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3 Gender Mainstreaming - EQUAL - ESF

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12<br />

Entwicklung in Europa –inder<br />

Gemeinschaft und in einzelnen<br />

Mitgliedstaaten<br />

Mitte der 90er Jahre begann in einigen europäischen<br />

Staaten, an der Spitze Schweden<br />

und Norwegen, die Implementierung von<br />

<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> auf nationaler, regionaler<br />

und lokaler Ebene. Das neue Leitprinzip<br />

ergänzt und verallgemeinert seitdem die bisherige<br />

spezifische Frauengleichstellungspolitik<br />

–die Frauen-Aktionspläne, Frauenförderprogramme<br />

für Beruf und Arbeitsmarkt,<br />

Quotierungen und die Maßnahmen zur Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie sowie zu<br />

anderen zentralen Themen wie z.B. der<br />

Gewalt gegen Frauen. Diese Länder weisen<br />

im Vergleich zuDeutschland schon eine<br />

wesentlich längere Tradition von ausdrücklicher<br />

Frauengleichstellungspolitik auf, mit<br />

entsprechenden Ergebnissen. Das prägt auch<br />

die sozialen Umgangsweisen, das Bewusstsein<br />

und die politischen und öffentlichen<br />

Debatten mehr im Sinne einer gleichstellungspolitischen<br />

Kultur. Mit diesem Vorlauf<br />

und diesen gesellschaftlichen Voraussetzungen<br />

machen sie <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> ab<br />

Mitte der 90er Jahre zur Hauptstrategie ihrer<br />

Gleichstellungspolitik. Entsprechende<br />

Weltfrauenkonferenz 1995 in Peking<br />

<strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> soll Handlungs- und Entscheidungsprinzip aller Regierungen,<br />

Organisationen und Parteien werden<br />

Amsterdamer Vertrag 1996<br />

Verbindliche Vorgaben zum <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> für alle EU-Staaaten<br />

(Artikel 2und 3des EG-Vertrags)<br />

Beschäftigungspolitische Leitlinien<br />

der EU 1999, 2000, 2001<br />

4. Säule: Verstärkung der<br />

Chancengleichheit für Frauen und<br />

Männer durch den <strong>Gender</strong><br />

<strong>Mainstreaming</strong>-Ansatz<br />

Quelle: In Anlehnung an Linde, K. (2001).<br />

Konzepte und Selbstverpflichtungen sowie<br />

Verantwortungsstrukturen „Top-down“ werden<br />

geschaffen –Gleichstellungspolitik ist<br />

nicht mehr allein Angelegenheit der Frauenministerin,<br />

sondern Chefsache (und Chefinsache)<br />

in jedem Ressort. <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong><br />

wird praktisch umgesetzt, vor allem<br />

auch auf regionaler und lokaler Ebene.<br />

Beispiele von Good-Practice und praktikable<br />

Arbeitshilfen werden entwickelt (z.B. die „3-<br />

R-Methode“ in schwedischen Kommunen, vgl.<br />

Kapitel 7).<br />

Seit 1998 ziehen immer mehr Regierungen<br />

von EU-Mitgliedstaaten nach, die Bundesrepublik<br />

Deutschland 1999 durch einen<br />

Beschluss des Bundeskabinetts.<br />

Auf der Ebene der Europäischen Gemeinschaft<br />

wird <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong> seit<br />

1994/1996 vorangetrieben: Durch den<br />

Europarat, der 1995 eine Expertinnen- und<br />

Expertenkommission zur Entwicklung der<br />

Konzeption und Methoden einsetzte, durch<br />

Selbstverpflichtungen der Kommission, jährliche<br />

Arbeitsplanung der Kommissionsdienststellen<br />

unter Einschluss von <strong>Gender</strong> <strong>Mainstreaming</strong>,<br />

jährliche Fortschrittsberichte zur<br />

EU-Strukturfonds, Leitlinien und<br />

Verordnungen 1999<br />

Berücksichtigung der Gleichstellung von<br />

Frauen und Männern imSinne der allgemeinen<br />

Politik der Chancengleichheit<br />

(<strong>Mainstreaming</strong> Politik)

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