. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ „Entdecke die Vielfalt: Natur gestalten!“ Unter diesem Motto sind Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 12 aufgerufen, mit originellen Bildern, Fotos und Kurzfilmen am 43. Internationalen Jugendwettbewerb teilzunehmen. Mehr noch: Anliegen des aktuellen Wettbewerbes ist es, durch Kreativität ein starkes Bewusstsein für den nachhaltigen Umgang mit der Natur zu schaffen. Die didaktische Umsetzung bietet sich für alle Altersstufen an. Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb erhalten Sie bei Ihrer Volksbank Raiffeisenbank oder unter www.jugendcreativ.de www.facebook.com/jugendcreativ 42. Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ Volksbanken Raiffeisenbanken Volksbanken Raiffeisenbanken Abgabeschluss am 1. Februar 2013 Niederbayerische Schule Ausgabe 6 September/2012 7
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